1872 / 58 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Mar 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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nicht ein, fo finb bie komntiffarien befugt, auf ©efaht unb Soften bcr Aussteller, entweber bctt fülaß für verwirft gu er* flärett unb bie kolli gurücfgufenben ober bie Aufftellunff ihrer- seits 31t,bewirten. 3 ft bie amtliche Auffüllung unb Anorb* nung abgclchnt, fo werben bie Aussteller bauen rechtzeitig in Äenntrti§ gefegt werben. Bßollen bie AuSffeller entweber fclbft ober burch bevollmächtigte bieAufstellung unbAnorbnung bewir- ten, fo haben fie bieS föäiepenS inberDcflarationbeiShcbitionber ©üter angugeben. Die etwaigen Bevollmächtigten nüiffen nach Hamen, Stanb unb Sßohnung genau begegnet werben. - Den AuSffellcrn ifi unter Borbehalt ber guftimmung ber komnüffarten gestattet, ben Blaß unb bie ©egenftänbe ihrer AuSffeUung auf ihre Sofien noch mit einer befonberen AuS- fdbmücfimg 31t verfehen. . -• 7) ©emeinfchaftliche Aufstellungen. Bknn bie auSgcfiellten ©cgenjlänbe ihre BSirfung nicht verfehlen foüen, fo mirß ihnen vor Allem eine gefchmacfvollc Anorbnung ge- geben werben. Bon Bßtchtigfeit bafür ift, baß ©egenftänbe gleicher Art nicht 3U fehr vereinzelt, fonbern gemeinfchaftlich gruhpirt werben, ©a 113 befonberS gilt bief für bie fleineren ©ewerbetreibenben, welche nicht in ber ßage ftnb, in einer fchon burch ihren ilmfang hervortretenben Bfctfe an ber AuS- ftellung %heil stt nehmen. ES wirb für fie vorteilhaft fein, wenn fie 31t gemeinschaftlichen Aufteilungen fich 311 bereinigen fucbeit unb ihre Ainnelbung sur Beteiligung genteinfam bewirten, Die kommifpon erbittet fich vornehmlich nach bic= fer Dichtung hin bie llntcrftüßung ber £anbclSfammern, ber lanbwirthfehaftlichen unb gewerblichen Berctne. Sie wirb eS fich ebenfalls angelegen fein laffcit, bie Bereinigung von AuSffcllern gleichartiger ©egenftänbe 311 vermitteln unb barf babei um fo mehr auf ein bereites Entgcgcnfomntcn rechnen, alS burch bie Bereinigung bie Soften ber Aufstellung für bie cin3elnen ^h^Inehmcr fich’ vermintem. ©egenftänbe gleicher ©attung, bei welchen eine gleichartige unb gemeinschaftliche AuSftcllung alS gweef mäßig erfannt ift, werben nur in einer foichen gemeinschaftlichen Auffüllung 3ugelaffeit werben, fo jeboch, baß innerhalb betreiben eine Abgrenzung ber einzelnen AuSptller ftattfinbet, unb bie Hnterfchciobarteit ber von jebem berfelben auSgcftclltcn ©egenpänbe thunlichft gefiebert bleibt. 8) Behälter. Sowohl mit Rüef ficht auf bie Raumver- theilung, alS auch im Snicrcffc eines günfftgen EinbrutfS ber Ausstellungsräume foll nach bem Bcfchluß beS BunbeSratbcS bei ber Herstellung unb Ausstattung ber 3ur Aufnahme ber auSgeftetlten Ergeugniffe bienenben Behälter nach einem über» einftimmenben, von Reitwegen fcft3uftellenben Blanc ver- fahren werben. ‘Die untcrgeichnete kommiffion wirb bie über bie SRaße, ©efialt, ftarbe unb (Einrichtung ber Behälter non

mi ff arten über bie ihrer Aufstellung 31t gebenbe Einrichtung 3U fügen. 9) Aufbewahrung bcr Giften. Die AuSfteüungS- kotnmiffarien werben für bie Beförbcrung bet leeren Giften auS utto nach bem AuSftcllungSgebäube unb für bereu Auf- bewahrung in ber gwifchengctt Sorge tragen. gür bie fogenannten temporären Aufstellungen (uon leben» ben xhieren, ftifchcn Ergeugniffen beS ßgnb- unb ©artenbauef) werben befonbere Beftimtnungen ergehen. Berlin, im SRärg 1872. königliche ßanbeS-kommiffion für bie BSicner Bklt-AuSffeUung. SHofer, Bttrfl. ©cp. Cb. Heg. Rath u. Btinifterial» Direktor. A. Achenbach/ fprofeffor, SRitgl. ber kgl. Atabemie ber künjjte. Abler, Baurath. u. Behr-Schntolbow, königl. kammer- berr u. RittergutSbefißer. Bergmann, kommergien»Rat- Bürgers, kommergten = Rat, Borftßenbct bcr 4ckanbelS- farmner 3U Eöln. Eonrab, ©eh. konunergien-Ratf fpräfi- bent ber Acltcficn bcr kaufmannfehaft 3U Berlin. Daegc, Brofeffor, SHitgl. ber königl. Atabemie ber kt'mfte. DeliuS, kommer3ien-Hath, Borftfeenbcr ber^anbelSfantmer 311 Bielefelb. Dietrich, ©eh. kommer3ien=Hatb. ©IberS, Borfi|enber ber £anbelSfamtner 31t §aacn. (EISner uon ©ronow, Blit- glieb beS königl. ßanbcS-Ocfonomic-kotlcgiumS. &ran3iuS, Baurath. 0rriebent6al, kommersien-Hath, Borfi^enber bcr §anbelSfammer 311 BrcSlau. §citncnbahl/ kom- mcr3ien-Hath, Borft|enber ber |ckanbelStamnter 3U ^refelb. |cket3, komtner3ien-Hath. §ur|ig, Borfi|enber ber £ckanbelS- fämmer 311 §annouer. kunheim, ©eh. kommet3ien-Hath. ßiebertnann, ©eh- kommerjicn-Hath. BtagnuS, Stabt- rath. Hlectel, Borft|enber bcr §anbclStammer au^lberfclb. Dr. uon HatlfufUiS, ©ch. Cher - HcgierungS - Hath, Bor- fi^enber beS königl. CanbeS-Cefonomie-kollegiumS. b e H cu f- VtIle, kommer3ien-Hath, Borftgcnber bcr §anbelSfammer 3u gtantfurt a. 5H. Hieberbing, HcgicrungS-Affeffor. Cu er beet, ©eh. kommerjien-Hath, Borft&cnbcr bcr §anbelS-

©eheimer konimeruen* LlJ ^ r :eb btr königlichen -,. T , _ebtim«r HegierungS* Hath. Schwebler, ©eheimer Baurath. Dr. 3B. Siemens. Spangenberg, ßanbeS-Cetonomierath, Btttglkb beS königl. SanbeS-Cetonomie-kollegiumS. % h 0 m a S, kommer3icn-Hath. ©raf uoh Unruh, konfiftorialrath. Dr. ABebbing, Berg- rath. uon BSebell, HitterfchaftSrath, Htitglieb beS königl. ßanbeS-Detonomie-kollcgiumS. A. BBoTff, ^rofeffor, Btitgt ber königl. Atabemie ber kiinftc. Bßrcbe, kommcr3icn=Hat^ Die ©efchäftSräume ber kommiffion befinben ftch Behrenftrage 72. SanbhigS * ^lugdcgcnbd tcn. Berlin, 7. Blär3. 3a beraeftrigenSigung beS^erren- haufeS nahm in ber ©encralbiSruffion über baS Schulauf- fichtSgefetf ber StaatS-SHinifter Dr {Jali nach bem grei- herrn uon Slanteuffel baS Bßort: . SHeine §crrcn! DaS §ohc £auS hat uorhin, olS eS baS Amcn- bement beS §errn Blömcr nicht unterftüfcte, wohl fchon 311 erfennen gegeben, baß bie Aeigung, neue AnienbctnentS in bie Debatte hinein- 3iitragen, eine heruorragenbe nicht ift; nichtSbcßowcniger geftatten Sie mit; meine Ausführungen bamit 3U beginnen, baf ich a(8 einen brmgenben SKunfch ber StaatSrcgicrung bezeichne, bcr ©efefe- oorlagc in bcr Öaffung bie Suftinnnung 311 erteilen, welche biefclbe fcitcnS beS anberen Kaufes erhalten hat. Die StaatSreginung hat fich mit biefer Raffung cinuerüanbcn crtlärt; pc tonnte baö um fo eher, als nur ein Bunft als ein folchcr gcfcnnscichnct wer- ben barf, ber eine Abänbcrung, eine materielle Abänbcrung ber Borlage ber StaatSrcgicrung enthält, ich meine bie Streichung beS einen AbfafccS im §. 2, ber ba ron ben bisherigen Schul - 3nfpettorcn forberte, bap fte auch gegen ihren Sßunfch unb Söillen ucrbflichtct fein folltcn, ein ihnen 00m Staate übertragenes Snfpeftoramt 3U übernehmen. Die StaatSrcgic- rung hat ben uon allen Seiten in biefer Beziehung geäußerten Be- benfen Rechnung getragen unb mit biefer Streichung fid) cinucrftanbcn crtlärt. 2BaS aber fonjt an bcr Raffung beS ©efejjeS geänbert worben ip fcitcnS beS AbgeorbnctcnhaufcS, baS ip, ich Wicoerholc cS, feine materielle Acnbcrung, cS ip nur an einer Stelle eine Ausführung beS ©cfcßeS unb an einer anberen Stelle eine klarcrmacbung bcffel- ben, nichts aber liegt außerhalb beS HahmenS beS ©efe|cS. ©S ip, unb barauf haben ote Herren Borrcbncr bereits hingewiefen, biefcS ©efeß in bcr Raffung, vöie cS jeßt uoriiegt unb bie bie StaatSrcgie- Ttmg bittet, als ihre Borlagc anjufehen; in biefer Raffung im Äb- gcoronctcnhaufe nach ^en allercrvcgtepcn Debatten unb febwerpen kämpfen angenommen, bereu Aachwirfungen weit über bie ©renjen unfcreS engeren BaterlanbcS hinaus empfunben worben finb unb bic, Wie mir feheint, auch wir wohl noch emppnben. Btit uoüent Acrht ha) bcr erpe ^err Aebncr barauf hingewiefen, baß cS nicht einzelne Bcpinunungcn unb am wentgpen O’urmulirungen gemefen Pnb, bic jenen Bcrhanblungcn ihre Bcbcutung gegeben unb ben uon mir bc3cicpnctcn (Sharaftcr aufgebrüeft haben, fonbern cS pnb 3Wti gnmbfäßlichc Schlußfolgerungen, auS bem im erpen Abfaß beS §. 1 auSgcfprochcncn Bünjip gewefen, bie Schlußfolgerung im jweiten Abfaß, baß alle Schulbchövbcn uom Staat ilckr Bianbat haben, unb bic BcPimniung im §. 2 wegen Anftcllung unb (Entlaffung bcr 3n- fpettoren. Damit ip bem abPraftcn Saß im erpen Abfaß beS §. 1 ein fonfreter, ein prin.üpieü flarcr 3npalt gegeben worben. Hm bicfcS » S willen ip gefämpft worben, unb baS ift, fo meine ich, oic iche, um dcS ^rinjipS wiilrn, tuic eS AuSbrtuf gefunben hat in ienen beibett Säßen. DicS Bnupp ip uon Sntcn bcr StaatSregienu^ anfängüW nicht urgirt morbro, ich barf in biefer Bejahung uerwetfen auf bic Debatte in bem anbern^mtfe; noch nach längerem Bcrlauf bcr Debatte wäre bic StaatSrcgtcrung wohl ln bcr Sage gewefen, uon cimm gan3 fcharf prinzipiellen AuS- bruct 3urütt3utreten unb ftch mit einem Amcnbement 3U be- begnügen, mit einem Barographen, ber uiefleicht nicht in bcr gamen Schärfe oen AüSbrucf beS Bi’üt3ipS tuicbergegcben hätfe. Aber, nutne §errcn, nachbcm bic Debatte bcn©ang genommen, ben pe genommen hat, nachbcm fcharfcS Beim© gegen fcharfcS Brmstp gePcllt worben ip, nachbcm bem Staat bepritten luirb, baS 3U orbncti, was er für baS Seine hält unb für baS Seine halten muß, nachbcm bic Sache fo liegt, muß auch bie StaatSrcgicrung wünfchcn, baß in flarer unb umwcibcutiger grunbfaßltcher BÖcife bie Sache 3itm Austrag fomnte. Hub Wer biefen ©runbfgß mit ber StaatSrcgicrung theift, ~ wir hoffen, fo lange wir nicht ein cntgcgcngcfcßcS Botum gehört haben, baß bie SJtajorität bicfcS Roheit &oufeS bicfeS Briu.pp theilc ich meine, Wer biefen ©runbfaß tl)cilt, ber füllte ftdh mit biefer großen (Entfcheibung begnügen laffcit, bcr feilte fein Bcbürfniß haben, an untcrgcovbnctc, wie ich meine; fclbPuerftänblichc Bunfte pch gu halten, unb um bcrenwillen bent ©efeß bie gupimmung m uerfagett; baS feilte er nicht. Der £crr L)r. Biömcr hat, wie ich meine, biefem ©ebanfen fchon einen fehr ancrfcnncnSiocrthcn AuSbrucf gegeben; auf Seite 8 feiner Btotiuirung, wo er im ^inblicf barauf, baß bcr uon ihm gepellte Antrag, unb baS gilt ja auch uon jebem Antrag» bernodh fommen fann, baS ©upanbefommen beS ©cfcßcS uielleidp er- fehweren fönne, inbem, wenn fchon hier im £crrcnhaufc angenommen, hoch in bem anberen £aufc er feinen Auf fang finben möchte; unter biefer BorauSfcßung fagt er: könnte bicffcitS bic Ueberjcugung ge- wonnen Werben, baß bcr Antrag Wtrflich bic ohnehin bcjfcbcnfcen Sd)Wierigfeiten ober ©efabren ucrmchrcn ober erhöhen werbe, fo würbe bie fofortige Surftcfgiehung beS Antrags bieffeitö ein ©cbot

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ber Pflicht r /t\r\. Denn wir halten für Diejenigen, bic pch mit bem Brimip beS' ©efcßcS in rechtlicher Hcbcreinpimnutng wiffen unb bie pch 'babei evncn oPcncn Blicf für bic realen Supänbe ber ©egenwart

erhalten h Wen- fein Opfer pcrfönlid;cr SBünfchc gu groß, als baß pe eS nid)t, ‘oaS Batcrlanb im Auge, in biefem Augcnblicf willig bar- I- Iff I O * n - f - . f . ^ If . .. .. ^ . .. »Ti. Ä, ^ AA Sk i4 M Ci. A A*

gang fo wirfen fönntc, polttifch aufgefaßt wie ber ©runb, ben Jpcrr Blömer aufführt. 2)teine Herren! SSßcnn bie beiben ©äufer beS Sanb- tagcS einig pnb in bcr £auptfachc, unb cS panbclt pch «um untcrgeorbnetc Dinge, fo wirb bennoch baS, -inbem fie einig pnb, wteber ©egenffanb einer neuen Debatte '3cb meine, Wer bie StaatSrcgicrung unterffüßt, füllte ihr biefc B°‘ ption erfpaten. Die Staatsregierung hat fcewiefen, baß pe Debatten, wie pe im anberen §aufc gepflogen worben ftnb, nicht fcheut, unb bie Dinge liegen leibet fo, baß berartige Bcweifc tuciter werben geführt

:eueS fann über bie Sragc nicht mehr gefagt werben. SBaS etwa bort noch nicht gefagt ip, werben wir heute fffer hären. 3cb feilte meinen, man fönnte eS bamit genug fein laffen; eine neue Debatte int anberen £aufe würbe nicht förbern, flären, würbe nur erregen unb erregen auf einem Beben, wo wir eine unnüßc (Erregung ucr- meiben ntüffen. An bic ^erren, bie einuerpanben pnb mit bem Bringip bcr Borlage, richte tch bic bringenbe Bitte, baß pe ihre Ab- pimnuingcn uon btefem ©runbfaßc, uon bent Stanbpunftc, ben ich jeßt cnttutcfelt habe, leiten laffen. Sßcnn ich utich nun wenbe gu bctnjcnigcm tuaS mir obliegt, beS Aähercn 311 erörtern, fo muß ich leiber mein Bebauern barüber auS* brüefen, baß ich bon meinem Stanbpunftc nicht für gegeben' halte,

bctt fo richtigen, ntahnenben Söortcn beS leßtcn §crrn BorrebnerS, möglich furg 311 fein, 5 c lfl c 3 U Iciftcn. SBärc ich in bcr SJttttc 3hveS S aufcS, pchcr würbe irt) folgen, aber bie StaatSrcgicnfiig hat bie flicht, nach allen §auptpunftcn an biefer Stätte bic Angelegenheit gtt bcfprcchen; audh wenn fte eS bereits im anberen £aufe gethan bat, fo ift pe cS fleh unb bem Sattbc fchulbig, gegenüber biefen (ben kotitmifPonSbcrich^ geigenb) grünblichcn unb cingchcnbcn, faff burch* weg gegenfäßlichen Ausführungen. Btcinc uorhergehenben Bcmcrfun* gen werben 3hncn angcbcutct haben, baß auch tch nicht im Staube bin, wcfcntlich neue ©cfichtSpunfte 3bnen uorgutragen, unb ich mag bcShalb wohl utn (Entfchitlbigung bitten ntüffen, wenn ich bereits ©chörtcS wieberhole; wo cS übrigens in berfelben gönn gehört fein follte, werbe ich ntöglid)P furz fein. SAeinc Herren! 3Ch hatte nicht gemeint, entgehen gu foüen auf eine Borfrage in Bcmg auf Artifel 112 ber Berfaffuttg, ob ber (Entwurf eine Bcränoeruitg ber Berfaffuttg enthält ober nicht, weil in ber kommiffion beS §attfcS bcr betreffenbe, auf biefer BaftS beruhenbe Antrag abgclchnt ip, inbeffen er iP heute Wieberholt worben. Die grage ip bereits erörtert unb ich fann mich wohl barüber furg faffen. Der Artifel 26 ber BcrfafftingSurfunbe, bcr uon einem Sdntlgefcß fpricht, tP nach bctt Btitthcilungen Hauer’S über bie BerhanMungcn Der Aatlonalucrfammlung heruorgegangen auS bent Anträge eines SAitglicbcS bicfcS §ol)ett §aufcS, beS §ertn BaumParf. 3w (ckabe nicht futben fönnen in bcr (Erörterung, baß bei ihnt ber ^on gelegen bat auf bem Sßorte »ein ©efeß«, fonbern er betont »ein ©efeß.« Biellcicht wirb er tttid; in biefer Bcgtehung berichtigen ober unterPüßcn. Der Artifel 112 hat freilich einen bc- Pimmteren AuSbrucf, crfprichtuon bem ©efeß beS ArtifclS26. Aber, meine Herren, er ip nad) flarcr Erörterung aufgenommen worben, Icbiglich unb allein, um attSgttbrücfcn, baß bic ©runbfäßc, bic in bctt Arttfeln 20—25 entwicfclt pnb, ah unb für pch noch nicht aftuellcS Hecht pnb. Der SAintper uon ßabenberg hatte bie Er- fahrung gemacht, baß man baS ©egentheil behauptet hatte, auf ©runb bcr fogenamtten oftrohirten Berfaffuttg, uno ucran- laßte, unt Sftißbeutungcn gtt uernteiben, baß ein bem Ar*

uon Schul«3ufpeftorett unb Weil ber hächPe ©crichtShof mit ber StaatS- rcgicrung übercinpintmt. Der höchPe ©crichtShof püßt pch, iuie bie SraatSrcgictung, auf ben allgemeinen Saß, baß ben Regierungen bie AufPcht unb baS DireftionSrecht über bie BolfSfchulen guPehe, unb ich Pche nicht an, ich würbe jeglicher Seit biefe Salgctung barauS iehen. Aber, meine Herren, ich fann Doch nicht meine Augen oer» " ließen uor ber Xhatfachc, baß biefer B*mft bePrittcn wirb» unb baß Anhalte giebt, um ihn bepreiten gu fönnen. Der §. 18 bcr Regie-

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eS v .. rungS-3nPruftion uom 3ah^^ 1817/ welcher in biefer Begiehung Bc« pitttmungcit enthält, fagt nämlich, baß in allen biefen Angelegen- heiten cS werben unter* 11 Hummern fpegictle Angelegenheiten aufgcgählt bcr Regierung frciflche, bie betreffenben ©riplichcn, ßchrer, Supcriittcnbcntcit unb bic ihnen gleichPcbcnbcn fonpigen ©eiplichcn mit SwangS- unb Strafucrfügungcn gu ucrfeheit unb btefe Berftiguitgen in Ausführung gu bringen. Aber cS fährt biefc BePint- numg fort: »wie cS wegen ihrer SuSpenpon unb Entlaffung uom Amte

fönne bic Regierung "gehen. Deshalb hat man uon änberer Seite gefagt, ' * ** treffe,

gcfchchc baS m zweifelhaften Rechte. Darum ip cS bcr bringenbe SÖunfch bcr StaatSrcgierung, biefen gujiaitb fiar unb bepimmt hin» gupeileit, unb bcShalb meine ich, ip cS nicht erwünfeht, pch mit biefen Mitteln genügen gu laffen, wie Pc l)icr gcfcnngcichnct finb. Blait hat bagegen in bcr komntifpott gefagt: Auch wenn baS ©efeß gu Staube fornrne, werbe man cS fcitcnS Der ©eiplid&cn für eine RechtSuerlcßung empffnben, wenn man entlaffen wirb. 3ch*/ meine Herren/ Rcd)tSuerlcßung unb ©efcßcSucrleßung pnb uiclleicht oerfchicbcne Dinge. Sßenn aber baS ©efeß etwas als Recht bepimmt/ nun, fo ip cS Stecht für ben Staat, unb allcSAnbcre bem gegenüber pnb Anfprüchc, bie man gern burcbfeßcit möchte, bic man aber nicht burchfcßcn fann, unb bie man bann innerlich Pcf) fclbp als eine Rechts» uerießung bezeichnet. Steht bic Sache aber flar: baS ©efeß giebt ber StaatSrcgicrung baS EntlaffungSrcd^t» bann iff wciügPcnS bcr Bor- wurf uon ihr genommen, baß pc nach BMUFür handelt unb ohne Boben ihre gweefe gu erreichen fucht. Die unangenehmen

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erührungen, bic fchmcrglichc Euipfinbuiig im ipinblicf auf bic Stellung ur kirihe fann freilich burch feinerlci ©efeß geheilt werben, uiclleicht hut cS, wenn baS ©efeß ba wäre, bie geit. ES ip ein zweiter ©runb gegen bie gulänglichfcit beS jeßigen BcrhältniffeS l;wworgehoben worben unb gefagt: nur in einzelnen ßanbeSthcilcn ip cS gweifclloS, baß Die Bc- pimmungm anguwcnbai pnb, bie baS Ober»Tribunal für an* wenbbar betrachtet bat. 3brc kommiffion entgegnet barauf: Rein, baS Dbcr-Xribunal püßt feine Auffaffung auf bie RcgicrungS*3npruf- tion, unb bic RcgierungS - 3npruftion gilt im gangen ßanbe. 3ch muß barauf erwibern: »3ni ^intergrunbe Panb ein galt, ber nach bem A. ßanbrccht gu entfdbcibcn war; ob anbcrwärtS gefcßlichc Bc- pimmungen eppiren, bic biefen Schluß, ben baS Ober - Tribunal auS bcr RcgierungS-3npruftion an unb für pch zieht, befchrän- fen nüiffen, barüber hat pch baS Dbcp* Tribunal nidht auS» gelaffen, unb in bcr %bat, barüber fann man preiten, glaube idck. ES ip ebenfalls in biefer Begiehung hingewiefen worben auf bic Schulorbnung bcr Btouing B^cußcn, wo bem Bfatrcr als folchem mit flarcn SBorten bic Schul*3nfpeftion übertragen wirb, worin cS weiter heißt, baß bcr Supcrintcnbcnt bcr Regel nad; krciS-Schul=3nfpcf- tor fein Jolle, unb babei hiugügcfügt wirb, man fönne in befonberen fjällcn einen anberen ©cipiichcn an feine Stelle fcßcit. Aber cS fehlt in Bema auf ben ßofal»3nfpcftor ein ähnlicher Saß; unb ba ip hoch ein Streit uon einem SRcht fprechc ich gunächP nicht gar fehr wohl möglid;, wenn nicht gar ein Rcgircn beS Stanb^unftcS. Unb bann weiter: Söic pcl;t cS benn mit ber rhcinifch=wcpfälifchcn kirchen«

bereits baS UnterrichtSgefcß ausgearbeitet hatte in bcr Erwartung, cS

benmächP uorlegcit gu fönnen, eine Erwartung, bic pch nicht,erfüllt bat. 3ch bitte ferner, bte B r aji§ fePgubalten, wie bcr kommifftonS* berid;t fclbP pe geigt, pe wirb bic Auffaffung, bic ich habe uon Ar- tifel 112, fichet unterpüßen. Rur Eines fdjeint mir bcr Artifel 112 uorgufchvcibcn, baß baSjenige, waS im Eingclncn an ©efeßen uor- gelcgt wirb, im Einflange ffcht mit ben ©runbfäßen ber Bcrfcfffung, unb baß cS nicht bawibergel;t. 3l)*c kommifpon fchlägt 3hnen uor, bic Bcrwcifung auf Art 23 gu prcicßciu weil ber Borfchlag, ben pc macht, auch ben Art. 24 neben bem Art. 23 ^ur Ausführung bringe. SRcinc Herren! Bei bem Stanbpunftc bcr kommifpon ip bie Strei- chung eine Rothwenbigfeit, nicht aber, wie mir feheint, weil neben Art. 23 auch Art. 24 behanbelt würbe, fonbern weil baSjenige, waS uorgefchlagcn ip, gegen ben Art. 23 geht SReinc Herren! ES iP bei* StaatSrcgierung im an- beren ßaufc* unb in biefem Beriete uorgeworfen wor- ben: eS liege feil) Bcbürfniß für baS ©efeß uor, unb gwar nach gwei Richtungen l)in, einmal, weil allen Bcbürf» niffen gegenüber, Die etwa erwiefen werben foüten, bie gegen- wärtige ßage bcr ©efeßgebung ber StaatSrcgicrung hinreicbenbe mttel in bie £anb gebe, ,unb bann, weil überhaupt ein Rotl;* ftanb noch nicht bargethan fei, ber ein bcractigcS ©efeß rechtfertige, ßaffen Sie mich auf ben erpen «Puiüt gunächP cmgcl)cn. ES foü alfo fein Bcbürfniß uorliegcn, weil bic kommifpon erfennt baS Recht ber StaatSrcgierung ntcht an, fonbern pe brüeft pch nur fo auS: weil bic StaatSrcgierung meint, bereits baS Recht gu haben gur Entlaffung

eicllcidff fpätcr bei bcr SpcgialbiSfufpon ©elcgcnhcit, auf baS Schul- uorpaiibSgefcß gurüefgufommen. S5§ic pcht cS in Reffen? g. B. in ber ipanauer 3nftruftion, wo cS heißt: bcr Bfavvcc hat fraft feines BfarramtcS Me Aufpcht? ßaffen pd^ babei nicht allerlei Bcbcnfen aufpcllcn beS 3»halts, baß in biefen ßanbcStheilen bcr Saß beS Obcr-^ribunalS nicht paffe? ES muß aber auch l)k*klar- heit geraffen werben, unb bcShalb fann ber jeßige guPanb nicht ge- nügen. Unb er genügt uns auch uuS einem weiteren ©runbe nicht: er läßt uollfommcn frei unb gwcifelhaft, waS man an bic Stelle feßen will, wenn ein ©cipiicher befeitigt ip, wer foll fommen? Em anberer ©cipiicher ober ein Sßcltlichcr, ober unter welcher Bor* auSfcßung ein Söeltlichcr? Darüber fpridjt baS ©efeß nichts aus, barüber aicbt cS feine BePimmung, unb wenn pch bie Regierung in Qolge beffen freie §aitb hält, fo begegnet man bem Borwurfe bcr SBiilfür. 3ch meine, ber 3upanb ip nicht fo, baß man ihn tu bcr £l;at für beftiebigenb halten fönne. SRan hat mir freilich neulich in einem Blatte, welches wol;l mit ben Anfchauungen ber BMwhdt ber kommifponSmitglicbcr übcrciuPinunt, uorgchalten, ich habe bei ber leßtcn Etatberathung im Abgcorbnctcnhaufc inbireft anerfannt, baß biefcS ©efeß entbehrlich fei. SRcinc Herren, baS »inbireft« muß in bcr Sßat fo gewefen fein, baß ich cS gar nicht habe finben fönnen. 3ch habe nachgcfchcn, was id; fagte, unb nur gcfitnbcn, baß ich in bcr eigentümlichen Situation, in bcr ii) mich oefanb bcr Etat

noch nicht gu Staube gefommen, unb ip cS bis gu biefer Stunbe