1872 / 58 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Mar 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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noch nießt, unb boeß mußte eine ©ntfebeibung über tiefe 20,000 Tßlr. öcfatlt derben ca ßabc icß mieß einfach auf ben ©tanbpunft bcS craftifcßcn SftanncS unb beSjenigen Beamten, ber nach jeber Sticß- tung bie 3ntereffen feines SlcßortS maßrnimmt, gcßcllt, unb bic« jenigen ©cßcßtSpunfte geltcnb gemacht, bie auch unter ber SSorauS* fc^uiifl/ baS ©efeß fämc nicht gu ©tanbe, mir biefe 20,000 Tblr. fieberten, unb das anberc £auS ift mir barin beigetreten, ©in SRcßrereS nicht gcfcßcßcn, am aUcrmcnigften ift auSgcbrücft morben, baß bicS ©efeß nicht für notßmcnbig gehalten mürbe. «Plan hat tocitcr gefagt: auch bU fonßigen Spittel, fclbft menn eine ©ntlaffungSbcfugniß ber ©taatSrcgicrung nicht gußänbe, reichen ooHfommen auS. Sinn, meine Herren, cS ift ja richtig, baß eine SDiSgipIinargcmalt ben Slegtcrungcn, fo lege ich menigßcnS bie SScftimnumg auS beimoßnt. 3# ßabc 3bnen corßin bie ©teile corgclcfcn; cS ift richtig, baß DrdnungS- ftrafen mtSgefprocßen merben fönnen auf ©runb bcS ©iSgtplinar» gcfeßeS bis gu 30 Tßlr., cS ift richtig, baß in einzelnen gällcn, mo 3* 3 nianb fträflich gegen feine Pflichten hobelt, auch eine gmangSßrafe gegen ihn cerhängt merben fann. Slber reichen benn Mefe gälte, reichen biefe Spittel tcirflicß auS? 3# muß auf eins feßon micbcr ßinmeifen: jene Raffung bcS ©cfcßcS geht bahin, bah in allen ben fpegicllcr oorgehobenen Süllen bie Ober- georbnetheit ber Slcgimtng cintrete. Unter biefen fallen führt ftch an: bie Slufßcßt über bie ShntS- unb bie moralifcheRührung ber ßeßrer, aber nicht über ben moralifchen, ben außeramtlicßen Söanbel ber ©eijtlichen, über ben ift micbcr gehanbelt in ber konßßorial- 3nßrufticn, unb beShalb ßat bei einzelnen Stcgierungcn bie Meinung obgcmaltct, auf biefe Salle beziehe ßcß baS Stecht ber £)rbnungSßrafen nicht, ba rönne eben nur bie geiftliche Pcßörbe eintreten. 3ch ^alte baS für falfch. ©ie fefycn aber, beftritten mirb jenes Stecht, unb bennoch giebt eS Sülle, in melchcn auch bie Slücftcirfung beS ßcbenS» manbelS überhaupt auf bie ©tellung als ©chul*3nfpcftor eine fo mächtige ift, bah atidh cott biefem ©cßcßtSpunfte auS tingefchritten merben muh, unb auch eingefchritten merben muß nießt mit DrbnungS- ftrafen, fonbern eingefchritten merben muh mit ber ©ntlaffung. SBcnn uns beftritten mirb, bah mir ein folcheS ©ntlaffungSrecßt hoben, fo fönnen mir barnit nicht burchfommen. ©ine Stegierung unb cS ift baS eine ber Stßcinprocing beginnt einen nur corkurgem cor» gelegtcn Bericht barnit, baß eS feßeine, als ob man fpegielle baS ©efeß begrünbenbe Tßatfacßen cermiffe, fpegielle Sülle, unb cermißt habe in ben SScrßanblungcn bcS SlbgcerdnctcnßaufcS. «Deshalb flnbct jtch bie Stegierung hcranlaßt, mir auS ihrer ncueften Erfahrung fünf Sülle corgutragen, con benen ich 3hneit einen mit Slothmenbigfdt cortragcn muß, um 3hnen gu geigen, mobin eS führen mürbe, menn bie ©taatS- Stegierung nicht baS ©ntlaffungSrecßt hot. 3# ßüße mich burebmeg auf bie Sitten, bie hier in meinen £änben finbr 3m3al)fe 1869 mm 1870, cor beut Kriege, hot fich ein Pfarrer fatßo« lifcher konfcfßen gemüßigt gefunben, feine kangcl faß ftetS gu mißbrauchen nach cielcn Stichtungen; er hat—unb dafür liegen hier brei bis cicr geugen» auSfagen cor unter Slnberem gefprochen in ber Prcbigt con einem fäfulariftrten früher int SBcßß eines kloßerS bcfinblicheit, jeßt bem ©taatc gehörigen Sßalbc, baß ber ©taat benfclbcn gcftoblen höbe, unb bat ßingugefeßt: mir hoben ßeute gefagt, baß ßc ccrfolgt mürben, mell fie £olg auS biefem SBalbc ftchlen, unb ba habe ich ihnen gefagt, fie follen ßcß nur nießt ermifeßen laßen. ©S ift bann con bemfclbcn Spanne geprebigt morbett gegen bie Sühtung unfcrcö ßanbeS in ben bitterften unb härteften SluSbrücfcn, unfere cerbünbcten Sürftcn finb mit ben niebrtgften SluSbrücfcn befebintpft morben. Hnb nun merben ©ie fragen, tcarutn ift bettn ber 2?tann nicht ftrafrechtlich cerfolgt morben? 3a, meine Herren, m'eil ©e. SStajeßät ber ^aifer bie ©nabe hotte, am 3. Slugujt 1870 eine allgemeine Slmncftie §u erlaffen. 3ch Icfe 3hnen baS ©chreiben cor, melcheS ber Obcr^rofttraior auS biefem Slitlaß an ben betreffenden ^ckerrn ^öifchof gerichtet hot. ©r fpricht barin auS: er (ber Pfarrer) fei burch eine Stcibe burchouS glaub- mürbiger 3ch*cgcu überführt/ feine firchlichc ©tellung burch öffentliche ^Darlegung feiner ftaatSfeinblicl)cn ©efinnung, unb noch ba§u in hcchft ungeeigneter Scrtn, bergeftalt gemißbraucht unb fompromittirt ja haben, baß ihn nur bie Slllcrhöcbftc Slnmcftic*Orbre com 3. Sluguft für bieSntal cor ber ftrafrecbtlicbcn Sßerfolgung bemahrt habe/ 3ud*m ich©m.§ochmürbcn fährt ber Cber^rofitratcr fort ün 3utcreffcber ftaatlicl)cn£)rbnung bie fachentfprechenbe Verfügung unb montäglich bie feßon cielfacherfehntcSßcrfeßung beS Pfarrers ganj ergebenft anhctmftelle, u. f. m. Hnb bie Slntmort mar: ^ckbaß ich beut gebaeßten Pfarrer bie geeignet fcbcitteitbe S^rfchtmeifung uno Sßarnung burch mein ©eite- ral=©efanatSamt crtßeilt habe.« ©enutächft ift bie Stegierung mit neuen Sinnigen befaßt morben, unb fie hot in einem ©chreiben, melchcS mir hier auch corlicgt, gegen benfelben §crrn SMfcßof auSgcführt, eS ergebe fich auS ben SSerhanblungen hier finb ftc mic er bie Sbaitjcl au Slcußcrungen, mclcße einen auffallenden Mangel an loyaler

0 v...» »u mn.’uu xüuu.iyuii« LHi ^aijacocn aocrmais abgefchlagen, unb jeßt fchmebt jum brüten SStale ^mifchen ber Siegte^ rttng unb bcntfclben §errn SSifcßof megen bcffclbcn 3)banncS eine ©rörteruitg. e r Slun, meine ^errett, ift eS benn benfbar f baß, menn auch mirflich bic firchlichc Sttilbc baßin reicht, einen 2)cann, bent btcS nacß= gemiefen ift, in feinem Slmte ju laffeit, baß ber ©taat tßn tn fernem Schulamte beiaffen fann? 3cßgtoube, baß man btefcSragc unbebtngt ocrncittcn muß. ©S geht ttiißt, cS ift nicht möglich, ©olche ijolle forbern baS flare unb ^mcifcüofc Stecht beS ©taatcS, banut er ßchfelbftmahre, barnit er fchüßc bic Sllicrhöcßftc ^3erfon, barnit er fchüßc feine eigenen Organe unb SRitbürgcr cor Sßeruuglinipfungcn, unb fein eigenes Slnfehen cor ^ckcrabmürbigütig, ©r muß eintreten fönnen gegen ber* artige Seute, unb um bcSmillcn ccrlangt bie königliche ©taatSrcgic-

rung baS ©efeß. 3^h i^ore iit ber Sage, noch ben einen ober anbern Soll corjubrtngen, aber baS ift baS ©eßmerfte unb ©cßlimnifte ©S ftnb Süße auS ber Sthcinprocins fonfta- tirt, unb im anbern §attfe ßabat ©ie berglcicßen auS ^pofeit unb Obcrfchleften fonftattren hören. 3chß hin fürjlich unterrich- tet morben, baß auch im SBe^irf ©tettin ein berartiger Soll corge- fomnien ift/ alfo auS bem ganjen ©taatSgchictc, auS allen feinen ^ßcilcn. SKcine Herren! galten ©ie 311 bem gegenmärtigen 3citccrßältniffe, 31t bem, maS ber £err 53räßbent beS ©taatS- SfttntfieriumS an anbercr ©teile einbringlicßft auSgefprocßcn hat ich benfe, ©ie merben bann nicht fagen, bic ©taatSregicrung fpreeße bloS con fünftigen ©efaßren unb begrünbe SSeforgniffc cor benfclbcn; nein, bie königliche ©taatSrcgicrung fprießt con gegenmärtigen ©efaßren, meil bic keime corßanbcn finb 311 berartigett konfliften unb tccil bie keime fich bereits m folcßcn ^flanscn cntmtcfelt haben. 3cß meine, con ber £3efireitung bcS praftifeßen, faftifeßen SScbürfniffeS fanit gar nießt nteßr bic Stcbe fein. SJtan hat uns früher gefagt: fo befeßränft euch boeß auf einzelne Sprocinjcn, mo eS nötßiä ift. föerseißen ©ie, meine Herren, ben SluSbrudf, cS geht ooeß moßl nicht an, cinjclnc 53rocimcn bcS ©taatcS in ©cßulbelagcrungS3uftanb 311 erflären. ©S ift bicS auch nießt auSßclfcnb, meil überall biefe ©rfeßeinungen corfomuten ober bodb corfontmen fönnen. ©S ift auch n eßt möglich, auf eine konfeffion biefe Maßregel 3U hefeßränfen, meil baS cmfach Hnrccßt fein mürbe. §DaS ©efeß muß allgemein fein unb beShalb cerlangt bie ©taatS- regierung baffelbc alS ein allgemeines. ^Dic ©taatSrcgicrung tßut baS um fo lieber, als fte ftch collfomtuen bemußt iß, bic lieber« Beugung hat, auf bem §8obcn ber SBcrfaffung 311 flehen, unb nichts SlnbcreS 311 ccrlangcn als bic SluSführung bcS Slrt. 23. 3chD fonn nur meine collc Hcbcreinüimmung mit bentjenigen auSfprcchcn, maS corl)in ©eitenS bcS leßten §errn StcbncrS gefagt ift über bie SBcbeu- tung beS SlrtifclS. 3^ tßeile bic Slnflchtcn burchauS. §Ccr Slrtifel giebt bem ©taatc bic unumfeßränfte Slufficßt; mic er ftc im ©in3elnen mtmicfeln miß, mie er fte in ben cinjelncn Soßen jur ©eltung bringen unb ben ctnselncn ©eftaltungcn bcS ßebcnS ^gegenüber anmenben miß, baS heftimmt baS ©efeß, beffen Sußalt jcbcS SSIal in baS ccrßänbigc, rechtliche ©r- uteffen ccS ©taatcS gelegt iß. SDarum fann ber ©taat, geleitet burch bie SBerbältniffe, bic Slufßcßt uerfebieben gcßaften, ohne mit ßcß in SBibcrfprucß 3U fonunen, oßne baß man behaupten bürfte, bie Sluf- fteßt fet in betn einen Salle ein ©olchcS unb tn bem anbern ctmaS S3crfchicbcncS. ©ie bleibt in bent einen mie in bent anbern Soße biefclbe, ihre Söirfung ober mirb burch bic fonfreten S^erhältniffe beßimntt. 3# gloubc, ich mürbe bie 3fit btä §ol)en Kaufes 311 fchr in Slnfpruch nehmen, menn ich bic gait3e ©ntßehimgSgcfchi^te bcS SlrtifclS 23 auch nur in ilmriffen 3hwn corführett icoßte; cicßcicßt gefchiel)t bicS con anberer ©eite/ ich habe bicS im Slbaeorbnctenhoufe gelhatt, unb ich meine, ich bin babei unmibcrlcgt geblieben. ©S ift gefagt morben, ber Slrtifel 23 ßinunc freilich mit cctn Slllgcmcincn öanorccht überein; aber er läßt auch in aßen möglichen anbcrcti ©eßaltungcn ein SlufßcßtSrecßt übrig. 3cß muß baS cerneinen; 114\ «-vttifi SaS mwft

%• /-W V % 31t fpreeßen über bic fcgcnSrcicße SScrbinbung ber ©cßulcn mit ber ktreße. 3ch bin fern bacott, berartige fünfte an3ugrctfen; aber icß fann auch hier, mie ich baS feßott an anbercr ©teile tl)at, nicht genug betonen, baß cS ftch barutn nicht titcßr ßanbelt, miemeit bie kireße Siebte haben foß in ber ©cßttle; ber kantpf ift mtSgctragcn morben, alS bic SSerfaffuttg gemacht mürbe. Oie Slrt. 23 unb 24 ftnb ber Slbfcßluß jener kätnpfc, unb auf ©ruttb ber S^crfaßung foß biefer Slbfcßluß jeßt nach einer Stiftung in baS craftifche ßeben übergeführt merben. Slbcr mir follten, meine icß, SlngcftchtS biefer ^hotfaeßen nießt ben katnpf, ber bqmalS geführt morben ift, mieber erneuern unb hier in crrcgcnbcr SÖcife noch einmal fcßlagcn. Söir haben ben gc- fcßlicßcn 58oDcn unter ben Süßen; auf biefen fteße icß mich, unb con biefem auS fagc icß: ben SSormurf, ben ber Bericht3hverkommifßon mtS ntaeßt, nämlich, baß baS Stecht ber kirchc ccrleßt fei, fann ich nicht anerfennen. 3ch metfe ihn 3ttrücf gan3 ebenfo, mic 16 bicS im Slbgcorbnctcnhaufe gethan höbe. Oer Slrt. 24 foß nach i 3 ber S5orlage in- feiner ©eltung ccrblcibcn: ich muß an- erfennen mit ben geehrten Sftitgtiebcrn 3hrcr kommiffton, baß bie ^f.......S.A» or«ch. o/ .".t— ^ .. ^ ~ *

©ncähmmg beS Slrf. 24 eine übcrßttfftge mar; beim eS ccrßcßt ßch con felbß, baß mit bent ©efeße, mclchcS ben Slrt. 23 ausführt unb bicS auöbrücfltcß fagt, baß barnit ber Slrt. 24 nicht geänbert merben fann. Slbcr, meine Herren, bie ©taatSrcgicrung hoch ber Mei- nung gemefett, ber Slufttahme bicfcS ©aßcS nicht mibcrfprcchcn 311 follch, meil er 3ttr 33cfchmichtigung ber ©emüther biente, unb Btcac nicht bloS einer cieücidckt irre geleiteten Sftaß«/ fonbern auch ber trä- ger ber ftrchltdhcn ©emaltcn; beim, menn ich nicht irre, ftnbct ßch in einer «Petition ber Söifchöfe gefagt, alS mollc baS ©efeß eingreifen in bic Stcchtc, bic nach Slrt. 24 ber kirchc 3ujtel)cn foßen. ©S con mir mcitcr 311 betonen: OaS ©efeß miß nur ben Slrt. 23 attSfiihrcn. 3nfomcit befeitigt cS aUcrbingS ben Vorbehalt bcS Slrt. 112, aber aßcS Slttbcre läßt er bcßchpt, maS ber Slrt. 112 aufrecht erhält; er läßt cor aßen Oingcn beßeben baSjcnigc, maS ben 3§cr- hältniffen cntfpridht, mclche ber Slrt. 24 bebanbelt. Ocnn bie ©aeße ßeßt ja bocl) fo: »SMS jeßt hatten bic ftreß- ließen Organe unb barnit bie kireße felbß nicht bloß in 33cnig auf bie religiöfc ©eiic, fottbern überhaupt baS ©an3e ber Slufßcßt beS ©cßuluhtcrricl)tS in ^änbett. OaS ©efeß trägt nun, abgefeßen con ber in Slrt. 24 gebaeßten rcligiöfett ©eite, bic Slufßcßt auf ben ©taat über, läßt aber riefe religiöfc ©eite, mic ßc bcßcht, unberührt. 3chß glaube alfo, mit gat^cm Siechte fagen 3U fönnen, baß in ber Sßot feine SScrleßtmg ber Siechte ber kirchc corlicgt, bic ber Slrt. 24 bcrfelbcn gemährt; cS bacon feine Siebe. ©S 3tcar gefagt, eS

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fei hoch fo, benn menn nießt ber ©cißlicße üSiitglicb bcS ©cßulcorßan- beS fei, fo märe ber erfte ©aß bcS Slrt. 24, baß möglicßßc Siücfßcßt auf fonfefßoncße S§crhältniße bei ber ©inrießtung bet ©cßule genom- men merbe, nicht gehörig tn SluSführung 311 bringen. Slucß biefen 0aß cermag ich nicht aiiBucrfennen. Oer Slrt. 24 fprießt in biefer «Begießung nichts SlnbcreS auS, als icaS 4?crr c. ßabenberg, ber con ben ©eaitcrn fo oft aufgerufen mirb, 311 feiner 3ck flor auSgcfpro^en ßat. ©r bemerfte: Oer Slrtifel fagc nur, eS follen bie fonfefßoncüen SScrßältniffe ntöglicßß bcrücfßcßtigt merben, baS beiße, mo bie kon* fefßon ber S)ießrßeit ber kinber eine berartige Söcrüefßcßtigung ccrlanae, ° - beS ©taatcS nicßHtn SBcgc ßeßen.

unb gmcitenS,' mo bic Dicinc Herren ! Ä KBogen merben ■* j

Steine Herren! 3cner ©aß bcS Slrt. 24, glaube ich, fann hiernach an« ' n für bie S3egrünbung ber con mir eben beßonbeltcn

SJecßtc bcS ©taatcS an ber ©chule unb ber Streßte ber kireße an ber ©cßulc, um nichts SlnbcreS, inSbefonbere nicht um eine Söfuna bcS 3ufatnmenhangeS jmifchen kireße unb ©cßule. l ^ ab . c rf i m fbgeorbnetenhaufe mir geßattet, barauf ßingumeifenf | l a _n«W möglich fei, angeßcßtS ber SScrfaffungSurfunbe, bie ba bcncßlt, eS foücn bet ©runbtutg ber ©cßulc ntöglicßß berücfßcßtigt mer* bcn fcnfcfßoneacn «öerßältnifTc; bie ba bcfteßlt, cS fei ber religiöfc Ilntcrrt0t unter ßciturtg ber kireße gu ßclleit, baß ferner angeß(ßtS beS ■■ --- fi.i.... ... M

gegogett mcrci SSeßauptung. ©S bann gefagt, eS mürben auch anbere Streßte ccrleßt, eS mürben cerleßt bie Slecßtc ber «Patrone, cS mürbe in 3**age geßeüt bie fernere Oaucr ber gegenmärtigen Organe ber ©cßulccr- maltung, inSbefonbere bic ©cßuluorßänbc. Sfteinc- £m:cn! Slucß baS nießt richtig. muß mich über ben gmeiten Slbfaß §. 1, meil er ja ein fo mcfentlicßcS SSionicnt iß, melcßcS bie ©cncral-OiSfufßon auch 3ßrer komtnifßon geleitet ßat, mit Slotßipcnbigfcit auSlaffcn. ©S dort aUcrbingS gefagt, baß in golge beS UtußanbeS, baß bem ©taate bie Slufßcßt gußeße, alle mit biefer Slufßcßt betrauten Behörden unb Beamten im Sluftragc beS ©taateSßanbcln; aber eS bannt auch nicht im ©ntfemteßen gefagt, baß bie S3eßörben, bie gegenmärtig beßeßen, aufgeßoben fein follen; er ßeißt nur: Oiejenigcn, bte betraut ßttb unb bte ba ßaitbcln, haben con nun an ißr SlCanbat com ©taatc unb nicht con ber kireße, ober fonß mo ßer. Slbcr bie 33eßörbcn felbß merben in feiner SÖeife aufgeßoben. Sßic benn daS auch möglich? ©oll icß ctma ccrmögc bcS ©aßcS im §.4: »Oer SKinißer ber geißließen Slngclcgcnßeitm mirb mit ber SluSführung bicfcS ©cfcßcS beauftragt«/ foll ich etvea in golge biefer Sßcifung baS Stecht ßabcit, bie auf ©efeßen bertthenben Söchörben gu befeitigen? 3cß benfe, mettte Herren, eS mirb Sticmanb ber ©teimutg fein. Sßenn mir baS ©efeß nießt mit flarcn Sßortcn in bic .£änbe giebt bie SStacßt, ba unb bort ju anbern, fo bleibt eS bei ben jeßtgen Swßünbcn, unb auf anbere Sßcife uns bie «Stacßt nießt gegeben, alS in §. 2. ©S bleiben alfo an unb für fieß, um an bic altprcußifcßcnSkrhältniffcangufnüpfen, bic ©cßulcorßänbe collfommen unberührt, unb unter ben ©chulcor- ßänben ßat naeß preußifißcr ©cßulorbnung ber «Patron feinen «pfaß. ©S mirb alfo in ber Söcgitßung gar nießt tangirt; er ßat faftifcß bte ©cmalt, freiließ nießt meßr auS eigenem Stccßte, fonbern als «Stitglteb einer 23cßörbe, bic ba ßanbelt im Sluftrage bcS ©taateS; aber eine Sllterirung feiner materiellen Stecßtc nießt corßanbcn. ©S mirb mit nun gefagt merben: 3^ fo gu argumentiren, baS märe nach ber Stegierungöcorlage moßl gerechtfertigt, aber mic bte ©aeße liege, nach* bem baS ©efeß aus bent §aufc ber SIbgeorbnetcn gefommen fei, fei eS anbcrS unb gmar megen ber ©rmäßnttng ber ©enteinbe in §. 3. Oa habe icß gu benterfen, baß baS argumentum e contrario, mie überhaupt bebenfließ, hier nießt gutrifft, benn baS SlbgcorbnctcnßauS ift geleitet morben 31t biefer £cruorßcbung con einem befonberett ©runbe. ©S mar ber ^licf auf bie ßäbtifcßcn ©cßulbeputationcn. ©S bic grage gemefen, ob biefe auf bent ©efeße berußen, ob bie 3nftruftion üotn 3oß^ 1811 ein ©efeß fei ober nicht. 3chß mürbe amcifclIoS ber Sftcttumg gemefett fein unb bis auf biefen Slugcn» blief bin icß cS noch baß, menn auch ber ©aß nießt ßänbe, boeß bureß beit gmeiten ©aß bcS §. 1 bic Slecßtc coHfommcn gemährt feien in SScrbinbung mit bent §. 2. Slbcr ba hier in ber §ßat eine SmcifelSfragc gu entfeßeiben mar im ©imte ber ©taatSrcgicrung tcßaltc id^. babei ein, benn bic ©taatSrcgicrung immer ber Mei- nung gemefen, man müjfc bic SScrorbnung con 1811 als ©efeß be- trachten beSmcgett ßat ße nichts gegen bie ©rmäßnung cingemenbet, unb bcSmcgcit, meine ich, mirb eine S3aßS für ein argumentum e contrario tn feiner Söcife corßanbcn fein. glaube alfo biefe 33c- forgniß als berechtigt miebcrltm nießt anerfennen gu fönnen. SHan ßat, mic auch heute ber erfte Stebncr, auf bte traurige ©inmirfung ber bureß baS ©efeß cntßchcitbcn äkrßältniffc auf bie ©emeinbe . ßingcmicfen nnb gefagt: metm neben bem ©cißlicßcn ein anberer ©cßul*3nfpeftor fungirt, fo giebt cS nichts als gahüofe ©treitigfeiten. 3cb fann mir aüerbtngS benfen, baß berartige gällc corfontmen mögen, cS märe ja einfach Sie menfchlicße Statur leugnen, menn man baS nießt gugäbe. Slbcr, meine Herren, menn ein gcißlicßcr ©chul=3nfpcftor abgerufen mirb, mirb ba nicht baS SJerbältniß meßr ober meniger corßer feßon fo gemefen fein? mirb benn die ©taatSrcgierung oßne bie aöererbeb- licßßen unb micßtigßen ©rünbe bie jNfpeftown abberufen unb der- artigen golgen ßcß auSfcßen? 3chß meine, nein. SJtir feßeint, baß baS Slrgumcnt in ber ^ßat fo feßmer nicht miege, mie eS hier gcfcßilbcrt morben iß. Hnb bann fonimt eS mir noch cor, alS ob ber Suftanb/ tckcr im kommifßonSbcrtcßt gcfcßilbcrt mirb und in ben ißm betge- gebenen «Petitionen, mo baS SBerßältnift bcS IfpfarrerS gum ßeßrer trnmer alS ein fatftilicnhaftcS, bcfriebigenbcS begeießnet mirb, als ob ber gmar feßr feßön fei, unb als ob icß als kultuS-SKinißcr mich nießt im ßöcßßcn ©rabc freuen müßte, menn eS fo märe. Slbcr icß muß boeß fagen, ibcal ber Sußanb doch gcfcßilbcrt, real er nicht fo, mie er gemacht mirb. ©S* giebt boeß nach ber ©r» faßrung der gälle genug, mo gmifeßen bem ©chul-3nfpcftor, bem «Pfar- rer und bem ßebrer ©pannung unb ©treit bis gttnt Sleußcrßcn cor» fotnmen. Sllfo der jeßige. gußanb führt auch fclcße SScrßältniffc mit ließ, mie ßc con bent neuen beforgt merben. SSon fonfefßonSlofcn ©cßulcn gefprochen morben. 3n bent «Bericht mirb fogar ßercorgcßobcn, baß ber ©ntmurf gu grcifircßcti htnauSfüßre. 3fß ntetne, baß baS bocl; ©eßauptungen ßnb, bic einen S3cmciS nießt erlangt haben, beiten icß barunt ßier nießt cntgcgcngutretcn brauche. Slbcr baS Sßort »Trennung ber kireße cou ber ©chulc« gefallen. SDtcine Herren! ©S ßanbelt ßcß bei biefem ©efeße nicht um Trennung ber ©cßulc con ber kireße, fonbern um eine genauere Slbgrcngung ber

Uiip/ mwu VU UllV t Ull UUVt/ ^v»a/vi^v **vw v lißfation ber ©cißlicßen gu biefem Slmte fallen, mic man mollc, boeß immerhin bic ©aeße fo ßeße, baß man in ben allcrntcißcn gällen auf ße unb auf feine anberen «perfonen angemtefen fei, baß man, fagc icß, unter biefen Htnftänbcn moßl maßrlicß bie ©taatSrcgicrung mtt Unrecht bcfcßulbigt, menn man behauptet, Mt cerlangc bie Tren- nung ber ©cßule con ber kirebe. Dicfc «Öletnung, bie fretlidß bei ben erßen ©rörterungen über bic «Vorlage feßr cer- breitet mar, ßat aber, fo feßeint cS mir, ' boeß in ben leßten Söocßcn aueß im öanbe einige Slenbcrung erfahren. ©S mar früher erörtert morben, martim für baS ©efeß fo menig «Petitionen gefommen; auS betn Sftunbc bcS §errn Slcferentcn haben ©ie gehört, baß bie gaßl ßcß bereits feßr erheblich cermcßrt ßat, unb baß bic Saßt inSbefonbere auch ber ©cißlicßcn, bic in 23ctracßt fomnit, eine größere gemorben iß. Sftir liegen nach einer Sufantmcnßcliung bis heute SHorgcn an ©ingaben, bie an ben £crrn «präßbenten bcS ©taatS- SHinißcriuntS unb an tnieß gerießtet ftnb icß fcßaltc ein, baß ein Tßcil aueß an bicfcS ^oße^auS gerichtet cor: «Petitionen auS ben «prooingen ß3mtßcn, ©gießen, «ftoftm Sacßfett, Söeßfalcn, Slßein- proetng, £annoccr, §cßcn unb Slaifau, unb gmar unterfeßrieben in ©umtna con runb 2o,000 Slantcn. Unter ßiefen Slamcn befinbet fteß, fo mcit cS fcnntlicß gemefen, bie 3^ßl 63 ©cißlicßen, con 37 ©cßulpatronen unb beinahe 500 ßeßrern, femte über 90 ktrcßencorßehern; unb cor einer f leinen Söcile mir micberutn ein «paefet guftiuttnenber ©rflärungen überbraeßt morben, unb gcrabe gleich bte drei oberßen Petitionen geßen mieberum auS con ©eißlicßcn. ©Ie haben ßcutc gehört, mic etn ©cißlicßer, icß glaube, er gcßört ber «Procing §annoccr an, oßne baß icß cS jeboeß ßeßer fagen mill, feine frühere Unterjcßrift unter einer ©egenpetition gurüefgegogen ßat, mic mir baS in etitcm ^Briefe eines feiner SlmtS- trüber con SSleßrcren als feßr maßrfcßcinlicß begeießnet morben mar. 3cß mill ©ie nießt ermitben mit SSerlcftutg berartiger ©rflärungen. ©0 ciel ßeßt feß, bie richtige S£ürbigung biefer Sßerßältnißc im ßanbe ßat begonnen, unb ba follte icß boeß meinen, bap cS ©aeße bicfcS r r -‘ ... ff.... «mS da

c ©lemente inS ©picl onnc.

im ©taatSförpcr cm tep uuergeugi, pap, ronm ic auSfällt, bic «Bcforgmffe/ mo nießt rem fctnbfcltgc fonunen, feßminden merben mie Slebcl cor ber © ?tad) betn §etrn Slo^lcib nafmt ber spräftbent bc§ ©taat8.2niniftcvhmi§ giirft uon 23igmarcf bab SLBort:

er Ote Jücnreuunyeu vic vniyvi.n*. v***/ i»«/» feßieben cett ber, mic tcß ße gcfcßilbcrt habe. Slbcr icß fann aueß ßimufügcit, bafj ber §crr ©raf SMtinSft feßr ccrfcßtcbcit con ber großen SSleßrgaßl feiner ÖanbSlcute, in feiner gangen rußigen, gemäßigten unb localen Slnfcßauung feiner ©tellung. Pon ißm bin icß über- inbeffen / % V ■M'VV V % ,J vv*y **«• y «t* ■. _ . , § ' ~ r üort er- griffen ßat, habe icß ben ©cßluß gemgen, baß augcnblicflicß bic fanftere ^ttmmung in bem ßaget, für baS er gefproeßen hat, corßerrfcßt. Söir ßören ben raußeren ©turnt beS gornS gcmößnltcß auS anberent SDtundc, menn er naeß ben gmccfcit, bic tm Slllgcmcincn ccrfolgt merben, angebracht iß. ©S fann inbeffen nicht meine Slbßcßt fein, ßier bei ©clegcnßeit bicfcS ©C" * " 1 CL v! ~ c (UXu.MAM rtitfuhrfoM (aifroif über bic allen ben ... w«».«. 1.* v - (( aufguneßtnen. «Die Slften barüber liegen öffentlich cor; ber progeß noch in ber ©eßmebe unb bureß Sieben mirb er nicht gefchlicßtet merben; er mirb auf betn SBcgc ber ©efeßgebung unb ber Slufflärung gcfcßlichtet merben. Um ßcßtercS gu erreichen, eS für bie könig- liche ©taatSrcgierung cor allen Gingen Sßcbürfniß, baß bie ©r» lernung ber beutfeßen ©praeße in ben polnifcßen SanbcStßcilen auf breiteren unb gcßcßertcrcn ©runblagcn betrieben merbe, nießt bloS in «Pofen, fonbern auch in Obcrfcßlcßcn unb Söejlprcußcn. «Der ßerr ©raf 23ntnSfi ber Sftctnung gemefen, baß bieS in ausreichendem Sftaßc gefeßeße. 3tnenn bie ©efeße, rnclcßc jeßt barüber beßeßen, überall befolgt mürben, bann märe cS möglich, baß eS fo mcit fämc, aber boeß auch uoeß nießt maßrfcßcinlich, beim bie jeßt beßeßenben ©efeße geben eine gmicfpältigfeit der «Borgcfeßtcn bcS ©clntlauffeßcrS: bie Hierarchie geßt nach oben auSeinanber. Slher bem ©efeße äußcrlicß gu genügen, ift außerorbentlicß leicßt: ©cßulinfpcftorcn, die tßre Sluf- gahe ernß itcßmcti, übcrgcugcit ßcß g. S3., baß bie polnifcß gebornen kinber in ben ßößcreit klaffen baS Sßcnigc, maS hei ber «Prüfung ccrlangt mirb, corlcfctt unb babei ccn feinem SBovtc beffen, maS ße gu lefen feheinen, mißen, maS cS bebeutet, fon- bern cS ißnen ad hoc gur Prüfung beigebraeßt. Die S^orgefcßtcn biefer ßeßrer, melcßc polnifche ktnbcr gu unterrießten ßaben, finb bei