1872 / 60 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Mar 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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Canbw.-NcgiS. Nr. ©cißlct, Scc. 8t. ton bet Nef. bc§ ©ftfrief. 3nf. NegtS. Nr. 78, beiben mit spenffon nebfi AuSficpt auf Anftcu, un Sioiloienfi unb ber Sanbw. Arntec-ilnlf., ber Abfcpieb bewilltgt. Beamte bet Militär * 23ert»alttitig* ©ureb Verfügung beS Kriegs * MinifteriumS. ©en 22. gebruar 1872. 3i^ crn iannf Söeißmann, Hülföarbeitcr beim ©roßen ©cncralftabc, zu etatSniäß. Ncgiftratorcn ernannt.

fttdjtamtltdjes. Elften* Salcutta, 15. ftebruar. Ab* ipeilunaen ber CooSpai * Esfceottion machen unter ben ©eneralen Vourcpier unb Vrownlow in ihrem Vor* marfepe befriebigenbe gortfepritte, obwohl bie Schwierig» fetten, mit benen bie Abteilungen bei ihrem Vorbringen ju fätnbfen höben, mehr unb mehr zunehmen. ©eneral Vourchier höt bei feinem Marfcpc burch bie zahlreichen Angriffe unb Hinterhalte ber *Doibot)’S unb Snlboorah’S ziemlich Diel friegerifepe Abwedffelung. ©ie Vefcpaffenheit beS %errain§ ift überall äußerft ungünflig. ©er Voten, jutn größten %l)ü\ felffg, ift abfepüfftg unb mit bichtcn SDöalbungen bebeeft. Sehr oft benu|en baher bie Dorrücfenben n* ere 8öbtheilungen, außer ben meift fehr fchlechten SBegen, welche bie einzelnen Dörfer ber (Eingeborneit oerbinben, auchp bic Slephönten*gährten, obwohl biefelben oon ben spionieren, namentlich für bic Artillerie, immer erft noch einer bebeutenben AuSbefferung bebürfen. ©ie (Eingeborenen geben ftch bie größte Mühe, ba8 Vorbringen ber britifchen Gruppen au oerhutbern uno wettben hierzu eigen* thümliche ipülfSttuifrl an. 6o häufen fte z- V. auf oen oberen Nänbern ber Hohlwege große Steinmaffen an, welche bureb ftarfe Scplinggewäcpfe im ©leichgewichte erhalten werben; biefe leiten fie auf bie Vkge felbft, befeftigeti fte genügenb unb bebeefen fie nlSbann mit einer Dünnen (Erbfcpicpt. Marfcpirt nun eine (Eolonne über biefe oerborgenen Schlingen, fo ftür&eft bie Stemmaffen auf bie Munnfcpaften h e *öb unb richten nicht feiten bebeutenbe XlnglütfSfälle an. ferner ftnb an Dielen Stellen ber Vkge Verhaue ober spaüifaben auS ftarfen Vauniftämmen errichtet. NicptSbeftoweniger fonnte ber Vorntarfch bisher ununterbrochen fortgefefct werben, ba ber VBiberffanb ber Eingeborenen felbft niemals Don langer ©auer ift. ©eneral Vourchier wenbet ■ftch jeßt oon feinem le|ten Aufenthaltsorte Saounga zunäepft nach ßplhu s Labung, bem Höuptquartiere ber Ci)lhu=Häuptlinge. 3n Vetreff ber &ü£a-Um triebe betätigen bie ncueften Nachrichten auS bem ©ijtrifte Cubiana, baß feine weiteren Vc* wegungen ober ©emonftrationen gemacht worben ftnb. ©er Vcr* lauf ber ganzen Vegebenheit ift ungefähr folgenber: gur geit ber zahlreichen Srmorbungen in llmritfure unb Vaifote, fowie bei oer Srmorbung 3aifhee Nam’8 waren bie ^a«icktfaAlidbften öeubalftaaten ber (Eingeborenen äußerft thätig, biefe gefährliche Sefte zu befämpfen, ba bie Mörber zu bcrfelbcn gehörten. 3n Äafchntir, SJ3uttiala, Nabha unb 3h^ub jagte man bie Äufa’S auS ibren Stellungen unb auS bem Heere. 3u Äafcpmit entließ man allein 400 berfelben. ©ie Mabaraja’S uno NajaS in ben fleineren Staaten bezeigten, zum Vortheile ber Negierung, ben größten (Eifer in ber Verfolgung ber Sefte. (Erfdhrecft über bie Nachricht Don bem Aufftanbe in ßubiana traf ber Negent Don ftafepmit bie fepärffien Maß* regeln. Sämmtliche Statthalter ber sprooinzen erhielten Vefehl, jeben §ufa, ber ftch Z^ig^u würbe, zu ergreifen tmb nach 3ummoo zu fenben. Von pier würben fie entweber oer* bannt ober unter bie fbezieüe Aufficht ber §rei§behör* ben geftellt, benen fte angehörten. chDieft Vefennet einet neuen Ncligion höben ftch fo oerhaßt gemacht, baß man in bem britifdhen ©ebiete fowohl, wie in §afdbmir unb sputtiala tc. wahrfcheinlich feinen anbern AuSweg für biefelben finben wirb, alS befonbere ©r* laubniß* ober AufenthaltSfcheinc einzuführen. €)ie angeftellten Unterfuchungen führen täglich Z 11 neuen (Entbecfungen. £)ie Ha COK.roc."-/...- C Ä ^

faunt noch SU oermeiben fein wirb. £)er 5fönig oon Vurmah will nämlich bie oerlorenen sprooinzen an ber Seelüfte, oor Allem spegu, burchauS wieber in feinen Veftß bringen unb er- * fchwert baher ben Vetfehr auf ber natürlichen HönbelSftraße nach ®hma, bem 3rrawabbt) in jeber Sßeife. An eine Vßieber- abtretung ^3egu’S ift natürlich nicht zu benfen, anbererfeitS aber würbe bte Vefeitigung ber Hütberrnffe, welche ber Verfehr auf bem 3rrawabbh erleibet, Nangutt alS Seehafen zum Ntittelbunfte fowohl bcS innern alS beS äußern HönbelS mit (Ehina machen. Außerbent ift eS ber inbifchett ^aufntannSwelt haubtfächlich barum zu thun, bie Verbinbung mit ben reichen unb fruchtbaren ©egenben beS füböftlicben €hina über Vhamo unb iNomein offen zu höben, weil fonjt ber für (Englanb oor- thcilbaftefte Hönbel mit (Ehiua in bie außerfte ©efahr gerathen würbe. ^hina. Auf bem VBegc oon Spefing nach ^tentjtn foHen augenblicflidh Zöhlteiche Näuberhorben ihr Hönbwerf treiben; jebenfallS haben biefelben ftch gebilbet auS ben ßeuten, welche währenb ber lebten Heberfmwenmmngcn am meiften gelitten haben. £)ic tufftfebe 8anb - ^elegrabh^ulinie ift feit furzet geit eröffnet worben, jeboeb ift bie Venu|ung noch eine fehr geringe. Man fbricht baoon, baß ber Höfen oon 3chöng bem Hönbel mit bem AuSlanbe eröffnet, unb in Shönghöi eine neue Van! errichtet werben foU. "3u Hongfong nehmen bie Sißungen ber Spolisei*^ommif- fion oaS allgemeine 3ntcreffe in Anfptuch. Ntan ift fehr ge- fbannt, welche SLßirfung bie beabftchtigte Ncfonn ber Polizei- Verwaltung höben wirb. £üe ©egenftänbe, welche in Vetracht gezogen werben, finb fehr zöhlreich unb umfaffen AUeS, waS fich auf Verbrechen, bie Verhütung unb €ntbecfung berfelben bezieht, fo baß bie Verathungen wahrfcheinlich lange geit er forbem werben.

£an*taߧ * Slnßvlcßenhdten. Verl in, 9. März. 3n ber aeftriaen Sißuna beb Herren- haufeS nahm in ber SbeäalbiSfuffton über 1 beS ©efe|- entwurfS, bte Veauffichtigung beS (ErziehungS* unb ilnterrichtS- wefenS betreffend ber Minifter bet geiftlichen x. Angelegenheiten Dr. {yalf nach oem ©rafen zu €ulenburg baS Vßort:

«v .............m«HT t.ma!n;ico nmnet s»utTchi1J«nfl'»»«» au« JTOiWm biefen Raffungen nicht wetbanben. ScrcttS tmjjaufe b«t SCbgeorb- neten ift mcimtfeits (jeroorgeboben tfetben, b«8 mmmbement, Welches bcmnächfi Sinnabme erhielt, möge angenommen werben ober nicht» in ber Sache würbe nichts geänbert. 3* bcirauf gufiuerifam, bai im ßaufe bet Sibgeorbncten biefe Sicnberung nur beliebt worben ift. um rtiiRiuWttl*«. o— *

}I1M|IVCU vu* u v . , _ ..... »ck|V HUM, »VIIIV l CI jfHilft, ron bem Antrag bcö AbgcorbnctenhaufeS zurü cf getreten. 3m zweiten Alinea anbei fleh oaS 38ort: ^alle« in »blt« umgc* änbert. An unb für fleh würbe ich meinen: c8 ift baffelbe; benn wenn man baö Sßori in beftimmter Söeife gebraucht, wie eS bi*t gefebtehh fo muß man jeben Darunter rerfteben, alf# alle. 3ubeffen Der §. 3,ben3h re ^o mm ffßon oorgefchlagcn hat, befagt etwas anbereS, unb man hat in Hinblicf auf biefm §. 3 biefe Aenbenmg oorgenommen; man bat auSgefüfjrt, man wolle ben Sinn änbern, unb weil ich ben

^v.v' -v*v*i *• vcpv»» wv vi-iivisw-tycki,vh,iviivii , iuiüic ocio ^crjtoren ^elcgraöhenocrbinbungen. Vci bem Verhör mehrerer aper- en höt fich herauSgefteut, baß biefelben erff fürzlich ihre 8än* bereien oerfauft hatten, um oon bem (Ertrage ganze Vanoen oon Anhängern zu bilben ober zu unterhalten, ©ie Unterfuchungen werben noch immer fortgefefet unb ba§ ^rgebniß berfelben zeigt, baß bie fchnelle HönblungSweife ber Vcbörbcit fo nothwenbig wie erfolgreich war, unb baß baS hörte Schicffal ber erften Abenthcurer alS abfchrccfenbc8 Vcifbiel für bie fernere ^hötig* feit ihrer greunbe bienen mußte. £)ie Veziehungen zwifchen ber Negierung oon 3nbien unb bem Könige oon Vurmah in Maubalat) nehmen ncuerbingb einen fehr bebenflichen (Eharafter an, fo baß ein offener gwifi

im, viv|v wwci+tuivc/ |u om icp Trcutch mit metneniöemer- hingen zu §. 1 noh nicht fertig, ©er §. 1 enthält baS Vrtnzip ber Vortag, unb barum ift e§, wenn ich auch nicht fo we t fehweifen werbe, wie bte beiben lejten Herren Nebner, hoch wohl recht, unb ich muß wohl fagen, meine Vfüan, (Einiges noch zu berichtigen. 3ch muß einem Vorwurf entgegentreten, Dem man freilich fchon hunbert Mal entgegengetreten ift, weil er gejlern burep bie berebte Nebe beS H ctr ii Referenten bebeutenb betont worben ift. 3ch meine hier nicht ben Saß »Trennung ber Kirche oom Staate, Trennung bet Srirche oon ber Shuü«/ benn über ben, glaube ich, habe ich an anberet Stelle unb Mrr bereits baS ©enügenbe ' r f y * C * ' '

...... u.v.tt.vt|.ny ... ..I.jurnil ni...» v .** treten Iflffe. '«s ift" bic eiaent^umSentjietimfl, bic ®nfaie&unfl beS r..".—.;JL. chci....u - sßavaUelc aeftcllt worben mit bemientaen» - •— " ‘' - rtfam

6ürflcrlirf)en (SijentbitmS in , WoS Ijier ^efüieben ein'@a^ aileciingS braftifflj”’ünV''ioi

enug, weif er oon 3ebetn rnftahim mVabnlin^ ben man ckocfi eben niebt. bmgeben IafTen barf. meine» wenn cS tieft banim |“ n W b ’', 6E t m 0 i f i n ©eftaltunaen ber SKenfcbbeit, cker Staat unb bie Äircbe, unter ber berechtigten SBelfe bemt

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baS ift biefe gemeinfame ^ ,, fommt, ber fte beibc fchäblgt' cbenfo wie baSfe memfam iß, wenn ba« aefebiebt, unb nichts SiniereS wia bie Vorlage, Jff. \ tt: Sieralei* mit ber ffiJegnabinc oon (Sigentbum, benfe icb, mehr als fituFenb. ©er aanje ®a| aber auch nicht richtig ©aS Slnrecbt ber Äcrcbe tP, Wie feben fo oft gefagt worben, bureb 2Irt. 24 firirt unb biefer Strt. 24 bleibt unberührt, ©er Slrt. 24 formen allrrMn.i« noch nicht aftucllcö Siecht, aber er ip cS materiell nach Slrt 112 3* mu| eS_ immer unb immer wicberbolcn, bie firdbiieben flattoren haben gegenwärtig bte ganje Scbuiaiifjicftt gehabt, bie Sebuiaufpcbt int 9tH. gemeinen tmb mSbefonbccc in »cwg auf ben SleligionSun StiZ unb nur baS 2Hfgemefne, was Slrt. 23 berührt, baS wirb hier «meint, nicht baS, waS Strt. 24 berührt. SS bleibt baS ooKfomtnen bfflrbm eS bleibt bepeben bte Sei hing beS OteiigionSuntcfrWtS in ber loKS-' bec »*f«tnt anerfan.1t bat, als au® ber crPc ber J!ebner, bic beute gcfbrocfteit haben wenn auch immerhin unter einet gewiffcn SlufPebt beS Staates, bainit fei c faifSen Sei,reu, b. b-feine folebcn Sehren, bic bei Staat Kg n geor biat werben, tmb Ä

UliVUHVVi» »jm 7 - --—, - f t mit Der Scitung eine Aufßcht. Jn blcfcr Vcziehung mögen bic Herren, welche biefe Argumentation hrroorgehohen haben, Nccht haben, baß ber ganz abftvaftc Saß nicht überall fonfrctc SQSabrhcit tff. ©aS änbert aber bic Nicbtigfcit beS StanbpunftS ber Negierung nicht int minbefiem bic Da fagt: bic ©cfammtaufficht liegt in ben Hänbcn brS Staats, bie ©efammtaufftcht wirb o ni Staate acu t; fte wirb aber geübt je nach bem fonfrcteit galle, ' efehränft in Vezug auf ben NcligionSuntcrricht, weil Artifcl 24 eine fefte öinic befebränft auch nach ber bisherigen ©efeßgebung in Vmig auf Vriöatanflaltcn, weil ba anbere Vcrhältniffc als bei ben öffentlichen Schulen finb, unb Derartige Veichränfungcn fenne ich mehrere. (ES ift gefagt worben, Die Auffaffung ber StaatSrcgteruna fei eine anbere gewefen ^cute aiS bamais, als bic VcrfaffunaS=Urfunbc ZU Stanbe tarn. Meine H frrc u, ich bcflreite baS, ich peile bic Vc* Üauptung auf, baß ber Miniftcr oon Öabcnbcrg inSbefonbcre ganz bicfclbe Anfchauitng hatte, bic heute unb bic geftern oon biefer Stelle bofumentirt ift. 3cH glaube, ber VcwciS wirb furz unb bünbtg ge* führt werben fönnen. Hert oon ÖabenDcrg unb barauS bitte ich manche feiner AuSbrucfSwcifen zu erflären hatte oor Augen einen oon ihm bereits ausgearbeiteten bctaiHirtcn llntcrrichtS*©efcßcntwurf, mit Nücfficht auf ben er alle feine Neben gehalten hat. ©tefe fonfrctc, (pendle Ausführung oon VcrfaffungSbcfiimmungcn ift eS gewefen, welche ihm manchen AuSbrncf in ben Munb gelegt hat. 2Öic aber prinzipiell feine Stellung war, geht wie ich meine fcplagenb aus folgenben SBortcn heroor. 3u ber Stßung Der erften Kammer ootn 12. ©czcmbcr 1849 fagt er: »3ch wicberholc eS, baS Necht ber Obcr*Aufj1cht (ich fontme auf bin Vunft zuritef) fann ber Staat mit Niemanbcm theilen. (Eine folchc 3:hrilung würbe gerabe baS herbeifübren, waS man forgfältig ocuuciDcn "* :rr Arri6fch*M QtrmfirfnHTe. - r.ffit srt

cn will unb inu|, bie grölten gemurfmffe. ©ie”ftiSfterige ©efebaeftung bat- biefe St^cilunfl nieftt jugeßa

anben.

OIVVJV4 W \ j i Jjf m v v ^ ^ t ^ ^ ©aS 8anbrecht ftcüt bte Unterrichts Anftaltcii ohne“ Ausnahme unter bic Ober'Aufjtcht beS Staates unb bie Mitwirfung, welche bie Sbtrcbc babei hat, grünbet ftch mit Ausnahme Weniger befonbe* ren Vcrhältniffc auf bic 3ulaffung unb Ucbertragung oon Seiten beS Staates.« Unb waS oerjtanb benn Herr oon Sabenberg unter Cb er auf« ficht? 3n berfelben Stßung äußert eroorhee —uno wörtlich überein» ftimmenoe Auszüge auS anberen Neben ftnb jüngft burch baS in meinen Hänben bcflnblicpc Vlatt in toeiteren Greifen befannt ge- worben. (Er fagt: »3ch habe mich aber auch in Hinweifung auf ben“’für ben (Elementarunterricht bereits gefertigten Entwurf beS Unterrichts» gefcßeS bahin geäußert, baß eS auf ber einen Seite Nothwenbiqfeit, auf ber anberen billige Nücffichtnahme fei, bic ©eifHichfctt bei biefer

E I 1 ?!'. b,t Zweite flammcr na# btm £«rn «eftttnten, wmn nictit irre, angcnonimm |atte, ip in Sic etpen flammet u«. hf? r &nr»«rl bc r n TT f l " 8 ^ at)in ' 'chnc STtiticitung bet flinftc an bet Mtmulc Pattbaocn folle unb jwar weit bie SSetfaPuttaS- ftommifppn, obet bet £cnttal.2lu6fdju| ber Crßcn flammet licrtot-

ui oa» pcö miucn?, um pv* ut |iw, ,v V . , nicht. SS ift alfo, weit burch eine ^hrilnahme an bem Schul» Vorfianb in ber £hat eine Xhrilnahme an ber Aufftd^t über ben ganzen Unterricht begrünbet wirb, nicht ber ©ebanfe ber Vcrfaffung, baß bie Shcllnabme ber Kirche mit Nothwcnbig- feit cintreten foüen SS finben ftdb in ben Neben beS Herrn o. 8aben- berg mit Stlarheit bie Säße, bafhbaS praftifdhe Vebürfntß, baß eine btUige Nücfftcht auf bic Kirche unb bic ©ciftlichfeit, ja, baß ber SBunfch, ein bcfonbercS Vertrauen ber Kirche zu erweifen, ber ®ru b fei, oer ihn bazu führe, ln bem bcabfi^tlgtcn Maße ben ©eiftlichcn eine Stellung zu gewähren in feinem 8ofal»Sdbuloorftanb. Aehniichc Ver- hältniffe, hqt ber Herr Ncfercnt gefagt, finb bereits oorhanben unb an bicfeS Vcifpiel werben ftch oicllcuht noch einige Vcmertungcn nach ocrfchicbencr Nichtung hin anfnüpfen laffen. SS ift hingewiefen wor- ben, unter Vortrag ctncS §f)rilS ber Nebe beS Abgeorbnetcn Virchow,

unb auS anberen fachocrftanDtgcn 'uerfonen, tnöocionoerc auw aue ©eiftlichcn. ©aS Vorbtlb.war baSjcnigc, baS Herrn o. 8gbcnbcrg leitete, unb cS mag babmgcftcllt fein, ob baS nicht ber nchttge ®cg

niC^I IW\)X WM ^U^IlUUUHlUUIlfl UVUl.« WMfi; hivm»v ftäbtifchcn Schulbcputationen finb feine Äommunalorgane, foit bem fic finb Staatsorgane; bie StaatSrcgierung höt fic immer als folchc betrachtet unb fic hat ihnen bcSwcgcn auch Schulen untergeorbnet, bic ihres VötronatS waren. SS ift MefcS Verhältniß nicht auS ber Stäbtcorbnung hrrauSgewachfen, fonbern cS ift eine, wenn auch bamit in Verbinbung ftchcnbc, fo hoch fpätere' ganz fclhftänbige Sntwicfelung. Unb bcnnoch ift biefer guftanb in allen Kommunen als ein fehr glücflichcr gcfcnnzcichnct worben; ben» noch hat baS Abgeordnetenhaus, um ihn zweifellos fichcr zu ßcUcit, baS Amenbcment icu §. 3 gebracht unb angenommen, ©ctmoch wirb er hmgcfteQt als eine freie Snhotcfelung ber Sclbft» ocTWaltuna int höchften Maße. Unb wmn nun auf ©runb beS §. 1 Abfaß 2 auch anberwärtS ähnliche 3uftänbe ins Auge zu faffen fein werben, fo foUte man hoch anfnüpfen an bie praftifchc (Erfahrung unb an baS Sßohlfein ber Kommunen unb ftch nicht über* reben laffen, baß eS ftch barum hantelt, bic Selbftoerwaltung zu oer nichtcn ober auch nur zu hr^**—*— cS bleibt bet ben oerfchiebenen wegen auch im großen, altl . änbert bleiben unb zrigw, baß bie Selbftoerwaltung immer noch Naum hat zunächft in ber 2Bahl ber Schuloorßchcr unb in ber Ver- waltung beS Vermögens. 3ctck habe nur einen Vunft hrroorgeboben, wo, wenn oon ber Vefugniß beS §. 2 ©cbrauch gemacht wirb, in ber 2ßat eine Aenbe- rung in ber 3ufammcnfcßung beS VorftanocS gemacht werben fönnff nämlich ba, wo ber ©eiftliche Icbtgltch, weil er Schul»3n» fpeftor ift, bem Schuloorftanbc angehört, ©tc ©efeßgebung liegt in biefer Vezichung oerfchicben. Verliert ein berartiger ©eiftlicher bte Sigenfchaft beS Schul«3nfpeftorS, fo ift bic Folgerung barauS, baß, weil er nur in biefer Sigenfchaft bnn Schuloorftanbc ic biefe Sigenfchaft nicht weiter im Vorffanbe - - L - - - rr» . Vjt. . Pi

5te Ncdc \)tj oeiwramr.« Alfo, meine H^ren, hier nennt Herr u. Sabenbcrg Ob er auf» ficht fogar bie Aufficht, bie an ber DrtSfchule, an ber Sofalfchule, alfo an ber unterften Stelle geübt Wirb. 3eh meine, bcutlich genug ift oon ihm auSgebrüdft worben, baß er bte ganze Aufficht oer» ftanben hat. SS ift mir wohl erflärlich, warum er ftch fo auSgcbrücft bat. Sr hatte ben OrtSoorftanb oor Augen, ber bie unmittelbare Aufftcht im Aufträge beS Staates üben foüte, gebilbet auS ©enteinbe» mitglicbcrn unb gebilbet auS ©cifllichen. ©iefen OrtSoorftanb hatte er unmittelbar oor Augen, ber AuSbrucf fhtbet ftch in feinen Neben hier unb ba; ber AuSbrucf »O ber aufftcht« ift bähet* nicht ungeeignet. 3# glaube alfo, wenn Herr o. Sabenbcrg baS 3Bort häufig gebraucht hat, eS Unrecht ift, bic zwei erften Silben »Ober« zu be« tonen, um einen ©egenfaß herzuficllen gegen baS, waS bic Staats- regierung gegenwärtig ocrlangt. ©cn erften Saß beS §. 1, baß über alle öffi " c htch» stufpdt ... ... ebenfo hat er auSgefprochen, , Vcl)örben unb Veamtcn im Aufträge beS Staats hanteln. SS finb feine eigenen SBortc, bie ich oorgclcfcn habe. 3# meine alfo, irgenb ein Söiberfpruch ift in feiner Sßcife zu finben. Herr oon 8abenbcrg nahm allcrbtngS baS tft burchauS mit Nccht heroorgehoben worben etne Vcthciligung ber ©ciflltcbfeit an bem OrtSfchuloorftanb als wefentlich an, aber nicht als Hm tirftfmvnhtnrfi Neauiftt auS ber Vcrfaffung. ©enn ber befannte

er nur angehören fann, er ohne fein barf. Vcrttht Dagegen fein Nccht auf einer anberen Sigcntcpattf jo bleibt für ihn bieS Necht begrünbet, unb cS werben feine VorftanbS- befugntffe in feiner Sßcife alterirt werben. 3nfofcrn fann ich mich bem, waS ber Ncfcrent gefagt hat, anfchlteßen, wenn er fagte, baß ein öanbrath, ber rin ©ut habe im Streife, aber auf höre, 8anb- ratl) zu fein, bennoch int SttciStage bleibe, um beS ©utcS willen. Umgefehrt aber fann er ba, wenn er fein ®ut im Greife hat, nicht mehr feinen Stß behalten, wo er oorher, als er noch 8anbrath war, eine Stelle einzunchnicn berechtigt gewefen ift. glaube alfo, wir bewegen uns ganz auf bemfclbcn Voten. ©er Herr Ncfercnt hat ben Vorwurf erhoben: Söarum man benn in ben ftäbtifchcn Schulfceputationen bie ©eiftlichcn flehen laffen wolle unb nicht^auch in ben lautlichen OrtSfchuloorftänbcn? Meine Herren! ©tefe Vcrhältniffc ftnb oerfchicben; biefe ©cputationen ftnb ja eine Obcrbchörbc, bic für bie einzelnen Schulen Schuloorftänbe, wcnigftenS einzelne Schulauffchcr unter fich haben, ©iefc Vorjtänbe werben nach bent Sntwurfe ganz genau fo bchanbrit wie bie länb- lichcn Schuloorftanbc, beiten fic auch fonft oollfomnien parallel ftnb. Nun, meine Herren, erlaube ich mir noch ein äöort über Han» noocr. 3ch bin nicht in ber 8aae, StrnaS über baSjcnigc ju fageti, waS ber Herr ©raf o. VorricS heute Oortrug, benn baS hat mit bcvSache nichts zu thun, aber ich muß bem folgen, waS ber Herr Vräfibcnt Mepcr heroorhob. Sr meinte, wenn bicfeS ©efeß fo ©efeß wirb, wie eS formulirt worbe», fo ift cS für Hannooer un- ausführbar. Alles fällt zufamnten, benn bie Schuloorftänbe unb baS ift nach bent ©efeß oon 1848 richtig finb beftimmt, abgefehen oon ber Verwaltung beS Vermögens, bem ©eiftlichcn bchuftchen in feiner AufffchtSpfitcht; unb mm fällt ber ©eiftliche weg; folglich, fo war bie Folgerung, habe ich anberS richtig öerftanben, fann ber Schuloorftano bem ©eiftlichcn nicht mehr helfen, folglich ftnb feine gunftionen au Silbe. 3cb halte biefe Argumentation bem ©efeße gegenüber für unzutreffenb. ©ie Sad)e liegt wie bei unS. SBeitn baS ©efeß oon 1845 ben ©eiftlichcn in ber Vwoinz Hannooer bte Aufftcht über bie Schule giebt, fo ift er eben baS, toaS wir in