1872 / 63 p. 13 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Mar 1872 18:00:01 GMT) scan diff

flafflfcben SDetrum), von kentben, Dbam SBernher von M*mar, Sebaftian SBrant, Dleranber Hegiug, gacobug SDontanug, 3^bocu§ Slichtoveug, Jacob SDei)er, 3achariag gerreriug, §cliu^ Soban §effu§, Sragmug. ©ann folgen mit SDelanthon bic Siebter ber Deformationg- Seit. SSon SDelanthon felbft ftnb neun ©idümtgen, meift im Elafftfchen SDetrutn. Sg folgen bann bie übrigen aug ber De- f ormationgaeit: Urban Degiug, ©eorgiug Mb mu 8 (mit feinem: aufer immensam Deus aufer iram, einem »ber grogartigften nnb ergreifenbjten ßieber, bie je gebetet ober gefangen worben«, wonach ©eorg SSetter fein »ßag §err bom Qürnen über uns ellcnbcn«), paulug Sber, §ermann 53om mit feinen lateinifeben Schuüicbern, Joh. ^tigel Deinhart ßoridj, ©eorg gabriciug, Dnbreag SUinger, ©eorg SBucbanan (ein Schotte), ßubwig §elnt- bolb, Micron, Sßcller, Joachim Samerariug, ©. Dem. Dernier, Die. SelnecEer, Silv. Dntonianug, Dnt. SDuretug, Dufx Sellar- min, SBolfg. Dmmoniug, Mbiag Dleutnerug. Unter biefen ftnb mehrere, welche auch beutfebe ßieber gebietet; anberc haben ältere lateinifche umgebichtet ober anftögige ßehren entfernt (}. S5. aug LaudaSion); anbere wieber haben beutfebe kireben» Iteber ing ßateinifebe überfefct: 3. S8. ßutherg: Arx firma noster Deus est Ex inferis acclamo te, ober befonberg oft: Erhalt ung ^err: Serva Deus verbum tuum, unb: »Ung ift geboren ein kinbelein« in: Nobis puer nunc natus est, bag wie eine DücEüberfefeung ben älteren ßiebem, Puer natus in Bethlehem, an bie Seite tritt. SBefonberg boten in biefer Seit bie Pfalmen, aber*aucb anbere biblifebe Stoffe ben Jnhalt. ©er aweite biefeö erften SSanbeg non S. 365 884 ift überfebrieben: »3ur ^Bibliographie* / wo ber SSerf. unter 579 Dummem einige Hanbfchrtfien, meift alte, fehr oft bie erften ©rucEe big gum Jahre 1675 alg Srgänjung ju feinem früheren SBerfe gleichen Dameng 00m Jahre 1855 befebreibt nnb bie barin enthaltenen ßieber bem Dnfang nach aufführt, ©iefe Arbeiten legen für bie wiffenfcbaftlicbe SSchanblung beg ktrcbenliebeg unb feiner ©efebiebte bie notbwenbigen, uttum- [änglicben ©runblagen. Sie beftimmen Seit unb Ort ber Db- affung, ja in fehr vielen gällen auch beit SSerfaffer, wie fte )enn auch bie urfprünglicbe ©eftalt unb gornt beg Siebet bieten. Sin einigen fehr lehrreichen SBeifpiclen in ber SSorrebe wirb gezeigt, von welcher feebeutung fte für bie J^tymnologie ab. SBir wollen nur auf ein intereffanteg gaftum aufmerE-

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fam machen. ©ie Seit, in ber ßutber fein ßieb: »Sine fefte (O... L.f. ir' jr. . rjr?.c r m ck 1 i

, I 7 t Vertrieben beftimmit; balb 'wahrenb" beg Sßormfer, halb erft wäbrenb beg Duggbur* ger Deicbgtageg. Scbneiber, in feinet Slu^gabe oon ßutber§ ßiebern^), fuebt naebsuweifen, e^ fei am 1. Dooember 1527 ge- bietet. ^)em gegenüber giebt bet SSerf. ben Da^wet^, ba§ 3uerft, foweit big jefet ermittelt ift, in bent 1529 ju 2öittenbcrg erf^ienenen ©efangbü^lein fleht; mit- hin Weber 3u Sßormg, noe 3tt Sluggburg entftanben fein fann; aber aue ScbneiberS geitbefiimmung fei nicht halt- bar; benn bafj ßuther ein unb ein halbeg 3ab* follte habm liegen laffen, fei fehr unwahrfcbeinlicbr jurnal 1528 bag ©e- fangbüeiein 3u gwiefau erf^ien. §)iefe gorfeungen fontmen namentlie 3U ©ute ben ßie- bern beg dtrabmug Slbberug, SDatheftug, Seb. §et)b, §einrie €gel; ferner ftnb bie Driginalbrucfe oon ben bebeufenbften Siebtem, bie bigher wie oerfcboüen ober unerhört waren, in jiemlicber Slnjahl aufgebecEt: jo non 3cckh- &on, ßubw. §elm- bolb, SDartin Skbm, Slmbr. ßobwaffer, D. Sclnecfer, (Sagbar guger, (£agf)ar Dleliffanber, SDart. ÜDoller, Snriacug Scbnee- gaf, 3oh* ©tgag, SSarth, Dingwalbt u. Sl. Slber nidbt blog auf bag ober-beutfebe ^ircbenlieb haben ftcb biefe grorfebungen erftrecEt, fonbem eg ftnb auch bie nieber- beutfeben, ferner bie beg Srübergefanabucbg oon 1566 unb 1639, auch fatholifebe ßieberbrucEe wie bie her Scbwenffelbianer (bef. wegen Slbam Deufner unb Oan. Subermann) berücEftcbtigt. Sllg bebeutfam für bie S5eurtheilung»beg ganjen Stanbeg ' "ifeben Kirche fo ruect bie SSorrebeit ber bebeutenbl 1644,42 an ber gabt; ebenfo sweit £cker im 3ahte 1867 ooüenbete jweite ^anb (1867: 1195 Seiten) enthält eine Sammlung oon ßiebern Endlichen 3 nc baltg aug ber geit oon 868 big 1518 foweit ftcb bie Seit Der ßieber beftimmen lägt, beren SSerfaffer nicht befannt ftnb, in cbronologifiber &olge. Vertreten ftnb ton Dtfrib oon Sßeigen- burg an big auf §ang Sacbg, fofern feine unb mancher anbe- ren dichter oorreformatorifche ßieber mit aufgenommen wer- ben mugten, 86 dichter; oon ntebr alg ber §alftc ber aufge- nommenen 1448 ßieber ftnb bie Sserfaffer unoefannt. Slufge- nontmen ftnb auch (Dr. 508 big 524) einige groben beg geift- Xicben Scbaufbielg, 3. SS. ein *pafftongftnel aug bem 13. 3ahr- hunbert, bie SDarienElagen aug einem Dfterfbiel. einem •) SSerlin 1856.

Degifter ift ber ©erfud) gemacht, fte nach ihtem 3nbalt 3U orbnen; berfelbe ift äugerft tttannigfaltig. . ^)er britte SSanb, erfdbienen 1870, enthalt auf 1275 Setten bie ßieber beg erften ©cfcblccbteg ber Deformation oon ßuther big Dicolaug §erman, unb war 1487 an ber gaM. J5§ab= renb in feinem früheren SDßerEe aug biefer ^eit nur 78 Richter cn, fti c

oon thm berauggegebenen ©entetnbe - ©efangbücbem unb ben vnter feiner DlitwirEung entftanbenen Shor-©efang- bücbent in Srwägung ge3ogen, (®. Sberatug, 3- 3*cknag, Slif. Sreuhiger, ßaA. Spengler, 3^h- slgticola, SaAf, SDicb. Sinfel, §. Dcüller, 30h. ^olrog, ID. ©reiter, ß. Deler, SB. Oacb- ftetn, 2t. ^nöbEett, ©. ©runwalb, 21. Deugner, §. 0. SBert- heim, 3* Sanftborfer, 3. Scbneftng, 3- SBalther, 3- Srreber, SD. Sßeige (mit 162), 3. §om, (lejtere beibr oon ben böh= mifeb-mährifeben SSrühern), bann hie, welche an biefen Eeinen 2lnthcil haben (barunter aueb bie ßieber ber SBieoertäufer). 9}ie febon eefeb^nenen oier ßieferungen beg vierten SSanbeg bringen ben 2fttfang ber ßieber beg 3Weiten ©efcblccbtg ber Deformation, oon §aul (Eber big SSartholomäug Dingwalbt. 2lUe biefe ßieber ftnb wie bie in ben früheren Sänben ftetg nach ben älteften Duellen gebrucEt; in ben auf febeg einzelne folgenben 2tnmerEungen ift bag Döthige barüber ge* » auch fmb bie weiteren ^)rucEe, weld)e oergltcben ftnb, ba- aufgeführt unb bie ßegarten aug ihnen, fowie bie etwai- gen fehler feneg erften, welche im 2lbbrucE oerbeffert werben, verzeichnet. So viel liegt bon bem SBerEe oor. gu erwarten ift noch, wenn bie ßieberfammlung big 3U bem geftecEten geitraume abgefcbloffcn fein wirb, nach ber SSorrebe (2. 53b. S. V.) ein Scblufbanb mit einer eittgehenben SSetracbtung ber ©efebiebte beg Äircbenliebeg unb feiner dichter unb ein SÖörterbucb für alle febwierigen 2lugbrücEe. 3n ber SSorrebe ^um erften SSanbe feineg SBerEeg banEt ber Serfaffer jenen SDännem, welche bie (Einlabung 3ur Sub- fErilption auf baffelbe unter3eichneten, SBilhelm unb 3aEob ©rimnt in SSerlin, griebricb Sanber, ßubwig Uhlanb, SSilmar unb anbere beroorragenbe Vertreter ber beutfeben SBiffenfcbaft hatten bag SBerE entbfohlen. ferner rühmt er aber auch bie förberttbe &ülfe Sönig Jriebricb 2Bilhelmg IV., ohne bie fein SBerE nicht 31t Stanbc gefomnten wäre. »3# gebenfe*, fo febreibt er am Schlug ber SSorrebe, »in tiefer Dübrung beg ^önigg jriebricb ©Uhelm IV. 001t 25teugen, ben ©ott, 311 beffen geugniffen er ftcb befannt, oor größeren ßeiben hinweg- genommen. (Er wanbte biefer meiner 2lrbeit fein ßöniglicbeg 2öohlwoücn 3U, fte würbe ohne feine Unterftüfcung nicht sur Deife gebiehen fein: ein ©eringeg unter bem SSielen, bag er getban, für mich ein ©rogeg, wofür ber OanEnichterfterben wirb.«

Stittäfle jut beutfdjen unb jjteugif^en ©ef^td^te unb ßanbegEunbe in Scbulb^agrammen. 1. ittitfr bieter DubriE wirb bie SSefonbere SSeilage beg »©cut^cn üleiW'Slnseigct« unb ÄßniflUd)JPteugifcben ©taatg.

ncictu. trut oieymai meroen nimi 0100 Die Pro- gramme beg lebten, fonbem auch ber näcbfi oorhergehenben 3abre SSeriicEftcbtigung finben. ^er Stellitiga-SSunb. 841 843. gur ©efebiebte beg llntergangcg gemeiner Freiheit in 4)eutfcblanb. SSon * Dr. Hermann ^eri^gweiler. (Eöln, ftriebricb* SBilhelmg-©t)mnaftum, 1868. 4. 22 S. §arl ber ©roge oermoebte ben SOBiberftanb ber Sacbfen nur babureb nieber3ufcblagen, bag er bag 3ntereffe ber @be- linge oon hem beg SSolfeg trennte. Schon 785 waren jene iw * r o l . rt - - j ^ * f * 1 *

‘vvyiivivuwu yvuvU'H» X'Uiy UCljIUCl|(U XOll, namentlich auch wegen beg gebnten, ber nach feiner 2ln- febauung ben freien 3um öörtgen h^tahbrücEte. ferner war ber (Eintritt in bag väterliche (Erbe non ber Unterwerfung unter ben SEaifer unb bie Kirche abhängig. §ckie (Entfärbung traf ber königliche 2lmtmann. (Er entfcbicb auch, wer b^fön- liebe krieggbienpe leiften, wer nur ©elb beifteuern, wer gam frei fein follte; benn jeber freie ©aubewohner war nicht blog bei ber ßanbeooertheibigung, wie bigher, fonbem auch beim DngriffgEriege gegen entfernte ßänber 3ur SDitwirfung ber-

pflichtet. §ckaburcb gerieth ber gemeine greie immer mehr in 2lbhängigEeit bon bem ßebngabel unb berarmte. (Eine Unterfuebung beeDeicbg unter ßubwig bem frommen ergab_ biele SDigftänoe. 2llg nun fein Sopn ßothar 841

ivvimv x wv - j-r...... j r 3 2lrmee-pojtämter, 13 2fdbbbftämter, 27'gelbboftejpebitionen ber 3afanterie-^ibiftonen unb 13 ber Deferoen, 3ufatnmen 60 2relbboftanftalten gebilbet würben. 3^ ßaufe beg kriegg u - -/ . . würben bon ben i: " " 1 c welch« bie Herren unb Priefter ber jagten unb bie alte 2§er- bitionen alg felb faffung wieber berftellten. ^)er SSuno behaubtete ftcb gegen 2 ?jrdtckbbftämter ah 1. uno ai v. JU ivit u yuv* ben ßehnggbel ßubwigg beg ^eutfeben unb verfolgte unter pofte^pebitionen überetatgmägig formirt, fo bag im ©amen ~ 77 Srelbbpftanftalten mit 292 Dberbeamten, 202 Unterbeamten, 294 poftillonen, 869 Pferben unb 188 &abr3eugen beftanben. lim bie 4600 norbbeutfeben poftanftaltm tebem gweifel bie Spebition ber für bie mobile 2lrmee beftimmten Scn- " r r r ' J-i-i-- t .0 ^ r

-r ^ y bie Schlacht oon örontanet oerlorpn hsia? .:.c # t " Znl

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Ull^ VilckV IVVWl-W | VMIV VIV^VW^V»» VW ««VV •• €)er Steüinga SSunb würbe völlig 3erfprengt. T)er Sieg ber ßebng*2lriftoEratie über bie alte SSerfaffung war bamit entfliehen. SDarfgraf ©ero, bie StiftgEircbe 3U ©ernrobe uno bie ©ergborfer SSurg. 23on §. pröble. Berlin, ßouifenftäbt. Dealfcb. 1870. 12 S. 4. £)ie 5kbhanblung zerfällt in 3 ^h^i^» 1) SSefcbreibung ber StiftgEircbe. 2) ©ef^iebte ©erog unb ber StiftgEircbe. 3) SMe ©ergborfer SSurg. beiben erften 2lbfcbnittcn folgt ber SSerfaffer wefentlicb ben Schriften bon D. o. £eincmann unb Scbnaafe über biefen ©egenftanb. (Einigeg Deue liefert er über bie ßofalität ber Ungamfcblacbt bon 938. iie aug fpäterer geit ftanimenbc Sßurg bon ©ergborf (©erwiggtborp 961) ift lebiglicb bureb unrichtige Damengbeutung mit ©ero in SSerbinbung gebracht worben. Stubien 3ur ©efebiebte kaifer griebricb I. I. ftriebrieb I. 2lnfänge. 1152—1158. 2§on Dr. ^ang Pru|. ‘Dansig, ©bmn. 1868. 38 S. 4. £ckag beutfebe konigtbutn war unter (Eonrab III. ber Hierarchie böllig erlegen. 0aher war eg ein 23ruchb mit Son- rabg ganzer ^politiE, alg biefer auf bem ^obtenbett feinen Deffen griebricb bon Schwaben 311m könig empfahl. S^i^* bricbg köntgthum erftrebte bon 2lnbeginn Befreiung bon bierarebifeber SSebormunbung unb kraftigung beg Deicbg. C)azu gehörte bor allem 0rrieoe mit ben SBelfen. ©r lieg baher Heinrich bem ßöwen 1454 25ai)em wieber 3ufbrecben unb be- fdhwicbtigte biegeinbe, bie ihm infolge babon neu erwuebfen,bureb Eluge Sßcrbanblungen, unterftüft bon bem SBaffenruhm, ben er auf bem erften Dömcr3uge erworben hatte, freilich gewann er ben H er J D Ö H^tnricb bon Defterreicb nur um hoh^a prei^, inbem er ihm faft bie Xcrritorialhoheit einräumte; aber ein anberer 2lugweg war Eaunt borhanben. griebricbg weitereg Streben ging bahin, bie Scbirmherr- fepaft über bie gefammte (Ebriftenbeit unb bie Oberhoheit über bie nörblicben, öftlicben unb füblicben Dacbbam beg Deicbg wieber geltenb 3U machen, unb halb befannten ftcb §5änemarf, SSöhmen unb polen wieber alg feine SSafallen; ben bebeutenb- ften unb bauernbften SDacbt3uwacbg brachte aber bie (Erwer- bung oon SSurgunb. Schon beim Vertrage oon konftan3 1153 war ber SSortheil auf feiner Seite; er verwieg llnterwerfung ber auf- rübrerifeben Dömer, SSeraicbt auf einen einfeitigen ^rieben mit biefen unb ben Dormannen unb Schüfe gegen bie ©riechen; ber papft verbieg bie kaifcrErönung, Eircplicbe SSerfolgung oon griebridbg Srcinben unb Versieht auf einfeitige SScreinbarung mit ©riechen unb Dormannen. griebricbg kaiferErönung er- folgte 1155 bureb Habrian IV. 53alb floaten bei be über 53er* traggbrueb. ©a rief auf bem Deicbgtage 3U SSefangon 1157 ein bctyftlicbeg Schreiben einen offenen konfliEt heroor. Sine Stelle beffelben befaßte, ber kaifer habe 00m Pabfte beneficia empfangen, wag ber kaifer* liebe kahler Deinalb oon ©ajfel iebenfallg aefliffentlicb mit »ßehen« überfefete, unb ba bie baulichen ©cfanbten nicht wiberfpracben, fo mugten fie oor Der (Entrüftung beg kaiferg unb ber gürften eine fcbleunige DücEEebr antreten. ©a nun felbft bie beuifeben 53ifcböfe für ben kaifer partei nahmen, fo erElarte ber Pabft 1158, ber 2lugbrucE beneficia conferre folle nicht bebeuten »ßehen auftragen«, fonbem »SBobltbatcn er* weifen.« So hatte ficb in fed)g 3ah^^a bie Stellung beg kaiferg 3ur kurie geänbert.

über t bungen ju überheben, errichtete bag ©eneral-poftämt in Berlin, Saffel, Söln,* granffurt a. SD., Hamburg, ßei^ig unb Saar- brücEen groge ©epotg (Poftfammelftellcn), na^ welchen alle Senbungen oon ben ßofalpoftanftalten auf bem Eü^eften 2ßegc geleitet würben. Sine »gelbpoftüberficbt«, bie 64 ©rucEfeiten umfagte unb 39 SDal aufgelegt würbe, erhielt bie poftfamniel« {teilen :c. über ben ©ioiftongoerbanb uno Stanbort im ßau- fenben; SBericbtigunggnacbweifungen würben .täglich in 350 Sjcmblaren oerfenbet. 2Bir Eönnen ber SntwicEelung beg beutfeben gelbboftwefeng, beffen Sourfe ftcb nach unb nach big auf 5100 kilometcr unb über 3000 Ouabratmeilen erftreeften, fykx nicht folgen^ auch nicht bie grogen ScbwierigEeiten aufsäblen, mit benen bie poft nach allen Dichtungen 3U Eänipfen hatte. 2öir befcbränEen ung barauf, bie ßeiftungen ber gelbpoft in bem Zeitraum 00m 16. 3uli 1870 big 31. SDära 1871 in gahlen jufammenauftellen: 2luf bem oEfupirten ©ebiete würben 77 mobile gelbboft- anftalten, 136 gelbpoftrelaig, immobile poflanftalten u. bgl., 40 ßanbegpoftanftalten, 158 beutfebe poftanftalten in Slfag- ßotbringen, sufammen 411 2lnftalten, errichtet. H^u würben 2140 Poftbeamte oerwenbet; 3761 anbere waren ju ben gähnen eingejogen, fo bag ber griebengpoftbienft 5901 Beamte ent- behren mugte. SSon biefen ftnb 125 gefallen ober im gelbe aeftorben; 187 würben oerwunbet; 12 gerieten in ©efangen- febaft; 167 würben beforirt. ©iegelb^oft beförberte in bem ange- gebenen Seitraum 89,659,000 gewöhnliche Briefe unb korrefhon- benjEarten; 2,354,310 Scitunggeremhlare (baoon 1,449,550 unter kreujbanb), 43,023^50 ^hit. in SDilitarbienftangelegenheiten, 16,842460 Xl;lr. in Privatangelegenheiten beg SDilitärg (5,615,830 Mir. nach, 11,226,630 Mir. von ber 2lrmee ab- aejenbet); 125,916 pacEete in SDilitärbienftangelegenheitm, 1^53,686 padete in Privatangelegenheiten 3ur 2lrmee. 3m gelb3ug*^1866 würben im ©urd^febnitt täglidh 25 big 30,000 Briefe, imb in bem Qctttaum 28. 3ani big 28. 3uli 38,000 privatpacEete an bie Muppen beförbert. ©ent gegenüber ergeben ftcb ,für ben gelbjug 1870/71 täglich 200,000 Briefe unb innerhalb einer vierwöchentlicben periobe (15. DEtbr. big 8. ©ejbr.) 610^44 privatpäcEereien. ©te ßebeng- unD geuerverficbcrung im preugifchen Staate unb im ©eutfepen Deiche 1867—1869.*) 3n preugen waren in ben 3abren 1867 big 1869 46 ßebeng- unb Dentenverficherunpg-Dnftalten tfeätig, uon Denen 30 auf Slfticn, 16 auf ©egenfeittgfeit beruhen, ©ic Sahl ber Perfonen, welche kapital auf ben Mbegfall in ber gewßhulichen gorrn bei 39 ©efeüfchaften (28 auf Dfticw W auf ©egenfeitiafett), verflchcrt batten, betrug im 3- 1867: 188,009, 1868 : 216,942, 1869: 246,417; bag vcrlicherte kapital am 3ahrcgfchlug 173,632,643 refp. 189,748,217 unb 210,549,477 mithin im ©urebfepnitt für bie Versicherte perfott 924 refp. 875 unb 854 Mir. ©iefe Dbnahmc in ber ßöpe ber burcbfcpnittllcben Sßergchcrunggfuntme beutet barauf hin, bag Die ßebengvcrjtcherung mehr unb mehr in bic unbemittelteren * —i t-rl.C ClJU

reip. öö,8 uno 00,y, uu \siuiioui uu, uu,» ^ r SDille ber Derpcherunggfumme, unb jwar auf 5f359,124 refv. 5,8^5,278 unb 6(552,641 Sftlr. 3ut Slubjablung tarnen 2,671,007 refp. 2,892,051 Un ^ ©eam^Un^alüdESfall waten bei 4 ©efeUfdbaften 1012 refp. 1254 refp. 2013 tierfonen mit 3,472,107 refp. 4,647j823 unb 6,961,706 Sbalcr »erficbert, burcbfdbnittlicb mit 3431 refp. 3706 unb 3458 Sbir., 0,69 refp. 0,66 unb 0,n pro SKiUe ber SBerfid)trung6fumme.

©ie Dorbbeutfche gelb^oft im kriege 1870—71.*) Obwohl bie gelb^oft Eeine griebengorganifation jur Unter- lage hat, ftanben, ©anE ben währenb beg griebeng getroffenen SSorEehrungen, fdhon am 24. 3uli 1870, 9 ^age nach bem Slllerhöchften SDobilmachunggbefehl, bie gelbhoftanftalten jum Dbmarfcb bereit. Schon bie erften gorniationen erforberten

ugacjahlt würben 144 refp. 1452 unb 859 Sin SSegräbntgaelb waren bei 9 ©efeUfcpaften für 91,339 refp. 92,991 unb 95,453 Perfonen mit 5,296,767 refp. 5,465,548 unb 5,620,380 Mir. verftchert, burchWnittli^ mit 58 refv. 59 unb 59 Mir. ©te Prämien hierfür betrugen 199,169 refp. 207,305 unb 205,693 Maler ober 37,« refp. 37» unb 36,« pro SDille. Sluggejablt Würben 89,851 refp. 101,295 unb 103,212 ; *) Dach bent Sluffafc von §. Sracmer: »©ie ßebeng- unb bie feuerverfteberung im preugifchen Staate unb in ©eutfcplanb« in ber ^eitfehrift beg königl. preug. ftatift. SSureaug, H^ft 111. unb IV.,