1872 / 67 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Mar 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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3nt AücffaHe fann, im wicfeerholten §Hücffattc muß ne&cn ber gcftunflgftrafc gegen Offiziere auf ©tenftentlaffung, gegen Unteroffi- ziere auf ©egrabation erfannt werben. §. 134. 3(1 burch bic Hanblung eine fernere Körperoerlejmng beg Untergebenen oerurfaegt worben, fo tritt Suchkaugftrafc fug zu fünf 3ahrcn, in minber ferneren Stilen geftunggftrafe oon fec^ö Monaten big zu fünf jjagren ein. 2öar bie fegwere Körperoerlcßutig beabftegtigt unb cingetrcten, fo ijl auf SucbtbauS oon imi big zu zehn 3chkrcn zu erfennen. 3ft burch bie Körperocrlcßung (§. 133) ber Sob bcö Untergebenen oerurfaegt worben, fo tritt 3ucgkaugftrafc nicht unter brei fahren) in minber ferneren gälten geftunggftrafe nicht unter Einem 3öbrc ein. §. 135. Alg eine flrafbare Höhlung im Sinne ber §§. 132 big

erzwingen/ oon ber SBaffc gegen ben Untergebenen Gebrauch macht. §. 136. Eine militärifche Söacge, welche eine ber in ben §§. 129 big 134 bezeichnten £anblungcn begeht; wirb cbenfo beftraft, alg wenn ein Vorgefcßtcr biefe £anblung begangen hätte. 35. bie

wenbung. t ...... §. 137. Eine Perfon beg Vcurlaubtcnftanbcg wirb, auch wag- renbck ftch nicht im ©ienfte befinbet, nach ben Vorfcgriftcn biefeg Abfcgnittg bestraft/ menn fic eine ber in bcmfelbcn oorgefegenm ftraf« baren ^anbiungen im bienfilicben Verfcgr mit bcni Untergebenen ober in ber SAtlitäruniform begeht. Neunter Abfcgnttt. Söibcrrecgtlikc ^anblungen im gelbe gegen Perfoncn ober Eigenthum. §. 138. begeht eine perfon beg 0olbatenflanbcg im gelbe einen ©icbftagl, ein Unterfchlagung , eine Körpcrocrlcßung ober ein Ver- brechen ober Vergehen miber bie Sittlichfeit, fo ift bic Verfol- gung ber ftrafbaren ^anblun^ unabhängig oon betn Einträge beg Verlegten ober einer anberen zum Anträge berechtigten Perfon. Ein Verzicht auf bie Vcftrafung beg Sgätcrg ift wirfungglog. §. 139. Söcr im gelbe; um Vcutc zu machen; fich oon ber Gruppe eigenmächtig entfernt; ober 0achcn; welche an ftch bem Veutc» recht unterworfen ftnb, eigenmächtig zur Vcutc macht; mich mit Arrcft ober mit geftunggftrafe big zu brei 3abrcn beftraft; auch fann zu- gleich auf Vcrfcgung in bie zweite klaffe beg Solbatenftanbeg er- fannt werben. -r- A @leicbc 0trafe trifft benjenigen, welcher rechtmäßig oon ihm er- Zucfgnct ' 8,wtf ^mfiefern verpflichtet ift, ftk rcdjtgwibrig §. 140. ©er plünberung macht ftch fchulbig, wer im gelbe unter Venugung beg Krteggfcgrecfeng ober unter SAißbraucg feiner militä- rifcheit Uebcrlegenheit 1) in ber älbgdpt rccgtgwibtij einwofmer offen wegnimmt ober i Kricggfcgaßungm ober 3wanaglieferungen erhebt obet ber oon ihm oorzunehmenben Aequifttioncn übcrfcgrcitct, menn bieg beg eigenen Vortgcilg wegen gefchieht. §. 141. Alg eine plünberung ift cg nicht anzufehen; menn bie Aneignung nur auf ßebcngmittcl, Heilmittel; Vcfleibungggcgenftänbe, geuerunggmittel; gourage ober Srangportmittel unter Vcfcgränfung erftr

auf bag oorganbene Vebürfntß ftch erftreeft. §. 142 ©ie plünberung mirb mit geftunggftrafe big zu fünf fahren unb mit Vcrfcgung in bic zweite klaffe beg Solbatenftanbeg §. 143. Voggaftc ober muthmilligc Verheerung ober Vermüflung frember 0achen im gelbe mirb ber plünberung gleich beftraft. §. 144. Sötrb bte Plünberung ober eine ihr gleich zu befirafenbe

Suchthaugfirafc nicht unter zeljnJahren unb; menn ber §ob’ eineg SAenfcgen oerurfacht morben ift; Xobegftrafc ein. 3n gleicher SBeife merben bie SHäbclgführcr beftraft; menn bie §hat oon Sichreren begatrgen mirb/ biejenigen, mclche ftch an einer folchen 2:i)öt betheiligen; ohne fclbft eine ©cmaltthätigfeit gegen eine Verfon zu begehen, trifft gePungg^rafe big zu zehn3ohrcn unb Ver- legung tn bte zwette klaffe beg 0olbatenPanbeg. §. 145. 2Bcr im gelbe in ber 5lbficht redhtgmibriger 3ueignung einem auf betn Ätampfplage gebliebenen Angehörigen ber beutfehen ober oerbünbeten Gruppen eine 0ach? abnimmt, ober einem Uranien ober Vermunbeten auf bem ^ampfplagc, auf bem Vbarfche, auf bem Srangport ober im Sazarcth, ober einem feinem 0cpuge anoertrauten ^riegggefangenen eure Sache megnimmt ober abnöthigt, mirb mit guchthaug big zu zehn 3uhten, in minber ferneren gäßen mit »ycpunggprafe big zu fünf 3al)rcn unb Verlegung in bie zmeite iblajfe beg »©olbatcnflanbcg beftraft; auch fam\ auf Verluft ber bitrgerlichcn Ehrenrechte erfannt merben. §.146. 2Bcr ßanbegeinmohner oon feegg Vtonaten big zu fünf 3ahren beftraft, auch fann zugleich auf Verfegung in bie zweite Klaffe beg Solbatenftanbeg erfannt merben. r § U r § an ^ung oon Vbehfercn begangen, bte ftch zur fort- gefegten Vebrücfung ber ßanbegeinmohner oerbunben hüben, ober artet btefelbe tn etne Splünbcrung ober in eine berfelben gleich zu befirafenbe Hanblung aug, fo tritt, infofern nicht nach §• 144 eine härtere Strafe

oerwirft ifl, gegen jeben Vethethgten guchthaugftrafe big zu zehn gagren ein. §. 147. SBirb eine nach ben §§. 140 big 144 unb 146 flrafbare Handlung gegen einen Ocutfchen ober einen Angehörigen cincg oer- bünbeten Staatg begangen, fo ijl auf erhöhte Strafe unb, menn in ben allgemeinen Strafgefcgen eine härtere Strafe angebrogt ifl, auf biefe legiere zu erfennen. Segnter Abfchnitt. Anbere miberrechtüche Huftblungen gegen bag Eigenthum. §. 148. SBer oorfäglich .einen ©ienPgegenPanb befchäbigt, 3er-

§. 149. 5öer bei Augübung beg ©icnflcg ober unter Verlegung cincg militärifcgcn ©icnpoerhältniffcg ftch cincg ©icbftaglg ober einer Unterfchlagung an Sachen fchulbig macht, welche ihm oermöge„bcg ^Dicnfieg ober jeneg Vergältniffeg zugänglich ober anoertraut ftnb, mirb mit mittlerem ober flrcngem Arrcft nicht unter oierzegn Sagen ober mit fjeftunggflrafc big zu fünf 3flbrm beftraft; auch fann zu- gleich auf Vcrlujl ber bürgerlichen Ehrenrechte erfannt merben (§. 35). (Gleiche Strafe trifft benjenigen, welcher einen ©iebflagl ober eine Unterfchlagung gegen etnen Vorgefegten ober einen Kamcrabcn gegen feinen ouarttermirtg ober eine zu beffett Haugpanb gehörige Verfon begeht. 3ft bie H an ^ung ein Verbrechen int Sinne ber allgemeinen Strafgefcge, fo ifl auf erfennen.

bie in biefen ©efegen angebrogte Strafe zu

* Elfter Abfchnitt. Verlegung oon §Dicnflpfliebten bei Augfügrung befonberer ©ienpoerrichtungen. §. 150. 2öcr oorfäglich unrichtige ©icnflattcjle augpellt ober fHapporie, biettpliche Viclbungeit ober bicnPlicge Vcricgtc nnridgtig abflattct, ober folchc miffcntlich weiter beförbert, mirb mit gcflungg- ftrafe oon feegg Vtonatcn big zu brei 3ahren unb mit Vcrfcgung in Die zweite Klaffe beg Solbatcnflanbeg beftraft. 3n minber ferneren gälten tritt nuttlcrer ober Prenger Arreji nicht unter oierzegn Sagen ober geftunggftrafe big zu feegg Vtonaten ein.' §. 151. 2Ber für eine Haublung, bie eine Verlegung einer SDicnft- S jflicht enthält, ©efegenfe ober anbere Vortgeilc annimmt, forbert ober teg ocrfprcchcn läßt, mirb wegen Veftecgung -mit guchtgaug big zu ünf 3agren beftraft. 3n minber fegmeren fällen tritt Arrcft ober geftunggftrafe big 3U brei 3agrcn ein; auch fann zugleich auf Ver- legung in bie zweite Klaffe beg Solbatcnflanbeg erfannt merben. §. 152. 2Öcr alg Vcfeglggaber einer militärifcgen Söacgc, eines Komntanbog ober einer AbtgeÜung, ober wer alg Scgilbmacgc ober alg spoften in fcgulbgafter Sßcife ftch außer Stanb fegt, ben igm oh- liegcnben ©ienp zu oerfegen, ober eigenmächtig feinen ?5oPcn oerlaßt pOa funfl ben igm in Vezug auf ienen SDicnfl ertgciltcn Vorfcgriftcn entgegenganbclt, mirb mit mittlerem ober flrcngem Arrcft nicht unter oierzegn Sagen, im gelbe mit mittlerem ober ftrengem Arrcft nicht unter oicr Wochen ober mit geftunggftrafe big zu zwei 3agren beftraft. Sßirb burch bie Spfticgtoerleßung e * n 9tachthcil oerurfaegt ober bie ©efagr cincg folcgcn herbeigeführt, 10 tritt geflunggprafe big zu brei 3agren, un gelbe gcPunggprafc nicht unter brei 3agren ein. üffiirb etne folege Vfüchtocrlcgung oor bem geinbe begangen, fo ift bicfclbc mit bem Sobe, in minber fegmeren gällen mit fycflunggprafc nicht unter zegn 3ch*b«n ober mit lebenglänglicgcr geftunggflrafe zu be- flrafcn.., §. 153. SBcr alg Vcfeglggaber einer militärifcgen Söacge, eineg Kommanbog ober einer Abtgeilung, ober wer alg Scgilbmacge ober alg Soften eine flrafbare Hunblung miffcntlich begehen läßt, welche eroerginbcrn fonnte unb zu oergmbern bienfllfcg oerppiegtet mar, wirb cbenfo beftraft, alg ob bic Hmtblung öon ^gangen wäre; hat er bte flrafbare Hcmblung beg eigenen Vortheilg wegen begehen laffctt, fo tritt erhöhte Strafe ein. §. 154 Sßer einen ©efangenen, beffen Veaufftcgtigung, Vcglci- htng ober Vcmacgung tgm anoertraut ifl, oorfäglich entweichen läßt, ober beffen Vefretung oorfäglich bewirft ober beförbert, inglctchen wer eine oon feinem Vorgefegten igni befohlene ober eine igm bienfi- lieh oblicaenbc Verhaftung oorfäglich nicht zur Augfügrung bringt, mirb mit^niittlerem ober ftrengem Arrcft nicht unter oicr SBocgcn ober mit geftunggftrafe big zu .fünf 3agrcn beftraft/ auch fann zu- öleidg auf Verfcgung tn bte zwetie Klaffe beg Solbatcnflanbeg erfannt merben. ® e fuußcnen nur burch gagrläffigfeit Worben , ober ift bic Verhaftung nur aug fe^^^onaten 1 ^uterblteben, fo tritt Arreft ober geftunggftrafe big zu fwi^ cr l on ch f oIba ^ufiunbeg, welche bei einem ihr bc jl^ cct ^c ober 9/turtncoermaltung eincHönb- i e fii S? clcb l tm . 0t 2r nc . bcr allgemeinen Strafgefcge ein Ver- frÄ,r b S.F C I 9cbcn t tm «Stbarftclit, ift nach ben in jenen ©e- fegen für Veamte gegebenen Vcfttmmungcn zu bejtrafcn. Swölfter Abfchnitt. Sonftigc Hanblungen gegen bte mtlttarifcge Orbnung. bei einem Kom- »«löst» wirb mit Straft KÄm l'KÄ ° bct flrcnfler ^ okt 5eflunfl8 '- §. 157. SBcr bie igm obliegenbe Veaufftcgtiaung feiner Unter- gebenen tn fdgulbgafter SBeife oerabfäumt, ober^mer bte igm ob- Itcgenbe Reibung ober Verfolgung ftrafbarer Hmtblunqen feiner Untergebenen Oorfäglich unterläßt, mirb mit ArreftJ im Diucffaüe mit

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geftunggftrafe big zu feegg SJtonaten beftraft/ gegen Offiziere fann neben ber geftunggftrafe auf ©ienftentlaffung erfannt merben. §. 158. Sßer burch unoorficgtige Vcganblung einer Schußwaffe ober oon Vtunition einen Vtenfcgen förperlicg oerlegt, mirb mit mitt- lerem ober ftrengem Arrcft ober mit geftunggftrafe big zu brei 3ögren nnb, wenn Der Sob cineg Vtenfcgen oerurfaegt morben ift, mitgeftungg- firafe big zu fünf 3uh^^u beftraft. . §. 159. SBcr ogitc bie erforberlicge bienftlicge ©enegmigung fich ucrhclrathet, mirb mit geftunggftrafe big zu Einem 3^hvc beftraft/ aeaen Offistcre fann zugleich cmf Oicnftentlaffung erfannt merben. Auf bte Vccgtggültigfcit ber gefdbloffenen Ege ift ber Vtangel ber bienftlichen ©cnegmtgung ohne Einfluß. §. 160. SBer im Oienft ober, naegbem er zum ©ienft befehligt irorben, ftch burch Srunfcngcit zur Augfitgrung feiner £)ienftoer- riÄtung untauglich matgt, mirb mit mittlerem ober ftrengem Arreft ober mit geftunggftrafe big zu Einem 3ugre beftraft/ gegen Offiziere fann zugleich auf SMcnftentlaffung erfannt merben. §. 161. Vkr ben igm alg Solbatcn obliegenben Oienft- ober anberen Verufgpfticgten berartia gartnäefig zumiberganbclt, baß mie- bcrholte Vcftrafungcn ftch alg frucgtlog ermiefen gaben, mirb wegen biefer feiner XlnocrbcffcrÜdpfcit mit ftrengem Arreft nicht unter oier SBocgcn ober mit gcftunggflrafe big zu feegg Vtonaten beftraft/ auch fann zugleich auf Verfefcung in bie zweite Klaffe beg Solbatcnflanbeg erfannt werben. 3weiter Sitel. Vbilitärifcgc Verbrechen unb Vergehen ber Vtilitärbeamtcn. §. 162. Ein Vtilitärbcamter, welcher ftch lut gelbe einer ber in bem erften big oierien, bem ftebenten unb neunten Abfchnitt beg erften Sitclg bezeiegneten ftrafbaren Hcmblungcn fchulbig macht, mirb nach ben bafelbft für ^3erfoncn beg Solbatenftanbeg gegebenen Vc- ßimtnungen beftraft/ ftatt auf Vcrfeßung in bie zweite Klaffe beg 0olbatcnftanbcg ifi auf Atntgoerluft zu erfennen. §. 163. Anbere Vfltcgtocrleßungcn bcr Vtilitärbcamten ftnb nach ben allgemeinen, für Veamte geltcnbcn Vorfcgriftcn zu beurteilen. dritter Sitel. 0trafbeftimmungen für ^Perfonen, welche ben Sftilitär» gefeßen nur in Krieggzeiten unterworfen finb. §. 164. Söägrcnb cincg gegen bag Ocutfcge Acicg auggebroegenen ^riegeg ftnb alle Vcrfoncn, welche fteg in irgenb einem Oicnft» ober s 3crtraggocrhältniß bei bem friegfügrenben Heere befinben, ober fonft fteg bei'bcmfelbcn aufhalten ober ihm folgen, ben Ströfoorfcgrtften biefeg ©efc^cg, ingbefonberc ben Kriegggefcßcn, unterworfen. SBclcge nitlttärifdhe g'rcigcitgftrafc im Einzelfalle eintritt, tft nach ben bürgerlichen Vergältniffcn ober ber Vilbttnggftufe beg Angefcgul- biaten zu beftimtnen. , ^ §. 165. Äcbcn einer jeben grcigeilgflrafe, welche gegen etne §per- fon oergängt wirb, bic ftch zu ben Sruppen in einem £ckienft- ober Scrtraggocrbältniffe befinbet, fann zuglcid) auf Aufhebung btcfcgVct» hältniffcg erfannt merben. 3n einem folcgen gaüe ift ftatt auf eine militärifcge grcigcitgjtrafe auf eine grcil)eitgfirafe beg gemeinen Straf- rechtg zu erfennen. t §. 166. Auglänbifchc Offiziere, welche zu bem frtegfugrenben Heere ztigelaffcn ftnb, merben, wenn bcr Kaifer nicht etwa befonbere Üöeftimmungcn getroffen hat, nach ben für beutfege Offiztcre gcltcnben Sorfcgriften beurtgcilt. t , tf _ , CL . _ 0 Auf bag ©efolge folcger Offiziere finbet bte Vorfcgrift beg §. 164 Slnmenbung. , _ , _ . §. 167. Auf ftraffcare Hanblungen cincg Krtegggefangcncn finben nach Maßgabe feineg Vtilitärrangcg bie Vorfcgriftcn biefeg ©cfefceg entfprcchcnoc Anmenbuitg. , ^ ^ t §. 168. Ein Kricgggcfangcner, welcher unter Vrucg beg gegebenen (trenmorteg cnttocicgt, ober, auf Ehrenwort entlaffcn, bte gegebene Sufagc briegt, mirb mit betn Sooc beftraft. - Oicfclbe Strafe trifft benjenigen, welcher ben Vcbtngungcn, unter benen er aug ber Kriegggefangcnfcgaft entlaffen, oor Vcenbigung beg ^ r ^| 169!^ C ^iif a Auäänber ober Oeiitfcgcr, welcher mägrenb cineg icacn bag Ocutfcge Aeidh auggebroegenen Kriegeg auf bem Krtegg- Äauplaße ftch einer bcr in ben §§. 69 big 72 unb 145 oorgefegenen ^anblunaen fcgulbig macht, ift nach ben tn btefen Paragraphen ge- gebenen Veftimmungcn zu bejtrafcn. rjr . . §. 170. Ein Auglänber ober Ocutfcger, Welcher tn emetn oon beutfehen Sruppen befeßten auglänbifcgcn ©ebiete gegen beutfege Grup- pen ober Angehörige berfelben. ober gegen eme auf Anorbnung beg ^aiferg eingefeßte Vegörbc eme nach ben ©efeßen beg ©eutfegen Actcgg flrafbare ßunblung begeht, in cbenfo zu beftrafen, alg menn btefe Hanblung oon il)m im Vunbeggcbicie begangen wäre. Etnfüh rungggefeß. §. 1. chDa8 3KiIitäf@trafgefe6bu* für ba« ©cutfcbe StcicF) tritt im flanjenUmfaitge bc8SBunbcSgebietcSmit bem ..tcn ••• 187. in Äraft. . u . s. 2. ©iit biefern Sage treten tm ganjen SBunbeSgcbtete alte S»ilitär(irafgeWe, infomett fle nmterietleS ©trafreebt jum ©egen-

«ÄSi in'Ät M «MMM 105, 129, 131, 132, 148, 152 Slbfaft 1, 156, 158 unb 160 »orgefebenen ftrafbaren ^anblungen in leicbteren Sailen nn ©tbjtiFltnatmege ge-

ahnbet merben, webet aber feine anbere greiheitgftrafe alg Arreft feft- gefeßt merben unb bie ©aucr bcffclben oier SBocgen gelinben Arreftce ober Stubcnarrcftcg, brei SOBocgcn mittleren Arrefteg ober oierzegn Sage ftrengen Arrefteg niegt überfteigen barf. Anlage. Verzcicgitiß ber zum beutfehen §eer unb zur Kaiferlicgen SAarinc gegörenben Vcilitärperfonen. ©ie zum beutfehen Heer unb zur Kaiferlicgen Vtarine gegörenben SAilitärperfonen beftegen aug Perfonen beg Solbatenftanbeg unb aug SAilitärbcamten. A. perfonen beg Solbatenftanbeg ftnb: I. ©ie Offiziere. ©ie Offiziere zerfallen in oier Huuptflaffen: im Heer: *

in ber SAarine:

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lagg-Offiziere ober Abmirale, 2) Stäbg - Offiziere, 3) Kapitän-Öicutcnanig, 4) Subaltern»Offiziere, (Öicutenantg unb Unter-ßieute- nantg zur See.)

1) ©meralität, 2) Stabg Offiziere, 3) Hauptlcute unb Aittmciftcr, 4) Subaltern Offiziere, (Premier* unb Seconbc- ßieutenantg.) II. ©ie Unteroffiziere ftnb eingekeilt im H«r unb in ber SAarine: i 1) folege, welche bag Offizierportepee tragen (Portepee- Unteroffiziere), 2) folege, welche bag Offizicrportcpec niegt tragen (Unter- offiziere ohne Portepee). III. ©ie ©emeinen mit Einfchluß bcr Dbergefrciten unb bcr ©efreiten. IV. ©ie SAitglicber beg Sanitätg-Eorpg. ©icfelben ftnb eingekeilt im H^re unb in bcr SAarine: in 1) obere SAilitärzte mit einem, je nach ihrer bienftlichen Stellung ftch riegtenben Aange einer beftimmten Offizier-Egargc unb in 2) untere SAilitärärzte mit bem Aange bcr portepce-Untcroffhicrc. , 3u ben unteren SAilitärärzten gehören bic einjährig fretwtlltgen Acrzte. B. SAilitärbeamte ftnb alle im H ccr uub in ber SAarine für bag Vebürfniß beg H^^^g ober ber Alarme batternb ober auf 3*5 angcftclltcn, nicht zum Sol- batenftanbe gehörenben unb unter bem Kriegg- ober SAarine-Vlinifter alg Vermaltunggkef ftehenben Veamteni Welche einen SAilitärrang haben. Eg macht babei feinen Unterfcgieb, ob fte einen ©ienfteib ge- leiftet gaben ober niegt. '

v »-• 1 ; ; : f v : . . 1 i ~ . f Satrttagö = SltiQclcflcn^cttcn. Berlin, 18.' SHärj. 3n ber ©igung be§ §aufe§ ber Slbgeorbnetcn am 16. b. SW. natmi in bcr ©eneralblgfufficm über ben ©ntwurf ber ÄreiSorbnnng für bie fpromnaen Breufen :c. ber SWinifier bc8 3nnern Oraf 311 drulenburg nacb bem Slbg. ». SWeuer ba8 Sßort: «... 2Heme ßerren! ©ie Icytc Slcujcrung be§ ßerrn BonebnerS giebt mir einen febr müHommcnen SlnfnüpfiingcpunFt, um mit wenigen SBortcn ben ©tanbpuntt bcr «Negierung, bcr ja fonft au* au® ben «Wotiuen jur «Borlage unb ben «Boruerfjanbiungen bereits befannt ifi, notft einmal berooräubeben. . , , . (fincr ber ßerren Slbgeorbnetcn mahnte an ba« SBerf }u geben unb icjst in biefer ©efjion bie iSreiSorbmmg ju ©tanbe 3U bringen, «wu bic 3ufammcnfcbung bc8 ßaufcS ber Slrt fei, bafj ein Konipronuf; bureb bicfclbc mebt begünfligt mürbe, a(S ju trgenb einer anberen Qcit. ©aS mag auch ein praFtifrtscr ©taijbbunft fern, allem, teb lege gröberen SBertb barauf, bab idb im ©egenfabe ju bem g?crrn «Borrcbncr, bie grage nunmebr für reif halte. 3cb habe ia bte umften Singriffe barüber ju erfahren gehabt, bab bic ©efebgebung auf btefem «Beben nicht früher in &lub getotnmen ijl, aber ich mub beeb Jagen, bab cS ju meiner «Beruhigung cicrcidft, bab gcrabc feit ber S««t 1 m meteber biefe Stage auf baS Sebbaftejle »entüirt mürbe, bte Sluficbten ber oetfebiebenen 'j3artcicn fich aubcrorbentlub benebttgt, mobifijirt, gemäbigt, ben fattifeben SBcrbältniffen mehr angefebjoffen unb bcr ßcibcnfebaftlicbteit, oon ber fte eine Seit lang burebbrungen waren, fich cntfleibet haben. . .. _ . ©8 ift vielleicht richtig, wenn bcr ßerr «Borrcbncr fagt, bte ent- würfe ber «Regierung feien etwas mehr nach linfS gegangen. SlUctn bieS gilt wohl nicht oon ber ftänbifeben ©eite bcr Stage, fenbern wcfcntlicb oon Sragen, bie noch ncuerbtngS bmjugette en ftnb, bet Srane ber ©clbftüenoaftung u. f. w., btt ia erft nach unb nach auf- getauebt ftnb. SBcnn bcr ßerr «Borrcbncr aber juglctcb jugtebt, baft bie Situierungen ber parlaincntarifcbm Ä^rpcr mehr nach rechts ge- gangen finb, fo meine ich, ifi berjerttge pcitounft getotnmen, tn welchem fteb bie Slnftcbtcn begegnen,, benentge, bcr bte «Keife ber Srudbt antünbiat, beSbalb legt bie ptcgimmg bnt aUcrgröften SBertb

cp etnouoen, oai? 7 tige gefunben Ware. Sei orgattifeben ©efefien überhaupt blctbt bo^ immer bte ©cbwicrigfcit beflcbcn, bab m?n fieb auf ba8 ©ebtet beS ewerimentircnS begiebt; einanbercS fingulareS ©efeS, welches einem be- ftßintitcn Schaben abbclfcn, einen bcfiiinmtcn «Bortbcil, ben manitmSlugc. bat, betbeifübren foll, läßt ftch leichter m ber Sache unb tn bet Sonn tonjipiren unb in feinen Solflcn überfeben: eme neue Draamfatton, bloi barauf baftrt, bab bie biSbntge Organifatton feblabaft geworben ift unb bin«, begiebt ftch gewöhnlich auf baS ©ebtet beS ©SOettmen- tuenS, unb ich möchte wohl wtffcn, ob man fleh bei ©manatton ber