1872 / 92 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Apr 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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Vorfommniffc, böfj ber SRctdbötaö befeplufunfähig gcwefen ift, möchte icp doch bitten; nicht auf baS Sbonto biefeö llcbclftanbcS gu fepreiben unb dadurch denjenigen, bie feine folcfcc (Entfcpulbigung haben für ihr Auficnblcibcn, ihr ©ewiffen gu erleichtern; im ©cgentheil eS ihnen recht gu erfahrneren, wäre wünfcpcnSwerib. 3ch erinnere mich eines SeitungSartifclS, wenigftcnS bet ber lefeten Vcfahlu§unfäl)igfeit, wenn mich mein ©cbäcptnifi nicht täufcht; auS bem pcrDorging, wie ich glaube, baf eine unDerpältniümäfige Angapl ber geblcnbcn ber nächften Umgebung VerlinS unb bem ©ifungSorte beS AcicpStagS, namentlich ber preufifepen ?3roöins Vranbenburg angehörten; bie iprerfeitS feinen ßanbtag unb auch bte Steife am näcpflen patten, aber üießeiept bcSpalb glaubten; ben lebten Moment gum*(Einfcpmcnfen abwarten gu fönnen; während derjenige, ber weiter wegwohnt; hoch Dorftcptiger in ber Söapl feines AcifetageS ift. 3ch fann nur Derfprecpcn, bafj ich naeö wie bor fuchen werbe; ein folcheS paralleles ©ifen berhüten; baf tch aber glaube; ber AeicpS- tag werbe ba naepfteptig lein; wo bie Vcbürfniffe ber einzelnen ©taaten eS abfolut forbem; unb wo bie ßofalitäten ber ©ipungen beS ßanb* tagS fo befapaffen ftnb, baf ein gleichzeitiges Mitwirfen hoch nicht auS« gefcplofTcn ift. 3chP babe au£ ben Mittpeilungen beS preufifepen Ab* gcorbnetenpaufeS gefehen; baf eine dringlich wünfchenSwcrthe ©tf ung eben oiefeSHaufeS in biefen Sagen jtattfinben wirb» baf ber Naeptpeil, wenn biefe auSficle, einem ftrenge aufrecht erhaltenen Vringipe cntfprechcnb; größer wäre; alS auS ber Verftänbigung ber Mitglieder beiber Vcrfammlungcir, bapin gehenb; baf ber Öanbtag feine ©ifung abhalten fann; hcrDorgcpcn fönnte. 3cp fann mir; wenn bie (Erleichterungen cintretcn; wclcbc; Wie ich Trüber anbeutetc; cS in ber Macpt ber Parlamente fclbft liegen; fogar benfen; baf in ber Stäbe gelegene HauDtjtäbte ein* feiner ßänber, ich wifl nicht blof hier hckrnu?cifcn auf deffau; fonbern auch auf Vraunfcpweig, ©chwerin unb drcSben; cS möglich machten; in feiner Verfamnilung, bei feiner wichtigen debattc uno (Entfapci- bung au fehlen; bie ja nicht gcrabe in biefclbe ©tunbe gu faßen pflegen. Aber auS biefer Apologie, bitte ich; niept gu faplicfcn, baf tch trqcnbwie bie 8ache leicht nehme; fonbern ich Werbe bereitwillig bent SEßunfcpe, ben DorauSftcptlicp ber AeicpStag auSbrücfcn wirb; ent- fprechen; jebergeit mit ben übrigen VunbcSrcgierungen rechtzeitig in Verbindung treten über bte Seit; wann ber AeicpStag be- rufen weroen foll unb nach Mögliepfcit Papin wirfeit; baf nur folche ©rünbe, welche gang triftig unb gwingenb für bie (Eingelftaaten ftnb; gleichseitige ©tfungen bedingen werben, daf ber ActcpSfangler babei auf baS (Entgcgcnfommcn oer übrigen Aegie- rungen rechnen fann; bafür bürgt 3bncn baS Seugnif beS §erm Vor rebnerS. 2ßaS noch bie Stage betrifft; bie baS Amendement beS fitxxn oon ipooerbeef berührt; fo wäre eS auch ba burcbatiS für ben ©c- fchäftSbetrieb erwünfeht, baf wir bie ©cwopnpeit annähmen, iu einer beftimmten Seit regclmäfig gufammen gu fomtnen; baf biefe Seit nach ben SÖünfcpcn unb £onbeniengcn beS AciepStagcS, als ber erften unb beoorrceptetficn parlamentarifchcn Vcr- famntlting beftimmt wirb; baf man fiep an feine Jpinberniffe attberer Acgierungcn, namentlich werbe ich in beut Votum beS AcicpStagS ein jtarfcS Argument gegen abwcicbettbc preuftfepe Söünfcbe finden, baf man; fagc ich; ftch nicht an ^tnbcrntffc anberer Aegierttnaen fehrt; bie etwa einen fpäteren Sufammentritt beS AeicpStagcS wun- fehen; fonbern cS biefen überläft; ftch mit ihren ßanbtagcn abgufinben wie fie fönnen. (ES wäre fchr erfreulich, wenn ftch fcftfteßen liefe, welche im Aflgemcincn im AcicpStage unb im ßanbe für bie Periobe gehalten wirb, welche für ben 3ufammcntritt beS AeicpStagcS in ber Siegel bie wünfchcnS- werthefte wäre. 3th höbe Slnbcutungen gehört über (Enbe 3c»nuar; Slnfang gebruar; baS würbe ja auch ben ^onoeniensen ber SKegierung in Söesug auf bie £cit ber SSerhanblung hollfommcn cntfprcchcn. Sine ©chwierigfeit liegt in ber (Entfernung biefeS ScitpunftcS oon bent SlnfangStermine bcSjenigen PttbgetS; welches sunächft berathen werben ntuf. können wir je bapin fomwen; baf wir baS SteÄ- nungSjapr auf ben erften 3uli herlegen; fo ift biefent SBcbcnfcn ao- gepolfen. Söleibt baS aber ein 3bccil Per nicht ber öinanshcrwaltung angepörigen fiaien; ^u benen ich mich auch rechne; benn mein 3h«ü ijt eS auch; bann trttt bie ftrage heran; ob nicht im ßcrbfte bcrS«" fammentritt für ben SteicpStaa wünfd)enSwertper ift. SS würbe; wie aefagt; erfreulich für bie herbünbeten Stcaierungcn fein» wenn fte ben SlnpaltSpunft irgenb welchen mit SDcehrpett formulirten Söttn- fchcS beS SieicpStagcS unb ber Pcrölterung hätte; unb bie Stegierungcn würben gerne bereit fein; banach ftch regelmäfig au richten. 3ch faßc/ in ber Siegel; beün einen gans fefien Termin oafttr ansufefcen; halte ich für fcpwierig. SS fann fein; baf bie SBor- lagcn für ben Sicich^tag auS irgenb welchen ©rünben nicht rechtzeitig fertig werben. SS fann fein; baf baburch bie Siotpwcnbigfeit ein- tritt; bie STiaffe ber parlamentarifchcn Slrbciten; bie auf ben einzelnen Herren laften; noch baburch 3^ hermepren; baf man eine gweite StcicpS- tagSfeffion in bentfelben 3chthre beruft; wäprcnb man fonfl hieOeicpt mit einer auSgefommen wäre. 3luferbent würbe cS; Wenn ein ©efef barüber t ema^t fein folltc; eine wefentlicpe Pefchränfung einer berjenigen Srärogatioc beS ÄaiferS fein; bie 8r. SD'iajeftät nach beutfepen Pcrfaffung pcrfönlicp rnftepen; aber jebem Söunfcpc; ber bie STiehrpcit CUf"»r f!A flli• M _ . «44 AA « Ä fl« a'1

der btnt SunbeSratbe jut »etatEckunfl oorlicgcnb« ®nt- »rutf einet ©eemannbotbnung lautet: _ (Stfttt Slbfcbnitt. (einlntmbe Scftimmungm.) §■ l- ®it hicftS ©efcfeeS flnben auf alle Äaußartpeifcptfre (©efef Ä 1 'Stöbet 1 ®7 e ;1 1, ^0; 35), stnrocnbungi wdd,* t. .O m-xi Cf-

äserfaifung pcrfönlich juftepen; aber jebem SSunfcpe; ber bie SKehrpcit beS SteichStageS für ftch hat, mag eS Unters-, mag f^ werben bie oerbünbeten Stegterungen unb 8e. SKajeftat ber ivatfer, bem bie Berufung guftept, fepr bereitwillig entgegenfommen unb würbe mich freuen, wenn baruber eine Meinung nttt a^epraapl feit- aeftellt würbe; ich thürbe mir gur Siegel machen, baf banaep gehan- delt würbe unb ich würbe Abweichungen nur bann befürworten, wenn befonbetc ©rünbe bafür oorlicgen.

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VW W H/l|| VV / |V,»VVVH II! berung beffclben auch beffen 8teHoertreter. §. 3. Sur ^8chiffSmannfchaft« werben auch bie mit AuSfcpluf beS ©cpifferS gerechnet; desgleichen ift unter »©eptffg- mann« auch ieber 8^iffSofngier mtt Ausnahme beS ©cpifferS gu oerftepen. perfonen, welche, ohne gur ©epiffgmannfehaft gu gehören, auf einem ©epiffe als Plafcpiniftcn, Aufwärtcr ober in anderer Sigenfcpaft angefteßt find, haben, fofem niept in Anfepung ber SSeftimmungen beS UI. AbfcpnittS durch STcrtrag ein anderes beftimmt ift» biefelben Stccpte unb Pflichten, welche in biefent ©efcfcc in Anfepung ber ©chiffSntannfcpaft feftgefeft find. SS macht hierbei feinen Unterfcpieb, ob fie Don bem ©epiffer ober Stpcbcr angenommen tvoxbtn ftnb. §. 4. ©eemannSämter find innerhalb beS PunbeSgebictS bie SSlufterungSbepörbcn ber eingelncn PunoeSjtaaten unb im AuSlanbe die §onfulatc beS deutfepen SleitpS. die Snicptung der Plujierung^bepörbftt innerhalb beS PunbeS- gebietS fiept ben ßanbeSregieruttgen gu unb erfolgt nach ben ßanbeS- gefefcen. Swciter Abfcpnitt. (©cefaprtSbücher unb SDlufterung.) §. 5. Sticmanb darf im PunbeSgcbici als ©chiffSntann in dienft treten, bcoor er ftch über Slamen, £einiatb, Alter unb wenn er noch der Däterlicpcn ©ewalt unterworfen ober minderjährig ift, über bie ©e- nepmigung beS Paters ober PormunbeS gur Uebemahme Don ©cpiffS- bienften Dor einem ©ecntannSantt auSgcwicfen unb Don bemfclben ein ©eefaprtSbucp auSgefcrtigt erhalten hat. §. 6. die oäterlicpe ober Dormundfcpaftlicpe ©enepmigung (§. 5) gilt, fofem ipr eine Sinfcpränfung nicht beigefügt ift, alS etn- für allemal crtpeüt. Äraft berfclbcn wtrb, wer baS Diergcpnte ßebcnSjapr DoUcnbct hat, einem felbftäitbigen ©rof jährigen gleichgeachtet, infowett ftch um ben Abfcpluf Don ^eucroerträgen unb bte auS benfelben heroorgepenben Siechte unb pflichten handelt, die lanbeSgefcfliipcn Peftimmungen über die Öäptgfeit, Dor ©eriept aufgutreten, werben hierdurch nicht berührt. •ntuf fiepen, wirb Don dem ©eemannS ö amt ln btm neuen ©eefaprtSbui Dermerft. SOBirb ein unDcrfcpulbcter Perluft glaubhaft gemacht, fo ijt biefent Permcrfe gugleicp eine Pefcpeinigung beS ©cemannSamtS über bie früheren Slang- und dimftDerpältniffe, fowie über bie dauer ber dienftgeit, infoweit ber ©cpiffSmann ftch hierüber genügend auSweift, beigufügen. 8. 2öer nach 3npalt feines ©eefaprtSbucpS ang^emuftert ift, *■... oD«.i.«« ^j. ftep über bie ben in baS ©ec- ... -w j- «- T J wa- —. —/ auSgewicfett pat. Äann nach dem Srmeffen beS ©cemannSamtS ent folcpcr Pemterf xi r. .f f- chr i . _. £ r* t » i * * —- -- - “* - - - -

fahrtSbucpc. §. 9. gorm unb Preis beS ©eefaprtSbucpS beftimmt ber PunbeS- ratp. die Ausfertigung fclbft erfolgt foften- unb ftempelfrei. das ©eefaprtSbucp muf über bie PlilitärDerpältnijfe beS 3nhaberS AuSfunft geben. §. 10. der ©epiffer pat bie Plufterung (Anmujterung, Aacp- mufierung, Abmufterung) der ©cpiffSmannfcbaft nach Plafgabe bet folgenden Peftimmungen (§§. 11 bis 23) gu Deranlaffen. 3eber ©cpiffSmann pat ftch, wenn nicht ein unabwendbares £inbcrntf entgegenftept, gur SHufterung gu ftellcn. S..11. die Anmufterung beftept in ber Perlautbarung beS mit der ©tpiffSttunnfcpaft gcfcploffencn ^cueroertrageS Dor einem ©ee- mannSamt. ©ic muf für bie innerhalb beS PunbeSgcbietS liegenden ©epiffe unter Porlegutig ber ©eefaprtSbücpcr Dor Antritt ober Sort- fepung ber Sleife Dor demjenigen ©eemannSamt, in beffen Pcrettpe baS ©ebiff liegt, für andere ©epiffe, fobalb ein ©eemannSamt an- gegangen werben fann, erfolgen. §. 12. die AnmufterungSDcrbanblung wirb Dom ©eemannSamt alS Plufterroüe auSgefcrtigt. diefclbe muf enthalten: Slamen unb Nationalität beS ©cpiffS, Namen unb SBopnort beS ©cpifferS, Namen, SKopnort unb bienftlicpe ©tcllung jedes ©cpiffSmanncS, und bie Pc* °immungen beS ^eucrDertrageS, einfcplieflicp etwaiger befonberer krabrebungen. jnSbefonbcre muf auS der SNufterroße erpeflen, waS bem ©cpiffSmann für den Xag an ©pcife und §ranf gebührt. 3m Ucbrigcn wirb bie gornt ber SNufterroße Dom PunbcSratp be* timmt. §. 13. der £afcn i in welchem bie SNuftcrroße ausgefertigt ift, gilt als SNufterungSpafen im ©inne biefeS ©efcfccS.

gen fo pat roße gu Dcrmerfen. §. 15. ®ti ieber innertckal& beS SunbeSaebiet« erfolaenbm Mn* ntufierung ober ^atbntußcrung ncktrb ttont ^eentannSami hi.rührr buch lcbeS ©cptffSmanneS emgetragen, Welcher gugleicp als AuSgangS-

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ober ©eepaf bient Aufcrpalb beS PunbeSgebietS erfolgt eine foltpe Sintragung nur, wenn baS ©eefaprtSbucp gu biefem Swccfe Dor- gelegt wirb. daS ©eefaprtSbucp ijt piernäepft Dom ©epiffer für bie dauer beS dienftDerpältniffcS in Pcrwaprung gu nehmen. §. 16. &öenn ein angcmujtcrtcr ober naepgemufterter ©cpiffS- mann durch ein unabwendbares £tnbemif aufer ©tanbe gefeft wirb, ben dienft anmtreten, fo hat er fiep hierüber fobalb wie möglich gegen den ©epiffer unb baS ©eemannSamt, Dor welchem bie SNuftc- rung erfolgt ift, auSguwcifen. §. 17. die Abmufterung beftept in der Perlautbarung ber Pe- enbigung beS dicnfiDerhältniffcS fcitenS beS ©cpifferS unb ber aus biefem Perpältnif auSfcpeibenoen Plannfcpaft. ©ic muf, fobalb baS dienftDerpältnif beendigt ift, erfolgen, unb gwar, wenn niept ein Anderes Dercinbart wirb, Dor bem ©eemannSamt desjenigen ^afenS, wo baS ©epiff liegt, unb nach Perluft beS ©cpiffS oor demjenigen ©eemannSamt, welches guerjt angegangen werben fann. §. 18. Por ber Abmufterung pat der ©epiffer bem abgumuftem- ben ©cpiffSmann im ©eefaprtSbucp bie bisherigen Nang- unb dienft- rerbältniffe unb bie dauer ber dienftgeit gu bereinigen, auf Per- langen auch ein güprungSgcugnif gu ertpeilen. daS leftere darf in baS ©eefaprtSbucfi niept eingetragen werben. §. 19. die Pefcpeinigung unb baS 3eugnif (§. 18) werben Don dem ©eemannSamt, Dor welchem bie Abmufterung ftattfinbet, foften- unb ftempelfrei beglaubigt. §. 20. Perweigert ber ©epiffer bie AuSjteßung beS ScugniffeS (§.18), ober enthält baffclbe Pefcpulbigungen, deren Nicbtigfcit ber ©cpiffSmann bejtreitet, fo pat auf Antrag beS ßefctcrcn baS ©cemannS- amt den ©acpDerpalt gu unterfuepen unb baS grgebnif ber Unter- suchung bem ©cpiffSmann gu bereinigen. §. 21. die erfolgte Abmufterung wirb Dom ©eemannSamt in dem ©cefaprtSbucpe beS abgemufterten ©cpiffSmanncS unb in der SNufterrolle Dermerft. §. 22. die SDtuftenoße ift nach ^Beendigung berjenigen Neife ober berjenigen 3eit, auf welche bie alS Ptufterroüe auSgefertigtc An- mufterungSDerpanblung (§. 12) ftch begiept, dem ©eemannSamt, Dor welchem abgemufiert wirb, gu überliefern. ßcjjtereS überfenbet biefclbe dem ©eemannSamt beS PtufterungSpafenS. §. 23. Pßcnn ber Peftanb ber Ptannfcpaft Acnberungen erfährt, bei welchen eine SNuftcrung (§. 10) nach SNafigabe Dorftebenber Pc- ftimmungen unausführbar ift, fo pat der ©eptffer, fobalb ein 8ce- mannSamt angegangen werben fann, bei bemfclben unter darlegttng der £inberungggriinoc bie SWufterung nachgupolcn, ober, fofem auch biefe nachträgliche Ptujterung niept mehr möglich ift, den ©acpDerpalt angugeigen. ©in PenneTf über bie Angeige ift Dom ©eemannSamt in die sNuftcrrofle unb in bie ©eefaprtSbücpcr der betpeiligten ©cpiffS- leutc eingutragen. §. 24. die Peftimmung über bie für die SNttficrungSDcrpanb- lungen, cinfdplieBlicp ber Ausfertigung ber SNuftcrroüc, gu erhebenden Sofien bleibt dem PunbcSratp mit ber SNaSgabc Dorbcpaltcn, ba§ bie ftofien gu einem drittpeile bem ©cpiffSmann, gu gwei dritt- tpeilen bem Apeber gur ßaft faßen. ~ r ' ftept bie Peftimmung ben

nmu'mtrZ'’. ~**-trag ü SD u erhältnii §. 25. die ©ulttgfett beS ^cuerDertragcS ift durch fcpriftlicpc Abfaffung niept bebtngt. §. 26. SBcnn bei bem Abfcpluf beS J&cuerDcrtragcS die Pcrcin- barung über ben Pctrag der Jpcuer nicht durch auSbrücflicpe (Erflärung getroffen ift, fo wirb tm 3toeifel diejenige Jpeuer alS Dereinbart an- gefepen, welche baS ©eemannSamt beS SNuftcrungSpafenS für bie bafelbft gur Seit ber Anmufterung übliche erflärt. §.27. äöenn fiep 3cmanb Derpcuert, obwohl er durch einen früher gefcploffencn ^eueroertTag gebunden ift, fo findet ein Anfprucp auf ©rfüüung nur aus bem guerjt gefcploffencn Pertragc ftatt. §. 28. 2Birb ein ©cpiffSmann erft naep Anfertigung der t Ä *

der Atujtcr-

VIII H/ * j | v*«»*«* ••• »■» , tf - u roße gepeuert, fo gelten für ipn in (Ermangelung anberer Perträgs- Peftimmungen die nach 3nhalt der SNufterroßc mit der übrigen ©cpiffS- mannfepaft getroffenen Abreden; inSbcfonbere fann er nur biefclbe ipeucr forbem, welche nach ber äftufterroßc bm übrigen ©cpiffölcuten feines NangcS gebüprt. §. 29. die Pcrpfficptung beS ©cpiffSmanncS^ mit feinen (Effcften ftep an Porb eingufinben unb ©cpiffSbienfte gu letften, beginnt, wenn niept ein Anderes bedungen ift» mit ber Annullierung. SBenn der ©cpiffSmann oen dienftantritt länger als Dierunb- gwangig ©tunben Dergögert, ift ber ©epiffer gum Nücftritt Don bem ßcuerDertragc befugt, die Anfprücpe wegen etwaiger Mehrausgaben für einen ©rfa|mann unb wegen fonfliger aus der Pergögerung er- waepfener ©(haben werben hierdurch niept berührt. §. 30. den ©cpiffSmann, weither nach her Anmufterung dem Antritt ober ber Sortierung beS dicnfteS ftep entgiept, fann der ©dbiffer gur ©rfüßung feiner Pflicht durch baS ©eemannSamt gwangS- wetfe anpalten laffen. die daraus erwaepfenben ^oftm hat ber ©cpiffSmann gu erfefecn. §. 31. der ©cpiffSmann ift Dcrpfficptct, in Anfepung beS8dptffS- bienjteS ben Anordnungen beS ©cpifferS unweigerlich (Seporfam gu leiftm unb gu jeder 3«t aße für ©epiff unb Öadung ipm übertragene Arbeiten gu »errichten. (Er pat biefe Verpflichtung gu erfüßen fowopl an Vorb beS ©cpiffS unb in beffen’Vooten, als auch in ben ßeicpterfaprgcugen unb auf bcni ßanbe, fowopl unter gewöhnlichen Umftänben, alS auch unter JjpaDatic. Ohne (Erlaubnis beS ©cpifferS darf er baS ©epiff bis gur Ab- mufierung nicht Derlaffen. ihm eine folche (Erlaubnis crtpeilt, fo mu§ er gur feflgefefeten 3 ci h rocnn ch*ber kinc S«it kffgcfcjt ift, noch Dor 8 Upr Abends gurüagufepren.

§. 32. Sur ßeifhmg Don SSBacpbienftm auf bem ©epiffe ift bet ©cpiffSmann ben Anordnungen beS ©cpifferS gernäfi jeder 3«t fowopl auf ber Acife wie im ßafen Derpflicptet. der niept bienfitpuenben Söacpe mug auf der Actfe eine Aupe Don gwei ©tunben Vormittags unb drei ©tunben Nachmittags bewißigt werben, fofem eine bringende Arbeit niept die Vewißigung hindert. SBenn baS ©epiff in einem £afen liegt, fo ift ber ©cpiffSmann nur in bringenden Säßen fcpulbig, länger alS gehn ©tunben täglich beim ßaben, ©tauen unb ßöfepen gu arbeiten. §. 33. Vei ©eegefahr, befonberS bei ber Veforgnifj eines ©epiff- LO r ‘“ ! /B - ,A v ai *■***« oS#r OnSima hrtt

viii^ uiiivvigvvm^ qw ivijivii ; u«»v - -— v ©cpifferS, fo lange biefer fclbft an Vorb bleibt, baS ©epiff niept Der* laffen. (Er bleibt Derbunben, bei ©epiffbruep für Aettung der ?5affagiere, fowie für ©icperjteßung der ©cpiffStpcile, ber ©erätpfepaften unb ber ßabung, den Anordnungen beS ©cpifferS gernäfj, nach heften straften ui forgen, unb bei ber Vcrgung gegen S^tbegug ber §eucr unb der Veföfhgung §ülfc gu leiften. §. 34. der ©cpiffSmann ift Derpjticptet, auf Verlangen bei der Verflarung mitguwirten unb feine AuSfage eiblich gu beftärfen. diefer Verpflichtung pat er gegen 3abümg der etwa erwaepfen- den Acife- unb Verfäumnififofien naepgufommen, auch wenn ber ^cuerDcrtrag in Solgc eines VerlufieS beS ©epiffS beendigt ift (§. 56). §. 35. SEBirb nach Antritt der Acife entbeeft, baf der ©cpiffS- mann gu dem dienfte, gu welchem er ftep Derpcuert pat, untauglich ift, fo ift der ©epirter befugt, den ©cpiffSmann, mit AuSfcpluf beS ©teucrmannS, im Aange perabgufefen unb feine £cuer Derpältnif- tnäfig gu Derringern. Macpt ber ©epiffer Don biefer Vefugnif ©ebrauep, fo pat er bie getroffene Anordnung, fobalb cS gefepeben fann, bent Vetpeiliaten be- rannt gu machen unb in baS ©cpiffsjoumal eingutragen. Vor der SÖcfanntmacpung unb ber (Eintragung tritt bie Verringerung der £euer niept in SÖBirffamfeit. §. 36. die §euer ift in (Ermangelung einer anderweitigen Ab- rede Dom Scitpwifte ber Anmufterung an gu gaplcn. §. 37. die §cucr ift dem ©cpiffSmann, fofem feine andere Ver- einbarung getroffen ift, erft nach Vcenbigung der Acife ober bei ber fonftigen Vcenbigung beS dicnftDerpältniffeS gu gaplcn, wenn biefe früper erfolgt. der ©cpiffSmann fann jedoch bei 3wifcpenreifen in dem erften 4?afcn, in welchem baS ©epiff gang ober gum größeren Xpcil entlöfcpt wirb, bie AuSgaplung ber §älfte ber bis babin Dcrbicntcn £euer (§. 67) Derlangen, fofem bereits fecpS Monate feit ber Anmufterung Dcrffoficn find. 3u gleicher Sßeife ijt ber ©cpiffSmann bei Ablauf

VV4. |IV| I Vit 1*1» - r -»-II je weiterer fecpS Monate nach der früheren AuSgaplung wiederum bie AuSgaplung der Hälfte ber feit der lepten AuSgaplung Derbicnten §euer gu fordern berechtigt. §. 38. DP unb inwteweit Dor bem Antritt ber Acife VorfcpuS* gaplungen auf bie £euer gu leiften ober Handgelder gu gaplen find, beftimmt, in (Ermangelung einer Vereinbarung, ber OrtSgebraucp beS MufterungSpafenS. §. 39. Aße 3oplungcn an ©cpiffSleute müffen, wenn niept ein Anderes Dereinbart ift, nach 2Öapl berfclben entweder baar ober mittelft einer auf ben Apcber auSgeffeßten, auf ©iept gaplbarcn An- Wcifung geleiftct werben. §. 40. Vor Antritt der Aeife pat der ©epiffer ein AbrecpnungS- buep angulcgcn, in welcpcS aße auf bie H^cr gcleiftcten Vorfcpu§- unb AbfcplagSgaplungcn, fowie bie etwa gegebenen Handgelder eingu- tragen ftnb. 3n dem AbrccpnungSbucpe tjt üon bem ©cpiffSmann über ben (Empfang jeder Saplung gu quittiren. Auch iff jedem ©cpiffSmann, ber cS Dcrtangt, noch ein befonbereS Heuerbuch Dom ©epifferS gu übergeben unb darin ebcnfaßS jede auf die Heuer beS 3npaber geleiftetc Saplung eingutragen. §. 41. 2ßcnn die Sapl oer Mannfepaft ftep Während ber Aeife Dcnninbcrt unb nicht wieder ergängt wirb, fo find, faßS niept ein Anderes bedungen ift, die dadurch erfparten Heuerbeträge unter bie Dcrblcibenben ©epiffSleute naep Verhältnis iprer Heuer gu Dertpeilcn. (Ein Anfprucp auf bie Vcrtpcilung findet jedoch ntept ftatt, wenn die Verminderung der Mannfepaft durch ©efertion perbeigefüprt ift unb bie (Erretten fc*S befertirten ©cpiffSmannS niept an Vorb gurücfgeblic- ben und. Sßcnn die Suhl ber Mannfepaft ftep wäprcnb bet Aeife um mepr alS ein ©ecpStel Dcrringert, fo mu® der ©epiffer biefclbe auf Verlan- gen ber Derblcibcnbcn ©cpiffSleute ergängen, fofem bie Hmftänbe eine Srgängung gcjtatten. §. 42. 3u aßen Säßen, in welchen ein ©epiff länger alS gwei 3apre auswärts Der weilt, tritt in (Ermangelung einer anderweitigen Abrede für ben feit ber AtiSrcife in ©ienft befindlichen ©cpiffSmann eine (Erpöpung ber Heuer ein, wenn biefe nach Seit bedungen ift. §Mefe (Erpöpung wirb wie folgt beftimmt: a) ber ©cpiffSjungc tritt mit Veginn beS dritten 3abrcS in bie in ber MufterroßCk be- ftimmte ober auS berfclben als ©urcpfcpnittSbetrag ftep ergebende Heuer der ßeieptmatrofen, unb mit Veginn beS Dicrtcn 3apreS in die in ber Mufterroße beftimmte Heuer ber Voßmatrofen ein; b) ber ßeiept- matrofe crpält mit Veginn beS dritten 3apeeS die in bet Mufterroße beftimmte Heuer ber Voßmatrofen unb mit Ve- ginn beS Dicrtcn 3aprcS ein Sünftcl berfclben mepr an Heuer; c) für bie übrige Mannfepaft fteigt die in ber Mufterroße angegebene Heuer mit Veginn beS dritten 3uprcS um ein Sünftel unb mit Ve- inn beS Dierten 3apreS um ein ferneres Sünftel ipreS urfprünglicpen etrageS. §. 43. £)ie auS bem Heueroerirage perrüprenben Sotberungen eines ©cpiffSmanncS, welcher auf einem als Derfcpoßen angufepenben ©epiffe fiep befunden pat, werben fäßig mit Ablauf ber in ben Ar-