1872 / 110 p. 17 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 May 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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«Beitrag aur ©efcbid)tc OppelnS aue oen . If _ . P ' /1 -j

g u - ^ -r I »T - »-7 » ^ » V ,1 VV*J poln. Srbfolgefriege (1733—1738). «Bon S. A3al) ncr Oppeln, ©pmnaf. 6 S. 4. «Dtit «Rachbilbuw cmcS SituationSplaneS von 1733. Sine Srgän3ung 311 gbaifowgfi’S ©efch. V. Oppeln t edbleften würbe im polnifcben Srbfolgefriege 3War nicb ^negSfchauplag, aber in ber «Jtähe von Oppeln ftanb von

in Literatur unb in fonpigen aur allgemeinen »Übung gepöri* gen ©egenpänben füllte feine volle «Vertretung unter voraugS* weifer »erückpcpt^ung ber gwecke weiblicher »ilbuna finben, wcSpalb jebe »crflaipung 311 vcrmcibeit unb bie notpwenbige »ertiefung bcS ©cmütpSlebenS 311 erzielen fei. * Fü* baS «penfionat galt eS, eine allgemeine pöpere Weib* Iid)e »ilbung 311 erpreben, unb babei nach bem 5Billcn bcS Fürpiicpen Stifters, wie im Seminar* unb ©ouvernanten* 3npitut, eine entfcpicben cvangclifch-cpriplicpe SRicptung 311 ver- folgen. 0iefe »ilbung follte in iprem innerpen «Bcfen eine bcutfd)c bleiben unb bie ^rabition beS beutfeben F^aucn- cparakterS bewahren, wie berfelbe lebenskräftig unb opferfäpig an Familie, »aterlanb unb Kircpe fiep in ber ©efepiepte be* wiefen. »eibe Abtpeilungen ber Stiftung, baS ©ouvernanten- Fuflitut unb «penfionat, würben unter ben 0ircttor beS Se- minars gepellt, unb würbe baburep eine Sinpcit angebapnt, bie für baS ©ebeipen beS fompliairten OrganiSmuS von großer »ebeutung war. gugleid) würbe baS Lehrerkollegium ent- fprecpenb ‘vergrößert, unb würben namentlich auch für ben Unterricht unb bic Konverfation in ber franaöpfcben unb eng* lifcpen Sprache »ationallcprcrinnen berufen, fo baß pep baS Kollegium mit ber ^urnlcprerin unb ßülfSlcprerin in ber «JRufif auf 14 beläuft. «Dtit eingepenber 5thcilnapntc begleitete ber Stifter ber Anpalten beren weitere Sntwicfelung unb fuepte nach allen Seiten pin 31t ergänaen unb nt helfen, wo im Laufe ber geit «Dtänacl fiep perauSpellten. SRit feinem 5tobe, am 16. F^ritar 1859, ging bie volle Verwaltung ber 0rot)fpger Anpalten in bie §änbc beS SRinipcr.S ber geiftlicpcn :c. Ange- legenheiten über. SS pnb nun halb 20 Fapre, baS bic Stiftung ihre ^pätig- feit begonnen pat. lieber 500 geprüfte Lehrerinnen pnb bereits entlaßen unb beinahe 350 Kinbcr im «penfionate craogen. AuS ben befonberen »cpitnimmgen*) für bic brei ge- nannten Anpalten laffen wir naeppepenbe Sinaelpeiten folgen: 0ie Patutcnmäßige gapl ber göglinge beS Lehrerinnen - ScminarS beträgt 40, bie auf 2 Klaffen 31t je 20 vertpeilt pnb. 0er KitrfuS ip aweijäprig. Sine Aufnahme fmbet jähr- lich nur einmal patt, unb jwar iebeSmal mit »cginn beS netten ScpuljapreS 31t Anfänge bcS SRonatS Aitgup. gur Aufnahme in baS Seminar pnb, mit AuSnapmc ber AuSbilbung in ber «DUtftk, bictcnigm Kenntniffc unb F^tig- feiten erforbcrlicp, wie fie in bem «Regulativ vom 2. Oktober 1854 für bie AuSbilbung ber Scminar*«präparanben bezeichnet pnb; aitßerbcm Fertigkeit in weiblichen §anbarbciten. Sin Anfang im «Bcrpanbntß ber fran3öpfcpcn Sprache, fowie im Klavierfpiel, ©cfang unb geidpnen tp erwünfept. 0ie gulaffung 31t ber jährlichen Aufnahme, pinftcptlicp welcher in jebem Früpiapr öffentliche »efannttnad)ung erfolgt, ip biS 31t einem fepgefeßten Termine bei beijenigeu Königlichen Negierung, in beren 5BcfwaltungSbe3irk bie «Bewerberin moppt, von Afpirantinnen, welche in »erlin ober in ^ ber «Provinz Hannover wopnen, bei ben Königlichen «Provinaial-Scbulkollc- gien 31t »erlin, refp. Hannover, unter Sinreicpung ber in bem «Programme ber Anftaltcn näper be3eicpneten Scpriftpücke unb geugniffe naebaufuepen. 0te gulaffung aittn Eintritt in baS Seminar erfolgt auf »orfcplag ber betreffenben Königlichen «Regierung, refp. für »erlin unb für bic «provina^annover, ber Königlichen «provin3ial- Scbttlfollcgien in »erlin unb Hannover burep benSRiniPcr unter »orbcpalt einer vierteljährlichen «Probezeit. 0er Eintritt fmbet mit bent »cginn beS neuen ScputjapreS 31t Anfang bcS DRonatS Aitgup patt, göglingen, welche im Lauf beS erpen 3aprcÖ niept bauernb ben an ffc 31t pellenben Anfortcrungen ent- fbreepen, wirb bie «Bapl gelaffcn, in ber unteren Klaffe noch ein zweites 3 a P r 3 U bleiben, ober bie Anpalt 31t ver taffen; folcpen göglingen, welche bei Ablauf bcS KurfuS ber oberen Klaffe von bem Lehrer-Kollegium aur Ablegung ber Abgangs* Prüfung nicht für befähigt gepalten werben, kamt ber «Aufent- halt in ber Anpalt noch auf ein 3apr gepattet werben. 0iejenigeit göglinge, bie ihren aweijäprigen KurfuS beenbet paben, werben vor einer Königl. Kommiffton geprüft unb ent* pfangett naep bcpanbeiter «Prüfung ein OualipfationSaeugniß alS Lehrerinnen an Slementar* unb »itrgcrfcpulcn. 0ic Prüfung wirb am Scpluffc bcS ScpitljaprcS abgepal* ten. Soweit eS möglich ip, übernimmt bie 0ircttion bie «Ver- mittelung von Stellen für bie aitSgebilbeten göglinge. Für ben llnterricpt, volle »cköffigung, «Bopnung, »ett unb »ettwäfepe, §eiaung unb «Beleuchtung, fowie für ärztliche pflege unb «Dtebiain wirb eine in monatlichen Diäten voraus* zuzaplcnbe «penfton entrichtet. ^ ^ 0ie Ncbenkopen für Sdireibmaterialien, für «Bäfcpe, AuS* befferung ber ©arberobe ic. betragen etwa 24 Xplr. jäprlid).

*) 0aS Programm kann auf portofreie Anfragen von bent Se- minar -0ire!tor Krißingcr in 0ropffig unentgeltlich bezogen werben.

0 i e Provinz § c f f e tt * Dl a f f a u. *) I. A. 0er DleßUruttflöOcaitk Saffcl. 1) Lage, ©röße unb Begrenzung. 0er 5Rcflierunj8beiirt Gaffel beffept auS bem früheren Kurfürftcntpum Reffen, mtl: AuS» fchluß jebod) mehrerer Snklaven, wie «Raupeim k., welche an pcffen* 0annffabt abgetreten ftnb, unb auS ben früher bahertfepen SanbcS- thcilen: bent Krcife ©erSfelb unb betn Amte Orb, baS betn Krctfc ©elnhattfen augefcplageit worben ifb fowie betn früher ©roßpcrjogltd) peffffepen »czirttamt Vöpl, baS bem Krcife granfenberfl angelegt W ° r 0ic 1 ^ ©efammtgröge bcS «RcgicrungSbcstrkS berechnet pj iefet auf 185,2 t D.-3Rcilen. 0crfclbc iff fern gefcploffencS ©anaej,

f’onfcfm beftebt auS brei getrennt itegenbcn;Sfieitcn. ©tc §auptrnaffc bat eine ©tifie von 171 C.-SKeilen unb lugt jtv.fc^en 26° 22 221« unb 28° 22' 36" öfltictjer Sänge unb 50° 4' lo" unb 51° 38'norb- *) 3tacß ber »©enffeftrift bcS Scjirfb-JtonuniiTariuä, öber-iRegic- rungS• 9tatb8 SBitOelmtji betreffenb bic SlaffiflfaUonätnrifc *ut nnbcnvtlten Siegelung ber ©tunbjlcuet nn SlegierungäbcjttE enffcl«.

©leicpe War bezüglich beS prcußifdpen Separatvertrages mit 0änemcirk vom 21./24. «IRära 1867 gleich beim Abfdffuffe bet- reiben vereinbart worben. 0urch Vertrag mit Luxemburg vom 25./28. DRai 1868 würbe ber interne Dlorbbcutfchc 65c* büprentarif auf bic telcgrapbifche Korrefponbena im Bcchfcl» verkehr mit betn ©roßperaogthunt aur Anwmbung gebracht. ‘Der internationale 5tcIcgraphettvcrcinS*Vcrtrag von Bien vom 21. 3uli 1868 unb baS benfelben ergänzende ^Reglement für ben internationalen 0icitp haben bie AuSbilbung ber gemein* famen 3nfUtutionen in jeber £inftd)t 7 ütSbcfonbcrc bureb Sr* ricbtitng eines gcmeinfcbaftlicbcn internationalen »ttreau’S ge* förbert, welches auf Soften fämmtlicber Vereinsverwaltungen in »ern fungirt. 0affelbe bat bic auf bie internationale Tele- graphie bezüglichen Nachrichten jeber Art ju fammcln, ben Tarif sufammenjuflellcn, eine angemeine Statipik auS* Mitarbeiten, fragen von allgemeinem Dlujcn 31t flubiren unb ein Journal bcrauS3itgebcn, vocldbcö feit 1869 alS »Journal tele- graphique* erfebeint unb eine reiche Ouclle ber »clebrttng über Tcdptik, Verwaltung, DtecbtSverhältniffe, ftinanjen unb Literatur ber internationalen Telegraphie bietet. Auf ©runb- läge bcS Wiener Vertrages ift auch baS engere Verhältttiß ber SDhtglieber bcS bi^^ertgen beutfeb * öftcrrcid)ifd)cn Telegraphen* Vereins bureb ben au »aben«»aben abgcfcbloffenen Vertrag vom 25. Oktober 1868 neu geregelt worben. 0er beutfeben Telegraphen* Verwaltung ift attßerbem ver* möge ber centralen Lage iprcS ©ebictS wicbcrpolt bic Aufgabe Mitgefallen, jwifeben ben StaatS-Telcgraphen-Verwaltungcn ein* Meiner Länber unb ben großen Telegraphen* ©cfellfchaften, in bereit §anbeit ficb namentlich bie fubmarinen Verbittbungcn mit Amerika, in ber Dlorbfcc, bent DRütclmccrc, bem tnbifchen SDleer, fowie ein Tpcil ber großen lleberlanb-Tclegraphcnlinien nach 3nbten beftnbet, vermittclnb einjutreten unb babttreb baS gttpanbefomnten von gcmeinfcbaftlicbcn Unternehmungen ber bcbeutenbften Art, wie 3. ». baS ber Tclegraphcnlmtc nach 3nbien, nachhaltig 31t förbent.

^Beiträge zur beutfeben unb prcußifchen ©cfd)id)te unb LanbeSkunbe in 0d)u (Programmen. y.

0er papftücbe SRuntiuS Sari Saraffa. Sin «Beitrag pr ©efebiebte bcS 30jährigen Krieges. 58on Dr. Alt* tbienp. «Berlin, ©raiteS KL, 1869. 27 0. 4. 0er Auffaß behanbelt atierp baS 518erk »Caroli Caraffae Commentaria de Germania sacra restaurata«. SS verfällt in jwei ftreng 31t fonbernbe Tpeile. 0er erfte betrifft bic Seit von Saraffa’S Nuntiatur in «Bien (1621—1628). Sr ift von ü;m fclbft verfaßt, original itnb von hohem Berthe, weil ber «Bcrfaffer alS Augenzeuge, nach guten «Berichten auS offiziellen Angaben febrieb. 0er 2. Theil, nur vorhanbett bei ber 3. AuS* gäbe (1641), umfaßt bie 3abre 1630—1635. 0er Verfaffer ift nicht Saraffa, fonbern ein Svangelifcber, vielleicht ein «Bürger von Frankfurt a. «Dt. 0aS Berk fetjt nicht einmal ba ein, wo Saraffa aufgehört bat. 0ie Nachrichten über bie 3apre 1630 1632 ftnb auS Burgi de bello Suecico commontarii wörtlich, bod) mit AuSlaffungen, abgefebrieben; bic Ballen* fteinfeben Angelegenheiten auS ThontaS Sarves «Reife* tagebuch. 0ic übrigen Duellen ftnb nicht nachweisbar.

0er Streit um bic Translation ber Frankfurter ^ rb / l I Ul \ r , i= ^ cid )^^ )c bt l tation. 1658—1661. «Bon pr. ©rößler. 0targarb i. p., ©pmn. 1870. 26 0,4. 0ie Orbmart=«RetcbS * 0eputation war eine ftehenbe 0c* ^r tatl0 m ^^^ftänben, welche 1654 jur Srlebigung eiliger ©efAafte x. emaefefet würbe unb in ftranffurt tagen Wik 1658 orbnctc betÄaifcr ßcopolb ihre Verlegung nach «Nürnberg an, um ihr naher 311 fein. 0icS »erlangen würbe einfach ignomt: ber Sr3fgn3ler, Äurfürft 3obann Wm oon DJtaui3, fefite vielmehr eine ©ijung 3^ Srranffurt an. 1659 verlangte ber ^aifer auS gleichem ©runbe bic Verlegung nach «RegcnSburg; boeb fie würbe vomSr3fan3lcr hartnäckig verweigert obgleich bie mciften DteicbSftänbc, namentlich auch ber Äurfürft von «Branbenburg, allmählich auf beS taifcrS Seite traten 0a auch bie «Berlegung nach Augsburg (1660) verfagt würbe,’ ö Jr lff Äf b i r ^ aifer i u - bcnt UHn 0f t vorgefcblagencn «Dtittel ber AuSfchreibung eines DteichStagS.

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5. 5Dtai biS 22. 3vli 1733 ein öfterreichifcbeS ObfcrvationS* SorpS von 20,000 SDtann unter bem ©cneral^elbwachtmciftcr von SDButgenau, um bic «Söiebcrwahl bcS StaniSlauS ßeS3C3pnSfi aum ^bnia von «polen 311 verhinbem. 0er beigefügte «plan giebt bic «Regimenter (4 3nfantcrie, 7 Kavallerie) genau an. Später ftanb biefcS SorpS, bureb fächfifcpe «Regimenter vcrjlärft, biS 311m 6. «Rovcmbcr bei ©roß*©logau. 0aS ßager erftreefte ficb längS bcS ganaen 5Bolfo * gürftenwegcS, »wo vor biefem (wie bie Karte fagt) ber alten Oppelnfchcn gürpen Spanier* fahrt gewefen«. Sin «Berfucb, ben Umfang bcS römifeben ßagerS SRovefium in bem gegenwärtigen «Reuß nach = 311 weifen. «Bon ©u off et «Reuß, ©pmnaf. 1870. 14 0. 4. «XRit einer «plan3eicbnung. 0aS Saftcll «Roveftum ip vcrmutblicb von 0rufuS erbaut. Sin Stabttpor, baS Oberntpor, peißt im 5BolfSmunbe noch je^t 0rufuStpor; bod) muß baS jejpge 5tpor von ber Stelle ber Porta decumana weiter nach &übcn gerückt unb ber alte Dlantc bafür bcibepalten fein. 3it ber jetfigen §auptPraßc von Dlcuß (OberPraßc unb 23üd)el) erblickt ber 5Bcrf. bie ßängen* praße bcS OagcrS, welche von ber Porta praotoria aur Porta decumana füprte. 0er je|igc «Dlarft ift noih ein Deep ber Via principalis, beren urfprünglicpe »reite von 100 0uß fiep peilte nod) pellenweife bartpun läßt. 0aSßagcr patte bic gönn eincS «RccptcekS. Seine äußere ßänge muß etwa 1400 5uß be* tragen haben, feine «Breite etwa 920 ftttß, alfo ziemlich genau bie üblichen % ber ßängc. 0er «Berf. pat bei feiner 0ar* pellung namentlich auch eilte Stabtplänc berückfichtigt.

0ie »ilbungS- unb SraicpungSanpaltcn in 0rot)ffig. 0er grlecken 0roi)fpg, ber mit feinem Schloß ben «Dkittel* Punkt eines größeren ©üterfompIegeS bcS §aufcS Schönburg bilbet, liegt H SDleile von geiß, im «RcgierungSbcairk Slterfc* bürg, «provina Sachfen, in ber Dcäpe bcS lieblichen SlftertpalcS, von ben fruchtbaren «Borbergen bcS ^püringer «IBalbcS um* geben. 0er Ort erfreut fiep günpiger ©efunbheitSverpältniffc unb vereinigt mit ber länblichen Stille ben Anfcpluß an bie napegelegcnen Sifcnbapnen 311 geiß, SLßcißenfelS unb Dlaiim* bürg. 0ic SraiepungS* unb «BilbungSanpalten bafelbp ver* bauten ihre ©rünbung bem gürpen Otto «Bictor von Scpön* burg*«2Balbenburg. 0aS von bem dürften gepiftetc ßeprerinnenfeminar pat ben gweck, evangelifcpc ßeprerinnen für ben 0icnp an Slementar* unb «Biirgcrfcbulen auSaubilben, wobei nicht auS* gefchloffen fein foll, baß bie in ipm vorgebilbeten Lehrerinnen nach iprem Austritte auch in «privatvcvpältnipen für d)rift= liebe Sraiepung unb Unterweifung tpätig wären. 0er Unterricht beS Seminars folltepch nach bem «Billen bcS Stifters auf alle für obigen gweck erforbcrlicpen Kcnntitiffc unb Fertigkeiten crftrecken, ben Unterricht in ber franaöpfcben Sprache unb in Sanbarbci« ten mit eingefdpopen. Aacbbem alle inneren unb äußeren Einrichtungen getroffen waren, unb jwar mit einer Freigebigkeit, baß auch llnbcmit* teilen ber 58efud) ber Anpalt ermöglicht würbe, übergab ber Fürft am 11. «Dkai 1852 bie Stiftung bem preugifepen Staate. 0aS Seminar würbe unter bic unmittelbare Leitung unb «Ber* Wallung beS DJlinipcriumS ber geglichen je. Angelegenheiten gepellt. Am 1. Oktober 1852 würbe bie AnPalt in feierlicher «Beife eröffnet unb auglcich mit ipr eine awciflafpgc Slementar* SRabcbenfcpuIe, bic von ben Kinbcrn ber ©emeinben 0rot)fpg tmb Raffel befuebt wirb. 0iegapl ber Scminaripinncn betrug 20, unb folltcn bicfc ben 1. SoehtS hilben, ba ber KurfuS auf 2 3apr fcpgcftellt war. 0aS ßcprperfonal bepanb auS bem jetjt noch tpätigen 0ireftor, einem Seminarlebrer unb einer Seminarleprcrin. ptgeh ben gegebenen ©runbaügen geffaltetc pep bie Anpalt in fretcr Sigentpiimlicbfeit 311 folcpcr ©enugtpuung bcS Fürftlicpcn Stifters, baß berfelbe pch aur ©rünbung einer neuen ähnlichen, aber weiterfuprcnbcn Anffalt cntfcploß. Sr errichtete bem Sc- nunargebaube gegenüber ein ©ouvernanteninftitut unb cm «penfionat für cvangelifcpe Xöcptcr pöpercr Stäube, bic bcibc im 5crbffc 1855 eröffnet würben. ©ouvernanteninpitut war bie befonbere Aufgabe gepellt, für ben pöperen Lcprerinncnberuf geeignete evangelifcpc 3ungfraiten tpcoretifcp unbpraftifcb mit einer guten unb cinfadbcn llnterricptS* unb SraiepungSmetpobe bekannt 31t machen, in wcl* Wer leßteren «Beaiepung fie in bem mit bem ©ouvernanten=3n« pitut verbunbenen ^öcpter.fpenponat bie nötpige praftifepe An* Idtung erpalten würben. Sin bcfonbereS ©ewiept follte aut bk AuSbilbung in ber franaöpfcben unb englifcpen Sprache, fowie in ber «Dkupk gelegt werben.. 0er Unterricht in ©e{(pichte.

SS ftnb FonbS vorpanben aur llnterpüßttng für mürbige unb bebürftige göglinge; eine folchc kann jeboep in ber Dtegel erp vom 2. 3^h re beS Aufenthalts ab gewährt werben. 0ic gapl ber göglinge bcS ©ouvernanten*3npitutS beträgt ftatutengemäß 42, bie auf 3 Klaffen, je 14 entpaltcnb, vertpeilt pnb. 0er SurfttS tp ein bretjäpriger unb kann bei bent ergä- nzen gufammenpange bcS llnterricptS nTcpt abgekürzt tverben. göglinge, welche ben an fie 31t pellenben Anforoerungen nicht bauernb entfpreepen, wirb aur Schluß bcS 3^P^§curfu8 ber unteren unb ber mittleren Klaffen bic 5IBahl gelaffcn, in ber* felbcit Klaffe noch ein aweitcS 3^ bleiben, ober bic Anpalt 31t verlaffen; göglingen, welche am Schluß beS SttrfuS ber oberpeit Klaffe von beut Leprer-Kollegium aur Ablegung ber AbgangS*«prt'tfung niept für befähigt gehalten werben, fann ber Aufenthalt in ber Anpalt nod) auf ein 3^ gepattet werben. 0ie göglinge aapleit eine in monatlichen Diäten voraus 311 entriepienoe «penfton, wofür ffc ben gefammten llnterricpt, volle »eköpiguttg, »ett unb «Vettwäjcpe, ®cijung itnb »eleucp- tuttg, fowie ärjtlicpc «Pflege xtnb «Dlebiain für vorübcrgepenbeS Unwoplfein frei paben. Ftciffellcn pnb nicht vorpanben. «BaS bie Dlebenfopcn betrifft, 31t benen bic Ausgaben für Schreibmaterialien, für Bäfcpe, AuSbeffcrung ber ©arberobe x. gehören, fo betragen ffe bei Sparfantfeit unb Crbnung 25 biS'30 5tplr. jährlich. 0ie «Dlclbungcn aur Aufnahme in baS ©ouvernanten* 3npitut, bic nur einmal im 3^prc erfolgt, unb zwar nach vorpergegangener amtlid)er »ekatmtmaepung, ftnb unmittelbar an beti DRittiffer ber UnterricptS-Angelegcnpeiten in »erlin ein* aurcicpen. 0enfclbeti pnb bic vorfcpriftSmäßigcn geugniffe unb «Prüfungsarbeiten beizufügen. pinftcptlicp ber erlangten mufffalifcpen AuSbilbung genügt, wenn md)t baS gettgniß eincS SRuftfverpänbigen beigebraept werben kann, bie eigene Angabe über bic feitper betriebenen Stubicn. Fertigkeit in ben gewöhnlichen weiblichen §anb* arbeiten wirb vorauSgcfcßt. 0er »eginn beS netten KurfuS fällt in ben Anfang beS «XRonatS Augttp. 0ie Sntlaffung berjenigen göglinge, bie ben breijäprigcn KurfuS orbnungSmäßig vollenbet haben, er- folgt nad) einer vor einer Königlichen Kommiffton bepaitbencn «Prüfung unb mit einem von berfclben auSgepellten Dualip* fationS * gettgniß für ben »erttf alS Srziehertnnen unb Lchtc* rinnen in Familien unb in höheren ch 5lödhterfd)ulcn. 0ie «Prü- fung finbet mit betn Schluß bcS Schuljahres patt. 0ic Vermittelung von Stellungen für bie geprüften Schul- amtS-Kanbibatinnen gefd)icht burep bie Setmnar*0ircktion. 0ic brittc AnPalt, baS penfionat (SraiepungS-«Anpalt für Töchter) ip auf pöchpenS 50 Stellen berechnet. Aufgenommen können werben evangelifche Kinbcr vom 10. biS 31111t 16. Lebensjahre inklupve. 0ic Aufnahme finbet in ber Dtegcl 31t Opern unb Anfang Aitgup eines jeben 3^P s rcS patt. Ausnahmen ftnb in baait geeigneten Fällen zuläfpg. 0er Abgang eines göglittgS ift ein Vierteljahr vorher ber 0eminar«0irektion anzuaeigen. c r prirf 0en nad) bent llrthcil bcS Leprer-KollcgtuntS baju befähig- ten göglingen ber Sclecta bcS penponatS kann ber Eintritt in baS ©ouvernanten*3npitut ohne befonbere Prüfung gepattet werben. F?ttfteUen ftnb nicht vorpanben, hoch können, foweit bie Verwaltung ber AnpaltSfonbS baju geeignete llcberfcpüffe liefert, einzelnen befonberS wütbigen unb bebürftigen göglin* gett beS pcnffonatS unb beS ©ouvernanten * 3npitutS außer* orbentlicpe llttterpüßungen gewährt werben.