1872 / 116 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 May 1872 18:00:01 GMT) scan diff

2942

©roßhcr3og unb bic ©roßherjogin in karlgruhc befugt unb wirb nunmehr bie kur in Vaben Beginnen. Den kammerherrn- bienft bat bet königliche kammerherr ton Hcllborf über» nonunen. Sei ©clcgcnhcit bet Negimentg-Vorffcllung am 15. b. 2)1. führte bag ©arbe = güfilicr»Ncgiment vor @r.2ftajcffät bem kaifer unb könig auf bent kreujbcrge alle biejenißen auf ben gelb- unb Xträilleurbicnft bezüglichen Abweichungen vom alten 91c gl ent ent vor, weide bie (Erfahrungen beg legten Krieges alg wünfehengwerth bitten crfcheinen laffen. 0e. Majeffat wohnten ben Hebungen vom Anfänge big jutn 0chluffc bet unb fprachen 5lUcrböcbftibre gufricbcnbcit binfEdbtlidb bet (Si;afticität unb gweefmäßigfeit berfclbcn aug.

Der Ncid)gfanaler ftürff Vigntarcf hat ffä) beute mit einem bureb feinen ©efunbbeit^uftanb erforberten längeren Urlaub nach Var3in begeben unb wirb in Angelegenheiten aug bem Ncffort beg Neid)granjler=Amtcg mit ©enebmtgung Seiner Majeffat bureb ben 0taatg»Miniffcr Delbrücf vertreten werben. Die Leitung beg Augwärtigen Atnteg verbleibt bau Staate ©efretär von Xhilc, bie Leitung ber preußifeben ©efebäfte gebt an ben ältefien in Scrlin amvefenben ©taatg-Miniffcr über. Die vereinigten Augfchüffe beg §8unbegratl)cg für bag ßanbbeer unb bic ftefhtngen unb für Necffnunggwcfcn traten fytuk 31t einer Sigung jufainmen. 3nt weitern Verlauf ber geftrigen 6igung bcgNeid)g* tagg würbe ber (Etat beg Auswärtigen Antteg in jiveitcr ßefuna 31t (Enbc beratben unb ebne Aenberungen genehmigt. Auf Antrag ber kommiffarien befchloß bag Qauß: 1) Die (Errichtung von Verufgfonfulaten in '3talien in (Erwägung ju sieben unb jtmächff wenigffeng ein Vcrufg* ©eneralfonfulat in Nom üig ßcben 31t rufen/ 2) Dag ard)äo= logifebe 3nfiitut 31t Nom 311 einer Neid§anffalt 31t machen unb angemeffen 31t botiren, 3) ein ähnliches 3nftitut auch in Athen 31t grünben. darauf trat bag Haug in bie Verathung beg (Etats ber P off Verwaltung, vertagte ffd) aber/ naebbem brei ‘Xitel ge» nebmigt waren, 31t benen ber Staats»Miniffer Delbrücf unb ber ©cncral» poffbireftor Stephan (Erläuterungen gab, auf . 5^ittnckod^/ ben 22. b. 2JHS. Dr. ßeonbarbt, welcher vor einigen Soeben von feinem ßativuufvui^v«ft i.* eingetroffen war, hat ficb &ur völligen Micberherffcllttng feiner ©efunbbeit bortbin jurüefbegeben. Der Mirflidje ©ebeime ßegationg=Natl) Abcfen ift vor einigen Xagen in nicht xtnbebenflicher Aßeifc erfranft. Der Miniffer ber geifilicben, Unterrichts» xc. Ungelegen* beiten bnt nach eingebenber (Erwägung aller maßgebenben Vcr» bältniffe unter guftimnumg beS königlichen StaatSminiftcriumS bie (Errichtung eines ©pmnafittmg mit auSfcbließlicb beutfeber HnterribhtSfbracbe unb arunbfäglicher ©Icichbcrecbtigung ber evangelifchen unb fatbolifeben Äonfcffton in ber Stabt Straf» bürg in Preußen befcbloffen, weil nach Sage ber Sache burd) bic ©rünbung einer paritätifepen Anffalt bafelbft bem bered)" tigten HnterricbtSbebiirfniffe beiber Nationalitäten unb kon» feffionen am geeigneten cnifprochcn wirb. Die (Eröffnung ber neuen Anffalt ift 311m 1. April 1873 in Augffcht genommen. Der 3ufti3=^3rüfungSfommiffion finb sur Vor» nähme ber Staatsprüfung im 3al;rc 1871 179 kanbibaten tiberwiefen worben. Aug früheren 3nb* m waren nod) im Vcftanbe 55, fo baß bie ©efantmtjahl ficb erhöhte auf 234. Davon bitten 20 bie Prüfung 31t wieberbolen unb waren 214 311m erften Male 311 prüfen, surüdgetreten refp. geftorben finb 3, cS blieben fonacb 231. Die Prüfung haben mit (Erfolg afol» virt 157, bagegen finb vorweg von ber nüinblicben Prüfung miSgefcbloffcn 2, unb haben bic Prüfung nicht beftanben 17, im Veffanbe finb mithin verblieben 55. Heber bie pbcr*Vürgcrmeiffet unb Vitrger* in ei ft er in ben Stäbten von 30,000 unb mehr (Einwohnern -beS toreufifeben Staates geben wir bie folgenbe Heberficbt: Aad)cn. (Eongcn, Cbcr-S3ürgcrmcigeiv* 9lcg.=9tatl) a. D. Altona. v. Xhabcn, (EtaWratl), £)ber*Viüflcrmcißcr. 23armen. 23rcbt, Dbcr-Vürflevmfh*., ©el). Dtcg.*9iath. SB er l in. 4?obrcrt)t, ©cl). Dtcg.-Dtatt), Dbcv»SBürgcrmftr. Duncfcr, 23ürgcrmftr. 23rcS- tan. 1. 23ürgermcigcr vacat. 23artfd)/ 23ürgcrmgr., ©el). Dtca.- Statt). Gaffel. SJtcbcltbau, Ober - 23ürßennftr. (Eöln. Fächern, Dbcr=23ürgermftr. Grefe lb. 23ürgcrmgr. DtooS. Danjig. 0. Söinter, Dber=23ürgcrmftr\ ©cl). 9tcg.»9tatl), Dr. Cinfc, ^ürgcrmftr. Düffelborf. JpanimcrS, Ober = 23ürgermgr. (Elbcrfclb. Dr. öifdjfe, Dbcr^ürgermpr./ ©el). 9tcg.»9tatl).

(Erfurt. 23reSlau, 1. SSürgermgr., kirdjboff/ 2. SBürgcrmgr. ©ffen. 5»ad;e. {Jranffurt a. üDt. Dr. SJtutnm, Cbcr-SBür- germgr., Dr. 23erg, 2. 23ürgcrmgr. granffurt a. b. O. v. kemnif, Dber=23iirgcrmgr. ©erharbt, 2. S3ürgcrmgr. ©örti^. ©obbin \ Cber*23ürgcnngr., ^orbfcbanSfi), 23ürgcrmgr. unb 23ol.- Dirigent. § alle a. b. @. v. Sop, Cbcr-23ürgermgr. Hanno- ver. Stafdb, Stabt«Dircftor. königSberg i. Spr. 1. 23iuck germgr. vacat. 2. SBürgermgr. ScscpanSfy. SVtagbcburg. Haffelbacb, Ober-23ürgermgr. 23ofen. kobleiS, 1. 23ürgcrmgr. SpotSbam. 23c\)crDbcr-^ürgermgr., ©cb. Steg. Dtatl)/ ©obbin, 23ürgermftr. Stettin. 23urfd)cr, Ober 23ürgcrmgr., Stern- bevg, 23ürgcrmgr. Unter SBorfib Sr. königlichen Hoheit beS gor in3en Slbalbert fanb am 13. b. SDltS. 2lbcnbS hier eine Siüung beS komiteS beS »2§aterlänbifd)en 23crcinS 3iir Scettung Schiffbrüchiger« ftatt, ber auch ber scitige Dircftor ber Deutfchcn ©efelifebaft 3ur SRcttung Schiffbrüchiger, Meper auS ^Bremen, beiwohnte, unb in welcher nach vorangegangenen 23crbanblungcn bie 5Berfcbmcl3ung beiber ©cfcllfcbaften befcbloffen würbe. Se. königliche Hoheit wirb baS (Ebvcnpräfibium ber Deutfchcn ©efelifebaft übernehmen. Die lanbwirtbfcbaftlicbc 2tfabcnüc gJoppelS* borf beging am 16. b. 2)1. unter sa&lrcicpcr 5Bctbeiligung ben Xag ihres 25iährigen 58cflebenS. gu Cftern 1847 trat bic 2ln» ftalt unter ber Leitung beS fiebrerS ber ßanbwirtbfcbaft, 2luguft ©ottfricb Scbweiser, inS fieben unb ftanb bis 1851 unter ber Dircftion ibreS ©rünbcrS. Dicfcm folgte in bem genannten 3abre ber ©ebeime StcgierungS - Dtatl) 2Öet)be, ber fünf 3ab^c fpätcr bic Dircftion in bie §änbc Hartffcin’S nicberlegtc. ßclj» terer ftanb biS 311 feinem vor wenigen 3ab m i erfolgten Xobe an ber Spifec ber 2lfabcmie. Der gegenwärtige Dircftor, fpvo» feffor Dr. DünTclberg, batte bureb eine befonoerc fycftfcbrift 311 ber 3uhelfeier cingclabcn. Den 2)littelpunft beS gcfteS bilbctc 2)torgcnS ber 2lctuS in ber gropen 2lula ber Hniverfttät Sonn; auper bem Dircftor traten nod) 3Wci anbere ßebrer ber 2lfa- bemie alS Dlebncr auf. Nach ber geier vereinten ficb bic geft» tl)cilnel)mer 311 einem gemcinfd)aftlid)cn Slable in oen Sälen ber Sonncr Öcfcgcfcllfcbaft. Die feit mehreren gabven l)ia beftebenbe ©efelifebaft für baS Stubiutn ber neueren Sprachen bfft befcbloffen, eine 2lfabcnue für moberne fPbÜalogie in Serlin für ben gwed 311 grünben, Stubircnbcn sur wiffcnfd)aftlicben praf» tifeben 2luSbilbuna in ben neueren Sprachen (Gelegenheit 311 geben. DaS Dirertorium ber 2lfabcmic befielt auS folgenbcn IßHtglicbern: Svofcffor Dr. Serrig, Dircftor ©allcnfamp, ^profepor ur.ajiqjn«, nx.i3iuv»v ch2kpetmer OVer-DtegterunuS» Dtatl) Dr. 2Löiefe. Die Eröffnung ber 2ifabenüe wirb am 28. Oftober b.g.tn bem©ebäubc21ieberwallffr. 12 (©ewerbefcbule) ftattfmben. Die 28 Sorlefungcn, weld)e für baS SBinterhalb- ja()r 1872—73 bereits feffgeftellt finb, umfaffen nebff einer (Encpflopäbtc ber mobernen Philologie bic beutfebe Sprache unb Literatur, bic franaöfifepe mit 11, bie englifebe mit 10, bic italicnifcbe unb fpamfebe mit je 2 Sorlcfitngen. gür bic 2lbl)altung berfclbcn finb gewonnen: Srofeffor Dr.. Hervig Dr. ©olbbed, Dr. ©. Scpulae Dr. ©.ßiiding, Dr. 21. Scnede, fprofeffor fParifelli, Dr. Surtin, Dr. Scholle, Dr. ©olbbed, Dr. (£rou3C, Dr. 2)lal)n, Sl. 2)larcllc Dr. ©.

Dr. kappcS. gür ben fpräfitenten ber 2lcltcftcn ber biefigen kaufmann- fepaft, ©cb- kommcrjienratb (Eonrab, welcher fiel) 3m* kur nach (EarlSbab begeben pat, übernehmen wäbrenb feiner 2lbwcfcnl)eit bic Si3e»fpräffbenten Dietrich unb ßieherntann ben Sorfii^ 3n ber am 15. b. 2)1. bicrfclbff ftattgepabten ©cncral* verfammlung beS SunbcS ber Sau*, 2)iaurer* unb gimmer* mcificr würbe fonftativt, bap nicht allein bic SHitgliebcr ber OrtSvereine, fonbern auch viele anbere Maurer- unb gimmer* gefcllcn feit 2)lontag wicbcr unter ben im proviforifeben (Eini- gungSamt feffgeftelltcn Sebingungcn in 2lrbcit getreten finb. (ES bat banacb bic Sautbätigfeit faft auf allen fpiägcn wieber begonnen. Der Sorftanb tbciltc ferner mit, bap 3ur 2luS* füllung ber ßüden bureb bie fortgewanberten ©cfcllcn 2lnnon= ccn in auswärtigen geitungen, mit 2lngabc beS ßobncS unb ber 2lrbcitSaeit, verbreitet feien. DaS unter bem 8. 2lpril 1872 vollaogene ^Privilegium wegen 2luSgabe auf ben Schaber lautenber Obligationen ber Stabt Magbebürg 311m Setrage von 1,200,000 Xl)lr. bat ben gweef, ber Stabt 6ie Mittel 311m Sau eines Sd)ull)aufcS für bie Nealfcbule erffer Orbmtng unb für bic böb^c ©ewcvbc» fcbttlc, 311m weiteren 2luSbau ber kranfenanftalt, 3ur Heber» nähme unb (Erweiterung ber ©aSanffalt, 3ur (Erweiterung ber Sck aff er werfe fowie 31ml Neubau einer SolfSfcbule 311 gewähren.

2943

®ie iu ©cnuiükit bc§ *Brhn[efliunt8 Kont 20. Märj b. 3. wegen Slugfcrtigung auf ben 3nlckaber lautenber ,ftrei§= Obligationen be§ tpr. 6i) lauer ^reifcb im SSetrage oon 223,000 5ll;aler 311 L'efdwffenbcn ©eibnüttel foiien jur görberung ber Gbauffcebauten in jenem Greife oerwenbet werben. banbeit ftcb hierbei um ben Sau folgenbcr (Sbauffeen: 1) oon 2Bolf§. trug über ©rcusburg nach bem Sabnbof SBittenberg unb weiter bi8 3«r aSarfcbaucr Siraf;e, 2) oon Soffitten über Senfe» big jur SBarfcbaucr ©traft, 3) oon ßicbenau über Uberwangen unb SBiersigbuben big jur Sßarfcbauer ©träfe, 4) oon Cänbgberg über jinfen big sur Sraungbcrgcr Strciggrense in ber Sichtung auf JSeblfacf, 5) oon ßanbgberg über Älcin-©teegcn hi8 sur ßeiligenbciler .ttreiggrenje in ber Sich* tung auf ßichtenfelb, 6) oon ©lautienen über ©oünifett big sur Slrciggrenje in ber Sichtung auf Stobfcelbube, 7) oon Sr. Gtfiau big jur g-ricblanbcr .Ürciggrenje bei Sabbeln in ber Sichtung auf ©omnau, 8) oon Sebbenau big jur gricblanbcr ihreiggtenje in ber Sichtung auf Sartenftcin, 9) oon ©oerfen nach Se- Gt)lau. ©ie ©efammtlänge biefer Ghauffccn beträgt ca. 15 Sleiien. ©urch bag Snoilegium 00m 18. Siär, b. 3- wirb bic ß tt b 11 n i tj c r ß r e i 810 r b 0 r a t i 0 n jur Gnüffion auf ben 3nhabcr lautenber fireig - Obligationen im Setragt oon 100,0(30 ^Ible. ermächtigt, ©iefe Slnlcibc bat ben gwcct, ben Sau folgenber Gbauffccn ju förbern: a) oon ßublinif tn8 Sworog, b) oon Sawonfau über Gjiagnau nach her Sofenbergcr .iiveiggrenje bei ©djierofatt, c) oon ßubtinif big Gjiagnau, d) oon ©otfeh- ntf lüg sur ßanbeggrenje in ber Sichtung auf ©niagbow, 0) oon ©uttentag nach bem Sahnhofe Siifchlinc. ©a8 im ßubltnifcr Äreifc bereits angebahitic Gbauffccneb wirb burd) biefe Sauten 311m Slhfchluf gebracht. ©er oon {jfranEfurt a. 2)1. um 8 1 Uhr 2lbenb8 fabrOlanmäfig l)icv_ anfommenbe ©ch neUs u g ifl geftern wegen Gntgicifung eineg Snfi'eagcng hei ber ©tatioii ©d)lid)tent um 1 ©tunbe 30 2)linutcn oerfbätet tjicr cingetroffen. §annoocr, 17. 2Hai. ©c. königliche §ohctt ber Srin3 Slibrciht (©obn) ifl geftern ülbcnb 10 Uhr 45 2)lb nuten oon §ilbeghcim surüefgefehrt. ^ntjetn. SDlüneben, 15. 2)lai. ©er Seferent über ©c- werht»Sl«gelegenheitcn im Sliniftcrium bc8 3nncrn, Ober=9ic= gierungg-Sath Siebcl, ift ber»21.21. gck« sufolge nad) Scrlm eni* fenbet worben, tun an ben Sirheitcn beS Sunbcgratheg fieh 511 betheiligen. ©tc Sr. 36 be§ »Scgierunggblatteg« enthält eine SUlcrböchflc Serorbmmg über bic Gichung unb ©iembeiung ber Sräjifiongmafe, ferner bic ©chührcn’tare für bie ©olb* münjgcioidjtc unb bie wcetjapouuiw ja. occ.cfi B *.nck... (Sacbfen. ©regben, 17. Slai. ©ie kronbnnscffut ifl heute früh »ach Slaricnbab ahgercifl. Sötirttembcrg. ©tuttgart, 17. Slai. ©er neu cr= nannte Slinifter bc» 3nncrn, oon ©ief, würbe ^cute 6e* eibigt. ©er könig h^b in feiner Slnffirache beroor, bgf bie bibheriac loyale Xbätigfeit be8 Sliiüftcrg, fo wie bic SBirffamfeit beffelbcn in ber Sam wer ihm oollcg Scrtrauen cinjlöfc: oor 2111cm fei bic Sfjcgc ber oolfip wirthfchafilidjeii 3ntcreffen beä ßanbcg unb bic Ginfub- tung ber ccfovbcrlicben widitigen Seforincn auf biefcm ©coiete ju empfehlen, ©er SWiniflct ff rach baratif sungchft feinen ©ant für ba8 Scrtrauen bc8 Kötügg au8 unb fugte huisu, baf er feine in ber ßeitung be8 ©taatg bereits bewahrten kollegcn befonberg um Gntgegenfonimcn unb Uiiterftu|ung erfuche, um mit ihnen ben rechten 2Beg einheitlicher Xhatigfeit Qcl)cn au fönnen. Sraunjcpwcip, 17. Mat. DaS heute auggegebene ©efefbiatt Sr. 23 enthält baf ©efetj, bie bem erften Senate bc8 §crjoglichcn Obergcridjtg ju Jffiolfcn. büttcl, alS Ober aipfdlationggcvicht für ba8 gurfientbum ©(haumburg.ßiVSc, bureb ba8 gürftticb ©chaumburg r Gihhe’fd)C ©efeb 001118. Slärj 1872, über ben gurfHichcn GioilftaatJ- bienft, übertragenen gunftionen hetreffenb, 00m 14.2Rat b. 3. 9Balbccf. Slrotfen, 15. Slai ©cflcrn 2lbenb traf ber tonimanbirenbe ©cneral beS XI. 2(rmeeckGorlp8, oon Sofc, hier ein. ßeute lief ftd) ber ©eneral ba8 bwftfl« &ufilcr=Sataiüon oorfiellen unb trat Slittagg feine Siidtrcife nach Gaffel an. «Bremen. ©a8 ©efefe, hetreffenb bic 2lbfd)affung be8 Sremifchen Slünsfhftemg unb bic Gtnfubrung ber 2)larfrcchnung, 00m 30. aipnl 18/2, hat folgenbcn 2ßortlaut: , ... ,. ©er Senat oerorbnet im Guwcrfianbiuf mit ter Surgcrfcbaft bas |°bl cni ^ cm j 3uli b , 3. nn fotten bie bureb fcü obcigfeitlicben Sßerorbnunflcn Dom 19. 0(ptcml)cr 1857 unb vom 2o. 3ult 18/0

Icgaliprtcn ©olbmünsen unb bie 23rcmifcb(n 0ilbcr- unb kupfer- mümen niept ferner al3 oefeplicpc Söbüaittcl odten. §. 2. 2ln bic 0tcüe ber Otäbertßen SBrcmifcben Munsrcc^nuns nadb Xbalrrn ©olb, ©roten unb 0d)n?aren tritt bic burep bag Stcidjö* aefcp vom 4. Dezember 1871 bcarünbete Oiccbmmg nach Marf unb »Pfennigen (eine Marf gleid) 100 'Pfennigen). §. 3. ©cfcpli^c S^blmittfl ffnb augfdjlieplieb unb nac^ Map- gäbe ber Norfcpriften biefeö ©efepeg: a) bie in ©cmäppcit ber §§. 1 unb 3 beS Ncic^ggcfepeg vom 4 Dcjcmber 1871 ausgeprägten Dtcicpg- golbmümen (gebiunarfftüde unb givanjigmartjlüde)/ b) bic groben 0ilbcnmtn3cn ber Xbnlcrwäbrung, n^clcpc von Dcutfeben 0taaten in Uebereinffimntung mit ben geftfepungen beg Söicner Mün3- vertrageg vom 24. 3^nuar 1857 auggeprägt finb, bergeftalt, bap ein gwcitpalcrftüd gleich feepg Marf, ein Xbalcr gleich brei Marf, ein gebngrofcbenfiütf gleich einer Marf, ein günfgrofden- fiüd gleid) funfjtg Pfennigen gerechnet Wirb/ c) bic von Deutfchcn 0taatcn auggeprägten, nachflebenb benannten €?4eibemüngtn, welche gelten: bag 2^ ©rofd)cnftürf = 25 Pfennige, bag gwet- ^aigrofcbcnßücf = 90 fj *— rrm ~

r,vum ü K uuo o ipyemuginut (7i 2 ©ro|d)cn) = ^Pfennige, bag Ncupfennigftitcf (V 10 ©rofehen) = 1 Pfennig. §. 4. Nicmanb ift verpflichtet, bei einer gaplung mehr alö 9 'Pfennige in kupferfcheibemünae, 99 Pfennige in Bilbcrfchcibemünjc, 30 Marf in günf» unb gchngrofchcnpcfen in gahlung ansunehmen. §. 5. Pci allen gal)lungen, weide nad bem bigßcr beftebenben Stedte in Xhölern ©olb unb refp. in ©roten ober 8dwarcn Prcmi» fder Rechnung 3U leiffcn ftnb ober geleiftct werben bürfen, gilt bie Marf gleid 21 2, / 3 i ©roten SBremifder Nedmtng. Pruchtl)eilc etneg Pfcnntgg, weide bei ber Stcbuftion ftd) ergeben, werben bei ber gab* lung nidt berücfftdtigt. §, 6. Die im Umlauf bcftnblidcn Prcmtfdcn 0tlbcr- tmb kupfer» mftnjen werben in beit brei Monaten Slugttft unb 8cptcmber biefeg 3aprcö von ben öffentlichen kaffen nad bem im §. 5 feftgefcp» ten SBcrtbverbältniffe nod) in gablung angenommen unb innerhalb tiefer griff ftaatgfeitig gegen Münjcn ber neuen SBäbntng tintge- wedfclt. Nad Nblauf ber gebadten griff werben bic 23remifd)cn Münzen von ben öffentlichen kaffen Weber in gablung nod jur ihmvrchfcluna angenommen. Die bebttfg ber Umwcchfclung ju treffen» ben Nugfübrunggntaprcgeln werben von ber ginanabeputation an» georbnet. §. 7. Dag ©efep tritt am 1. 3uU 1872 in kraft.

«Ocftertct^atnaarn* 2Bien, 17. Mai. Die kai» ferm ift geftern von Meran in ©d&ön&tunn cingetroffen. 3m 21 bge orbne ten häufe legte ber ginana-Mtnifter geftern einen ©cfePentwurf betreffs ber Aufnahme etneg Lotterie* Nnlcheng von H Millionen ber 6tabt krafau vor. ©ine 3nterpcüation Nechbauerg unb ©eitoffett fragte bic Negierung, wann btcfclbc bic in ber Xbronrebc jugcffchertcn ©cfcfevorlagen 3ur Negclung ber Sßcrpältniffe jwifden ber kirdbe unb bem Staate im ©eifre unb Sinne ber ©taatggnmbgcfe§e cinjubrin» C v^!}f4v l u^v v tVCfoVffmifeiV behalten ftd) aubbrüdlid) vor, erforberlidhcnfallgvonbcrcigcnen3nitiative wegen bc§eheften verfaffunggmäfigen Suffanbefonuneng ber fraglichen ©efege ©e» brauch m machen. 0obann folgte bic Debatte über ben ©efefe» entwurf, betreffenb bic SBcforgung beg Neligionguntcrrichtg an öffentlichen SBolfg» unb Mittelfdulen. Der ilnterrichtg-Minifter erfannte in ber Dtgfuffton bag bebaucrltche SBerhaltitip jwtfchcn ben 0taatg* unb ktrd)cnorganctt an. Diefeg 25erl)ältnip fei aber ein augnahntgweifeg. Der Miniftcr berichtigte einige angeführte Xhatfachen unb exdlärte, cg fei überall in erffer öinte 0ache beg ßanbeg * 6d)ulratheg, thatfräftig bic 0chulgefc^c burdpit* führen. Nüdffchtlich ber SSifchofgfonferenjcn erklärte ber Miniftcr, oap bic Negierung mit ber ohne ü)r guthun jufammcngetretc* neu SBifchofgfonferenj feine Ncrhanblungen gepflogen, and) nicht einen 2lnlap hatte, fiep mit bcvfelbcn in 2Scrfepr 311 fegen, baher umfoweniger eine guffcherung gegeben ober trgenb welche kon» 3cfffon gemacht pabe. Der Hnterrichtg-Miniffer erhielt von ber Mehrzahl ber 23ifcpöfe unterfdricbene (Eingaben, worin ing» befonberc pinfieptiiep beg Neligiongimterricbtcg in 0cl)ulcn unb £el)rcr=^ilbungganffaltcn, l)inffd)Uich ^cg Ncligiongbcfenntniffeg ber ßchrer, fowie ber behaupteten SBcrbrcitung beg Hnglaubcng in 0dbulen unb ber 2Bel)rpflid)t geifflichcr kanbibaten fpeuelle 2Bünfd)e auggcfprochm werben. Der Hnterrichtg-Miniffer fann mit SBcfriebiaung fonffatiren, ba§ biefe (Eingaben ffd burd eine verföpnlicpe Haltung aug3cichncn unb, wenngleich unterSBahrung beg bekannten fird)licpcn 0tanbpunftcg, nicht auf eine Nbänbe- rung ber beffchenben ©efege gcridtet finb, fonbern vielmehr ben SBeffanb biefer ©efege 311m Nugganggpunfte ber geäuperten 2öünfd)e nahmen, füglich ber weiteren SBehanblung biefer Angelegenheit fann ber Hnterrid)tg»9Niniffcr bie bcffinimte 2cker» ffefferung geben, bap bie Dtcgicrung bei ber pflichtgemäßen Prüfung jener (Eingaben an ben 0cbulgcfcgcn nad) Mort unb ©inn treu feffpaltcn werbe. Der Antrag auf Hebergang jur Xagegorbnung würbe fobann abgelchnt, unb ber ©efegentwurf in Der 0pc3ialbcratl)ung nach Verwerfung sweier AinenbemcntS unveränbert nach ben Augfd)iipanträgcn angenommen.