1872 / 129 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Jun 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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[M. 683]

3316 An die Aktionäre der

Branescliweigiscgieii Aktien -6 esellscba

für

Jute- und Flachs-Industrie.

Seitdem wir unseren Aktionären in dem Berichte für das Geschäftsjahr 1870/71 über die Lage unseres Geschäftes Mit- theilung machten, hat sich diese sowohl im Allgemeinen, als auch insbesondere in unserem Etablissement in Vechelde su günstig gestaltet, dass wir nicht allein den Zeitpunkt gekommen glauben, zur Vermehrung der Mittel unseres bisherigen Be- triebes soweit erforderlich über die von den Aktien erster Emission noch disponiblen Beträge zu verfügen, sondern auch unser Geschäft durch die Erbauung eines zweiten Etablissements in hiesiger Stadt mit Vortheil auszu dehnen, und zu diesem Zwecke den ganzen Bestand jener Aktien zu begeben. Nach den vorläufigen Kalkulationen über die Resultate des mit dem 1. Juli d. J ablaufenden Geschäftsjahres wird die Vertheüung einer Dividende von mindestens 12 Prozent gestattet sein, und hat die Nach- frage nach unseren Fabrikaten eine solche Ausdehnung gewonnen, dass der Betrieb auch eines zweiten Etablissements in gleicher Weise lohnend zu werden verspricht. Zur Begebung der gedachten Aktien im Betrage von 450,000 Thalern haben wir mit der Braunschweigischer 1V rr ~ ; - L Lj ^gewordenen Kreditgewährung V den gesammten Betrag von 450,i nären zu demselben Course zur Verfügung zu stellen sich verpflichtet hat Wir haben für den Bezug dieses Betrages durch unsere Aktionäre und für die Einzahlung des Aktienkapitals fol- gende Bedingungen festgestellt: 1) Die Zeichnung erfolgt in der Zeit vom 1. bl» 15. Jan! d. JL in Brannscliweig an der Kasse der Braunschweigischen Kredit-Anstalt,

Berlin

Herrn

Paderstein,

ln Leipzig bei Herren Frege & Co., in Hamburg bei Herren Ed. Frege & Go., und ist der Inhaber einer Aktie resp. einer halben Aktie zum Bezüge je einer resp. einer halben Aktie berechtigt. Die Zeichnung erfolgt durch Unterzeichnung eines Zeichnungsscheines unter Produktion der Aktien welche dagegen abgestempelt werden. * n 2) Bei der Zeichnung ist der Betrag von 10 Prozent des Aktienbetrages (30 Thlr. pro Aktie, 15 Thlr. pro halbe Aktie) in Baar bei der Zeichnungsstelle zu deponiren, und wird Quittung darüber ertheilt. 3) Die ferneren Einzahlungen erfolgen: am 1. Oktober d. JT. mit 90 Thlr. pro Aktie, 45 Thlr. pro halbe Aktie, am 1. Juli 1873 mit 80 Thlr. pro Aktie, 40 Thlr. pro halbe Aktie, am 1. Juli'1874 mit 100 Thlr. pro Aktie, 50 Thlr. pro halbe Aktie, und finden auf versäumte Einzahlungen die Bestimmungen des §. 9 der Statuten Anwendung. 4) Gegen die Einzahlung am 1. Oktober und Rückgabe der Quittung über deponirte 10 pCt werden auf den Inhaber lautend« Interimsscheine über 40 pCt. nach § 9 der Statuten unter Liberirung des Zeichners ausgehändigt, auf welchen die Einzahlung am 1. Juli 1873 qmttirt wird. Gegen die Zahlung am 1. Juü 1874 und Rückgabe der Interimsscheine erfolgt die Aushändigung der Aktiendokumente» ... 1 ^ er E l n o Zahl 1 ung T^ ai P J L Oktober d. J. werden auf die bei Zeichnung deponirten 10 pCt Zinsen zu 5 pCt. p. a. vergütet^ und em auf / lc der Dividende des Jahres 1872/73 lautender Dividendenschein, bei der Einzahlung am 1. Juli 1873 aber em auf % der Dividende des Jahres 1873/74 lautender Dividendenschein ausgehändigt , der ** A ^ sh Jf ndig ? ng der Aktiendokumente vom 1. Juli 1874 ab treten die Aktien in den Genuss der vollen Dividenden der Aktiengesellschaft, und werden mit den Aktien die entsprechenden Dividendenscheine behändigt. ~ v . § VoRzahlungen sind jederzeit gestattet, und werden auf verfrühte Einzahlungen 5 pCt. Zinsen p. a. bis zu deren Fälligkeit durch Vorabzug vermutet. Indem wir unsere Aktionäre auffordern, von dem ihnen zustehenden Bezugsrechte bis zum 15. Juni d. J. einschliesslich (iebraucn zu machen, bemerken wir, das wir bei unseren Verpflichtungen der Braunschweigischen Kredit-Anstalt gegenüber nicht m der Lage sem werden, spätere Anmeldungen zn berücksichtigen. b K Braunschweig, 15. Mai 1872. Der Aufsichtsrath der Braunschweigischen Aktiengesellschaft /Ihr Jnte- und Flachs-Industrie.

O. Haeusler.

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HOmgltd) ^p?euf|tfd)ev «Staats »Sinniger

Im äbnnmtat beträgt t zeit. 9C0V. vfg* fix bas Dtrrtr!|al)r. Sttfrrtioitsprcis fix bnt «am* xtnit •ru(k|ttlt S ®gr.

atU «sg-anfkilUn bes 3n- *ni austanbxs nehmen fieJUUitmg an, fix «exKn Me trpeiitioB: «gieteitpta« Kt* t.

JiS 129.

Setltn, jDlen(tag ben 4. 3“nii SlbenbS.

1872.

£ tu tf 4 e d e i ch&♦ §)em jum königlich bortugiefifchen ©cneral * konful er* nannten§ttm 5tanj »an Seilet infiambutg tft ju btefet ISmtnnung ba8 (Ejequatut im 3tamen bc8 ©tutfehen 9tetche8 «rtfgilt ttotben. daß 16. Stücf beS 3teidckg.©efe|blatt8, welches beute au«, gegeben wirb, enthält unter fflt. 829 ba8 ©efeg »egen (Erhebung bet Btauflettet. SSom 31.Sftai 1872; unter 5tr. 830 ba8 ©efeg, betreffenb bie (Einführung be8 ©efegeS über bie «Portofreiheiten »oin 5. 3uni 1869 im SSettebr mit 55aüem unb ffiürttemberg. SSom 29. SJtai 1872; unb unter 5Üt. 831 (Ernennungen ju konfuln unb 33ijechkonfuln bc8 ©eutfdben 9teich8. SScrlin, ben 4. 3«ni 1872. Äaifetliches spaft.StitwnflSaiBt.

Äöntqteid) §(b t c u e n. ®e. ÜJtaieftät bet könig haben SUIergnäbigft geruht: (Dem Such- unb SDUifilalienhänblct 3ultu8 £ainauet iu BreSlau ba8 Sräbifat eine« königlichen §of.5Stuftfalien* mbler« ju »trlttgen.

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©t. königliche Roheit ber «prinj 31 Ib recht ©ohn »on ipteufen ift »on £anno»et angetommen. ' «Stinifterium bet getfUidjcn, Unterrichts* unb Stebisiital'Slngelcgenb eiten. Slnt ©nmnaftum in Jameln ift bie SBeförberuna be8 crbentlicben ßehterS Dr. ßoui§ ©örrie§ jum Dber-Sehrer genehmigt worben. SRinifterium für bi* lanbrnirthfcfjaftlichen (Angelegenheiten. €tlaf »om 1. Maxi 1872, betreffenb bie Unjuläfflgfeit bet 3lu8übung ber 3agb auf bem 3lteal einer (Eifenbabn. ©er königlichen ©treftion eröffnen wir auf bie Bor* Heilung »om 30. 3anuat er., betreffenb bie SluSübung ber 3agb auf bem Slteal ber N..©ifenbahn, bafj ber Sluöführung in cem Setdbeibc be8 königlichen Obet.§räftbium§ »om Ilten 3anuar er. beigetreten werben muf. 3tach §. 2 a. be« 3agbboli}ei'©efege8 »om 7. SEJtarj 1850 berechtigen tut felbfiänbigcn 3lu8übung bet 3agb nur lanb- »bet forftwirthfchaftUch benugte ©runbfiücfe, fofem fte einen tufammenhängenben gläcbenraum »on minbeftett8

Sltuf bie8 febon au8 bem SBortlaute ber aüegirten S3e* ftimmung gefolgert werben, fo fdjwinbet jeber Sweifet batüber bei (Einftcbt ber 2)tatertalicn be8 ©efegeS. 9tacb bem SRegierungSentwurfe lautete ber §. 2 unter * i ch

^auf folgen SSepjungcn, njclc^e in einem ©emeinbebejirfe obet« in böchfien§ ^»ci ancinanber flrenjenben ©emeinbe- bejitfen einen &tädck*mrcumt üon menigfienö 300 SRotgen einnebmen ic.« unb in ben SRotiuen 311 §. 2 ^cift e8: ^5luf einem ©runbfiücfe, melcbe§ eine jufammenbangenbe

nicht aüf folcben Sefifcungen in 5lnfJ)ru(b flenom men merbe, tuelcbc ficb uermöge ibtet 2rigut ober ©efttmmung ba^u überbauet nicht eianen, n?ie auf (Sifenbabnen ober ^bflnff^cn, crf(beintDieS8efchbränfung notbmenbig, ba| ba8 ©runbjtücf in böcbften§ f awei anein* anber grcnaenbeit ©emeinbebqirfen ba§ gefc|licbe 2riflcb«Rnaf erfüllen mu§.« T)ie Äommiffton ber bamaligen I. Kammer batte hiergegen sRicbt^ au erinnern gefunben. S3ei ber 5Beratbnng im Plenum mürbe iebocb ein 5lmenbement eingebraebt, monacb bie litt. a. be§ S. 2 fo lauten follte: ^auf folcben S3efi|ungen, melcbe in einem ©enteinbebejirfe ober in mehreren aneinanber grenjenben ©emeinbebejirfen einen lanb* ober forfimirtbfcbaftlicb benujten gläcbenraum oon minbeften^ 300 borgen einnebmen x.« unb in ben SJtotiom bietau ift am Schluß gefügt: »bie SBcfeitigung bet au8 ber SrafTung btt Äommiffion ju jicbenben baß bei Einnahme bet gufiänbig* feit be0 3agbtecbt§ auf einem in niederen, ©emeinben be* legenen Srläcbenraumc oon 300 borgen bie SBejagung oon (Sifenbabnen, Kanälen :c. flattbaft merbe, fiebert ber oorge* fd&lagene. gufaj »lanb= ober forfimirtbfcbaftlicb benu|ten gladbentaum.« tiefer 5lbänberung0oorfcblag gelangte, nadbbem er Seiten^ ber Äöniglicben Staat^rcgierung al0 eine SSerbefferung be8 ©efebentmurf^ anerfannt unb naebbem im Saufe ber weiteren SSerbanblungen mehrfach barauf bingemiefen rnorben mar, baß burd) ben gufa| »lanb* ober forfimirtbfcbaftlicb bcnulten« jeber gmeifel barüber auSgefcbloffen merbc, baß (Sifenbabnen x. für ich niemals ein fclbftfinbigeS 3agbreoier hüben fönnten, in )er Kammer fd^ließlicb aur Einnahme. ©ebt hieraus mit (loibena beroor, baß auch bie gefe|gebcn* ben {faftoren übereinftinimenb oon ber 5luffaffung auögegangen ünb, bie felbftanbige S3ejagung einer eifenbabn fei fortan ge* fe|lub unftattbaft, fo fann bie gurüefmeifung be§ oon ber königlichen ^ireftion erhobenen Slnfbnicb^ feinem SSebenfen unterliegen. bebarf hiernach feinet meiteren eingehend auf bie ftragc, ob ber aur eifenbabn gehörige ©runbftücföfomDlcs auch au§ bem ©runbe a«r felbjtänbigen SBejagung nidbt geeignet fein mürbe, meil er burch ben baamifchen liegenben Strom in jmei getrennt mirb unb feiner biefer Xbeile bic normalmäßige Slädbe oon 300 SDRorgen erreicht. Berlin, ben 1. SRära 1872. 5)ie SDRinifler für bie lanbmirtbfchaftlichen be§ 3nncrn Angelegenheiten 3m Aufträge: 0 0 n k l ü £ 0 m. oon Selchom. 5ln bie königliche «Dircftion ber N.=(Sifenbabn au n.