1872 / 130 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Jun 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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* 2itt§ele§en(ckettctt»

Berlin, 5. 3utti. 3n bet geftriflen 0i|ung be§ SRtcic^§- tag§ nahm in ber ©iSfufjton über §.16 be§ 9leidb§beamten* g ef bet SBunbe^fommiffatJ.lnter*0taatb[efretät Dr. A cp en* il)tc vvui %tvi|mvii|umitiv ^uytii'uu/ii vnvviji vn xjvnwyt ©ie früheren Bcfcplüffe ber Kommifffon bcS NcicpStagcS bcS Norb beutfepen BunbeS gingen ni(bt auf eine folcbe Befcpränfung ber Beamten hinauf wie fte gegenwärtig oorgefcplagen worben ift. Aber bie ocrbünocten Negierungen haben gcrabc mit Nücfftcbt auf bie mo» bernen BcrfehrSocrhältniiie eS für ertorberlicb erachtet, eine befebrän- fenbe Bcftimmung hi^ aufzunebmen. ©S wirb nun oon oerfepie- benen Herren Nebncrn in Antrag gebracht biefe Befcpränfung zu er- weitern, ja/ zu einem biretten Verbote überzugeben. SNit Ütccbt hat Aunadpft ber £crr Abgcorbnete Schulze barauf aufmerffam gemaßpt, Da® ber oorliegcnbe Paragraph auS jwei febr ocrfcbicbcnen Tpcilen bejtcpc, bem crjtcn Sa#c, welcher ftcb auf bie Nebenämter unb auf ben ©ewerbebetrieb bejubt/ unb bann ber zweite Tbeil, wo oon ber Stellung cincö BorftanbSmitglicbeS, BcrwaltungS« ober muffidbtörat^ö einer auf Erwerb gerichteten ©efellfchaft bie Ncoe ift. 3cp trete barin ganz ben Ausführungen beS Abgeortncten Schulze bei/ ba®, waS ben erften Sa® anbctrtfft/ cS wohl Durchaus crforberlicb fein wirb/ bie NegierungSoorlage, wie fte auS ben Befcplüffen ber Kommiffton peroor- gegangen ift/ beftepen zu laffen. (£3 banbeit ficb pn* um Bcrbältniffc, bie bezüglich ber Integrität ber Beamten burdpauS gar feine ©efapr bieten unb bie anocrcrfcitS auch bei gewiffen Berpältniffen ftcb burch» auS als notpwenbig erweifen. SBcnn z* B. oom ©ewerbebetrieb bie Siebe ift/ fo barf teb barauf aufmerffatß machen/ ba® bei einzelnen NcicpSbcamten mitunter ber ©ewerbibetrteb gerabeju mit bem Amte gegeben ift/ 3. SB. bei ber poft , wo oiclfad) mit Der güprung eines geringen nieberen AmtcS bie Rührung eines BMrtbfcbaftSbetriebcS nötpig erfebeint. £icr alfo abfolute auSfcbliefenbe Beftimniungcn an- Zuorbncn, würbe febäbigen. SBaS ben 3Wciten punft betrifft , auf ben cS oorzugSweife an- fommt/ fo glaube ich boeb nicht/ ba® man fo weit gehen fann/ ein unbebingtcS Verbot in baS ©efe® auf3unchmen. ©er erfte £crr Sieb- ncr hat , inbetn er auf faftifcb oorgefontmene Ö-äüe Beäug nahm, ben AuSfprudp gethan/ bie Beamten mögen wählen/ ob Sie baS Amt eines BcrwaltungSratpcS übernehmen wollen/ ober in ihrer bicnftlicpen Stellung 3U oerbletbcn haben. 3a , meine Herren, wenn alle gälle, bie im ßcben oorfommen, ber Art wären/ wie btejenigen ftnb , auf welche bingewiefen worben ift / fo fönnte man mit einem gewiffen Siechte fagen: wähle! So liegen aber bie Bcrbältniffe burcpauS nicht überall, pcb mache nur auf ben galt aufmerffam/ ba® ein Beamter oon fetnen Eltern einen wefentlicben Antpcil oon einer auf Erwerb gerichteten ©efellfchaft ererbt/ unb wo cS gerabesu in ocrntögcnSrccptlicpcr Bcztcpung'eine ßebcnSfrage für ihn fein fann/ bem Borftanb einer folcben ©efellfchaft wcntgftenS 3citweife an3ugehören. ©enn beobachten Sie wohl: biefer Sa® ift ja nicht bloS mit Nücfftcpt auf Aftiengcfcüfcpaftcn formultrt, er hat eine oiel größere Tragweite/ ba er ftcb auch auf alle auf Erwerb gerichteten ©efcllfcbaften be3iebt. @3 banbeit ftcb ja nicht nur um jene grofcn Unter- nehmungen/ e8 ftnb auch bie fleineren barin mitbegriffen. Söarum will man nun in bem beseiebneten gaüc bem Söeamten eine fo fchwere Scbäbigung jufügen/ baf man tbm bie S3ctheiligung an bem SBorftanbe etneö Unternehmen^/ oon welcher oicüeicbt bie Stettung feinc3 sBermögenS abbängt/ unbebingt untrrfagt unb ihn 3ugleicb nötbigen/ ftcb frember ßcute in einer Angelegenheit 3U bebienen/ bie oft nach Sage ter Sache gar nicht einmal in oermögenSrecbtlicber Sc3iehung tohnenb erfebeint. 3chb glaube baher/ wenn Sie bic3 be- rücfjtcbttgen/ wenn Sie ferner erwägen/ wie oiele flcine Untemeh* ntungen oorfommen/ bei benen für einen ^Beamten bie Noth- Wcnbigfeit einer SBetheiligung an bem SBorftanbe oorliegcn fann/ unb wo bemgemäf bie grage beö 2Bablen3 febon be^balb gar nicht an ihn h^rantreten wirb/ weil in ber Xbat burch Sie Uebcmahme einer folcben Stellung bet einem fleineren Unternehmen bie erforberlicbe Subftfteiu nicht 3U ftnben ijt/ fo wirb bie beseiebnete Altematioe wohl bie SBebeutung oerlieren/ welche ihr oorber gegeben worben ift. ^3 unterfcheibcn ftcb nun oon biefetn SBorfchlage: ^unbebingt ben ©intritt in einen folcben SSorftanb 3U oerbietrn/« bie beioen Anträge bc§ §enn oon SBenba unb be§ §errn Scbulse. ©er Antrag be§ ^erm oon 33enba gebt nach ber Stiftung/ bie ich be3eicbnet habe/ nid’t weit genug. 2Öenn in bemfelben oon gemeinnüfcigen Unter- nehmungen bie Nebe ijt/ oon ©rünben be8 öffentlichen SBohleö u. f. w./ fo werben bie gälte nicht getroffen/ welche ich eben beroorgeboben habe/ unb falls man 3uglcich eine wiüfürlicbe ©ntfebeibung ber Se- börben oermeiben will/ fo wirb auch nach biefent 33orfcblag bie SBiH- für eben fo gut eintreten fönnen/ als wenn ber Paragraph wie in ber Vorlage c * £1 iA —- - Antrag be€ nur StcHungm »mittelbar ober unmittelbar eine 33efolbung oerbunben ift.« SNeinen Ausführungen gegenüber fann oon bem Abg. Schulst Darauf bin- gewiefen werben/ bah in bemfelben nur folcbe gäüe beroorgeboben tnb/ in benen ber bttreffenbe SBetbeiligte eine SSefolbung nicht erhält/ onbern wo eS ftcb um eine Aftion im SnteTeffe bcS eigenen Ver- mögens beS ^Beamten banbelt/ wo er alfo nicht befolbct wirb. 3# würbe einen folcben ©inwanb nicht burebweg beftreiten fönnen? auf ber anberen Seite aber muh ich bodj fagen? wenn immer unb hier wieberholt bie Behauptung aufgefteüt wirb? bah bie Korruption beS Beamten nur in ber SBeife erreichbar fei? bah man bie Beamten in folcbe Berhältniffe binetnsiebe/ in benen fle eine reiche ©otation unb Befolbung finben? fo febeint mir baS feine richtige Behauptung 3U fein.

Sie haben febon früher einen Bcfcblufj gefaxt be3üglicb ber Ab- gabe oon ©utaebten unb eine Bejtimmung angenommen/ wonach Den Beamten bie Abgabe oon ©utaebten gegen Belohnung oerboten ftnb. 3# halte ben ©eftcbtSpunft ber Belohnung hier wie bort Durchaus nicht für 3utreffcnb. Nehmen Sie einmal an? baf äuhere Bcrhältniffe auf bie 3ntegrität ber Beamten einwtrfen werben unb fönnen? fo glaube ich? wirb eine Bejtimmung? wonach bloS befolbete Stellungen ins Auge gefaht werben? nicht auSreicbcn? um bte be- fürchtete Korruption ber Beamten auS3ufcbliehen. SBill man biefelbe? fo weit alS möglich unb benfbar erfebeint? oerhinbern? fo würbe ntir baS abfolute Verbot übrig bleiben. ©icS febeint aber auS ben angegebenen ©rünben unsuläffig 3U fein. Unter biefen Umftänben bürfte cS ftcb empfehlen? einfach bei bentjenigen su bleiben? waS bie Negierung oorgefcblagen hat? unb waS bie Kontmiffion ihrerfeitS billigt. Man jagt nun ^ar? bie Stegicrung fötme wiüfürlith bie Sache hanbhaben. ©aS tft für jeben etnsclnen gall allcrbingS nicht 3u beftreiten? aber foll man benn bei jeber Befugnih? wcldbe Der Ne- gierung bcigclegt wirb? jebcStttal oon ber BorattSfehung einer wiü- fürlichen/ filecbten? ungerechten unb betnoralijtrenbcn Jpattbhabung ber ©efepe auSgehen? muh man nicht oielntehr annchmcn? bah biejentaen? bie berufen ftnbi bie oberften ^Sachter ber ©efche 3U fein? bah biefe? fage ich? ben ©cfc£cn beS ßanbeS gentäh hanoeln werben? ©nblich fann ich nteincSthcilS auch erflären? bah bei bent oorliegenDen Bor- « 1 cS gans entfcbicbcn in ben 3ntentionen ber Negierung gelegen ie galle? in benen bie ©rlaubnih crtbeilt wirb? als Ausnahmen 311 betrachten unb regelmäjng einem Beamten eine folcbe ©rlaubnifj nicht 3U crtheilen? alfo nur? wo befonberS geartete gälle oorliegen? erftere ihrerfeitS auSsufprecben. 3ch bitte? meine sperren? erhalten Sie auf bem oorlicgenben ©ebiete WcnigftenS fo weit bie freie Bewegung ber Negierung? wie wir fte ihr nach ber Borlage überlaffen wollen? Sichen Sic feine weiteren Scbrattfcn. 3# glaube? inbent Sie fte neben? würben Sie nach ber anberen Seite wcjentlicb unb gegen 3b*e Abftcbt febäbigen. gu §. 85 bemerfte ber genannte BunbeSfommlffar mit Bejug auf baS Amenbcment beS Abg. 0. ©örnberg: 34 möchte baS Jpohe JpauS bcsüglidj bicfeS Paragraphen bitten? bei ber NegierungSoorlage fiepen 3U bleiben, ©ie NegterungSnorlage ijjt oon bem ©cjicbtspunfte auSgegangen? bah baS Btahgebenbc für bie Benftonirung bie ©ntfebeibung ber oberften NeicbSbchörbe ift/ anbercr- feitS läht bie Borlagc einen NcfurS gegen biefe ©ntfebeibung in gewiffen gälten an ben BunbeSratb su. ©ie KommifjionSbefcblüjfe wollen j " 111 rücfftcbtlich bcS S cb bie gortsahlunc besw. bg Beginn ber gahfung ber Benfion beftinimt. SBetin biefe Bcfchlüjfe ber Kontmiffion aufrecht erhalten werben? fo fann bieS nur als eine Prämie auf ben NefurS bezeichnet werben ©3 wirb na- türlich ohne Ausnahme jeber Beamte? auf ben biefe Bcftimmungcn Anwenbung finben fönnen? NefurS erheben? bloS um auf biefe Söcife eine verlängerte gortfefcung feines ©chalteS zu erzielen. ©S feheint inbeh eine grohe Unsuträglichfeit zu fein? burdh baS ©efefc fclbft ^ur ©rhebung einer Befchwcrbe auf3uforbern. Auch muh ^ prinzipiell als richtig bezeichnet werben? bah? wenn man ber oberften NeicbS- bepörbe bte Befugnih beilegt? in bem gaHe ber 3uoalibität? bie pen* jtonirung auSzufprecben? 00m 3*üpunfte biefer ©ntfebeibung an bie Berechnung oorzunchmen. ©enn biefe ©ntfebeibung ift bie ntahg«bcnbe. ©urch ben BunbeSratb ftnbct nur eine Beftätigung berfclbcn in bent gaHe beS NcfurfcS ftatt. 3ch möchte bemgemäh oon meinem Stanbpunfte auS? fowoht im finanziellen 3ntercffe? wie im ^utereffe ber Sache fclbft? Söertb barauf legen? bah man bei ber NegierungSoorlage flehen bleibe unb wie ich gefagt habe? bie Prämie auf ben NefurS befeitige.

©ie beutfehe Btontaninbuftrie bat im lebten ©ezennium einen febr erheblichen Auffchwung genommen. Nach ben amtlichen Xabeüen/ welche über bie ©rgcbnijfe beS Bergbaues im 3ofloerein für bie 3ah« 18C1—1870 veröffentlicht worben ftnb? betrug ber ©c- fammtwerth aller geförberten Btontanprobufte: Su

1861: 42,302,953 Xplr. 1862 : 44,268,699 » 1863 : 46,462,395 » 1864: 53,829,603 » 1865 : 62,921,348

nähme 4,64 p©t. 4/96 » 15/86 » 16,89

1866: 65,279,379 Styx. 1867: 70,380,461 » 1868 : 74,184,974 1869 : 79,229,146 1870: 81,714,615

*ck

3u- nähme 3/76 p©t. 7/81 * 5/46 » 6/80 9 3/14

Stellt man bie ProbuftionSwertpe für 1861 unb 1870 einanbet gegenüber? fo ergiebt ficb für lefctercS 3apr eine 3unahme oon 93? 1 p©t., an welcher hauptfäcblich ber Bergbau auf Kopien unb ©ifenerze be- teiligt gewefen ift. ©er Sßerth ber im 3ahre 1861 geförberten Stein- unb Braunfohlen war 31/362,100 iplt. (74,14 p©t. vom BSertbe aller Bergbauprobufte), 1870 bagegen 61/863,399 Xblr. (75?: 1 p©t.J/ bie 3unahme oon 1861—1870 hat hier alfo 97,2 p©t. betragen. An ©ifenerzen würben geförbert: 1861 für 2,980,029 (7,04p©t.), 1870 für 8,037,799 3:hlr. (9,83 p©t.)? mithin 3unabme 170 p©t.

nafenie 15,1 pet.; 33Uitrje 1861: 3,793,215 Sfclr., 1870 : 5,511,135 Stölr., Suimiinu 45,3 pSt.; Supferetje 1861: 924,106 Jblr., 1870: 1,619,938 Xfelr, 3unatime 75,3 p(£t.; ginfetjt 1861: 1,471,830 1870 : 2,315,429 Sblr., Sunapme 57,2 p£t.; fontHae (Seit 1861: 621,606 XbU.j 1870: 1,043,537 Slilr., gunaftme 67,9 pchEt. Cct ©cfanimtircrti) bet pon ben ^utlenroerfen gelieferten 33robu!te betrug:

3361

1861 1862 1863 1864 1865

Xplr. 86,392,162 96,925,638 105,521,946 118,482,531 128,918,887

refp.— p©t. - 12/io - 8/87 - 12/28 8/81

Sh Ir. 1866: 127,596,366 1867: 132,712,727 1868: 146,742,026 1869: 168,171,000 1870: 163,730,427

refp. p©t. -* 1,03 4,01 10,5 7 14,60 2,64

Auch hier zeigt ftcb? abgefeben oon ben gahteu 1866 unb 1870, eine fortwährenbe Steigerung ber probuftion, bie ficb ini ©anzen auf 89,5 p©t. berechnet. 3m ©tnzclncn ftnb hergeftellt worben: ©ifen aller Art, Stahl, ©uhwaaren, ©hcnblecb unb ©ifenbraht 1861 für 64,986,924 1870 für 131,889,168 Xhlr? Qunahmc 103 p©t./ Silber 1861 für 3,662,294 »Ir., 1870 für §,549,943 ihlr., Sunahmc 51,5 p©t./ Blei 1861 für 3,914,865 Jhlr., 1870 für 6,951,164 £l)lr., 3unahme 77,s p©t.; Kupfer unb Bbef- fing 1861 für 4,432,596 S-blr., 1870 für 7,155,533 Shlr., Sunahme 61,4 P©t.; 3inf unb ginfblech 1861 für 7,957,881 thIr., 1870 für 10,212.259 Xhlr., gunahmc 28,3 p©t.; alle übrigen §üttcn- erzeugniffe 1861 für 1,437,602 Styx., 1870 für 1,972,360 Xplr./ Sunahme 37,2 p©t. ^unft Im^ mificnfäaft Berlin, 5. 5uni. ©ic vor 4 3«htcn hicrfclbft von bemjebigen Profcjfor Bergmann Königsberg gegrünbeten Philofophifchcn NtonatShefte ftnb mit bem fo eben bei g. §enfcbel erfchicncncn 3. unb 2. ipeft beS Vlil. BanbcS in ein neues Stabium getreten, ©ie Ncbaftion ift burch ben £innitritt bcS Dr. ©. Bratufchecf unb bcS Dr. g. Afcherfon hicrfclbft oerftärft unb baS bisherige Programm ber Seitfcprifl au einem ©cntralorgan erweitert, welches allen Nich- tungen zur AuSfprachc ftch barbietet unb bie gegenwärtige ©nt» wicrelung ber beutfepen ppilofophie unb auch bie praftifepe Seite ber Philofoppifcpcn Bewegung, fowie ihre ©inwirfung auf bie übttgen Söiffcnicbaftcn objeftio barflcücn Will. An ber Sptjje beS erwähn- ten §cftcS befinbet fit® bie 3ugenbgefchicpte Abolf SrenbclenburgS oon © Bratufcpecf. Am 31. Mai fanb bic aUjaprliche ©cneraloerfammlung ber SNitglieber ber afabcmifchen ßefchalle in bem öofal berfclben, ©eorgenftr. 7, ftatt. ©er Borftjcnbe, 8tud. Neinmüller, cröffnetc bie Bcrfammlung mit einem furzen Nücfblicf auf bie ©ntwicflung bcS 3nftitutS. ©ajfclbc, am 10.3anuar 1870 gegrünbet, habe ftch, obgleich erft im 5. Scmcfter ftehcnb, nach mannigfachen PrüfungSftunbcn bic ©rhaltung einer bauernben ©^ijlcnz erworben, ©ie Berwaltung h^ffe fogar halb im Stanbe zu fern, einen NcferocfonbS für etwa eintretenbe ungünftige gälle bilben zu fönnen. Scfctere feien jeboch faum zu be- fürchten, wenn bie Xh^iuapme oon Seiten ber Stubircnben Wie ber Nichtftubirenbcn in bem SNafjc zunehme, wie bisher. ©er Kaffen- bcricht weift einen ©tat oon über 1500 §hlr. auf. ©er BibliotpcfS» beriät ergab, bah in ber ßcfepallc 53 politifcpc unb 159 wiffenfepaft- liehe unb bcüctriftifcpe Scitfchrijten auSlicgcn. Sunt Schluft würbe erwähnt, ba® ftch bic ©tnrieptung bcS Na^wctfcbureauS oon Befcpäf- tigungen für Stubircnbe bereits als äujjcrft nü^licp für bie Stubiren- ben fowoblj als für baS publifum erwiefen habe ©aS Stanbbilb gr. 8. 3ahnS, baS am 11. Auguft b. 3- in ber ^afenhaibc aufgcftcllt werben wirb, ftept in ber Atünzftrafte 10/11 fertig zur Anftcpt bereit. ck , ^ ßonbon, 3. 3uni. ©ie Kapelle beS NcgimentS ©rena- Ifier ©uarbS geht am 5. b. 9N. oon ßioerpool nach Bofton ab, um bei bem bafelbft ftattfinbenben SNuftffcft mitzuwirfen. (bewerbe «nb 4ipanbeL BrcSlau, 3. 3uni. (SB oll mar ft.) ©ie anbauernbe regnigte «Bitterung ber lebten Sage ift wopl Beranlajfuna gewefen, ba® bic 3ufuprcn ni^t noch grö®cre ©imenftonen alS biSpcr angenommen haben; gleichwohl ftnb bic ßäger ber £änblcr genügenb affortirt, unb eS haben auch bereits nicht unbebcutcnbe Bcrfäufc, beren §öpe fiep öu f goo—lOOO ©tr. belaufen bürfte, auf bemfelben ftattgefunben. lieber bie Prcifc für bic neuen SBollcn lä®t ftdp oorerft noch nichts BcjtimmtcS angeben. ^ t ^ © l o g a u, 3. 3uni. (SB o 11m a r f t.) Angefaprcn ftnb 36o ©tr., ein ©rittel oon gabrifanten auS gtnfterwalbc, Sagan, Sorau, 200 ©entner oon £änblern auS BrcSlau unb ©rünberg gefauft. ©ie Preiserhöhung beträgt 4 bis 5 Splr. gegen vorjährige BrcSlauer Btarftprcife, ein Pojten oon 45 ©tr. würbe auS bem SNarft zurücf- gezogen, Preife oariiren zwifepen 64 bis 68, ein Poftcn würbe mit 70, ein anberer mit 74 bezahlt, ©ie SBäfcpen jinb ntcht fcplccpt, hoch ben gehegten ©rwartungen nicht entfpreepenb. ScpurgcwicptSmanco betrug bis 8 p©t.

auS ßonbon, bem übrigen ©nglanb unb America nach Perficn unb 3nbicn 393 Stinf, b) auS Perlten unb 3ubicn nach ßonbon, bem übrigen ©nglanb unb Amerifa 393 Stücf, c) oom curopäifcpen Kon- tinent erfl. Nu®lanb nach perficn unb 3ubicn 34 Stücf, d) auS perficn unb 3ubien nach bent curopäifcpen Kontinent ejfl. Nu®» lanb 34 Stücf/ Suntnia 854 Stücf.

Sur Babe- unb Neifcfaifott. Sunt Kurgebrauch befinben ftep: in KarlSbab Prinz Abalbert oon prett®cn. 3n Ntarienbab bie Kronprinzefftn oon Sacpfen, gürft SBilpelm Zu putbuS (§otcl Klinger), unb grau ©räftn oon ©üftrow auS Schwerin. 3n Soben a. X. bie ©ro®pcrzogin oon SBeimar unb Prinze® ^perefc oon ©Ibenburg. 3n SBicSbabcn prinz ©arl o. prcu®cn, Herzog d’Osuno Tin- fantado mit ©emaplin auS Spanten. 3n SBilbbab bie gürftin ©ortfepafoff unb Prinz NicolauS ©ortfdbafoff aus St. Petersburg, fowie gürft SBalbburg-3cil-2:raufch- burg. Bon jefct ab werben oon BreSlait nach SNartenbab bi- refte BilletS mit fünftägiger ©auer 1. unb II. Klaffe zu ben Schnell- unb ©ouriertügen, I., II. unb 111. Klaffe zu ben um 7 Upr 30 2Ät- nuten oon BrcSlau abgehenben perfonenzug

Soolbunft-, rufftfepett unb falten Soolfcpnümmbäbcm oerabfolgt. SBefterlanb auf Solt. 3u ben beliebtcftcn beutfepen See«

ipren Scpilberung ßage ber 3nftl mit ti

llnftalt k. zu Bernburg fäuftid^ erworben hat. ©aS Nähere ergiebt ber int 3nferatentheile enthaltene Profpeft, bent zufolge 3cicpnungen auf baS Aftienfapital auch in Berlin bei Herren Bolfntar u. Benbij am 8. b. SN. angenommen werben. _ C11 _ P e ft p, 29. SNai. («B o 11 m a r f t.) ©te 3ufuprcn ftnb trofc ber günfttgen SBitterung fepr fpärlicp. Käufer ftnb fowopl oom gn- als AuSlanb zahlreich anwefenb, boep palten fte fiep fepr referoirt unb wollen erft bic beutfepen SNärftc abwarten. ©aS bis jefct oerfaufte ©uantum fann ftep auf circa 3000 ©tr. belaufen. 2Nittel-©infcburen oon 108 bis 120 gl., ©ebirgS-3}tckeifcpur oon 118—121 gl., Bara- npaer oon 92 bis 96 gl. ©ie preife ftcHcn ftep gegen SNcbarbi im Vorjahre um 12 bis 13 gl. höher. . t , Amfterbant, 4., 3uni. ©ic ntcbcrlanbtfche Banf pat ben ©iSfont oon 3 auf 2\ p©t. pcrabgcfc®t. S3evf Auf ber 3nbo-©uropäifcpen ^elcgrappcn-ßinie ftnb lm\ l cvrv.: lorn u

pren pittoreSfen Küftcnformationen, bic überaus

falzpaltige'unb fräftigenbe ßuft, alS auch burch ben Berfepr mit bem Naturlcbcn ber 3nfelbewopner zu ben fcpönftm gehört, welche bie weite Norbfecfüfte bietet. Unb in ber äpat ftept Spit als Babcort eine gro®e Sufunft beoor, benn Alles, waS bem Befucper fiep bat- bietet, ift eigentpümlicp unb überrafepenb, oon ben —oon unoergleicp- li^ fräftigem SBeüenfcplag befpülten wejllicpen ©ttnen, über welche baS rothe Kliff mit feinen serriffenen ©clänbcn entporragt, bis zu bem SNorfumfliff auf ber öftlicpen ßanbfcite ber 3ufcl. ©ic Befthet ber Babe-Anftalt haben neuerbtngS burch bic £crftellung eines elegan- ten KonoerfationSpaufcS bie AnziepungSpunftc beS BabeS oermeprt? unb in ben £otelS ift für ben Komfort ber Babcgäfte beftcnS geforgt. ©aS Bab pat Boft« unb Selegrappenocrbinbung; ber Berfepr mit bem gcftlanb wirb burep brei ©ampffepiffe oon ber ©ifcnbapnftation jßufum wöchentlich fünfmal, ab £oper täglich unterhalten. Nepburg, 2\ SNeilc oon ber ©ifcnbapnftation SBunStorff ent- fernt, eröffnet 1.3unic. bie Saifon. Neben ben bortigen SNincralbäbem werben auch gicptennabcl- unb gichtennabel-©ampfbäber, Kremnacper Ä^utterlauacn-, Kräuter-, SNalz«, Schwefel- te. Bäbcr, fowie Siccjctt- molfcn uno fäuflicpe natürliche SNineralwaffcr oerabfolgt. Bab ©riburg. KoplenfaureStaplqucde, milberc§erfterqucllc? SNolfen, fowie Stapl- unb Scpwefelfcplammbäber. Neinfte ©ebirgS- luft. ©legante unb einfache SBopnungen in 4 Kurpäufcrn unb in Kotpc’S ipotel. ßogiSbcftcÖungen ftnb an bie Babeabminiftration (nicht an §enn Bolimcr) zu rieten. Saifon 15. SNai bis 15. Sep- tember. SBicSbaben, 29. SNai. ©cm in ber geftrigen St®ung beS BürgcrauSfcbuffcS oorgetragenen ausführlichen Bericht ber Kut-Kom- mifjton bcS ©emeinbcratpS über bie fünftige ©eftaltung unfercrKur- oerpältniffe entlehnen wir golgenbeS. ©er Kurfaal foll, wie bisher? ben ©cntralpunft bcS KurlcbcnS bilben/ er foll zu bem gweef nebft ben unmittelbar angrenzenben Anlagen eingefriebigt, bie Icptcren in oorzüglicpftcr Söcifc? ähnlich wie im pahnengarten zu granffurt? pergerieptet unb baS ©anzc nur gegen ©intrittSfarten zugänglich fein, ©ie Neftauration beffelben mti® burcpauS erften NangeS fein, nament- lich ftctS gute unb preiSwürbige Npcinwcinc führen unb ber Stabt eine Kaution oon 10,000 äplr. leiften. ©S wirb ein ftäbtifcpeS Kur- orepefter oon 40 SNitgliebern gebilbet, welches SNorgenS am Brunnen unb wäprenb beS SomnierS täglich zwei SNai, wäprcnb beS SBinterS ein SNai, im Kurfaalc fpiclen mu®. ©ie gro®en Konzerte unb Ber» gnügungen aller Art follen ganz in ber bisherigen SBeifc bem Publi- fum auch ferner geboten werben, ©ie Spiclfäle beS KurpaufeS werben ZU ©cfcllfcpaftS-, SNufif- unb Spielzimmern eingerichtet. SBöcpentlicp zwei SNai wäprenb ber Saifon fou im großen Saale getarnt wer- ben, zu welchem 3uckccf ein BaHbirigent angeftellt werben wirb, ©ic je®t beftepenbe Kurtage wirb aufgehoben, an ipre Stelle treten fol- genbe ©intrittSpreife für bie Kurfaaloergnügungen: 3aprcSfarten? 1 Perfon 6 Splr-, 4 Pcrfonen 9 Xplr., mepr alS oier Perfoncn ^- ,3f '*— 2, 4 unb 6 2:plr. für ©inzcl-3apreS-

12 2;plr./ Saifonfarten (6 «Bocpcn gültig) bezw. 2, 4 unb 6 §plr. ©inpeimifepe zahlen für gamüien-3apreSfartcn 6, für ©inzcl-3apreS» farten 4äplr./ Der Tagespreis beträgt 5 unb an Sonntagen Sgr. Sämmtlicpc Näume bcS KurpaufeS follen heizbar gemacht unb fcplief- lid) bie ©rri^tung eines SßintcrgartenS unb ber Stcubau eines Thea- ters in ©rwägung gezogen werben, ©er BürgerauSfcpu® befehle®? bie Berpacptung ber Kurfaal-Ncftauration unb bic Stelle beS ©repefter» ©irigenten fofort öffentlich auSzufcpreibcn unb billigte im Uebrtgcn bie Borfdplägc beS Berichtes, opne jeboep fepon weitere befimtioe Be- Wlüffe zu fajTen. gür bie nädpften Nennen ftnb bewilligt 5000 Tplr. oon ber KuroauS-Abminiftration, 1500 Tplr. oom SNiniftctium für lanhwirtpfcpaftlicpe Angelegenheiten, je 500 Tplr. oon ber Stabt» gcmcinbe unb oom ©eftüt ©rabi®, 1000 gl. oom Nentner Knoop unb 500 gl. oon BereinSmitglicbern.