1872 / 137 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Jun 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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3 1 iß: bie ©roßgcrAogliche Stegicrung gäbe geh eine Veränderung bet jcßigen iraßcburger Verfügung Vorbehalten* trenn cS geh um ben Anfcgluß cvcnt. um eine Veränderung bet mecflcnburger Verfügung handle. 3t gälte biefeö für weife unb zwecfmäßig unb bie Vcfcgwcrbe Acigt nur* bog in Staßcburg noch größere Vartifula» rißcn ftnb * als mir überhaupt je bcfannt geworben gnb. Sie gnb in einem eigentümlichen SSerbältniffe au SAecKenburg* fte haben nicht bloße Vcrfanalunion. @ie haoen biefelben ©eriegte* bicfelbe ^ameral- Verwaltung * unb feilten geh unter folchen Umßänbcn nicht enger an SAccflenburg anfcglicßcn? wcSbalb baS cintrctcnbenfadS nicht folltc gefchehen fönnen* tg mir unerfinblich! 0aS zweite btc Zufanimcnfcßung ber Vertretung. 3a* meine

. igi nannten Keinen ßcute mitwählte* fic wollten allein wählen. Sie hatten barin gans. entfehicben recht/ bentt wenn auch bie Regierung unbebenflich bie eine ober anbere Kategorie erweitern wiß* fann ftc boeb nicht für ein ßänbcheit* welches eine tfomuuinalverfaßung haben muß* baS allgemeine Stimmrecht einführen: denn* fo ©roßcS auch baS allgemeine 0timmrecht in grogen Gingen Icißcn mag vor biefern Sogen £aufe werbe ich fein Sßort gegen baffclbc fagen. gür ein fleincS ßanb* für welches eine ßommunalvcrfaffung bie ent- fpreegenbe ift/ worin Aunächß Vermögen* Sinffmfte* ©ege* Schulfachcn u.f. w.* aber nicht grobe politifcgc Brägen behanbclt werben fallen* wäre baS Vcbcnflichße* waS überhaupt im ftaatlichen ßeben erfunben wer- ben fann* ein allgemeines Stimmrecht einjuführen. Sehen Sie nach Amcrifa* fehen Sie dahin* wo bie äommunal-Vcrwaltung als folche fchltcglich in bie §änbe beS allgemeinen Stimmrechtes unb ber Aicgt- Veßfccnben gefallen iß. 0aS einzige Siebenten; waS ber £err Abvofat Äinblcr bei ber vertraulichen Vcfprccgung hatte* war nicht gegen bie

Sujichung ber brei SUttergutSbcßfeer* bie bort überhaupt feine politifche Vertretung* feine ßänbifege Vertretung gehabt haben* cS war baS* bag bie Stabt Scgönbcrg brei Abgeordnete befommen folltc. ttc

Sr tvünfchtc nur Sinen* um anbere intelligente Kräfte IjeransuAichcn. 0ic ^Regierung hat cS vorgejoaen* bie Stabt burch brei vertreten m la'-en* weil eS beßer für baS Vcrgältniß ber Stabt jum ßanbe paßt, gerner hat fierr SKnbler Siebenten gehabt gegen bie fiinjujiehung ber brei Vaßoren* ein Vcbcnfen* baS von mancher Seite getheilt Würbe. SS war aber, wie icg glaube* burchauS jweefmäßig* biefe Herren* bie burch baS ganje ßanb befonberS angelegen waren* mit allen Vergältnißcn Vcfcgcib wugten* meißcnS felbg ßanbbeßfc ver- walten unb ftch für bie ^omnumal-Angclegcnhciten lebhaft intcr- effiren* heranntjiehen. 0er dritte Vunft* über ben jeßt geflagt (wirb* ber* bag bie Vcrfammlung ihren Vorßßenben nicht felbg wähle. 3t bcmcrfejjans einfach* bag geh Vertrauensmänner mit £errn ßinblcr an ber Spige empfohlen haben * weil ge einen SAann haben müßten * ber bie ©e- febäfte leiten fönne unb ber baran fei cS als StcgicrungS - tfont- tnißar ober als Vorggenbcr £gcil nehmen fönne.

beßen bie [Regierung bereit ig * jebe beruhigende Srllärung * bie ge fchon früher gegeben hat* nicht nur nt wieberholen» fonbern auch Me Sache au änbern. 0tcfe hat für geh feine groge Vcbcutung. 0ie grage ig * bag bie Siaßcburgcr nicht bloS * wo eS geh um [Reichs- angelegenheiten hanbelt* fonbern auch bann* wenn Angelegenheiten

nur swei bis brei gälle vorgefommen fein* wo wir Sinhcit ber ©efeg- gebung haben mußten: bei gcßgcllung von Stempelabgaben für baS Qber-AppcflationSgcrtcbt* unb einer Sporteltare für bie Sftagißratc. Aßgctncine Steuern femnten babei ntcht in Vctratt. SRan hat ben mecflenburgifchen Stänben mancherlei vorgeworfen; man hat ihnen aber bis jegt nicht vorgewerfen* bag ge au leichtfinnig ober au rafch ober ju Viel Steuern bewilligen, gür Ütag^burg fonnen ge baS überhaupt nicht tgun; bafür giebt bie Verfagung ©arantien. 0er wichtige Vunft* worauf eS eigentlich anfommt* tg ber* bag man ben SKagc» bürgern baS SteuerbcwiHigungSrccht gegeben hat für jebe neue Ab- gabe unb für jebe Veränderung einer beßebenben Abgabe. Sßenn bie Herren baS gering anfcblagen* fo vergehe ich baS nicht. Sftcincr An- gebt nach ig eS bte Vage für jebe gefunbe VolfSvcrirctung unb auch bie richtige VagS für tie Stellung* bie baS gürßentbum alS ein Kei- nes ßanb haben fann. £aben t'ie Vertreter beS ßanbeS bie 3utelli- genj unb ben 2Biücn» geh mit ßanbeSanaelcgenheiten su befebäftigen* oann Werben für ihren Sinßug auf btefe bie geitverhältnige fdbon forgen* wenn biefelben neue Steuern efforbern werben. SHageburg freilich febr verwohnt; meine 4?enen* bis jegt hat cS Stcucraulage nicht befommen* etwa mit Ausnahme von Sittern Xhaler pro ftopf* Welien ber Veitritt in ben Zollverein au ©ege gebracht hat* baher war ber Zollverein bort nicht fehr angenehm* fonbern eher uner- wünscht: 3m llebrigen gnb in Aaßchtrg bie alten Steuern geblieben; neue werben mir mit Vewiüigung ber ßanbeSvcrtreter basu fontmen. 3m UebTigen hat man unb ;war bona tid« unb mit gutem ©iUm bte tinulntn Sachen aufgejählt, mit welchen uch bie Aaßc* burger ju bef6äftigen babm: baS Scbulwefen* au bem bie Ort- fcfcaftm bas ©elb für bie Siullebrer nicht fehr bereitwiflig hergeben* bas VetgcherungSwefm * bie Vau- unb ©egefachen*

baS Armcnwefen * Sachen * welche gewiß von Snterege gnb unb wo man* wie mir fcheint* alle bie ©egchtSpunfte ber Sinwohner beS gürgenthumS SRageburg in voußänbtgerer ©elfe beliebigen fann * alS wenn man ihnen eine fonßitutionelle Vcrfagung oftropirt hätte# wie eS jegt verlangt wirb. 0aS ginanA- recht alS fald&eS wirb burch ben ÖanbeSfonbS noch befonberS be- grünbet; cS gnb baS verfchicbcne gonbS* cS ig bie Hcberwrifung einer gewigen Summe ich fann mich auf baS theilweife ver- wicfelte Steuerwefen nicht einlagen * ich fann nur fagen * bag ich jeben Augcnblicf bereit bin* aus ber Regierung befannten Sgatfacben nachAuwctfen* bag SHageburg baS in Aorbbeutfchlanb am wenigften beßeuerte ßanb iß* fo bag beShalb Silagen nicht erhoben Werben fännen* unb bag ber SanbcSfonbS auch ben Vertretern beS gürgen- thumS eine wififommenc ©elcgcnheit giebt* geh mit ben ßanbcS» Angelegenheiten au beßhäftigen unb Vcrbegcrungcn hetbeiAuführen* wo cS nothwenbig iß. Snblich würbe barüber geflagt* bag ge nicht ein jährliches Vubaet haben * bag gc nicht jährliche SlcchnungSablage u. f. w. be- fommen. Vtcine Herren! Vdan in Vtecflenburg gewohnt* bie Sachen au faun unb vollßänbig au thun* unb nicht viel ©orte

_ i* vuu gcfchieht ohne Slücfgcht barauf* ob man ßanbeS - Vuogct nennt ober nicht. 3ch glaube * eS weiß 3ebcrmann * baß * wenn bie SKecgnung vorge- legt wirb von ber ÖanbeSvoigtei* wie bie Vertretung beS gürgen- thumS heißt* eS bann fo vollßänbig gcfcgicht* faweit eS überhaupt gefchehen fann. Snblich barüber geflagt worben* baß am Schlüge blefcS Ver- fagungSgcfcgeS eine Vehörbc* nämlich baS Cber-AppcÜationSgericht bcßellt fei für Streitigfeiten. 3a* meine Herren* bie SteicgSvcrfagung* auf bie wir unS immer berufen unb berufen mügen unb woran wir unS galten faden* fegt ja in Art. 76 voraus* baß eine foldgc Vehörbc cjigire; ge verlangt cS freilich nicht. Aber baS ift ja immer alS ber heilfame Vunft außerhalb ber ©eit bc- Acichnct* ben man haben müge* um s^iftgen Otcgicrung

wir fönnen baS raegt annegmen. ©enug* bie munalvcrfagung wie ber AuSfchuß beS VunbcSrafhS fte _ ge gegeben unb fann alS folche vtcl }um £ctl unb ©ogl bes ser jogthumS Aaßeburg beitragen. 0ie Acgterung ig feincSwcaS gemeint* oaß bic Vcrfagung alS folche abgcfa&logen fet* gc hat fofort erflärt unb noch fcor einigen ©ochcn wiebergolt# fte fei* wenn bie ßanbcS» Vertretung sufammenfomme* voüßänbig bereit* hingchKich ber tfauvt- fächltcg alS bcfchtvcrcnb angeführten Vunftc in §.7: ©efeggebung für baS gamc ©roßherAogthum über ben ßanbeSfonbS* für ben man eine größere AuSgcucr wünfegt unb über baS ^pctitionörccpt; welches bte ßanbeSvcrtretung felbgvcrgättbltcg hat# wie jeber Staatsangehörige* wenn ge baS adeS weiter geregelt wünfegte* igr jcbcS Sntgegenfommen au AU Beigen, ©enn ge aber gter Vefcglüge machen* metne Herren* un

von einer ßanbcSvertrctung forbern fann* fo ftnb tvir au einer folcgen

farechcn ich bie Sgre habe. Steine Herren! SS gnb fegon in bem Verlegt ber gktütonSfommifgon bie verfegtebenen ©rünbe aufgcAäglt* auS betten ein Anfprucg auf ©citcrgegenbeS* auf eine fogenanntc Äonßitution für bic Ülagcburger gefolgert wirb. 3# wid nun niegt tnegr bavon reben* baß bic Vergälttiige* wie ge bort gnb* einer folcgen Slongitutton nicht angemegen gnb* für verantwortliche Vtiniger* für ein Vubgctrccgt bei einem Vubget von 30*000 äglr. u. f. w. 3tg l»id auch nicht ©ewiegt barauf legen* baß auch gier fcglicßlicg wieoer nur allgemeine ©rünbe angeführt gnb* ich will mich an baS galten* waS in bent V.ricgt ber gktitionSfommifgon gefagt ig* unb WaS ber ^err Vorrebner tgeilwcifa wicbergolt gat: Kein ober groß fei einerlei* fchwterig ober nicht fei gleicggiltig* eine Hnmöglicgfcit gebe eS nicht für bie Srfüdung, man müge auch nicht Aücfgcgt negnten barauf* waS Atvccfmäßiger fei* WaS megr im 3nterege beS gürgcntgumS liege# bent Ötccgt müge ©cnüge gefegegen teg forbere meinen Schein! Aber wo gegt ber Schein? ©enn ich bie grage gier mit ber Auf- richtigfeit* bic ich 3hncn fcgulbig bin* fteden fad* wo gegt benn tn ber StcicbSvcrfagung* baß jcbcS Öanb* welches eine Vcrfagung tiidgt hatte* eine Vcrfagung gaben fod* in betn Sinn* wie Sic cS nehmen ich weiß niegt bie Stelle au gnben* wo cS gegt* unb berufe mich auf baSicniae* WaS ich bei früheren ©cicgcngeitcn au äußern bie Sbre gehabt gaoe. ©ir gaben gier ben Vcgriff ber VerfagungSßreitigfcitcn nicht befiniren föttnen* von einer 3ugiAVcrwetgcrung fann ebenfawenig bie Diebe fein. 0te DtcicbSvcrfagung hat mit ©oglbcbacgt unb guter Uebcrlegung nicht getagt: fa fad baS DÄtninutm* unb fo baS SJtaximum fein bie Vcrfagung beS einaelnen ßanbcS ig ber freien Sntwicfciung unb ber ©egaltung ber 0inge übcrlagen angeimgegeben* unb barum* vermutge ich, fommt ber Vcricgt 3hter VetitionSfommifgon auch noch auf anbere ©rünbe. Vtan beruft fteg auf einzelne Acußerungen beS £ckcrrn SlcicgrfanAlerS * bie id) ganA außcrorbcntlich refpeftire unb bie ganA an ihrem Orte waren; aber man vergißt# baß ber §crr DteicgS- faiiAler alS Vorgßenbcr beS VunbcSratgS bic Dtaßeburgcr Vcrfagung alS jolcge anerfannt unb auSgejprocgcn gat * baß bic Petition gegen bicfelbe nicht gerechtfertigt fei* man fann alfo jene Acußerimg für bie ^Petition unmöglich anführen. Sbcnfa beruft man fiep auf eine Stelle

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bie in einem von einem AuSfchugc beS VunbeSrathS ergatteten Ve- ridhte vorfommt. Sie fönnen folche viedeicht einer neu au begrünbenbeit Vcrfagung gegenüber * aber nicht gegenüber ben Vertagungen* bic fchon begehen unb fegon im vollen Siechte brgrünbet gnb* anfübren* unb jebenfadS fann ein bloßes äKotiv nach ben einfachen ©rtmbfäßcn nicht ein ©efeß abänbern; am weniggen fann ber VunbcSratg baS im Auge gehabt gaben * ber ja felbg an- erfannt hat* baß bie Siajfcburger Vcrfagung als folche ben Anfprüchen genüge, ©ir fommen fornit wieber auf baS* waS ich fchon erwähnt habe* auf baS adgemcinc Vcwußtfein unb bie aügemeine Smpßnbung. SÄeine Herren! 0ie Slcgierung gat eine Verantwortlichfeit* bic weiter gegt* alS nach bem auch noch fa adgemein verbreiteten unb ben An- gehörigen anberer Staaten noch fa egrwürbigen unb inbiefen vicücicgtfchr gedeihlichen ©runbfäfccn unb Veßimmungcn geh au richten; ge gat gegebene Vcrgältnißc inS Auge au fagen* unb gerabc bie SlcalitätS- politif* bie nicht aUgcmcinc V^u^ipien aufgellt* fonbern geh an ben Dingen hält* wie ge gnb* bamit 3eber feine Vgicht tgut* unb bamit ge geh gcbciglicg entwicfelc* bie ber große VorAug unfercr SlcicgS- verfagunii* welch« fa viele ^ntcregcn unb Stccgtc vereinigt gat. ©ege ich kann noch aut einen g3unft über* ber nicht im Verlegte awägnt ig* aber begen bie g3etentcn unb attdb ber §r. Vorrebner gebaut hat* nämlich auf bic Sufage von 1848* fa möchte ich furA boran erinnern* baß bie ©roßgerAoglicg Strclißfcgc Slcgierung ftch bmnalS ber fonßitutioncdcn Sntwicfciung* wie ge inS ßeben gerufen werben faßte* angcfcglogen gat* aber ba bereit VorauSfeßungen nicl)t in Srfüdung gingen* Aurücfgctrctcn ig in einem Augcnblicfe* wo fte noch fein beftimmteS Sngagcntent hatte* unb ihr von feiner Seite ber Vorwurf hat gemacht werben fönnen* baß ge ihre Sufage nicht ^halten hatte. Vtctnc Herren! 3cb bin viedeicht fchon ju ausführlich geworben; inbegen bic Sache ig gerabc für bie fpeAteden Slaßcburgifchen Äcrhältnige* gerabc biefem guten ßanbe gegenüber* baS im- mer von tüchtigen* freien Vaucrn bewohnt war* wo immer tüchtige Vcrhältniße gewefett ftnb* wirfli# eine atißcrorbcnt- lieh wichtige* unb ber ©unfeg* ba Vcfriebigung unb Q-rtcbe fcenußedcn* für un§ ein fegr großer unb aufrichtiger. Vödige Äufriebenheit hetsugeden ig überhaupt im ßeben fehr fchwer; eS wirb mSlaßcburg mit jebem3agrc fehwerer* weil* wie wir ja eben ©clegen- heit nt hören gehabt gaben * mit jebem halben 3agre bie Anfprücge wachten. Unb fabidinifege Vücgcr ftnb unS bod) auig niegt vorgelegt, ©ir ftnb jeßt babei angclangt* baß eine vodßänbig* neue fogenanntc fonßitutioncde Vcrfagung für ein ßanb von 7 Cuabratmeilen mit 17*000 Sinwogncrn verlangt wirb. Bür falcg ein ßanb giebt man nicht folcge Äonßitutionen* wie Sie fte vergehen* wie Sie ge ver* 'angen. ©enn auf bent ©ege * ben Sie proponiren * eine Vefriebigung gergegeüt werben fonnte* wenn bann bic 0ingc *tt tgrem rugigen unb regelmäßigen ©ange wären unb ben etenten bte Ucbcrseitgung vertagt werben fönnte * baß lc Slccgte igrcS ßanbeSgcrrn ihnen gegenübergehen* niegt au ihrem egaben* fonbern au ihrem wahren ©ogle* wenn ge bie UcberAcugung efonttnen fönnten* baß biefe Vcrfagung als folcge eine cntwicflungS-

cg gier um eine bereits begegenbe Vcrfagung ganbclt* bie innerhalb er verfagtmgSmaßigen unb vom Slciche garantirten Äompetenjcn cS ßanbeSgcrrn gegeben iß* fo baß ber Äefcrcnt in bem Verlegte* ber ’m vorigen 3aöre crßattct würbe* felbg anerfannt gat* bic Verfügung ß ohne Sttocifel au Slecgt begegenb unb gültia* wenn ich baran benfe* geh bie Anfprücge nur vermehren* wähteno wir ben Staßcburgem ntgegenfommen* unb baß eS fchlicßlich bie grage geworben Awi- chcn bemjenigen* waS ber ßanbcSßcrr als folcger berechtigt au hun bemjentgen gegenüber* waS er feinen übrigen Untertanen* waS r feinen überlieferten Siechten fchulbig iß* fa fann ich mich nur bagin efuntiren* baß ich £ie bitte mx 2:agcSorbmtng überAugegen* wie auch gre ^otnmifgon in ber vortgen Seffton vorgcfcglagcn gat. 0ent Abg. g3ogge (Streliß) entgegnete ber Staats- I Sdiniftcr von Vülow: Slur wenige ©orte* naegbem ber §err Vorrebner Sie fa lange n Anfprucg genommen gut. habe ber Siebe beS £crrn Ab- icorbnctcn für baS ©roßgcrAogtgum Streliß nichts anbereS au ent- legnen* fclS waS ich bereits vorhin gefagt gäbe. SS ftnb nur einige punftc* bie ich Uar ßeden möchte. Vor aßen 0ingcn möchte ich* ba ^ Vf f. .... r JL . Oll ^ .ma SA * 4 Ü («*« ii W«« « ü A »M « 4 44 W A4I

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ig mit denjenigen SJlittgcilungen unb Aufträgen gemefen tß* bie von meinen Vodmacgtgcbern befommen habe unb ich nur beren nträge unb ©ünfige au vertreten bie Sgre gehabt gäbe, ©enn ber err Vorrebner aufeinAelneVartifularitätcninSlaßeburg cingcgangcniß* fann ich barauf um fa weniger cingehcn* als wir unmöglich ade efe gragen gier verganbcln fönnen. 3cg möchte nur fonßatircn, ß ich auf bic meigen eine auSrcicgcnbe unb beruhigenbe Antwort a fa leichter gnben fönnte* als er felbg bod) niegt fo überaus cgltmmeS gegen bic Slcgierung vorgebraegt hat. 0aS Simige* orauf ich jeßt ein gcwigcS ©ewiegt fegen mochte* bte Sitation S ©efcßeS über bie Srbfolgcorbnung. 0ie Sache verhält fug aber genwärttg fa* baß ich glaube* fte majorem honor«m ber Slcgierung orbnet. 0ie Slcgierung gatte geglaubt* bie begehende von bent göcggcn ericgtögof anertannte Srbfolgeorbnung bchufS SufammcngaltenS r Vattcrngedcn neu reguliren au mügen. 0tc §auSwtrtge fagten* ir gaben ftc felbg Atifamwengcgaltcn* wirverfaufen ft. nid)t* wir be- iten ge unb geben gc unfern .ttinbern * wir wollen aber fern neues efeß barüber. SS gnb nun Verhandlungen e: tüanben * btc ader- ngö mit einer gewigen Schärfe geführt worben find. 0ie Slcgic-

rung fagte, wir gaben nur Suer VegcS gewodt unb gnb bereit* bem Ober - AppeßationSgericgte angeimAußeßcn * wie weit wir im Stccgtc waren; erfennt baS Ober-AppedationSgericgt* baß wir nicht im Slecgtc waren* fa nehmen wir baS ©efeß Aurücf* im entgegengefeßten gadc werben wir eS mobißAton. ^^S Ober-AppcßationSgericgt hat nach feiner genauen Vntfung gefagt* bie Slcgierung fei in der Hauptfach« vodßänbig innerhalb beS igr Angehenden SiecbteS gewefen* nur in AWet Slebenpunftcn nicht. 0aratif hat geh bte Slcgierung gefreut* bic ©elcgengeit ergreifen au fönnen* baS gamc ©efeß AurücfAunegmen. SS begeht bagcr gar fein ©rund mehr* auf biefe Sache Aurücfsufom- men* unb noch weniger für bie Slaßcburgcr ein ©rund vorhanden* aus btefem Anlaß unzufrieden au fein. 0ann muß ich noch fagen* baß die Stedung der Väcgtcr von bent §crrn Vorrebner viel au ab- hängig unb nachteilig aufgefaßt worben iß. 0aß bic Staßeburger in ben godvercin gefontmen gnb lag in der Statur ber Sache, ©enn gc früher niegt in baS mccflcnburgifcge Sodfagem gineingefommen gnb* fa gatte ber ©roßgerAog baS abgewanbt* gerade in dem ©unfege ignen entgegen au fommen* obfegon cS fegon oantalS natürlicher ge- wefen wäre* gc dem anAitfcglicßcn* alS baß baS fleine ßanb Atvifcgen Öttbccf und Hamburg ogne ©renAAvß fein faßte. Snblich möcgte icg mir noch erlauben* bem Jpcrm Vorrebner au bemerfen* baß icg* fa viel ich weiß* weder an einem ©rabcit noch an einem Vacgc gege* fonbern wenn icg irgendwo gehe* fo gege ich an bem Scheidewege* um ben Slaßcburgcrn den rechten ©cg au Aeigcn* den ge gegen faßten* um Aum §rtcbcn unb sur Sluge au fommen. ©egen den Abg. VSiggerS bemerfte ber StaatS-äJtinifter v. Vülow: 3ch ntöcgtc mir noch A^ei ©orte erlauben* nämlich au bitten# baß* wenn icg eine einAdnc gigorifege Srinnerung vorbringe* nicht

vermeintlichen 3^rthumS genannt* den ich in feiner ©eife gelten lagen fann. 3# bin feit Aegn Sagten wieber in SJtecflenburg unb gäbe ge- nügend ©elcgengeit gehabt unb gc auch benußt* mich über fo einfache Vergälttiige* wie gc gter in biefem Vunftc Aur Sprache ganben* vou- gänbig au orientiren übrigens waren ße auch anderweit befannt und wenn ich nicht näher barauf eingegangen bin unb nicht fa voß» gänbig* wie baS bei ber genauen* nur au genauen Verhandlung un- terer mecflcnburger Vcrhältniße megr ober weniger vorAufonimcn fegeint* fa cS nur bie Slücfßcgt auf btcfcS £ogc £auS gewefen.

Dem Reichstag ifa Seitens beS SteicgSfattAlerS eine 0enffcgrift, betreffend ben ^rojeftirten Vau einer Sentral-^abetten-Anftalt in ßicgtcrfelbe# bie alS Sr- gänsung ber Alotive ju bem ©efeßentwurf# betregenb bie fran- Aögfcge üriegSentfcgäbigung, bient, überfenbet worben. Aöir entnehmen berfelbeti BrOlgenbeS: 1. Srörtcrung ber Vcbürfnißfragc. 0ie in ber Aeucn Briebrtchßraße auf einem gläcgenraume von etwa 10 Vlorgcn bclcgc- nen StabligcmentS beS StaoettcnhaufcS Vcrlin entfpreegen nur dem Staumbcbürfnißc* welches bie Angalt bei einer Sogt von 400 Zög- lingen gaben würbe. gür bie au einer folcgen Stärfe beS berliner ffaßitutS erforder- lichen Offiziere * ßegrer* Vcamtcn für btc Unterrichts-* Defonomic- unb ßaAaretgräume gilbet geg baS notgwenbige ©daß auf ben be- Aci^ncten ©runbßücfcn. 3n golge ber aßmälig bewirften Srweitcrung ber ^abetten- anßalten* die durch bie Vergrößerung beS preußifegen Staatsgebietes unb bie Vilbung beS Aorbbeutfdjcn VunbcS erforderlich Wurde* gnb bie ßofalitäten beS gieggen Sentral-ÄabcttcngaufcS gegenwärtig durch 700 Zöglinge in Anfprucg genommen. SS aber bte Unterbringung der Zöglinge nur dadurch möglich geworben* baß aus den Siäumltcg- feiten oet Angalt ade diejenigen ^erfanen entfernt worben gnb* deren unmittelbarge Verbindung mit den Zöglingen einßwcilen ent- behrt werben fann* wenn auch ber 0ienßbctricb ber Angalt durch biefe SPtaßnagmc mehr ober weniger beeinträchtigt wirb unb ber Auf- wand an laufenden UntcrgaltungSfoßcn dadurch erhöht werben muß. 0urch AuSmictgung der §anbwcrfcr unb ©ärtcr* beS AnßaltS- arAtcS unb VrcbigcrS* fawie der fämmtlicgen mit 0icngwogmtng verfegenm ßegrer ig cS möglich geworben* für bie gagl von ppt. 70U den nötgigen Aaum au fchaffen* ogne baß eine gärfere Velcgung ber cinAclncn Atabcttcnßübcn ßattgefunben hat* alS gc in früheren Zeiten üblich war. hierdurch* fawie durch bie größte Sorgfalt* welche auf Salubrität unb Anordnung AWecfmäßigcr Ventilation ber Angalt gerichtet wurde* ig eS gelungen* von bem Vcrliner Äabcttengaufc bis Aunt 3agrc 1870 bie in der Stabt au verfegiebenen Zeiten auftreten« den Spibenticn fern galten. 3nbc| verminderte ficg* mit der größeren 3nanfaruchnahmc ber AWci im 3ivftitutc belcgencn SrgolungS- pläßc durch Me Sagl her Zöglinge* die Atöglicgfeit» in gewünfegter ©cifc für bie Vctvcgung in frifeger ßuft während der an geh fnapp bemeßenen SrgolimgSpaufcn forgen au fönnen. 0asu fommt* baß in dem Stadtteile* in welchem btc ©ebäubc beS ÄabettengaufcS ein- geengt an dem* bic übclßcn AuSbünßungen verbreitenden Königs- graben liegen* eine gefunbe ßuft überhaupt nicht vorhanden fein dürfte. 0cmgcmäß mußte bic SAilitärvcrwaltung barauf Vebadjt nehmen* baS Scntral-tfabcttcn»3nßitut nach einer freteren ©egenb au verlegen* und cS mußten bic bcAitglicgen Srwägungcn unter bent 0rucfe ber flcbietertfcVen Stotgwenbigfeit erfolgen* alS im AWciten Quartale beS 3agrcS 1870 eine in ber Stabt gcrrfcgcnbc Spibcmic* Aum ergen Vtalc feit Vcftcgcn der Angalt* Singang in bieiclbe fand.