1872 / 137 p. 12 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Jun 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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Von den Bädern Deutschlands stehen wenige in so hoher Gunst des Publikums, wie das Bad Iiflebenetefln* Von der Natur in verschwenderischer Welse begünstigt, was Lage, Luft und Klima betrifft, von einer fürsorgenden Regierung mit den schönsten Anlagen, Hötels, Bädern, einem vortrefflichen Theater etc. versehen, bietet es den Besuchern einen Aufenthalt der grössten Annehmlichkeit, ebenso geeignet für Gesunde als Leidende. Die Zahl der Besucher dieses reizenden Bade Ortes hat seit Jahren in so überraschender Weise zugenommen, dass die vorhandenen Hötels und Wohriühgeii bei weitem nicht genügten und Viele auf den Besuch verzichten mussten, weil es nicht möglich war, ein Unterkommen zu finden. Nicht zu bezweifeln ist, dass diese Beliebtheit Liebensteins fortgesetzt wachsen und namentlich durch das Aufhören der Spielbanken in Deutschland neuen Impuls bekommen wird. Fehlt dieses Reizmittel den süddeutschen Bädern, so werden sie einen Theil ihrer Besucher an Liebenstein abzugeben haben, welches letztere, wie unschwer zu erkennen ist, sich in kurzer Zeit sicherlich zu einem Bade ersten Ranges emporschwingen wird. Diese Erwägungen haben die Gründung der Aktiengesellschaft »Bad Liebenstein« veranlasst, welche das seither im Besitze Sr. Hoheit des Herzogs von Sachsen-Meiningen und des Meiningen’schen Staates befindliche Bad Liebenstein käuflich erworben hat, namentlich das Hotel Bellevue mit dem dazu gehörigen sogenannten Küchenhause, dem Logirhause, ferner mit dem gesammten Inventar, sowie allen dazu gehörigen Gärten und Anlagen; das Kurhaus nebst allem Inventar; den sogenannten langen Bau; die Mineral-Badeanstalt mit dem Theater; das Mineral-Brunnenhaus; die Trinkhalle am Kurhause; die Mineralquellen; die vorhandenen Süsswasserbrunnen; die sämmtlichen zum Kurhause gehörigen Gärten und Anlagen nebst dem in der Nähe desselben gelegenen Wald, sowie die in der Nähe am Hotel Bellevue befindlichen , früher dem Domänen-Fiskus gehörigen 5 Acker 43 Qu.-R. Gartenland. Einschliesslich des Betriebs- und Erweiternngsfonds ist das Aktienkapital, nachdem Fl. 200,000 durch Hypothek be- schafft; worden, auf * Tlilr. «10,000 festgestellt. Diese in Rücksicht auf die gemachten Erwerbungen so unverhältuissmässig kleine Summe (die beiden grossen Hötels Bellevue und das Kurhaus repräsentiren allein einen viel höheren Werth) lassen jede Auseinandersetzung über die zu er- wartende Rentabilität als überflüssig erscheinen« Die Aufgabe der Aktiengesellschaft im eigenen Interesse ist selbstverständlich nicht nur der Betrieb, sondern auch die Erweiterung der Bade-Etablissements, und es sollen zunächst eine Anzahl Häuser errichtet werden, welche zur Vermiethung bestimmt sind. Da die Gesellschaft eigenen Grundbesitz hat, so wird sie eiaes Ankaufs von Grund und Boden vorerst nicht bedürfen. Für die nächsten 10 Jahre ist derselben überdies kontraktlich das Recht eingeräumt, das Areal, dessen sie zur * Errichtung von Wohnhäusern bedarf, zu einem bereits fest bestimmten Preis vom Staate erwerben zu können. Dieser Preis ist so niedrig gegriffen, dass er bei den zuletzt torgekommenen Abschlüssen in Liebenstein bereits über die Hälfte über- schritten worden ist. Wir halten dies von eminenter Bedeutung für das Prosperiren der Gesellschaft, da die Aktien neben der zu erwar- tenden günstigen Rente einen Wertfc an Grand and Boden repräsentiren, der mit jedem Jahre wachsen dürfte. Wir sind von den ersten Zeichnern beauftragt, die Aktien des Bades Liebenstein im Betrage von *10,000 Thlr., eingetheilt in BIOO Aktien ä Hür., zur öffentlichen Subskription zu stellen, welche unter nachstehenden Bedingungen erfolgen kann. Meiningen, im Juni 1872.

Der Anfsiehtsratb der Aktiengesellschaft Bad Liebenstein.

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edingnngen der

Suliskriiilion iiul' Thlr .211.100 4Wien desBaite «o»

1) Die Subskription findet gleichzeitig statt: am Montag, den 17., and Dienstag, den 18. Juni a. c.

in

Berlin bei dem Bankhause Ilavid Lieiraiaiiii

in BrCffiCQ bei dem Bankhause Franz Herrm. Abbes, J. A. Arntbal, » M. Schic Nachfolger, J. Heilbrunn k Co., » » Severus Ziegler, » Thüringer Bankverein, » Bankhause Gcbr. Oberländer, » » Stephan Lenheim, ck » Leopold M. Gold- sebmidt,

Cassel Dresden Eisleben Eisenach Erfurt Gera Gotha Hamburg

in Halle ft, §• bei dem Haifischen Bankverein von Kuüsch, Kämpf k Co., Hannover * der Provinzial-Weebslerbank, Leipzig ck Leipziger Wecbslerbank, Magdeburg ck dem Bankhause M. S. MeyCT, Meiningen » . . Gebr. H. Kayser, Mülhansen i. H.» » A. R. Blacbstein, Naumburg a.S.» » A. Vogel, Nordhansen *»i» » S. Frenkel, Weimar ... A. Callmann.

2) Der Subskriptionspreis ist auf pari lestgest. 3) Bei der Subskription ist eine Kai

[auttonvonTlO pCt. des Nominalbetrages in baar oder conrshabenden Effekten 4) S FaKe”einer Ueberzeichnung findet eine verhältnissmässige Repartition statt, deren Resultat spätestens 51 Die gezeichneten Zeit vom 28. Juni bis 5. Juli von der betreffenden Zeich- 1 2 Tahlnntr des Betraees nebst 5 pCt. Zinsen vom 1. Januar a. c. ab au beziehen. Die hinter- legte Kaution S wird bei^Abnahme der Stücke verrechnet nnd verfällt, wenn die Aktien nicht in der angegebenen

Zeit abgenommen werden.

3fbmitttffratfon her ^enmfcöhutte, ffiv flWnhmi imh .(Sutten betrieb bei (5cittinacn a. b. 5/vUgt.

[1870]

ber^ Hrvion au fufiouiren! buben mir in beut bicftrfycdb mit ber Union abflcfd^loffrnm 55ertrcifl( , 9“““ *■ - *‘ »”• 2 ck SSKfe sseeattitstx&s awrfMBe ©cm SSotpebmbtn entfpred&enb forbern mir bic SÖeft^cr non ^Ifticn ber J^miniftrationto fajW einjuretchen. m{on& , re[(1)e ifjtc sjtftten nicht bis jum porjtthtnbtn Sttmiq bajm 1. 3anuat a c. ab laufenben ©ioibenbenfehtinen unb Salon« ju uberretchenbe Wht btt «bmWftMtum .®**5*"^5^*i* ® e |k t,or6t6 °' tm ' ber A^cnricbobuttf, StftiengcfeUfcfiaft fuc »etflban trab ^üttenbetrieb. j)te ©ireftion.

[1868]

SBcrgifeh=fWärfifche (Sifenbahn.

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ne Slttien-iDotumcnic man letnei » 11 °® .7. '" „V“ ollen mmmebt ben S'n«'€oupoit« Salon« jut Smpfangnabtne bet olaenben @etic Soubon« beigegeben werben. follcn bic Btiorität«-9lftien felbfl mit 3tüdf«bt batauf, ba§ btefelben burch ben iebraueb Darf befdiäbigt finb, eingejogen unb an beten Stellt

Su ben oorgebaebten Srcecfen^ finb bte erwähnten «rimrttät«* Slttien mit eintmi nacb bet Steibenfolge georbneten, bte ^ngabe bc« «amen«, Stanbc« unb SBobnotte« enthaltenen Stummem-SetjetdmijTe, rooju nur bte »on un« betgefiefiten Sotmulate öetwenbet werben bütfenr an unfere ^auptfaffe (gffeften-Betwaltung) .bottoftei ein- »ufenben, welebe bemnäebft bte neuauSgefettlgten aftien-Dofumente mit ben' neuen Rine-Soubon« unb Salon« jutuefbeförbetn tefb. an bie perfünlid) ttf^einenben iptäfentanten mßglid)ii fofort wteber au«* bänbigen^wltK g{ ummch tn-aierj«id)nii]en finb bei unfetet §aupt* laffe (©ffeftcn-Serwaltung) uncntgeltll^ in ®mpfang lu nebmen. Sejügli« betjenigen Snbabet, welche bie neiun Stüde, Jlfhtn unb Coupon«, in empfang nehmen, nehmen wir an, bah fie m ntu- fchweigenb bamit einbet(ianben ttlläten, ba§ ben S'Ub'Eoupon« nun* mehr Salon« belgtgeben werben, eiberfelb, ben 6. 3«ni 1872. «hniflliiJie Wifenbahu.iDireftiou.