1872 / 155 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 04 Jul 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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1 deutscher * Central-Baii -Verein (Aktien-Gesellschaft). Stumm-Capital 1,200,000 Thaler. * S. T. Vor einigen Jahren wurden in unserer Nähe einige Genossenschaften unter dem gemeinschaftlichen Titel: Deutscher Central-Bau-Verein gegründet, um bei entsprechender Unterstützung des Kapitals wenig Bemittelte in den Stand zu setzen,^ sich durch regelmässige Sparsamkeit successive ein Eigenthum zu erwerben, wodurch ihr Selbstgefühl gehoben und sie befähigt werden sollten, auf genossenschaftlichem Wege nach Vorschriften des Gesetzes mit an der Lösung der Wohnungs- und sozialen Frage, selbst in ganz bescheidenen Verhältnissen, mitzuwirken. Die guten Wünsche der vielen Freunde und In- teressenten dieser Idee waren aber nicht genügend, mit Faktoren abzurechnen, welche seit der Zeit auftauchten und die TV11 r»r»U h ni 1o r! nn nn n rvL rv -TV-1 ! /^L TV . . —! ^ jP (IciTl ^ - 1 * . « _1 TV I" T 1 1 1 * 1 * 1 Tl 1 ugen. Dit eben jedes sichere geschäl in der Hauptsache (von Wohlthätigkeilsanstalt konnte keine Rede sein) diese Genossenschaften Segen bringen sollten, traten direkt oder indirekt gegen die Arbeitgeber und das Kapital auf und jene können sich jetzt nicht wundern, wenn praktische Erfolge, welche sich bei dem Versuche nicht ergeben wollten, in Zukunft mit gehöriger Berücksichtigung der materiellen Interessen angestrebt werden. Der „Deutsche Central-Bau-Verein“ als „Genossenschaft“ trachtete danach, wie schon gedacht, ohne Ver- waltungskosten sparfahige Leute durch regelmässige Abzahlungen zu schuldenfreien Grundbesitzern zu machen. Der Versuch missglückte, wenigstens insoweit, als er praktisch nichts Grosses, Einheitliches schaffen konnte und so verschwindet vom Genossenschaftsregister der „Bauverein“, um der „Aktiengesellschaft“: „Deutscher Central-Bau-Verein Platz zu machen. Wir sind befugt, zu erklären, dass dieser Verein der Herstellung kleiner und mittlerer Wohnungen unter Berück- sichtigung aller sanitätlichen Verhältnisse hauptsächlich seine Thätigkeit widmen wird, wobei natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass der Verein „selbstständigen Genossenschaften“ durch Kapitalvorschüsse und kommissionsweise Uebernahme ihrer Bauten nach Kräften Vorschub leiste. Nur wird er im Interesse seiner Aktionäre dabei besorgt sein, dass der ihm gehörige Grund und Boden und die von ihm in seinen eigenen Werkstätten geschaffenen Materialien und die daraus hervorgehenden Baulichkeiten nicht allein dem Zwecke entsprechen, sondern auch den Beweis liefern, dass das Kapital nicht wiederum ein Experiment um eines humanen Prinzips willen beabsichtige. Der „Deutsche Central-Bau-Verein“ wird in Vertretung seiner Aktionäre nach Kräften bemüht sein, zu einer praktischen Lösung der Wohnungsfrage in den an- gedeuteten Verhältnissen beizutragen. Er hat, ungleich manchen Novitäten, die sich auf fremdem Grund und Boden für dieses Ziel enthusiasmirten, vorläufig seine eigenen Terrains in der X&opuicker-Strasse die bekannten Goldschmidt 7 sehen Baulichkeiten und Plätze umfassend, an der Gneisenau-Strasse, ferner am Hamburger Thor, welche die sogenannten Familienhäuser mit in sich schliessen, hinter dem Gesnnclliriiiiiieii, (wo schon 26 Häuser mit Einzelwohnungen zum sofortigen Verkauf fertig und weitere 33 Häuser in Angriff genommen sind) und bei Moahlt, dazu auserkoren, gute, gesunde Wohnungen für Tausende von Fa.milien herzustellen und um der praktischen Ausführung des Projektes sofort nahe treten zu können die erforderlichen Fabriken für Baumaterial in vollem Betriebe erworben, resp. die nöthigen Werkstätten in entsprechendem Maasse in Bau genommen. Das Kapital der Gesell- schaft ist, wie Eingangs schon erwähnt wurde, auf 1,200,000 Thlr. festgesetzt, wobei darauf Bedacht genommen ist, dass auch für die Rechtsnachfolge der Erwerber einzelner Grundstücke die hypothekarischen Verhältnisse in entsprechend billiger Weise geregelt werden können. Da der Verein gleichzeitig berufen sein wird, die baulichen Ausführungen der Westend-Gesellschaft gegen eine der Sache entsprechende Provision hier sowohl, wie auswärts mitzuleiten, so liegt es nahe, dass uns, als finanziellen Repräsentan- ten des Vereins, die Bedingung aufgelegt wurde, den Aktionären dieser Gesellschaft gleichmässig mit denen der unsrigen einen Vorzug einzuräumen. Diesem Vorbehalt genügen wir, indem wir den Inhabern von je fünf Aktien der Westend- Gesellschaft, II. Quistorp & Go. oder der Vereins-Bank, Quistorp & Co. ein Bezugsrecht auf je zwei Aktien des Deutschen Gentral-Bau-Vereins in der Weise al pari einräumen, dass gegen Präsentation der betreffenden Aktien beider Gesellschaften nach erfolgter Abstempelung der Stücke 40 fiCt. Interimsquittungen gegen Erlegung von Thlr. 80« pro Stück nebst 5pCt. Zinsen vom 1. Juli a. c. in dem Zeitraum vom bis 13. Juli in unsern Bureaux Berlin, llegcJjilai/ 2, Cbarlottenbarg, Serliiicr-Strasse 71,

ausgehändigt werden. Vollzahlung ist unter gleichmässiger Zinsberechnung jeder Zeit gestattet. Ueber den demnach ver- bleibenden Rest des Kapitals, welches fest übernommen ist, wird je nach Bedürfniss freihändig disponirt w erden.

Rest des Kapitals, welcl Herlin, den 29. Juni 1872.

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Vereins-Bank, Quistorp & Go.

^cutfcftet §(n§etge?

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Jtümgliri) ^reufMfeftet 3tani*«^(n§dger.

Ca» Ttbonncmrnt beträgt 1 Tplr. 1 8 «Pfß. für bao Öicrleljatjr. Snfcrtion«.preis5 für bnt Öount riner ©ruducile 3 Sgr.

M 355,

23 er litt/ ©onnerjtag

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Tille Jjoft'Ttnflaltfn ör® unb 3uslcutbcs nehmen öefleüung ait, fiir ßertin bic ©xpcöüion: Sietcnplah Mn 3.

ben 4. 3ult, 2UckeiM

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6e. JMajcdät ber & ihrig heibcn SlUcrgnäblgd geruht: ©cm «präfibenten ber Scehanblung, ©ünther, ben .könig- lichen flroncn«Orbcit jweiter Stlaffe mit bem 6tcrn ju verleiden. 6e. SJtajcfMt bei’ £öni t g heiben SUlcrgnäbtgd geruht: ©cm königlich italienischen auficrorbcntlichcn ©efanbtcn unb bevollmächtigten Mtinifrcr in Scrlin, ©reifen non ßaunat), bag ©rojifrcuj beg Stotzen Slbler*Drbcng; bem ^aifcrlicp ruffifeben Sßirllicbcn6taatg*Matb von Tbvcrncr ju 6t. q5eter^tuirg ben «Rothen Slbler-Orbeit jweiter klaffe mit bem 6tcrn; bem kaiserlich mffifeben ftantnterjunfct ©rafen non Mierotp, Gpef beg grcmbcmSitrcaug in @t. «petergburg, ben Motbcn 3lbler*0rbcn brittcr klaffe; bem kaifcrlid) rufftfdbcn Dbcrficn von ©ran« fclb, Gpef ber ©t. «Petersburger geuerwehr, ben ßöniglicben tfronctt*Drben brittei^ klaffe; bcni kaiferlich ruffifeben 2Rajor unb SpDli^ei*^ommiffar non 3 m* fl ju 6t. «petergburg unb bem kaifcrlid) ruffifeben 2Rajor non 6cibtiü, Drbonnanj* Offizier beg Dber-- s |lolijeimeifter8 unb ©cnerdbSlbjutantcn non Srcpoff ju 6t. «Petersburg, ben königlichen fronen * Drbctt inerter klaffe 311 verleiben.

6c. SDZaicftat ber Völlig pattn Sltlcrgnäbigd geruht, ben naebbenannten ©amen bic Grlaubitiji jur Stillegung ber ihnen verliehenen fremb herrlichen ©eforationen ju erteilen, unb jwar: beg königlich württembergtfepen Olga« örbcn§: ber grau Obcr*23ürgerntciflcr Slttna 6 et) bei, ge« borcncit Steifer, ber verwittweten grau fprofeffor Starte bon Särcnfprung, geborenen Slubmc, ber grau 5lpo- tbefer 3lbclhcib Clara Äobligf, geborenen So cf, bergrau ©ebeimen kanjlci-fftatl; Gntilie «Rechten, geborenen Srofe, bem gräulein «13auÜne Lebemann, bem gräulein Clara 6d)ubartb, ben gräulcing Clara unb Cmma £0 beb an, ber grau ©ebeimen Äommcrjien*Matb ^h er cf e «Ravenc, geborenen von Puffer ow, ber grau 6arahjane von ber ßancEcn, gebornen ßrottcr, bau gräulein ©cbwig von Sigmar cf, bem gräulein ©eorginc von © ö r n c, feimmt« lieb ju Scrlin, bcni {yreifränlein ©cbwig von «ffiifeingcrohc ju Cöln; fotvic beg Äöniglicb bai)erifcbcn Scrbienf!« freujcS für bic 3abte 1870/71: bcmgräuleinCleonorc 6ri)CTfer ju SDtarburg, ber grauftor CarolineClaug, geborenen ©anncr, bafclbft, ber febarirten grau Slugufle Gugel, geborenen ©labenbeef, ju Scrlin, unb bemgrditlcin Gmilic vtourncl) ju Cöln.

. ® c u t f cb c S Gleich. 6e. üftaieftüt ber kaifer unb könig haben im Hainen beg 'Oeuticben Dtcicbg ben Dr. phil. Carl Stuguft Sara cf jurn kaifcrltchcn Cbcr-Sibliotl)erar bei ber ilnivcrfitcitg» unb Üanbcgbibliotbef ju 6tra^burg mit bent Cbarafter alg orbent* lieber «profeffor ju ernennen geruht.

6c. SPtaicftät ber kaifer unb Völlig haben im tarnen beg /Deutfdbcn 01cid)g geruht: ben königlich bai)crifchcn Slbvofat«3lmvalt ©urfi) aug granfcnthal jum kaifcrlichcn 5Hegicrungg«f)tath in ber Scrivaltung von ClfaB«£othringen ju ernennen. S c f a n n t m a eh u n g. Cuvifcbcn Hamburg unb ©ceflcmiinbc (Srcmcrhnfen) einerfeitö unb ^elgolemb anbcrcvfcitS bcftchen big 311m 13. bejm. 8. 3«li b. 3. folgcnbc 'p^fiverbinbungen: A. jmitcbm Hamburg unb Jpclgolanb (per ©ampffehiff »ßuj« baren«) bi8 jum 13. 3uli: au8 Hamburg jeben Sltontag unb ©on« nerftog 9 Uhr SormittagS; auS .^clgolanb jeben ©ienftog unb grei- tag SJiorgeng; 15. amifeben ©ccfleuu’mbc (Sremcrhafen) unb .^clgolonb (per ©anipff^lff »Storbfcc«) biö jum 8. 3uli ou8 ©ccilemünbe jeben ©icnflog unb ©onnabenb 9V llljr Sormittogö, aitß ^elgolanb jeben SDtühoorb unb £)tontag Sormittagö. JDcit bem ©antpijdnffc von Hamburg nach .^elgolanb erhalten fätmmiifhe für .^clgolnnb befHmmte S3o|lfcnbungcn Scfbrbcrung, toelche fvüteftcnS am Slbenb oor bem Slbgaiige bcffclben über öar« bürg unb Slltono bejtv. von ßübccf unb am ÜÖtorgen beß Slbgangö« tagcö mit bem Councruigc au8 Scrlin in Hamburg cintrcffen. «Dlit bnn ©ampffcbtffc von ©eegemünbe (Srcmcrbafm) nach ßclgolanb ivcrben bic fpätcftenß mit bem erften Cifenbahnjuge au8 •Hannover am Sftorgctr ber Slbfahrt in ©ccftcmünbc eingehenben Sricfpoilfenbungcn unb bic mit bem lebten Sugc am Stbcnb vorher bort angefommenen gahrpoftfenbungen ivcitcigcjanbt. Hamburg, ben 1. 3uli 1872. ©er itaifcrlicpe Obcr*«Pofl*©ireftor, ©chcimc «Pvft*9tatb 6chuljc. gu ßicbjlabtr im 9tcgicrung8bejirf koniaßberg, ivirb am Iß. 3uli er. eine 2/elcgraphenflation mit bcfcbräimcm Sageßbicnjl cfr. § 4 ber 2/elegrapl)en«0rbnung eröffnet nxrbcn. itßnigöberg, ben 2. 3ult 1872. kaiferlichc Telegraphen ©ireftion. 8u U8cj unb Ehvbjicfen im StegierungSbejirf Srontberg / ®ra- boiv a. ©., Sölib unb 8iegcnort im ytegierungöbejirf Stettin, rverben am 16. 3uli mit ben Softanfialtcn bafelbjl fombinirtc Telegraphen« uationen mit bcfchränftcm Tageßbienfc eröffnet (cfr. §. 4 ber Tele« fltaphenorbnung.) «Stettin, ben 1. 3uli 1872. kaiferlichc TeIegraphen*©ircftion. ©aS 14. 6tücf beg ©efcfcblattg für Clfa^-Cothringen, tvelchcS heute auggegeben tvirb, enthält unter

51r. 76 bag ©cfejj, bctrcffeiib bic Cinführung ber aUgc« meinen ©cittfchcnSöeci;fclorbmmg unb be§ allgemeinen ©eutfehen §anbclggcfejjbuchg in Clfa^ßothringen. Som 19. 3ani-1872. Serltn, ben 4. 3uli 1872. kaifcrltcheS «poft«Scitunggamt.

k o n t 0 t c i dck r e u f? c n. 6e. Sltajcflät ber ^önig haben Slüetgnäbigfl geruht: ©cm Äammcrgerichtg«6cfrctär, kanjlei-Sflath «partifcb bei feiner «penuonirung ben Charafter alg ©chcitncr kanjlei« Sftath ju verleihen. SJUniflcrtunt für ©anbei/ ©eiverbc unb öffentliche §1 r betten. ©cn ©ebriibern «Paget in Sßien tfl unter bem 1. 3uli b. 3. ein «patent, auf eine «Rähmafchinc, fomeit folebc nach ber vorgelegten Qcich« nung, Scfchrcibttng unb bem «Wobell für neu unb eigen* thümlich erachtet tvorben ifl, ohne 3etnanb in Slmvenbung befannter Thcile 31t befehränfen, auf brei 3atckre, von jenem Tage an gerechnet, unb für ben Umfang beg preujjifchcn 6taatg crtpeilt worben. gitfli j*«Dliniflcriunt. ©er Weferenbariug Th den aug Clbcrfclb ifl auf ©ntnb ber bcflanbcncn großen 6taat§prüfung jum Slbvofatcn im Sejirf beg königlichen 2lbbcUationggcrichtgt)Dfcg ju Cöln er« nannt worben. ginanj'fWini jleriutn. Sei ber heute beenbigten Ziehung ber 1. klaffe 146. könig* lieber klaffen * ßottcric fiel 1 ©ewinn ju 5000 Tlilr. auf Wr. 81,988; 1 ©ewinn ju 1200 Thlr. auf Wr. 8330; 4 ©c* winnc ju 100 Tl)lr. fielen auf Wr. 38,134. 53,352. 71,461 unb 85,579. Scrlin, ben 4. 3«H 1872. königliche ©encral*ßotteric*©ireftion. 5lngcfommen: 6c. ©rlaucht ber ©raf ©einrieh von 6chönburg*©lauchau, von ©ufow. 51 bgereift: 6c. ©urchlaueht ber griebrief) ju ©oheit3ollcrn, nach 6igmaringen. ©er kaiferlichc ©cncral««poft = ©ireftor 6tehhan nach gifchbacb in 6chlcfien. lltdjtömtltdjcsj. «Preufjcn. Scrlin, 4. 3uli. 3hre SWajcftät bic Äaifcrin«Äönigin gab geftern auf 6chlofj «SabclSbcrg ein ©incr unb beehrte bic Söittwe beg verdorbenen 6taatgminiflerg ©rafen 6chtvcrin mit 5lllcrböcbftihrem Sefuchc. ©cutc cm* pfängt 3h^c jWajcjlät einige ber Sorftänbe ber unter Silier« höchftihrcm «proteftorate ftebenben Scrcine unb 3aflitutc. 3hrc «Wajeftät Die vcrwittwctc Königin ifl am 1. b. «Wtg. Slbenbg 10 Ul)t’ mit bcni 6cbncll3uge aug 6aljburg in fWünchen angefommen unb nach einem Slufcnt« halt von 10 «Winuten nutteig ©drajugeg nacb ipoffcnhofcn weitergereid- 5lm Sahnhofe in «Wünchcn würbe 3hi'e ^Wajcftät von 3h^en ff. ©©. bem «prinjen ßuitpolb unb ©erjog «Dlaj;, fowie'von bem preudfehen 231ilitärbcvollmächtigten v. 6tiilpck nagcl begrübt. 6e. kaiferliehc unb königliche ©oöeit ber Äronprinj fam gedern Sorntittagg 9 Uhr von «potgbam nach Scrlin, machte bem ©erjoge von Watibor unb anberen gürdlid)fcitcn Sefuchc unb fchrtc jWittagg wicbcr nach bem Weucn q3alaiS jurücf. Sluf ben Slntrag «preufieng, betr. bic 6tatidif ber Gin* unb Slugfuhr vonTabaf, hot ber Sunbcgratb in ber 6ijutng vom 25. v. 2)1. nach Slnhörung beg Slugfchuffcg für 9!oll= unb 6tcucrwcfeit bcfchloffcn, bap in bic nach 2)luftcr 13 ju ben Sorfchriften über bie 6tatidif ber gemeinschaftlichen Sötte unb 6taiernbcg ©eutfehen «Rcichcg junächd für bic Seit vom 1. 3uli 1871 big 30. 3uni 1872 auf}udeücnbc Ucbcrfid)t ber Ginfuhe unb Slugfuhr von Tabaf/ bic Gin* unb Slugfuhr ber vcrfchicbeiten ©attungen ber Tabafgfabrifate für bag lejjtc ©albiahr 1871 nur nach 2cklafigabc ber bei ben bisherigen Sin* febreibungen für bic .ßommerjial«6tatidif beobadhteten Unter* feheibungen aufgenommen unb von nachträglichen Grmittelun* gen jum S^ecfc größerer 6bejialidtung abgefehen werbe. ©ag 6taatg SWinifletiitm trat heute ju einer 6ifeung jufammen. ©er ginanj«2)linidcr GarnPhoufen id am Slbcnb beg 30. 3uni in Seglcitung beg ßanb-gordmeifierg lllrici, .von ©eeftemünbe fommenb, m Slitrich eingetroffen, um fiel) pcrfön* lieh über bie bortigen 2)toor* unb gehnverhältniffe ju in* formiren. ©er ©cheimc ©bcr*9tcgicnmgg*2tath SBagcncr, wel* (her fich vor einige» Tagen nach Sarjin begeben hatte, ift von bort jurücfgcfchrt.

golge ber 2)littl)eilung beg kaifcrlich bentfehen ©cnerab^onfulatg 311 SBarfchau ift bic «Otinberpeft im ©ou* verncnient Sftabom auggcbrochen. ©ic vorgefchriebcncn 6pa’r» maffregcln ftnb von ben bieffeitigen «Regierungen getroffen worben. ©ureb flabinctgorbre vom 18. 3uni b. 3* id für bic 6ccfabctteil ber ^aiferlicben SWarinc an 6tclle beg bisher gebrauchten ©oldbg alg ©ienftwaffe ein 6eitengcwchr, in gorm ber in ber ßanbarmee getragenen Grtra«gafchinenmcffer, an einem fchmalen Doppel, eingeführt worben. ^ ©ag «Portepee id baffclbe, wie eg biSpcr von ben 6eefabcttcn am ©old)c ge* tragen würbe. golge ber bitrch bic lebten 2Robilinad)ungcn hervor* gerufenen Grörtcrungcn ift jefet bcfümint, ba§ bei fünftigen «Mobilmachungen bic jur Silbung ber «parffolonncn crforbcrlidjcii guhrwerfe, foweit foldic nicht burd) freihänbigen Slnfauf ober miethweife ju erlangen fein follten, in ber ffficifc bcfchafft werben folien, ba§ bic «pferbc auf ©runb beg kricgg= IciftungSgcfcjgcS auggehoben, SBagcn unb ©efchirre aber nach 2Raf;gabc beffelbcn ©cfe^cg von 6citen ber ©emeinben gefiellt unb gegen bic für berartige Äriegglciftungcn vorgefchcne Ser* gütung für bie ^Militärverwaltung erworben werben. ©ic militär* wiffcnf_chaftliche Sibliothef aug 2Mc| , etwa 40,000 Sänbe umfaffenb, wcldöc bereits an mehrere nülitär=widcnfchaftli(hc Slnftalten, wie bic bortige kricgSfchulc, bic hlcfigc ^riegg.Slfabcmie, bag ^abettcmGorpg jur Scrthei* hing gelangt war, Soll auf Scfclfl 6t. Slajedät beg kai= ferg unb ^önigg wicbcrum vereint unb ungctpcilt bem biefigen königlichen ©cneraldabe überwiefen werben. ©ic 2)tct}cr Sibliothef enthält Söerfc, welche ju beit größten 6cltcnheitcn gehören, ja überhaupt nur noch in biefer Sibliothef vorhaitbcn ftnb, fowic höcbft werthvollc ©anbfehriften unb Scichnungen. lieber jwei 34hrhunbcrtc lang id baran mit regftem Gifcr unb ohne bicJtoften 311 fchcucn,gcfd)affen worben. Sur Unterbringung biefer «Sibliothef, von wcld)er big jefd erft ber gcringde Tl)cil hier eingegangen id, werben einige 6älc beg königlichen ©cncraldabggcbäubcg frei gemacht werben; bic völlige Stufftetlung wirb jebod) erft bann erfolgen tonnen, wenn bic Wäunilidbfciten beg fepon fepr befchränften ©cncral* dabggcbäubcg bitrch weiteren Slnbau vergrößert worben dnb. Machbeni bic Scdihtigungcn ber Truppenteile ber Ine« figen ©arnifon mit bem verflogenen 2)lonat ipr Gnbe erreicht, haben Seurlaubungen von Cfftjieren, ltntcroffijicrcn unb SRannfchaftcn im größeren tMafjc duttgefunben. Sei ben Truppentl)cilcn wirb jefet vorherrfchenb, big jum Scginn ber groficn ©erbftübungen, ber fleiiterc ©ienft bcdchcnb int Sa* loncttircn, Turnen, ©ctailcperciticn, 6chwimmcn tc. betrieben. Um bic SMannfchaft, namentlich bie im ©erbft v. 3^- cingc* delltcn Mefnttcn mit beut Sivouafirctt :c. für bic ©crb'd= Übungen befannt ju machen, werben bei ben Truppenthcilen auch ucincre ©cfed)tgübungcn auSgcführt. ©ic .^artc, weldhc von bem Gcntral*§omitc ber bentfehen Sereiitc jur «pflege verwunbeter unb er« franfter Krieger bem in SluSficht frehcnbcit Mcchenfdhaftg« berichte über bie «privatpflcgc ber im bcutfd)=fran3öfifchcn kriege vernnmbeten unb erfranftcit krieger beigefügt werben foll, giebt ein fehr intereffanteS Silb. ©ic üartc' umfaßt bag gelammte betttfehe ©cbict, bag .ftrieggterrain unb Sclgien. ©ic S c idckcn, welche bic Orte ber «pflcgcvcrcinc, ©cpotS :c. bejeidmen," flehen, namentlich in ©cutfchlanb, gebrängt neben einanber. 6ic reicten in©cutfd)lanb von 2)lcmel, 6chirwtnb, ßpcf, «ptefdfen, 6dhilbbcrg, ßublinib, öber=Scutbcn :c. im Ofteu, big nach Gmbcn, Gleve, Stadien, 6t. Sith, 6aarbrücfcn, Scrgjabcrn, Sladatt, kcpl^ greiburg :c. im SBcften, von Morbcn, ©tternborf, ©abcr§lebcn, ©eiligenhafcn, Sergen, Golbcrg, «ptllait, Grattj :c. im Morbcn, big nach ßörraef, ßinbait, gitßcn, Serchtcggabcn jc. im 6üben. Slu§crbcnt befanben fiel) ©epotg in Sclgien unb auf feinb- lidicnt Soben vorgefeboben big an bic ©renjen 'beg kricgS- theaterg. 6ic reiditen big Slmicng, Moucn, Scrfaillcg, ßc 2Ran§, Scnbönte, Sloig, Orlcang, «pitl)ivicrg, Gorbcif, ßagnp, Manteuil, Gpcrnai), Ghalong, Gpaumontg, Stuitg, ©öle unb SelforU 2Rittc 6eptcmber b. 3- feiert bag SippeIlationS* gcricht ju Mlartcnwcr ber fein lOOjäprigcg 3ubi(äitm. S u biefem gefte wirb bag 3udij s Mliniftcrium bent obengenannten .Kollegium bag Silb könig griebriebg II. fehenfen. ©ic «Slug* fülirmtg beffelbcn (in Del) war bent ©ofmalcr «Profeffor von ©andetn in «Scrlin übertragen worben; bcrfclbc hat eg foeben voücnbct unb in feinem Sltclier auggeficUt. ©ag dfroßramnt für bic Serhanbhtngcn beg int er* nationalen ©efängnifj*^ongteffeg, beffen 6ihungcn geftern begonnen haben, ift veröffentlicht worben, ©er .ftongrefs jcrfäUt in brei Slbtheilungen, bic aber nidit 31t gleicher Seit 6ilutngcn abhaltcn unb wirb folgcnbc gragen besprechen: 1) gragen in Scjug auf ©efangene vor ihrer Uebcrführung; 2j gragen in Scjug auf ©efangene währenb ber 6trafbauet-; 3) gragen in Scjug auf ©efangene nach ih^cr Gntlaffuttg. 3it Slhtp. I wirb besprochen: 1) ©ic Scibchaltung ober Slb« Schaffung gewider ©trafen. 2) ©ic 6trafbattcr. *3) Grl)öl;tc 6trafbarfctt in golge früher verübter Scrbrcd)cit. 4) Sehanblung ©efangener währenb ber ilntcrfuchmtg. 5) «Slitgltcfermtg.

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©ic Slbtbeilung II heit folgcnbc Sorlageit 31t beratben: ©cfängni^gcfc^gcbitng, 2) Serwalttmg unb Seaufftddtgtmg