1886 / 61 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Mar 1886 18:00:01 GMT) scan diff

3111171, Wissenschaft und Literatur.

er! tüber den Schleswig - Holsteinifchen Kunst- mezås Kcihel für das Jahr 1885 entnehmen wir, daß den ”911198" Berichtem zu welchen die Jahre 1882, 1883 und 1884 dein usnkttoiiuni des Kunstvereins Anlaß gegeben haben, auch derjenige “' t über das Jahr 1885 angereiht werden darf· Die permanente BeEinklang von Kunstwerken der Gegenwart ist ber be1ebenbe Mitter- Aukk für die Wirksamkeit des Kunftvereins Die Kuiisthandlung der 1112 Louis Bock Und Sohn in Hamburg, unt welcher eine ver- esubclllmg . « . , . b 34 Zeichnungen von 153 verschiedenen siunstlerm durch 11°“, ficht allein-sämmtliche deutsche Kunstorte, sondern auch Italieu mb Frankreich, theils nnt sehr angesehene-n Namen, vertreten Unten zur Ausftellung gesai.dt. Auch 31 bekannte Maler rofl «Malerinuen » hatten »sich an der Ausftellung mit Eos Oelbildern direkt· be»tbe1119t.» Ferner waren ausgestellt: 3111 Privatbesitz befindliche altere Bilder _oon unbekannten Meistern, Mille von 2 Kunstler11- 1 Pastellzeichuuna 32 Kohlen- und Bleistiftzeichiiungeu von 4, 5 Holzinalerecen»voii 2, 5 Aetzuiigen in Mze von 1. 4 Skulpt·ilteu 111—©1115, Gips»und Marmor von Mnszlkm 1 Stickerei auf einer Fahnelnach Entwurer eines Künstlers, Haxbige Lithographie (Wid»mungsblatt ber, KielerHandelskammer an M Fürsten Bisinarck), endlich 9architektonische Plane von 1 Künstler. 11011 sämmtlichen bei der Ausstellung betheiligten Kunstlerii gehörten 45 Mrd? Geburt oder gegenwartigen WohnsitzSchleswig-Holstein an. Von den ausgeftelltenKunstwerken wurden im Ganzen für 8630 „(. ‚5 verkauft« unter Anderen» an den Kuiistvereiii für die Galerie Der Girondift Louvet und seine Braut Lodoisca auf der Flucht 111 Bauern in der Bretagne verborgen«, gemalt von J. Girardet in Paris, für 6000 „16. Bei der am 17. November· 1885 vor- mpnimenen verloolung von Kunstwerken wurden-verspott: 3 Oel- auszle 2 Aauiirelle, 1 Hvlsmalerci und 9 Gipsabsormungen aus dem Itzggeiiianuschen Altarblatt wan Saueruiaun in Flensburg Die Einnahmen des Jahres 1885 bezi erten sich auf 17 756,60 »m, die Ausgaben auf.13094,04 »M; es betrug demnach der Kassenbestand am 31 Dezember 1885 4662,56 die, die Mitgliederzahl des Kunstvereins 111!“ am Schlusse des Jahres 1881: 537, des Jahres 1882: 564, 111 ihres 1883: 571, des Jahres 1884: cOl unb des Jahres 1

: 6,,1. . 1885,- Den zahlreichen Freunden, welche sich G e o r g es O h net

gkch feine in »Eugelhorns Rouiaiibibliotl)ek« auch in deutscher Ueber-

„mg verbreiteten Romaue, namentlich durch den ,,Hüttenbesitzer« aitrede Forges) unb noch mehr durch den »Steinbruch« (La „de. Marniere) in Deutschland erworben hat, wird die Nachricht willkommen sein, daß dem Roinancvklus Ohiiet: „Les batailles de |, vie“ ein neuer Band „Les Dames de 0101114110131“ bei Paul Ollendorf in Paris (28 bis Rue be, 911c1w11eu) erschienen ist- in „Les Damen de Qtoix-Mort“ veranlaßt die zweite Ehe, welche die Mittivcte Gräfin dieses Namens msit dem ihrer bereits erwachsenen Tochter verhaßten Baron»d’Ayeres eingeht, die Konflikte, deren Ent- wickelung und tragische Losung den Inhalt dietes spannendeii Nonians bilden Die Schilderung der Charaktere der aufrrctenden „innen und die fesselndeii Szenen, an denen die Erzahlung reich ist, End dem verfasser noch vorzuglicher gelungen als in seinen anderen anen. _ om_ Die in Leipzig »und Berlin ben 13.11.8211. erscheinende Nk,2228 der .Jllustrirten Zeitung« enthält folgende Ab- (mungen: Anficht von» Lugano »mit· dem Monte Sau Salvatore Nach einer p)otographischen Aufnahme -—« Martin Greif. Nach einer Photographie von Franz Hansstaugl in München. Ameri- knische Skizzen: Eine Trauerfeier des arabitchen Ordeus vom zzstischen Schrein im Freimaurertempel zu New-York Schnee- s wettlauf im Thiergarten zu Stockholm. Originalzeichnuiig von g roliug Das Maskenfest der Münchener Künstler am ttFebruau Originalzeichiiung von E. Horstig. (Zweiseitig.) Otto von CorvinsWiersbitzki, f in der Nacht zum 3. März. Clarakterlandschaft aus der Kohleiiperiode Nach dein für das Natur- listorische Hosmuseum in Wien bestimmten Geiuälde von Joseph Hoffmann —9Peilige Felsskulptureu im nördlichen Siaiii. Die ntifpiritiften ir. Homes unb Madame Feh. —— Lemuren im Zoolo- zischeii Garten zu Berlin. Nach dem Leben gezeichnet von G. MützeL Das Postamt auf der Boobv-Infel in der Toxresstraße Eusunile der Schrift des Rumpfmenschen Kobelkofs. Moden: « mpfangstoilette.«—— Füniuhrthee-Toilctte.

—DieAntiquariats- nnd Buchhandlung voii Ferd. Raabe’s Nacht-, Eugen Heinrich, in Königsberg i. Spt., hat zwei ver- "chnisse ihres antiqnarischen Bücherlagers ausgegeben-

‚71 enthält eine Sammlung werthvoller und seltener Werke aus dir Bibliothek des Otto Hart in Köiiigsberg, im Ganzen 131 Schriften, velcheNumismatik. Genealogie und Heraldik betreffen; Nr. 72 eine Auswahl lverthvoller Zeitschriften und Werke über Medizin, _1111 Ganzen 517, aus der Bibliothek des Sprof. Dr. E. Burow 111515111115= Berg. Viele der elben beschäftigen sich mit Chiiurgie sowie mitAugeii-, « Ohren- und Ke lkopfkrankheiten. _ « _

Joseph Bär & Co» Buchhändler und Antiquare in Frankfurt a.M., veröffentlicheii den Lager-Katalog 175. Derselbe enthält ein verzeichniß von 421 Flug- und Streitschriften des 16. und 17. Jahrhunderts, welche u. A. sich auf Luther, Melaiichthoii, Hans Sachs, Ungarn, die Türkei beziehen und mehr oder weniger selten find.

Land- nnd Forstwirthschaft.

Washington, 10. März. (W.T.B.) Der iuonatlikhe Be- licht des landwirthschaftlichen Departements giebt das Vabaltui des Mais im Besitze der Farmer auf 400/11 der letzten Ektlte d. . auf 773 Millionen Bushels an, das verhaltniß des auf

· tenMarkt gebrachten Mais beträgt 823X5 %. Die Menge des im

Besibe der Farmer befindlichen Getreides beläuft sich auf 301/10 % oder 107 Millionen 251115815-

Gewerbe und Handel.

Von den »Mittheilungen des Bayerifchen Gewerbe- Mllscuuis zu Nürnberg« lBeiblatt zur Zeitschrift« »Kuiist und Werk-es redigirt von Dr. J. Stockbauer) liegen uns die »Nummern fund 5 Jahrgangs 1886 vor. Wir ersehen daraus, daß sur die Er- UchtUUll einer Spermanenten Ausstellung fur Handel und ndUstrie im neuen Ansstellungsgebäude von dein Handels- votltand der Stadt Nürnberg 3000 „ee, dem Nürnberger Gewerbe- verein 2000 „re und dem Industrie- und Kulturverein in Niiruberg

? . unb mm); des

limit- als ’ährliche Beiträge bewilligt worden sind. Ueber die Ein- UchtUllll dieser spermanenten Ansstellung finden ·noch Kommis- slonshelltthungen der drei ·enaniiten Körperschaften mit der Direktion HVUVEIifcheii Gewerbe- useums statt; die definitive Organisation Wd “ft erfolgen, wenn die betreffenden Vorarbeiten erledigt unb b_1e BrutHMllsresultate die Genehmigung des Landesausfchuffes des Btvkkllchen Gewerbe-Miifeums erhalten haben. Die .Mittheilung»en Wen ferner Referate über die im Museum gehaltenen Vortrage,

rofe ors Kapeller: ‚über Beseitigung W.R0Uchks«, Dr.sp J.ss Stockbauer: „über Kultur und Kunst der Renaissanee«, Dr. R. Kaufen „über Farben in

im“ 111111 neuer Zeit« und des Direktors von Stegniaun: „iiber die mtkWildnale Ansstellung von Arbeiten aus tedlen Metallen· und (ggirungen in Nürnberg (1885)«. Ueber die Leistungen der heiniifchen “mim“ in diesem Zweige fällt Hr. v. Stegmaiin a111_ Schluß im" VVMWCT welcher durch die Aufstelluiig der saiiinitlicheu, fur as Museum auf der Ausftellung erworbenen Gegenstande illustrirt Wklks folgendes Urtheil: .?qu bie deutschen Arbeiten können wir stolz zip-wenn man sie ais das nimmt, was sie sind: ber Anfang ber Substan- %?“ luden Formen und des Geschmacks Unsere Bronzes und Messing- Etlleiteu haben Fortschritte gemacht, die man bei der Wiener Aus- aezW noch nicht ahnen konnte. Während in Brouze- und Messing- “im“ Berlin eine hervorragende Stelle einiiahm, waren die baue- tchm Zinnarbeiten und getriebenen Knpfergefaße ein erfreuliches

feit 3 Jahren besteht, hat im verflossenen Jahre 179 Oel-l

Beispiel unserer aufblühenden Industrie. Noch erfreuliger waren die Wahrnehmungen bei ben Arbeiten der deutschen old- und Silberfchmiede Bijoux, wie sie die Münchener Abtheilimg enthielt, haben sur Jahrhunderte Werth Unsere Goldschmiedftädte Hanau,, Pforzheim »und Gmund machen große Austrengungen, im Geschmack vorwärts zu kommen, und sie sind auf dem besten Wege, ihr Ziel zu erreichen. _ Bei dieser Industrie ist sehr leicht zu erkennen, wie ·nur ganz allmahliches Vorwärtsstreben zum Ziel führt und fprungweise linchts zu erreichen ist. Was sonst an getriebeuen Arbeiten, an versilberten Waaren, an unächteni Schmuck ze. auf der Aussiellung zu sehen war, giebt uns die Berechtigung, unserer deut- sehen kunitgewerblichen Industrie eine gute Zukunft prophezeihen zu konnen. Ueberall ist das»Vrrständniß vorhanden für bag, was fehlt, und iiberall ist man bemüht, die richtigen Mittel zu finden und an- zuwenden« ——_ Den weiteren Inhalt der Nummern bilden Auszüge aus Jahresberichten von Gewerbevereinezi des baverischen verbandes, Rathschlage und Rezepte „ine die Werkstatt« und kleinere Notizen.

‚— Dem Bericht des Vorstandes der Magdeburger Feuer- verficherungssGesellschaft.an den verwaltungsrath über das cExtechnungsjahr 1885 entnehmen wir Folgendes: Nach der Bilanz und Jahresrechnung fiir das Jahr 1885 hat die Gesellschaft einen Rein- gewinn vonfl 611111 »in erziel, vorausgesetzt, daß die Vorschläge für die Abschreibungen genehmigt werden. Dem Sparfouds würden danach» tiavtutgemaß 425 0001/16. zufließen, und es würde sich derselbe einschließlich seines Zinsertraguiffes aus 1885 auf 1 017 265 »te- stellen- Als Dividende wurden 205 „er pro Aktie zur vertheilung kommen. Der Reservefonds bleibt ftatutgeniäß auf 1500 000 „In stehen Die Effekten des Instituts hatten nach den Coursen vom 31. Dezember 1885 einen_ Werth von 4703 089 »in und stehen nur mit 4kz15 562 »ja ‚m Rechnung Die Geschäftslage kann wieder als eine günstige bezeichnet werben. Die Prämien-Einnahme ist ohne Berücksichtigung der Reserven in Einnahme und Aus- gabe um 165 715 »Hu iur eigene Rechnung gegen das Vorfahr ge- stiegen; die Brandschaden des Jahres sind für eigene Rechnung um 377 462 „er. gegen das Vorzahr zurückgeblieben Die s))rämienreferoe sur das Jahr 1886 unb die Folgejahre tellt sich auf 5004 526 ‚na, also um 190 710 die höher als im Vorja re.

—-Die nächste Börsenverfaiunilung zu Essen findet am 15. März er. im »Berliner Hof« statt.

—»Deni Jahresbericht der Norddeutschen Bank in Ham- burg fur das uenuundzwanzigste Geschäftsjahr (1885) entnehmen wir folgende vMitstheilungem Das Geschäftsergcbiiiß des Jahres 1885 besteht _111 einem Reingewinn von 2984 073 «ta, welcher nach Genehmigung des verwaltungsraths lind der Generalversammlimg wie folgt zur vertheilung zu bringen ist: 149 203 »te« auf Reserve- fonds, 5728» »in auf Beamten-Pensions- und Uiiterftlitziiiigsfoiids, 57 287 »lis. sur Tantieme an verwaltungsrath Direktion und Beamte,

2745000 ists« für Dividende von SIXiOW und 26 854 »ja Uebertrag» auf 1886.» —— In Folge der fehlenden Unter- nehuiiingsiust, der nberall gesteigerten Produktion und der

Uebersiilliing der überfeeischen Märkte waren die Preise fast sämmt- licher Waaren ‚unb Industrie-Erzeugnisse im Rückgauge begriffen und konnten auch die Rhedereieii der niedrigereu ·rachtei-i wegen nur in einzelnen Fallen mit günstigem Erfolge arbeiten. Die Rückwirkung auf das Bankgeschäft machte sich in niedrigeren Zins-sähen und ver- riiigerten Umsätzen fühlbar, wodurch die Erträgnisse an Zinsen, Ge- winn auf Valuteii und»aii Provisioii geschmälert wurden. Das Er- gebniß des Ettektengeschättes würde ein günstigeres gewesen fein, wenn nicht eine erhebliche Abschreibung auf den Bestand an 50/0 Fürstlich Wittgensteintcheii Obligationen nöthig geworden wäre. Die Bank war im letzten Jahre an folgenden Einifsionsgeschäften betheiligt: it?/0811111111111). Hypothekenb.-Pfandbr., 50/0 Serb. Apoth- Eisenb.-Obl. Litt. B, 4% Schwed. ReichshvpothekenbankstandbL von 1878, 4% Schwed. Staatsanl. von 1880, 413% verein. Königs- uiid Laurahütte-Prior.-Obl·, 40/0 Holstcin. Marschbahn-Prior.iObl. Die Hamburger Freihafeu-Lagerhaus-Gesellschaft hat das Institut im März vorigen Jahres in Gemäßheit des im letzten Bericht

bereits erwähnten Abkouimens mit be111 Hamburgischen Staate ins Leben gerufen. Dieselbe hat den Zweck,

auf deui vom Staate her-gegebenen Terrain von 30 000 qm im künftigen städtischeiiFreihafengebiet Lagerhäuser Coniptoire 2c.herzustellenund zu verwertben. Kurz vor Jahresschluß übernahm die Bank noch die vonder Hamburg-Südamerikanischen Dainpffchiffahrts-Gesellschaft demnächst auszugebenden 2Milliouen MarkL Prioritäts-Anleihe. Das Immobilien- Conto hat sich durch verkäufe um 80 600 »te: verringert und dürfte der Restbetrag von 364 813 die in den noch vorhandenen Grundstücken feine vollständige Deckung finden. Nach denneuengesetzlichen Vorschriften mußten, obgleich der Reservefonds die nach den Statiiten auf 3 Mil- lionen Mark begrenzte Höhe teit Jahren erreicht hat, von dein Rein- gewinn des verflossenen Jahres 50X0 mit 149203 »in dem Reserve- fonds zugeführt werben, fo daß derselbe nunmehr 3149203 »in »be- trägt. Da der Reservefonds nach _ben jetzigen gesetzlichen Bestim- mungen bis zu mindestens 10%, alto bis 41% Millionen Mark, weiter dotirt werden müßte, so empfiehlt die Direktion auf dein Wege der Statutenänderung den Reservefonds auf 4.5 Millionen Mark und das Delcredere-Conto auf 1% Millionen Mark zu begrcuzrn und dement- sprechend von dem jetzt 3 Millionen Mark betrageiiden Delcredcre- Conto den Betrag Von 1350 796 »in auf Reservefonds zu dessen ver- vollständigung auf 4sk Millionen Mark zu übertragen, den Betrag von lsk Millionen·Mark auf Delcredere-Conto zu belassen-und den Rest von 149203 »ja auf Gewinns und verlust-Conto dieses Jahres zu überführen.

Die »New-Borker Hdls.-Ztg.' schreibt in ihrem vom 26. v. M. datirten Wochenberichtx Am Waaren- und Pro- duktenmarkt hat sich das Export-Gesch»aft in Weizen etwas lebhafter gestaltet als in den Vorwocheii, wahreiid der· verkehr auf den meisten anderen Gebieten ruhig geblieben ist. ·Mais wurde loeo und für Februar-Lieferuiig ziemlich ebeutenb 111 die Höhe getrieben, hat bie Besserung jedoch gegen Schluß mehr als eingebüßt und hauptsächlich nur Seitens einheimischer Konsumenten Beachtung gefunden. Hafer stand in ruhigem verkehr und ist im Preise etwas williger gewesen. Weizeninehl stellte geh in Sympathie mit Weizen höher und begegnete recht» gutem onsums begehr. Andere Mehlsorten waren still. Gleiches laßt sich auch vom Befrachtmigsgeschäft sagen. Baumwolle hat lebhaften Termin- haudel gehabt, und ist unterbrochen durch vorübergehende Reaktiouen im Werthe noch weiter zurückgegangen Brasil Kassees waren ruhig, aber fest, reinschmeckeudeSorten sind· unveräiidert.· Rohzucker ver- harrte in flauer Geschäftslage und ist in Abwesenheit von verkäufen im Preise gänzlich noininell· Am Theemarkt fanden Oolongs und die geringeren Grade japani cheiiTheer Beachtung, während grüne Sorten vernachlässigt waren. chiiialz ist für Export in größerem Um- fang gekauft worden als in der letzten Zeit und erlitt am Donnerstag, in Erwartung bedeutender Kontrakt-Ablieferungen bei der Ultimo-Liguidation, eine ziemlich erhebliche Einbuße. Auf anderen Gebieten nahm das Geschäft in Provisionen einen ruhigen ver- lauf. Terpentinöl behielt steigende Tendenz, Harz war dagegen still und hat im Werthe keine veränderung erfahren. Raff. Petroleum ist niedriger und in mäßiger rage. Ju Pipetliiies Certificates bewegten sich Spekulation und F uktuationeu in bescheidenen Grenzen; Schlußprcis 79t C. Am Metallinarkt herrschte im Gauen genommen eine feste Stimmung. Jii fremden und einheiniis en Manufakturwaareu ist der verkehr befriedigend geblieben. Der Jmport fremder Webftoffe beträgt für die heute eendete Woche 3806 578 Doll. gegen 2884159 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.

St. Petersburg, 10. März. (W. T. B.) (Telegraium der »Nordischen Telegraphen-Agentur.") Gutem vernehmen nach fvllkn zunächst sämmtliche in Metallvaluta im Auslande eimttirten 1:11111’ fchen Anlehen und zwar in nachstehender Reihenfolge konvertirot werden: Auswärtigc Anleihe von 1877, 5% Konsols voiil 18% , 1871, 1872, 1873, 1884; siebente 5% Anleihe von 1862 unb wcälrj scheinlich beide englisch-holländifche Anleihen. Nach i)»IItftebeII·SsU s “' Ieihen follen die drei inneren Orient-Anleihen konvertirt werben.

verkehrs - Anstalten.

» 1) Die an ber »Westküfte Afrikas gelegeiie französische Be- sitzung Konakrv ist durch ein Ka el mit Senegal verbunden worden _ Die neue Linie ist für den internationalen verkehr eröffnet Die Besörderungsgebühren für die Strecke von Senegal ab bis Ko- nakry betragen für jedes Wort 4,10 Fr. = 3,30 na

2) Seit deui 4. Februar ist die, Wortgebühr für die Strecke von Shaiighai ab für Telegrainmenach Kaiping und Taku in China auf 18,50 Fr.=.1,25 „re unb nach Newchwang auf 1,60 Fr.=1.35»-ø. erma ig .

3) In «Telegrammeii nach Richuiond im Staate Virginia gijllolrdsAmerikch kann die Angabe des Staates in Zukunft fort-

ei en.

Berlin, 11. März 1886.

Ueber die Sitzungen des Gesanimtvorstaiides des »Dcutscheii Koloiii·alvereins", welche am 8. und 9. ärz in einem Saale des »Architekteiih»aiises zu Berlin stattgefunden haben, wird uns von zustaiidiger fSeite geschrieben: Trotz der bevorstehenden, für den 28·. April in Karlsruhe angesetzten Generalversammlung waren die Sitzuiigen gut bewirbt, sowohl von den eigentlichen Mitgliedern des Vorstandes als von den Delegirten der Zweigvereine. vertreten waren Zweigvereine aus allen Theilen Deutschlands, so Berlin, Han- nover, Frankfurt a. M., Freiburg i. Br., Karlsruhe, II üruber , Saar- briickem Worms, Breslau, Magdeburg, Dresden, der Weftdeuts evereiu fur Kolonisation und Export zu Düfseldorf und Elberfeld. Das Präsidium des vereins war durch den Fürsten zu Hoheiilohe-Laii enburg, den Ober-Bürgermeister Dr. Miquelknnd Dr. Hainuiacher vo ständig ver- treten. Von den Mitgliedern des Vorstandes waren u. a. zugegen die Herren Woermann-Hamburg, Graf FraiikenbergsTillowitz, Dr. theol. Fabri-Godesberg, Kommerzien-Rath FriedriclissNenifcheid, Kommerzien-Rath WehermannsLeichliiigen, Kommerzien-Rath Weichsel, Freiherr von der Brüggen ze. —- Getagt iourde am ersten Tage von 11 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends, am zweiten Tage begannen die Sitzungeu schon um 10 Uhr und erreichten uni4Uhr ihr Ende. Wegen des in Dresden am 28. Aprilstattfiiideiideii Geographeutagcs wurde die Generalversammlung auf den 3().——31.Avrilverfchoben; eine Vorstands- sitzimg wird ihr am 21). voransgeheii. --— Der der versammlung erftattete Geschäftsbericht ließ seit dem Jahre 1884 einen Mitgliederznwachs von ca. 5000 erkennen. —- Aus den Kassenüberfchiissen konnten 30 000 »ja für die nach Südbrasilieu zu eutseiidende Kommission an- gewiesen werben, die bei ihrem wissenschaftlich - informatorischen Cha- rakter mit ihren Ergebiiifseii nicht einer einzelnen Gesellschaft, sondern der Allgemeinheit zu Gute kommen ivird.· Die betreffenden Persön- lichkeitentind bereits erwählt und wird die Kommission 111 ber nächsten Woche abgeben. Der Rechenschaftsbericht über die Ihätigkcit des Aus- kunftsbureaus fand die ungetheilte Zustimmung der versammlung Die Wirksamkeit desselben verdient in den weitesteirKreifen bekannt zu werben, ba gerade durch gewissenhafte, von dieser Stelle ausgehende Ausküuite Leute-, denen sonst eine Aufklärung nicht leicht zugänglich, vorschwerem Schaden zu bewahren feien. —- Ileber die von der Gesellschaft .,Heriuaii" beabsichtigten Landerwerbungeii konnten weitere Angaben noch nicht ge- macht werden, ba die Berichte des als Superrevisor delegirten Hin- H. Sovaux noch nicht eingelanfen sind, ein defiiiitiver Beschluß zu Gunsten des einen oder anderen der in Betracht kommenden Gebiete mithin noch immer nicht gefaßt werden konnte. Wenn sich dadurch die Sache auch verzögert, so fand die in der Entsendung eines zu- verlässigeii Superrevisors liegende Vorsicht, die Garantie bieten muß- daß die Unternehmungen von vornherein auf gesunde Grundlagen gestellt werden, die allgemeine Anerkennung der versaniiiiluiig. Von derBerathung abgesetzt und für die Tagesordnung der Generalversammliing be- stimmt wurde die Frage des Branntwein- uiid Waffenhandels in den deutschen Schutzgebieten. Wichtig unb interessant waren die bezüg- lich der BewiesUnternehmungen gefaßten Beschlüsse, die unter An- erkennung, daß hier als« in den reichen Hinterländern Kameruns wichtige deutsche Interessen für die Zukunft zu wahren seien, ein- stimmig gefaßt wurden. Ihrem Inhalte nach müssen jedoch diese Be- schlüsse der Oesseiitlichkeit vorenthalten werben.—2115 Referat über die Gese gehung, betreffend die deutschen Schutzgebiete und die Ent-

wicke ung des Gesellschaftsrechtes zur Förderung » deutscher überfeeischer Unternehmungen, fniigirte Professor Freiherr von Stengel-Brcslau. Genanuter Herr wurde in Gemeinschaft

mit be111 Dr. Haiuiuacher « von der versammlung beauftragt, unter Zuziehung anderer Autoritäten auf diesem Gebiete die der ver- sammlung vorgelegten (Entwürfe in ber vorgezeichneten Richtung aus- zuarbeiteu und der Generalversammlung zur Beschlußfassung vorzu- legen. Ein Vortrag, der auch Nichtiuristcii das verftändniß der Hauptiuouieiite, die Nothwrudigteit der angestrebten Aenderungen, so- wie überhaupt die vom Kolouialvereiii hier nach den ver- schiedensten Seiten einzunehuiende Stellung nahe bringt, wird der Beschlußfassung in ber Generalversammlung vorausgehen. —- Kousul Annecke, General - Sekretär des deutschen Handels- tages, legte die Gründe dar, welche b_1e Errichtung einer·uber- secischen Bank nöthig machen. Der Unterttützung der Reichsregierung werde man hierbei um das Institut gegen die bereits bestehenden englischen und französischen Bauten konkurreuzfähig zu« machen —»— in der ersten Zeit nicht entbehren können; denn die Rücksicht auf die zu erzieleiide Dividende dürfte namentlich nicht in den erstenyJahreu allein maßgebend sein für die Leitung der Bank, wenn diese sich einen den an sie gestellten Aufgaben und Anforderungen entsprechenden Wirkungskreis erobern wollte, Nach weiterer mündlicher-Durch- arbeitung der Materie ist auch diese Frage zur Beschlußfassung auf die Tagesordnung der Karlsruher Generalversanimlung»gesetzt. —- Eiiie Theilnahme an den von der Gesellschaft für deutsche Koloiiis fation einberufeiien Allgemeinen deutschen Kongreß“ lehnte der Vor- stand einstimmig ab, da die verschiedensten sachlichen Grunde eine Be- theiligung des deutschen Kolonialvcreins an diesem Kongkefle m. t angemessen und rathsam erscheinen lassen. ——_ Der erste Tag Des Bei rathung hatte die Theiluehmer zu einem Diiier im »Ka1fekhvf Vet- einigt.

· ' ' ' ' ' ' tlieb- Die durch ihre RafaelsPublikation in den Kreisen der Lukas _ haber wohlbekannte Hof-Kunsthandlung von Ernst Arn o_1b_ in AB) r 181611 ben (Inhaber Adolf Gutbier) hat seit» einiger Zeit im o er e Stockwerk der National - Galeric eine Jiisstellung «vlon hotographien aus ihrem verlagc veranstaltet, welche in tmedßen htnidert Nummern eine Anschauung von dein gesanimten Euwitte lungsgauge der italienischen Malerei darbietot. Von Gio o, Orcagna Fiesole, den beiden Francia, Bartoloinmeo, Maucftegnm bis zu Flseruginm Lionardo da Vinci, Rafael, Michel Angelv, „man, den anderen großen sBenetianern und den den Ellektieisniiis und verfall einleitenden Carracci find alle bedeiiteiidciiKiinstler und Schulen mit ihren besten Werken vertreten“. Da die Ausnahmen durchweg nach den Originalgemäldeii hergestellt fiud,» so haben die- selben einen wirklichen Kuiistioerth Gaiiz»besonders gilt dies von den Photographien der weltberühmten Deckenbild·er· des Michel Lingen) 111 ber Sixtinischen Kapelle, welche im Ganzen wie im» Einzelnen (Sibylleu, Sklaven ze.) ohne Retouche nach den Origiiialcii aufgenommen sind; aber auch die erhabensten nnd schönsten Schöpfungeii eines Rafael und der anderen großen Meister aus der· Zeit des Werdens ‚11an ber Blüthe der italienischen Malerei ' treten uns _ hier in ubcr- wältigender Fülle und getreu 111 ihrem« gegenwartigen Zustande vor Au en. Daß für manche alte Meisterwerke vdiese legt" m letiter Otunde vor ihrem unaufhaltsam fortschreitenden, hochft bedauerlichen verfall beioirkteii photographischen Ausnahmen von bleibendeiii kiuistarchivalifcheni Werth sind, beweisen besonders jene Michel Angelo’schen Deckenbilder, welche bereits· von zahl- reichen breiten Rissen durchfurcht sind Bei dein Lionardofchen »Abendmahl« aber kam leider auch die Kunst der·Photographie schon zii spät; was sie uns als heute noch vorhanden zeigt, sind kaum erkennbare, traurige Neste dieses herrlichen Werks, fur dessen Re-