1886 / 150 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Jun 1886 18:00:01 GMT) scan diff

. In Wiesbadell ging um 41/— Ulr Nackmittas ein - wrtter NJIt schwerem Hagelfall nieders, wblcheg min, ngrbofiwigteg fortschreitend, einen Theil des füdwestlichenMittel-Deutschlands durchzogen zu haben scheint« Während in Wetzlar und iiäherer umgebung kein Hagel gefallen ist, sollen die Ortschaften Ebersgoiis, Obereleen, Höriisheim und mehrere andere südlich von Wetzlar sowie im Lahnthale »in einer Entfernung von ZEZZL km gelegen, fast allgemein schweren Hagel bekommen

Die Abendkarte des 23. ei t die orte iften . Luftbewegung zwischen WiesbzadZU mg Qärlärtihcslflgbläifä zwlschen Kassel, Hannover und Magdcburg '

Die Tendenz zur Bildung kleiner Depressioits-Eentren ist alfo Aus diesen Angaben durchaus deutlich erkennbar« doch feile das-· bei· deni Krossener Phänoiiien so charakteristische Vor- handensein einer starken Teinperaturdifferenz auf relativ engem Rauitie·vollstaiidig; iiber ganz West-Deutschland herrschte außer- ordentlich hohe Temperatur In Wehlar selbst wurde um H Uhr Nachmittags noch eine Temperatur von 30 Grad (S. im Schatten beobachtet«

· Leider fehlen _all unb jede Notirungen oder Angaben iiber den Barometerstand; diese außergewöhiilichen Phänomene schseiiken mit Vorliebe Orte ohne iiieteorologische Statioii heim- zu ucsen. · _

· Man erkennt aus diesen Thatfachen die Nothwendigkeit, die Zahl der meteorologischen Stationen iveit mehr, als bisher geschehen·ist·, zu vergrößern, um die Wahrscheinlichkeit, diese höchst wichtigen Erscheinungen ivirklich mit wissenschaftlichen Hülfsmitteln stiidiren zu können, zu vermehren.

Was für interessante Luftdruck-Knrven hätten B. die beiden besprochenen Phänomen in Krogen und Wetztar geben müssen, wenn grade in ihren Eentren arographen gestanden hätten!

Wie würden alle Zweifel in der Wirbeliialur Krossener Sturmes geschiviinden fein, wenn Anemvgraph,· welcher die Richtung des- Windes handelt gewesen wäret

Wie wichtig für die Konstatirung der in diesen Stürmen erreichten Windgeschwindigteiten gewesen fein!

Leider fehlen die-se Rachweise in beiden Fällen nahezu vollkommen

Jii Wetzlar wollte es trotz sorgfältigster Bemühungen nicht gelingen, Beobachtungen über die an den vielen hohen Fabrikfchornfteineii so leicht zu gewiuneuden Windrichtiuigen zu erhalten.

lieber den Baroiiieterftand konnte nur so viel ermittelt werben, daf; er verhältnißmäßig hoch gewesen unb im Laufe des Tages nur ca. 25—4 mm gefallen fei. Bei der überaus engen Umgrenzung bee Sturmes ist aller- dings anzunehmen, daß schoit in geringer Ent- fernung von demselben dasj- Baroineter wenig vou den in demselben sich abspielendeii Vorgängen gemerkt haben könne. Ein Baronieterunterschied von wenigen Millimeteru würde ferner aus bemfelben Grunde schon dieselben Wirkungen

hervorgerufen haben wie ein bedeutend größerer auf weitere Entfernung Allerdings ist iiichtzu vergessen, daß der Gradient ein um fo größerer sein muß, je eringer der Durch- messer eines Luftwirbels ist, da schon ie start-e Krümmung der Windbahnen einen erheblichen Theil der Gradientkraft in Anspruch nimmt. ·

Stellen wir nun für das sltäehlarer Phänomen die glaub- würdigsteii Berichte zu einem Bilde zufammen, so finden wir Folgendes:

Ani 23. Mai zogen sich gegen 5 Uhr Nachmittags-s am südwestlichen und südöstlichen Horizont zwei, wie ed schien,

etreiiiite Gewitterlerde beiderseits vom Stappelberge zu- sammen Beim Räberrücken derselben verschmolzen sie in eine einzelne sehr dunkele und schwere Wolke, welche an ihrem östlichen nnd oberen Rande eine eigenthüniliche goldgelbe Färbung von so intensiver Leiichtkrast zeigte-, daß Silber- münzen täuschend den gelben Glanz des Golde-s zeigten.

Unter der über das Plateau von Süd her anziehenden Gewitterwolke bemerkte man starke Staubwoltsem alt- solche durch die röthlich gelbe Farbe, wie sie· _bem eisenoxhdreichen Boden jener Gegend eigen ist, charakterisirt. · ·

Ja Gestalt von breiten Säulen· ollen Zwei derartige Erscheinungen über das Plateau fortges )rttten ein« Dieeine zog sich in fchneller Bewegung in dein nach Wetzlar absteigen- deii Wetzbiicl)-Tlsale abwärts, brach unt einigen kurzen Sturm- ftößeii ait bem obersten Theile der Stadt,·an dem sogenannten (Seiereberge, einige starke Aeste von cxpouirt stehenden Baumen aus der Ricltung Rord-Nordwest ab, nahm jedoch schnell an Stärke der »uftbewegung ab, führte vielmehr _nur eine dichte

Staubwolke über die Stadt hinweg. lieber die andere, aus Südost bei-kommende Staubsäule liegen iiahere Beobachtungen auf dem Plateau nicht vor. _ _

Die nachträglichen Untersuchungen ergaben.···das·3 am Ost-

Abhange des Sta pelberges zwei starke- ca- 290mlniiic 933me

von ca. 25 m Höse aus der Richtung Oft-Sudost·bis Siidost

umgestürzt waren und daß answer Reihe der dichten Aller- bäiinie, welche die Ehaitfsee itach Groß-Rechtenl·iach einfafih ein starker Apfelbaum aus Süd-Südost, etwas weiter westlich ein

Kaftanienbaum aus- Siid-Südweft niedergestreckt waren· letzterer war ca. 18 m von seinem Standorte nach Nord-Rot oft fort- getrieben werben. . .. .

An den Gebäuden der Frauzenburg, ostftidoftlich von Wetzlar gelegen, waren die südlichen Giebel und Dacher zum Tleil erheblich beschädigt, im dahinter liegenden Garten aber 6 bis 8 große Obstbäume um eworfen werben. Die Richtungen aus welcl en dieselben hingestreckt worden waren, erwiesen sich bei sorgsältiger Peilung ·—· genauer Bestimmung ihres Wiiikels gegen die Kompaß-Kinn« Nordsud —- als sehr ver-

iedenarti .

sch Ein Bgum war aus NNW Vier zusammenstehende aus NNO, andere aus SO, ein Nußbaum aus 6:59 umgewarfen, eine Reihe von großen Bohnenstangen lag aus WSW

etreckt« . . . gf Wir finden hierin die vollen Eigenthümlichkeiten eines Wirbelwindeg ausgedrückt, welcher an dieser Stelle, von·· den höheren Luftschichten herabsteigendz den Erdboden ·· berührte und an allen feinen Seiten von annähernd gleicher Starke war.

Von dieser Stelle an bis zu dem ca« 2 km m nerb norb: westlicher Richtung entfernten Steilabfalle des Lahnberges (auch Häuser-Berges genannt) fehlt t atsachlich Jede Spuk eines zerstörenden Sturinwindes, obwo l mehrere Alleen und Obst-Plantagen zwi chen den mit fast meterhvhem Rossen be: deckten Feldern vor anden sind« Diese Thatsache ist von bem

_ · des ein einzige-r nolirt, vor-

mit der Untersuchung beauftragten Unterzeichneten sorgfältig konstatirt worden« · · _ Es giebt zur Erklärung dieser Erscheinung kaum einen

anderen Ausweg, als anzunehmen, daß ein in ö erenS i ten Pekabålxgszhareentsäandener Wikrbelwind gie? nach chucikiten e. gen ei,aer nur ür ur) ' ' . serüth habe. Ls f ze Zeit die Erdobeiflache ·· en‚im _ahnthale unb von den e enüber lie enden Hoheit aus d·1e Witterungserscheinungeii gbielebachtenbeti3 Per- sonen ist derjenige Thei· der Gewitterwolkem welcher von Siidost heranzog, erst wieder auffallend geworben, als er scheinbar dem Stande des Absturzeg nahe war. Vötlig über- einstimmend wird von diesen berichtet, daß aus dein östlichen Rande derWolke schnell ein fchlauchförmiges Gebilde herab- gestiegen sei, welches ein röthlich brauner, Aussehen- gehabt itiid in deutlicher Notation unt eine senkrechte Achse ge-

wesen get. E enfo wird von mehreren Beobachter-n mit voller diese Drehung, mit einer am

Bestimmtheit angegeben, daß

Erdboden liegenden ·Tafchenuhr ·verglichen, egen ben Uhrzetger«, also links- herum stattgefunden )abe. Ganz

nach unten verlängert und mit ihrem Fuße bas Thal berti rt, habe hierbei eine Höhe von circaliO—mm gehabt, im rapi en «Leit·erschr·eiten nach Rotdwest aber ihren Zusammenhang mit der über ihr fchwebendeii Wolke zugespitzt

Der obere Theil sei erheblich langsamer fortgeschritten als-· der untere, so daß die ganze Säule eine mich rückwärts-, S·iidost, iimgebogenc Gestalt erhalten habe; dieselbe labe den Eindruck hervorgerufen, als wende sich die Säule wieder rück- wärts auf ihrem Wege uub habe daher allgenieine Besttirzimg hervorgerufen. Bei dem Eintritt in das Lahnthal trat eine fast vollständige höchst beäii stigeiide Finsterniß ein, ein furcht- bares- Streichen und Ro· en, ähnlich dent durch zwei gleichzeitig die Lahn-Eisenbahnbrücien pafsirende Eisen- bahnziige, wurde in betäubender Stärke hörbar, starke unb häufige Blitze von eigeuthünilich dreiecki er Bahn fuhren aus der Sturiiuvolke heraus-, dvcl fiel ive er Regen noch Hagel. Stürmifche Windstöße wur en auch in weiterer Umgebung verspürt. Mit voller Sicherheit ist von Vielen beobachtet werben, daß eine spiralförmig aufsteigende- »links herum” gerichtete Bewegung in der Sturmfäule vor- thndeu war, welche große Bauiuzwei e, Ballen, Spät-roch

achschicfer, Bekleidiiiigd- und Wirthscsaslrislistegenstände, wie Bettstücten, Beinkleider ze. bis in ca. in) bis (il) m Höhe emporhob; an den feitlichen Rändern bes Luftwirbeld sollen zeitweise mit großer Geschwindigkeit die herunigewirbelten cisegenstände herausgeschossen unb zu Boden gefallen sein« Nachdem der Fuß der Säule schon nach bem Dillthale zu- geschritten gewesen sei, folleii aus ber oberen ziirüctgebogenen Einige fiortwiihreub Bainnzweigc und Dachschiefcr heraus: gesa en ein.

So schritt binnen weniger Minuten dao Phänomen durch die ca. 2 km breite Latm-Niederung hin, an einigen Stellen fast ftillftehenb, so daß man, wie man meint, demselben hätte zu Fuß nachfolgt-n können. Am nördlichen Abhange angelangt, soll dasse be. burch weiteres verweilen bes unteren Theileo fast horizontal geworden nnd schnell spurlos ver- chwunden sein« Ri- en in mäßiger Stärke ist erst nach dein

orübergange bes L irbelsturmeis eingetreten. Die Luft war dermaßen mit Staub erflillt, daß alle tkenster völlig undurch- sichtig, alle dein Sturmfelde nahe Personen völlig geschwärzt im Gesicht wurden·

Bei der sast überall gefundenen großen Uebercinstiinmuiig der Schilderungen und der Leichnuiigeu des Phänomene, auf deren Wiedergabe der Berichlerstaiter nur ungern zu Gunsten der ausführlichen Darstellung verzichtet, ist an der That- fächlichkeit der oben erwähnten Formeigenthümlichieiten durch- aus nicht zu zweifeln« _ ·

Berfolgen ivir nun die Spuren, welcher dieser Wirbel- sturm von seinem Herabtreten in dad Lahnthal zurück- gelassen hat. -

Der oberste Rand des Steilabhanged am Lahnberge

plötzlich habe sich nun biefe Säule am Rande des Lahnberåies

verloren und sich oben völlig

ist mit einer fortlaufenden Reihe kaum inetcrhoher, dicht bei- einander stehender Dornbüfche und junger Eichen befeht. Deren Blätter und ,;-Z·weige finb, wenn

man von West nach Ost fortschreitet, ob ig uuoerfehrt, bis man an eine Stelle gelangt, an welcher unmittelbar neben einem gänzlich intakten Eichenstranchwerk ein solches iiiit·vollig erschlagenen, durchlöcherten, vielfach gänzlich zerstörten Blattern steht. Hier haben wir die wunderbar schiirfe·ii)estliche Grenze bes Zeritörungsstreifend vor uns, welcher sich senkrecht zum oberen Rande am ganzen Abhange abwärts erstreckt· ·Diesezer- ri enen, durchlöcherten, zum großenTheile von il renStielen abge- ri enen Blätter waren geradezu charakteristif ) für die Statiu- bahn unb fanden sich überall im Bereiche derselben. Die mit großer Kraft mitgefühtten kleineren Steine nnd Kiesel,· sowie die mechanische Gewalt des Sturmes selbst dürften die Er- scheinung wohl hervorgerufen haben. · _ _

Die- Meinung der Bewol ner wollte ·tndeß die Erscheinung auf ,,Feuerivirkiing« zurückfüsrem da die Blätter thatsachlich solchen, _welehe starker Hitze ausgesetzt gewesen sind, nicht un- ähnlich sahen. _ __ _ · ·

n Krossen iviirde übrigens ein vollig ähnliches Aussehen der Ellätter gesunde-n- ·

Die ben Abhang bedeckende niedri eEichenschonmig renzte hier an ein lichtes Gehölz von kräsktigein aber meit nur 5——6 m hohen Kiefern, welches in einer Breite von ca. 33—400 111 ben weiter eftwc'irts lie enden Abhang bedeckte. Nach Ost endigt dasselbe an einem· iirch künstlichen Abbau hergestellten Absturze voii·ca. 80° Bofchung ·

Aus diesem Kiefern-Gehölz hat ber Dornado einen __ant oberen Rande 60, am unteren 50 m breiten Streife-n volltg

eraus e clnitten. h ngtsibetlicheii Rande stehen tiur noch die sechs äußersten Stämme an recht, fcheinbarauch unberührt ·

Fast eiiau in der Mitte· bes ©turmfclbes stehen zwei Fichten au recht, alle-S andere liegt entwurzelt zu Bodeti«··

Der östlic·he Rand ist weniger scharf, · da einige Stamme inmitten von tehengebliebenem gestürzt finb. Die Böfchung an dieser Stelle beträ t ungefahr 40—45 Grad. ·

Ganz besonders charakteristisch mb die Ricl tungen, and welchen die gestürzteii Bäume gewor _en sein izitigån

Der Westrand weist ganz überwiegend Sud- est, der Ost- rand ausnahmslos Ost bis Oft-Nord-Ost auf. Jii der Mitte liegen viele Stämme aus Süd-Stidost, zahlreiche aber Petreuzt aus Oftfüdost und Sttdwest,· einige sogar völlig paralle neben- einander, die Krone des einen an der Wurzel ··deg anderen, Südwest und Nordost. Bei allen gekreuzteii Stummen liegen ausnahmslos die aus Ost gefallenen unten, die aus Südwest

estreckten auf denselben, so daß man schließen kann, der Sturm- Prof; aus Ost sei dem entgegengesetzten zeitlich voraufgegangen.

Die «Thatsache, daß besondere an ben Rändern des Sturmfeldeå eine Anzahl von Stämme-i bergauf umgestürzt ist, zeigt deutlich, daß thatsächlich Sturnistöfze von nordwestlicher bis· iiordöstlicher Richtung vorhanden gewesen · sein· inttssen.· Die nachfolgenden füdlichen und stidwestlichen Stöße ·inußten, weil bergabwiirts wehend, in diesem Falle viele aus anderen Richtungen gestreckte Bäusne nut den Kronen thalwärts verschieben » Atti unteren Rande des Abhange-g läuft ein Weg der Lohn nahezu parallel; an demselben sind die meisten Bäume unversehrt, einige aber ane- Rotd-Ytord-Oft umgelegt- ll; m önlich von der Grenze des Sturinfeldcs fteht ein großer alter und morscher Baum hart am Rande eines ‘lßaffertiimpels, mit feinen Wurzeln nur noch halb im Boden haftend: derselbe scheint völlig unberührt geblieben zu sein« Westlich von der Sturmbahii steht eine Reihe hoher Pappeln, von welcher auch nicht ein Zweig abgebrochen ist«

Zwischen bein Wege und der Lohn in der Mitte der Stiiriiibahii liegt eine ca. 20 Eentner schwere eiserne Stoß- Lowrh nmgestürzt in der Aueschachtung

· Beim Ueberschreiten der Lahn tout-de ein li m langer Fisclåerkiihn one dein Wasser gehoben und öl) m nach West- Ror weft aus das 1,5 in höhere Ufer geworfen. Augenzeu en versichern auf dasBestiniinteste, gescheit zu haben, dai auf-der Lahn ein über l m hoher, mehrere Meter breiter afferberg emporgehoben und in wirbelnder Bewes ung gewesen sei.

Am anderen Ufer der Lohn sind die am rechten Rande der Sturiiibahii gelegenen Gebäude situimtlich an ihren öfllicheii Giebeln unb Dachseiten demolirt; ein Theil bee Daches vom Wasferthurm ist zusaniinenhängeiid auf das Dach eines diiginterstehenden Schuppene nach Westiiordwest geworfen worden un hat dieses zerschmettert

Der große, mit stärkste-r Eifenkonstruttiouseines halbtreis: förmigen Daches versehene. Lokomotivschuswen ist in feinen beiden westlichen Dritteln völlig abgedeckt werben; die schweren eisernen Ittaiichfänger find heraiidgerisfeih deren eiserne Auf- häiiguiigeii zerrissen oder verbogen worden« «

Weit· weniger beschädigt ist der östliche Flügel bes Loloniotivschin)peiio.v Aus dein Bahn ofterrain sind mehrere Weieheiistcller: und Lilufeherbuden ig fortgeweht, eine ber: felben mitfanuut ihrem khiifasfcn aus nordnordöstlicher Richtung 535 in weit fortgetragen und völlig zertrümmert worden- Der iiiiteieführte silieichensteller Ade-l ivurde hierbei ziemlich schwer ver ebt.

Vier Eisenbahnwaggone finb eutrleift, einer derselben ca. 40 in weit na ) Oftnordost fortgeschlcudert worden« Dae Hand der filriickeuivaage wurde völlig zerstört, feine tltcéftciiibtlfeile weithin zerstreut. Eine Reihe von titeservesEisenluihuwaggond finb an ihrer Südseitc nuner eht geblieben, während dieFenstew scheiden der Rordfront zerschmettert in dar- Innere der Eunoe-s zugleich mit großen Dachfchiefern, welche nur von den "t"id- östlich stehenden istebäuden kommen lönnen, geworfen wurden. Hier war also der Sturmstoß anr- Rord gekommen« die mit- geführten Dachschiefer aber konnten nur auf bem Wege eines .lireislwgens von ca. Hit)" hierhin gekommen fein.

Es würde wesentlich über den Rahmen biefes ano- zugdweifeu Berichte-i himiudgehem wollte man alle interessanten lind merkwürdigen Zerstörungospuren hier auf- zählen, welche in überreicher Anzahl vorhanden waren. Im Folgenden sollen daher nur fumniaxische Angaben über den weiteren Charakter der Zerstörungdlnihn Platz finden«

Am EifeirWalziverk We lar- einem bedeutenden Eta- bliffeinent mit fechd großen «-chloten, wurden die östlich ge- legenen masfiven (Sie ände sehr erheblich an Dächern und Mauerwert beschädigt. Ja sehr instruktiver Weise ziehen sich Markimngen der Flugbahn der fortgeslihrten Gegenstände durch die benachbarten litetreidefelder hin. In einem flachen, nach Rord konverenBogen stecken Balken, Bretter-, Dachssiarren zertrümmert z. Th. mehr als 40 em tief im Erdboden, während einzelne nach rechts alneeichenbe Strei en ebciifolclser Reste ben Eindruck von Tangenten an biefes titegenftiid‘‚hervorrufen. Jst ed aus den angeführten Spuren am Osti«itiide bes Walz- werte-o zweifelloo, daß hier ber zerstörende Stoß ans Oft unb Südost gekommen fein muß, so zeigt die- Westselte eben o un- zweifelhaft die Wirkung _eines hierauf rechtwiuiligen Stoßed and Südwch Die großen Ho zwiinde im westlichen Giebel der Gießerei sind zur Hälfte mich innen gedrückt Der große til) m hohe Fabrikschoriistein ist aus Westsüdwest zu Süd iit ca. 1-1 m .?bhe abgebrochen werben. _

Die sc wu oben erwähnte äußerst scharfe ivestliche Grenze der Sturmlnihn zeigt sich auch hier wieder höchst eigenartig. Von der 40 m langen lHolzwand im ‘lbeftgiebel, welche an allen Stellen dic gleiche Widerstandofähigkeit befaß, ist doch nur die

eine nördliche· Hälfte eingedrückt werben, während die andere keine Spur einer auf sie wirt‘enben Ge- wait zeigt« Entsprechend dieser .l ruchgrenze ist aucl

bas darüber befsuidliche Dach bis zu einem von Südwest ua Rordost verlau enden liflrenzstreifen abgedeckt worden«

In einem ca. bl) m weiter westlich liegenden Gebäude ist ein mich West liegendes Fenster zertrümmert werben, in ein noch weiter westwärts liegendes Wohnhauo ist durch ein nach Nord schauended Fenster ein Balkenstück von dem ostwärts liegenden Maschinenlaufe hineingefahreii; die Rordivand bes Hauses war mit Reste-n von Batkentrüimuern reinigt. Beide Sohn er lagen aber, da sie selbst gänzlich unverlsesrt geblieben finb, außerhalb der eigentlichen Sturnibahn

Jin weiteren nordwextwärtd gerichteten Fortschreiten er- reichte die Windhdsc bie 9) armorschleiferci von Disclerhoff und Reumanii. »

Hier warf dieselbe ben 23 m hohen, mit Wandstärken von 35 cm gemanerteu Scham tein bis auf einen (“Stumpf von 7 m e aus Südsüdwestzm ttduiiiimd zerstörte die stid ichen nnd we lichen Dächer und Giebel der Gebäude 2geht erheblich. Die Marmo chleiferei scheint dem westlichen iande der Sturm- bahn näser als bem östlichen gelegen zu haben da ast alle Zerstötiiiigen von Süd bis Südweft her gesche en fin .

Doch eigen mehrere interessante Einzelleiten auch bas Vorhandensein der ostivestlichen Bewegungti otnponente an. Drei am Sttdrande bes Etab isseniente elegene Klärba fine, welche je 16 qui Fläche haben unb affer von 1 m iefe enthalten waren nmnitte bar nach dem Sturm leer; bet Bodenscllamm aber fand fach in weiter Ausdehnung an ben aufgefte ten Marmorblöcken und Platten nacl Westiiordivefz wiheth hier haben wir also den Sturmstoß and Oststtdo ge a .

Ein schwerer eiserner Flaschen ug hin an 5m lan er eiferner Kette inmitten eines Sm ho en breifiühigen Gefte es.

Nach dem Sturme fand man die unteren Kloben amntt Kette itm die nach Nord ·ftehende Stütze von rechte nach ltnts, „gegen die Uhr” umgesch ungen.