1886 / 183 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Aug 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Nach dem Diner fand Eerele statt. «

Um 51J2 Uhr verließ die Kaiserin von Oefterreich, von dem Kaiser bis zur Terrasse geleitet, das Badefchloß.

Gestern nahmen Se. Majestät die Vorträ e des Chess des Militärkabinets, General-Lieutenants von lbedyll, und des Wirklichen Geheimen Legations-Raths von Bülow entgegen.

Heute Vormittag hörten Se. MajeIföät der Kaiser den Vortrag des Chefs des Eivilkabinets, irklichen Geheimen Naths von Wilmowski.

' —— Der diesseitige Gesandte am Königlich bayerischen Hofe hat einen ihm Allerhöchst bewilli ten längeren Urlaub angetreten. In Abwesenheit des Gra en von Werthern fungirt der »egations-Sekretär Graf zu Eulenburg als interimistischer Geschäftsträger.

Die Wahl des Geheimen Qber-Finanz-Raths Dr. Rü- dorff um Präsidenten der Preußischen Eentral-Bodenkredit- Gesellschaft in Berlin ist von Sr. Majestät bem König bestätigt worden. .

—- Der Direktor der Krie s-Akademie, GenerabLieutenant von Flatow, ist von Urlau hierher zurückgekehrt

Schlangenbad,5.August.(W.T.B.) Se.Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm das Diner bei Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin ein, machte Nachmittags einen Spaziergang in den Anlagen, stattete dem Prinzen Nicolaus von Nassau einen längeren Besuch ab und trat um 43/4 Uhr über Frankfurt M. die Rückreise nach Potsdam an. Jhre Maje tät die Kaiserin gab Sr. Kaiserlichen Hoheit bis nach Eltville das Geleit und kehrte sodann hierher zurück.

Baden. Karlsruhe, August. (W. T.·B.) »Die Mitglieder der Lehrkörperschaften der Universität Heidelberg und die zu deren Jubelfeier entsendeten

Delegirten und Ehrengäste wurden bei ihrer Ankunft auf dem hiesigen Bahnhofe von dem Ober- Bürgermeister Lauter begrüßt und begaben sich dar- aus zu Fuß dur die ein dichtes Spalier bildende

Menge nach dem roßherzoglichen Schlosse. Beim Passiren des Rathhauses ertönte von dein Balkon desselben aus der Einzugsmarsch aus Wa ner’s »Tannhäuser«. Bei dem Eintritt in den Empfangssaa des Schlosses wurde jeder einzelne der Geladenen zuerst Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog und dann Jhrer Köiiiglichen Hoheit der Großherzogin vorgestellt, welche Beide an jeden der Vorgestellten huldreiche Worte richteten. Die vor- gestellten Personen begaben sich hierauf in den Schloß- garten, wo, während die Militärmusik concertirte, Thee gereicht wurde-. Nach Beendigung der Vorstellung und nach- dem sämmtliche Gäste ihre Namen in ein Gedenkbuch eingetragen hatten, wurde» in den oberen Räumen des Schlosses das Souper eingenommen, bei welchem sich

der Großherzog und die Großherzogin ununterbrochen

unter ihren Gästen bewegten. Unter den Letzteren be-

fanden sich auch die reußifcheii Staats - Minister

von Goßler und Dr. Lucius owie der preußifche Gesandte

von Eisendecher und der badische Gesandte Marschall

von Bieberstein aus Berlin. Nach beendetem Souper fanden

im Schloßgarten bei glänzender Beleuchtung durch Magnefium-

licht und bengalische Flammen Gesangsvorträge der Karlsruher

Gesangvereine statt. Um l01x2thr führte ein Extrang den

Groß erzog gemeinsam mit seinen Gästen nach Heidelberg

zurü .

Heidelberg, 5. August. (W.T.B.)· Der Großherzog hat den päpstlichen Abgesandten, Bibliot ekar Steveii- son, mit der Ueberbringung eines eigenhän igen Schrei- bens an den Papst und der Ueberreichung der goldenen Jubiläums = Medaille beauftragt. _

Bei den heutigen Ehrenpromotionen sind noch zu Ehrendoktoren ernannt werben: Fauchecorne,«Direktor der Bergakademie in Berlin, Capa o, Superintendent der italienischen Staatsarchive, und Staats-Minister Turban.

Professor von Helmhol sagte, wie nachträglich ge- meldet wird, in der bei dem estmahl am 4. b. zu Ehren Heidelbergs gehaltenen Rede:

Er habe den Auftrag erhalten, aus die Stadt Heidelberg einen Trinkspruch ausubringen; es sei ihm eine Freude dem nachzukommen. Er habe Heidelberg zuerst als Tourist kennen gelernt und habe den sauber seiner Schönheit leich tief gefühlt. Doch gebe es echte Schön-

eit und falsche Schön eit. Der Eindruck der letzteren schwäche sich ab, wenn man sie zum zweiten Male, sie langweile, wenn man sie·zum dritten sMale sehe. Er habe ausgedehnte Gelegenheit gehabt, Zeidelbergs Schonheit als echt zu erproben, ba ibm ein günstiges

eschlck geftattet habs, zwölf Jahre hier zu leben. Die Individualität des Menschen sei ein Sätodukt seiner Geschichte, und so sei die Liebe zu Heidelbergs Landscha ein Stück feiner Seele geworden-

' Aber er wvolleffich nicht in einer poetischen Beschreibung von Heidelbergs Schönheit ergeben: das hätten Tausende schon vor ihm gethan, darunter die ersten Dichter deutscher Zunge von Goethe bis auf den uns erst zungst entrissenen, dessen Lieblingstheuia diese Stadt gewesen Ihnen konne er nicht nacheifern. Ihm scheine, Jeder spreche am

esten von dem, was er selbst am besten kenne, und Heidelbergs Ehren- kranz werde am fcbonften, wenn mannigfaltige Blumen hineingeflochten wurden, fauch einmal eine etwas absonderliche. Darum wolle er die Schonheit der Stadt als Naturforscher betrachten.

» »Sei es« ein Zufall, daß von diesen grünen Hügeln aus der geistige Blick des Menschen zum ersten Male in die uner- meßlichen Weltraume gedrungen sei mit der Einsicht, wie die chemische Natur der Weltkörper zu entziffern fei, ein Unterfangen, wel es unmittelbar vorher noch als die abeiitenerlichste Un- mög ichkeit hatte erscheinen müssen? Er glaube das Gegen- theishch Etwas vom Schauen des Dichters müsse auch der Forscher

in i ragen.

Freilich ist· letzterem mühsame und geduldige Arbeit nöthig,

um·das Material zu sichten und bereit zu machen. Aber Arbeit allein kann die Licht gehenden Ideen nicht herbeizwingen. Diese springen wie die Minerva aus dem Kopfe des Jupiter, unvermuthet, un- geahnt; wir wissen nicht, von warmen sie kommen. Nur das ist sicher: dem der das Leben nur zwischen Büchern und Papier kennen gelernt hat und dem, der durch einförmige Arbeit ermüdet und verdrossen ist, dem kommen sie nicht. Die Empfindung von Lebensfülle und Kraft muß da sein, wie sie vor Allem das Wandern in der reinen Lust der Höhen giebt. Und wenn der stille Frieden des Waldes den Wanderer von der «Unruhe der» Welt scheidet, wenn er zu seinen en die reiche Uppige Ebene mit ihren Feldern und Dörfern in einem licke umfaßt, Lind die sinkende Sonne goldene Fäden über die fernen Berge spinnt, SCRZWFFU gli? wohl auch sympathisch im dunklen Hintergrunde seiner in be: imserenemäzäetuegerJdeew die geeignet sind, Licht und Ordnung vor

Zikrstellungen aufleuchten zu machen, wo

« Uosstätt bg, THE-Zuflucht müder und beladener Seelen die Er- - _ . - ““-"."v Me Stadt strenge- Akbeit unb jugend-

weil wir ie lieben, ,Alt-Heidelberg, die feine, reich', sie wachse, sie blühe, sie lebe!“ 6. August.

Durch seine bis in und allen übrigen Beziehungen, sowie auch Farbenpracht und den Reichthum machte der Z _ geßlichen Eindruck. Die volle Entwickelung des

gangspunkt des Zuges nommen, sodaß der ug Die Delegirten und von einer neben

genommen. Die Stra en der Stadt, durch welche si

enschenmenge angefüllt. gestört.

österreichisch-ungarischen vertretun en im

(A. e.)

Eharles Beresford zu Lords der Admiralität; Bartlett zum EivtLLord der Admiralität;

amts. Mit Ausnahme des General-Zahlineifteramts sind nun- mehr sämmtliche Berwaltun sämter, deren Inhaber mit der Regierung wechseln, wieder esetzt

Das Oberhaus sowie das neugewählte Haus der Gemeinen treten am Donnerstag für eine kurze Session zusammen, die ausschließlich der Erledigung der Vor- anschläge für den Staatsdienst gewidmet sein wird. Das erste Geschäft bildet die Sprecherwahlz am Freitag wird der neue Sprecher, nachdem seine Wahl von der Königin bestätigt worden, in ein Amt eingeführt, worauf die vereidigung der A - geordneten beginnt und etwaige Ergänzungs-mahlen ausgeächgrieben werden. Das Unterhaus vertagt sich alsdann bis zum ontag, worauf die vereidigung der Mitglieder fortgesetzt wird und weitere Neuwahlen aus-geschrieben werden. Am 10. b. ver- tagt sich das Haus bis zum 19. b., an welchem Tage, nachdem die Abgeordneten, welche Ministerposten angenommen haben, wiedergewählt worden find, die. Session mit einer Thronrede erö ”net wirb. Letztere wird indeß nur eine förmliche Bot- schat sein, welche ankündigen wird, daß der Zweck der Session die Abwickelung der Finanzgeschäfte des» Jahres ist.

Gestern wurde in Palmer’s Schisssiverft in Jarrow

das neue britische Kriegsschiff ,,Orlando« vorn Stapel gelas f en. Bei dem dein Stapellauf voran- gegangenen Gabelfrühstück, an dem etwa er- soneii theilnahmen, bemerkte der Vorsitzende, Par- laments-Mitglied Sir Charles Mark Palmer, daß der ,.Orlando« eine neue Gattung von Schiff sei« das das Problem lösen würde, welche Art von Kriegsschiffen in Zu- fung gebaut werden solle. Der ,,Orlando« vereinige in sich gro e Stärke, große Ausrüstung unb. große Fahrgeschwindig- keit und sei im Stande, lange Zeit auf»ofsener See zu bleiben. Der »erando« sei ein Experiment ·Das neue Kriegsschiff ist das erste dieser Gattung von sieben, die für die britische Marine gebaut werden sollen. Das- selbe ist 300 cFuß lang, 56 Fuß breit und 37 Fuß tief, bei einem Tie gaiige von 21 Fuß und ‚einem Gehalt von 5000 t. Die veranschlagte ahrgeschwindigkeit beträgt etwa 19 Knoten per Stunde. Der anzer trägt einen Stahlüberzug und besteht aus einem Gürtel von 200·Fuß Länge, der sich von 1 Fuß 6 Zoll oberhalb der Wasserlinie bis 4 Fuß unter- halb derselben ausdehnt Der Gürtel hat eine Stärke von 10 Zoll und ruht an einer Unterlage von Denk-Holz, welche mit eiiizölligen Stahlplatten befestigt ist-

—5.Aiågust.(W.T.B.)BeideHäuferdesParlaments traten heute achinittagL Uhr zu ihrer ersten Sitzung zusammen —- JM Oberhaus e wurden die neu eingetretenen Pairs ver- eidigt. Das Unterhaus nahm die Wahl des Sprechers vor. Auf den Antrag Birckbeck’s, müßt} Gladsxvne Unter- WER, wurbe Peel, und zwar einstimmi _gewablt. Der- selbe nabm die Wahl an und betonte da ei die Wichtigkext ber Aufrechterhaltung der Würde und Aiitoritat des Pra- sidiunis des Hauses; die beste Bürgschaft für im Eliebefreibert und für die persönliche Freiheit der Parlamentsteputirten

get bg Gehorsam gegen die Regeln und die Geschaftsordnung es an es.

In der heute bei Lord Hartingtoii stattgehabten ver- sammlung der dissentirenden Liberalen sprach Lord

li er Be 't , b' w’ ' b d u der wir gekommen find, ch eis erung ie n: alle lie en un z bie Stadt an Ehren

(W. T. B.) Der von dem Maler Karl Hoff, Pxofessor an der Kunstschule zu Karlsruhe, entworfene und unter seiner persönlichen Leitung zur Ausfuhrung gebrachte historische Festzug, welcher die seit der Grundung ber Uni- versität verflossenen 5 Jahrhunderte zur Darstellung bringen folIte, ist programmgeinäß verlaufen. An demselben nahmen» uber Personen mit 300 Pferden und 14 Prachtwagen „eben.

bie geringsten Einzelheiten durch- gefübrte historische Treue in den Trachten, Gergtlhrsgaftteiix der verwendeten Stoffe ug auf sämmtliche Zuschauer einen unver- Zuges dauerte 3X4 Stunden. Se. Köni liche Hoheit der Großherzog Bitte nebst Familie und Gefo ge, mit dem Prorektor und den ekanen der vier Fakultäten auf einem, nahe am Aus- errichteten Pavilloii Platz-· ge- den . Pavillon zwei, Mal»pastirte. ie Ehrengäfte der· Universitat sahen dem Pavillon aufgeschlagenen Tribune zu. Se.'Königliche Hoheit der Großherzog-» von Hesseiz hatte incognito an einem Fenster des ,,Darmstadter Hofes Platz ch der zeigen.

Steig bewegte, waren von einer Kopf an Kopf gedrangten Die Ordnung wurde nirgends

Oe erreich-Ungarn. Wien, 4. August. Die heutigen Morgen lätter veröffentlichen eine Mittheilung über eine Reihe von veränderungen, welche angeblich bezüglgh bei

rien bevorstehen sollen. Wie die »Pol. Corr.« von ompetenter Seite erfährt, beruhen diese Mittheilungen, mit Ausnahmejener, daß der Minister-Resident in Alexandria, Ritter Hoffer von Hoffenfels, krankheitshalber von seinem Posten zurücktreten werde, auf willkürlichen und ganz unrichtigen Kombinationen

Großbritannien und Jrland. London, 4. August. Gestern wurden folgende ministerielle Er- nennungen vollzogen: Admiral Sir A. Hoskins und Lord Ashmead- _ A. B. Forwood zum Sekretär der Admiralität; Advokat E. Elarke zum General- · fiskal; Stuart-Wortley zum Unter-Staatssekretär des Innern ; Lord Harris zum fUnter-Staatsfekretär im Kriegs-Ministerium und W. H. Long zum Sekretär des Kommunal-verwaltungs-

Plvm0.Utk- 5- August (W- B.) Der einig „„ Portugal ist eute hier angekommen und bei der Landungs von dem Herzog von Connaught empfangen worden

Dublin, 5. August. (W. T B) Der neue im”: König von Jrland, Marquis von Logdonderr , U der Staatssekretär fur Jrland, Stils-Weg , gestern hier eingetroffen und haben heute ihre Posten über- nommen.

Frankreich. Paris-, 5«- AUgUsts (511 (§.) ' ,,Agence Havas« verossentlicht nachstehendeanjef XI Kriegs-Ministers Generals Boulangekx

Paris, 3. August 1886. An Herrn Limbourg · ' In den Blättern find vier mit meinemf Namen nnierseitbmtgm an den Herzog von Aumale gerichtete ·Briefe erschienen Dazu “fie offenkundig falsch war, konnte ich die Echtheit des Textes der ais-km bis zur Wiedergabe der Originale nicht erkennen. Ich habegeschiyikgeu Beute erkläre ich, daß die drei letzten Briefe, diejenigen, mit been}

eröffentlichung der Herr Herzog von Auwale Sie be- traute, echt sind. Jch will Ihnen die Gnade erweifen, kein Urtheilzu fällen über die Handlungsweise Ihres·Gebieters«noch über die Arbeit die Sie verrichtet haben. Auch gebe ich mich nicht zu Erläuteruung über den Inhalt dieser Briefe her. Sie könnten dieselben doch man verstehen. Sie waren Kräfekt der Republik, um sie zu verratka- ich bin Minister der epublik, um ihr zu dienen. Jch biene ib; Ihnen und den Ihrigen zum Trotz. »Ich habe Ihren Haß verdient unb wünsche nichts dringlicher, als mich seiner auch ferner würdig zu Als der Herr Herzog von Aumale ohne Rücksicht auf die mitk- tärischen Vorschriften unter dem«Vorwande der Jagden und zu einem Zweck, der heute deutlich erscheint, Ofsiziere um sich zu anmein suchte, von denen viele ihm unbekannt waren, erhielt ich den ftrag ihm die Vorstellungen des·damaligen KriegssMinisters zu übermitteln; ich habe gehorcht. Als die Prinzenverschwörung mich zwan zwischen

ich der Republik treu. Als das Gesetz beschlossen war, ließ ich eg durchführen Und wenn jemals die Aufwiegler, Jhre Freunde, den Einfall haben sollten, vom Wort zur That überzugehen, so wird der verfasser _ber %riefe an den Herzog von Aumale in schlichter aber nachdrücklicher Weise seine Pflicht gegen die Freunde des Herzogs von Aumale erfüllen. Gez·: General oulanger.'

Obiges Schreiben wurde gestern Abend wie der ,,Ageiice Havas« so auch·Hrn. Limbourg zwischen 10 und 11 Uhr zugestellt, worauf dieser nachstehende Note aufsetzte und den Blättern zusandte:

.Der Empfänger dieses Briefes wird seinem verfasser-, ,dem general, ber in wenigen Ta en zweimal öffentlich leugnete was nach seinem eigenen Wissen die ahrheit war«, nicht die Gnade erweisen ihn für einen Fehdehandschuh zu halten, der heute auf ehobrn werden kann. Er begnügt sich damit, ihn dem Urtheile der von Ehre und gradeni Sinne zu unterbreiten. . Limbourg.«

(Köln. Sm.)“ Die verö fentlichung der Briefe des-Generals- Boulanger beschäftigt lebhaft die hiesigen Regierungskreise, besonders wegen der Stellung des-Generals- zu»r Armee. Der Kriegs-Minister hat feinen Amtsgenossen mitgetheilt: er sei bereit, zurückzutreten; vor der Rückkehr des Hm de Freycinet wird indessen nichts entschieden werden.

« Türkei. Konstantinopel, 2. August. (Si. B.) Der diplomatische Agent Bulgariens hierselbst hat der Pforte die Ernennung des Hm Deniitrosf zum Prä- fetten von·Philippopolis und des Hm Kiriaki Zankoff, des rüheren diplomatischewAgenten in S„But'areft, zum bulgarischen

itglied der Kommission zur Revision

organischen Statuts mitgetheilt. ,

Serbieii. Nisch, 5. August. (W. T. B.) Die Skupschtina hat die Gesetzentwürse, betreffend die Deckung der provisorischen Staatsschuld von 20 Millionen, die Einführung eines Regals auf Betro- leum und Zündhölzchen, sowie die Aufdhebung des bis-

des rumelischen

herigen Ausfuhrzolls au Wein un Branntwein, angenommen. . Amerika. Washington, 5. August. (W. SE. B.)

Der Kongreß hat sich vertagt, o ne irgend welche Maßregel in Bezug auf die« von er mexikanischen N e gier un g abgelehnte Freilassung des verhafteten Redakteurs Cutting zu beschließen

Zeitungsftimnien.

Ueber die Erwerbs-lage in Deutschland äußert sich der ,,Schwäbische Merkur« folgendermaßen-, _ Die Berichte der Handelskammern lauten in diesem Jahre wieder sehr unerfreulich, und man kann es den Gegnern _unferer Wirth- schaftspolitik nicht verargen, wenn sie 9315 , btefer Thaklache nach Möglichkeit Kapital schlagen. Thatlachlich befinden wir uns aber einer Krisis gegenüber, woran alle Kulturvolker _ leich- mäßig leiden und welche sich von der Streitfrage, ob Frei andel oder SchutzzolL ziemlich unabhängig halt. Die enorm rasche und umfangreiche Ausbildung des Maschinenwefens, die erfolgreiche unb ausgebreitete verwendung mechanischer Kruste hat die Guta- ekzeuguu in derartiger Weise esteigert, daß der sverbrauch mit ihr nicht S ritt zu halten vermo te. Ist die letztere nun auch durch den uwachs der Bevölkerung und die vermehrung der Bedürfnisse, wie se erhöhte Kultur und zunehmender Luxus bedingen, geiteigert worden, so ist das richtige verhältniß zwiichen Erzeugung und verbrauch noch nicht wieder erreicht, und es fragt sich, ob es »auf der gegenwartigen Kulturstufe ohne mächtige elementare Ereignisse ‚ie wieder erreicht werden kann. Wenn sich jetzt wirklich einmal ein neuer weig der Industrie als rentabel erweist, so wirst sich, der Unterne mergeist sofort mit solcher Gewalt darauf, daß auch hierin allzu bald Ueber- erzeugung eintritt. Die Uebererzeugung aber bildet das Grundubel unseres ganzen geschäftlichen Nothstandes; auf allen Erwerbsgebieten aber- steigt das Angebot die Nachfrage und naturgemäß bewegen sich infolgedessen

die Preise in stetig absteigender Linie. Dazu kommt, daß ein erheblicher Theil vorzüglich unserer deutschen Industrie fein Augenmerk mehr auf bie Menge als aus die Beschaffenheit des Erzeugnisses trägt, unb daß unsere geschäftliche Konkurrenz ihre einzige Rettung t", bg!!! Drücken der Preise sucht. Eine nicht geringe Schuld trifft if? ‘} allerdings auch den verbraucher, welcher zuweist die sthk»lktige«te erd zeugung hegt, daß er am besten kauft, wenn erseht Blum kCUJH ?““ darum viel weniger auf die Solidität der Weste-» als auf ben MEan Preis derselben sieht. Dieser Rück ang derPteJls „NEW?! (“li ‘u ben Einzelzweigen bevorstehenden A satzirisen Emmi“, nebt {?}th allen Gebieten die gleichen übleii Folgen nach für UUFM Lan M de schaft arbeitet ohne Gewinn, die mit ihr in verbindung hf“

Hartington seine Befriedigung über die bei den Par- cterinbutrie at se mere Erin; noch immer mcht arbei- lamentswahlen gehabten Erfolge aus-, empfahl insbes- äündem imd dPe inh ähisilkichem verbältnih befindliche S ““.“g' m dem Neuen Parlament 'von Jeder femdseligen inbnftrie vermag sich nur burtb starke Einschränkng des etw Haltung gRenüber ben Anhängern Gladstoiie’s abzu- zu erhalten; in der Bergwerksinduftrie werden« Tausenlåe M sehen. Die ekonsolidirung der liberalen Partei sei nur eine Akbcitchi entlassen, unb ber gleichen Erschelmms §§§“! Frage der Zeit; die dissentirenden Liberalen müßten deshalb wir bei der Eisen- und Stal)lfabrikation. Ja lebt

ihre Sitze an der Seite der übrigen Liberalen einnehmen und dadurch darle en, daß die liberale Partei, mit Ausnahme eines einzigen Pun tes, nahezu in allen übrigen Beziehungen einig sei. Chamberlain erklärte sich mit den Ansichten Lord Hartingtoii’s durchweg einverstanden, denen hierauf auch von

der versammlung zugestimmt wurde.

La e be uidet i auch, und wir sehen hier gleichfalls inet“?! LUUF dieg Folge derfsgieisherabsetzun , unsere deutsche·SegelschiffsRhcdeers welche schon seit Jahren eine erzinsung der in ihr angelegten großka Kapitalien nicht mehr bringt und dabei noch-von starken verlusten i- droht wird. Allerdings beschränkt sich dieser·migliche Zustand der Sege- schiffahrt nicht auf Deutschland allein, denn überall hat der Erwerbszwei mit der mächtigen Konkurrenz der Dampfer zu kampfen, bei uns gestaltetsi

sm“Wert!

meinem ehemaligen Vorgesetzten und der Republik zu Ins-lieb ·

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