1886 / 242 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Oct 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Tilguiig 7700 „m mehr eingestellt find-. Die verwaltuiigskosten der Amtsgerichte sind um 45000 „46 niedriger “083%, ferner bei den Befoldungen der Forftverwaltung etwa 13 ‚_bei den Hebe ebühren der Sporteleinnahineii 12000 „fü, bei Erlaß und usfällen von Sporteln aus Strafgeldern etwa 15 500 «46, bei Steuererlassen 6750 die, bei Wartegeldern nnd Pensionen etwa 15875 „46 weniger in Anschlag gebracht.

Oefterreich-Ungarn. Wien, 13. Oktober. (W. T. B.)

Zu Ehren des Erzherzogs Otto und derErzherzogin aria Josefa fand heute in Schönbrunii eiii«Gala- diner statt, an welchem der Kaiser, der« König von Sachsen, der Kronprinz und die Kroiipriiizessin, die übri en hier weileiideii Mitglieder des Kaiserlichen Hauses, die efaiidteii Bayerns und Sachfeiis sowie Graf Kitliioky

Theil nahmen- _

Pest, 11. Oktober. (Wii. 9„?tg.) Die zur verhand- lung über die kroatischeii iigele·gengeiteirentsendete uiigarifche Regnicolar-Deputation at in ihrer heute abgehalteneii Sitzun die detaillirte Berathung des auf das Nuiitiuni der kroatifchen Regnieolar-Deputation zu erthei enden Reniintiuins ortgefetzt und beendet. Der Text des Re- iiuntiums tour e mit geringeren Modifikatioiien in seiner ganzen Ausdehnung einstimmig angenommen. Die Regiiicolar - Depiitatioii beschloß, daß, nachdem die krvatifche Deputation ihr Niiiitiuiii ins Ungarifche übersetzt zugeseiidet hatte, in Erwiderung dieser Courtoifie das &) enuntium ins Kroatische übersetzt werden soll. Der authentische Originaltext wird natürlich der uiigarische bleiben. Das Präsidium wuide mit der Zuseuduiig des Re- nuntiums betraut. Jii Folge Beschlusses der Regnieolar- Deputatioii werden die Mitglieder der kroatischeii Deputation aufgefordert werden, mit Rücksicht darauf, daß der Anstaufch des Nuntiuins und des Reiiiintiunis schon schriftlich erfolgte, die verhandlungen hinfort behufs Beschleunigung des Ge- schäftsganges mündlich in gemeinsamer Sitzung vorzunehmen.

Schweiz. Bern, 13. Oktober. Die Botschaft des Bundesraths, betreffend das Buiidesgesetz über die Herstellung und Besteuerung des Branntweins, ist soeben int Druck erschienen. Derselbew ist der nunmehr redaktionell festgestellte, aus neunundzwauzig Paragraphen be- stehende Gesetzentwurf beigegeben. Der »Bund« ineldet dar- über Fol endes: _ _ _

Der esetzentwnrf sieht in Art. 6 eine nach dein jährlichen

roduktionsquantum der Brennereieii abgestufte innere Fabrikations- teuer und in Art. 8 eine an der Grenze zu erhebeiide anortsteuer vor, welche in ihrem Betrage der höchst erbobenen Fabrikationssteuer im Innern entsprechen soll. Die interne Steuer wird sich nach den Vorschriften des vorcitirten Art. 6 zwischen 61 und 85 Fr. für den Hektoliter absoluten Alkohols bewegen, wahrend die Jiiiportsteuer für dasselbe Quantum auf 85 Fr. sich belaufen wird. _

Der egeiiwärtiae Braniitweinkonfuin der Schwei beziffert sich

auf weni iiens 30 Millionen Liter· Der Bundesrat)«iiiinint aber an, ber @?nfluf; der Reform werde so stark fein, daß er diesen Konsum schon während der ersten Jahre 111116 Millionen Liter zu mindern vermöge« der künftige Trinkverbrauch iviirde sich demnach auf 24 Millionen Liter Branntwein oder 120000 lil absoluten Alkohols tellen. s Der heutige Konsum wird zu sj von der ausländischen» 311,1 von der inländlschen Produktion gedeckt. _ Wie sich dieses verhältniss nach Erlaß des Gesetzes estalteii wird, ist schwer unt Genauigkeit voraus zu sagen. lim inde en für die Beurthei iiiig der siskalifchen Seite des Steuersystems einige Anhaltspunkte zu gewinnen, kann der künftige Ini ort zu 05 000 hl, die innere Erzeugung zu 55 000 hl angesetzt wer en. Die voni Ausland bezogenen 65000 lil haben eine Jinvorts steuer von 85 Fr. zu entrichten; bie im Inlaiid produzirten 55000 hl sollen je nach der Größe der Erzeugungsftätte mit 61 bis 85 Fr. ver- teuert werden. _

Nun suvponirt der Bundesrath, nach Maßgabe der ent bestehen- ten verhältnisse-, die Grofzbetriebe nnd die uinfaiigrei ereii Mittel- betriebe würden auch in Zukunft ihre gegenwärtige Produktion von rund 30000 til aufrecht erhalten; es blieben· dann für die Klein- betriebe 25000 111 zu erzeugen iibri . Sofern diese Kleinbrennereiem was nach der Tendenz des Eutwur es und nach der bisherigen Gestal- tun des ganzen Brenniveseiis der Schweiz wohl voraus esetit werden darfls in der kleinstzulässigeii, einer Produktion von jä)rlich 200 bis 300 lil entsprechenden Form betrieben werden, so haben 30000 lil der im Inlaiid produzirten Alkoholnienge die höch te Steuer von 85 Fr., 25 000 hl bie niedrigste von 61 Fr. zu leisten-

Unter allen diesen annehmbaren, wenn auch immerhin blos den Clarakter der Wahrscheinlichkeit tragenden Voraussetzungen ergiebt fi brutto folgende Neueinnahnie: vaort (55000 hl, Erzeugniß des Großbetriebes 30000 hl, zusammen 05 000 hl zu je 85 r. = 8075000 r., Erzeugniß des Kleinbetriebes 25000 til zii 'e 61 Fr. = 1525 0 Fr. Total der.Brutto-Einnahme 9600000 r.

Für Magazine zum Einlagerii von Sprit ie· biidgetirt der Bundesrath keinen Poeten von der Annahme ausgehend, daf; die interesfirten Privaten olche Magazine entweder sel st zu errichten oder für die vom Bund errichteten eine zur Deckung der Kosten aus- reichende Lagergebühr werden zu bezahlen haben.

Was _bie Erhebungskosten betrifft, so sind nach sllrt. 18 des Ent- wurfs zunachst 6% der deortsteuer dem Bund als fixer Beitrag an die _ ollverwaltung abzuliefern. Es macht dies 331 500 Fr. Dem Bund it ferner der Aufwand für verniehrteii Grenzschutz zu vergüten Der Vundesratb veranschlagt diesen Aufwand auf 43 500 Fr» die ge- sammte, dein Bund zufließende Entschädigung für die Erhebung der Itnportsteuer also auf _375 000 Fr.

Wenn jede der kleinen Inlandsbrennereien "ährlich 250 hl erzeugt, so braucht es zur Ausarbeitung der dieser ategorie zugewiesenen 25000 til 100 Kleinbetriebe. Die übrigen 30000 hl können von den bestehenden sieben Spritfabriken und den sechs heute schon über 250 lil im Jahr produzirenden Dampfbrennereien erzeugt werden, JmtbGanzen hatte der Fiskus also mit höchstens 113 Brennstätten zu un.

Die Kontrole der industriellen Großbetriebe wäre eine durch das ganze Jahx fortlaufende. Die landwirthschaftlichen Kleinbetriebe dagegen waren nur wahrend weniger, zwischen Oktober und Mai fa enber Monate re elmaßig zu beaufsichtigen Die Gesammt-

kontrole veoneentrirt ich also auf sieben Monate. Soll nun jede Brennerei lvon ie zweiBeamten monatlich zwei Mal oder im Ganzen vierzehn Mal inspiezrt· werden, so kann die Infvektion, wenn die Controleure » taglich gemeinschaftlich nur ie eine Brennerei besuchen, während der 210 Ta e des Betriebs durch circa 15_ Beamte ausgeübt werben. Da die Aufsichtsbeamten indessen auch die Kontrole der Reinigungsanstalten und andere Funk- itionen kleinerer Art zu verrichten ha en, so kann ihre Gefainmtzabl bmb im“ xmum auf 25 Personen berechnet werben. Die Central- gäbe sg; 13"? elzfgsltkegs %? bis 5 Beamten»und Angestellten»zu be- "erffibälgf'flagm ‚___ einene ontrole wird fur Gehalte, Reiiekosten,

Di Jahresaufwand von höchstens 150000 Fr-

..K _e auf Bundeskot _ ergiethleåvke apparate werdxki nZ iimme. Franken,

für Brennereien anzuschaffenden Ein gleiches V

“fa re ' die zum Aufl-auf verliess-senden

et Entwurf Berndt“ einmali e Auslage von 100 0 et 5 « · ca· 00- ist« je es gig; tiiit einem Zehntel die er

die rund eine Millio Brennapparate bei Bet-l

rücksichtigung des geringen Wertbs der erworbenen @egenftanbe d- fonds perdu aufgewendet werden müssen, vor eschlagenst 'b' b'

Hierzu kämen nun noch Steuerver ufte, EN Icha lgUhogeU an ie Kantone für ihre Mitwirkung bei der DUrchbetUUg es Gefess, Auslagen für Eichun und Uiiterhalt der Meßappsmte zc. er Bundesrath glaubt diesen Faktoren und allen unvorhlekgesebenen Kosten sehr ausreichend Rechnung zu tragen, wenn et fchlleß lchtdengsesammb aufivand für verwaltung zu 8 000 Fr.· ansetz . » ei ver- wirklichung dieser Annahme wird das Gete eine Nettvemnabme von mindestens 882% 000 Fr. oder rund ösl Fr- auf ben Kopf der evölkerun ein rin en. « » , , » «B Nach einer Detgilaiifstellung belief sich der 1ahrei3dutchfchnittliche Ohmgelds und Oktroi-Ertrag der sechzehn Kantone Und zwei Ge- meinden, die auf geistige Getränke Eingangsgebuhren erbeben,»in· den Jahren 1880 bis 1884 auf netto 3610 000 Fr. ,(Dle bezüglichen Zahlen sind zumeist den kaiitoiialen Rechenschafxsberichten entnommen; ba bie letzteren aber die Erhebungskosten nicht immer klar ersicht- lich machen. so wird für die spätere Abrechnuiig mit den Kantonen eine verifikation der gegebenen Daten vorbehalten _

Art. 6 der liebergangebeftimmungen ber verfassung nun garautirt

den betroffenen Kantonen und Gemeinden wenigstens diesen Reinertrag bis zum Ende des Jahres 1890, un_b auch noch nach 1890 oll eine all- fällige Einbuße auf demselben den in Frage kommenden» „_nterejfenten nicht auf einmal in vollem Umfange, sendern nur allmählich bis zztm Jahre 1895 erwachsen. Da die verhältnisse nach 1890 noch nicht enau iibersehbar find und Eile zur Regelung derselben nicht vor- iegt, so ist für die zur verwirklichung der letztgenannten Bestim- mung verfassungsgemäß vorgesehenen Vorschriften im je igen Gefeßeiitwurf iioch keine Sorge getroffen Der Erlaß dieser or- schriften kann uni so eher auf eine spätere besondere Vorlage ver- schoben werden, als aller Wahrscheinlichkeit nach nur_ fur dee Ge- meinden Genf und Carouge, und auch sur diese nur in verhaltnißi mäßig befchränktenidUinfang, besondere Maßnahmen sich als not - wendi erwei en wer en. » _ _

Wenn isnan von der Uebergangsperiode 1890/95 ganz absieht, so giebt die verfassung im Art. 32 bis, Al. 4, und Art. 6 ber Ueber-

angsbestiminungeii für die vertheilung der Steuer»folgei»ide Weg- leitung: Als all emeine und dauernde Regel· sollen sammtliche Kan- toiie nach ver )ältniß der durch die jeweilige letzte Volkszahlung ermittelten faktischen Bevölkerung am Reinertrag vartizipirem Reichen aber die nach diesem Maßstab berechneten Antheile nicht aus, um jede Kaiiton und jeder Gemeinde die Eingangsgebuhren zu ersetzen, so skllen die übrigen Kantone bis zum lJabre 1891 im verhaltinß ihrer Bevölkerung zur Deckung des Defizits beitragen. _

Aus einer aufgestellten Berechnung geht hervor, daß die Ohm- geldsKantone und Oktroi-Gemeinden vor 1891 zusammen circa 2405 000 Fr» nach 1895 circa 2325000 Fr. über ihre bisherigen Bezüge hinaus erhalten. Die NichtohmgeldsKantone empfangen vor 1891 circa 2807 000 Fr., nach 1895 circa 2 887000 Fr. _

Von diesen Summen ist allerdings ein Zehntel nach Art. 32 ins, Al. 4, für bestimmte Zwecke reservirt und von ben übrigen neun Zehn- teln muß ein hier nicht genau ermittelbarer, jedenfalls aber nicht un- bedeutender Betrat zum Ersatz der mit dem Erlaß »eines Bundes- gesetzes in Wegfa kommenden kantonalen Branntweinfabrikatioiis- gebühren und zur Ausgleichung derjenigen Steuern verwendung finden, welche durch Al. 2 des Art. 32 bis ber verfassung wegerkaiint worden sind. Immerhin werden sich mit Ausnahme der Gemeinden Genf

und Carouge alle Betheiligten mit Bezug auf ihre SJJartigipationan ger Branntweinsteuer jetzt und spater in einer annehinbaren Situation efinden.

Als Ausgabe der Buiidesgeseßgebung inber Alkoholfrage bezeichnet die Botschaft: 1 die vertheueriing des Braniitweins; 2) bie ver- besserung seiner ualität; 3) die Beseitigung der mit der Erzeugung und dem vertrieb des Branntweins aus der Breiiuerei verbundenen Mißstände; 4) bie Erzielungieines den Zwecken der Reform und den bestehenden verhältnissen aiigepaßten z inaiizresultats.

Dieser Aufgabe will der bundesrii bliebe Entwurf gerecht werden- 1) durch Erhebung einer von 61 bis auf 85 Frankenfür den Hektoliter angteigendeu Fabrikationssteuer (Art. 6); 2) durch Belastung der Ein- fu r mit einem Zoll von 25 bis 40 Franken und einer Zuschlags- steuer von 85 Franken für den Hektoliter (Art. 8 unb 9); 3) durch die Vorschrift einer zunächst kaiitonal festzustellenden verkaufssteiier (Art. 14); 4) durch die Einführun einer obligatorischeii Entfuselun für einheimische wie ausländischc aare (Art. 3, 4 unb 5); 5) bur ) das verlangen der Koiizessioiiirung und durch die Aufstellung von Normen sür die minimale Größe einer Breniierei, wie endlich durch das verbot der Handelsformeii, welche zur Ausbreitung der Schiiaps- pest sich als besonders geeignet erwiesen haben (Art. 1, 2 unb 13).

Basel, 14. Oktober. (W. T. B.) Nachdem die betreffende Kommission des Nationalraths sich mit gegen 3 Stimmen im Prin ip für das Alkoholiiionopol erklärt lat, ist heute zwischen den Anhängern der Fabrikat- {teuer unb denjenigen des verkaufsmonopols ein Kom- promiß erfolgt, nach ivelchem der Jmport die Fabrikation und die Reinigung des Sprits Sache des undes sein foll. ssfür die·Abfuidung der Breniier nnd der Kartoffelproduzenten iiid geeignete Maßregeln in Aussicht genommen.

Gro britaimieii und Jrland. London, 13. Oktober- (W. T. Die ,,Pallmall - Gazette« veröffentlicht eine von Lord Charles Beresford, Mitglied des Marine- Raths, an letzteren gerichtete Deiikfchrift, in welcher der- selbe hervorhebt daß trotz der Erfahrungen des Jahres 1885 keinerlei S ritte gethan seien, um einen lan zur Beschaffung geeigneten Kriegsinaterials im Kriegs fall aufzustellen und dessen Ausführung vorzuberei- ten; während die Admiralitäten Frankreichs, Deutschlands und» Rußlands einen Stab hätten, dessen einzige Aufgabe darin bestehe, bis ins Einzelnste gehende Pläne für die Kriegs- vorbereituiig zu entwerfen. Lord Beresford tadelt"lebhaft, daß bei der gegenwärtigen Organisation des Dienstes es möglich sei, daß die feindlichen Schiffe in entfernten Meeren in der Lage waren, eineKriegserklärung früher zu erfahren als die Befehlshaber englischer Schiffe. Der Effektivbestand der Marine im Fall eines Krieges sei durchaus ungenügend; es wird be- sonders hervor ehoben, daß die Mobilisirung der ersten Re- serve in Frau reich in 48 Stunden erfolge, während dieselbe in» England 0 Tage in Anspruch ne me. Die Denkschrift er- wahnt ferner das Fehlen eines lans für die versorgung der englischen Kolonial tationen mit Kohlen und betont, daß überhaupt kein eigentlicherFeldzugsplau vorhanden sei« es er- scheine durchaus nothwendig, ein eigenes Departement für das Nachrichteiiivesen herzustellen, das sich in Betre « der fremden Flotteih der neuen Erfindungen und derglei en auf dem

aufenden zu erhalten und die Krie svorbereitungen jeder

Art zu organisiren hatte. Nur bezüg ich des Departements fur das Marine-Transportwesen spricht sich Lord Beresford anerkenneiiji aOuksb W

. to er. ( . T. B. Die Admiralität at

beschlossen, zum besseren Schutz ber Fischerboote in bjer Nordsee das Kriegsschiff »Hearty« dorthin zu entsen- ben. »Der Kommandant desselben wird voraus-sichtlich die Auf- sicht iiber b1e zum Schutz der Fischerboote in der Nordsee be- findlichen Kreuzer haben.

—(A. @.) Aus Indien wird dem,,Reuter’schen Bureau« gemeldet: _ Bombah, 12. Oktober. In Hothiarpur, im Pendschab, kam es zwischen Mohaniedanern und Hindus zu einem ernst-

die Häuser der Le teren. Eine Abtheilung ber (SonnaugbtéRangers, welche auf dem arsch nach Jullunduowarem wurde von den Be- hörden zurückgehalten, um Ruhe zu stiften. Es kamen nur wenige verwundunaen vor. _

Aus Viran berichtet dasselbe Buream

Rangun, 11. Oktober. Die Abtheilung des Oberst- Lieutenants Wineloiv ist woblbebolten nach Tbavetmvo iu- rückgekehrt." Unterwegs wurden 2 Soldaten verwundet undI getödtet. Aus Ober sBirma ist die Nachricht eingetroffen, daß Sheinmagoo von einer Schaar Shans verbrannt wurde. Die Distrikte Sagaing und Yayoo haben von den Rebellen. bäuptlingen Hlaoo und Mino viel zu· leiden. Mehrere Dörfer haben sich ihnen unterworfen. Die englischen Truvpen haben erfolgreich gegen die Insurgenten im westlichen Mvingvan operirt, dagegen ist das westliche Mindu in den Händen der Rebellen Eiiii Spolnev‘äßtbeilung batte in Maithila ein sicgreiches Gefecht mit einer 60 Mann starken Schaar Freifchärler. Von den letzteren wurden 10 getödtet und 4 gefangen genommen- ,

_ Ottawa (Canada), 12. Oktober. (R. B.) Die Be- richte aus den industriellen Centren Eaiiadas äußern sich sehr günstig über die geschäftliche Thätigkeit zu Jetziger Bett. Die Eisenbahnausweise ergeben, daß das Be- trie smaterial bis zu seiner vollen Leistungsfähigkeit in An- spruch genommen wird.

Frankreier Paris, 12. Oktober. (z-r. (E.) Dem heutigen Ministerrath wohnten unter dein orsitz des Hm de cwreyeinet alle Minister bei. Nachdem der Minister des Aeu ern die Mittheilung gemacht hatte, daß die letzten Depeschen des General-Residenten auf Madagascar, Le “more be Vlllekky ·Uber die dertige Lage und die Beziehungen Jst den HonasRegierungeii günstig lanteten, ging man zu der

erathung uber dieBudgetplaiie für 1887 über. Es wurde beschlossen, an der Aufhebung des außerordentlichen Budgets, so- wie an der Erhöhung der Alte olsieuer, jedocl 11011150 auf nur 200, ftatt, wie es ursprüngli« hieß, auf 21 Fr» feftsubalten unb ber Finanz = Minister wird morgen den Budgetansschuß davon in Kenntniß felgen. Von der Einkommensteuer war abermals nicht die Rede. Nach dein Vorangehenden ist die verinuthung gestattet, daß das ganze Kabinet mit Hin. Sadi Carnot die Einführung der von Hm Camille Dreyfiis geplanten Reform für unzweckmäßig bau. Hinsichtlich der Strikes wußte der Minister des Innern zu berichten, daß die Zahl der Arbeiter, welche in Vierzon in die Werkstätten zurückkehren, sich zusehends mehrt und daß die Zimmerleute, die in La Palice (Ehareiite-Inferieure), _500 an der Zahl, aus Aerger über den Zuziig fremder Arbeiter, in der dortigen Wagenfabrik gestrikt hatten, anderen Sinnes geworden sind. —- Wie der ,,Teinps« zu wissen glaubt, pflichtete der Minister

begnadigen, bei. _ betrifft, so bleiben sie trotz der Fürsprache Henry Maret’s im Gefängniß und werden am Freitag vor dein Zuchtpolizeigericht

in Boiirges erscheinen- (W· T. B.) Der Präsident Grevys

—- 13. Oktober. stattete heute dem König von Griechenland rissen er

Besuch ab und empfing den Gegenbefuch desselben. König wird morgen nach Villafranea abreifen.

Die Budgetkoiii mission hat trotz der in der heutigen Sitzung von dein Fiiianz-Minister Sadi Carnot ab- gegebenen Erklärung ihre früheren, von dem ininisteriellen Biidgetentwurf abiveicheiiden Beschlüsse aufrecht erhalten.

Wie in parlainentarischen Kreisen verlautet, wird der Deputirte Reache den Minister-Präsidenten de Freycinet wegen der Perzögerung der Ernennung eines Botschasters für St. Petersburg inter-

ellireii. Der Mariiie-Minister Aube wird morgen

in der Kammer einen Gesetzentwurs, betreffend die vervollständigung der Flotte, einbringen.

Serbieii. Belgrad, 13. Oktober. (W. T. B.) Der König empfing heute den zum Gesandten ernannten bis- herigen englischen Minister-Residenten, Wyndhain, in feier-

licher Audieiiz iiud nahm dessen Beglaubigungsschreiben entgegen.

Auch bei den heutigen N ach w al) l e n wurden die Kandidateii der Regierungspartei gewählt. Die

neue Skups chtiua zählt nunmehr 120 Mitglieder der Regieruiigspartei und 50 Mitglieder der Oppositionspartei

_ ßulgarien. Sofia, 13. Oktober. (W. T. B.) Von einer der hiesigen russischen diplomatischen Agentur nahe stehenden Seite wird gemeldet, daß General von Keul- bars heute in Variia mehrere Deputationen von Landleuteii empfangen habe, welche den lebhaften Wunsch ausdrückten: das Land möge zu einer verständigung mit Rußland gelangen-

_ 14. ·Okt»obe»r. (W. T. B.) Die bulgarischeRe- gierung wird in ihrer Antwort an Neklindoff geltend machen, baf3_b1e Nationalversammlung allein kompetent sei, uber die Legalität der Wahlen zu urtheilen, und daß »die Aufforderung der Regierung an die Konsiiln, den Auslandern die Betheiligung an den Wahlen zu verbieten, dadurch gerechtfertigt sei, daß den Konsuln eine besondere Jurisdiktion über ihre Landesaugehörigen zustehe, wiihsend die »bulgarische Regierung denselben gegenüber nur eine be- schrankte Machtvollkoinmenheit besitze.

Riißland und Polen. St. Petersbur , 14.0ktober. (W. T B.) Das-»Journal de St. Pstersbourg« fallt: 9231e_m Bulgarien Regierenden haben trotz der ihnen zU Theil gewordenen Rathschläge eines weisen und vorsichtigell verhaltens es fur· angezeigt gehalten, die Ereignisse tl! ubersturzeii und in allgemeiner verwirrung nnd bei eiitfesselten Leidenschaften die Wahlen zu der großen Sobranje anzuordnen, welche die Aufgabe hat ein}! neuen Fürsten zu wählen. Das Resultat der Wahl, ist-W es _ uns bis jetzt bekannt ist, war denn auch ' 1en1ge,_ welches es unter den gegeben Umständen sein font!“ , und seen sollte. Dank dein System eines gesclickt organisliten Terrorismus vor keinem Mittel zurückschrechend gelaanH der bulgarischen Regentschaft, die gemäßigten Elemente zunic- zudrangem fast zu vernichten, und einen vollen Erfolg ZU ek- zwingeii, indem sie die Wähler vergewaltigte. Die Vorkomm- thsse M Svfm und anderen Städten zeigen, was die unter einem solchen Regime und mit solchen Mitteln zu Standsge- brlachten Wahlen werth sind. Alle Diejenigen, welche sich nicht wie eine gelehrige Heerde zu der Uriie führen ließen, um ists vorbereiteten und durch die Ageiiten der Regentschaft vertheil- ten Stimmzettel abzugeben, waren Gewaltthätigkeiten aus-gesetzt undwurden mit Steiiiwürfen und Stocklchlägell empfangen- Dieie beklagenswerthenAuftritte sind eine eklatante, leider alle

« lichen Zusammenftoß. Die Ersteren plünderten und idemolirten

eflatante Rechtfertigung der Richtigkeit und Aiigemesseiiheit des nut so großem Nachdrueke den in Bulgarien Regierenden er-

deiii Vorschlage des Siegelbewahrers, Louis e Michel zu· Was die verhafteten von Vierzon