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ben könne, eben so sehr in Betracht lauten. In die Augen springt es, daß ein fruchtbares Land, wie Belgieu, mit einem bedeutenden Ueberflttsse vou Ackerbaü-Erzeugnissen, reich an Koh- lett tittd Eifeu, dicht bevölkert ben einer uuternelmteuden gewerb- sleißigen DIEetischenklasse unb demnach unermeßliche Vortheile« für die Aulcgung von Fabriketuuud für eine Ausdehnung des Hau- dels barbietenb, fehr vielen Nutzen davon ziehen mußte, daß reiche Kapitalisten sich angezogen fühlten, dort ihren Aufenthalt zu nehmen, unb daß es eine bedeutende Handels-Flotte erhielt, die sehr erfahrenen Jiiaiifleuten mit ausgedehtiteii (ves·chafto-ver- bindungen gehörte, webureb bem Ueberschusse an Produkten, der, nachdem der eigene Gebrauch bestritten war, damals in Belgien eristirte und vermöge feiner gewerblichen Fortschritte immer mehr zunahm, ansehnliche Märkte in Holland und dessen .lrelenieen eröffnet wurden. dMan erwartete ferner, daß, wiewohl in Reli- gion und Sprache beider Länder bedeutende verschiedenheiten stattfanden, doch, bei den vielerlei Aehitliclsikeitezi in Bitten, Ju- stitütionen und selbst« in ber Sprache, eine alinialige vermischung unb endlich eine herzliche Eintracht zu Stande kommen wurde. Daß die Erwartungen, hinsichtlich des bermebrten Wohlstandes von Belgieu, in Erfüllung gegangen sind, könnte auf das Voll- ständigste nachgewiesen werben; da es hier jedoch zu sehr abfüh- reu würde, so mögen wenige Beispiele genügen. 3110011111111, als die Handels-verhaltnifse mit Frankreich abgebrochen wurden, und bevor die neuen verbindungen mit Holland angeknüpft wor- den waren, trat eine kurze Leidens-Epoche ein. Hatte man dainals vergleiche angestellt, so würden sie üuoortheilhaft aus- gefallen feon; allein kaum war die neue Ordnung der Dinge ins Leben getreten, als sich das Blatt wendete und bei einein vergleiche die neue verbüitdung über die alte einen reißend schnel- len Sieg davontrag. Gent iourde unter der Regierung Natio- leoiis als ein Wunder des Fortschreiteus in Mauitfakturetiyund Fabrlkeu angesehen, weil 14 BauiiiioolletnSpinncreieii in jener Stadt errichtet worden waren. Im Jahre 1829 aber besaß sie, nachdem sie 14 Jahre den Haudelsgeuuß mit Holland unb sci- neu Kolonieeu gehabt hatte, 68 Baumwolleit-Spinnereieiii die in diesen Spinuereieu beschäftigte Daiiipfmaschiiie, die im Jahre :1814 die grbßte an Kraft war, war im Jahre 11829 unter den vorhandenen die kleinste. Große Unruhe erregte den Eisen-Pro- ducettten der verlust der Frauzbsifchen Märkte, doch in weniger als 10 Jahren nach ber ftattgefunbenen vereinigung hatte sich die Nachfrage so vermehrt, daß die frühere Produktion verbrei- fächt worden war. Hitisichtlich der Kohlen-trat derselbe Umstand ein, da die Holländischeit Häfeu den Englischen»Kohlen»verschlos- sen waren, tiitd auch mit dem Getreide, Lenisameu,· Flacos 2c. verhielt es sich so. Autwerpeii wurde von einein Zustande, den matt im vergleiche mit der späteren Bedeutung des Ortes un- bedeutend nennen ionnte, zu deiit Raitge einer der augeseheusten Handelsstädte von Europa erheben, unb zivar bekanntlich züiii großen Nachtheile Rotterdaius und Amsterdams, befoiiders aber des letztern. Nichts erwähne ich vorläufig von den errich- teten Utiiversitäten, Schulen unb aitdereii Instituten, wel- che den moralischen Zustand des Belgischen Volkes 1111: ter der aufgeklärteu Regierung des Königs der Nieder- lande verbessern sollten. —- Die verschiedenheit der Sprache »der gebildeten Stände beider Länder schien mir immer das» grbßte Hinderniß zur verschiuelzüng des Volkes darzubieteii. Die große Schwierigkeit, ein ganzes Volk oder auch ittir die einfltißreichen Klassen desselben dahin zti berme'gen, daß sie _ihre Sprache äu- dern, scheint nicht gehorig erwogen worden zti sehn: auch scheint man auf bie vielen Uebelstatide nicht geachtet zu haben, die bei der Leitung der Staats-Geschäfte für Individuen entspringen mußten, welche dieselbe Sprache nicht mit gleicher Fertigkeit re- beten. Die Religions-verschiedeiiheit war»uachstdeiu entsun- dkmjß, 1'11 Bezug auf welches matt eiit bestiiiuuteres verfahren als hinsichtlich der Sprache, beobachtete, unb so groß auch der Unterschied zwischen bem bigotten Katholtcisinus von Belgiaii und dent toleranten Geiste der reformieren zitterhapollauds ist, durfte man doch eher erwarten, brefe Schwierigkeit übegvundeu zu faxen. Das nächste Mittel dazu fcbren, dieselbe ‚.roleran', auch ‚über bie südlichen Provinzen zu verbreiten, und dies that der König auch in ehretiwerther wirksamerWeise. »Ja, um allen Argwohn zu befeitigeu, daß er, als Protestant, ferne »Macht ge- gen die Katholiken gebrauchen wiirde,» that er alles Viogliroe, tun den Zustand der katholischen Getstlichkeit zu verbessern, in- dem er nämlich bie Einkünfte derjenigen vermehrte, die von Armuth bedrückt waren, und demnächst das .S’reulor: bat abfchloß, ioodurch die Bischofe wieder ciugesetzbwürdeiü Er fügte sich fogar«in· ihre Bigotterie, indem er ein KollegnYn atifhoit,- das er lediglich zu dein Zwecke errichtet hatte, die Fr- ziehung zu verbessern 1111b den Charakterder katholischen Geist- Iichkeit zu heben —7 eine Wohlthät, die sie verioarsen, indem sie behaupteten, daß eine uiitfasseuderaBildung dersseiiigety die dein spriesterstäude bestimmt sehen, zu ‚Sicherer unb g.)lcke11erbtl‚nrt des wahren katholischen Glaubens fuhren wurbe.S Voll Uonsiäihe und Abscheu blickte man auf bre Dulduiig anderer üieligioits--s..ttteieti, und wie mächtig die Herrschaft der Priester tiber den großen Haufen des Vokcs sey, das hat ikfb les du leiste-s hziieozptig nur allzusehr erwiesen. Mit einer thlosigketthiebetten-stat- teiett zu gleicher Schitiach gereicht, oäbeit sich Jesuiten uno 111: trazrliberale ‚bereinigt, jede Partei tit» der Absicht- die andere lals ein Werkzeug zur Erreichung ihrer eigenen Hwecce nagt-brauchen und sie wieder von sich abzuschütteln, solialstich der Lunas- cazü darbiete. Oel und Essig formen 111 einem Hitstaiide·der Auer gung scheinbar lich vertiiischcux tritt iCEFCthUFT lllfslziss Pathe ein, so findet unvermeidlich wieder eine .rrea sung si«,-..i.
Niederlande.
Aus dem Haus« . » « ,. « (‘15etlcraliraalcn Ist der (’"clrlir‘
1... April. Zu der gesungen Såliuuzxs «
- ... 1.- , .-- W , z. .--,«..-»—:4».«U . Jou- .11. uää'fimwr’ib-‘fla‘cfi‘e sit-st- MWMWHWMTEIRRLICHT-leh--« is .
Leben verloren, da gerabe, als die Explosion erfolgte, zwei Com- paguieeu der Utrechter Schutterei iti der lieben Frauenz Straße aüfmärschirt standen unb bort bie Kugeln, fo wie Gemauer und Steine, von allen Seiten herutuerstürzten. Die 6- und Ausnu- digen Kugeln flogen bis in die eittferutest gelegenen Stadtviertel unb drangen oft durch das Dach bis zur untersten Wohnung. Der verursachte Schäde ist unberechenbar groß. Die veranlas- sung des Uiifalls ist noch nicht bekannt; wahrscheinlich wurde er durch Utiachtsamkeit herbeigeführt. Der General-Auditet»ir in Bergen op Zooni hat eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet.
Briisseh 1· April. Nachdem iti der gestrigen Kotigreß- Sitzung das Diiuissious-Schreiben des Hrn. Leclere verlesen worden war, legte der Finätiz-S)Jlinist er zwei Gesetz-Ent- würfe zur Erhebung einer gezwuiigeueu Anleihe von 12 Millio- neu Gulden vor. Deiunächst brachte der Fitianz-Minister ein Dekret wegen Mobilmachung des ersten Aufgebotes der Bür- gergarde ein. Soivohl jene Gesetz - (Entwürfe, als diest De- kret, ioiirdeit zum Druck unb zur vertheilung an bie Sectio- nen verorduet. Außerdem verlas der Präsident noch sechs Gesetz - (Entwürfe, bie, zum Theil mit den obigen über- eiiistiiiiiuend, von verschiedenen Mitgliedern attf das Btireau niedergelegt worden waren. Einer dieser Anträge lautete, daß deiit Könige von ocfiollaud der Krieg erklärt werden soll, wenn er nicht binnen eitieiii Monate feinen Ansprüchen auf ßimburg, Littsemburg unb das linke Ufer der Schelde entsagt hat. Herr van de Weiter rserlas sodann ben verfprocheiteii Bericht über seine Wirksamkeit als Mitglied der provisorischen Regierung und als Chef des diplomatischeu Coitiit6-s. hör. v. Robaulx zaitkte mit bem Hut. Ch. Rogier darüber, ob dieser Bericht gedruckt werden soll oder nicht. Endlich wurde der Druck befchloffeu, doch soll er, weil er zu kostspielig seyn würbe, einem Buchhand- ler überlassen werben.
Vom Vrai P atriote ist heute wieder ein Blatt, doch ohne Angabe des Druckers, erschienen. Crführt Beschwerde über die Wildeu (.„Srruvrrgas“, so heißt bekanntlich der jetzige Preinier-Minister), auf deren Austiften die lebt von ganz Briissel verabscheuten veritiüstungen stattgefunden hatten.
Es ist der Befehl erlassen werben, den General van der Stitisscu, wo er sich blicken ragt, festzttnehmeti.
Das Koitgreß-8J.lkitglied, Herr Heuuequiu, ist Von unserer Regierung zum Gottverueur der Provinz Limburg ernannt werben.
Polen.
Der Oesterreichifche Beobachter meidet itach Briefen aus Warschau bem '25. März: »Die Politische Armee ist längs des liukeii Weichfel-Ufers mit einem Drittheil stromäuf- ioärts, mit einem Drittheil stromabwärts, unb mit einem Drit- theil in der Nähe von Warschau dislocirt. w General Uminski ist vor einigen Tagen mit einein Corps von 6 bis 8000 Mann in der Richtung von Modlin aufgebrochen.”
—- Dafselbe Blatt enthält auch Folgendes: »Nachrich- ten aus Krakaü voiit 27. März zufolge, war der bekannte Ju- lian Nieiucewicz aus Warfchait daselbst eingetroffen. Er soll erklärt haben, daß er sich in feiiteitt hohen Alter (von 79 Jahren) bem Schaüplatze der Begebenheiten, die fein Vaterland in so großes Unglück gestürzt haben, ganz und gar zurückziehen itiid feine noch übrigen Lebeitstage in Krakau beschließen wolle.”
Deutschland.
Dresden, 5. April. Ihre Königl. Hoheit die Prin- zessiu Amalie Augtiste, Gemahlin des Prinzeu Johann H., ist diesen Nachmittag 11111 3-;— llhr ben einem Prinzeit glücklich entbunden werben, welches Ereigniß der Residenz sofort durch Lesung der Kanonen bekannt gemacht wurde. ·
mm Mainz, 31. März. Heute Nachmittag ist endlich die Rheiiifchifffahrts-!llkte, nach vorausgegangeuen lebhaften verhand- lungen, welche das verhälttiiß Belgieiis zu Holland zuletzt itoch angeregt hatte, von dett Bevollmächtigten der betheiligten Staa- ten iiitterzeichuet werben.
M ainz, 2. April. Die hiesige Zeitung berichtet heute die (in obigem Schreiben gemelbetr) am lJlsten v. M. erfolgte Un- terzeichmittg der Rheiufchisffahrts-Akte mit deiti Hinzüfu- gen: ,,Zur Auswechslung der Ratistcationeit ivtirde eine Zeit- frist von zwei sJJlouaten anberäuiiit, so daß spätestens bis ziiitt nächsten 1steu Juli der vertrag erekiitorisch fehu wirb. Dieser Atifschub iotirde deshalb nothwendig erachtet, tun deiit Handels- staiide die uothige Zeit ztt lassen, bei steh, wie auswärts, die ge- hörigen Vorkehrungen treffen unb erwirken zu können , wozu demselben das tietie Regleiiieut die nächste veranlassung ge- ben wir-b.”
Karlsruhe,1.April. In der hiesigen Zeitung liest man: »Der Cotistitutiomiel votti 28. März enthält folgenden Artikel: —
»,,C«in Artillerie-Aufseher ben Straßburg titeldet tttis nach- stehende Einzelheiten über ein Gefecht, das am szsten d. Mor- gens -i Uhr zwischen dem Französischeu tittd Badifcheu Wächt- posteii an ber Rheinbrücke stattgefiuideti hat. Die veranlassung war folgende: Seit längerer Zeit schon kommen viele Descr- teurs in Straßburg an. Der Koiiiinandaiit von Kehl hatte des- halb Befehl empfangen, alle durch diesen Ort passireitde Rei- fcude anzuhalten. So geschah es, daß zwei verkleidete Descr- teure; erkannt unb, als sie dciiitoch weiter ziehen wollten, vom ' Badischen Oliachtposteu bis attf das Frauzösische Gebiet verfolgt
wurden. Nachdem hier die Schildwache dreimal vergeblich zum . Islückzng aufgefordert hatte, gab sie geriet; hierauf liefen die Badener, ivelche drüben an ber Brücke gestanden, herbei, und es tiitsoami sich ein Gefecht, das eine Viertelstunde dauerte. Wir hatten Z Todte 11111 5 verwundert, unter welchen der Sergeänt til-d der rieürettantz die Badeuer hatten 5 Todte und 7 ver- wundert-. Der General hat sofort intponireude Maaßregeln er-
der zweiten Kammer der « » » r N: « Entwurf wegen Anticipaüdo-Zahlung der Persoiiaizxjwzszssz Cis-« 49 gegen ."3 Stimmen angenommen werben. (‚1‘;g.‚:_y.irg, »- poueuteu waren die Herren Liiobeii,·vau» Klage-il unt-«.;:;aiiii.)»
Der (borgefrern getnelbete) Unfall m Zwergen er: Haar-us ist größer gewesen, als anfange» den tierischem barer. . 1b gis-« Dienstags Mittags tiiti 1-2.;- rrhr, ält- dasrlrtilleriwZulkyoiatoiautg ,,Stoelemat«, in weiche-n mehrere iljauoiiierc beschäftigt sitt-. worin über 22000 Pfund Pulver angehäuft waren, in bezeugt!“ flog. Da das Gebäude _nur wenige seisthritte voul deiisptoohiix häufern der Stadt entfernt lag. fo Hi » auch hier sein unermeßlicher Schaden angerichtettwordeiu Fast saniiistliclie Fen- sterscheibeii in der ganzen Stadt sind geforujrgen, beinahe atlc Dächer find beschädigt, viele Mauern battsallig gemacht unb namentlich in der lieben Frauen-Straße mehrere .i»ntiiser»t·iiiige3 ivorfeii werben. Tltähereu Angaben zufolge haben ungern/in 2.1 Menschen, meistens Militairs, dabei das Leben neueren: 14 wer- den tioch veriitißt unb find entweder unter bem Schritte begra- ben oder mit dein Gebäude selbst in die Luft geflogen. Unge- fähr 80 Menschen sitid außerdem schwer oder leicht verwundet werben. Wünderbar ist es, daß nicht noch mehr Menschen ihr
griffen-, die Kanonen find aus .l‘i‘ehl gerichtet, ein Jiifanterie-Ba- s taillon und s-) «sRatrerieeu Artillerie kainpireu am Rhein, unb bie I Poutoiiieie haben Befehl erhalten, die Brücke abztiftihren.««
»Den Gehalt dieser tieispielloseu Erfindung können die Ein- wohner von .stehl und Straßburg am besten bemessen.« —- (Der Coiirrier du ::ZZas-Rhin erklärt in feitieiii tieiiesten Blatte ebenfalls-, daß die obgcdachte Nachricht des Coustitutionnel ganz gisündlos fei) iiiidiiur als eine Sl‘ihfiification angesehen werden forme, deren Gegenstand dieses Blatt geweseti.)
Italien.
Die Gazzetta di Bologna voiti 22. März enthält fol- geitdeii Artikel über das am vorhergehenden Tage erfolgte Ein- riickeu der Kaiserlich Oesterreichischen Truppen in biefe Stadt: ,,Zahlreiche Trüppeu-Corps Seiner K. K. Apostolifchen Ma- jestät unter dem Komtuando des Freiherrn von Frintont, Fürsten von Autrodocco unb Ober-Besehlshabers der .Rai: ferlicheu Truppen iit Italien, rücken seit gestern bei titts ein. Sie kommen, 11m in dieser Stadt und in ben infurgirten
s Muts-ca »sc- «
Provinzeu bie Ruhe und bie rechtmäßige Ordnung wieder herzustellen, und werden mit um fo aufrichtigerer Freu aufgenommen, je mehr man von den Schrecknissen der Anarchi welche Von dem Umsturze der rechtmäßigen Macht unausbleibli herbeigeführt werben, zu fürchten hatte."
Florenz, 26. März. Kirchenstaat eingerückten Truppen soll sich auf beinahe 30, belaufen. Sie stehen Unter bem Ober-Kommando des Gener Geppert, da Baron Frimont sich wieder nach Mailand zuris begeben hat. Dein früher entworfenen Platte gemäß, sollten
ankommen; da man aber seitdem vernommen hat, daß die furgenten die Absicht haben, unter deiti General Zucchi bei . kleinen Stadt Cattolica, in einer zur vertheidigüng günstig Lage zwischen Rimiui und SDefaro, unb in einer gebirgigeti t- genb, eine feste Stellung zu beziehen, so dürfte vielleicht in d Vorschreiteu des Oesterreichifchen Heeres wenigstens eine ver gerung eintreten. Da die Straße zwischen Florenz und R nach den netiesten Nachrichten wieder frei ist, so hat das z Dtirchztige durch Toscaua beorderte Truppen-Corps, das sich fcjs auf bem Marfche befand, Contre-Ordre erhalten. Die bei .- vita-Castellaita und aitderen Orten stehenden Jufurgentenhaiis sollen sich gegen die Mark Ankona hin zurückgezogen habe In Bologna ist Alles ruhig.
Spanien.
— — Madrid, 17. März. Die so rasche Dämpfting
Aufstandes auf ber Jufel Leou ist unstrettig hatt tsächlich b schnellen unb energischen Einschreiten des General- apitainsv Sevilla, Generalckietitenants Quefada, zti verdanken; all Anscheiite nach hatten die Rebellen sich nichts weniger ver thet, als daß von dieser Seite so rasch Truppeu herbeikoiti würden, vielmehr mochten sie zttversichtlich darauf gerechnet ben, daß auch in Cadir ein Ausstand äusbräche. Als sie - nun aber in ihren Erwartungen getäuscht sahen-, blieb ih nichts weiter übrig, als die Infel eiligst zu verlassen, indem ben Weg nach Bejer einfchlugen. General Quesada, der
bald errieth, daß ihre Absicht nunmehr dahin gehe, sich 11. Gibrältar hin zti begeben, unt wo möglich ihre vereinigung . den im Lager von Satt Roque befindlichen Revoltitiounairs bewirken, sandte auf das fchnellste verschiedene Kolonnen Kot leiie titid Jiifanterie itt jener Richtung ab, ttnd es gelang i auch, zu verhindern, daß die Aufrührer sich irgend einer festen Posil beittächtigteit. Dieselben faheitsich dahergeiibthigt, beiBejer die ' fen zu strecken. — Atif der Insel Leon sind 50 Personen verschied : Standes, als Mitschtildige des Aufstaiids, zur Hast gebt werben. Auch hier iit Madrid haben seit etwa 8 Tagen z reiche verhaftüngen stattgefunden; ein Oberst vom Jugeui Corps, Namens Marco Artu, der ebenfalls arretirt werden so ist jedoch entkommen. Die verhafteteit Personen hatten,
verlaüten zufolge, geheime Zufannuenkiinfte gehalten; einer Theilnehmer machte, von Gewissensbissen getrieben, der Bels Auzeige davon. Die verbindung soll, wie man fagt, auch mehreren aitderen bedeutenden Stadtett verzweigungen Bi unb in ber Wohnung des vorerwahttten Marco Artu feilens von Mitta, Torrijos und atidereti Rebellen gefititden wo fehn. —- Vor einigen Tagen hat das Dekret wegen der zti richtenden bl‘iilitair:.Remmiffionen bie übliche Sanctioit
Rath-s von Kastilien erhalten. Der Marqtiis von Villaea ist nach Burgos verwiesen werben.
Königliche Schauspielr.
Donnerstag, 7. April. Im Schauspielhäufe: Der Kam biener, Lustspiel iti 1 Akt. Hierauf: Er mengt sich in 9 Lustspiel in 5 Abtheilün en.
Freitag, 8. April. iu Opernhause: Der Degen, Lustfpi 2 9.lbtheilungeit. Hierauf, zum ersteuniale: Der Gott und die «- jadere, Oper-, mit Ballet und sDantomime, in 2 Abtheilun nach bem Französischen des Seribe, zur beibehaltenen Musik Ander, für die Deutsche Bühne bearbeitet vom Freiherrn Lichteusteim
Die neue Dekoration des ersten Akts ist vom Königl· Decorations-Mäler Herrn .Kbhler unb bie des zweiten Akte Herrn Gropiuo. -
Preise der wirres: Ein Platz in den Logen des ersten l- ges 1 Rthlr. 1e.
Es wird erfucht, bie zu dieser Oper auf geblieben? bung notirten Billets bis heute den 7ten d. M. Mittag 12 aus dem Billet-verkaufs-Bureau abholen zu lassen, da f sonst anderweitig verkauft werden müssen.
Königstädtisches Theater. Donnerstag, 7. April. Die Braut, Lustspiel in 1 Akt, T. .Rörner. Hierauf: Das Gut Sternberg, Lustspiel in 4 A von Frau von Weißenthttrti. (Herr Lemke, bem Städt-The zu Bremeu, im ersten Stücke: Graf Hohn Sohn, im zwei Bolzheiin.)
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 1. An‘il. Nieder-l. wirkl. Schuld 38}. Kauz. ill. 15. Metall. 79.}. Pius-. Engl. A111. 81.
Hamburg, 4. April. Oesterr. Bank-Action 890 Br.‚ 885 G. R1153. Engl. A111. 85 84} G. Kuss. Anl. Hamb. Col-L 83} Br. Dir-. cis-k. Poln. Bill
cost-i 11‘. 5
London, 29. März. 31mm. Conu. 78.}. Dän. 58}. Kuss. 90.
Wien. 31. März. 5proc. Metall. 83}. 4proc. 70—}. Loh-to zu 100 F1. 156. Actien 973.}.
NEUESTE BIER SEN 'NAGHBIGHTEN.
Paris, 31. März. äproc. Reine fin cour. 77. 10. fin etc-; 4B. 5. 5111er. Neapel. 56. 10. öhree. Span. N herb. ‘ä.
Frankfurt a. M» 3. April. Oesterr. Sprec. Metall. 4proc. 65% G. Qäbroc. 41. lproc. 17% B. Bank-A 1092. Partikel-Ostia uoz (s. roosc zu 100 Fi. 155. nifche Loofe Jst-H B.
Redakteur J ob 11. Mitredacteur C o t t e l. W-
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- Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Königliche Majestät haben Allerguädigst etuht den itherigett Polizei-Präsidenten von Struensee zikiz Kölrl zum bek-Regier«tmgsrath unb Dirigenten der Abtheilung des Innern i der Regierung zu Breslau ztt ernennen.
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Seine Königliche Majestät haben die Friedeusrichter Karl hilipp Joseph Closteriuannzü Elberfeld unb H errmanu bevde man“ lU chve zu Justiz-Rachen zu ernennen geruht.
Angekommem Der Geiierachajor nnd Commandeur r 4teti Division, von Ruchel-Kleist, von Stettin.
Zeitungs-Rächrichten. Aus la n d.
Frankreich.
DeputirtengKamiuen Slßun vom 29. März. J achtragJ Die (gestern mitgetheilte) bebe des Herrn D11: n b. sl. hatte die versammlung außerordentlich aufgeregt. err v. Lascoürs erhob sich von feiiteiti Sitze unb wieberholre, gen die atißerste Linke gewenbet, bie letzten Worte des Herrn upin. Die Herren v.. Trach, Dupoiit v. d. Eure und udrn de SIlnnrabeau fragten ihn: ,,Gilt Ihre Anrede ünsll as sagten wie?” —- Herr o‘. Laseoursx »Ich fragte: Wie l sind ihrer?“ —- «Herr v. Trach: »Nun wohl, hier steht er derselben-« ——— Herr Audry de SDuhraoeau: »Wir sittd hlreich genug, 11m einen Aiigrisf des Auslandes abzuweisen; r sind es, die die Integrität des Gebiete vertheidigen wer- .« — Herr Bernard rief: „Dieb scheint ein systemati- et Angriss auf uns zu fehn; hoffentlich ist es erlaubt, zu tworten.« Nachdem der Sturm sich einigermaßen gelegt tte, ertheilte der Präsident Herrn Man uin das Wort. _ »Die Siebe, til-Sie so eben vernommen-» egauu biefer, „lauu ch nicht oeranlaffeu, von dem Plane, ben ich inu- urfprünglich ge- chts abzu eben; die Gemütber scheinen mir fett zu aufgere t unb . m chte te gern beruhigen; ich will bober beru vorigen ebner i später- unb nachdem ich andere Gedanken in Ante-un gebracht, tworteu. Das Ministerium verlati t neue Repressivswgaäßregeln 11 uns. Gab ihm bre große Nüskammer unserer Gesetze nicht äffen genug? Man sollte es fast glauben. Deicqu ichy erkläre wünsche tch»s·o sehr zur Befestigung bko „entliehen sticher zutragen- · daß ich ben Gesetz-Entwurf nicht bekämpfen will- so- « b das Ministerium ihn durchaus für nothwendig 1,1111. (Gezisch f der linken Dritt.) _ Ich werde brefe Gelegenheit blos benuvem Ihre Aufmerksamkeit auf unsere innere Sa e u lenken. Alle rteteit beilagen sich einstimmig unb, 1m vie eicht noch nie bor- erinnert ist, wir befinden 1111; in einer Sage, bie Niemanden be- brgt. Dessenungeachtet mangelt ei ber Regierung an nichts- weder Gebyrsam gegen bre öffentidtgimacht, noch an ben Urtbetlen (beruhte, nochan Ihrer Mitwirkung- beim Sie haben sich beeilt, Strafe zu oerlerhen, wenn sie Geld unb eine Armee von Ihnen langte. Wie kommt fes also ,_ daß trob bem bie Regierung sich war unb in ihrer Wirksamkeit ehemmt fr‘rhlt, wie wir dies täg- erfahren? Sollen wir dic· Schuld davon der»falscheit Richtung Regierung ober jener geheimen Mä·cht«zufcbrctbcn,- die bisweilen verwaltuii hemmt, ober gar mit sich fortreißt, auch wohl
nchmal sclbs von der letztern gehemmt oder mit fortgerissen wird? s
ese Gewalt nenne ich bis Meinung ber Mehrzahl oder der Min- zahl wie man will; sie ist aber vorhanden. _QSci einem ober- (blechen Blick auf ‚bre Gesellschaft but ‚man btefelbc an in sich heilt unb in Parteiungen gespalten: bringt man aber tiefer e111, melt man bie Beobachtungen unb Ihatfachen, fo wird man e, daß diese Spaltun mehr scheinbar als wirklich verbanden in. - kenne keine unverfb nliche Partei- lerne, bie man nicht zu sich anziehen kbitntc, falls sie nicht von einer heftigen Leidenschaft egt, zu ällenvaern bereit ist und nicht kämpft- um ihrem reli- fen ober politischen Glauben den Sieg zu verschaffen- oder ihn oertherbrgen. Diesen Geist aufopfernder Hingebung finden wir zwei sJlaereieti, bie ich nicht nennen ‚mag. Die Zahl der Persok - _bre brefe Fehler oder Tit enden besitzen, ist aber- so gering, daß keine ernstlichen Beforgni e elnflbßcn kann. In den Massen dä- en finden wir überall bcn Wunsch nach Ordnung und Ruhe- d das szäebr‘rrfmh, sich zu verständigen unb gegenseitig anzunähern. es« läßt sich schon aus bem abnehmen, was fert lieben Monaten dieser versammlung geschehen ist. Wo lst eine die· gesellschaft- c Organisation betreffende Angele enden-· über die eriisthaftc d heftige Debatten statt gefunden h tten‘.’ Eine der wichtigsten ist längst entschieden werben. Wir sind alle unbewußt von bem Grund- - ausgegangen, daß die politischen Brecht: fo wert als möglich ettert werden müssen, aber zugleich unb ‚wir auch alle da- ·ausge3anä»en, daß es bei bem _egenwärtrgcn Zustande der twn ef brltch seyn würde, das Wci lrecht zu wert guszudcbnen. clchc Sräiizen diesem zu stecken seyen, das war bre einzige Frage- IV Welche debutti·t·t wurde»- und wo dies geschieht, da· kamt man it fügen, daß eine Nation getheilt sey. Dassele l«st Isut Dm unbf ben der Regierung der Fall: Freiheit, Sicherheit fiir Alle- · tung vor allen Meinungen, das sind die Grundsätze der Regie-
g unb auch bie unferigen. Diejenigen, bie auf brefer Seite der mmer sitzen unb bie man bisweilen als Exaltirte schilt- kbittign
Benehmen als einen Belag für ihre Grundsätze «infübreu:, llc ten einen Augenblick die Macht in Händen unb zivgr»lit Zeiten
verwirrung und gänzlicher Auflösung der efellfchastlichen Ord- "g, unb dennoch fah man, mitten im Kuge regen, das Volk den fehlen gehorchen, bie Denlmäler, ben Glauben unb bre Personen Us- (Gene Stimme von der rechten Seite: »Und zweimal das zbtstbtint plündern!«) Der Ruhm davon gehört allerdings dem lkk an; denn es hatte Niemand, der es im Saume halten konnte- «sich selbst- Wenn es aber ehorcht,_ fo empfing es Befehle und ieuigeu- von denen diese Befgbleaus engen, kbmten auch ihr Theil = verdienstes m Anspruch nehmen. rele Personen oon ber be- im Paktet kamen in jenen Tagen nach bem Stadtlzause und ver- lgten Passe und Schuh. Man suchte sie zu berubrgen. Warum
t ihr das Vaterland verlassen? fragte man sie; bleibt, es werden e Reactionen stattfinden Und wenn sie dennoch bei ihrem Vor- vix»en beharrteu, fo verschaffte man ihnen Mittel, aus dem Thore
Berlin, Freitag den 8“" April.
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zu kommen. Allerdings giebt es Schättirun en in ben Atti ten uber politische und moralische Fragen- aber iistverfbbnliche Pesrctiäien finde ich txt Frankreich nicht. Während wir überall im Grunde die- selben G«el«tmiitngkn.stnden, wie kommt es- daß wir getrennt sind- woher brereeungefium .rn den Debatten? Unter ber Restauration bildete sigh etlic» alb artstokrattsche- halb liberale Partei- die ihr po- lttzsches „ebcalm der Regieruitgsfornt eines Nachbarvolkes zu finden wähnte und dicseForm, ohne ibre Aiiwendbarkeii aufuitfreSltteit und un- serit gesellschaftlichen Zustand zu untersucher mich Frankreich verpflanzeit wollte. Diese·- _arter hebe 1ch wegen des Einflusses herber, den sie auf unser Seht säl cbaht und noch hat. Was die Mitglieder der- selben anlangt, fo e re rch ihre Talente und ihren Charakter. Sie liebte die·wirderhergestellte Monarchle, weil diese besser als jede an- dere Regierung ihr System ins Leben rufen konnte: dennoch griff sie iene Monarchie. an, brachte eine Trennung unter bereit Anhän- crn hervor unb wird ietzt von dieser als dieHaupturfächc ihres Fal- es an ellagt. Nach unserer lebten Revolution kam diese Partei zunächt aus Rudern Dättialszberrfchte eine unläugbare Einigkeit in ganz Frankreich Der Enthusiasmus war allgemein und in ihm wa- 1‘311 zugleich Armee, Schap- »Macht, kurz alle Mittel vorhanden- Frimkreich mächtig unb glücklich zu machen. Aber dieser Enthusias- ntiiy stellte auch ferne Forderungen; er bebrohte eine erbliche Insti- tution, bre, von ber erwähnten Partei als Schlußstetn des anzeit gesellschaftlichen Gebäudes betrachte} wurde. Um diese Gefabr ab- zuwenden, strebte man, den Enthusiasmus bei-abzustimmen, schwächtc dadurch aber auch unsere Kräft. Es ist eine gewöhnliche Politik- die siegreiche Partei sit theilen: wir hatten alle gesiegt, unb um den Samen der Zwiztrac t unter uns aiisziistreucn, rief man bie Erin- nerungeii von 11.93 wieder ins Beben, bie fo ntächti bei uns sind- daß bei dem·bloßen Worte ganz Frankreich bebt. war zur Zeit der Revolution noch ein Kind unb bin also uichtAugenzeuäc dersel- brn_ gewefeu; fie muß aber furchtbar gewesen seyn, denn Alle- die diese unheilvolle Seit durchlebt haben, sprechen noch mit Entsetzen da- von. Dieses Entsetzen hat sich dem jetzigen Geschlechte mitgetheilt- unb wrrb sich auch auf bre folgenberi, wenn auch immer schwächer- tnsttbetlen.» Die Erinnerusigenau 1703 sind fast in allen Köpfen imt dem Worte Revublik idem-tschi aber mit Ausnahme der wenigen Anhänger der vorigen Dynastie erblicke ich nur Meinung-schlimmen Warum hat _nian also RepresstviMäaßregcln ergriffen, bie ber rei- beit verderblich» werben lbnnen? Wenn der Staat in Gefahr is , so kamt das Ministerium zur Rettung desselben sich nöthigenfallo ci- nen Au cubltck über die Gesetze · erheben; bie Gefahr muß aber gro unb dringend fehlt, unb bre Minister müssen unmittelbar mich der Uebertretun« des Gesetzes von dieser versammlung eine OfudemitttätosBl verlangen, ober sich einem Urtheil unterste- e11. Diese Aeußcrung von mit-wird diejenigen- die meinen Cha- rakter-merkst lehnen, vielleicht 12 under nehmen. Jch oertheibige eine Partei, die nicht die meutlgc i unb mit ber wir Alle gebrochen ha- ben; 11111 fo mehr kann ich, ohne Gefahr- mißverstaiideii zu werben, für diese Partei sprechen, die sich über verletzung der Gesetze zu beklagen hat. Nach den Uttriibeic des Februar kündigte ein Mini- ster, ben ich mich freue, 111 diesem Augenblicke in ben Saal treten
« zu selten (Gräf von Montalivet trat in der That irr demselben Au-
genblicke tit die Virfainuiltmm man lachte), Ihnen an, daß durch ten Telcgrapben Stcherbetts-Maaßregelit angeordnet worden seyen- nnd bald darauf erfuhren wir, daß an verschiedenen Punkten des Laitdes«.ipaus3fiiclsuitgeit stattgefunden hatten, denen keine Anklage und kein Mandat des rSynfiructioni:Eliichterri vorhergegangen war. cLebbaftcr Beifall auf der äußersten Rechten, allgemeine verwunde- rung auf der linken gelte.) Eine offenbart-re verletzung des Do- tmetls unb der persönlichen Freiheit wurde nie erlebt. fuhr denn so bringenb? daß der geweseng Minister der Innern uns keinen Bericht über feine Maaßregel äbgesiattet und keine Iitdeiniiitäts-Bill von iuis verlangt hat. Eine zweite, von demselben Minister begangene Ungesehlichkcit ist-»daß er die Herabiiabiue der Kreuze von ben Kirchen gebulbet, 1a sie befohlen hat: diese Herabnahiue ist außerdem ein politischer Fehler, denn sic« konnte eine große Anzahl von Personen weitere verfolgungen befürchten lassen. Ferner hat man Italiänm die un- fer»Läiid verlassen wollten, eigenmächtig in Mai-stille zurückgehalten- (Eine Stimme: den General Ebene.) Sie hatten das jedem freien Menschen zusteheiide Recht- das Länd- wo es ihnen nicht mehr e- fiel, zu verlassen- und waren ohnehin nicht bewaffnet. So Fett die herrschende Partei ihre Gewalt gebraucht. Matt bat oft von den Unruben gesprochen; ich habe immer bemerkt, daß sie nur der Regierung nahen; dies ist so wahr, daß die Regierung oftmals diese Unruhcn erregt, 11m Vor-heil daraus zu zie- hen. Das Resultat der Dezeiiiber-«Unrtihcn war der Rücktritt eines berühmten Generäls und das Ausscheiden eines geehrten Minister-; das Er ebiiiß der Febriiar-Uuriibcit war die Abselziittg eines popu- latren s räfekten und später das Ausscheiden des vorigen Präsidenten des Minister-Raths. Die Unruhen haben alfe bie Juli-Männer von der Regierng entfernt-. überall hat man biefe verfolgt unb vertrieben Die populairen Peäfckten der Mein-the, des Goldbü els und des Stirn hat man abgcfeht. Auch die Bahn- welche bie »du- sitz seit einiger Zeit befolgt, ist bervo«zitbebeit. Viele Unglückltche müssen drei Monate lang litt Gefängnisse sitzen, unb wenn es zum Urtheilfpruch kommt, so findet sich- daß ihnen kaum einige Worte oorzuwerfeit sind. Die angebliche verschwörng des Dezembers wird nächstens vor die Jury kommen unb sich ebenfalls iit Nichts auflbfen. O leiht-end die Regierung gegen die Juli-Männer mit sol- cher Strenge verfährt, schweigt sie uber die Unitriebe einer tbätigen und gefährlichen Partei, über die Organisation der westlichen und südlichen SJJrobiufen, über die rooälisttschcii Coitiit«'-’s in der Haupt- städt. Vor einigen Tagen erscheint ein Agent bei einem hiesigen
zu bezahlen verspricht: obgleich 150,00031‘. dabei zu gewinnen stud- weigert sich der Fabrikant dennoch und macht dein Minister des Innern Auzeigc davon: diese bleibt indessen unbeachtet kannt, daß ‘eer Hof von bellt Rood eine Anleihe beschlossen hat, dlc Anfangs .30 Millionen betragen sollte- dann aber auf i' Millio- nen berabgefclst wurde. Um lieu Zweck dieser Anleihe mußten die Minister sich bekümmerii. Bisher habe ich von dein vorigen und nicht von dein gegenwärtigen Miyisterium gesprochen. Fünf Mit- glieder der vori en verwaltung lind i111 Minister-Rath geblieben- unb ba ber Prä ident desselben erklärt hat, dieser scy einig, fo folgt daraus, daß er die Priitcipicn der alten Majorität angenommen hat. Dies kann man auch aus seitiein verfahren gegen die Associationcn ab- nehmen. Wasliegtdenn Sträfbares in ben beiden Zwecken dieser vereine? Man sagt, sie bewiesen Mißtrauen gegen diechterung; um dieses Miß- trauen zu entkräfteii, muß man aber die Ursachen desselbenbtiiwegräumen Vor einigen Tagen fa te uns der Präsident des Minister-Ratha- bar Priiteip der zuli- evolution sey nicht die Jitsurrectwn oder bie Gewälttbätigkelt Wer hat jemals daran gebucht, ein solches
michIn dieser Beziebun auf Ihr eizgnes Gedächtnin Das jetzige Beburfntß Frankreichs is genialen. s its kümmern uns bie Namen der Männer- bie am Ruder ist-en. Was wir verlangen unb wün- schen, ist kin alle Parteien vereintgeiideo System« Das Ministerium gehe kräftig in bie Gesinnung der Masse-n ein, es führe- gegen Frank- reich eine des Landes würdl e Sprache- UND es Wird das Volk 1m fFalle eines Krieges mit Begeisteruttg unb Gehorsam zu ben Wa en greifen unb, wenn wir keinen Krieg haben, sich mit ihm in den Künsten des Friedens efälleit fehen.”
Der Minister des b entliehen Unterrichts, Graf v. Mon- talibet, erhob fich sofort zur Widerlegung des vorigen Red- ners, obgleich ihm solches, wie er frch äußerte, sehr schwer wer- den ivürde, da Hr. Mauguin mit sich selbst in Widerspruch ge- rathe, wenn er einerseits behaupte, daß die Anhänger der vori- gen Dynastie nicht gehörig beaufsichtigt würden, andererseits aber zugleich über die Hausfuchungeii Beschwerde führe. Der Mi- nister vertheidigte hierauf nochmals die während der letzten Un- ruhen in ber Haüptstadt getroffenen verfügungen. Da er über- zeugt gewefen, das ein Komplott gegen die Regierung im Werke feh, fe habe er sich zu einer Maaßregel entschließen müssen, die zwar an sich streng, zur Bewährung der öffentlichen Ruhe aber nothwendig gewesen feh; im Uebrigen wären die Hausfuchungen aüfvollig gesetzlicheiuWege erfolgt. Was die Herabnahnie der Kreuze betreffe, fo sey sie keinesweges von der Regierung verfügt worden; vielmehr hätten die Pfarrer zur Beschwichtigung des Volkes selbst die Häitde dazu geboten; und in der Nähe der Hauptstadt habe er (ber Minister) sich vielmehr der Abnahme eines Kreuzes wi- dersetzt. Ein anderer Vorwurf, den der vorige Redner dein Mi- nisterium mache, betreffe bie von ihm verhinderte Einfchisfüng einer Anzahl Italiäuer nach ihrem Vaterlande; die Regierung habe aber nicht anders handeln können, da die in Marseille befindlich gewesenen Italiänifchen Flüchtlinge selbst eingestanden hatten, daß es ihre Absicht feh, eine Revolution in Italien zu bewirken , Frankreich sich aber mit diesem Lande in Frieden be- fznde. »Die leiste Beschuldigüng des Hut. sZDiauguin,” fo schloß Hr. von Montälivet, ,,ist die schwerste von allen: er fcheut sich nicht, zu verstehen zu geben, daß die Regierung selbst Volksmu- laufe veranlaßtgabe tun sich das verdienst zu erwerben, sie zu unterdrücken. ie Deåembersunruhen kann der ehrenwerthe De- putirte hierbei nicht im inne gehabt haben, denn der Minister des Innern wäre bei denselben fastdas erste Opfer geworben. Hinsicht- lich der übrigen Volksbewegungen ni'o'ge Herr Mauguin mir ov- lauben. ihm meine verwunderung darüber zu erkennen zu geben, daß er, um eine solche Sprache zu fuhren, bie
Wär die Ge- z
«-cl wci er” nicht: aber o viel wi 'ch . . » J ) g « s eß t " l ciationen zur Bewährung der Unabhängigkeit des Landes zu
Bildung eines neuen Sl’iinifieriums abgemattet hat; diesem wird er mindestens die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß es keinen Ausstand erregt hat. Was läßt sich im Uebrigen auf eine solche Befchuldigung erwiedernk Die beste Antwort darauf ist der tiefe Univille, den ste in dem Herzen jedes Ehrenmannes und uten Bürgers erregen muß.« stach einer Eriviederung des errn Mauguiu, des Inhalt-, daß er nur ganz im Allgemeinen die Ansicht ausgesprochen habe, daß ein Volksaüfsiaud oftmals vou der Regierung selbst angeregt werde, ließ sich auch noch der Großsiegel ewahrer vernehmen. Er vertheidigte die . aus- fuchungen, fo wie bie vereitelung des von den Italiänifchen Küche- lingen beabsichtigten Vorhabens, und kaut sodann auf die Asso-
fprecheti. ,,Niemänd«, äußerte er in dieser Beziehung, ,,.bewun- dert mehr als ich den Charakter und den Patriotisinus des Ge- iierals Lafahettez in deiti vorliegenden Falle kann ich aber seine Meinung nicht theilen. In einem Lande, wo die Regierung auf eine treu ergebeneArtuee und eine zur Bewährung der ittiierti Ruhe
fo wie zurvertheidi 1111g der-verfassung unb derUnabhangigkeit Dez- Landes, errichtete National: Garde rechnen barf, will uns die Nothweudigkeit eines besondern Biiitdiiisses zu demselben Behufs nicht recht einleuchter‘r; vielmehr kann ich mich nur darüber-wun- dern, daß der ehemalige Oberbefehlshaber der National-Gakde
derselbe, dem in diesem Augenblicke ein Ehrendegen überreichl werden soll, dieses Corps zur vertheidigüng der National-Unab- hängigkeit fiir ünzüreichend halt. Erheischt es nicht utifer Aller Interesse, eitte Dvnasiie zurückzüweifen, die uns nur aufgebaut- geti werden konntet Könnten wir diese Dhnastie jemals wieder aufnehmen, ohne unfere Ehre und Freiheit aufzuopferni Und be- darf es, um dieselbe fern vom Franzosifcheii Boden zü halten
einer besondern Association? Jit bem. gegenwärtigen Zeitpunkt; handelt es sich vor Allem um bie AttErechthaltung der Ruhe und Ordnung im«Inuern, unb biefe zu behaupten, wäre nicht mög- lich, wenn bre verwaltungs-Beämten selbst verpflichtungen ein- gehen ioiinten, wodurch sie sich .zii Werkzeugen einer Partei her- ggbeir Aus diesem Grunde sind die Grimm-Schreiben an bie Behorden erlassen werben, bie ber ehrenwerthe General Lafayette
mit großem Unrechte angegriffen hat.”
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NegicrtiitgssPrincip aufzustellen? Karten man-aber wohl behaupten- daß alle gegebene versprechmigeit erfullt worden sind? Ich berufe
Sitzung vom 30. März. (Nachtrag) In dieser Siz- zimg würde die obige Debatte fortgesetzt. Hr. Beruard er-
» » » » ' klärte vorweg, daß er bie Akte der A ocittio D« ' ' Fabrikanten und will sum-i Uniforiuen ber ihm bestellen- die er baar i « ss « n zur Benheldlgung
der Unabhängigkeit des Landes unterzeichuet habe; hierauf be- fchwerte er sich über die Angriffe, die Hr. Ditpin d. Aelt. Tages zuvor gegen jenes Büuduiß gerichtet habe; das Associatiousrecht stehe Jedermann zu unb fließe aus deitt 66sten Artikel der Charte her °,: allein auch schon unter der vorigen Dyuastie habe Nie- mand daran gedacht, dieses Recht den Bürgern streitig zu machen- vielmehr „ich dasselbe im Dezember 1829 bei Gelegenheit des Prozesse über die Association in der Bretagne von bem Pariser Koiiigl.· Gerichtshofe feierlich anerkannt werben; in der Theorie lasse sich also gegen das Associationsrecht inr Allgemeinen Nichts ettiweudeii; was nun den Zweck des gegenwärtigen Bündnisses zur Bewährung der Unabhängigkeit des Landes betreffe, fo könne dasselbe wohl so strafbar nicht fehn, ba sich sonst die Gerichtshbfe — schon m die Sache gemischt haben müßten; allerdings zeuge daf-
e) Dieser Artikel lautet also: Die e cnwärti e alle« durch sie geheilrgte Rechte wkrbbn destigPatriotigmiciåshlirtlb XVIer NättonalsGardew fo wie aller Franzbsifcheit Bürger-, att-