welchen Provinzial - Starb, welche Rechntings - Kammer besitzen wir? —- Er hat uns einen öffentlichen Räu er aus Holland ge- schickt, u. f. w. —- w (unb nun wird eine ganz-e Liste von Be- amten und von Bescliiildigungen gegenfie aufgezählt).« «
Der spaniphletist kömmt nun auch auf ben Punkt der Re- ligion zu sprechen. Der Priiiz setzte einen Schöffen ein, welcher jederzeit zur katholischen Religion gehalten, allein der aus Ehr- geiz sich nun anstellt, als seh er der reforniirten ziigethaii. Man sieht hieraus den religiösen Eifer dieses Heuchler-Z von Fürsten. Zu vier verschiedenen Illlalen bekannte er vier verschiedene Glau- ben öffentlich, ohne daß wir noch anführen wollen, ivas er auch noch die Wiedertaiiier und weiß Gott wen noch mehr alles glauben gemacht hat. Giebt es wohl einen offenbarereii Atheisim als ihn? ——- -— Wahrlich es herrscht weder ein Ge- fühl für Ehre noch für Religion in dieseiii spinnen-, es waltet in ihm bloß eine iingezähnite Herrschsucht, die ihn über Recht und Unrecht hinaussetzt, bloß Habsucht und Ehrgeiz, nnd sonst gar nichts Anderes.« Die Begünsti ung der verwandten und Anhänger Oraniens ist mit starken zarben ausgemalt, und es wird erzählt, daß er nichts als Edelleute, welche sonst vor Him- ger gestorben wären, in alle Stellen eiiigeschivarzt. ,,Haben
wir beim”, heißt es, »in Flandern und in dein übrigen Bande i
Mangel an Edelleuteii, um fie zu Kriegsaiiführern zu ernennen? Gewiß nicht; aber er beruft unaufhörlich nur Freiiidlinge, die nach ihm geiuodelt sind. Er befördert und erhebt ganz gemeine ernte, bloß um unseren Rnin desto sicherer zu bewirken und uns inKnechtschaft zu bringen. sich groß und macht einen entsetzlichen Aufwand. (Fortsetzung folgt.)
« Königliche Schauspielc. Dienstag, l-2. April. Jin Opernhaufe: Zum ersteiiniale wie-
derholt: Der Gott und die Bajadere, Eber, mit Baliet und i i
Ai ig einer ii ehe ""·«?)iazei g e r sli
Auf unseren Beutel hin macht er
‘l
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s .- ' symm- «- to-·,«-O-«-J-«ki«. —-
796
snantonu‘me, in 2 Abtheiliingen, nach dem Französifchen des Scribe, zur beibehaltenen Musik von sJlubet, »für die Deutsche Bühne bearbeitet vom Freiherrn von Lichtensteim « «
Jin Schauspielhaufe: 1) La i'amille dc l’apothicaire‚ Jun- deville comique en 1 acle. 2) La wäre et la fille, contents cn 5 actes, et eu Frost-, par MM. Munde-es et Empts.
Köiiigstädtisches Theater. « Dienst-ag, 12. April. Zum erstenniale wiederholt: Die rei- senden Operisten, koinische Oper in 2 Akten, von Herklotsz Musik von Fioravanti. sDie Romanze des Herrn Holziniller, die
Speisezettel-Arie des Herrn Spitzeder, so wie die übrigen Ein- -
Ausnahme des Italiänifchen Duetts von Roffini,
lagen, mit « » « Oper neu komponirt vom Kapellnieister Herrn
sind zit dieser Franz (Iili-iset«.)
Auswärtige Börsen.
Hamburg. 9. April. Oesterr. 4proc. Metall. 67. ßatik-Acticnßfiä gemacht und Br- Kuss. ‚Engl. Aul. 84 Br. 833 G. Kuss. Anl. llamb. Ccrt. 83. Ost-. b3. Pola-. blos-· Juni-. 6 liCts. 10].
on cioii. 5. April. Bt'zls. .37 - 5721-. Dän. 56;, - 57. Kuss. 89.1. -90. Span. lüs-
L
3 tert-. (Tons. This-»O Mex.
35%,.56-l. l’m‘l. 41- 2. si- Petersburg. 1. April.
Hamburg; Z Eil-du« 11;}. „Silber-Rubel 374.} lxop. sprac- 11156. in
i Bank-Ass. bb'.
._.. -.._._.__..-___..
\'Vien. 6. April. Sprint. Metall. 83}. 4pmc.7l;. Umsatz« 4ls. lproc. 18,}. Loooe zu lllll Fl. l’urlial-Olilig. USE-. Bank—Action 962.
s
C n. n c n r n u.
· veame uiib ‘tan ev ”um“ l Eidam l
W Sachsen Staus. Wilhelm«, Kaufmann zuiLandgtv zii spalte. Halle, vermogeir
Name des Gerichts
—
extent Ort r-iiiuid«·-
.ijmnifnnna. Termin. —
s 7.Dec..30.
Blatt-— wo das Weitere zu rauben.
—- jNauiiibiitg Icit.-Bl. 11.58.
»Im-nom-
Bekanatmachungeit
Bekanntmachiing
Das im Angermündesclieii Kreise der Uclermark belegeiie. nun Demanten-Amte Chorin gehöriiie Voiiverk Benutz- enthaltene- 753 Turm-gen 76 DRiitben Acker- tiil 153 — Wiesen, di) —- —1.Ti2 ‚Dummy, 18 —- « t; Gaum-« 120 —-— 43 unbrauchbar :e«-
— J
zusammen 1in4 einigen ”In Umarbeit- foll im Wege deo Meistgebots zur veräußerung gestellt werben, worüber ans unsern Bekaiuitiiiachungen vom ll. Februar d I. (im Extra-Blaue zum 7. Stück unsres-« dxesjiihtigeii Amte-leatie) und vom heutigen Tage (im nächsten Stricke unsres Amte-Blatts) das Nähere zu ersehen ist-
Das Minimum des « mit Vorbehalt eitles jährlichen « » » » 13,720 Thl., und für den Fall des» reinen verkaufs- auf 24,040 ‚im. festgesetzt. Außerdem hat der Staufer eine fizr ietzt auf 234 Un bestimmte iäbrlicbe Grundsteiiee und einen jährlichen Parteiinte- Eanon von 20 Thi- zu entrichten.
—Potsdaiii, den 4. April tout
Königs Regierung
Abtheiluiig für die verwaltung der« direkten Steuern, Domaiiien und Spuren.
Kaufgeld-es ist für den Fall des verlaufs
Doiiiaiiien-.»Ziiises von 575 Thi. auf
Nachdem Seiten-s der Nichte-tin Leiiiiicl), gebotnen von Spie- gel- auf die Todeserkläiiiiig deren retscholleneii Bruders Fetdinaiid Johann Neponiuc von Spiegel, eines am 14. III-tat l«7«57 zu stjiiig gebotnen Sohnes des dermaligen Lieiitenaiuci im trauert Dritte- reichlichen Graf Anton liiitokiichen Linien-Hinunterw-Reanneiit im. 47, Joseph von Spiegel und der Kaioline, gebotiieii»voii«Alt- vater, eingetragen worden ist, —- fo wird der gebacth jnerdgiand cJohann Nepomiie von Spiegel, oder dessen etwa ziiruckgelaiieiieii üiibekaniiteii Erben hiermit aufgefordert, spätestens in bem auf
den 15. September 1831.« vor dem ernannten Depiititten, Herrn Ober-Laiidesgericlits-Riitb von Natotp, im Gebäude des Ober-Laiidez3gerichts angesetzten Ter- mine, entweder persönlich oder schriftlich lieh zu melden, und wei-
tere Anweisung in gewärtigen « _ » « In dein Seite, daß weder der von Spiegel selbst oder lerne unbekannten Erben sich ’melbeu, witd seine Todeietklaiuiia erkannt, die unbekannten Erben mit ihren Ansprüchen nicht berücksichtigt- uiid sein Nachlaß den sich legitiniirt habenden Erben gut-geantwor- tet werben. « Padetbotm den .3. October 15:10.
Königl- Preuß. Olieri-Laiidesaericht. v. G o l d b c et.
Von dem Königl- Mein-. Hofgerichte von »Dein-nein nnd Rü- gen, werden auf deii«Lliiti—-.i.z desSvndiciis Dr. oleiteitjiiia hier- selbst. als Mandat-arti des Fräulein von Braun auf Pia-ow- alle bieienigen, welche an (bar von feiner Mandaiittn verkautiez im Geiminet Streife unb Mitmenschen Kirchspiele belegeiieGut-Becken- aus dem Grunde eine-;- Eizxieiitl)iims, einer Honorius Servitiit oder aus welchem sonstigen Rechts-Titel es seyn könnte-» Ansprüche imb Forderungen zu haben oei·iiiei:iei«i, vorgeladeii, bat; ue lolche in lei— mino am März, 25. April ‚ober '20 Mai b. I» Morgens 1.0 Uhr, hierselbst angeben into gehörig nachweisen, bei dem Rechts- nachtheile, dasi sie sonst nicht weiter damit weiden genau, sondern vermittelst des am 15. Junius d. zu erlassenden PräcliisiWEtx keiiiitnisseo für immer damit werben abgewiesen werden«
Datum (breifawalb, den 26 Februar lvsl
Königl. Preuß. Hofgericht von Pomiiieen und Rügen. v. sImbilet, Director-
Gefamiiiten nicht präeluditten Gläubigern des Doiiidechanten Grafen von Schlitz auf Burg-Schutz :e., wird hierdurch eröffnet: daß, da die Taraiiren bisher behindert gewesen, die ihnen ausgege- benen Taten der gräflich von Schlilzschrn Güter-anzufertigen- dei- zimi versuch dei- (Gute ev‘entualiter zur- Produktion der ‚Originaltext, durch die Saturn-en vin .16. Dezeuiber u. I. auf den lg d. M-
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anberaiiiiite Terniin alles Inhalts solcher Ladungen bis zum 13 kommenden Monats hierdurch protogiit sein soll. Geliebten Güsttoio, deii »in-April 1831. · Großherzogl. Mecklenbiirgische, zur Justiz-Canzlei aller-höchst verordnen Direktor-, Vier-Direktor und Rathe. G. B r a n d t.
(L. dy- . H. F- (i. But-meisten
m
Avettisseiiieiit Folgende Personen, welche seit längerer Zeit von ihrem Leben und Aufenthalte keine Nachricht geliehen haben, als-
1) der Satileigefelle Johann Gottlob Woin aus Karls-borst- welcher im Jahre 1603 sich auf die Wandetschait begeben- unb 180.3 die letzte Nachricht von Hamburg aus ertheilt bat; "2) der Ziciilletgeselle Gottlieb Schwerte aus briinzendoiff, welcher
sich vor ungefähr 32 Jahren in die Fremde begeben; « .3) Der Papieriiiachergeselle Carl Gottfried Plischke aus Nabisham der im Jahre 1.514 ausgewaiidert in; its der Webecgesellc Gottlieb Schwerdtiier ans Hctnsdotss, wel- cher im Jahre lslii sich entfernt hat;
.3) rser Missseis.·i'iiiiibt Gottlob Heinrich Meißiier aus Egelsdoisf,
der bereits seit .50 Jahren abwesend ist;
0) der Sishniidt Johann Gottlob Dresler aus Ullersdotss, wel-
cliee iinIahie lle sich nach Russland begeben haben foll; «
7) bei Hätt-Hier Johann Gotilieb Glaser aus Juni-berg- dec tin
Jahre tats- licb entfernt hat;
.ij ber Miillergissclle Carl David Hallmaiiii aus Hapne, welcher
sich vor ungefähr .30 Jahren auf die Wanderschaft begeben;
u) bei s)?:aiiiei«iieselle Gomit-b seist aus Querbach, welcher vor
ungefähr Zzst Jahren autgeivandetc und in Hamburg verheira- thet gewesen seiiii soll; — werden nebst deren etwa zurück-gelassenen unbekannten Cis-zu unb Erbat-hinre- auf ren Antrag ihrer verwandten, hierdurch öffentlich aufgefordert, binnen li Monaten, unb spätestens in dem auf den l7. October c. a.,__ Vormittag-« um 9 unr, in der Gerichtskikanzlei hietselbst anberainn- ten Termine, persönlich oder schriftlich lich iii melden, _unb weiterer Anweisung entgegen zu sehen, ividrigeiiialls dieMrscbolleiien sur todt erklärt, und ihr iurückgelasseiies vermögen· ihren nächsten Et- ben, die sich als solche gesetzmäßig legitimiren konneii, zugesprochen werden wird- lålreitfensteim den z. Januar list-h « Iccinzsgiäflich Schaffgotichiches Gerichts iAnit der Herrschaft Greitfenstein
Edictal « Ladung.
Es wird hierdurch bekannt gemacht, dasi von «be·in Euretoe der iinveielielichten Aniie Dorothee Winter aus Pohritzsch, geboren am 4. Juni 1794, seit dem Jahre 1809 ohne Nachricht ‚von ihrem Leben und Aufenthalt unbekannt abwesend, auf deren Todes-Erklä- rang angetragen, und hieraus Teiiiiin auf instehenden 18. November 18.31, Vorutittaasiim10«U«l)t, an Gerichtsstclle auf dein Ritter-gute Leinfel bei-Seelile anbe- rauiiit weiden ist.
Co sind dahei- die Aliircsende und deren unbekannte Erben in der an hiesiger Gerichtaiielle und in der Wiiiigichen Schenkstiibe in Sultiz bei Poliriizsch iiiisaehangenen Edictal-Cicatioii zu diesem Tetinine untre der verwarnung vorgeladen werben, daß im Fall des Llußeiibleilieiis, die ulbniesende für todt zu etllaren,« die unbe- kannte-i Erben aber ihrer Ansprüche an deren Nachlaß fur verlustig erkannt werden sollen _
Leinfel, am ll. December 1830. «
Das Patrinionial-Gericht daselbst. A. W. Schulze.
—
Bekanntniachung. e.
Auf du«-suchen der Erben des verstorbenen hiesigen Schoufäibet Herrn Christian Gotilob Beyecs, foll das von demselben auf der Hospitalgasse allhier hiiitetlasscne » angebrachter: Schöiisaibe und dazu gehörigen Inventar-, zum
31. M a i_ dieses Jahres, «« an Ruhestelle öffentlich, jedoch freiwillig an den Meistbietenden verkauft und verstkigeit werben. « ' « « _ . Das Grundstock enthält drei graben, zwei Studien, iivei sel- let, vierzehn verschiedene Kam-nein- Maibaum, Holzfcbuvvem einen
s rü»
n... .
l
Wohnhaiis mit der in demselben ,
“*3" I W“ «RII-I«od-UUWN- sequu»,«»,s , « s . ...»
Berliner Börse. Den 11. April 1831.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Frau/3. Com‚'
"'- | efo min fast-i | i 4/411"?- -l G:
8 Ustpr. ‘Pl'andln'f. Pomm. Plänen-kl- Kur. u. Neun). do. Schlesische d0. liltst. C. d. K.” u. N. Z.-Scl1. d. K.o u. N.
J:
St. - Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 2?. Pr. Du l. Obl. 30 Karin. bl.m.I.C. Neum. lnt. SCll. du. Berl. Stadt—Oblig. Königsbg. d0.
Elbinger d0.
Dann. (l0. in Th. Weatpr. Pfandbr. Graf-hu Pos. d0.
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Holl. vollw. Duk.
Neue dito Friedriclisd’or. . Disconto . . . . .
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Adsossdskuu
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NEUESTE BEEBSEH”NACHRIGHTEN.
Paris-, 5. April. Sprec. Reine pr. compl. 76. 10. ‚ dont-. 76. 5. Sprot. pr. cumpt. 47. 40. fin cour. 47. 35. 5m Neapol·pi-.coiiipl. 57. liiicuut·.57.25. 5Proc. Span.—Re herb. 445. . .
Frankfurt a. M» S. April. Am Schluß der Bis (l-ä Uhr) Oestetr. Sprec. Metall. 80‘. -lprot. dito 67. Be sEletieu 1120. ‚ivroc. Part.-Oblig. 112. sDem. Loose 44%. Geil.
Nebacteue Je b n. Mitredatteiir C ottel. li-
Gedriickt bei A. W. Hat-it
H
r die Sbreufifcben Staaten.
Lust- und Gemüsegartem einen besondernHolihoß und in der im. mittelbar uiit«dem Mühlgeaben in verbindung stehenden Schlu- faebe, eine bracht mit acht Kesselfeueriingen unb zwei befanden eiiigemaiierte Kübenz der Werth desselben ist _auf 4971 Thi. 22m. abgeschäth worden. llebgigeiit witd riicksichtlieh der nähern Be- schreibung dieses Grundstiiekt, seiner Lasten und dei- geliebten Vei- kaufs-Bediiiguiigen auf die am Nathhaiife zu Dresden, Leipzig iiiii allhier aiisaebanaenen Patente verwiesen Oschaiz, den 15. Februar 1831. Der (Bube: Rath daselbst· Johann Friedrich Brüche, aiuttfuhr. Bürgermeister-.
N Literariscbe Anzeigen.
Bei Brandenburg in Berlin, Ober-VVallstrafse N0. 6 ist or- schienen uiiii in allen Buch— und Musiklundlungen zu haben: l’rcul‘scus Stimme. (Neusten Volkslied.)
Gedicht von Dr. “r, K. Lange, in Musik gesetzt und allen Preußen gewidmet von Otto Nicolai, mit Plaudern-Beglei- tung. 7;— Igr.
Dasselbe mit Guitarre—Beglcitung. 5 vgl-.
Dasselbe für niMänucrstinuneu arrangirt. mit dem ähnlich Bildnisse si-. Miit-stät des König-. 5 ist-.
Dies neue Volkslied wurde vom Königl. {Sänger Herrn Maritim im Soweit-semi- des schauepiksllisnies gelungen, und vom Publi- kum mit Enthusiasmus aufgenommen.
So eben ist erst-biegen und in allen Biichbandliiiigeii in erhal- zeit, (-Betliii, bei F. Diininiler- Linden an. 19): D t e F r a g e « über « « die Niederlaiide und die Rheinlande.
Von · _ E. Atndt brach. 11} fgr. Leipzig im März 183l. _ - Weidnianii sehe Buchhandlung-
Die Buchhandlung von Q'. H. Jenas in Berlin, Schlafstu- heit Nr. 9, nimmt Bestellungen an auf di»e sehr wohlseile Te- fchenausgabe von Johannes von Moller
sämmtlichen historischen Werken, in 40 Vändcbem jedes ts-—18 Bogen enthaltend. Stuttgart in «- Eottaschen Buchhandlung «
Der SubfeeiptionF-Peei·t sue alle 40 Bändchemii toThL 12.1 set-.- oder fue iede Liefetunii- wovon die erst Michaelis tle erscheint, 1 Thi. 9 fan; «bei baarer Voraus- bezabliing auf das Ganze aber findet ein Ptänumeratioin Preis von 8 Thi. 20 fgr. statt·
Anzelae füt- Gyninasien, Lehrer und Schulditeltote Bei G. Reimen Wilhelmsstraße Nr. 73, ist erschienen- Beigbaiie, H., die ersten Elemente der Erdbeichteibiing- Gebrauch des Schülers in brannte-In Lehtklassen«auf Ob nafien. polptechniscben und Kriegt-Schulen, so wie-als te fadeii für den Volle-Schullehret und den fbrivar:untleplrugt
T. Livii ab mbe condila lilni Recognovit Immanuel Be It Selentns virm'utu dutzlorum notas in tun-n schon!" lll. Ton-i. Editio sle‘reoty a.
Jeder Bang lTl l'Cx retten-Zone et cum atmet-stil- Eilitiu atcreölypn. 10 sgr. · Ex recoauitiuue et cum davor-il Editio stereotyp-. 15 esse-. Ä Novum Testamentum Gmcce. Ex rcccnaione Caroli Lachen-v Eilitio stereotyp-. 25 sgr. ‘Valinpapier l Thl. · Um die Einführung dieser Bücher in Schulen zu eile-ichs etinäßige ich bei Bestellung von 10 Eremplaien (beim Lima « Bellt-- schon bei 6) die Preise folgeiideegestalt:« « « : iIrrenhaus Elemente der Erdbestliteibiina auf 15 stir., Liviu- s Bekker. lll Tmui. 2 Titl. 5 ngr. Xen0pliontis oxpetlitiu Cyri 7h! Xnnophoulis imtilutlo Cyri UT- Igr., Novum Ttatatnentum 20 sc .Veliupsp:i«ck 25 ‘8 Yebrer, die sich von dein Wetthe dieser sBuche: in üben-il wünschen, können in jeder Buchhandlung 1 Ereinplcir zue«PtuiU erhalten, was sie zur Einführung geeignet finden, davon können bei einer Bestellung von mindestens 20 Exemplaren das zur P sung erhaltene gratis behalten. ‚ Nächstclls erfcbeinen: Tlmcydidia tle bellte Peloponncw libri nett-. « Ex recemion'e Immanuelii Reiher-i in nimm voluntle tmb Xenophontis bieten-is Graeu ad. L. Dimlorf. Stimmiil
Ausgaben stiid mit großer nnd deutlicher Schrift gedruckt.
TIIH.
aeldidit M. F. E. Raschig
Xonophontis expedilio eri. bus Ludmicr Diitclorfli. Xaemiphoulia institutio (2)16.
nibus Lutlovici. Dindorfii.
Berlin im April 1831 . « · « ci· Reimen
Allgemeine
F Preußi cbe Staats-Zeitung
Berlin, Mittwoch den 13W '2lpril.
Amtliche Nachrichtenk
Kronik des Tage-. In Gemäßheit der Alter-höchsten Kabinett-Ord» vom 29.
·i am, b. J. wird die verhandlung über die vereidung des Ge-
einien Regierungs-Rathe von Lanipre t als Mit Ii auptheäwaltung der Staats-Schulden ‚Sie öffentlicheigi j c ra . g gBerlim den 9. April 1831. Für den Justiz-Minister. Bernibge Allerhöchsten Auftrags " Von Kaniptz. Actiini««Bcklill den 9. April 1831 « » «« im Koniglichen Kaniniergericht. Seine Majestat der König haben durch die Allerhöchste Ka- ’nets-Orore vom 29. März d. zum vierten Mitgliede der
naht-verwaltung der Staats-Schulden, an die Stelle des
e ieritngs-8Präsidenten Kaninierherrn von Rochow, den Herrn eheinien Regierungs-Rath von Lainprecht zu ernennen und ssen vereidung in Gemäßheit der Vorschrift des Gesetzes vom . anuar 1820. Art. XV. zu befehlen geruht.
u diesem Behuf hat sich der Wirkliche Geheime Rath und ikektor im Justiz-O)liiiisteritim, von Kamptz, in Begleitung des eheinien Ober-Justizraths Müller, auf das Kammergericht be- ben und daselbst die Herren Präsident unb Räthe anwesend
funben. · Von Seiten der Haupt-verwaltung der Staats-Schulden
chieiien: « s Herr sDta'fibeut, Wirkliche Geheime Ober-Finanzrath und Chef der Seehandlung, Rother, Herr Geheimer Ober-Die ierungs-Rath von Schütze, Herr Geheinier Justiz-rat und erster Direktor des König- lichen Stadtgerichts, Beelitz, Herr Ober-Bürgermeister Deetz. on Seiten des Magistrats: Herr Bürgermeister und Regierungs-Rath von Bären- spriiiig und « die Herren Stadträthe Knoblauch unb Wilm. on den erreii Aeltesteti der Eorporation der hiesigen Kauf- aiinschaft waren deputirt die Herren Banguiers Schultze und sDietsch, s stellvertretende Vorsteher der hiesigen Kaufmannschaft und r Börsen-Konimission.
e
Es ist hierauf die vereidung des Herrn Geheimen Regie- gaMaths von Laniprecht nach folgendem wörtlich nachgewie- neu vrmular des Dieiist-Eides erfolgt:
« ch Gustav Eduard Ferdinaiid von Laniptecht schwöre zii Gott dein Allniächtigen ind Allwissenden einen leiblichen Eid, daß, nachdem ich zum s itglied der Haupt - verwaltung der Staats-Schulden bestellt worden, Sr. Königl. s332ajefiät von mittigen, meinem Allergnädigsten Herrn, ich treu und gehor- sam sehn, alle mir vermöge meines Amts obliegende Pflich- ten gewissenhaft und genau ersiillen, überhaupt aber mich bei verwaltung dieses Amtes nach den Vorschriften der verord- niuig vom 17. Jan. 1820 wegen künftiger Behandlung des StaatsschuldewWesens richten und dieselben iiberall befolgen will. Insbefondere schwöre ich, weder einen Staats-Schuld- schein, noch irgend ein« anderes Staatsschulden - Dokunieiit, hinaus über den Betrag desjenigen Staats-Schulden-Etats, welcher in der Gesetzsaiuiiilung der erwähnten verordnung bei: efiigt ift, auszustellen, oder durch andere ausstellen zu lassen, insofern solches nicht auf dein Art. ll. der verordnung vorge- schriebenen Wege in Zukunft festgesetzt wird.
Ferner gelobt ich, mit allem Fleiße und allein Nachdruck darauf zu halten und dafiir zu sorgen, daß die in diesem Etat verzeichneten Staats-Schulden pronipt und regelmäßig verzinst, das Kapital aber in der vorgeschriebenen Art aniortistrt werbe.
Endlich schwöre ich, daß ich mich von Erfüllung dieser Pflichten durch keine Befehle oder Anweisung irgend einer, selbst nicht der höchsten Staats-Behörde, sie seh verwaltend oder kontrollirend, noch persönlich von irgend einem Staats- Beamten , auch nicht durch Vortheil oder Furcht, durch Ne- benabsicht oder Leidenschaft abhalten lassen, sondern nach inei- nen besten Kräften die bereits angeführte verordnung vom 17. Jan. 18-30 aufrecht erhalten will, — so wahr mir Gott helfe durch Jefuni Christum zur ewigen Seligkeit. Anten.
» Diese verhandlung ist nach geschehener Vorlestnig von ninitlichen Anwesenden unterschrieben worden.
Gustav Eduard Ferdinand von Laniprecht. Reiher. on Schütze. Beelitz. Deetz.vonBärensprung. Wilin. Knoblauch. Carl W. J. Schnitze. J. G. sDietsch.
a. .
l1. I von Kaniptz. Müller-. Der bisher-i e Justitiarius Otto Wilhelm Schultz zu
man ift zum-Justiz-Koinniifsarius bei dem Stadtgerichte zu nklam bestellt worden.
Zeitungs-Rachrichten. A us la n b.
Frankreich.
DIPutirtemKaniiiieu In der Sitzung vom 4t«en Nil berichtete zuvörderst Herr Abatucci über die Propositiou — Herrn Murat, wegen Aufhebung der auf die Rückkehr der milie Buonaparte gesetzlich stehenden Todes-Strafe, und trug s die Annahme derselben in einer veränderten Abfassung an.
Herr Salverte eröffnete llierauf die Berat ung über bei: esetzEntwka in Betreff der Erhöhung der rundsteuer fur — kund der Ausgabe von 50 Millionen in Renten. Er be-
merkte z«unächst," man müsse untersuchen, ob die vom Finanz-Mi- nistet als Defizit ausgeführten Stimmen auch wirklich, ihrem ganzen Betrage nach, als solches zu betrachten wären; so sehen z.B. die dkni Handelsstande vorgeschossenen 30 Millionen darunter aufge- fuhrt; bog) feh von diesen bereits eine Summe von 5 Millio- nen deiiiSchatze zurückerstattet worden-und der Rest werde gleich- falls nach und nach wieder in den Schatz fließen. Eben so ge- hore die alte Eivil-Liste nur momentan in« das Desizit, und die von der Kammer dafür bewilligten 5,600,000 Fr. müßten später als Schulden der alten Civil-Liste eingezogen werben. Auch ver- lange er von»deni Minister Aufschlüsse über die- für geheime Zwecke aufgeführte Summe von 500,000 Fr., die unt so auf- fälliger seh,«als man erst jetzt wieder unter eben diesem Titel an- derthalb Millionen verlangt habe; er frage, ob es ivahr feh, daß diese geheimen Fonds nicht ganz für ihre eigentliche Besinn- niung verwendet würden, daß man aus ihnen Pensionen für, der Restauration geleistete Dienste zahle. Eine insbesonders befrem- dei«id«e Ausgabe aber seh die Summe von 9 Millionen für den Koiug,«der, ivie man sich erzähle, bald eine zweite Summe von 5 Millionen folgen solle. Abgesehen davon, daß, obgleich die Kammer iiber die Eivil-Liste nicht abzustimmen pflege, es dennoch die Pflicht der Minister gewesen wäre, auf die (Eröffnung eitles pxoviforischen Kredits für die Eivil-Liste anzutragen, finde er die Summe von 9 Millionen für die Zeit vom 1. August v. "i. bis zum 1. Januar d. ungeheuer und unzulässig. Ueber mehrere andere «Suniiiieii, die während der gegenwärtigen Session aus dem Schatze gezahlt sehen und den geltenden Grundsätzen gemäß der Kammer zur-Bewilligung hätten vorgelegt werden iiiüsfen, erwarte er· vom Finanz-—’..linister, so wie von dessen Vorgänger-, Herrn Lafsitte, Aufschliisse. Dessenungeachtet stimme er mit dein Berichterstatter darin überein, daß es bei der jetzigen stnanziellen Lage Frankreichs nothwendig seh, die Grundsteuer zu erhöhen. An «d«en letzteren Umstand knüpfe sich aber eine wichtige Frage- die uber das Wahl-Gesetz; dieses seh in seinen wichtigsten Be- stimmungen von der Preises-Kammer durch ein Amendeiuent ver- ändert warben, das scheinbar den Wählbarkeits- und den Wahl-Cen- sus verniindere, in der Wirklichkeit aber den letzteren auf 240 Fr. und- den ersteren in demselben verhältniß erhöhe: ja in man: chen Departements seh diese Erhöhung noch bedeutenden Der ge- fiinde Sinn der Nation unb die Geschichte würden darüber rich- ten, ob die FPa«irs-Kamnier durch dieses Amendement ihrer Stel- lung und ihrem Auftrages gemäß verfahren feh; die Deputirten- Kammer werde hoffentlich dem ihrigen treu bleiben und die von der erblichen Kammer mit dem Wahl-Gesetze vorgenommenen veränderungen verwerfen. Es seh aber wichtig, den Folgen die- ses Aiiieiidenieiits vorzubeugen und den Bürgern, von denen man so große Opfer verlange, anzuzeigen, daß zuiii Lohne dafür auch ihre Rechte und Freiheiten erweitert werden sollten- Er erkläre und glaube auch, für seine Kollegen erklären zu kön- nen, «daß bei ihnen für die Bewilligung erhöhter Steuern die Erweiterung der Wahlrechte iiothivendige Bedingung seh, und er habe in dieser Beziehung ein Amendement atif das Bureau nie- dergelegt, weil er es für dringend nöthig halte, diese Sache bald zur Entscheidung-« zu« bringen Er beschivöre die Minister, sich iiber diese hochivichtige Frage klar und bestimmt auszusprechen; je»niehr sie sich als Freunde der Volksrechte zeigten, desto mehr wurbe ber Thron und das Ministerium sich auch den Beifall der Ration erwerben. Wenn das Ministerium sich hierüber mit Fe- ttigkeit ausspreche, so werde dies auf das Vottiiii der erblichen Kammer großen Einfluß ausüben. Eine solche Maaßregel von Seiten der Minister und der Kammer würde besonders unter den gegenwärtigen Umständen eine gute Wirkung hervorbringen, unb da die Zukunft nicht ganz wolkenlos seh, so seh ein immer engeres Einverständniß der Bürger unter einander nöthig. Wenn man von der Kammer die Bewilligung neuer Steuern verlange, fo seh dieselbe auch berechtigt, sich um bie verwendung derselben zu beküiiiinerii und zu untersuchen, ob man mit jenen Simi- iiieii auch wirklich etwas für die vertheidigung des Vaterlandes thue. Der KriegssMinister habe darüber bereits genügende Aufschliisse gegeben. Der Präsident des Minister-Raths habe in feinen ersten Vorträgen mit zieiiilicher Bestimmtheit von der Möglichkeit gesprochen, die Europäifchen Mächte zur Einstelluiig ihrer Rüstungen zu bewegen und ihnen selbst dieses gute Bei- spiel zu geben; in feiner letzten Rede habe er sich darüber schon weniger bestimmt geäußert, unb man habe daraus auf die Un- vernieidlichkeit des Krieges schließen wollen. Jedenfalls müsse Frankreich sich fchlagfertig halten, ba es stets auf einen Au- griff von Seiten der Staaten , deren Regieruiigsforiii von der seinigen abweiche, gefaßt sehn müsse. Unter solchen Umständen seh vor allen Dingen in der Wahl der di- ploiiiatifchen sJlgenten große Strenge nöthig. Ohne von dem diesseitigen Botschafter in London zu sprechen , den er für einen Frankreichs würdigen Repräsentanten halten würde, insofern England und Frankreich für die Aufrechthaltung der Freiheit und des Friedens mit einander verbunden waren, so seh es iinklug, daß man das Koiisulat von Edinburg, viel- leicht das wichtigste unter alleii wegen der Wachsanikeit, die der damit bekleidete Beamte über die Korrespondenz des alten Ho- fes mit Frankreich ausüben müsse, in den Händen eines vom Fürsten v. sDolignat dazu ernannten Mannes lasse; eben so tin- vorsichtig seh es, daß man die größtentheils auch von der vori- gen Regierung für frühere in bet Veiidee geleistete Dienste er- nannten Zoll-Beamten in den ivestlichen Departements auf ih- ren Posten lasse, während gerade dort die größte Vorsicht nö- thig seh. Schließlich wiederholte der Redner, daß er nttr dann für die Erhöhung der Abgaben stimmen würde, wenn dieselbe, dem von ihm vorgelegten Amendement gemäß, auch eine Erweiterung der politischen Rechte herbeiführte. Herr Thouvenel äußerte, der gesellschaftliche Körper leide an einem hitzigen Fieber, und die Minister glichen unerfahrenen Aerzs ten, die, wenn sie eine Krankheit nicht zu beurtheilen wüßten, im Finstern umhertappten. Da Herr Thouvenel selbst Arzt ist, so erregte dieses Gleichniß großes Gelächter. »Ich beschwöre die Regierung-« äußerte derselbe am Schlusse feines Vortrages,
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Auge fasse und sich endlich befolgte Neutralitäts-Shstem Völker bloß-
,«,daß sie unsere Zukunft ernst ins überzeugt, daß das von ihr bisher » im Lande nur bange Besorgnisse erregt und die « » stellt, die unserem Beispiele nachahmen wollen. Italien wird von den Oesterreicheru überschwemmt, Belgien sichs sich "n mächtigen Gegnern bedroht, und ist erst das unglückllchk Poles wieder unterjoche, so wird man von allen Seiten iiber tin-« het- fallen und uns wie Rebellen behandeln. Sache der Ministe! ist es, uns aus dieser schwierigen La e zu reißen; »nur wenn sit die blüht“, Ehre, Sicherheit und · nabhängigkeit Frankreich- unb feiner natürlichen verbüiideten bewahren, kennen sie Mk das Zutrauen aller gutgeslnnten Bürger rechnen.” Herr Karl Dupin sprach zuvörderst einige Worte zu Gunsten der Anhan- ger der vorigen Dynastie. Die Oppositions-8Partei,» mm!“ ek- habe sehr Unrecht, wenn sie auf die Absetzung einer Immer noch größeren Anzahl von Beamten der alten Regierung dringe ; als Buo- naparte mit dem Konsulate bekleidet worden, habe ebenfalls ein ge- ioaltiger Meinungs-Zioiefpalt geherrscht; nichtsdestoiveniger habe der Konful alle Republikanet, selbst diejenigen von 1793, im Amte behalten, den Emigranten habe er die Rückkehr nach Fkankkklch gestattet, und 'bie Vendser habe er nicht nur anmestirt, solcka diejenigen unter ihnen, die Beweise des Muthes und der Fahlgs keit gegeben, sogar in die Reihen der Armee aufgeklommen- Ebenso solle man auch jetzt von den Beamten der vorigen Re- gierung nichts weiter verlangen, als daß siedet neuen irrt! YUD eifrig dienen, im Uebrigen aber solle man ihnen ihre politiikhe Ansichten, insofern sich dieselben nur nicht durch feindselige Re- den oder gar durch strafbare Handlungen äußerten, zu Gute hal- ten. Der Redner ging hierauf näher in das vorliegende Gesetz ein. »Wir initerstützen«, äußerte er »das Ministerium, weil es allein die Macht üben will, für die es dem Lande verantwort- lich ist; wir unterstützen dasselbe, weil wir es für fest und kräf- tig genug halten, um den Palast des Königs vor den Angriffen der Meuterer, die Wohnung eines Deputirten vor dem Frevel der Wüthriche, das Hotel eines Botschafters vor einer verletzung des Völketrechts, die Tempel des Herrn vor den verwüstungen der Gottlofen und das Haus des Priesters vor den Plünderun- gen freigelassenet Sträflinge zu bewahren; wir unterstützen das Ministerium , weil es muthig genug ist, unt sich offen von der Propaganda loszusagen, weil es laut erklärt, daß das Blut der Franzosen nur Frankreich gehört, weil es Mit- gefith für die Völker empfindet, ohne zugleich einen Haß gegen die Könige zu nähren, unb weil es die National-Ehre nicht in der brutalen Gewalt, die das Völkertecht mit Füßen-treten will, sondern in der Billigkeit, der Unparteilichkeit und der Mensch- lichkeit sucht. Auf diese Grundsätze stützt sich uiifer"Beistatid, lind wir wagen, zu behaupten, daß dieselben von der großen Mehrzahl dieser versammlung und des gesaiiunten Landes getheilt wer- den.« Hr. Dupin stellte zuletzt einige interessante Berechnungen an, um den Beweis zu fuhren, daß Frankreichs innerer Reich-· thuiii stets im Wachsen begriffen feh, und schloß, indem er für _ den vorliegenden Gesetz-Entwurf mit den von der Konmiission in Antrag gebrachten Aiuendements stimmte. Der General Laniarque, der vorweg erklärte, er wolle stch nicht mit der vorliegenden finanziellen Frage, sondern mit den auswärtigen Vei- hältnissen Frankreichs beschäftigen, behauptete, daß die Aussicht in die Zukunft immer trüber würde , und daß die Minister die einzigen wären, die, für Alles, was sich um sie her-um ereigne, Auge und Ohr verschließend, die herrannahende Gefahr nicht"fä- heu. Als Belag dafür könne et ein ofstzielles Aktenstück , das Londoner Konstanz-Protokoll vom 27. Februar, anführen, worin man Belgien zu Gunsten Heilands aufopfere, indem man dem ersteren Lande willkürliche und gegen einen Angriff schwache Gränzen gebe und ihm über die Hälfte der klolländischen Schuld aufbürde. Man wolle Belgien für seine nabhängigkeitsliebe bestrafen und es durch Noth und verzweiflung wieder unter die vorige Herrschaft zurückbringen. Aber nicht Belgien al- lein werde von einer Restauration bedroht , auch Frankreich habe man im Auge, unb mit Rücksicht auf dieses stelle man es als ein höheres Princip auf, daß die verträge nicht ihre Kraft verlören, welche veränderungen auch in der Organi- sation der Staaten vorgehen möchten. vergebens habe die Fran- zösische Nation seit der Wiederertverbung ihrer Freiheit auch ihre alte Kraft wieder gewonnen; vergebens wolle fle den ihr zukom- menden Rang unter den Völkern Europa’s einnehmen: man verurtheile sie zur Unthätigkeit, und ein Kotigreß, an dein ein Französlfcher Diploniat Theil nehme, erkläre, daß Alles, was im Jahre 1815 geschehen feh, nur den Zweck gehabt habe, ein rich- tiges Gleichgewicht in Europa herzustellen. Dies müsse man für eine Ironie halten. IniJ. 1789 habe zwar dieses Gleichgewicht bestanden; wie verschieden seh aber auch die damalige Lage Frank- reichs von der jetzigen. Spanien, im Besitz der schönsten Kote- nieeii der Erde, seh damals im Stande gewesen, dem Familienmi- trage getreu, Fraiikteich mit einer furchtbaren Flotte zu unterstützen; Holland habe in den Kriegen mit Amerika gezeigt, daß seine Al- lianz nicht gering zu schätzen feh; Italien habe durch die innige verbindung Frankreichs mit Neapel iuid spiemont mehr unter Französischeni, als unter Oesterreichischeni Einfliisfe gestanden- Oesterreich, seit dem verträge von 1756 mit Frankreich verbün- bei, habe an Belgien eine lästige und unhaltbare Besitzung ge- habt; Preußen habe kaum 7 bis 8 Millionen Einwohner gezählt, und drei Viertheile von sDolen, mit einer Bevölkerung von 9 Millionen, hatten die erste Theilung überlebt. Ueber allen diesen SIlIltächten, durch seinen Reichthuni und seine Einwohner-Zahl stehend, habe Frankreich in St. Doiiiingo zu feinen andern und Ostindifchen Besitzungen große Absatzplätze ‚für seiiienHandel gehabt, und England damals gewußt, daß ihm die Herrschaft über die Meere von feinem alten Nebenbuhler streitig gemacht werden könne. Wie ganz.anders sey die gegenwärtige Gestalt Europa’s! Spanien habe seine Kolonieen und seine Ma- rine verloren und könne nur noch als Gegner Frankreichs in der Waagschale gelten; Holland habe seine Macht verloren. Oesterreich, der Beherrscher Italiens und Theilnehiiier an der Zerstückelung Polen-, zähle jetzt 13 bis 14 Millionen mehr als