1831 / 115 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

hier vorgefallenen SDirniberungen.

rerDrüetung des Aufsiandes erreicht sev, Befehl gegeben worden, die Papstlichen Staaten wieder zu rannten.”

Niederlandr.

Aus dem Haag, 19. April. Die zweite Kammer der Generalstaaten ivird am Lssten d. M. wieder zusammentreten, um iiber Die noch an Der Tages-Ordnung besindlichen Finanz- Eiesestze zu berathschlagen.

Aus einem verichte des Generais Chasse geht hervor, daß die Brigg ,,Echo« und die Korvette »Nehalenni"a« vor Dem Fort St. Marie Posto gefaßt haben. Der in jenem Fort koni- inandireiide Beigische Ofsizier wandte sich darauf in einem Schreiben an den Eapitain Geesteranus, Vefehlshaber des Schif- fes ,,Echo«, und sagte Darin, daß, falls die genannten Fahrzeuge sich iticht sogleich entfernten, Der Niederläudische Befehlshaber verantwortlich für die Folgen sehn würde, die aus der Kampf- lust der Belgier entspringen könnten. Eapitain Geesteranns ant- wortete Darauf, er hoffe, daß die Belgier den Wassenstillstand eben so genau beobachten würden, als es abseiten der Nieder- lander geschehe, und daß der Belgische Kommandant die Kampf- lust seiner Mannschaften werde zu zügeln wissen, damit er (Gab. G.) nicht gezwungen werbe, Der Kampflust, von der feine See- leute beseelt fehen, ebenfalls nachzugehen. Aus dieses Schreiben ist aus dem Fort die inündiiche Antwort erfolgt, daß man sich dem Uebereinkommen gemäß verhalten wolle. -

In den Belgischen Blättern stnden sich fortwährend Nach- richten von sliteutereien, Aufstanden u. s. w. in der Eitadelle von Aniwerpen, die jedoch säinnitlich erlo en sind»

Die auf Der Scheide befindliche Oikiederländischen Flotte besteht dermalen aus einem Linienschifse mit 90 Kanonen unD 750 Mann Besatzung, 3 Fregatthl jede mit 36 Kanonen, 250 Manu, 6 Korvet- ten, zusammen mit 160 Kanonen unD 860 Mann, 2Bombarden, jede mit 2'2 Kanonen unD 120 Mann, 5 Briggs, zusammen mit 76 Kanonen und 420 Mann , 3 Dampsbooten, zusammen mit 32 Kanonen und 19l Mann, und 28 Kanoiiierbooten, zusammen mit 125 Kanonen unD 720 Mann. Demnach bestnden sich auf die- ser Flotte in Allem 651 Kanonen, zum größten Theil von star- kem Kaiiber, und 4000 Mann. Außerdem werden jetzt noch im Terel 2 Linienschisse von 74 Kanonen und 700 Mann ausgerü- stet, weiche mit der Flotte auf Der Scheide sich vereinigen sollen.

Der Ha arletnscheii Eourant zufolge, stndet unter der aus Luxemburgern bestehenden Garnison der Festung Veiiloo fortwährend eine sehr starke Desertion statt.

Aiitwerpen, 18. April. Gestern wurde hier auf dein gro- ßen Markte ein Freiheitsbaum aiifgepflanzt.

Das Hollandische Geschwader vorder Stadt befindet sich unverändert in seiner gestrigen Stellung; die Nhede von Php- tabat ist mit einem Kauonierboote verstärkt worden.

Vriissei, 18. April. Dem vernehmen nach, heißt es im Belg e, wird eine Deputatiou nach London gesandt werden, um dem Prinzen Leopold von Sachsen-Kobnrg die Belgische Krone anzubieten. Die Deputation soll aus den Grasen v.Merode, Vilain Xllll. unD Dem Abt v. Foere bestehen, die bereits meh- rere Unterredungen mit dem Minister der auswartigen Angele- grnhexlen gehabt haben sollen.

_ Der mancipatiou zufolge, sind in Namur mehr als (‚mit Franzos-liebe Ueberl.-.ufer aus Givet angekommen, die bei dein Qekjgkschen Heere Dienste nehmen wollen. Auch das Regiments- Musik-Gottes aus Givet soll sich in Naniiir befinden.

General Mellinet hat gegen die Aussage des Herrn Eh. Rogier, dass der Oberst Vanderdroek in der lsten Brigade (frii- her von Mellinet koiiin.iitidirt), wo nur Unordnung geherrscht hatte, die Ordnung wieder hergestellt habe, protestirt.

Das Instiuctionsgericht beschäftigt sich jetzt mit den neulich

ver-hört worden.

Herr Vandeweher, Vater, ist ztmi Justructiousrichter am Tribunal zu Veiissel ernannt worden.

Der Franzostsche Vicomte v. Eulhat, der in Gent zu Smo- natlxcber Einseerrung verurtheilt worden war, ist auf Dem Trans- porte nach dem Gefängnisse von St. vernard entsprungen. Er soll sammt dem Geudarmen, der ihn transportirte, nach der Ci- tadelle von Antwerpen geflüchtet sehn.

Die Herren Mathieii, Jones und Madame Pickard, ver- legerin des Vrai slbatriote, haben ihre Forderungen wegen Ent- schädigung fur den durch die verwüstung ihres Eigenthums ge- habten verlust eingereicht.

Deutschland.

Dresden, 2-2. April. Der hiesige Anzeiger meidet im gestrigen Binne: »Die zur Untersuchung wegen Störung der öffentlichen Ruhe niedergesesite Kommission hat bereits gegen snnf Individuen, weiche am 17. April an der Befreiung der zioei Arrestanten aufs Dem Rathhause Authcil genommen, unD Deren Schuld am schnellsten konstituirt werden konnte, die Er-

kenntnisse gefällt und zwar drei davon zu dreijähriger und zwei zu

ziitxljshtiger Zuchthausstrafe verurtheilt. Sie sind bereits ge- stern Dill)!!! abgtfubrt worden. Wenn die Untersuchung gegen die übrigen QFDWIUÜCEÜ Uvch mehr gravirten Gefangenen been- digt sehn wird, wird eine genauere weitere Darstellung des Ne- fultats bekannt gemacht werden«-«

Der .l"s·?.oniniandant der hiesigen Kommunal-Gaedk, Oberst Krug von Nidda, hat unterm gesteigert Tage Folgendes bekannt gemacht: »Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann hat mich be- auftragt, Den OJiitgiiedern der hiesigen .ii,’onimuual-Garde, weiche in denf letztvergangenen Tagen ihre Dienste mit Eifer und Pflicht- Sirene erfüllt haben, wovon Höchstdiesellssen zum Theil Augen- zeuge waren, Höcbssziihre vollkoimuenste Zufriedenheit zu erkennen zu geben. Se. Komle Hoheit haben sich hierbei aufs mka überzeugt, daß das Institut der Kommnnal-Garden, wenn alle feine Mitglieder von gleichem Pflichtgefnhie fiir Ordnung nnd Gesetzlichkeit beseelt sind, von unverketmbarem Nutzen für das Gemeinwohl ist und stets bleiben wird.«

Leipzig, 21. April. Die Hauptleute der hiesigen Kom- munal-Garde haben gestrigeii Tages dem Konuuandanten dersel- ben den Wunsch zu erkennengegeben, in einer Adresse an Se. Maj. den König und Se. Königi. Hoheit den Prinzen Mit-Ne- genteii die Gefühle auszusprechen, weiche die gesannute Kontinu- nal-Garde Leipzigs bei Eingang der Nachrichten über die beklagens- werthen Auftritte in der Residenz, ergriffen haben. Die Adresse wurde sogleich entworfen, Die Nachricht davon ging von Mund zit Munde, unD obgleich Die meifte Mitglieder der Kommunal- Garde durch die eben stattfindeude sitesse an ihre Geschäftslokale gebunden waren und die Schrift nur wenige Stunden zur Un- terzeichnung auf dem versammlungs-Zimmer der Organisations- Kommission aiislag, erhielt dieselbe dennoch 1429 Unterschriften, weiche aufs neue den mit Recht an Der hiesigen Kommunal- Garde gerühmten guten Geist bethätigen. Die Adresse lautet folgendermaßen :

Schon über 80 Zeugen sind ·

850 Allerdurchlaiichtigster, Großmckchtigster "König, Allerhalt- - di ster König und Herr! » Durchlauchtig er Herzog-Miteigent, Gnckdigster err

Mit Schmerz und Wehmuth ist unsere Brust durch die Nach-.

richten erfüllt, welche wir über die neuesten Ereignisse in Dresden erhalten haben. Denn was kann für den treuen Bürger unD Un- terthan detrnbender sehn-· als die Gewißheit, daß ein Pöbeihaufe- und leider auch ein Theil verirrter Bürger- 'anDlungeu beschi- wodnrch Stube, Eintracht unD Alles, was den Fürsten wie das Volk beglückt, fur lange Zeit unterbrochen werden können. —- Allein in unserer Brust lebt iinerschütiert die Hoffnungi für die Rückkehr des Fr edens »und das vertrauen- durch den Erns nnd die Strenge der Gesehe die Ordung nicht nur wiederhergcstcllt- sondern auch tin- wandelbar befestigt zu sehen. Gut ist _Der Wille, treu die Liebe und stark die Kraft der Sachsen, eine versicherung, welche jedes Säch- sische Herz rechtfertigt und Durch Die That zu bewähren bereit ist. Jenes ehrenden Namens haben u'ch' Die Niihesiörer nuwürdig ge- macht: ‚53m5, ist die Zuversicht, dies sind die Hossitiingeii- welche die Leipziger Kominunablisarde bei dieser Gelegenheit auszusprechen sich gedrungen fühlt. Sie hegt die feste lxebcrzcugung, daß eigne Kraft das Böse niederzitkciinpfen vermag-, sie beschwört aber auch ihre Fürsten, nur sich selbst, nur der Treue des Landes das Wohl desselben auzuvertraueii, nicht in fremder Hülfe ein Ersalzniittel für eigne Kraft zu erkennen. Von der lebhaftestcti Trauer über Die Er- eignisse der lebten Tage ergriffen, „haben wir zugleich den unwan- delbaren Vorsatz gefaßt, die Gesiituuitgen der iiuverbrüchlicbsten Treuen-und szu geben und für die Erhaltung der Ruhe unD Ord- nung in unserer Stadt- so wie fürdie Beförderung und Erhaltung derselben- im«ganzen Lande nach Kräften Sorge zu tragen.

Mit tiefster Ehrfurcht unterzeichncn wir 2e.

(Folgen die Unterschriften.)

Atich der Senat der hiesigen Universitat, ingleichen der ge- sammte Fudelsstanh haben silDreffen an Den König und den Priuzen .. itregenten gerichtet, worin Der tiefe Abscheu gegen die obgedachten Nuhestörungen nebst den Gesiimungen der unwan- delbaren Anhänglichkeit unD Treue dargelegt werben.

Defierreicb.

Wien, 19. April. In Folge der so glücklich beendetetha- iiänischeit Angelegenheiten, haben Se. K.Ks. Majestät das nach- stehende Allerhöchste Handschreiben an den Haus- Hof- und Staats-Kanzler zu erlassen geruht: .

„Sicher Fürst Metternichl In dem Augenblicke, wo die Maaßregein, ivelche die Wiederherstellung der in mehreren Thei- len Italiens gestörten Stube, Die Erhaltung und Sicherung der vollen Judepedenz der Itaiianischeu Staaten unD des Mir so sehr am Herzen liegenden allgemeinen Friedens zum alleinigen Zwecke hatten, mit Dem schnellsten und gliickliclisien Erfolge ge- rönt sind, wünsche Jch, Ihnen einen Veweis Meiner Erkennt- lichkeit für die Dienste zu geben, Die Sie Mir unD dem Staate bei dieser wichtigen Gelegenheit abermals geleistet haben. Ich verleihe Ihnen sonach die Dekoration {Weinen Königl. Ungari- schen St. Stephans-Ordens in Brillanten.

Wien, den 18. April 185l.

Franz m. p.”

T ü r k e i.

Die Schlefische Zeitungtheiit folgende SDritmtfclrwi: ben mit:

„räucharefi, vom 2. April. —— Seit geraumer Zeit hat sich hier nichts von politischer Wichtigkeit ereignet, ancb wiffen wir noch immer darüber nicth Sicheres, aus wen d e Wahl zum Oberhaupte unseres Fürstenthums fallen wird. —- Irre Ot- ganisation in allen Branchen der iildminxstration schreitet rasch fort, in vielen Fällen hat man die in‘ Den civilisirten Ländern Europas eingeführte Ordnung zum Muster genommen. Die in diesen Staaten übliche Kleidertracht hat ebenfalls Eingang bei uns gefunden, alle Dioitiis-H;ititzzlieder trat-en diese, unD die Beamten und angesehenen sprioaten ahmen ihnen hierin nach.“

,,Venedig, 1l. April. Durch ein in 6 Tagen aus Alba- nien hier eingelaufeiies Schiff haben wir folgende wichtige Nach- richten über den Stand der Dinge im Titrkisrben Reiche erhal- ten: ,,»Skutari, Xi. April. Aus-Lob Mars ist fhsiiisrapha Pastba mit lu,«.500 Mann wohldexvafsnetcr Triicpin von hier aufgebro- chen, hat aber, statt wie man glaubte und wie er friiber selbst erkl..srte, gegen Elbassan zu marschireii und nur seine Ganze an oertheibigeu, feinen Weg über Pesreni nach Skopsa eingeschla- gen. Auf diesem Matsche will er die Trupp-en seiner Veto-unde- ten an sich ziehen und in letztgenannter Stadt ein ii.iianifesh wo- durch er sich zum Oberhaupt der Janitscbaren erklärt und- a’..e Anhänger derselben unter seine Fahne ruft, publizirenz sodann aber möglichst verstarkt über Kiipnii (i«-.-iiit-erlia) nach Monastir (Bitogiia) marfcbiren, um Den (.sii«oß:Wesier Reschid SDafcha auf:

zureiben. Se.-n Schwiegersohii Zeladii, Bei von Ochnida, (wel- cher aus diesem seinem Besitz bekanntlich schon früher durch die Truppen Resehid Paschas wisse-he diese Stadt

besetzt haben, vertrieben worden ist) ist, um ihn zu miter- stützen, schon vor 20 Tagen nach Unter-Albanien abgegan- gen, um Dort Die Unzufriedencn zu sammeln unD so den Groß-Wesir zwischen zwei Feuer zu bringen. Tiliidereiseits ver- sichert man, daß SIJiustaphinPascba von Skopia aus unverweilt über Sophia itiid Philippopei nach Adrianopel zu ziehen beab- sichtige und sein Schwiegersohn nur den Groß-Sonn zu beschaf- tigen beauftragt seh.«

,,Belgrad, 11. April. Die Post aus Seres ist heute ans- geblieben, was veriuuthlich seinen Grund in den von Skutari bis nach Bulgarien hinein verbreiteten Unruhe-n hat. Wir kön- nen deshalb auch nichts Neues hierüber mittheilen. In ganz Servien herrscht vollkommene Stube; Die hiesigen Türken sind noch immer in der Festung eingeschlossen--

(‘U

z iii a n d.

Berlin, Jä. April. Nach dem im gestern erschiene- nen Viatte der Gesetz - Sammlung enthaltenen Staats Anker- trag zwischeii der diesseitigen unD Der Qirotiherfogl. Sachsen- Weimarschen Regierung vom llten Februar dieses Jahres, werden die Großherzoglichen Lande vom l. Jan. 1833 an dem Zoliverbande der östiichen Preußischen Provinsen beitreten. Bis dahin, daß dieser Veitritt wirklich erfolgt sehn wird, ist zum Ve- huf der gegenseitigen Erleichterung des verkehrs und Gewerbe- bettiebs, so wie zitr Sicherung der landesherrlichen Zollgefalle, die verabredung getroffen werden, daß zivischen folgenden spren- ßifchen Landestheileu, als: dem Landkreise Erfurt, Dem Kreise Schlenslngen und dem Kreise Ziegenriick einerseits unD Dem Großherzogthum Sachsen-Weimar andererseits vom 1. April d. J. an dergestalt ein freier gegenseitiger verkehr bestehen soll, daß die von den beiderseitigeit Unterthanen innerhalb jener Lande zu verfuh- renden Waaren aller Art überall den eigenen iuländisclxien Waa- ren völlig gleich behandelt werden, auch in dem Gebiete des ei- nen der beiden kontrahirenden Theile, so weit sich die Bestim-

«arran-.;å·ct vom Musik-Direktor Kugler.

niiingen dieses Artikels darauf erstrecken, Die Unterthanen « anderen Theils nirgends einem Binnenzolle, außer Deut .- Sachsen-Weimar-Eisenach zu entrichtenden Thüringensch Geleit, so wie es gegenwärtig in der Stadt und dem Gebiete (Erfurt, in Der Stadt unD in Dem . biete Gotha unD in Dem Großherzogthume Sachsen-Weimzk Eisenach erhoben wird, oder so wie es künftig, in (Beweith Der Bestimmungen des Artikels dieses vertrages, wird ab

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung .

ben werden, unterliegen sollen. Ausgenommen von N fer Freiheit des verkehrs sind: a) Salz und Spielk ten, h) alle Gegenstände, von weichen bei der Erzeugte oder der Bereitung im Inlande eine Abgabe erhoben mm In Absicht des verkehrs zwischen der Stadt Erfurt und d

115.

BerliiisDienstag den Wstm April.

Großherzoglich Sachsen-Weimarschen Landen, sowohl wasd

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Eingang als die Durchsicht anbelangt, solicit vom 1. April D. an die beiderseitigcn Unterthanen gleich behandelt werben. VV nämlichen Zeitpunkte an soll auch, ohne Beschränkung auf se soudcre Landesrheile und sprobierten, von Königlich Preußisch - und Großherzoglich Sachsen-Weimärscbcn Unterthanen, wes in dein Gebiete des aitderen kontrahirenden Theiles Handel uu Gewerbe treiben oder Arbeit frechen, keine Abgabe entrichtet w Den, welcher nicht gleichmäßig die eigenen Unterthanen derselb Art unterworfen sind.

In einem Schreiben aus Meinei vom 20. April bei es: Am Allontage Den isten d. M. tun 6 Uhr Abends ist »- Dampfschifs ,,Friedrich Wilhelm-« zum zweiten Mal nach Lieb abgegangen, um Die Russische Post dorthin zu überbringt Vorgestern Abend ist der Kaiseri. diiitssische .General-Major v Reiinckampf in Polaiigen eingetroffen und hat sofort über l’ ziisammengezogenen 1700 Mann starken Russischen Truppeii d Koiimiando übernommen. Diese Truppen werden durch d aus Rossienna zurückgedrängte Kaiseri. Russisrhe Truppemlso unter Anführung des Obersten Bartolome, besteheitd aus DE kadrons Garde-Pioniers zu Pferde, 2 Grenadier-Conipagniiis des Regimenrs »König von Sprenfien”, 2 Jäger-Eompagnie unD etwa 30 Kosaken, überhaupt 1000 Mann mit 2 Kanone- iiitd 2 Haubitzen verstarkt werden unD nunmehr offenle agicii Der genannte General wollte sofort auf Dorbian losgehen iiii Die Dort Derfammelten Insurgenten vertreiben, von da aber s nach Russisch Krottingen wenden unD Dann weiter gegen Sei schen operiren.

Aus Tilsit vom 19ten wird gemeldet: »Wie es beif » werden in Georgenburg mehrere tausend Mann von dem (Sau Eorps erwartet, um Die in daslger Gegend versaiiitnelten Ins genten aiiziigreisen;- auch soll der Kriegs-Gouverneur in Ri mehrere Truppen mit Geschüh von dort gegen die Empörer gesandt haben unD einiges Geschulz aus der Festung Dünab -" auf dem Wege nach den insncgirten Provinzen sehn. Die J surgenten fahren fort, das Volk aufzuwiegeln und ihre Haus so viel wie möglich zu verstärken. Ueber die Anzahl der Empi im Augustowscben hat man noch nichts Ziioerlassiges erfaht kennen. Um die Rebellcn zu enthusiasmiren, lassen ihre A fiihrer ihnen viel Branntwein verabreichen und gestatten ihn mancbe Ercesse, zu welchen besonders die Trunkenheit sie vetl’ tet. In d escn Tagen sind, dem verlauten nach, mehrere «- surgentenhaufeu aus dem Litthauiscben itach der Wojewodsch Augustowo gezogen, wo sie sich mit den dortigen Enipörern v einigen wollteu.’l

Amtiiche Nachrichten.

Kronit des Tages.

Se. Majestät der König haben Den Appellations-Afsessor artins zu Köln zum Ober-Bergrath unD Justitiarius des heinischen Ober-vergamts zu SIZonn zu ernennen, und die des- an; ausgesettigte Vesiailung Allerhöchsteigenhandig zu vollziehen ernbt.

Der bei dein Land- und Stadtgericht zu Ahien fungirende Ustiz-.)donuiiisfarliis Uhleiibrock ist zugleich zum Notarsus in

km Bezirke des Ober-Landesgeriehts zu Münster ernannt worden.

Angekommem Der (Ti»««euerai-S)Ikajor nnd Konnnandant willhaben, von Rottenburg, von Breslau.

Durchgereist: Der Königl. Französischc Zentrums-Secre- an, Freiherr von Andrä, ais Eourier von St. Petersburg ommenb. nach Paris. -

Zeitiings-Nachrichten.

Ausland.

Nußiand.

St. SDeteröburg, 16. April. Se. Maj. der Kaiser haben en beim Generalstabe St. Kaiseri. Hoheit des Ecsacewitsch an: eftellten Generai-Masor von Gersteuzweig für seine ausgezeich- ete Tapferkeit in den Gefechteu gegen die Politische-i Rebellem um Ritter des St. GeoraewOrdens dritter Klasse ernannt.

In einem, von der St. Petersburger Zeitung niitgetheilten, im Politischen Biatte Thg odnik entnommenen Aitfsatze, dessen etfasser sich als einen Lithauer zu erkennen giebt, heißt es: ‚Werfen wir Dreifi Die Frage auf: verdieitt die gegenwärtige Ne- oiittion Polens irgend eine Sympathie von Seiten der Zeitge-

ich: sie ist um so widriger, als sie durch keinen vernünftigen rund, durch keine Nothwendigkeit veranlaßt ist. Damit eine atioit den Selbstbetrttg so weit treibe, auf Die Heiligkeit der ide zu verzichten, ihren gegenwärtigen Wohlstand aufzuopfern d dem Unstern einer allgemeinen Umwälzung Trotz zu bieten, iiißte wenigstens, menschlicherweise gesprochen, die Summe der Nachtheile ihrer politischen Lage den Vortheilen die Wage hal- im, Die sie aufgiebt, indem sie einen so verbrecherischen nnd ver- weifelten Schritt thut. Welches stnd denn nun die politischen Nachtseiten, die jene Aufwiegler in Warschau den Segttungen entgegenstellen können, die aus der vereinigung dessKönigreiches mit dem Russlschen Kaiserthume, der Quelle des Wohlstandes und der Existenz Polens ais Staat, für diesen hervorgehen? Welches sind die Beschwerden, die sie gegen die Regierung des Kaisers und Königs vorbringen-können? Ist es die einst- weilige Aufhebung der Druckfreiheit, diese 5Dliaafiregel, Der das Land seine politische (Erhaltung, feine Finanz-Vortheile und seinen Kredit verdankt? Und seit wann war wohl die freie Presse ein Grundgesetz Polensk Seit wann verschniolz sich diese ver- günstigung so innig mit den Sitten der Polen, daß sie dieselbe nicht mehr entbehren können? Polen hatte während seiner re- publikanischen verfassung jederzeit eine Eensur unD, als es Her- zogthum Warschau hieß, eine noch bei weitem strengere. Oder ist es das Ausbleiben eines constitittioiineilen Budgetst Ja, ein solches Budget ist bis ietzt noch nicht der verathung der Kant- niem vorgelegt worden; allein auf diesen verzug iourde schon Durch Die Eharte im voraus hingedeutet. » torisch, daß, auf ausdrückliche Anordnung des Kaisers unD Ko- nigs, das Ministerium daran rastlos arbeitete und dasselbe in kurzer Zeit der verathuiig des Landtages anheimgestellt haben würde. -—— Unterdessen hat keiner von Denen, Die in Den Tag- blättern dieser svorgeblichen Beschwerde erwahnen, das wahre Wort des Räthsels genannt. Und doch ist es den Unruhesiiftern, Die in Warschau das große Wort führen, eben fo wohl bekannt, ais es den Mitgliedern der Regierung war. Alle wissen es gleich gut, daß der Geist des Absoiutismus keinen Theil daran hatte, unD daß das Zaudern des Ministeriums mit der Darlegung des Budgets ein wenig von einer durchaus einheitniscbeii kliuckslcht Ozskcm 5P heuiihrte, Die das ganze Volk vortrefflich begriff, und Die Nieme : zur Ehre der Nation selbst, vor Europa zu bekennen wagte. Soll

man mit der Sprache beraubtl w— Wohlani die Mittheilung des Budgets wurde größtentheils aiis sehr verständiger Vorsichtf der besten Patrioten Polens verzögert, beritheud auf einer traurigen Erfahrung der vergangenheit: und die Wünsche aller guten . Bürger vereinigten sich dahin, diesen bedenklichen Augenblick iiocb iv weit wie möglich zu verschieben, um den Ideen der Ordnung eit zu lassen, ihren Platz wieder einzunehmen. Ein iibcreilier versuch konnte das Königreich auf ein gewagtes Spiel sehen. Noch gährten die alten anarchischen Träume unter den Despit- Spreu: Metall Sitzt-. ist«-»p· 7221sp z«»»«»z zu 100 »H« p,l ritten, unD man kannte die unbedingte Formel, welche _Drc Land- 0l.-lig. ist«-. lsank—Acnm 100013,. boten von Alters her von ihren Kommittenten unt auf den Ast-g ————«- tmbfingen: »Keer Abgabm geflattet!” (un zwei-sich nie po- Berichtigung. Im gesteigert Blattk der Staats-Zeit zwalat"). Außerdem besorgten das Ministerium unD alle verstan-

S. 8—-lö, Sp. 2, Z. 57 l. »Dragoner« st. »Husaren«. digt Leute mit Recht, die Kammer möchte das Lsiiidget ver- weigern, einzig unD allein aus wilder Unbedachtsanileit iuiditin

« r - das vergnügen zu haben, fich nach Art der lieben alten Zeit

wider die Regierung aufzuiehnen. Die Liberalen in Wiirlchau wissen sehr wohl, daß sie bloß deshalb die Mittheilung des Bud- gelb mit lauter Stimme begehrten, um Die Schmachscenen der alten Landtage wieder ins Leben zu rufen; und das; das-Mini- sterium jene Mkttheilung nur Darum nicht beschleunigt wünschte, sowohl tun ihnen die Gelegenheit zu ersparen, sich im Angesichte Von Europa mit Schande zii bedecken durch Beitrkunduna des längst bekannten diplomatischen Sprichwortes: »daß die Polen unfähig fehen, sich selbst zu regieren”; als auch um das Land Vor den traurigen Folgen dieses verhängnisses zu bewahren. —-

Königliche Schauspiele.

Montag, 25. April. Im Schauspielhause: Trauerspiel in 4 Abtheiutiigen.

Stein-worki, 27. April. (Am Biißtage.) Im Opernhaus Große Symphonie von össiozarh in (I-dnr. Hierauf: Das Alex Derfeft, große Eiiittate von Handel, aiisgeftihrt von säiunitli Königl. S..ngern unD Sangerinuen, so wie von den sanini ciien "filitgliebern Der Königl. Kapelle, Der Königl. Musiksai und dem gesanunten Chors-ersonale les Königl. Theaters, litt der Dgrection des Königl. General AiiusihDirektors und ’-« ters Hin. Spontini.

Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstiitzungs-.Ka kSpontnii-Fonds) für hülfsbediitftige Theater-Mitglieder i unnut.

Villets zu allen Plätzen sind von Montag, den 25sten ' fes Monats an, im Billet-Berkatiss-Bureau zu folgenden P seit zu haben.

Ein Plan in Den Legen des ersten Ranges 1 Nihlr. n.

Die Schii

Königstädtisches Theater.

sD32ontag, 25. April. Zins-any oder: Der Pantoffelina im Feenreicbe, großes romaiitiscbes Zauberspiel in 2 Akten, « A. Bauerlh für diese Bühne bearbeitet von L. Bausch; N , Mit neuen Decoratio und neuer OJiiiscliiiierie von Hrn. Rollen bisheriger Dekotal unD i'lliafchinemneiftec beim Hof-Theater zu Kassel, jetzt « engagirtes Mitglied dieser Bühne.

A uswiirtige Börsen.

» Amsterdam. 19. April. .

l‘ueilorl. wirkl. Schuld Zog-. Kauz-ßill. lö- Metall. 80-1. Kuss. Engl. Anl Dill}.

Il n m l- u er; , “Z2. April Viertel-in 4prnc. Print-all 73. Bank-Adieu 1000. Knauf. Aul. 3.6%. Hund« Anl. Unruh. Cert. 84}. l’oln. pr. Mai 93}. Dän.

si. Petersburg, 15 April. , » Hamburg 3 Mm). 9?}- Sillncr-Ruhcl 373 Kop. 6proc. Insc- Laub—Ans. 109.

W i e n. 19. April.

NEUESTE BüfllRSENx-NAGHRIGI—ITEN.

Frankfurt a. an, 21. April. Oesterr. öproi. Metall. « 83%-r 4proc. 7.3. 72-Z. 23proc. «i-2ä. lproe. 18;. Brief. B Aktien 1220. 1215. Partial-Oblig. 114·)-Z-. listig-. Loose zu 100 109. Brief. Spoln. Loose 45;:. 45.

Redaeteur Jobii. Mitredarteitr Eottel

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Gedruckt bei A. 29- 9W”

iossen, unb verdient sie insbesondere die unsrige? —- Nein wahr: .

Es ist gleichwohl no-«

Wir gehen weiter in der Erwägung des vorgeblichen Beschwerde- grundes der silufrr’ihrer. Ist es das Bestehen einer geheimen Polizei,« die» nachstchtsvoll genug war, sie ihre unheiibringenden Zusammenkimfte ruhig fortsetzen zu lassen? Oder ist es endlich wohl gar das verbot der Oeffentlichkeit der parlamentarischen ver- handlungen, welches jedoch keinesweges die Freiheit der Bera- thunaen des Landtages beeinträchtigte, fonDern höchstens die Zu- schauer um eine Ergotzlichkeit brachte? —- Großer Gott! Sind diese Gründe wirklich so gebieterisch- daß man ihnen die Ehre der Station, allen Wohlstand des Landes und seine ganze Zu- kunft zum Opfer bringen muß, tun seine Städte in eben so viele Schutthaufen und das Vaterland in eine Wüste zu verwandean Wo auf Erden ist das Land, und wäre es noch so gepriesen für seine Freiheit und Glückseligkeit, das neben feinen politi- schen Vegünstigungen nicht zugleich iästigereit Unbequemlich- leiten ausgesetzt wart, als Diejenigen, über welche die Aufwiegler in Warscbau entrüstet stiid oder vielmehr sich entrüstet stellen? -—— Weiche Ursache hatten sie Denn, mit Dem blühenden, ruhigen und ehrenvolle-i Zustande ihres Landes unzufrieden zu sehn? ,,Unabijangig wollen wir sehnl« rufen die Aufwiegler zur Ant- wort. Schon gut! euer Wunsch ist in so weit ganz erklärlich, ais ihr nichts an verlieren hattet unD alfo, bei dieser veränderung der Dinge, die vertheilung aller vortheilhaften Staats-Aemter und die Mittelan euch bringen konntet, das öffentliche vermö- gen iiach Willkür zu vergeuden. Allein das Land, was sollte das arme Land bei dieser eurer Unabhängigkeit gewinnen? Für seinen ganzen Wohlstand nur dem zwanglosen Handel mit Nuß- land unD Der edlen Freigebigkeit seines großmtithigen Beherr- schers verpflichtet, vom Meere-getrennt durch mächtige Staaten, ohne Häfen, ohne Absatzwege für seine Produkte, würde das

·Konigreich Polen, wenn es sich selbst überlassen bliebe, sich bald im

schrecklichstsn Elend erblicken. Und selbst wenn es irgend einen See- hafen besäße, vermöchte wohl seine aufkeimende Industrie es mit den andern Ländern aufzunehmen, ohne sogleich erdrückt zu werben? Wem leuchtet es nicht ein, daß die hätteste Strafe, welche Rußland Dem empörtenPolen auferlegen könnte, darin bestände, wenn es für, einige Jahre seine (Stangen unD Märkte ihm versperrte unD, in Hinsicht des Handels, mit demselben wie mit einem unabhän- gigen Staate verführe? Das Land würde unvermeidlich wieder in Die Armuth versinken, die sein trauriges Loos war, bevor es unter Alexanders Scepter gelangte. —- s„’ßir berufen uns also Darauf: Die Polen hauen durchaus keine vernünftigen Beschwer- degründe gegen die Regierung, der sie eine höchst ehrenwerthe politische Existenz und einen Schau von materiellen Vortheiien verdanktew Ihre (Empörung erwuchs aus einer verschwörung junger Leute, denen der Zustand ihres Vaterlandes völlig unbe- kannt, die aber dagegen selbst mit den tevolutionnairen Ideen des Tages genährt waren nnd durch denselben versteckten Hebel behend gelenkt wurDen, Der in Beigieit, in der Schweiz und in einigen Deutschen Staaten die Zündstoffe anregte und die Fackel des politischen Weltbrandes ins Herz des schönen Ita- liens warf.«

Nach dem Jahres-Bericht des hiesigen analiden-Eomitc«s wurDen im verflossenen Jahre 85 invalide Ofsiziere angestellt; an temporaireii Unterstützungen vertheilte man unter 43 Ofstziere 25,066 Rubel 66 Kop.; sechs Generale unD 86 Offiziere erhiel- ten zusammen an Jahrgehalten 55,200 Rubel; unter Die Ritter des St. GeorgemOedens ister unD 4ter Klasse und des St.

«Wladimir-Ordens 4ter Klasse ivurden 9700 Ritbel vertheilt.

Ueberhattpt hatte das Eomits im vergangenen Jahre 13 Gene- rale lind 964 Ofstziere unterstützt. 52 Vater, Mütter und Witt- wen verstorbener Invaliden erhielten Pensionen, zustimmen 22,800 Rubel betragend; 22 Ofsiziers-Waisen erhielten Geld- Untersiiitzungen und iotirden in Kronschuien untergebracht; an 3317 Invaliden niederen {Ranges wurDen an Jahtgehaiten 175,921 Nnbcl 65—;— Kop. ausgezahlt. Die Gesammt-Einnahme des Eomitiis betrug mit Einschluß des Restes vom Jahr 1829 in Allem 12,293,524 Rubei 58 Kop. in Banknoten, 7374 Rubel 40 Kop. in Silber-, 420 Dukaten unD 5 Halb-Juiperiale. Die Ausgaben belieer sich auf 1,067,479 Rubel 14 Kop. in Bank- noten, 67.30 Rubel 10 Kop. in Silber, 329 Dukaten und 5 Halb-Jmperiale. Im Laufe des Jahres 18.30 erhielt das In- validen-Kapital einen Zuwachs von 202,576 Nttbel 96% Cop.

sparen.

Warschau, 21. April. Die vorgestrige Sitzung der Land- boten- Kamm er eröffnete der Marschall derselben mit einer Rede, worin er der versammlung seine Freude darüber zu er: kennen gab, daß er sie wieder in ihrer Vollzähligkeit unD an Dem gewöhnlichen Ort ihrer Berathungen beisammen sehe; denn es seh dies eine Bürgschaft ftir die Rückkehr zur consiitutionnellen Ordnung, so wie eine Folge der Siege und wohlberechneten Ope- rationen des iiicneraiissinius Durch diese allein seh der Feind verhindert werden, auf das linke Weichsel-Ufer überzuseheiy und der Reichstag cer Eliotlswendigkeit iiberhobeu, sich mit der Armee ins .Krakauiscbe zu begeben. Es freue ihn, auch diejenigen schon wieder in der Mitte der versammlung zu fehen, welche sich kraft eines d)ieiclsstiigs-;Löescliliisses dorthin begeben hätten undniuf den ersten Ruf des Vaterlande-s wieder zurückgeeiit wären. fEr hoffe, Die Volks-chrasentanten würden anerkennen, daß die kleinere Vollsahi das von der Kammer in sie gesetzte vertrauen nicht ge- mißbraiicht habe, sie würden sich vielmehr aus den seit dem 26. Februar angenommenen Gesetzen überzeugen, daß ihre Zahl nur sehr gering und daß es nur solche fehen, welche Der dringenden Umstände wegen nicht der ganz vollzahligeii Kammer-vorbehalten wer- den koiinten. Wenn jedoch dessenimgeachtet Einer aus der ver- sammlung anderer Ansicht sev, so möge er lieber, um des allge- meinen Besten willen, unD um Die unverkennbare Harmonie, welche die Berathungen bis seht begleitet, nicht zu stören, seine Gegen- bemerkungen nicht laut werden lassen , zumal da durch dieselben das vergangene doch nicht anders und der anunft dadurch nicht aemisit werden könne, indem nun keine verringeriing mehr, fon: dern eher eine vergrößerung ihrer Mitgliederzahl, durch Aufnahme

der Lithauer und Werfen, Der Kammer bevorstehe. Der bedeu-

tende unD entscheidende Augenblick nahe; Deff’en'eingebenf, solle

man alle entzweiende Gedanken, alle persönliche Rücksichten

des Uebeiwolleus, so wie der Freundschaft, aus dieser vermittlu-

lung verbaniien und die eröffneten Meinungen ohne Rücksicht

Darauf, von wein sie ausgingen , entweder unterstützen oder be-

kämpfen. Die Reden nicht an einzelne Personen zu richten und

D?" Gegenstand ganz objektiv unD unparteiisch zu untersuchen, dies müsse als Grundsatz angenommen werden, und er bitte seine

ehrenwerthen Kollegen flehentlich, in den jetzigen Augenblicken, wo Einigkeit in den Unternehmungen so Noth thue, ihre Sprache und ihre Handlungen von demselben leiten zu lassen. Er stehe sie Darum, wenn es nicht selbst der Wunsch eines Je- den schon wäre, wenn nicht Alle eben so sehr wie er»uberzeugt wären, daß Europa, daß insbesondere alle Polen bis an den Dniepr und die Dzwina ein prüfendes Auge auf sie richte, nnD daß man diese Aufmerksamkeit nicht nur Durch Die Thaten des Heeres, nicht nur Durch Die Hingebung der Station, sondern auch durch ein würdiges Schauspiel eintrachtiger Berathungen tu Der versammlung der Volks-Repräsentanten erregen, gewinnen nnd befriedigen müsse. Es liege der Kammer jetzt das Gesetz uber die verleihung von Grundeigenthum an die Bauern vor: wie wichtig, gerecht unD nothwendig es seh, würden sie selbst beur- theilen können; lange schon habe es die vereinigten Kammern beschäftigt, vielen veränderungen seh es seit seiner Einbeingung unterlegen, was Herr Szaniecki noch näher darlegen werbe, Da: mit man die bisherigen Arbeiten würdigen und sie durch neu-e Bemerkungen zum Vortheile des Vaterlandes vervollkommnen und zum erwünschten Ziele führen könne. —- Hierauf nahm der Minister des Innern, Herr V. Niemojowski, das Wort und legte der Kammer im Namen der National-Regierung einen Ge- setz-Entwurf bot, vermöge dessen derselben ein Kredit von 1 Mil- lion Fl. eröffnet werden sollte, um damit die Einwohner derje- nigen Provinzen, welche durch den Krieg am meisten gelitten, mit Getreide zur Aussaat zu unterstützen. Die Majorität der Kammer war dafür, dies Projekt den Kommissionen zu überwei- sen. Sodann las der Marschall folgende Anträge vor: vom Landboten V. Niemojowski, daß die Sitzungs-Protokolle stets in der nächsten Sitzung vorgeiesen werden sollten; vom Depa- tirten Rosenwerth, daß an den von dem Feinde nicht besetzten Orten neue Landbotem und DeputirtensWahlen hergenommen werden möchten; eine Petition des Landboten Cieszkowski, der, obgleich er zur bestimmten Zeit nach Warschau gekommen war, doch seiner geschivachten Gesundheit wegen den Sitzungen nicht beiwohnen konnte , daß ihm die Kammer erlaube, sich zu seiner Wiederherstellung ins Bad zu begeben (was Die Kammer auch bewilligte); ein Gesuch des Landboten Suchodolski, Präsidenten der Spezial-Directiou des landschaftlichen Kredit- vereins der Wojewodschaft Sandomir, unt die Erlaubniß, sich nach. Radom zu begeben, um wenigstens die wichtigsten mit sei- nem anderen Amt verbundenen Geschäfte abzumachen (auch dies gestattete die Kammer). Jm weiteren verlan der Berathungen ertheilte der Marschail dem Deptitirten Szanieek i das Wort, der vor der gesaniniten LandbotemKammer den Entwurf über die verleihung von Grund-Eigenthum an die Bauern, wie er von der kleineren Bollzahl der Kammer diskutirt und letztlich noch einer neuen Redaetion von Seiten der Kommissionen un- terworfeit worden , zu entwickeln hatte. Die Kammer beschloß, diesen Gesetz-Entwurf erst dann zur weitern Diskussion vorzu- nehmen, wenn zwei von ihr als dringender erkannte Gegenstände erledigt sehn würden, nämlich die Bildung einer Repräsentantin in den alten SDolnifchen Provinzen und die Bewilligung einer Unterstützung für die Aussaat der Bauern.

Frankreich.

Paris, 18. April. Gestern Mittag begaben Se. Majestät sich zu Pferde, in der Uiiisorni Der National-Garde, begleitet von den Herzogen von Orleans und Nemours, so wie einem zahlreichen Generalstabe, nach dem Caroussel-Piatze, um daselbst das 8te und 19te Linien-Negiment, das 6te HusaremNeginient und ein Artillerie-Regiment, 6sVatailloue von der Nationen-Garn unD Die 2te Legion der Nationen-Garn des Weichbildes der Hauptstadt zu mustern. Nachdem der König die Reihen der

ruppen durchritten unD sie verschiedene Planövers hatte aus- führen lasfen, ließen Se. Majestät dieselben an Sich vorbei de- siliren. Die Königin unD Die Prinzesstnnen sahen von dem großen Balken der Tuilerieen aus dem militairischen Schau- s iele an. ' Ini Moniteur liest man Folgendiek »Der gestrige Tag, der unter den Aiispicien einer von dein Könige abgehalteiieii Ne- vite begann, Die glänzender und belebter als irgend eine andere war, schloß mit Der tiefsten Stube. Die hiesige Einwohnerschaft überließ sich wie gewöhnlich ihren Soiintags-Erholungen. Die Ereignisse des vorhergehenden Tages schienen das öffentliche ver- trauen verstärkt zu haben , indem man sich von der Ohnmacht der Ruhr-störet und der Wachsainkeit der Behörde überzeugt hatte. Die Stimmung, die sich schon vorgestern so lebhaft gegen Die Be- giiiistiger der Unruhen ausgesprochen hatte , befestigt sich immer mehr in diesem Sinne , nnd man kamt alle Betrachtungen, zu denen jene Unordnimgeu Anlaß gaben, in die Worte zusaiiinien- fassen, die aus jedem Schlunde ertönten: »Es muß dem Dinge ein Ende gemacht werden!« So äußerte sich der Handwerker, dem es an Arbeit fehlt, Der Kaufmann, der über den Stillstand Der Geschäfte kiagt, Der National-Gardist, der eines beschwerlichen und seinen Interessen nachtheiligen Dienstes müde, der Milit.xik, der ein Freund der Ordnung wie der Ehre ist; kurz alle “Miete, Die Berichte, die über den vorgestrigen Tag eingezogen worden sind, bezeugen einstimmig , daß nur ein hartnäckiger Widerstand gegen vielfache väterliche und gesetzliche Aufforderungen die An- wendung von Gewaltmitteln nöthig machte unD daß aufriihreri- sches Geschrei, von wiederholten Heraussorderiingen unD Stein- wiirfen begleitet, Die Truppenbewegungen veranlaßte. Man kann es nicht genug bedauern, daß die Menge der Neugierigen, ohne Rücksicht auf die Stimme Der Behörde, diesen Aufiäusen fort-

während ein Ansehen giebt, das sie, aus die Zahl der Ruhestörek

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