1831 / 132 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eiii- Antorisanon site den Staats-Sternum iiiii einein Heu-n Powell ein Patent zu crtheileu; Berichtigung der Ansprüche von Personen, die in Folge der zwischen den vereinigteiz Staaten und dein Könige vonDäiiemark am W. März 1830 getroffenen Ueberem- kiiiift eine Entschädigung fordern dürfen; eine verlängerung des bis- herigen Terinins für Personen, die Läiidereieii im Gebiet von Ar- kansas bewilligt haben wollen; eine verbesserung der verordnungen in Betreff der fünften allgemeinen Volkszählungi Geld-Bemüh- güng für Invaliden; verkauf von Läiidereicn im Staate Illi- nois, die früher zur Benutzung von Salzquellen am Fluß ver- million bestimmt waren; Aufhebung von Auslagen aus Passe; verbesserung der Gesetze über die Rechte der» Schriftsteller; Geld-Bewilligungen zur Erbauung von Leuchtthurmen, Leucht- booten u. f. 10.; eine dem Max-schalt des Bezirks von Rhode- Islaiid bewilligte Entschädigung; Geld-Bewilligung zur Vollzie- hung Iiidianischer verträge für 18313 «Modistration einer Akte, um dem Staat Illinois 43 pCt. des reinen Ertrages vom Dek- kause der in diesem Staate belegenen Landereien auszu- zahlen; Aiitorisatioii züni Traiisporte vonIWaaren zu Wasser oder zu Lande unter gewissen ‚bewilligten Vortheilenz Il‘nterftug: ziing von Schulen in der Provinz Lawreiiee, im Staat OJiessIsippH Angelegenheiten der Stadt- uiid «Dorf-Gciiieinden in Missouri- Zusatz zu einer Akte vom 319 Mai-z 1830z Behufs Abhulse der s eschiverdeii Von Käufern"offentlichevrauberemn 11110 Unter- drückung besteheiider Mißbrauche bei diesen verkaufeuz Modifi- kation einer Akte wegen Befriedigung der Ansprüche gewisser Käufer von Ländereien im Staate Ohioz eine Aiitorisatioii fur den Staats-Secretair der Mariae, um den Erben voiiLivingston und Arinstrong eine Entschädigung zu zahlen; DJlodistcatioii einer Akte, um den Staaten Missouri, Misststppi und AlabanLa 3 Procent des reinen Ertrages vom verkaufe der in. diesen Staaten bele- genen Ländereien auszuzahlen; Jireorporation desyStspVincenu Krankenhauses im Bezirk von Eoliimbzax OJeodistcatioii einer Akte, um gewisse Ländereicn zur Aufmnuterung der Kul- 11a des Weinstocks 11110 des Olivenbauiiies aufzubewahreii und über selbige zu verfügen; Geldbewiili iing zur Berichtigung der Prozeßkosten in Sachen des Richters —l»eck: Autortsatien zur Anstellung eines Unter-: Tigeiiteirbei den WmnebagokIndianerii am Rockstroinz die Gerichtsbarkeit gewisser Bezirk-Gerichte und deren Ausdehnung; DJlodisteation einer 5Ilcte, um gewisse, noch übrig gebliebene Ländereien im Staat Alabama zur verbesserung der Schiffsahrt auf mehreren Strömen zu benutzen; Atitorisation, um im Gebiet von Florida, durch öffentliche LandereieiiJ einen Kanal zu ziehen, der den Ehipolastrom »und die Bge 61., An- dreivs in West-Florida mit einander verbinden soll; Bewilligung für den Staat Illinois, wegen Ertheilung von Landgut Errich- tung eines Seminariiimsi Autorisation zum verkauf einer Strecke Landes im Bezirk Eineinnatiz verlängerung eines Patentes auf 14 Iahrez Berichtigung des Namens eines pensioiinirten Inva- liden W. Turney. —- Außer diesen Bills gingen noch ()0 durch den Kongreß mit Geldbewilligungen zur Unterstützung von Ge- meinden unb Individuen, unter welchen Letzteren sich auch der

frühere Präsident Iames Monroe besttidet.

vereinigte Provinzen vom La Plata.

l91or0=lckllnieritanifche Blätter bringen Nachrichten aus Buenos-Avres bis zum 15. Januar. Diesen zufolge sah man dort täglich wichtigen Ereignissen entgegen, indem ein Krieg zwischen den Küsten-Provinzen und den Provinzen des Innern nach der allgemeinen Meinung fur ganz unvermeidlich gehalten wurde. Der Goiiverneiir von Ehili hatte sich, als Mutter in dieser Angelegenheit angeboten, ohne daß sich eine Neigung ge- zeigt hätte, dieses Anerbieten anzunehmen. Die frühere Rever- blik La Plata bestand aus 15 verbundenenProvinzem»von denen Buenos - Ahres eine bildete; doch dieses verhaltniß hat längst aufgehört, und jede einzelne Provinz nennt. sich jetzt frei und unabhängig, obgleich mehrere derselben oft vereint handeln, wie es· auch dermalen der Fall ist, wenn es ihr ge enseitiges Interesse erheischt. —- sstach Berichten aus dem Innern hatte der Gouverneiir Lopez mit der unter sei- nen Befehlen stehenden sogenannten Befreiungs-A·rinee eine Bewegung gegen die Gräiize von Eordova gemacht-, seine Armut- Garde bestand aus beinahe 1000 Mann gut montirter Kavallerie unb einem wohlgeordneten Zuge Artillerie. In mehreren Thei- len der Provinz Eordova hatten sich Symptome von sJlubfruhr ge3ei t, in Folge dessen das Haus der Repräsentanten von Buc- nos- ihres eine außerordentliche geheime Sitzung hielt, um sich über eine amtliche Mittheiluiig des Gouverneurs zu berathen.

Inland.

' " « v es Berlin 11. Mai. Im Laufe des versiosseiYn Mona April sind in den Häfen des Regierungs-Bezirkes Stralsund S i e ein- und 184 ausgelaufen. » 50 j) gn den Regierungs Amts-Blattern von Schleslen wer- den sämmtliche-, mit der verwaltung der Gewerbesteiier beschaf- tigte Behörden, so wie alle Diejenigen, welche einer genaueren

YIE · H Kenntniß der Gewerbesteuer-verfassung bedürfen, auf das im-

«-«" längst unter dem Titel: »Die Gewerbesteuer-verfassung«des . spkeußifchen Staates. Eine lalphabetische Zitsaiiliizeiistelliiiig in ' Liegnitz crschienene und durch die landrathlichen .leiiiter zu be- ' ziehende Werk aufmerksam gemacht, uideen dasselbe ein bequemes

Mittel darbietet, sich von ben über die Gewerbesteiicr vorhande- nen Bestimmungen in ihrem ganzen lLiiisaiige zu iinterrich’teii und in jedem vorkommenden einzelnen Falle die betreffende »Ze-

stiiniiuuig leicht aufzufinden.

Institut für archäologifchenöiorrefbon211111111 Regt-in Am 21. April, als am Gründung-Frage ber 63101010111, l hielt das seit dem Jahre 1820 unter der Pi«orectioii»cr. Keiiigl. Hoheit des Kronpriiizen von Preußen daselbst gegründete Insti- tut für archäologische Korrespondenz seine diente Iahielssitziuich welche in dein auf dem Kapitol befindlichen Lokal eesscioeii von einem auserwählten Kreis der angesehcusten deplomatifchen Per- sonen, Gelehrten, Künstleruiid Alterthiiiussreünde Roms ge- feiert wurbe. Das Institut fahrt fort, zu beweisen, wie ein ver- ein sehr verschiedenartiger 11110 » » « » » Europa’s zerstreuter Theilnehmer, tretz ungünstiger Zeitumstande, aus eigenen Mitteln bedeutende Leistungen ausfuhicii könne, so- bald man sie ernstlich will. Ansehiiliche sahrløifche Lieferuiigen gebildet-er Denkiuäler und erläuternder Druicschriftenz die Lei-

tung und Beförderung fremder Unternehiiiiuigen, unter denen

sich Abdrücke von zweihundert seit dem Jahre 1822 zum Vor- schein gekomniener Geiiiineii auszeichnen-, die »alli»naqliche, Grun- dung einer archäologischen Bibltothek und einsei- .lrcli»ivs» von Handzeichnungen in Rom; hauptsachlich aber die Bciverksielligung eines leichten wisseiischaftlichen verkehrs zwischen ben, entlegen: ften Gegenden Italiens unb bem 2111ä11111b8,' sind die wesent- lichen und schwierigen Früchte, die man diesem wissenschaft-

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Ilchsll vereine seit ber kurzen Zeit feines Bestehens ver- dankt. Die Kosten dieser Unternehmungen finb, mit Aus- nahme der für Bibliothek und Archiv des Instituts gemach- ten Geschenke , bisher fast allein aus dem Absatz der Druck- fachen des Instituts bestritten worden; eine Zahl von 142 Sub- skribenten, 86 Mitgliedern und 70 Korrespondenten war für die ökonomischen wie für die literarischen Beiträge mehr als genü- gend. Von diesen Theilnchmern sind 140 in Italien wohnhaft, 110 in Frankreich, 40 in Deutschland , 55 in England, 8 in aii- dereii Ländern des Nordens, 6 in Griechenland und der Türkei; in gleicher Zusammenstellung aus verschiedenen Ländern Euro- pais bestehen die dirigireiidcn Mitglieder aus den Herren Bun- fen, Feli, Gerhard, ‚’Jefiner und Thorivaldsen in Rom, Herzog von Luynes und Paiiofka in Paris, Millingen für England nnd Welker in Bonn. Preisivürdig und überraschtnd ist der thätige Eifer, mit dem alle Gegenden Italiens steh von dem Institut angeregt zeigen, augenfällig die bedeutende Unterstützung, die es von Fraiizöstscheu Gelehrten und Alterthuiiissreunden genießt, uiid wenn in folcheiii vergleich Deutschland und England lauer erscheinen, so darf nicht verschwiegen werden, wie, ohne eine ein- zige DeutscheBibliothekauf der Subskribenten-Liste des Instituts zu sehen, Deutsche Gelehrte in ben Werken des Instituts hauptsäch- lich thätig erscheinen, so wie andererseits, während der literari- sche Aiitheil Englands gering erscheint, die Theilnahme dieses Landes an ber Röiiiischen Anstalt sich durch eine zahlreiche Sub-

_fcribtion thätig erweist.

W-

Historische Parallelen und Zeitstimmen, Belgien und bie Belgier betreffend.

(Fortsetziing iiiid Schluß des in Nr. 103 0. Z. abgebrocheiien Aufsatzes.)

Der verfasser der Causzm Calnmilntnm Belgii bezeichnet auch das unbescheidene und anmaßende Zudrängen der jungen Leute zu Stellen und Würden als einen natürlichen Ausfluß jener Hoffart und jenes Luxus, ivelche den Belgifchen Adel so sehr charakterisirtem das Müßiggehen iuid die Unwissenheit muß- ten nothwendigerweife Begierdeii und Leidenschaften des Ehr- geizes werfen. Diese Jünglinge, zu Gewalt und Ansehen ge- langt, hätten sodann den Staat in eine Reihe von Gefahren gestürzt und in ihrem Hochiiuith nichts für unerreichbar ange- sehen. Auch hätten sie Kriege mit den mächtigsten Fürsten für etwas ganz Unbedenkliches (ivie in neuesten Tagen Herr van de Weher) gehalten. Dadurch entstand natürlicherweise eine all: gemeine verwirrung aller Dinge, und das Vaterland sah seinem nahen Untergange entgegen. »Es traten« ——— fo bemerkt er ferner ,,Redner von ganz neuem Schlage und Männchen von ans unreifeiii Alter hervor, um den Ton anzugeben.« Der verf. läßt bei vielen jungen Leuten eine Ausnahme zu, welche ivirklich das Beste ihres Vaterlandes bezweckten, aber alsbald kömmt er wieder auf diejenigen zu sprechen, welche durch Büch- leins voll des giftigsten und lügenhaftesteii Inhalts das Volk unaufhörlich gegen die Majestät aiifgereizt, Es ist natürlich keine Parallele hier anwendbar, denn- der verf.-ist ein Anhänger des Spanischen Königs; aber er hat doch ben Charakter feiner Lands- leiite so gut durchstudirt, daß man mutalis mutandis erfieht, wie man, um Revolutionen zu machen, in jenen Provinzen operirt hat; dieselben Umtriebe, welche der Belgische Adel und die jun- gen Leute, von denen er spricht, gemacht haben, wurben gleich darauf gegen die Sache der Freiheit und des Prinzeii von Ora- nien in Bewegung gesetzt, sobald man in Brabant, auf eigene

in den verschiedensten Ländern-

Reehnuiig zii handeln, iibereiiigekommen war, und die Priester- schaft, der der vers-. angehörte, wendete dieselben Mittel, in verbindung mit dem Adel, an, welche er hier so bitter rügt.

In einem ferneren Kapitel entwickelt er, daß die steigende Industrie und der große Flor des Handels welche die Nieder- lander so glücklich hätten machen sollen, bloß dazu gedient, sie zuiii Ueberiniithe zu verführen. Interessaiiter aber ist wohl das folgende, das die Uebers-Jurist führt: Von der Freiheit, nach welcher die Niederläiider so heftig sich fehnen, unb was es damit für eine Bewandtiiiß habe? Wir stim- men mit der Nutzanwendung des geistlichen Herrn gar nicht über- ein, aber bie Destnitioneii und Schilderiingeii sind wie eine Apokalhpse für die Revolution vom August 1830. »Laßt uns einmal näher beschauen, von welcher Art jene Freiheit sev, welche das (Belgische) Volk mit so großer Herzenssehnsucht gewünscht, für welche es Alles, ja fein besseres Selbst, auf das Spiel zu setzen keinesiveges angestanden. Sie bestand in ber Befugniß, künftig von allen Gesetzen, ivelche die schlimmen Neigungen der Menschen und ihre verkehrten Handlungen sonst eiiihe en, und eben so auch von der pflichtmäßigen Ahndung für die ebertre: tung solcher Gesetze ausgenommen zu werben. Sie bestand in dem Recht, alle öffentliche Obrigkeiten abzusetzen, und darin, daß man sich die Autorität beilegte, Gesetze nach Gefallen zu ändern, abzuschaffen oder durch neue zu ersetzen; in dem Recht, das einem Jeden einräumt, in religiöser Und politischer Hinsicht Al- les nach Belieben zu bekennen und zu treiben, ohne daß das Gesetz im geringsten dazwischen eiiischreiteii könne. Kann aber etwas Schadlichcres verlangt und etwas SDef-‘iartigcreö erhal: ten werben, als diese Freiheit, für welche ber größte Theil der Niederländer nun streitet? Muß man biejenigen, welche nach einer so uiigeiiiessciieii Freiheit streben, nicht billigerweise mit den Knaben vergleichen, welche der Schule enthoben zu sehn und den Schulmeister weggejagt wünschen, bloß damit sie nach Herzenslust da und dorthin spazieren und Alles thun dürfen, was ihnen durch den Kon fahrt?- Oder mit unbändigen Pfer- ben, welche Zaum und Zügel zu zerbeißen üiid den Reiter ab- zuschütteln trachten, damit sie, wohin ihre Phantasie uudtäu- schende Bilder sie hintreihen, ungestört nachsprengen und somit dem Abgrunde entgegen gehen können? Das Volk ist nun frei geworben, unb feht, alle Gesetze, welche es vor dem Aufstande gejügclt, werben mit Füßen getreten. Es ist frei 11110 verachtet das Ansehen aller seiner Behörden und jede Art von Herrschaft. (Sieht es irgend Etwas, das der Eine oder Jlnbere, in Hoffnung völliger Straslosigkeit, nicht gewagt hatte? Wie ein dein Zügel entkommenes Pferd ist Jeder nur seinerPrivatleidenschaft ge- folgt. Doch, alle die Geschenke-, welche Niederland durch den Erwerb feiner sogenannten Freiheit erhielt, finb allzu bekannt, als daß es noch vieler Beispiele bedürfte. Um diese Freiheit zu erringen, welche Machiiiatioiieii hat man nicht angewendet, und welche Frevel sind darauf nicht gefolgt, bis das Ansehen der Ge- richte zu Vodeii, die Autorität des Königs zu Grunde gerichtet, die Gesetze des Staats zernichtet, die heimathlichen Gebräiiche außer Kraft gesetzt und die ehemals so herrliche Blüthe des Landes zerknickt war!"

Als Schluß dieses Aufsatzes möge folgender Auszug aus dem Sendschreibeii dienen, das ein Patriot im Jahre 1589 an feine Mitbürger richtete iiud welches den Titel führt: »Ach-is d’un AlTectionnc': au l’ays Bas ä Messiem's les lrois Etats du clict

Pays, las admoncslant de promptement pour-void 1‘1 lenra af-

fairen, pour övltek le tatst-out lmpåtuaiut, qui va faire « » cours sur enix, Lyon 1589“, unb worin man Quellen finb, welche wie für das jetzige Geschlecht und für bie gegenwärtig Revolution in Belgien geschrieben scheinen. »Meine Herren (ggfg es dariii), es ist bestimmt, daß Gott fein Volk auf verschiedk Weise heimsucht, bald mit Glück, bald init"Unglück. Wenne ihm Heil bereiten will, so zieht er bei ihm die Bande der Freund schaft und Eintracht fester; wenn er es durch Widerwart zu zisch rigen sich vornimmt, so duldet er unter ihm die Elemente de Eiitzweiiing, der Herzeiisbitterkeit und des sJlrgwohnb. Ihre wah. ren unb eigentlichen Feinde reizen die Bürger an, burch ihkku eigenen Arm sich unter einander aufzureibeii, sobald der Stkp der Leidenschaft-en die Damme einmal durchbrochen hat. Ein sp am; furchtbares Beispiel stellt sich, zu seinem größten Nachthkss gegenwärtig in unserem Lande« dar. In früheren Zeiten hekksch’ ten gute Gesetze, Wohlstand aller Art, ja Reichthum und um. fliiß in unferer Mitte. Fragt Ihr, ivaruin diese Zeiten ein freiiiidlicheres Bild gewähren, als die felsigen, so ist die Azz ivort leicht. Erstlich herrschteii in jenen Zeiten mehr Aufrichtig- keit, silechtschaffenheit und Wahrheit unter den Menschen; dies drei allein sind es, welche die Gesetze kräftig, die freuiidschqfsss then verhältnisse frisch und die Bande des Gehorsains zws schen Fürsten, Obrigkeiteii und Staatsbürgern stark erhalten Zweitens gab es damals gute Fürsten, ausgestattet smit Tag-z den aller Art, ivelche mit dem Volke innig verwachsen 111101" sein Bestes so sehr erglüht waren, daß dieses letztere unter ihm Sorge üiid ihrem Schirm sich geborgen hielt und, weil es fing loyal war, auch von ihnen nur Recht und Billigkeit erwarten Es ist wahr und ausgemacht, daß der Fürst als die Leuchte h- steht, welche das Volk aufklären und zum Besseren führen iiiiis Die Großen folgen sodann« diesem Fürsten gern und auch g Niedrigen den Großen. Ein Volk, von einem guteiiFijz steii regiert, wirb, unbekümmert um die verschiedne arti en Lehriiieinungen, welche durch das Gehjis der s enscheii gehen, sich in seinem Zustande glückle eher fühlen, als ein anderes, das sich selbst regiert."

Der verfasser zahlt nun die Summe von Glückseligkeit aii,

welche ber Nicderlandische Staat unter dem Schutze der bog henben Gewalt genießen könnte, wenn man seinen Vortheilvci stände, und erlaubt sich im verlaiife feiner Abhaiidlung dieBe merkiingen: »Wenn dieser so gut geordnete und durch so tits- liche Gesetze zusaiiiiiiengehalteiie Staatskörper auch feine Fehl hat, iveil kein Körper ohne dieselben sich vorstndet, so köniiteiisl doch gleichwohl leicht verbessert werben, weil bei einem gut eingeät- teten der Kraiikheitsstoff leichter gehoben werden mag, als lii einem schlecht organisirten. Unser Jahrhundert hat, wie alle übii ge, feinen eigenthümlichen Lauf unb giebt dein einen iiiidaii deren Gutes oder Böses, wie seine Bestimmung es mit sich biiii Auf das Ueberiiiaaß von Wohlfahrt ist demnach naturgemäßen Unglück gefolgt; dieses Unglück aber hat einen so hartnäckiz und aiidaueriiden Charakter angenommen, daß es ohne gemalt same Hülfe wohl nicht wird gedämpft werden können. DieFil gerungen dieser Aiirede sind an diejenigen gerichtet, welche Alle dasjenige verachten, was einen anderen Ursprung trägt , als di ihnen beliebigen, unb welche nicht erwägen, daß es gemeinsam Uebel giebt, welche mehr ober minber alle Nationen drücke Wenn diejenigen Institutionen nicht in den meisten Städteii de Landes erfolgen, welche eine sichere Grundlage haben, so wir der Staat für immer zu Grunde gerichtet sehn. Um eiiieiiz ten Weinstock zu pflanzen, muß man für einen tüchtigen 6a forgen. Wenn aber auch bei gutem Samen das eine und » dere Jahr uns trügt, so darf man die Hoffnung auf einen ftii baren Weinherbst deshalb doch nicht aufgeben; also ist es w mit einem Fürsten beschaffen, der von einer guten Familie stammt unb in einem Lande sich bestndet, das treffliche, gez Willkür schützende Gesetze befugt. Zeigt sich seine Natur ' Ganzen nur so geartet, daß er stets den Ruhm seiner Väterl bendig vor Augen hat, so darf man dieverkehrtheit bei ils nicht voraussehen, daß er vor solchem Ruhme sich nicht beiiz und nicht ihn nachzuahmen ivünscheii sollte. Noch mehr w ein neuer Fürst, der frisch in ein Land kömmt, wo die Eriiiii ruiigcii an die alten Herren noch lebendig und die lobsprecheiilii vergleichiingen zwischen diesen und dem neuen sehr gewöhnt finb, sich alle Mühe geben, in ben Fußtapfen der Gefeierteiiii Vedauerten zu wandeln.«

Königliche Schauspiele. Donnerstag, 12. Mai. Im Opernhause: Armide, grell heroifche Oper in 5 Abtheilungeii, mit Tanz; Musik vom Niiii Glück. (Mad. Milder: Arniide.) Im Schauspielhaufe: 1) Le vieux mari, vaudcville e113 acles. pen- Scribe. 2) La sccomle sinnst-, vaudeville en 1 ach par Scribe. «

i

Königstädtisches Theater. Donnerstag, 12. Mai. Der braune Wilm, oder: DieSir räiiber auf Iamaika, Melodrama in 5 Akteu. Zum Beschlü- Dritte Vorstellung des Herrn van Klischnig, im Kostüni ein-l *lffen.

-———.-

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, (5. Mai. »

Nieder]. wir“. Schuld 38;}. Ausgr‘selzle d0. H-. Kam-B!" bis-. Russ. Engl. Anl. 8'22- dilo bei Hüfte 88.802«. Onslc'n‘. 51W"L Mehr“. 81.}. « .

Hamburg, 9. Mai. Onslerr. 4prnc. Metall. 74.}. Bank-Adieu 1060. Anl. 88:3. D2111. 59. Poch 92.

R1153. Engl

London. 4. Mai. s 3prnc. Cons. 80}. Bras. 58}. Dän. 60:}. Spruch Mex. 31’? Prcuss. ele‘l‘l) 9:5. Muss. 91.

WVicn. 6. Mai. Spi‘nn. Mein". 81%. 411mm 70}. hause zu 100 Fl.’ 156. IM« Oblig. 114;. Bank—Action 1008. «

W « w »g-

NEUESTE GEB SEN -NACHBICHTEN.

sparte, Maj. 5proc. Ratte pi- compt. 89. 30. h eoiiin 89. 35. Stirbt. pr. compl. 62. 90. [in cuur. ill- 5pwc. NeapoL pr. compt. 69. 90. fin cour. 70. 50100841111 Rente herb. 53%. l

Frankfurt a. M., 8. Mai. Oesterr. 5proc. Metall. 4Proc. 73795s G. Läproa 42z. 1Proc. 18-Z. B. Baiik-Actirl 1248- Partiakdbciä netz. (es. Loosc zu 100 Fi. 159—:« spli- nische Loose 46-g. B. «

Redaeteur J o b n. Mitredaeteur C o t t el. Gedrückt bei A. H a v U-

Konigs ausspricht, nur unseren Beifall zollen. g hartnäckig dabei beharrt, ben König bei festlichen Gelegenheiten mit den Worten: Ihr Eonseil, Ihre Armee, Ihre Untertha- Ut«U, zu begrüßen, wird er dann auch fortfahren, jene eblere und seiner würdigere Sprache zu führen? Wir hoffen es für seinen - Vlkhmz doch müßte man alsdann gestehen, daß wenigstens die- _ ledigen nichts dazu beigetragen haben, bie sich ihm nähern.”

um“? zu koiistituiren. ngkeresvfachem wollen wir untersuchen, was die Charte dakübkk

I enn kakbgebuiig

I

Allgemeine

PreußischeStaats-Zeitung

I 132.

:-——-——

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Angsekommeni Der Kaiserlich Oesterreichische Kabinets- (Saurier « omerra, von Wien.

- legereift: Der Attachcä bei der Königl. Großbritanischen Gesandtschaft am Kaiserlich Russischen Hofe, Magenis, als Courier nach St. Petersburg.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 5. Mai. Gestern Vormittag hatte der Königl. Sardiiiische Botschafter die Ehre, dem Könige in einer Privat- Audienz das Notisications-Schreiben seines Souverains wegen des Ablebens Sr. Majestät des Königs Karl Felix» von Sardi- nien zu überreichen. Se. Majestät arbeiteten demnächst nach einander mit den Miiiistern des Innern, der Justiz , des Krie-

geb, ber auswärtigen Angelegenheiten und des Handels. Um 2Uhr begab der König sich zu Pferde und in bürgerlicher Klei- dung nach dem Konservatorium der Künste und Handwerke. Se. Majestät waren begleitet von den Herzogen von Orleans iiiid von Nemours, dem Handels-Minister, dem Marschall Gä- rard und dreien Adjiitanten. Am Eingange des Konservatoriums wurde der Monarch von dem Maire des Bezirks, dem Direktor 11110 Unter-Direktor der Anstalt, so wie den Professoren und Mitgliedern des vervollkoiiiiiinungs-Rathes empfangen. Ihre Majestät die Königin trafen gleich darauf mit den Prinzessiimen Louife, Marie und Clementine und dem Priiizen von Joinville ein. Nachdem Se. Majestät das Konservatoriuin bis in das kleinste Detail

ii Augenschein genommen hatten, verfügtenHöchstdieselbeii sich nach

dem St. Ludwigs-Hospital unb bestchtigteii die sämmtlichen Säle dieser Anstalt, indem Sie Sich auf das sorgfältigste nach der verpflegung der Kranken erkundigten, auch von der Brühe und dem Brode für dieselben kosteten. terstützungen unter biejenigen Kranken vertheilen, deren Familien ihm als hülfsbediirftig geschildert wurden und gab 1000 Fr. für bie Anstalt selbst. ben Höchstdieselben die National-Garde des Stadt-Viertels vor demselben in einem Spaliere aufgestellt. Von dem Detascheiiient auf das Freudigste begrüßt, schloß dasselbe sich dem Gefolge des übeng an und geleitete Se. Maj. bis nach dem SDalaikiflohal zuru .

Der Monarch ließ Un-

Als Se. Maj. das Hospital verließen, fan-

Wie der Moiiiteur meldet, so sind aus allen aus den

TelegraphemLinien belegenen Städten, namentlich aus Rouen, Brest und Bordeaur Berichte eingegangen, denen zufolge das Namenssest des Königs dort mit läuzenden Musterungen der Truppen und Natioiial-Garden, Stiftung wohlthätiger Anstalten gefeiert worden ist.

allen, Erleiichtiingen und

Die Gesainiiit-Zahl der auf der letzten Revue von dem

Könige vertheilten Kreuze der Ehren-Legion belaust sich auf 216, uiid zwar 1 Großkreuz, 3 Groß-Ofsizier-Kreuze, 7 Eommandeur- " Rinne, 34 Osmia-Kreuze und 171 Ritter-Kreuze. Kreuz erhielt der General-Lieuteiiant Graf von Anthouard.

Das GRE-

Die Quotidienne hatte gestern gemeldet, daß der Mini-

ster des Kultus, Graf von Montalivet, den Bischöfen ein beson- . deres Gebet bezeichnet gehabt habe, das sie bei der Feier des Na- mensfestes des Königs absiiigen lassen sollten- erklärt heute diese Angabe für völlig ungegründet.

Der Moniteur

Der Courrier franeais rügt es, daß in den beiden An-

teden, die der Großsiegelbewahrer und der Erste Präsident des Aechnuiigshofes bei Gelegenheit des Namensfestes des Königs, an Se. Majestät gehalten, jener sich des Ausdrucks: »Sire, Ihr Staats-Rath ic.« dieser sich des Ausdrucks: ,,Sire, Ihr Rechmmgshof ir.« bedient habe. gemesseiie dieser Redewendung vollkommen gefühlt und dies da-

Der König habe das Unan-

burch zu erkennen gegeben, daß er geantwortet: »Der Staats- Rath ie. der Rechnungshof ic., nicht mein Staats-Rath,

mein Rechniingshof.« »Wir köiinen«, fügt das gedachte Blatt

Illptth »dem Schicklichkeits-Gefi«ihle das sich in den Worten des Wenn man aber

Der Teiiips stellt folgende Betrachtungen über die Pairie

IINJ »Die wichtige, der Session für 1831 vorbehaltene, Frage U»bet die Pairschast wird jetzt von der Presse verhandelt, welche - fllhlt, daß eine organische, von der nächsten Kammer zu revidi- renbe Institution zuvor von den Wählerii, die diese Kammer er- nennen sollen, beleuchtet werden müsse. Die Regierung kann diese

eleiichtuiig nicht unzeitig nennen und sich nicht darüber bekla-

Aklb denn ein höchst günstig für sie estimmtes Blatt hat die Frage aufs Tapet gebracht. K SUUg derselben eine eben so umfassende koiisiituirende Ge- weit ausüben, wie im August vorigen Jahres. Man fragt, wie es kommt, daß die Organisation einer der gesetz eben- deii Gewalten, sung der Gesetze mitgearbeitet hat, bis zur künftigen Session verlchoben wbrben ift, unb erkennt den im August begangenen

Die ammer wird bei Erledi-

acht Monate lang an der lbfas-

welche

kskhuur. Es ist nicht unsere Schuld; wir haben damals im iderspriich mit denen, die jetzt unserer Meinung sind, auf bie vtllwendigkeit gebrungen, bie beiden gesetzgebenden Gewalten Um die Frage jetzt so viel wie möglich

sie ist der Ausgangspunkt aller Erörterungen über Unter den besonderen Bestimmungen erklärt ste,

Berlin, Freitag den 13“n Mai.

183l.

daß der Art. 23. der Eharte in der Session von 1831 einer neuenPrufung unterworfen werden solle. Dieser Artikel lautet: ,,»,»,Die Ernennung der Pairs, deren Zahl unbegränzt ist, steht dem Konige zu; dieser kann die damit verknüpften Titel verändern und nach Gefallen Pairs auf Lebenszeit oder erbliche Pairs ernen- neu.” Die neue, durch die Eharte angeordnete Prüfung wird daher alle wefentlichen Punkte dieses Artikels betreffen, nämlich- 1) Ob die Ernennung von Pairs dem Könige zustehe; Q) ob die Anzahl derselben unbeschränkt sehn solle; 3) ob sie verschiedene Würden haben; 4) ob sie auf Lebenszeit ernannt oder 5) 0b fle erblich sehnsollenz endlich 6) ob der Königliche Wille die ein- zige Regel in Sachen der Pairschaft seyn sollek Ad 1 antworten wir: Nur zum Theil; wir wünschen, daß mit dem Throne zu- gleich »das Gesetz, die Wahl unb das Rechtsgewisser Stellun- gen in der Gesellschaft an der Pairs - Ernennung Theil nehmen, so daß es in der Aristokratie vier Elemente von verschiedenem Ursprunge gebe, welche dafür bürgen, daß Alles in ihr reprasentirt ist. Ad 2. Die Zahl der Pairs muß nach unserer Ansicht unbeschränkt sehn; es muß aber dabei ein ge- wisses verhältniss unter den verschiedenen Elementen der Pair- schaft beobachtet werben. Ad 3. Die Pairs dürfen nicht ver- schiedene Würden bekleiden; denn ein politischer Körper hat nur Kraft durch die Gleichheit seiner Mitglieder, und in der Paus- Kaiiimer soll es nur Gleiche geben; ihr Name sagt dies schon. Ad 4. Ein Theil der SDairs, nämlich alle mittelst Königl. ver- ordnung kreirten, dürfen nur auf Lebenszeit ernannt werben; da- gegen müssen ad 5 bie burch ein Gesetz, d. h. durch das Zu- sammenwirken der drei Staats-Gewalten ernannten Pairs erb- lich fehn._‘Ad 6. Nach unserer Ansicht ist also der Königliche Wille nicht die einzige Richtschnur in dieser Angelegenheit; wir gesellen ihm aber nichts weiter als das Gesetz bei, zu welchem das Königthum selbst mitwirkt.«

Gestern hielt, dem Journal du (Sommern 3ufolge, eine große Anzahl von Personen, denen das Juli-Kreuz verliehen wor- den ist, eine vorläufige Zusammenkunft, in welcher beschlossen würde, daß morgen alle mit dieser Deeoration bekleidete Indivi- duen sich versammeln sollen, um über diese Angelegenheit etwas Geineiiischaftliches zu beschließen. —- Der Eourrier frantzais sagt in einem Artikel zur Widerlegung des gestrigen im Jouriial des Döbats: »Es ist uns nie in den Sinn gekommen, gegen die vertheilung der neuen Dekoration durch den König in Per- son zu protestireii; vielmehr haben wir in diesem verfahren ein Gefühl der Dankbarkeit und Vaterland-lieu erkannt. Was da- gegen die Inschrift: »Gegeben von dein Könige« betrifft, so hatte man mit Recht bemerkt, daß, da der durch die Dekora- tion zu belohiiende Dienst dem Lande geleistet worden, ehe es einen König gab, die Inschrift »National-Belohnung« die einzig angemessene war. Berechtigt die Inschrift, die man ge- wählt hat, nicht zu dem Glauben , daß man das Juli-Kreuz den übrigen von dem Könige zu verleihenden Orden gleichstellen wolle? Und würde der Charakter der neuen Dekoration nicht gänzlich dadurch entstellt werben? Wenn man also gegen die gedachte Inschrift protestirt, so ge- schieht es gewiß nicht aus Geringschätzung, sondern aus einem Gefühle der Rechtlichkeit, welches verlangt, daß einem Jeden das Seine zu Theil werde. Uebrigens steht die Ordens-vertheilung noch nicht so nahe bevor. Bis dahin hat die öffentliche Mei- nung noch Zeit zur Reife zu gelangen. Die im Moniteur er- schienene Liste enthält die Namen von in hohem Grade patrio- tischen Männern. Diese werden, (man kann dessen gewiß sehn) mir- thun, was ihnen schicklich däucht. Man güte sich daher vor jedem übereilten Beschlusse, der, der Einmüt igkeit entbehrend, nur einen Schein von sDieinungö=2Berfchie0enheit unter Män- nern verbreiten würde, die stets ein gemeinsames Baüd uni- schliii en muß.«

Der Fürst v. Polignac wird, wie man sagt, nächstens eine Broschüre als Erwideruiig auf die Denkschrift des Herrn von Montbel herausgeben.

Herr Diipin der Aeltere hat sich zur Wiederherstellung sei- eier lGesundheit auf sein Landgut im Departement der Nitsvre lege en·

Der Maire von Notien hat bei der Lebendigkeit, die der Handel wieder zu gewinnen scheint, bestimmt, daß die städtische s5hrti0nal=05arbe in Zukunft mir einmal wöchentlich sich in den Waffen üben solle. '

Herr Baseans, einer der verantwortlichen Herausgeber der »Tribnne,« welcher, wegen zweier in der Nummer dieses Blattes vom 13. März enthaltenen Aufsätze, unter der Anklage der An- treibiiiig zu Haß und verachtung der Regierung, so wie der Auf- reizuiig zum Bürgerkriege, vor den Assisenhos geladen war, ist estern von den Geschworneii nach einer mehr als zweistündigen åzerathimg freigesprochen worden,

Die Anklage-Kammer des hiesigen Königl. Gerichtshofes hat Herrn v. Brian, den Redakteur der Quotidiemie, wegen verläumduiig des Maires von Bordeaux, Herrn v. Bri)as, vor die Assisen verwiesen.

Seit einigen Tagen hatte sich hier das Gerücht verbreitet, daß die Korvette »la Favorite« an der Küste von Eoromandel gescheitert unb bie ganze Mannschaft, mit Ausnahme von drei oder vier Matrosen, in ben Wellen umgekommen sev. Aus einem am Bord der »Favorite« geschriebenen Briefe (woraus der Mo- niteur einen Ausng mittheilt) ergiebt sich aber, daß die Korvette allerdings an der gedachten Küste auf Klippen gerathen war, sich jedoch glücklich wieder losgemacht hatte und ohne irgend einen verlust auf der Rhede von Manila angelangt war.

Die Korvette ,,l’Allier« ist am 3ten 0. M. von Ehili und Brasllien in Brest eingesaufen: sie hat Rio-Ianeiro am 25. Ja- nuar verlassen.

Das Journal du Comiiieree meldet in einem Privat- schreibeii aus Alexandrien, daß der Pia-König von Aeghp- ten eine Armee nach Shrien schicken wolle, um den fortwähren- den dortigen Aiifständeii ein Ziel zu fegen, unb bann in Bag- dad die Ermordung des Gesandten der Pforte zu rächen. Die Pforte würde als Entschädigung für die Kosten dieser Expedition

bem, Bin-Könige die verwaltung von ganz Syrien überlassen. Dieser hatte starke Truppen-Aushebungen angeordnet und sein Heer auf 70,900»Mann Infanterie und auf 12—15,000 Pferde gebracht. Die Schisssinamischaft belief sich auf 6—8000Mami.

Großbritanien unb Jrland.

London, 6. Mai. Vorgesierii kam der König von Wind- sor nach St. Iames und hielt ein großes Lever, wobei ihm unter Anderen auch der Nord-Amerikanische Geschäftsträger in Kopenhagenz Herr Wheaton, vorgestellt wurde. Gestein kehrten Se. Majestat wieder nach Windfor zurück. «

Genera war der Tag, wo die Stadt-Be örden die Ehre haben »so»lleen, dem Könige aufzuwarten, um e. Majestät und die Konigin zu» dem Mittags-Mahle der Londoner Eorporation am Dosten d. M. nach Guildhall einzuladen. Als es im Laufe des Abends verlautete, daß der Lord-Mah» und die Sheriffs sich nicht hatten beim Könige einführen lassen, um diese ehren- volle Botschast auszurichten, gab sich die größte Ueberraschung und Besorgniß kund. Es wurde erzählt, daß der König noch einmal seine Gesiniiung in Bezug auf das Mittags-Mahl in der City geändert habe, und daß dieses der Deputation vor dem Singe, wo sie ihre Aufwartung machen wollte, mitgetheilt seh, um ihr den Schmerz einer abschläglichen Antwort zu ersparen.

Der Morning-Herald sagt in diesem Bezugei »Es ist wahr, daß die Stadt-Behörden dem Könige nicht aufwarteten, und daß demnach Ihren Majestäten keine förmliche Einladung zugegangen ist. Der Grund davon ist, daß der Lord-Planet am vorhergehenden Abend eine Mittheilung vom Minister des In- nern»erhielt, die ihn beuachrichtigte, daß, da Se. Maj. kürzlich Anzeichen von einer Wiederkehr der Gicht verspürt haben, es zweifelhaft sey, ob Ihre Gesundheit es nicht nöthig machen würde, ihren beabsichtigten Besuch in der Eith auf einen anderen Tag zu verschieben, und daß es daher besser sehn würde, es mit der

Einladungansteheu zu lassen. Der Lord-Mayor und die Shetiffs standen, dieser Mittheilung gemäß, aii, um bie Audienz nachfra—

suchen, die der Monarch früher ihnen ertheileii zu wollen so nä- dig gewesen war; unb so stehen die Sachen für den Augenbli ‚w Aber» die öffentlichen Gerüchte werden sie da nicht lassen; bie' Befürchtungen Einiger, und die boshaften Erfindungen Anderer, werden genug falsche Nachrichten über dieses unerwartete, aber wie wir hoffen, nur augenblickliche Hinderniß, welches sich Sr. Maj. zweitem beabsichtigten Besuch entgegenstellt, verbreiten. 6ehr schmerzhaft würde in der That diese Wendung empfunden wer- den, wenn in der gegenwärtigen Krisis, evo die Volksliebe zie Sr. Maj. den höchsten Grad erreicht hat, und wo die Einwoh- ner dieser großen Hauptstadt so sehiilichst wünschen, dem Mo- iiarcheii ihre dankbare Ehrfurcht zu bezeigen, irgend etwas dieser Gelegenheit sie berauben sollte. Wenn eine solche Wendung durch Krankheit veranlaßt sehn sollte, so würde dies die Königl. Unterthanen noch mehr betrüben, benn niemals war die Gesund- heit»ein»es Souverains seinem Volke kostbarer; aber gegenwärtig scheint in der That kein ernstlicher Anlaß zu Befürchtungen über Se. Maj. Wohlbestnden vorhanden zu sehn.«

Der ourier fügt diesem und einem andern Auszuge aus der Morning-Chroniele,«die sich in gleicher Art ausspricht, Fol- gendes hinzu. »Unsere Leser werden mit vergnügen vernehmen, daß die Gesundheit unsers vortrefflichen Monarchen im Allge- meinen gut ,i»st, und daß ungeachtet des Unwohlsehns, von bem er befallen ist, er sich anstrengen wollte, die Bürger am 20sten d., wie es ursprünglich bestimmt war, zu besuchen; aber nachdem man überlegt hatte, daß er in diesem Falle bald darauf die City bei Erossniing der Londoner Brücke noch einmal besuchen würde, so ist vorgezogen worden, die beiden beabsichtigten Besuche zu verbinden.« « -

» Die neuerdings bekannt gewordenen Wahlen fallen ebenfalls im Durchfchiiitte zur Zufriedenheit der Reform-Freunde aus. Im Ganzen sind jetzt 380 Mitglieder erwählt worden, von denen 212 fur und 168 gegen bie Reform sehn sollen. Die Sache der Reform hat durch diese Wahlen im vergleiche mit dem vo- rigen Parlameiite um 80 Stimmen gewonnen , indem nämlich, nach Abng der umgekehrten Fälle, an die Stelle von 40 Geg- nern eben so viele Freunde der Reform getreten sind. Unter den neuerwählten Mitgliedern bemerkt man die Herren Denison (mit 1886 6timmen) und Ewart (mit 1910 6timmen), für Liverpool, wo General Gaseohne nur ttiilStimmen erlangen konnte und sich daher schon vor »geschlosseiier Wahl zurückzog; ferner Hrn. James Brougham fur Downton, Sir I. Mackintosh für Knaresborough, Hr. Franeis Ieffrey für Maltoii, Sir H. Hak- binge fur Newport, Sir Edw. Sii den für St. Mawes, {im-o Eiieombe für Truro und Hrn. W. uiidas für die Stadt Erdm- burg, wo« der Lord-Advokat für Schottland (der bereits für Mas- toii gewahlte Hr. Fr. Ieffrey) diirchstel, was in der Stadt einen f0 ubleii Eindruck machte, daß der Pöbel viele Fenster »k- schlug, und der Magistrat sich genöthigt sah, die Aufruhr- Akte verleseii zu lassen und militairische Hülfe herbeizuru- fen. Bei der Universität Eambridge war, als die Post von dort abging, die Stimmenzahl folgendermaßen vertheilt- Sir Rob. Peel 781, Hr. Goulburn 785, Hr. Eaveiidish 605 und Lord Paliiierston 586 Stimmen; es scheint demnach wenig Aus- sicht vorhanden, die beiden Letztereu dort erwählt zu sehen. He. Edinimd Peel, Bruder des Sir Robert, hat sich in Neweastle für einen Reforinister erklärt und dürfte dort gewahlt werben In Ereter ist der Kandidat des Lords dieses Namens durchan fallen und Herr Teniihson gewählt werben. In SItorwich iiw der bereits in Aldborough gewählte Herr Sadler und Herr-, Att- wood als Anti-Reforiu-Kandidateii auftraten, mußten diese km bisherigen »vertretern, Herrn Robert Graiit und Herm Gukmy das Feld überlassen. Der Marguis von Ehandos dagegen dürft; in der Grafschaft Buckiiigham über den Reform-Kaudidatm Hin Grenglh den Eiesl wog; g’agen. · ei der ‘a in es minster sa te am 1 en 0. . ' F. Biirdett unter »ungeheur»em Beifalls: „Eingla'itb 1271;)? einSZik so vortreffhchen König, daß, wenn die jetzt zu wählenden soge- nannten Reprasentanten des Volks die Dichtigkeit haben wür-

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