1831 / 136 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

unb vertheidigungsfchriften ihren von deil betreffenden Deka- mentell begleiteten Bericht an das Staats-Sekretariat erstatten, das die Bestimmung des Souverains bekannt machen wird. —- Ltrt 4. ·Die betreffende Kommission tvird unverzüglich, Behufs der Berlcht-Ersiattung Darüber, fich von denjenigen Indi- viduen in Kenntniß feuert, Die ficb noch in Den Weit: guten Staaten besinden, obgleich sie angeklagt sind: „1) „in, Der Schuld des Hochverrat-h- den Akt der sogenannten provisorischen Regierung von Bologna unterzeichnet zu haben, wodurch man wagte, die Papste ihrer Rechte auf Die zeitliche Souveraiiietat dieses Staats verllistig zu erklären. 2) Diemilu tairijche Treue durch Eintritt in die sogenannte National-Armee verletzt zu haben, obgleich sie mit dem Range höherer Osfiziere, von delnjpes Capitains an gerechnet, in wirklichen Diensten des heiligen Stuhls standen, oder doch als solche aus dem Schatze desselben Militair-Pensionen genossen. J) Jrreligiofe oder m. hohem Grade ausruhrerisrhe Schriften , namentlich in den in die Gewalt der Revellen gefallenen periodischen Blättern, publicirt zu haben.” Art. 5. Allen übrigen, in diese drei Klassen nicht utit einbegriffeuen Personen, die im Augenblick der Bekanntlnaclning des gegenwärtigen Edikts d!e,Wapsllichen Staaten nicht verlassen haben, bewilligt Der hklltkzt Vater aus freier besonderer Gnade volle und großmü- thlkse Ainnesiie, in der Hoffnung, daß sie anderen Sinnes ge- warm unb durch ihr Beihaåten als religiöse unD louaic llnter: trauen ihre find-essen verirrungcn wieder gut machen werben. riet. (j. Die Artikel —l., -.·-., tl., 7., 8. und 13 unseres Edikts vom 1—tten AD. rxleibru brfiatiat, so Dar": keiner von Denen, auf weiche jene Artikel sich bestehen, sich ans-das gerseiiwartige Edikt zu innen Gunsten wird berufen l'ouneu. ——- Arl. 7. Der Sitz der durch den Art. 1. des ineliirerwahnien (Saite errichteten Ci- tzmltoniinission ist nach Rein rette-it. (begeben im Staats- kcekereiarfcst -.-:i .Jl-JJ). ’3?lt,·srii 18.31. ' Bernetti.« Der Graf von Etc. Aufritt-, Fransiifischer ZZZZotscbafter am 5}.\ib;.nclten Einthie, bat folgende Note zur Eiiirxickisiig in die öffent-

I Q . des werden zum Empfange Königlicher Personen eingerichtet. —- General Claudino, der lange Zeit in den Kerkern von Porto ge- sessen hat, ist von der dortigen Commission zu fünfjähriger De- portatioii nach den Presidios in Angola und sein Bruder zu dreijähriger Haft im Fort Peniche verurtheilt worbeu."

Türkei.

Beigrad, 2. Mai. Nach heute hier eingegangenen glaub- wiirdigen Nachrichten aus Skopia, bestätigt sich der Marsch des SDafcha von Skutari gegen Sophia keinesweges, es existirt viel- mehr kein Zweifel, daß er ohne verzug den Groß-Weste anzu- greifen beabsicht; der größere Theil seiner Truppen ist zu diesem Zwecke auf dem Marsch gegenBitoglia begriffen, hat bei Kö- prilek den Vardar-Fluß und die Stadt Perlipe zum Theil pas- sirt, lind die Avantgarde steht bereits jenseits 3 Stunden dieser Stadt, etwa 5 Stunden noch von Bitoglia. Auf der Seite hat sich Zeladv Beh von Dibra ans bis auf einige Stunden Bitogiia genahert, unb von Unter: Albanien hierauf soll eben- falls ein Jiistirgenteli-Corps im Anzuge sehn, so daß allerdings die Coninlunication des Groß-Wesirs überall unterbrochen unb bebroht, ein ctlvaniger Rückzug desselben gegen Seres hin jedoch nicht unmöglich ist, indem auf dieser Seite nnr"Streif-Corps herumschivärnien und er doch eine Arluee von etlichen 220,000 Mann größtentheils regulairer Truppen befehligt.

—- (Ein im Hamburger Korrespoii deuten befindliches Schreiben aus Trleft vom 29. April meidet in Uebereinstiiilmung mit früheren Berichten '): ,,Neuere Nachrichten aus Skiitari inei- den den Einzug KarapheysOglu mit 10,(l(liis))iann in Sophia, nach- dem der 1200 Mann starken Besaizung dieser Stadt freier Abzug gewahrt worden war. Aus Prevefa schreibt man vom 2ten d. SÜD, caf; fich in Der Gegend von Arta ein isorps junger Griechen von 4000 Mann versammelt habe ttnb gegen Jallina im Ali-zeige ich. Diese Unternehmung, schreibt man, hat den Zweck, den Tod mehrerer Griertnschen Capitaine (aus denjenigen Proviner, die anfangs Griechenland einverleibt werden soll- ten, später aber auszeschlossen blieben), welche der Groß-Wesir

- « a‘l \ » ·—.... «’«."« . s .i .. i -— liebe! Blasier besinnt-u: »Ja re-. ec.»«-»s,i,-, oe. Devi.kirren-learn-

mer oeixn April bat dsgl- Lrieueral dsanlaraue auf den l.«--«?kai:- i ben espnes Htaliällisciien Korre-sooiidellten «.7-»cails:ert, der Franzosn i sslxse ."«.-·"4e-ifcha;"tcr in Rein lieb-e mit den zssnfiiigeuteiniihrfs der i Zioniazxrna in ‚fort: oixex ricruaptildinse eine Reiterei-dünkt aebabr, f gis-or :i er sie beivojzcll, die LL5«-sirn niederzulegen. » Wir sind cr- s naiiltigt, zu erkiarcil, saß diese eben so verleuiiidecische als ab- ·’ grichxisackte militanten fabrizirt werden ist. Der (örtth von Sie. Auiaire ist rein i:—,l. EIN-ers gon Florenz al.·-a.ei«e."»-"t unt am i Jllsten Abends an Rom a:--iek-.-«i:«i.-nen· Er ist auf stiller Reise l ‚am einein Instit-ziemen begemsct, da Araiiaiserkciiie am Tage zuvor-geraume worden war-, er ist treer in Forli noch in sho- dena gewesen, nor-Es hat er dahin gehen fallen, und hat« über: oauvt mit den ziisiirgcnten der Romagna in keiner Art von verbindung geftaubcn.”

WDie Allgemeine Z eitun g theilt unter »Ist oii:, LSI-Hai” folgende vom Franzosiirhen ?·)·«otscbaster, Grasen v. Etc. Autaire, an den Kardinal Bei-nein erlassene Note nur: »Der unterzeich- neie Bötschaster von Frankreich hat mit Dankaefiihl die von “r. Eminenz dem Raidiial verirrt-ti, Pro-Staats-Seereiair Sr. Heiligkeit, ihm ges-eiligst mitgetheilte Urkunde erhalten, wel- che zu Ankona am Listen des verflossenen Jstlonats gedruckt warb, unb aus welcher hervorzugehen icbeint: „„Daf; die Beförderer unD Anhänger der Triebe-il in den Staaten des Papstcs gewagt haben, eine Eiitfelitildi.;iiii·-:3 und tliechtfertigung ihres Betrage-us in vorgeblichen versprich-sitzen eines Don ten der annzrssisciien i Regierung gewährten Schutzes in siiciicu.«« Der Unterzeich- nete konnte nicht ohne lebhaften verdruß die Urheber dieser Be- hauptung ihren Fehler auf solche Art durch verleinndungen er- schweren sehen, die den offenbarsien Thaisachen eben so sehr ent- - gegen, wie für Frankreich beleidigend waren. Er weiß, dass- sie von den aufgeklärten Phantom aller Bande-r gehörig gewürdigt worden, und das Gefühl einer angemessenen Wurde mußte ihm in dieser Hinsicht jede Art von Vectlieidigung untersagen. In- zivischeu erinnert er mit vergnügen an die Beweise der sorgfäl- tigstin Theilnahme, welche die Regierung des Alleriliristlichsten Königs dem heiligen Vater von denl Augenblicke an ges-leben hat, wo sie von dem Aufstande der-Stadt Bologna benachrich- tigt ward, unD an den mehrmals von ihr ausgedrückteu Willen, den die zeitliche Souverainetät des heiligen Stuhls verbüran- Den Tractaten treu zu bleiben. Diese so laut geoffenbarteu Ab- sichten unb (Seflnnungeu, Die noch neuerlich durch die iotialen Erläuterungen bestätigt wurden, welche das Französische Mini- sterium in Gegenwart der Deputirten der Nation gegeben hat, dürften ohne Zweifel hinreichen, der heute verbreiteten Nachricht von der nahen Ankunft einer Französischen Armee in Italien, mit der Bestimmung, einen versuch zu einer Revolution zu un- terstützen, allen Glauben zu benehmen. Der unterzeichnete be: eilt sich übrigens, über diesen Punkt sowohl, wie über den vor- hergegangenen die vollständigsten und bestiniiutefien versicherun- gen zu geben: die Franzosische Regierung will nicht, und wird niemals in den Staaten des Papstes eben so strafbare wie un- sinnige l.lnternehlnungen beschützen wollen, deren Folgen unfebl: bar seyn würden, nettes Ungemach über die Völker herbeizu- ziehen unD Die Vollziehung der großherzigen (Entwürfe zu ver- zögern, die Der heilige Vater zu ihrem Glücke gefaßt hat. Voll vertrauen m diese Absichten, wird sieh der Unter-zeichnete immer glücklich schatzeu, durch Mittel, die in feiner Gewalt stehen, da- zu beizutragen. Er bitter Se. Eminenz Monfeianeur den Kar- dinal Bernetti, diese versicherung, so wie diejenige feiner aus- gezeichneten Hochachtung zu genehmigen.

(unter-z.) Ste. Aulaire.«

Portugal.

Pariser Blätter melden aus?» Lissabon vom —23. April: »Din Miglie-l hat eine Truppenaushelnlng angeordnet, um die vorhandene schwache Arme um ritt-Uhu Mann zu verstarken. Der Kriegsminister ist inzwischen tritt Fonds zur Bestreitung der Kosten dieser Aushebung verlegen, Da es ihm sogar an Geld mangelt, um Die für Die Küchen der Truppen nöthigen Kessel anfertigen zu lassen. Fast sämmtliche Truppen der hiesigen Garnison rücken aus, unt längs Dem Meere einen Kordon von Cascaes bis nach Rotte-Dame de Nazareth zu ziehen; die Milizen unb Königi. Freiivilligen der Hauptstadt unb ihres Weichbilds werden inzwi- schen Die hiesige Besalzuna bilden. Die Dom Polizei-Intendan- ten zur Beruhigung der hier lebenden Franzosen bekannt gemachte Sproclamation ift überall, wo sie angeschlagen war, von den Miglielisten abgerissen werben, welche sich auf den Straßen öffentliche Beleidigungen gegen die Franzosen, denen sie begeg- nen, erlauben. k-— Essiian sprirlst mehr als jemals von eitler Ber- niahlung Dom «-.llliguels, doch weichen die Angaben über die fremde Priiixessin, welche stille Gemahlin werden soll, sehr von einander ab. Die beiden Palaste Jljeiixssofia und das Elteressidm

. riges Bergwerkund gereihten, ein von dein Direktor dargebotenes

«jahrs-Uebungen haben sich gestern hier und in der Umgegend,

lvaorend seines Aufenthalts in Janina zu sich lockte und hinrich- ten lief, an diesem zu rarheu, worauf sie sich gegenseitig den Gib geleistet haben.” Brasilielu

—- Rio-«"faiieiro, filtert. Ihre Kaiseri. Würfe-feiern setzen Ihre Reise durch die sjlrovinz vliiuas unter den Freudenr- Bezeuguiigen und lkiluckiviinschen der Eili;«oolnirr fort, welche keine Gelegenheit verabsätniien, um durch dass Organ ihrer rMa- gisiratssBeixsorden dem Kaiser ihre aufrichtige Anhanglictikeit an seine Person und an die verfassung zu versicheru. Am 11. Hebt-. kamen Die hohen Sileisendeii in Sabara an; axn isten besuchten Höclistdiefelben ein der Gesellschaft Oxeiiford und Comp. angehö- -

Dejeuner anzunehmen. Am folgenden Tage machten III. MM. einen Aus-fing nach dein Gold-Bergiverke von Gongosfrto und verweilten hier den ganzen Tag, um dieganze Reihe der Ope- rationen, durch die man das Gold gewinnt, zu verfolgen. Die Provinz Minas hat ein köstliches, äußerst fruchtbares Kilan unb konnte für sich allein mehr Butter, ‘fiaffce, Baumwolle, Indigo, Tabak u. f. w. produriren, als im hiesigen Hafen ausgeführt werden formen. Alle Europaische ifruchteundlticmuse gedeihenvortrefflich: das Land ist aber größtentheils unangebaut, und an fahrt-arm Wegen fehlt es fast ganz. Mile machen die Reisen fast ausschließlich auf Maulthieren Man sieht hier Der balbfgen Zuriickkunst der Kaiseri. Familie entgegen, Da Die Schwester Sr. Majestat, Ins-mein Donna Anna, Gemahlin des Liliarauis

bei dem Ausmarfche des dort garnisonirenden 1sien Bataillp des steten Jiifanterie-Reginients aufs neue bewährt. Die Frau und Kinder der Unterofsiliere und Gemeinen,s174 an Der Zu waren zum Theil in sehr dürftigen Umständen zurückgebliebk Die Gnade unseres allverehrten Königs hatte zwar den Beth nen eine bedeutende Unterstützung, durch Gewährung des hab Serviees unD Erleichterung beim Brodankauf, huldreichst bewilllg diese dankenswcrthe Gabe genügte indeß bei Vielen nicht, u Der Noth zu wehren. Eine sehr bedeutende Anzahl der mm ner Stralsunds, an welche sich auch Auswärtige aiischiossen, ja sich deshalb bewogen, an einer Unterstützung der verlassenen F niilien zu arbeiten. Zu diesem Behufe wurden von den crqu hellsten Damen der Stadt Arbeiten angefertigt unb dem Puzs kum Loofe zur Ausspielung derselben angeboten. Aus Dem E trage dieser Lotterie, von zusammen 216;- Rthir., erhielten· hiilfsbediirstige Frauen, nach Maaßgabe ihrer Kinderzahl, g baare Unterstützung, unb 7-.) Rthlr. wurden einstweilen ging bei der Spaarkasse untergebracht, um zur Beseitigung künftig Bedürfnisse zu Dienett. Eben so wurden aus milden Beiträge anderer Art die zurückgebliebenen Familien der kürzlich ausillal schirten Artillerie unterstützt.

——- Nachrichten aus Köslin zufolge, find im Laufe des um gen Monats in dein Stolpinünder Hafen, exkl. der Boote i fahrten, 17 Schiffe ein- unD Q4 ausgelaufen. In dem Hzf l

zu Kolbergermiiude langten 19 Schiffe, mit Einfchluß« f 9 geballafteten, an, unb 14 dergleichen verließen den Hafen. A ßerdem kamen daselbst noch 7 Böte an, unD 17 seegeitenzs Zu Nügenwalderniünde trafen 4 Böte ein, und 11 Schi unD 6 Böte gingen ab. —- Der Lachs- und Heringsfangz Strande der Ostsee ist, besonders Ausgangs April, sehr reichli auögefallen. Ueber den letzteren meldet man aus Stettin, b, im Monat April 759 Tonnen Heringe gepackt unb mehr as 16,000 Wall zu Bilcklingen gemacht worden find, währen in den Monaten März unD April vorigen Jahres zitsaiiimk nur .3-ll Tonnen Heringe gesalzen wurden. Leider haben durch die vielen Oft- und nordöftlicben Winde, und namentlich durch den in der letzten Woche des Monats April 3 Tage lang an, haltenben Stiicm aus Sterben, viele Fischer fast alle ihre Nile welche bei gutem Wette-· gesetzt waren lind erst nach ein-stili- teuer Stille gehoben werden konnten, verloren, weil sie ihm}; Heringen angefüllt waren, daß sie rissen und nur Die Silnliiss

von Boniö am Lssten vorigen Monats an Bord der Fregatte »Hei-nume« hier angekommen ist lind die Engiifche Negicguiig ihre Reclainationen, um Großbrftanischen Unterthanen Ersatz für die im la Plata genommenen Prisen zu verschaffen, immer drin- gender erneuert. Obgleich es sich bestätigt hat, daß in Bahia Umtriebe herrschen, so find doch bis jetzt keine ernstliche Unru- hen zum Ausbruch gekoiiimen, unb Die neuesten Nachrichten von dort lauten im Gegeutheil besser. Die Seegarten ,,Jsabei« und „*DJIaria” werden ausgerüstet unb sollen dorthin stationirt wer- Den; dies wird hinreichen, um jene Unitriebe zu unterdrücken. —- So eben siguaiisirt man 56 Küstenfahrer mit 50illl Kisten Zuk- Feydie einen Werth von ungefähr einer Million Nthlr. reprä- enttren.

———Die Brem er Z e itü n g enthältNachstehendes: »Die Por- tugieslschen Einigranten, welche sich zu Rio-Janeiro befanden, keiften im Monat Januar mit einem Brafilianischen Schiffe von da ab; —-—- ihre Bestimmung ist Europa, und ihr Zweck, sich mit ihren Landsleuten, welche den Thron Portugals gegen Dom Miguel vertheidigen, zu vereinigen. Vor ihrer Abreise ließen sie Folgendes in dein Diario Mercantil vom 11. Januar bekannt illa len-

» »Die Portugiesischen Emigranten, indem sie der Stimme des Vaterlandes folgen, welches sie zu seinem Beistande ruft, sind durchdrungen von Dankbarkeit nnd Wiinschen für die Er- haltung der Freiheit unD des ferneren Gedeihens Brasiliens unD nehmen durch Gegenwärtiges von den großiniithigen Einwoh- nern Mio‘ Abschied, deren Wohlthaten und Begünstigungen nie- mals-in ihrem Gedächtnisse erlöschen werden.««

Dies ist wohl hinreichend, zu beweisen, daß die Portugie- sen nicht von Rio-Janeiro, wie es uns kürzlich in den Franzö- ftschen Blättern gesagt wurde, verbannt find. Im Gegentheii theils durch freiwillige Beiträge, theils durch die den Einigran- ten angewiesenen Einkünfte mehrerer Lotterieen, fanden sie nicht allein Unterhalt, sondern behielten noch hinreichend Mittel zur Ausriistung übrig, um dahin zu eilen, wo die Ehre, das Recht und die Liebe zu ihrer Königin sie rufen.«

I n l a n d. Berlin, 15. Mai. Zur Abhaltung der gewöhnlichen Früh-

ausier dein Gar·de-Corps, das 34ste InfanteriesReglment, nebst dessen Laiidivehr-Bataillon, das l9te Landwehr-Infanterie- uild 19te Landiveht-Kavallerie-Regiinent versammelt. Vorläufig ist angeordnet, daß am löten D.“ große SDarabe, am 17ten Corps- Manöver, am [8ten Nuhetag und am 19ten und 20sten Ma- növer in zwei Corps stattstnden soll.

—- Aus Athen meidet die dortigen Zeitung unterm toten b. M.: »Heute früh ist ein Courier mit der erfreulichen Nachricht eingetroffen, daß wir morgen das lang ersehnte Glück haben werden, Se. Königl. Hoheit den Prinzeu Wilhelm, Geile- ral-Gouverueur der Rheinvroviilzen, in unserer Mitte zu sehen.«

-—— Aus Stettin wird unterm 12te11d. M. gemeldet: Der rege Sinn Der Bewohner Strsalsund’s zum Wohlthun hat sich

sp) Siehe Nr. 133 der Staats- Zeitung.

blieben.

In den Hasen von Danzig find im Laufe des vorigin leJkoiiatsx t-itt Schiffe eingelaiifen, worunter 28 aus Preußischsz 56 ans Er ..ifelien und »Es-»aus Nielserländischeu Steffen; ill dersel- ben waren beballastet. Ausgelaufen sind im Monat April au gedaihieiiissafen til Schiffe, worunter 52 nach Englischen ill- fett. Von diesen ils Sei-Ästen waren 30 mit Weizen unb Ilsjjss mderenGaume-Bitten beladen. Zwei neue Schiffe-, jedes ziizll Lasten, wurden vom Stapel gelassen. —- in Elbing sind im vorigen Monate Schiffe, sänuutiich ntit Ballaft, angekommen und .3, mit Getreide beladen, ansgelaufeii. verschiedene Fabri- kations-Ziveige beben sich in dieser Stadt sichtbar-, auch verspricht man sich daselbst von der bevorstehenden Vollendung der Chauflit nach Preußisch Holland, für den inneren verkehr nicht unerheb- liche Vorthcile.

——— Aiis Meinei wird unterm 11. Mai gemeldet: Gestein hat sowohl bei Rufsiscli Krottingen, als auch bei Dorbian, abkl- iuais ein Kampf zwischen den Russlschen Truppeu lind den Lit thaiiiscven Insurgenten stattgefiilidei· Bei Krottingen sind lill gegen 500 Vxllann Schainaiten im Lager gewesen, daselbst lio 80 bis 100 Mann Riisfifcher Kavalierie mit einer Kanone allz- griffen unb in Die Flucht geschlagen worden. Bei Dorbiaii l gegensoll der Kampf sehr hartnackig gesiihrt und sollen dort gegen 9000 Schaniaiten versammelt gewesen fehn; dasResultat til Gefechts ist noch nicht bekannt, doch wird gesagt, daß die Instit- genteii ihre Stellung vorlausig behauptet hatten unb die Rufs-· schen Truppen in ihre Position bei Poiangen zurückgekehrt wäre-i Auf der Straße jenseits Schinaileninken und bis Georgenbiils ist nichts von Erheblichkeit vorgefallen.

Königliche Schauspiele.

Montag, 16. Mai. Jin Schauspielhause: Philipp, Drama in 1 Akt. Hierauf: Donna Diana, Lustspiel in 3 Abtheillini gen, von West. Gr. Elnil Devrient: Don Cäsar, als Gastrolli.l

Dienstag, 17. Mai. Jin Opernhausex Die schöne Mill- lerin, Oper in 2 Abtheilungen. Hierauf: Die jungen Pensio- nairiimen, komisches Ballet in 1 Aufzug, von Ph. Taglioni

Im Schartfpieihallse: 1) Les Freunde-es aiiloui-s. 2) Yelil ou L’or hciine rituelle. »

sJJllittwoch, 18. Mai. Jm Opernhause: Der Gott unb lii Bajadere, Oper in 2Abtheilungenz Musik von Auber. Vorher- Der Oberst, Lustspiel in 1 Aufzug.

Königstädtisches Theater.

Montag, 16. Mai. Zum erstenniaie: Männertreue, oder: So sind sie Alle, Lustspiel in 1 Akt, von Albrecht. Hierauf- zum erfteninale: Der Wollniarkt, oder: Das Hstei de Wibourli Lustspiel in 4 Akten, von Ciauren. (hör. Platte, Regisseur vom ständischen Theater zu Gräz, im zweiten Stücke: den Amtsrall Herbert. Mad. Matte, im ersten Stücke: die Mariane, im zweiten: die Fürstin von Wibourg, als Gastrollen.)

Auswärtige Börsen.

_ Amsterdam, 10. Mai. » Niederl. wirkl. Schuld Bis-IF Ausgesetzte d0. H. Kauz—EI1L

15. Kuss. bei Hope (12:25) 8*}. Castel-in sprac. Metall. 82. Hamburg, 13. Mai. « « Oesterr. Sproc. Metall. pr. Juni 85. 4pr0c. 74.}. Bank’AclIC" 1052}. Kuss. Engl. Anl. 88}. Pnln. 90. Dän. 59}. Norw. 107e

Wien, 10. Mai. sprach Metall. Fig-. 4prsii-. 7l.)-H. Lemse zu 100 F1. 156:}. Part“ Oblig. 114}. Bank-Action 1017.

W

NEUESTE BERSEN-NAGHRIGHTEN.

Paris, 9. Mai. 5pror. Rente .pl‘. eman 89. 70. l3“ com-. 89. 75. 3proc. pr. comle 63. 55. fin com-. 63- · 5broc. NcapoL pt'. nutan 69. 70. fin cour. 69 75. Ilpr Span. Rente, perp. 544. «

Frankfurt a. M., 12. Mai. Oesterreiehische äproeentlle Metalliques 84i. 84. 4proeentige 73;å. 73%. 2åprocentige kproeentige 18;—. Brief. Bank-Aktien 1258. 1:254. « Postill- Lbligiötjiolgen 117. 116%. Loofe zu 100 Fi. 158’-. Politische Wie DI- e «

Redaeteur John. Mitredacteitr Cottel. —-—-—-—«----——-—

Gedrucrt bei A. W. Heini

«Allgemeine

Werft ehe Staats-Zeitung

Berlin, Dienstag den 17ten Mai.

Ali-etliche Nachrichten

Kronik des Tage-.

Seine Majestät der König haben den Adel des Ober-Gränz- pntrolleurs Leopold Skopnik, zu Hultschin in Ober-Schle- ‚n, zu erneuern geruht.

Angelin men: Der General-Major und commandeur der „n Division, von Nuinniel, von Köln.

Silbgereift: Se. Erlaucht der Graf Joseph zu Stol- kkg-Stolberg, nach Stolberg.» i

Durchgereifi: Der Kaiseriich Russische Feldjciger ‚Ruß: in, als C‘iourier von St. Petersburg kommend, nach London.

Zeititiigs-Nachrichren.

Ausland.

Russland.

St. sDeter‘bnrg, 7. Mai. Am ersten Ostertage, mit welchem zugleich die Feier des hohen Namensfestes Jhrev Ma- gut Der Kaiserin, des Geburtssesies Sr. Kaiseri. Hoheil des Großfiirsien Thronfolgers unb des Nainensfestes Jhrer Kaiseri. Hoheit der Großfürftin Aleraiidra Nikolajewna begangen wurde, wohnten Se. Majestät der Kaiser und Se.»Ka·iserl. Hoheit der Thronfolger der Frühmesse unD dein Gottesdienjte der großen Kirche des Winterpalastes bei und empfingen Darauf die Glück- iiiiilische der Mitglieder des Reichs-Raths, des Hofes, der Se- natoren, der Generale unb anderer augesehenenPersonen. »Ihr-e Majestät die Kaiserin und Ihre Kaiseri. Hoheit die Großfurstin Maria wohnten der Frühmesse und dein Hochamte in der kleinen Kirche des Winter-palastes bei.’ An demselben »Tage»uach der Vesper gereihten Ihre Majestät die Kaiserin die Giuckivunsche der Damen entgegenzunehmen. » ,

Se. Majestät der Kaiser haben den Ober-Hofineister Dur- nolvo zum Ritter des St. Alexander-Newski-Ordens unb den

linke Flanke der Nebellen , brachte ihre Batterieen zum Schweigen unD zwang sie, angreifend zu verfahren. Zwei (Extra: Drouen des Lubenschen Hufaren-.)ieginients sprengten durch die Intervallen des 3ten unb 4ten See-Regiments zum silngriff auf Die ungleich überlegene Kavalierie der Gegner, geriethen auf ei- nen suiupstgen Grund dicht vor der Fronte der Rebellen unb wurben durch eine all emeine Bewegung ihrer Kavalierie gewor- fen. Die Scharfschützen des 4ten See-Regiments unD feine Kolonnen selbst schienen in Gefahr. Die Nebellen warfen sich ungestüm auf fie, allein das tapfere Regiment empfing mit der größten Kaltblütigkeit die Attake, Jeder auf seinem Posten, so- gar die Scharfschützen, die nicht Zeit hatten, in die Kolonuen zu treten, und die Nebeiien wurden mit großem verlust zurückge- schlagen, während unsere Truppen fast gar keinen Schaden erlit- ten. -—— In Folge dieses Waffenglücks lvurde die Chaussee so- gleich besetzt, und die ganze Linie rückte mit der Artillerie bot; Die Empörer aber zogen sich in eine Stellung dicht vor der Stadt O)liirsk. Bevor sie indessen selbige zu ordnen ferti. wur- Den, ingen das 3te und 4te See-Reginient unter dem efehle des General-Majors Manderstern unD Der Obersten Tinitscbenko- Ruban und Safonow im Sturinfchritt Stadt los, warfen Alles, was ihnen im Wege stand, in »die Flucht und zwangen die Empörer, nach einer hartnacki- en Gegenwehr, in dem jenseits des Flusses geie eneu heile Der ,Stadt, dieselbe zu verlassen lind nach dem orfe Stojadle zu retiriren, wo sie eine sehr vortheilhafte Position einnahinen. Unsere ganze Linie rückte in völliger Ordnung vor- wärts: die lste Division auf Der Chaussee und rechts von selbi- ger; Die 2te, welche ihren tapferen Befehlshaber, den General- Lieutenant Skobelew, dem eine Kanonenkugel den Arm abriß, verloren hatte, unter Anführung des General-Majors Gurko, indem sie die rechte Flanke der Gegner umging unb mitten im heftigsten und unablässigen Feuer sie zuruckwarf; die 3te »unter Anführung des General-Lieutenants Schkuriu stets befchafrtgt, Die Angrisse unserer linken Flanke zu verstarken. Das heftige Feuer der Batterie-Coinpagnieen der 2ten und 3ten Artillerie- Brigade (erstere unter dem persönlichen Befehle des tapferen General-Majors Pettin, der fortwährend mit der größten Kalt- biütigkeit die Artillerie ordnete) und das Unaufhaitsanie Vor- bringen Der erwahnteu Infanterie nothigten die Rebeilen, nach

auf Die

hofntarfchall, Grafen Jaroslas sDotoefi, so wie den Chef vom Generalstabe des Corps der Straßen-Communication, General- Major Slßarenjtofi, zu Rittern des Sr. Annen-Ordens erster Klasse unauut

Bei Hofe haben mehrere Ernennungen von Hoffräulein und liammerherrcn stattgefunden; unter den Ersteren befindet sich die Fürstin T. Gagarin und unter Letzteren der Furst J. Salthkoff, so wie die Grafen Arnifelt unb Suboff.

Dein zum Ober-Befehlshaber der ReservekArniee ernann- tut General von der Infanlerie, Grafen Tolstoi, werden, einem Kaiserlichen Ukas zufolge, alle utit diesem Posten verbundene Gerechtsame zuer aunt; auch werden die Gouvernements Wi- tebst, Mohiiew und Minsk, in welchen die Reserve-Armee steht, dein unmittelbaren Befehle desselben untergeordnet. _

Zur Belohnung ihres ausgezeichneten Betragens in Be- kämpfung der Polnischen Nebellen haben Se. Kaiserliche Maj. den General-Lieritenant Baron Creuz zum General der Kavalie- rie und den General-Major 5Plurawjeff zum Gelteral-Lieritenant ernannt. ·

Die hiesigen Zeitungen einhalten Folgendes: »Der Oberbefehlohaber der aktiven Armee, lveiietahgeldluarschall Graf Diebitsch - Sabaikanski, berichtet Seiner Kalferlichen Wiajestat Unter dein löten April, daß er, nach eingegangenen«Berlchten Darüber, daß die Hauptmacht der Rebeilen lich zwischen Ll»w, Kaluszyn, Siennica und Minsk befinde» gegen fte die Offensive ergriffen hat. Anl 12ten (-Z-4ften) zog sich die Hauptmgcht der Armee in drei Kolonnen nach Kuflew. Wiewohl die iruheren heftigen Regengüsse die Straßen gänzlich verdorben hatten, ver- einigten stch unsere Koionnen, nach Beseitigung glierHinden nisse, am 13ten (-35ften) Morgens, bei ultima, Jedltna nnd Wodt)na. Die Einpörer entflohen bei der 5ilunalnrung unserer Truppen nach allen Richtungen s21m14.teu(:2611eu) traf sie das erste Justinian-Vorm unweit Minsk 15000 Mann stark unter persönlicher Anführung Skrzhneeki’s. Die {Details hier- über enthält nachstehender Bericht an den Ober-Befehlshaber von dem Com- iiiandeur des Isien Infanterie - Corps, General-Ad-

jutanteu Grafen SDahleu, vom 15. (27.)‘919'Cll. »Nachdem ich, Der Disposition fur den 14. (-.)b.) April ge- Mäß, mit dein niir aiivertrauten Corps um 5 Uhr Morgens aus dem Lager bei dem Kirchdorfe Kolacza ausgerückt war, mar- schirte ich über anleiv, das Kirchdorf Ceglow und das kaum tkft von den Rebellen geräuitite Dorf Mienia, wo uber_300 ih- m Cholera-Kranken angetroffen wurden, nach dem Kirchdorfe amlcow. Hier erhielt ich die erste Nachrichtvon Dem Generalk Maler Manderstetii, der die Avant-Garde kommandirt, daß Die Rebellen diePosttion bei dein Dorfe Barosonza in Schlacht- ordnung behaupteten. Eine rasche angreisende Bewegung-der Adam-Gabe lind einige Kanonenschüsse nothigten ihre sJlrrtere: Garde, sich nach Deut Dorfe Targowka in eine vortheilhafte Stellung zurückzuziehen, welche die Rebellen mit starker Macht Und schiagfertig besetzten. Ich befahl sogleich der Jiitantetie der Abtritt-Garbe, bestehend aus dein 3ten unD Arten Seeregimente, sich mit der Artillerie der leichten Compagnie Nr. 2., der Isten Artillerie-Brigade und 2 Kanonen der reitenden Compagme Nr. 1. des Oberst Paskewitsch rechts vom Wege nach der Sitaris- skk in wenden und gegen die linke Flanke der Rebellen zu tut- f"1, gedeckt durch die Reserve des isten und 9ten Seeregiments und des 1fien und 2ten Jäger-Regiiiieiits: dein General-Lunte- nant Skobelew trug ich auf, mit 2 Regimentern der 2ten Di- WM, verstärkt durch das 6le Jäger-Negiment, gerade auf ‚Dem

ege unb links von demselben zu operiren; der 3ten Division “b“; Die rechte Fianke der Empörer zu umgehen. In die- in Lage begann die Schlacht. Unsere Artillerie eröffnete aUf KartätschemSchußweite ein heftiges Feuer gegen die

zwei Stunden beharrlichen Widerstandes, auch" biefe fehr feste Position aufzugeben und einen allgemeinen Ruckng anzutreten. Das Lubensche unb Kljästische HilfaremNegiment nebst zwei- hundert berittenen Kofaken vom Schwarzen Meere verfolgten sie bis zu dem Dorfe Dembe Wielkie, das sie gegen Abend erreichten,

dann nach dem Flecken Dobriani, vor welchem er um 6 Uhr Morgens unerwartet erfchien. Während Den Soldaten eine kurze Rast vergönnt war, rekognoscirte General Neunenkampss die Ge- gend unD fanD, daß die Empörer sich in einem dichten Walde postirt hatten, von einem tiefen Hohlwege geschützt, zu dessen beiden Seiten ein Theil ihres Fußvolkes, voran aber die Reiterei, aufgestellt war, in der Absicht, unsere Flügel zu umgehen. Der- General ließ sle unverzüglich durch die Gränzreiter angreifen unb Die Attake von den Jägern unterstützen, während er selbst mit dem Rest und der Artillerie sich nach Dobrian wandte. Als er sich dem Walde näherte, begrüßte ihn ein Kugelregen und das Kartatschenfeuer des 6pfiindigen Geschützes. Unsere Antwort Darauf war eine nachdrückliche Kanonade, während der man ututhig auf Dem Wege ulid in Den Wald vorschritt. Die Re- bellen vertheidigten sich hartnäckig auf jedem Schritt und hat- ten noch so viel Zeit, aus der auf einer Anhöhe stehenden Kla- iione einigemal zu feuern. Die Gränzwächter, durch ihren Wi- derstand erbittert, gewährten ihnen keine Schonung. Alsbald war der Wald gesäiibert, und das zusaniinengezogeue Bataillon drang rasch in die Straßen von Dobriani, wo aus den Fenstern unD von den Dächern geschossen wurde. Die Aufrührer ergriffen die Flucht nach Salanten und Schoden, wobei man ihnen die Ka- none, dreiAnführer,2211nter-Beanite, zwei katholische Geistliche unb einige Bauern abnahm. Diese letzteren warfen die Waffen von sich und wurden, in Grundlage des Allerhöchsten Ukases vom Dit. März (3. April) d.J., in ihre Heimath entlassen. Unterdesseii gerieth einHaus in Brand, wodurch das halbe Dorf in Feuer aufgiug. Die Re- bellen wurden auf Dem Wege nach Schoden hin hitzig verfolgt. Um 4 Uhr Nachmittags begab slch der General-Maja Rennen- kampff nach Polangen, zerstreute unterweges noch einige Rotten, nahm ihre Nädelsfuhrer fest und traf um 11 Uhr Abends in jenem Orte ein. —- Ani folgenden Tage davon benachrichtigt, daß die Empörer sich in Kretiugen zusamlnengerottet und vorgenommen hätten , Polangen zu überfallen, beschloß er, ihnen zuvorzukonu men, und brach dorthin in der Nacht gegen den llteu (231ml) mit einem Detaschement auf, das aus zwei Conipagnieen des Grenadier-«)legiinents Sr. Majestät des Königs von Preußen, zwei Compaguieen des 9ten Jager-Regimeuts, zwei Kanonen Ar- tillerie und der Eskadron der Leibgarde-Pioniere zu Pferde be- stand. Ein Zug dieser Eskadron näherte fich, im Trab, den Ueberfahrten des Flusses und jagte die Rebellen auseinander, welche bei der Brücke standen, tun solche entweder zu vertheidi- gen oder zu verbrennen. Bei Tages-Anbruch gelangte das De- tafchenient, ohne allen Aufenthalt, nach Kretingen unD besehte diesen Flecken, da es dort nicht den erwarteten hartnäckigen Wi-

unD wo sie eine Position einnahmen. —- Bei dieser Gelegenheit erachte ich es für Pflicht, Ew. Exeellenz auf den wackeren Muth unD Die Unverdrossenheit der Truppen des nur anvertrau- ten Corps aufmerksam zu machen, Die nach einem 25stündigen Marsch, ohne von Erschöpfung zu wissen, nur trachteteu, sich mit dem weit zahlreicheren Gegner zu messen. Funfzehntausend fei- ner Streiter entwickelten ihre Reihen, unter persönlicher Anfüh- rung des Generalissinius Sktzhnecki, vor Minsk und in Stojadle, und als ich gegen Abend, wo eine andere Kolonne der Nebellon bei dein Dorfe Brzozti auf unserer rechten Flaiike sich zeigte, Die Iste Division unb das Revalfche Infanteriereqimentdorthin ab- fertigte, war ich Augenzeuge, mit welcher Schnelligkeit dieses tapfere Militair zu den Waffen griff und un EilmarschL gegen die Empörer aufbrach. —- Der stellvertretende Chef des Stabes, Grabe, war mein thätigster und eifrigster Beistand. Dieses Zeugniß bin ich der Wahrheit» schuldig. f- Unser empstndlichster verlust in diesem Gefechte besteht, wie schon oben gesagt wurde, Darin, daß der tapfere General-Li«eutenanl Stobelew durch die entpfangene schwere Wunde von weiteren Heldenthaten abgehalten wirb. Außerdem ward der Generalinajor Furst Pcbeise von ei- ner Kugel verwundet. Geblieben ist Der, Commandeur der leichten Compagnie Nr. 2. der ersten Artillerie-Bergwe- Oberstlieutenant Borissow. -—— ’ba' die erjte InsanteriezDivzsiom das Nevalsche Regiment und drei Negnnenter der lsten Heisa- ren-Division abkommandirt find, so habe ich noch keine getraue Nachrichten über den ganzen verlust in diesem Gefechte erhal- ten können; allein nach einein allgemeinen Ueberschiage ‚mochte er sich auf 10 Offiziere und zwischen 200 »und 300 Gemeine be- laufen. Die Rebellen haben sowohl wahreud der Affaire, ais der ganzen Zeit ihres Rückzuges, bedeutend eingebüßt-»- ·

»Ein gleichzeitig eingegangenen Support meidet die Nieder- lage der vereinigten Rotten der Nebellen in der Wojewodschaft Augustowo durch ein kleines Detaschement unserer Truppen un- ter dem Kommando des Adjutanten Sr. Kaiseri. Hoheitfdes Großfürsten Michael Paivioivitsch,« Obersten Annenkow.» Dieses Detaschenlent, bestehend aus Liz Ooinpagnleen Infanterie, 2 le·ich- ten Kanonen der Fuß-Artillerie lind gegen 2.30 Kavalier-isten, wurde am ltlten (22.) April unweit der Stadt Mavrianipoi von beinahe 4000 Rebellen angegriffen »und· schlug nicht nur Den unverhältnißinäßig stärkeren Gegner in die Flucht, sondern ver- iiiaitete völlig diese Rotte von Meuterern. Die meisten blieben auf dem sAliahlplatse, gefangen genommen wuran 1110 Mann, unter denen die Anführer dieser Banden: der Major Schon und Der Capitain Sperlinski nebst mehreren anderen » Beamten. Nur äußerst Wenige entkeimen durch die Flucht, allem auch sie werden verfolgt und hoffentlich eingeholt/f _

Die hiesige Deutsche Zeitung giebt folgendes Schrei- ben aus Mitau: »Hier die Delian uber die Saiiberung der Umgegend Poiangens Von den slittfrtthrern. Der Befehl Der daselbst zusamnienaezogenen Trupp-en »wurde dem General-Major von der Suite Sr. Kaiseri. Majestat, Baron Nenneiikriliipff, übertragen, der sich auf Urlan befand ttnb, als er von der Ge- fahr hörte, sich bei dem General-(!)ouverneur einstellte, tun seine Dienste anzutragen.« Unter seinem Befehle befanden sichcs200 Mann des zusammengezogenen gehrbataillonch zwei Jäger-Lom- panieen, 151 berittene Granzivachter, 3 Kanonen und st Ge- meine der Militair-Arbeits-Compaguieet1 des Corps der Straßen-

derstand antraf. Die Nebellen, durch die Einnahme von Do- briani erschreckt, wagten es nicht, die durch das Kloster-Gebaude und dessen Ningmauern vortheilhafte Ortslage in Kretåm gen zu benutzen, sondern liefen in der Richtung nach Ko- rziani. Unser Detascheinent verfolgte sie unablässig; die Ka- vallerie untgiug sie auf sJlebeuwegen, unb die Schuhen sauber-ten den Wald. Der Flecken Korziani wurde überrumpelt, fo daß die Rebellen daselbst alle ihre Vorräthe und die eben bereiteten Speisen zurückließen. Auch einige Aufwiegler sieien dort in un- sere Hände. Nachdem Korziani völlig gesaubert war, kehrte Ge- neral Rennenkampff nach Kretingen zurück, um Die Ordnung wieder herzustellen und die Zollkette an der Preußischen Gränze zu erneuern. Bei der Besehung von Kretiugen und Korziani haben wir nicht einen Mann eingebüßt. —- Nach ersterem Orte zurückgekehrt, berief der Befehlshaber die katholischen Geistlichen und den Hebraischen Kahal zu sich, vertheilte an sie einige Exemplare des oben erwähnten Allerhöchsten Ukases und erklarte, daß nach der Säuberung dieser Gegenden von den Unruhestis- tern ‚Die vorige Ordnung wiederkehren müsse; wobei er ihnen einscharfte, daß sie aufs strengste für die Erhaltung der Ruhe und guten Ordnung verantwortlich gemacht werden würden und unverzüglich über jeden neuen versuch der Friedensstörer Bericht zu erstatten hätten. Dem Ober- Geist- lichen trug er auf, sämmtliche Bewohner des Ortes und der nächsten Dörfer ihren Gib Der Treue dein Herrn unb Kailcr leisten zu lassen und das Eidesbiatt an die Behörde zu senden. k- Mau schreibt ferner von dort, daß die Landleute gegen die Einflüsteruiigen der Aufwiegler kaltstnnig geworden sind und, durch die Schnelligkeit und Kraft, mit der man sie verfolgt, »in Schrecken gejagt , ihre verirrung bereuen. Die den Unterwür- stgen gewährte verzeihung und die» ihnen ertheilte Erlaubniß, heimzukehren und ihren Acker zu _pflugen, hat sie zur Besinnung gebracht. Sie strecken die Wagen vor unseren Streifparteie.i und überlieferii unseren Fouragierern die sur die {Rebellen licka teten Vorräthe. Soivohl Polangen ais auch der ganze Weg aus Kurland bis zur Gränze befindet sich außer aller Gefahr.«

In diesem Jahre ist dein Staatsrath Deniidoff aus seinen Bergwerken in Nischnetagilsk eine Merkwürdigkeit zugeschickt wor- Den, Die bisher einzig in ihrer Art ist, nämlich ein gediegener Manna-Klumpen von 20 Pfund 2; Solotnik Gewicht. Das bis jetzt gefundene größte im Museum des Berg-Gomit ausbe- ivahrte Stück gediegener Piatina hat an Gewicht nur 10 Pfund 5.1 Soiotnik.

Die Platina:Mi"inze hat im Inneren des Reiches einen so raschen Umlauf erhalten, daß fast der größte Theil der aufge- fundeiieu Platan zu Münze geprägt wird unD ungehindertcsn Absatz findet, aller theoretischen Einwendungen ungeachtet, die gegen diese neue Art Geldes gemacht worden.

Aus Kroustadt meidet man unterm 3ten d. M.: »Von St. Petersburg sind einige Boote hier eingetroffen, obgleich die Connnunication durch das Trüb-Eis noch sehr erschwert mies, welches auch mit Orauienbaum der Fall ist. Vor-. der Nordwestk- bis zur Nordost-Seite ist die See noch mit Eis bedeckt; nach der West-Seite scheint hinter dem Eise offenes Wasser zu sehn. Auch latet Nachrichten von Krasnagorka sind Stellen offenen Was-feste zu sehen, und da das Eis beständig seine Lage verändert, so laßt sich die Eröffnung der Schifffahrt bald erwarten.

Odesfa, 29. April. Se. Erteilen; Der Graf von Der Pati-

Eominunieation. Atti 8. (20.) April zog er sich zuerst in Der dein wahren Wege entgegengesetzten Richtung nach Kretingen und

len, dem die Funktionen eines General-Gouverueurs von Neu-

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