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unseren Thräiten, unserer Trostloslgkeitliitd verzweiflung sinds Sie werden tltcht zurückkehren, um Den Vater über deil verlust seines Sohnes, die Witwe über den Tod ihres irregeleiteten (hatten, den« am Leichtialn seittes Vaters fchllichlknden Sol-M- fllrz,«gattze Familien in Trauer zu trösten. -—— Weilst die Sk- fahrltchen Waffen zurück, welche itiail Euch aufbringen will, um ne als Werkzeug des allgemeinen Unglücks zll gebrauchen.“
S p a ii i e n.
_ f— —- 5))iaDriD, 1. Mai. Zur Aufrechterhaltung der öf- fentlichen Ruhe nnD Ordnung in Eadir ist voll der Regierung unter Anderetii allch angeordnet worDen, daß kiitlftig Niemand mehr in Dem genannten Hafen lalideti darf, ohne vorher eitle idrnlliche Bürgschaft voll Seitett eitler dort atlgesessenen nnD be- gliterteli Person beizubringen, die für ihn iliid feilte politische Ausführung glitsageii nun}. In dieser Stadt war, Den legten Eliachrichten voll dort zufolge, zwar Alles ruhig, aber die in Folge der uiiglücklicheit Ereignisse vom .3. nnD 4. März dort getroffenen Vorsichtsniaaßregeln, unter die altch der theilweise altsgeflthrte Befehl zur vertreibutig Der feit 1022 Dort wohnhaft gewordenen sPersonen gehort, haben eine Stockllng in Den Halldelsgeschäften hervorgebracht, nnD bei einer Fortdauer dieses gedrückten Zu- standcs dürfte es der Stadt schwer, wenn nicht unmöglich wer- Den, Die bei Errichtung des Freihafcns sttplliirteti Avcrsional:Zah- lungen an Die ziieaierung fortzusetzen.
Griechenland
Der Eonrrier de Stllhrne, dessen itelleste Blätter bis zum 17. April reichen, enthalt ein Schreiben aus Sttra vom 4. April, welchem zufolge der Präsident, Graf Eapodistrias, sich auf einem stilistischen Fahrzeuge nach Der Rhode von Htsdra be- geben nnd die dortigen 5Drimaten aufgefordert hatte, zu ihtti an Bord ;ti komilien. Diese sollen sich geweigert haben, dies zu thun. Dennoch sollen Unterhandlungen angeknüpft worden sevu, um zu erfahren, welche Beschwerden die Hvdtsioten verttlocht hatten, den Golivernellr feines Aulis zu ilti·eizett. Nach einem kurzen Aufenthalte allf der Rhede war der -P..-äsident wieder nach Naliplia abgesegelt. »Die An- gelegenheiten in 5l'liaina“, heißt es am Schlusse des Schreibens, »stiid noch immer in demselben Zustande. Einer der Vettern Blend-Liebs bat sich zweier .l?jatitsnier- Schaltippcn der Regie- ritt a, als Repressalieil für die verhaftuiig seines verwandten, bei l.tchligt. sich im hiesigen Hafen befanden nnD im Begriff waren, itach Konstantinopei zu segeln, voll wo sie sich nach detli Schwarzen Meere begeben wollten, haben diesen Plan aufgegeben llild keh- ren nach Hause zurllck.« -
Eolunibien.
Nord-thiierikanifche Blätter bringen über Die Allge- legenheiten Eolilinbiens Nachrichten aus Janiaika bis zum 18. sl‘ia'rg. Diesen zufolge waren die in Earaccas lebenden Auslan- der genöthigt gewesen, unter siiutorifation Der Regierung die Waffen in ergreifen, um ihr Eigenthum zu beschützen, indem sich feindliche Infurgetiteii in Der Nahe der Stadt, nämlich itt Sa- vaita nnD Heilmittel-, befanden nnD Die gaitze Gegend durch Raub und Plünderung verwllstcten. Briefe melden darüber Folgendes-: »Earthageua befand sich am 12. älliärz ili der größten verwirrung. General Legiies war von dort ausgezogen, um Sta. Martha alltllgreifetl Nach Privat-verlobten soll die Störung der öffentlichen Ruhe dadurch entstanden sehn, daß zwei Miliz«- Obersten mit ihren Regilitentern aus dettt Dienst der Regierung deferiirteil. Zum Schutz der Britifchen Einwohner Earthagella’s hatte der Englischc Admiral Eolpohs ein Kriegsschiff dahin ge- sendet. Voll dem Präfekteil von Earthagena war folgendes Ulri- lanfschreiben erlassen worden: ,,»Die Ober-verwaltung hat mir unterm 22. April die Mittheilung gemacht, daß der Aratra- Strom, der bisher dem auswärtigen Handel provisorifch geöffnet war, dermaleti deitt direkten Handel geschlossen seh. In Folge dieser sZiiaafiregel werden jetzt Kriegsschiffe ausgerüstet, die im Golf von Darien kreuzen sollen, um diesen Hatidel mit Gewalt ztt er- zwingen. Diejenigen Personen mithin, Die nach dieser Anzeige mit Dem Departement Eaucas zu handeln wünschen, müssen sich selbst in diesem Hafen einsinden, tritt eine Licetlz an Bord zu nehmen. L. de Fraticisto Martin, Präfekt.««
Inland.
Berlin, 18. Mai. Itti Gefolge Ihrer Malt-stät der Kö- nigiil nnd Ihrer KotiigL Hoh. Der Prittzefsin Marie- von Baieril find hier eingetroffen: Die Schlüsseldame Ihrer Maj. der Köni- gin, Gräftn Auguste von Lodron: die Hofdattie Ihrer .S'i'. Der Prinzesstn Marie, Gräsin Gabriele Von Rottenhanx Der Heimat- schalt Jhter Maj- der Königin, Graf v. klitsch- llnd der Leibarzt Ihrer Maj. der Königin, Dr. Graf.
— Die Stadt-Achener Zeitung itieldet unter Acheii, U. Mai: »Se. .Ro’nigl. Hoheit der SDrin} Wilhelm wird heute Acben wieder verlassen, llill nach Köln zurückzukehren. Nur we- nige Tage konnte uns Se. .Ronigl. Hoheit schenken, aber jede Stunde ward ztiiil besonderen Feste. Se. .Ronigl. Hoheit wa- ren mit Höchftihrer Familie vorgestern Abeild unter dem Jllbel des Volkes hier eingetroffen nnD ztliii großen sJJkonarchen abge- stiegen, der vom Besitzer-, Herrn Dreiiicl", mit wahrhaft glänzen- Dem Geschmack dekorirt worden war. Nachdem Sr. Konigiicheii Hoheit sämmtliche Behörden vorgestelli worden warm, fuhren Sie in das festlich geschtniickte Theater. Die fiiititeiche Anord- nung Der Direktion, durch welche mitten im Ball-It an einen: l im Hintergrunde Der Bitbil stehenden sDorniue, von Blumen gewunden, die Worte-: „Roman Huld« hervortritt-l- gaben delll Enthusiasmus dec- Pliblikuitis ferneren Anlaß, iei ie Freude tibcr . die Alttvef-·itbett des erhabenen Bruders- iiiifircs geliebten Lan-« Derivaten" an Den Tag zu legen. Deitielbcii Abetid noch, wah- rend die ganze Stadt glänzend erleuchtet war, hatten sich Alle, welche am ‚’0. August zuerst voll Muth lind guten Sinnes herbeizeeilt waren, Die einen Augenblick drohende Gefahr abzuwehren, zli enteilt Fackelzuzie vereinigt nnD fich, von Musik begleitet, zu dein Hotel des Prinzen begeben, Der unmit- telbar darauf aus feinen Ziiltmerii herunterkanl nnD, als Jhm der Herr Landrath Schnabel ntitgctheilt hatte, wer diesen Zug veranlaßt hatte, seinen Dank in Den leliifeligsten lind herzlichstelt Worten ausiprach, welche dlirch das begeisterie Lebehoch der ge- drängten Meitscbeitiitaiie stets unterbrochen wurden. Gestern Vor- mittag wohnten Se. ‚R. H. dein Gottesdicnfle in Der evangeli- schen Kirche bei, besuchten hierauf die Jlaihedrale nnD nahmen sodann Burtschcid lind die nacbstczeleaene Umgegend Der Stadt in i’lugenfäieitiL Mittage- hatte Se. .tl. H. eine zahlreiche Ge- sellschaft zur „mit! bei sich versammelt-, nach derselben hatten mehrere Damen die Ehre, Ihrer ‚R. Der spriilzeisin vorgestellt
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Ball, welchen die Stadt auf dein hiesigen Nedollten-Saale all- geordnet hatte und blieben daselbst bis gegen 12 Uhr. Se. K. H. eröffnete den Ball mit der Frau Chef-Präsidentin von Reiitian. Heilte Morgen hat Se. K. Hoh. das 26ste Regiinent llltd eine halbe Batterie reiteilder Artillerie die Revue passiren lassen. Das schönste Wetter , die musterhafte, wahrhaft Preußische Haltung des Militairs, das Zufammenströitlen des Volkes, die Freundlichkeit, mit welcher KK. HH. die Ihnen dargebrach- tetl Huldigungen eingegennahmen, machten Diefe Sceile zu einer höchst feierlichen. Se. Königl. Hoheit Der Prinz hat nur Einen Schmerz zurückgelassen, Den, daß er seine Anwesenheit allf so kurze Zeit beschränken mtlßtel Mö e er wenigstens bald ili tut- fere Mitte zurückkehren! — Vom glatadeplatze aus begaben sich Se. Königl. Hoheit nnD Höchstihre Familie nach Burtscheid, tun daselbst zll Dein projektirten Ball eitles Trinkbrlmnens bei deiti Johannishade den Grtltidsteiii zu legen. — Alter Herzen waren ihm entgegengekomnielt, er wußte sie sich alle zll gewinnen, lind Alter Segenswlinsche folgen ihm nach! Wer auch sollte jetzt nicht fühlen lind erkennen, welches Glück es ist, ein Glied des Spreu- ßischeu Volkes zll heißen! Während rings umher Nationen in blit- tigell Zuckungen um den Schein dessen ringen, was ivir längst durch die Weisheit nnD väterliche Sorge unserer Regierung besitzen, währelld dort der Krieg mit geschäftiger Seltse die Blüthe ei- tler Generation niedertnäht, hier Die unerläßliche Ordnung eines jeden Staatsverbandes aufgelöst wird, Willkür an Die Stelle des Gesetzes getreten ist, Elend nnD Diirftigkelt statt des früheren geschäftigelt «Wohlstandes herrscht, in anDeren Läitderii Lasten auf Lasten sich häufen unD das Volk mit eisernem Gewichte zli Bo- den drlicken, Damit Die Ordnung tiitr kümmerlich aufrecht erhal- ten werben könnt-: während überall der Sturm der Leidenschaf- ten tobt, Die Fackel des Allfruhrs lodert, herrscht bei uns, nnD von keinem Opfer erkauft, der wohlthuellde Friede. —- ”Die Wo- gen brechen ftch am SDreufiifdien Volke, aber sie erfchütterii es nicht, denn es blickt freudig nnD vertrauend-voll allf seinen Für- sten, Der segnend die eine Hand über ihm ausstreckt lliid die andere fest nnD sicher iti Europens Wagschale legt. Heil Ihm lliid langes, langes Leben! Heil Ihm, daß er die Bande, welche Diefe blühenden sDroviinen an Die Monarchie knüpfen, enger ge- fchlutigell nnD luts in Seinem Königl. Bruder einen Stellver- treter gesandt hat, Der es vermochte, Die Liebe zu Dem Stamme unserer Fürsten noch mehr zu erhöhen. Gott erhalte den König lind Seiit Hansl«
—- Das Schlildeliwefen der Gemeinden im Bezirke der Kö-
Sainnitliche Schiffe aus Hvdra littd Spezzia, die y
zu werDen. Nach dem Theater fuhren JJ. Käl. HH. allf Den
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nigl. Regierung zu Düffeldorf, welches mit Entschluß von 14,231 Rthlrit. erst neulich anerkanitter alter Schulden sich im Jahre isle allf 1,563,442 Sithlr. belief, ist im Laufe des Jah- res um 94,169 Sithlr. vermindert nnD Die Schuld-Summe daher
« altf 1,469,273 Sithlr. herabgebracht worDen.
—— Die in Halle erscheinellde Zeitung (Der KurierItheiit folgenden Lebens-Abriß des, kürzlich daselbst verfiorbenen, berühmten vaterläiidischen Schriftstellers mit: ,,Augnst Lafolltain e tviirde zit Braunschweig am 6. Oktober 1759 geboren lind war Der Sohn des dasigen Hofmalers Lafoutaine, eitles kenntriißreicheli, fein gebildeten, mit Lefslng befrelllideteil Mannes, nnD wackeren Künstlers. Seinen Schlilunterricht erhielt er auf Dein Gymna- finm feiner Vaterstadt, Dann zu Schölliilgell tllid stttdirte nach- her zn Heltnslädt Theologie, nicht nach eigener Wahl, sondern aus Liebe zu feiner Mutter; der eigenen Neigung folgend, well- dete er sich zu der schönen Literatur unD hatte hierbei den Vor- -theil, schon Von Dem vaterlichen Hause her mit Der Französifchen nnD Englischen Sprache vertraut zu fehlt. Nachdem er in Braltlischtveig fein Kandidaten-Examen wohl bestaildeii hatte, war er einige Jahre lang Hanslehrer zu Bardensleben bei Heilu- städt, Dann aber gab er zli Bratlttschweig Unterricht als Hiilfslehrer, wobei er mit Eschenbnrg sehr vertraut wurde, desseli Gehillfe er auch bei der Herausgabe der Beifpielfamnllung zllr Theorie der schönen Wissenschaften war. Bei Befetzung einer Stelle hatte der Herzog erklärt: ,,Lafontaine inttß noch warten, Der ist ein Genie!« Nach dieser Aellßeruiig wollte Lafontaine keine Stelle, utld es war ihm willkommen, daß Efchenbltrg e- rade damals ihn nach Halle empfehlen konnte. Er ging da in als Hauslehrer zu dein General v. Thaddeu, von welchem höchst achtungswürdigen Manne, so wie Von feineili Zögling Karl von Thaddeu, Lafontaine bis an sein Ende nur mit der größten Liebe sprach. Aber allch er wilrde geachtet nlid geliebt. In dieser glücklichen Lage gab ein verein von Freunden die veranlassung, daß er als Schriftsteller auftrat, ttild er hatte das Glück, gleich bei feinem erften Auftreten mit nicht gewöhnlichem Bei- fall aufgenommen zu worden. Als nach einigen Jahren der General Ordre zum Marsch erhielt, wünschte Lafontailie ihn zu begleiten, lind das Glück tvollte es, daß er dies als Feldprediger bei Dein Thaddenfchen Regimente konnte. Nach feiner ersten Rückkehr trat er als Prediger in Halle auf, nnD zwar mit so glänzendem Beifall, daß, wenn er predigte, feine Kirche allezeit gedrängt Voll war. Die Garliisolikirche lvar zu Westvhäli- fcher Zeit iti ein Schauspielhaus verwandelt worden. Als die- ses einst bei den Gastrollen einer berühmten Künstleriti gedrängt voll war, hörte ich einen alten Bürger hinter ltiir fagen: »»Ja, es ist voll, sehr Voll hier, aber so voll doch lange noch nicht, als da Lafolitaine noch hier vredigte.«« Noch lebeliBiele, die seiner hilireißendeli Beredsanikeit tliit vergnügen sich erinnern. Er be- gleitete sodann das Reginieilt in den Feldzug nach Frankreich, der, so unglücklich im Ganzen er ablief, doch für ihn von gro- ßem Interesse war, denn er erlangte dadilrch einen Reichthutti von Erfahrungen nnD Beobachtungen, wie er ihn allf anderem Wege gar nicht hätte erlangen können. Geilußreich lvllrde diese Zeit für ihn vorzüglich durch eine Rheinreife, zu welcher er Er- laiibtiiß erhalten, uitd auf welcher er seine Gattin zur Begleite- ritt hatte. Eine der schönsten (Erinnerungen aus jener Zeit war ihm aber doch die, daß er öfters Gelegenheit gehabt hatte, Der Nähe unseres eben so geliebten als verehrten Königs, damaligen .ii‘ronvriinen, fich ztl erfreuen. Nach der Rückkehr aus dem Felde, wo er niit Bequemlichkeit die Einkünfte eitles einträgli- chen Amtes hätte genießen können, legte er dasselbe nieder, nild zog sich auf eine schön gelegene Villa, die er ankaufte, zu- riicf. Er durfte es wagen, Da er während dieser Zeit zu eitlem der ersten Lieblitigsschriftsteller sich erhoben hatte und in Der Glanzperiode seines Ruhmes stand, wo die Buchhändler unt den verlag feiner Schrifielt wetteiferten. Für den schlimmsten Fall glaubte er sich eines Kapitals gewiß. Uti- erwartet ging ihm dieses verloren, nnD er würde dies doch wohl zll Zeiten schmerzlich empfunden haben, wenn nicht Die Gnade unseres Königs, ohne fein Ansuchen, ihm die Anwartschaft auf ein Kanoiiikat in Magdeburg verliehen hätte, für dessen verlust er in Den letzten Jahren seines Lebens, auch ohne sein sllnfuchen, Ersatz erhielt. Von da an lebte er nur den Wissenschaften, sei- ner Familie ultd seinen Freunden. Sein Garten war ein Satu- melplap der besten Gesellschaft, den auch jeder dllrchreifetide Fremde von Bildung besuchte. Jeder fühlte sich bei ihm hei-
größere Gesellschaft aber durch seinen Will und seine Laune zu beleben wußte. Nur manche fremde Dante mag sich wenn verwundert haben, in dem Manne, dessen selitimelltale e, man am meisten hervorgehoben hatte, eine so unerschöpf« Quelle des Htlliloristischeit nild Jovialen zu studen. Eine in lingsbeschäftigung ilt dieser Zeit war der Unterricht, den er skj Pflegetochter ulid einigen Cousinen derselben ertheilte, nicht g in Dem Wissellschaftlichen, welches die weibliche Bildung erfokz sondern auch imZeichnen, ja zuinTheil in der Musik, von welch» nicht gemeine theoretische Kenntnisse besaß. So lebte er in ‚ getriibtem Glück, bis 1806 Der Krieg ihn aus feinem Ashlz trieb, wobei er, ungeachtet der Rücksicht des Franzöfifcheu «- fehlshabers auf ihn, feinen geringen verlust erlitt. Schlug cher war ihm der Uebergaltg unter die Freltldenherrschaft, w halb er auch, als neue Hoffnung zur Rückkehr unter das Sh; ßifche ,Scepter sich iti den Herzen regen formte, zu den Auf regtesteli gehörte. Die Ereignisse des Jahres 1813 waren ihn höchst beglückende, nnD matt fühlt es den Erzählungen, von ihm in jenem ultd den nächsten Jahren ill Taschellbiich erschienen nnD Scetteli aus jener Zeitgeschichte Darftellen, ip an, daß er sie mit aller Lebendigkeit jugendlicher Begeiste niedergeschrieben Seitdem wendete er sich mit Dein ksz Eifer der Griechischen Literatur zu. Gereizt durch das lltiif eines .Kritikers, daß Aefchhlus den Shakespeare an Erhabeiih übertreffe, tliachte er sich aus jenem das ernsteste Stuhl welches ihn aber weiter lttid immer weiter führte, fo daß m eigne Darstellungen gar nicht mehr dachte, sondern bloß iiii Griechen lebte. Noch wenige Stunden vor feinem Tode warst Liebling Xeilophon in feiner Hand. Während dieser ganzen Zf war feine Lebensweise durch nichts unterbrochen, als höchste kleine Reisen-, nur eine große itlachte er 1811 mit unserem Nj nieyer über Wien nach Venedig. Er, obwohl er Die Sk jeder Gesellschaft fehlt koltlite und man sich beeiferte, ihn helf iti Gesellschaft zu haben, eilte doch stets gern ill feili hällslig Leben zurück. Sein Glück ill demselben zerstörte der Tod seit trefflichen Gattin, nnD dies verleidete ihm bald auch seinenij herigen Liebliilgsaufenthalt, zumal da er auch die Kinder seit sDflegetochter, Die ein früher Tod in der Blüthe und Kraft i. Lebens dahin gerafft, Deren Gatte aber Halle verlassen in vertliißte. Ei- zog sich nun in die Stadt zurück, ulnseiii Freunden näher zu sehn, von denen er jedoch schon seit drei Jl ren keinen itiehr besuchte, weil ihm Steigen der Treppen i« schwerlich war. Seit feinem letzten Geburtstag ersehnte er‘ ters den Tod, an dessen Herannahen aber feine Freunde erst den letzten Tagen zu glauben ailstligen. Der ersehnte kalli il wie ein fanfter Schlaf. —- Eitl achter Biedermann also weiiii unter uns-.I Seine Freunde, die ihn ganz kannten, köuiienif nicht vergessen; unsere Stadt aber auch wird fein Andenken f1 in Ehren halten; Denn, wie fehr er feine ruhige Muße lieb fo war er Doch stets zur Aufopferung derselben für sie bereit,tli er als stälidischer Devlltirter in Kassel, als Mitglied des Gentti de-)kathes lllld Der Schulden:Tilguitgs-.Koilintisfioli bewiesen ht Freude so weit tun sich zu verbreiten, als möglich, war des edit Abgeschiedenen höchstes Glück; nnd er hat wohlthätig gewi durch Schrift nnd Lebeil.«
— In Magdebttrg ist am 16ten D. M. der dafige Prof Dr. Rötger verstorben.
K ö n i g l i ch e
Donnerstag, 19. Mai. del, Schauspiel in I Abtheilllngen. lipp Bibel-, als Gasirolle.)
Freitag, 20. sJJiai. Jin Schauspielhaiise. Zliiii erstenmal Das Harfell-Mädchen, Schauspiel in 3 Abtheilllngen. Votlfil zum ersteiitltale wieDerholt: Der Fächer, Lustspiel in 3 Abtlill lutigen, Von C. Blum.
Sonnabend, €21. EDiai. Taltris, Trauerspiel in .5 Abtheilungen.
Schauspiele. » Ini Schauspielhaufet Die Mit (Hr. Einil Devrient: sitt
Im Opernhaiise:
1 Akt.
Im Schauspielhauset Pour In premiiere repräsentaiioi i
de Mr. Closci: l) Michel let Christine. vaudeville on 1acte. pur Scribe. Ei. ltl plsetniikise reprosetitaiion de: Lc bot
papa, vaudeville en 1 acle, par Scribe. (Dans la piscuiiizii ,
pi‘ece Mr. Clusel rcmplira le rüls de Slanislas et danslt seconde celui du bnn pnpa.)
Sonntag, 22. Mai. Jm Opernhanse: Die Belagerung vol
Koriilth, lhrifches Dratna in 3 Abtheilungeii, mit Balleiii ‚_
Musik von Rossini. Itn Schauspielhaufe: Französifche Vorstellung.
Königstädtischeqs Theater.
Donnerstag, 19. Mai. Lindaile, oder: Der sDantoffelmahtl -
im Feenreiche, großes rontantisches Zauberspiel in 2 Akten. Freitag, 20. sliiai.
Herrn van Klifchnig
Sonnabend, 91. Mai. komisches Geiliälde in J Akten, frei nach detli Französischen, M“ L. Angelh.
—-
Auswärtigo- Börsen.
» Amsterdam, 13. Mai. · Nerli-sel. wir-1:1. Schuld III-. Ausgesetztn d0. Karthßiii 14H. Run. (bei Halte-) 881«. Uesterr. Sproc. Metall. Stä-
Hamburg, 16. Mai.
Optikern Sproc. Metall. 84.}. 4pr0c. 73.
Kuss. Engl. Ani. 89}. Run. Anl. Hamb. Cert. 87. Poln. 90;.
Bank - Actien 1051i.
London, 13. Mai.
speist-. (10:13.83. Brasfifig. Dän. 61.}. Run. 92i
. Port. 45;. Span. 16",}.
_u.
Wien, 13. Mai. Sproc. Metall. 81.}. 4proc. ’70. L00“ all 100 F1. Ists-«- Part" Oblig. 114;. Bank—Action 1018.
W NEUESTE DER SEN 'NAGHBIGHTEN. Frankfurt a. M» 15. Mai. Oesterr. 5proc. Metkllls biska 83;. 4proe. 73,}. 73i. Läproc 427Z. 1proc. 18-3- Bml Bank-Aktien 12.55.1252. spannt-Oblig. tun. Levis-U
100 Fl. 158—:. sboln. Loofe 457.. Geld.
Redacteur J o b n. Mitredaetelir C o t t e I.
mifch, zumal da er mit Jedem auf sein Lieblingsthenla einging,
Gedruckt bei A. W. hartn-
Jphigenia ii j (Hk. Emil Devrieni ' Orest- als Gastrolle.) Vorher-: Die junge Pathe- Lllstspitiii2
« Die weiße Dame, komifche Oper il «- 3 Akten. Hierauf, allf vieles verlangen: Kunst-Vorstellungdtl «
Zum crstenmale: Der Dachdecktl «
Dän. 53i -
Preußi
Allgemeine
«chc Staats--at
Berlin, Freitag den 20“m Mai.
Amtliche Nachrichten Kronik des Tages.
Se. Majestät der König haben dem evangelischen Pfarrer Dr. Bobrik zu Groß-Lichtenau bei Marienburg den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.
Bei der am 17tell d. M. angefangenen nnD am 18ten d. fortgesetzten Ziehitng 5ter Klafse lisstcr Königl. Klassen-Lettau fiel ein Gewinn von. 5000 Rthlr. auf Nr. 33,463 nach Dufjelk Dorf bei Spatz; 2 Gewinne«3u 2()00»Rt»hlr. fielen auf Nr. -4·--,il)» und 2l,459 in Berlin bei H. A. Wolff nnd itach Breslallspbei I. Holfchau jitn.: 26 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr..63.t»7. 8055. 8704. 10,052. 11,405. 16,010. 23,456. “23,007. gar/518. 28,881. 47,175. 47,170. 40,8 40,557. 51,000. 51,370. 57120.1. 61,892. 04,332. 71,297. 71,920. 80,811. 81,815. 82,154. 8-,ti.--.k lind 90,533 in Berlin bei Burg, bei sIDiahDorff unD 5inai bei Seeger, nach Arbeit bei .ii'irft lind bei Leth, Breslau bei Leu-· buscher, Köln bei Reimbold, ‚Koblenz, bei Stephan, Dllsseldorf bei Geisenheinler nnD bei Wolfs, Elberfeld bei Hehtlier,» Fran- keiistein bei Friedlandet, Halle 2mal bei Lehmann, Kolugsberg 2ntal bei Blirchhard, .i·lolligsberg in der Neuniark bei Jacohl, Lötvenberg bei .Renl, Magdeburg bei Brauns, Nanmburg a. d.S, bei Kavser, Tllordhauslii bei Schlichteweg lind tiach SDotriDam bei Bachert 44 Gewinne zll 500 ziithlr. auf Nr. 012. 2'062. 5805. 50.38. Ulle ll,;3.·ti"i. 1.l,66.3. 15,077. 20,800. 20,012. 28,608. 31,452. 57,004. Sei-still -«t.l,ll-lli. 45,287. 45,514. 40,007. 40,300. 50,553. 51,005. 50,74.}. 61,108. 01,1210. 03,040. 00,030. 01,40.}. 67,900. esse-gis 7t,.3.iti. 7tj,5tiii. 77,.3.s».3. 70.5.50. 79,. tkz irrati- 80,970. 61,87.}. 82,340. 83,7.38.»8J,40Fz. 85,809. 88,271. 00,045 und 00,301. iii Berlin -.)ntal beiLAievlih 2mal bei Burg, bei Israel, 2mal bei 93iatsDorff', bei Setttrius nitd 6lnal bei SeegelJ nach Athen bei Levtl, Bannen bei Holzfehlther, Breslau bei Holfchati jiiii., bei Löwellstein,’bei Print-, bei Schreiber und bei Zivsfeh Köln bei Rciiilboid, ‚noblen; bei Stepham Krefeld bei Menet, Dalizig bei Neiiihardttiind beiNolzolh Deliizfch bei Frehberg, Düsfeldorf bei Wolfs, Elberfeld timal bei Hehniel·, Erfurt bei Tresfter, Frankfurt a. D. O. bei Salzlitatitt,«Gralideilz bei Erollbnch Halle 2mal bei Lehmann, Sauer bei» Gurtler, Inowraclaw bei Baiidtke, Jiiterbogk 2mal bei Gestewttz, Miit-« den bei Wolfers, Nallttibtlrg a. d. S. bei .Rahfer, Potsdam bei Hiller nnD nach Sagait bei Wiesenthal; 50 Gewinne zu 200 5ithlr. auf Nr. 1050. 1000. 3808. 5768. 0074. 73-20. 10,674. 11,855. 12,.3l8. 13,403. 10,43.}. 10,444. 10,108. 19,277. 30,540.
30,140. 31,905. 30,11.}. 30,384. 30,820. 37,912. 38,210. 338,748. 41,707. 16,007. 48,300. 40,058. 53,506. 54,342. 57,511. 00,008. 65,802. 07,300. (i‘x‘flifii. 71,271. 71,883. 73,720. 74,43%. Also-ji« 7i«),.·)68. 70,074. 50,41%. H.'i,777. 84,020. 88,206. 88,2221. 91,208. .- 92,-3.3."). 05,40.“) nnD. 05,525. « »- Die Ziehung wird fortgesetzt. Berlin, Dcn 10. Mai ISJL « _ « Königl. sDreufiifche General-Lot:erie-Dlrectton. Abgereisi: Se. Ereelienz der Königl. Niederländislhe Ge- ileral-Licutenaiit, außerordentliche Gesandte lind bevollniachtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Perponcher, nach Magdebllrg. « » _ H Der Kaiseri. Russifche Legations-Secretalr bei der (hemmt: - schaft am Königl. Niederländischeu Hofe, Fürst Dolgorlicki, als Colirier nach St. spctersbnrg.
Zeitungs-Nachrichten. A n s la n D.
D‘iufilanD.
St. sbeterifaburg, 11. Mai. Se Majestät der Kliser » haben detli Metropoliten von Nowgorod nnD St. spetereihurg, . Seraphim, die dialtlalltetien Jusigilieil des St. Andreas-Ordens, Dem Metropoliteli von Klio-Blau lind Kolotltna, sDhtlaret, denij Andreas-Orden, nnD Dem (heiteren:QlDfntanten_(55eneral=“Dialor I silDlerberg I. das Großkreuz des St. Wladimir-Ordens zweiter · Kla e verlielen. » » » s ssDer Adljutatit Se. summa, Oberst Sachariestsky lI., lft « luni General-Major nnD Der General-Maler Kawelin zum Ge- neral-Adjtltantell Sr. Majesslät ernannt werDen. » « y” V - Se. Maj- haben folgenden Bericht nber die völlige Salth V Ums des Gouvernements Qliolhhnien von den »unter Dweriiicki s Vksehl daselbst eingedrtlngeneil 5Dolnifchen Stehelleii erhalten- »Nach der am7. (19.)April beiBoreniel deterwerniekifchen Eorps von Dein General Riidiger beigebrachienNiederlage, beschloß der " Düstere, nach Der, Den Trlippen unerläßlichen Rait, auf »die Ste- bellen losfngeben, sie einzugreifen nnD nach Der Oesterrelchlschen Glänze hin ill die Flucht zu werfen, nnD oanete zu diesem Zwecke feine Triippen-Bewegungen. Indem der General den " Rebellen alle-Mittel abgeschnitten hatte, sich ihrem Anschläge ge- " Mast in Wolhimien festzusetzen lind dort zum ver-rathe zll reifen, Vetfvlgte er sie llnerniiidet nnD drängte sie bis auf die Galliztsche Glanze. Untveitderfelbeilbesetzte Diverriicki am 14. (26.) April eine Position alif den Alihöhen bei Dein Luliilschen Kruge. General Rüdiger rückte aus Dem Dorfe Moskalewka itach Dem Dorfe Klitisk unt die Eitlpörer aiizllgreifell. Die von schroffen Hohlwegen nnD Destleeli Durchfchnittene unwegfatne Stra- ße, die man im Angesichte der Gegner zu pasfirell ha_tte, hielt den Marsch unserer Trllppen etwas auf.·Alti litten (27sten) bei Tagesanbruch führte der General Nlidiger den Ali- gklssz die Infattteric in zwei Kololnien drang auf die«linke Flatlke nnD das Centrum der Position der Nebellen ein; Die 3te Hufei- n‘lhßivifion nebst drei Regiinentern der lsten Dragoiler-Dlvi- flvn beabsichtete, die rechte Flanke der Emporer zu umgehen lind
Der Rebellen nach Radziwillow führende Waldpfad wurde von einiger Itlfanterie nnD Dem Kargovolicheu Dragoller-Regiment besetzt. Die Gegner, welche ili ihrer Position beharrten, zeigten sich schlagfertig; als aber unsere Jitfanterie, nach einem Marsche durch zwei tiefe Hohlwege, ttiid die Kavalierie, itach Umgehung Der linken Flaiike Der Rebelleil, einen entscheidenden Angriss machten, retteten Diefe fich augenblicklich über die Gränze nach Oesierreich, von unserer Kavalierie bis hart an Die Gränznlarke lebhaft verfolgt. Bei dieser Gelegenheit verloren die Rebellen außer einer bedeutenden Anzahl Todter itoch gegen 200 Gefan- gene. Nur Divernieki«s Flucht über die Glänze entzog feine Triippeil der völligen vernichtnlig. Bald darauf erhielt Ge- tteral Rüdiger die tliachrichy daß Dwerliicki lind feine sämmtli- cheti Trupven steh gegen die Oesterreichifche verwaltung ili Gal- lizien verpflichtet hatten, Die Waffen niederzulegen nnD, Der oblig- keitlichen Anordnung gemäß, die Quarailtaiite zu beziehen. - Einem Allerhöchst bestätigteu Glltachten des Reichs-Nathes vom lliteit v. M. zufolge, sollen Bauern, die von ihren Dorf- getiieittdeli zu Beifilzern in Land- lilid anderen Gerichten erwählt finD, nicht zu Nekrliten abgegeben werden, so lange sie diese Aetliter bekleiden. Diejenigen aber, welche neun Jahre tadel- frei Dienen, werden für ihre Person gänzlich Der Rekrtitenpflicht enthoben. In Niga starb vor kurzem der ehemalige Kantor ltitd Mit- fik-Direktor der dortigen Stadt-."’irchen, M. Teletliatlii, ili eitlelli Alter von 83 Jahren: er war Eitkel nnD Zogling des für kirchliche Musik berühmten Komponisten Ph. Telemalnl nnD eilt glücklicher Nacheiferer desselben. « Itit vorigen Jahre fiild in Den Deutschen lind Esthilischen Gemeinden der Stadt Neval lind der 47 Kirchspiele des Gott- veriienielits 10,881 Menschen geboren lind 7055 gestorben, wonach sich an Geborenen eilt Ileberfchuß von ‚3820 ergiebt. —— Die sätllllltlichen Lebt-Anstalten des Revalschen Gouvernements eilt- hielten zlt Ende des vorigen Jahres 170 Lehrer nnD 11‘178Vgü‘1ii1‘1‘. Atti 4ten D. M. wurde die Rhode bei Jllonsladt völlig vom Eise befreit nnD durch Altfpslanztlng der Kaiseri. Flaggen allf der dortigen Festung nnD dem Zollaittte, so wie durch Lösung eines Kanoiienschusfes, die diesjährige Schifffahrt eroffitet. Atti 0ten katti das erfle- freilide Schiff an, ein Dättifchcs mit Früch- ten alls Messing; am Stett betrug die Zahl der angekotllittelleti Schiffe bereits 50. In Riga waren bis zum 0ten niehvals 400 Schiffe angekotlinten. Die Rhede von Runda (in trieb: lanD) wnrDe in Der Nacht vom 30. April zum l.Mai vom Eise befreit.
pellr-Batailloli des Greiladier-Eorps hat den Auftrag, auf diessei- Seite die verbindungen mit Wilna frei zlt erhalten. Die-c 2:i Den letzten Wochen getroffenen Maaßregelli haben den Erfolg habt, die Ittsurgentenhaufen überall zu zerstreuen, und es bleitc iillr noch eilt schwieriger Punkt auszuführen, naittlich die iielxc Einleitung von Beamten, die mehr letraiieti verdienen, als die früheren, besonders in den Distrikten von Telfch, Schalltl tin-: Rofchiknnm Die Bauern nnD eilt großer Theil der llilttsbcfit« g werden sich bald zur Ordnung fügen, aber gegen die Klasse ‘ce: sogenannten Schlachcieen, die nichts zu verlieren haben lind ji«-: ren Vortheil bei Utiordllilllgell finden, möchten wohl stieiije sliiaafiregeln unentbehrlich werDen.
—- —-— SDolangen, 14. Mai. Gefiern den l."3. TZTiai l-. util 2 Uhr Morgens itiarfchirte der Geilertll-)Jitljor von Rennen- kalllpf mit eitlem Theile seiiler Trlippen iil zwei Kolonnen sit-; sDolaugeu; Die erste .Rolonne war beftimmt, auf das Dorf Hist-.- daitzen, die andere allf das Dorf Schibiiiikeii loszugeheli. General von Nenneukatltpf erfuhr aber allf seinem Wirkung rar; eine Koloune von 20ii0 Mann Inftlrgentcil von Krottingen alt-.- sDolangen angreifen wollte, tltid einschloß sich sogleich, dieser Ueberiiiacht entgegen zu gehen, lllld rückte fo vor tllrottitlgeii von der Hofscite. Hier empfing ihn ein heftiges feiiidliches iirailleurz Ketzer, lliid da er vom Feinde beinahe ilttizingelt wurde-, fo ein- schloß er sich, in derAbsicht, den Feind auf Die Fläche von Jlrots ringen heraliszlllocketi, zll eilieill tiklickzuge, welcher auch til-r der größten Ordnung geschah, obgleich beide Flauko von starken ‚Kavallerie:.ii'olonuen bedroht waren. Die Absicht des Herrn Generais gelang völlig: kaum waren die Infurgenteii auf des-: Stelle, wo itlail sie wünschte, so wurden sie voll unserer In- faltterie angegriffen lind geworfen, Die Artillerie wirkte meines-« haft, Die feindlichc .Siavallerie, die lltiferezlankeii bedrohte, tout-dis- voll unseren ödosakcn unD Gräitz-Sil’eitertl angegriffen lind Hur Flucht gezwungen: obgleich bei Krottiuzeli einige verhalte, riet- fen, natürliche Brustwehrett angelegt waren, fo hemmte alle; dieses nicht den raschelt Aligrist ‚Kavallerie, Infaitierie til-«- Artillerie bewiesen das Unglaubliche. Des Feindes gäitzlicle Niederlage ivard zur wildesien Flucht, welche sich in alle Gegen- den verbreitete, lind wäre die Brücke vor .Rrortingen nicht abge- tragcn worDen, so wären die Ober-Befl-hlshaber, lsiclieral Zikad- iloivski, Oberst Talllkiewicz littd Stankicwlcz in nnfere Hxindc fallen. Von hier aus erfuhr der General »von Vielllletikatpc , daß die Truppen von Budenderhos aus gedrängt warben. Disti- Trilppeit bestanden nämlich aus Dem tiie'oaifchen rl‘iataillon, use-- ches vorgestern Abend erst angekoiltiilcil war lind- Daher, raus
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—— — Riga, ."I3(). April (12. Mai). Die zur Dämpfung der Ilnrllhen in Satiiogitien ergriffenen Maaßregeln scheinen vollkommen ihren Zweck zu erreichen. Die Reinheit-Haufenzer- streuen sich allmälig, ltitd seit Dem Bier-Sonntage hat sich eine große Menge Bauern, die durch Drohungen nnD Gewalt unter die Waffen gerufen worDen, wieder in ihre Heiittath begeben, nnD an einigen Orten fangen sie wieder an, Die Felder zu be- stellen; sie bedürfen aber noch des Schutzes der Unppeirgw geil die Auswiegelungen der Unruheftifter nnD” derjenigen Gutsbesitzer, die bisher noch taub gegen die Stimme der Ehre illld der Unterthanen - Pflichten geblieben finD.. Un- ter den Gefangenen, die eingebracht worDen, finden sich Knaben voll weniger als 15 Jahren lind ijlljährige (Sirene: sie verwilli- fchell die treulofen Eiilfliisterungen, Deren Opfer sie geworden und ihre Aiissagen zeligeti nur zu deutlich voll den niedrigen Mitteln, deren sich einige hirlilose Ehrgeizige beDienen, um Diefe bedauerlic- werthen Schlachtopfer für ihre Zwecke zu gewinnen. Der»ein- zige Distrikt, in welchem sich noch etwas zahlreichcre bewaffnete Haufen finden, ist der voll Telsch. Das voll dem Gene- ral-Gouverttetlr Baron sibahlen in Person angeführte De- tafchement ist am 20fien von Schatvl aufgebrochen, um Diefen Ueberrefl der Rebellen ganzlich altizllreiben. » Die früher voll Dunaburg gekommene alolollne des Siegel-»als Schicc- mann, welche aus 4 Bataillonen Hager« und .i Stllck Geichlliz besteht, hat nach Zerfprengutlg der Instit-geniert bei sponewefh Schalltl besetzt, wo die Einwohner mit der Geistlichkeit an Der Spitze sie mit Dem Kreuze lind Salz uitd Brod einmaligen ha: ben( Der General Schirittalin hatte Befehl, an emem bestimm- ten Sage sich itilt den Tritt-ven destaiotls 5Dahlen zu vereini- gen, nnD mußte daher .i Tage in Schan verweilen, wo Dieter letztere General am 25. April (7. Mai) eilitrai. Am 20. April (8. Mai) langte daselbst eine andere Kolonne , , voll Der Umgegend von Wilna kottiinetid, unter Den Befehlen des Generals Subitia an; sie besteht alis 2 Batailloilen Gre- liadieren lind 2 Uhianen - Negitttentern mit 6 Kanonen- nnD hatte einige Gefechte bei Kendani lind Schadowo gehabt. Die auf Diefe «Wrtfe in Schawl konzentrlrte Macht voll 10,000 Mann ist in mehreren mobilen .Sioionneu vertheilt worDen, die gleichzeitig nach verschiedenen Richtungen hin esperireii, Du:
Baron sPahlcli Anführung nachTelsch _ntarfchirr, die Avant: Garde derselben befehligt der General Schtt·riil-.liiii.
Kltrlaud frei zu erhalten lind jede»llnternethnilitig dszer Futen-gen- ten auf der Kurländischeu Gränzlinie vonEfetn bis Zttlilskezti ver- hindern. Janischthalwen tttid Schagarn find stark reicht: in ichatol selbst sind zwei Bataillone des alaporfchen stegittieiite, unter Befehl des Obersten Makoff geblieben. General Meyer hat teilt Haupt- qitartier in Mitau mit eilieiti starken Detaichenietit Zlvischqeii Banske nnD Jakohstadt stehen J Batailloiis. Die ölurlandifloe Glänze nach dpolaiigen zn ioirD_vo1n General Oieliiiellkatnpf Jgek deckt, der in diesem Orte selbftffich befindet- er hat bereits 1.00 Mann, nnD es ist itoch ein Bataillon verstarkiuigen fur use-n Eorps altf Dem Marsch. Graf Manteuffel mit nt)(»l0 vortrefflich eingeübten nnD wohlbewasfileteiiSchliizenalnd Forftern stehst bei Nutzau ttild kann ihn iiothlgellfalls sogleich«lttilerstupen. Jsiath Dünaburg zu siltd ebenfalls mehrere kleine Kolounell volng Ba- taillonen utid 2 Kanonen ili Bewegung, die zwischen Oldzh,
Den Rückzug nach Spodolieti abzuschneiden; der von Der Position
Swenpiatly und Eferoß das Land durchstreifen. Das Sap-
allszllrllhen, mit deiit Terrain unbekannt, in Der Dunkelheit ist«- nen Atlgriff ttiachte. Jedoch erhielt der General von‘fliennen: kaitipf diese Nachricht zeitig genug, nnD kaum mit der Einnahitx voll Krottingeli fertig, eilte er, Die furitciiiehanen ihre-ratio- zii verstärkctl, fiel Den Jliflirgenteli itt den Riicketl, weils-ro steil Feinden sehr unerwartet i‘am, nnD fo will-den sie ist-it beiden Seiten, obgleich sie auch noch Polangrii von De: Seesciie aus angreifen wollten, gänz·ich geschlagen tilid zerstreut. Die Tit-·- phäell dieser-» Tages finD, nachdem man fich mit 1000 gegen stritti- Mann geschlagen lind eilieli starken Widerstand gefunden hatte, eine Menge (.iiewehre, 00 sDifcn, eine große Fahne voll der Eompagnie des Capttains .ii'amineäti, 20 Pistolen llild37 Gefall- gcne, worunter eilt paar Lfsiziere finD. Bei den Jltflirgentcil iloll Dorbiati aus, waren Die Jllfaliterie voll einem 2e. Jalikicwirz nnD Die .Si'aballerie voll einem jungen Fürsten Gedroic komman- dirt. Das unerwartete Mallover von alrottitlgen aus, dcitl Feinde im Rücken, ftihrte nun natürlich eine allgemeine Print-ist lind Niederlage herbei: Pferde, Wagen, .Kleidsllllgsslilckc ic. blie- ben tlt unseren Händen, ltitd eine feinDlicbe Kantine wurde tin-. brauchbar getilarht.— Alles, was iit Rofchiettna hatte zliriickblci: hell müssen, wlirde bei dieser Gelegenheit wieder genommen. Der verlust des Feindes belaust sich auf 300 Mann Tode-» Voll unserer Seite sind 12 Mann getödtet nnD til verwundet worDen, auch ivllrdeii .‚i Pferde erfchoifeii.
P o l e li. Warschali, lii. Mai. Unter amtlicher Rubrik meidet d:t«
Staats-Zeitung: »Jll Folge des wiederholt bei Der Rath muntegicrung eingereichten Gesuchs des Landboteit voll Watte-, Vmaveniura Z‘ir‘iemojowe’aii, liitd des Lalidbolen voll Szbdlotoier, Grafen Gustav DJJialachoirsskh Den rissen voll seitlctl Tiösliciitcii ais-i Mktiifter des Innern nnD Der Peixzt , den atiderett als Minzsies der auswärtigen Angelegenheiten zii ::ntbiiideit, hat Die National« Regierung unterm l.ltcti d. beschlossen, beide-i ihren Wunsch ‚u bewilligen, indem sie zugleich ihr gerechtes Bedauern in
sitztle- , ste davon ist, wie oben geiagi, unter des Getterai-Gollvcriietirs · General E Wiener hat Den Auftrag, die verbindung zwischen Schawl lind .
erkennen gegeben, daß sie dadurch der Unterstützung it:.:- Aufklärung, der Talente lind Belltilhungcu zweier Man- inei« berault tvicd, welche sich durch ihre vollirnmtcllc Hin» aebttitg fiir dat- aligeiileiiie Wohl in ihrem Dienst das ganz be- sondere Bei-trauen dir SIlatieii erworben hatten. Hierauf bar . die IliattottahRegierung unterm igitctl D. Den Marscball der Land- boten : ..l-T;aikti:ic:«, Grafen Wiadislaus Oftrowski, ‚cum Minister dir auowasi ‚en Diliigeleaenheiten, nnD Den Senator aiastcllan lisltszczistszkt kiilti Philister des Innern lind der Polizei cis-. li.iiittt.«
Dir hiesige Staats-Zeitung eilthalt unter amtlicher Rubrik ielxteltdeit Mittels-Bericht des Geileralifstmus voiti litt-n d. M» ans dein Hauptaliarticr Jetidrzejotv: »Ich habe tit- Ehre, der National-Regierung attzltzcigeii, daß der Genule Ehrzailowski sich am Mai der Stadt Rock bemächtigt hat, wofelbfi er Die aus einem .R‘ofaien=0iegiinent vom schwar- zen Meer, alis dem Attamaiischeil Kosakeil-Reginlent, dein besten der Rllssischrii .kavallerie, lind außerdem noch alte-. verschiedenen zum steil ‚Kavallerie - Corps gehörigen Reser- veil bestehende Arriere-Garde des Geilerals Tinte-it antraf. Der General Ehtzanowski machte in Kock ohne verlust eitles einzigen Getödteten oder verwundeten 15S Mann, worunter 4 Ofsizicre, zu Gefangenen, erbeiltete 150 Pferde, 10 mit verschie- denen Neauisiten angefüllte Fourgons, eitleli Fotlrgoil mit der
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