in diesen Ruf ein. Nach dem Vortrage eines zweiten Liedes wandte sich der Herr Bürgermeister zu den Herren Obersten und Ofstziereii des Sicherheits-vereins und ersuchte sie, bei dieser frisklicheii veraiilassung auf ihren Unterthanen-Gib durch Hand- schlag ihtii aiizugeloben:
„seiner Königi. Majesiak von Preußen Friedrich Wilhelm dein Dritten, iitisereni allergiiädigsten Herrn, trett und gehorsam zu sehn und in ihrer Eigenschaft, als Mitglieder unb Führer des Sicherheits-vereins, sich gegenseitig unterstützen sutid nach den Anordnungen der vorgesetzteit Behörden für die Erhaltung oder Qlkiederherstellung der öffentlichen Ruhe, Ordnung unb Sicherheit wachen zit wollen.“
Nachdem die Herren Ofsizicre den Gib geleistet hatten, dräng- ten sich viele der Anwesenden zn deiti Herren Bürgermeister und dankten ibnt für die herzlichen Worte, mit denen er die Gesin- nungen der Bürger einem: geschildert hatte,
Ein Bank-km bei welchem der Herr Bürgermeister Sr. Ma- iestät dem Könige so wie ber ganzen Königlichen Familie, ein be- geistertes Lebt-hoch aiisbrachte, schloß das schöne Fest, das gewiß noch lange in bec Erinnerung der Achener leben wird.
-—— Aiis einer Bekannttnachung der Königl. Regierung zu Achen, worin dieselbe das Ablebeti Sr. (Erteilen; des Königl. Geli. Stattts-s))iiiiiz·ters unb Ober-Präsidenten, Frhrn. v. Jiigers- leben, zur Kenntniß der Beamten und verwalteten ihres Be- zirks bringt, entlehuen wir noch folgendes Nähere darüber: Zwar schon seit mehreren Monaten körperlich leidend, hatte der ehr- würdige Greis sich doch den Dienstgeschäften nicht ganz entzo- gen, ist vielmehr bis ziitii Todestage in Dienstthätigkeit verblie- ben. w Er starb am isten d. M. Nachts iti Uhr plötzlich und verschied äußerst sauft. Sein Tod ward durch einen Ltuigenschlag herbeigeführt. Der verstorbene hat ein Lebensalter von un- gefahr 80 Jahren erreicht und 63 Jahre dein Staate gedient.
-— Ihm ist noch die Freude geworben, fein einziges Kind, die Frau Ober-Landesgerichts-Präsidentin Freiin von der Reck von Fraukfiirta d. O., nebst bereu zivei Töchtern tvähreiid der beiden lebten Lebenstage um sich zu sehen.«
-— Aiis Stettin berichtet die dastge Zeitung: »Des Kö- nigs Majestät haben allergnädigst geruht, die Fortdauer des bis zum Ablauf des Jahres 1830 bewilligt gewesenen steuerfreieii Entrepots für die zu Stettin seewärts ein- und wieder ausgehen- den Waaren, mittelst Allerhöchster Kabiiiets-Ordre vom 15. Sep- tember v. J» auch ferner und ohne Begränzung auf einen be- stimmten Zeitraum ziizugestehen.«
—- Aus Königsberg wird unterm 17. Mai geschrieben: Es geht hier so eben mit Estafette aits Tilstt die Nachricht ein, daß die ritthaiiischen Jusiirgenteti von den Kaiseri. Russischen Truppen hart gedrängt würden und sich der Preuß. Gränze na- herteu, tvelche sie zu überschreiten Miene machten, daher das erste Ausgebot der Landwehr schleunig einberufen worben, unt unver- züglich nach der (Stange zu inarschiren.
—
. Für das dem vereivigten Schiffs-Lieiit·enant van Sper in sei- nem Jaterlande zu errichtende Denkmal sind ferner bei der unter- zeichneteii Redactton eingegangen:
ll getnein Bekanntmachungen.
Nachdem Seitens der Nichte-tin Lennich, gebotnen von Spie- gel- auf die Todeserklärung beten verseholleneii Bruders Ferdinatid Johann iepotnue von Spiegel, eines am t4. Mai 1787 zu Prag gebotnen Sohnes des vormaligen Lieiitenants im .it‘aiferl. Oester- reichifcheu Graf Anton stilistischen Liniett-Infanterie-Negiinent Sie. 47, Joseph voti Spiegel und der Karoline, gebotnen von Alt- vaier, atigetrageti worden ist, —- so wird der gedachte Ferdinand Johann Nepomuc von Spiegel, oder dessesi etwa zitrückgelassenen unbekannten Erben hiermit aufgefordert, spätestens itt bem aits
den 1.3. September 1831. vor dem ernannten Deoiitirteu, Herrn Ober--Landesgerichts-Rath von Natorp, im Gebäude des Ober-Latidesgerichts angesetzten Ter- mine, entweder persditlichoder schriftlich sich w melben, unb wei- tere Anweisung zti gewartigeti.
In bem Falle-, daß weder der von Spiegel selbst oder feine unbekannten Erben sich melden, wird seine Todesctklärung erkannt- die unbekannten Erben» mit ihren Ansprüchen nicht berücksichtigt- und fein Nachlaß den lich legitintirt habenden Erben aiisgeantwor- tct werben.
kpaderborm den 5. October 1830.
Stbnigl- Preuß. Ober-Landesgericht. v. G o l d b e ek-
--— ‚J. W
Nord-See-Bad der Insel Helgoland. Das hiesige See-Bad, welches bisher uiigetheilten Beifall ge- fundett,· itiid durch den Besuch der c: erren Naturforscher und Aerzteun vorigen Jahr um fo» mehr ruznilichst bekannt geworden ist, ivird mcdio Juni b. I. troff-iet- Die Direktion
Zum bevorstehenden Iohainiis-Terniine erlauben ivir uns ein hochoerehrtes Publikum hierdurch darauf aufmerksam zu machen, daß wir auch dieses Quartal sowohl bei der hochlöbl. stand- schnit, als auch bci andern Vehbrdeti 2c. 2c. bie Zinsen- erhebiing Utld AUSSCDIUMI von Pfandbricfeu, Staatspapie- ren,«.);ihoetl)etett nnd Dokunienten jeder altre, gegen eine Ermutigung von 2;. sgr. vom Hundert fortwährend übernehmen, iedoch von lll00 Thl ati sind nur 1; sgr. zu bezahlen
Qualeich empfehlen wir uns den Herren Kapitali- sten zum Ein- und verkauf von Staats - und andern rDocnnteuteih so wie zur sichern Unterbrinauna ihrer verfügbaren («Selben von der grüßten bis tut kleinsten Sinnme auf Hypotheken und Wechsel zu 5 unb tipCr jährliche Zin- sen, nnd versicherte die prompteiie Ausführung
Brei-lau, den l0. Mai Ni.
Austriae- und Abtei-Birnen im alten Rathhause.
L-
Literarischc Anzeigen.
Bei Brandenburg in Berlin, Ober-Wallüraßc Nr. 6, wird zum herabgesetzteti Preise verlauft: Thaers Landwirthschaft (narh Pi«etif. Magst und Gewicht) in .1 eleganten Halbftzbdn für d Thl. s— -—— Ackerbaugeräthschaften compl. in Halbenfrzbd .5 Thi. ——- — Qltiiiilen des Ackerbaues, tt——8rBd. Waden-Preis 26; Thi) b Ti)l. Sistöuwlblttszug aus Krünitz ökonom. Encpelopädie, 32 Bände. Iaeobsuis technolog. Wörterbuch, 8 vol. Quart 8 Thi« Dieiriche Saiten-Leuten 21Bde für 22 Thi.
tierstag« bezeichnet.
er Anzeiger fürdie Sbreit
960"
12) von Gr. aus Dammgartett in NeusVorpoinmerti 1 mm. i
Kass.-Anw.;
13) von hinaus J. 10 Nthln Gold in einem Dänifchen Doppel-
rie r s ’or;
14) lagen bem Herrn Preinier-Lieutenant Kappe zu An erbur in Ostpreußen, als Ertrag einer Sammlung im Kre fe datger Wassengefährten und Bekannten- 13 Nthlr. Kass.-Aiiw·;·
1.3) von dem Herrn Kandidateti Hoffmann hier, höherer Beitrag für das von ihm herausgegebene Gedicht «van Speyks Ab- schied«, 5 Rthlr. Gold iii 1 rd’or.; ,
16) von einem Ungenannteu aus H xter eitigcsandt mit dem Motto:
»Jedem Preußen bist Du· verwandt, · Weil Du treu Deinem Kbnig warst, treu Deinem Vaterland!« 1 Ntblu KasskAiiw » · Sämmtliche Beiträge von Nr. 1 bis 16., zufaininen im Be- trage von
St- Friedrici)sd«or (wobei 2 Dänifche) und »t Dukaten haben ivit bei der Königl. Hochlöbl Haupt-Bank hierselbst ge en eitle Anweisung von 486 Gulden 37«Cts. auf. Amsterdan umge itzt unb biefe zur Beförderung ati das mit der Errichtung des Denkma s beschäfti te Comite nach Holland gesandt. _
Die edaetion der Allgem. Preuß. Staats-Zeitung
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 22. Mai. Itn Opernhause: Die Belagerung Von .Rorintb, lyrisches Drama in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Miisik von Rossini.
Im Schauspielhatlse: Pour la prcmidrc repräsentalion de Mr. Closel: l) L’arnour et In raison. eoniädic en 1 actc. *2) Michel et Christine, vaudeville en 1 acte, pur Scribe. 3) La preini‘ere repräsentation de: Lc bon papa, verneigt-illa cn 1 actc, pae Seribe. (Dans la seconde pie‘ace Mr. Closcl rcmplira le rölc dc Stanislas et dans la lisoisidme cclui du
hon mpa.)
Ju Charlottenburg: Zum ersteniuale wiederholt: Das Har- fen-Mädchen, Schauspiel in 3 Abtheilungen. Hierauf: Onkel Brand, Lustspiel in 3 Abtl)eiliingen.
Montag, 23. Mai. Itn Opernhause: Die Jungfrau von Orleans, romantische Tragödie in 5 sllbtbeilungen, von Schiller.
Im Schauspielhause: Poiir la secondc repräsentation Mr. Closcl: 1) Philibcrt marie, vandeville en 1 aclc, par Scribe. i2) Le mai-jage de raison, vaudevillc on 2 actcs, par Scribe. (Dans la premiere piöce, Mr. Closel reinplira le role de Philibcrt, et dans la seconde, celui de Bertrand.)
Köniastädtisches Theater.
Sonntag, 22. Mai. Lindane, oder: Der sDantoffelmacber im Feenreiche, großes romantisches Zauberspiel in 2 Akten.
Montag, 23· Mai. Silline, ober: Wien in eitietii anderen Welttheile, Volks-Zauber-Oper in 3 Akten, von A. Bäuerin Musik voti W. Müller. Mit grotesken Tänzen, arraiigirt von Herrn Tescher, und ausgeführt von 16 Kindern. (Dlle. Schrei- ber, vom K. R. Theater an der Slßien, neu engagirtes Mitglied dieser Bühne: SJlline, als Antrittsrolle.) '
Die zu dieser Vorstellung gültigen Billets sind mit »Don-
a. b. Winekel Haitdbuch für Jäger, 3«Halbfrzbde. (_feblt) 9 ThL verhandlungen des Preuß. Garten-vereins, t— 14 Liefer. 14 Thl
Im ver-lage von Dutiekeriind Humblot, Französische Str- “er. 20 «., ist vor Kurzem erschienen-
Ziit vermittlung der Extreme in den Meinungen;
von Friedrich Aneillon. Zweiter Theil: Philosophie und Poesie. gr. 8vo. Geheftet 1 Thi. 20 sgr. "
Der erste Theil: Geschichte und Politik erschien 1828, und kostet 1 Thi. 25 sgr. In beiden Bändeu finden sich folgende Auffätze:
Bd. I. Einwirkung der kliniatisehen verhältnisse auf den Men- schen. —- lieber bie verdienste bei Mittelaltera —- ueber den Charakter und die Fortschritte des felsigen genauere- — Von der Gewalt der offentlichen Meinung —- _iiebee die Gesetz- gebung der Presse. —- Die Petfeetibilttat der bürgerlichen Gesellschaft, ihre Bedingungen und Triebfedern —»Begriff und Beuttheilung der politischen Revolutioneti.— lieber bie vorbereitenden utid bewirkenden Ursachen der Fran- zosischen Revolution. —« Einfluß der Freiheit auf den Flor der Literatur und der Kunste -—_ Von dem Begriff der Recht- niäßigkeit, im Staatswesen und in der Gesetzgebung —- Ueber die politischen Eotistitutionen — Ueber die Beurthei- langen der engl. verfassung.
. II. Ueber die Grenzen der Wirksamkeit bei Staats. —- Ueber bat; verhältnis des Idealen und der Wirklichkeit —- Ueber die elastische und roinantische Poesie tu· den letzten Decennien —- llebet das verhältniß des Allgemeinen zum Befondein _m ber menschlichen Erkennt-lif. —-— Ueber Idealismus, Materia- lismus und Dualismuel — lieber das Absolute und Relative-· —- Ueber Freiheit utid Nothweiidigkeit —- lieber Eudanionisnius unb Ethik. — lieber eigennutzige und reine Liebe. — Ueber Glauben unb Uiiglauben — Ueber italienische und spanische Poesie in den fünf letzten Deeennten
Für eingehende und praktische Aerzte und Wundärzte ic. Bei F. A. Hei-di g unter den Linden an. 56, ist eben erschienen:
Akiurgisthe Abbildungen
mit etläuterndetn Seite, deutsch und lateinisch, von Dr.·E. Bla- mit. Prof. in Hglle. tste Liefetung, das Ganzeaus 5 Lieferungen i- 10 Tafeln in großtem Intper.-Felio, zum theil schwarzer, zum theil zllum Kupferstichr.
Es giebt dieses Werk eine vollständige systematische Darstellung alles dessen, was in ber Lehre »von den blutigen Ope- rationen durch bloße Beschreibung nicht hinlänglich klar gemacht werden kann; nämlich bei deti Operationen die verschiedenen Handgr»iff·e, ferner die Donations-Wunden selbst, und wo et nothig, auch dastenigc, was in anatomischer Hinsicht In- retesse bat. verschiedene Methoden sind hierbei berücksichtigt wor- den« Ngchstdem sind Iitsttumente und überhaupt der zur Ope- rauen nothige Apparat vollständig beigegeben. Auf diese Weise beginnt dieses »Weil-dem Aussprache tuthtiger Männer vom Farbe nach« ausgezeichnet in Anordnung und Ausführung Ausführliche mutigen, fo wie die tste Lieferung liean in allen Buchhandlungen bereit. Bis Ende Iuli d. I.» ist _ber überaus billige Subserip- tragt: - Twir-leis von 2 zu. fut die Lieferng gültig. Pracht-Aus- 911 'i )-
Um die von einer Königl. JmmediatkKonimifsion für die Ab- wehritng der Cholera herausgegebene Schrift:
204 Siebte. 10 Sgr. Cour. und Kasten-Anweisungen, 12‘
Berliner Börse.
Den 21. Mai 1831. Amt]. Fonds- und Geld-Cours-ZetceL (Pfau/i. 00m.)
I .Bru.Gc . - I
902 89} Ostpr. P andbrf.
— 99 Pomm. Pfandbrf.
—- 967} Kur- u. Neum. do. 83% 83 Schlesische d0. 89 -— Blut. C. d. K: u. N. 89 — Z.-Sch. d. K.- u. N. — gez — 87z 92 —-
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ist 104i 103;
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st. - Schuld — Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. En l. Obl. 30 Kurm. bl.m.l.C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do.
Elbinger d0.
Dem-. d0. in le. 35 - Westpr. Pfandbr. 93% 92% Grofshz. Pos. do. 94..“r
95:— Wechsel -Cours.
Amsterdam . . . . . . . . . . . . . 250 Fl.
dito . . . . . . . . . . . . . 250 Fl.
Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . 300 Mlt.
dito . . . . . · . . . . . . . . . 300 Mk.
London . . . . . . . . . . . . . . . 1 LStl.
Paris . . . . . . . . . . . . . . . . . 300 Fr.
Wien in 20 Xr . . . . . . . . . . . 150 Fl.
Augsburg . . . . . . . . . . . . . . 150 Fl.
Breslau · . . . . . . . . . . . . . . 100 Thl.
Leipzi . . . . . . . . . . . . . . . 1.00 Thl.
Frank urt a. M. WZ . . . . . . . . 150 Fl.
Petersburg BN. . . . . . . . . . . 100 Rbl.
Warschau . . . . . . . . . . . . . . 600 Fl.
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Hol]. vollw. Duk. -- Neue dito - Friedrichsd'or . . m 4i
Disconto . . . . .
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Preufie ca“, B? Gelei· ”140% 140; ·- 139} 149.} .. 148;. - 6 21.1T — 80v} — — 10 ' —- ai- 99317 M 102D — 102%
Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mr. 2 M1. 2 Mt. 2 M1. 2 Mr. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch.
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Auswärti e Börsen. Amsterdam, 16. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 385- Kanz-Bill. 14}.
Hope) 8H. Oesterr. 5 roc. Metall. 82. lamburg. 19. Mai. Oesterr. 4pr0c. Metall. 72. Bank— Actien 1045. Anl. 8817,. Kuss. Anl. llamb. Cert. 87. Distr- 59. l’oln. 91.
London, 14. Mai. 3proc. Cons. 82}. Bras. 60. Dän. 61%. Mex. 37}. Portzz Russ. 9'2‘2.
u .— - -c- .—
NEUESTE BGB SEN 'NAGHRIGHTEN.
Frankfurt a. M., 18. Mai. Oesterr. 5proe. Metall 84-Z. Siz. 4proc. 73Z. Bis-. 2;«proc. 42;. 1proe. 182;. Brief« Bank-Aktien 1282. 1279. Partial-Oblig. 117å. 117;}. Lotsk zu 100 Fl. 1595. 1583. SDoln. Loose 47. 463.
Redacteur J o b n. Mitredaeteur C ott el.
w-
Gedruckt bei A. W. Hahn
Staaten
ä:
Anweisung
zur Erhaltung der Gesundheit und verhütung von Austeckiing bei etwa eintretender Cholera - Epidemie, fo viel als möglich zu verbreiten, unb auch den Unbemittelten die Anfchaffizng zu erleichtern, ist solche von heitre an bei Unterzeich- netem fur 9 P fe u n i g e
E. Mittler, Stechbahn glieb
zu baben.
Bei Wilhelm Engelmann in Leipzig ist so eben erschienen- "St. Tetchiiiann,
Feuersnoth- und Hiilfsbuch
lieber Entstehung und Beträkhtlichkeit der Feuersbrünste, Unter- stutzung der silbgebrannten, Losch-«und Rettungs-Anstalten, Vit- mitiderung der Brandschgden und Sicherstellung der Gebäude. Nelf einem Anhange aber Volksvetedlung und Wohlfahrt » Mit» einer«Abbild«ung·. (St. Svo. Brochirt 1 Thi. _ _ Eine wettläuftige Ankundigung und Inhalts-Anzeige dieses wich- tigen Werkes ist in allen Buchhandlungen zu erhalten. Zu haben in der Picolaifchen Buchhandlung in Berlin, Bruder-Streite Sir-.13), Stettin und einen)
Bei Acketntann in Dessau ist erschienen iinb durch alle Buch- handlungeii zu erhalten: Betrachtungen über den
Zweck der Erziehung utid des öffentlichen Unterrichts-
unb bie Mittel, denselben zu erreichen, vorzüglich in Beziehung
auf das System des Humanisnius. Von I. A. B. Richter-
Rektor der ·Hauptschule zu Dessau gr. 8s-o. 20 sgr. »
Zu erhalten iii der Stul)r«schen Buchhandlung zu Berlin
Schloßvlaiz bie. 2 nahe der Bruderstraße, zu Neu-stumm bei Riemfchneider
Bei Simon Schropp & Camp. in Berlin, Jägerstraße No.2l
ist erschienen:
Postkarte vom Preußischen Staate, in 25 Blättern. Unter Autorisation des König-L Preußischen General—Post—Amts entworfen, bearbeitet, und Sr. Excellenz dem liönigl. Preufs. General—Postmeister und Chef des gesammw‘ Postwesens, Ritter mehrerer hohen Orden etc. Herrn v. Naglcli
hochachtungsvoll angeeignet von Heinrich Berghaus.
‘ Berichtigt bis zum 1. Mai 1831. Preis 6 Titl-
Für Gärtner und Gartenfreunde.
Bei 2;. Traum-in in Berna, Vieiietiiaae bei. s, 111° eben erschienen und zu haben-
Das Ganze der gesamtnten Gärtnerei; oder die Kunst, in kurzer Zeit ein vollkomniener Gärtner zu werden in den m«ouatliehen verrichtungen des Blumen-, Gemase- unb Don-Gartens, ver 5 opfeiu und Weinbaiies. Dargestellt von I. E. von eider.
Preis broch »1Thl«. Z; sgr. oder 2 Fl. MheiiiL , .
In diesem Buche ubergiebt der durch feine früher-m Willi, aufgenommenen Schriften wohlbekannte Herr verfasser dein Pum- kum das Resultat feitier eigenen. seit vierzig Jahren im Garten- bau·gemachten und erprobten Erfahrungen und es ist nicht i." “g zweifeln- daß es dem auf den Titel ausgedrückten Zweck its-Wint- entsprechen werde, weshalb es jedem Gattendilettanten sowohl- « dem Gärtner von Profefsioii mit nebeneinan empfohlen werden limi-
Russ. (bei
Russ. Engl, »
f Schritt, eine Flinteitkngel durch
reintun: Nachrichten
Kronik des Tage-.
Berlin, den 22. Mai.
Se. Majestät der König haben heute Vormittags um 10; Uhr in Allerhdchsthreni Palais dein Königl. Sardiuischen Ge- sandten, Herrn Chevalter de Bei-nie, eine Privat-isludienz zti „ebenen unb aus desseii Handeit das Schreiben Allerhuldreichst kntgcgeii zu nehmen geruht, wodurch der jetzt regierende König von Sardinien Sr. Majestät das Ablebeu des Königs Carl Fe- lix notisicirt unb zugleich den gedachten Herrn Gesandten aufs neue am diesseiiigeu Hofe akkreditiit.
Angekommen: Der General-Major« und Inspeeteur der mm Ingenieur-Inspettion, von Reiche, von Stettin.
Dttrchgereisi: Der säutiigL Frauzösische Kadmus-Cou- rier Lastehrie, von St. sDetereburg kommend, nach Paris.
genauere-Nachrichten
Anstand.
Riißland
St. SDeterebnrg, 14. Mai. Se. Majestät der Kaiser habeii den Befehlshaber des 4ten Reserve-Kavalierie-Corps, Ge- neral-Lieutenant Rüdiger l., zti Allerhöchst Ihrem General-Ade- tanten ernannt. _
Die Helsingforsischen Zeitungen enthalten folgenden Ausng aus einein Rapport des GeiierakAdjutauten Bvstkotn, vom isten (13.) April an den Befe lshaber des Same-Korpo,
·Se. Kaiseri. Hoheit des Grosifütsten s ichael SDarolowitftt'): »Von
Riisejt fertigte der General-Major Nejelow den Major Kamm- iiitzki mit einem halben Bataillon des Infaiitetie-Negitnentes Prinz Wilhelm von SDreuften, zwanzig Mann Fimiischer Scharf- schützen und eine Schwadron Elifabethgradischer Hiisaren nach Dronfewo ab, und zog selbst mit einem halben Batailloii des obengenannten und des 3afanteriezbiegimentec Prinz Karl von sDreufreu, zwanzig Mann Fimiischer Scharfschützen, einer Divi- sion Leibgarde-Kosaken und einer Schwadron Elisabethgradischer Uhlanen nach Krasnofeletz bin, wo sich etwa 15 Ofsiziere utid 60 Mann Redellen des fogenainiteu Aiignstischen Regimeutes zeigten. Ohne unsere Krieger abzuwarten, entstehen fle über ein Gerüst, das über die zerbrochene Brücke gelegt war, auf das rechte Ufer des Orschetz, und eröffneten von dort ein-Gewehr-
fetter; allein die ausgezeichnet sichern Schüsse der Fintiischen Scharfschützen, wodurch in wenigen Minuten eine Menge der
Nebellen verwundet wurden, zwangen sie zur Flucht; worauf sie
« sich wieder am "li'falbranbe, eine Weist Von Kratnofeletz, auf- - ellten. .ger Finnischen Leibaarde-Scharfschützen leicht blessirt. s dein das Halbbataillon des Regiment“ Prinz Wilhelm von ispteiisien nebst den Finnischen Scharfschützen den Strom über " Briickeiiaerüste paisirt waren und die Schivadron der Leib-Garbe- j Kosakemihn diirchwatet hatte, führte der General-Maja Dieje- » low sein Detasehement gegen Dionseww um den ihm ertheilten . Auftrag auszurichten.
Unterofsizier Veilch-
Bei dieser Gelegenheit tvutde ein
Unterweges aber erhielt er einen Bericht von dein MajestKaiiiariiitzkh: daß ein Vataillon der neu formu- im Infauterie, Einhtinoert Mann der sogenannten iinitberwuid-
1‘ lichen Scharfschützen und eine Schwadroii .Rralufen, persönlich :angefüdrt von dein Spartheigauger Goolewskh sobald fle die ; man: von strasnoseletz vernahmen, die Flucht ergriffen hatten,
und daß der Major Naiiiartiitzkh bei seiner Ankunft in Dronscwo,
« dasselbe voii den Rede-lieu geräumt und die Brücke völlig zerstört , gefunden hakt-. «- Dir Maler Kitnia«iiåtz"ri sandte zur verfolgung des Feindes eine « Schtvadroti iihletieii ab, welche durch deii Strom wart-ten und . den Kot-net Leipihkiy eine" lssaoitain und einen Junker von dep- Schule der Untczsähnritiie nein einem iiiiterossizier zu Gefange-
Godleivski hatte sich nach Prafchnitz begeben.
neu machten. Bei Krasrioseieu gerieth ein Lienienant in unsere
« Gefangenschaft, dem der Si-abt:Eapitain Bienot vom Fiiinischen
Leibga·rde-Scharffii,sinsect-Vataillon, in einer Entfernung von 400 bie Brust gejagt baue.“
Aus Riga schreibt man: »Der allgemeine Wunsch, ein Freitorps zu bilden, um an der heiligen Sache der Bekämpfung
· des sEinfrubrus, der an der (braun ber benachbarten Provinz aus-
gebrochen isi, Theil zii nehmen, ist von unserem Herrn General- ouvetneur zur Kenntniß des Kaisers gebracht unb von Sr. Malestät beifallig aufgenommen worden. Es wird in Folge dEssen ein aus 500 Freiirilligeu bestehendes Reitereorps errichtet werben; die Auschafsung der Pferde ist auf 100,000 Nudel an- geschlagen und die verproviantirung nach den für die leichte Kavallerie bestehenden Vorschriften Allerhöchst aubefohlen worden- Durcb eine hier eröffneieSubsteiption zuinUtiterhalte derBedurftige- W, bie in dieses Corps zu treten wünschen, kamen in einer Stunde 15-000 {Rubel zufammen. Die Bildung des Detaschements ist dem hiesigen Polizei-Meister, dciti Oberst-Lieutenant derKavalle- "F, Wassulski, '1beriragen, der die Angelegenheiten mit Hülfe eines Coiiiitiä’s, das aus dem hiesigen Platz-Mater und zwei Vom Rathe erwählte-n Mitgliedern aus dem Kaiiftnaunsstande l"liebt, leitet. Schon am 26sten vorigenMonats fertigte der Gene- kakGouverneur einen Oberoffizier unb 40 Gemeinen dieses Corps, mit Pferden, Waffen unb allem Zubehör versehen, nach der thkhstllischen (Stange ab. Bis zum Zien dieses Monats hatten d) wieder 3 Ofsiziere und 85 Gemeine gemeldet.«
An die Stelle des Kammerherrn Kakosthkin ist der Kollegien- Rath Sagoskin zum stellvertreteiiden Direktor der Kaiserlichen Theater in Moskau ernannt worden.
Die heutige Handels-Zeitung enthält ein Berzeichniß von den «oll-Einuahnien und von dem Betrage der Ein- itiid AmIfuhv aaren und Münzen im ganzen Russischeiiskeiche vom Jshre 1823 an bis 1830 (irriluflbe). Aus diesem verzeichnisse
geht hervor, daß die Zoll-Einnahme, die im ahre 1823 auf 40,986,743 Rubel “belief, in immer zunehniigendem verzsltiiiß im Jahre 1829 bis auf 66,575,‘272 Rubel gestiegen war; im vorigen Jahre betrug sie 65,708,646 Rubri. —- Die Gesammt- (Einfuhr an Waaren betrug 1823 gegen 158 und 1830 gegen 192 Millionen; dle Gesammt-Ausfiihr im 1823 gegen 195 und»im J. 1830 über 258 Millionen. An Gold unb Silber, geiiiiitiztund m Barren, wurden im erstgenannten Jahre gegen 6} uan tm »vori en Jahre über 37 Millionen ein- und dagegen ausgeführt tm O. 1823 gegen 2 und im J. 1830 über 2 Mil- lionen; im Lande blieben im Laufe von S Jahren 108,608,410 Oiiibel »in Gold und Silber.
Bis vorgesterii waren in den Hafen von Kronstadt zusam- men 152 Schiffe eingelaufen.
» f- M Moskau, 6. Mai. Hier hat die Cholera so weit gänzlich aufgehort, da; seit dem 22. April nur ein einziger un- ezivetfeltet Fall im slrdinskischen Hospitale vorgekommen ist, wenn nicht etiva noch in Privat-Wohnungen einige Kranke sich befunden haben. Wider vertnuthen ist nun auch die Oster- Woche, in welcher der gemeine Nüsse nach einem langen stren- gen Fasten sich gewöhnlich mit einem Male allen sititilichen Ge- niisseii überläßt, ohne beunruhigende Krankheits-Erscheinungen vorübergegangen. Es haben seit kurzem einige sehr kalte Nächte, ja auch einige recht kalte Tage bei niedrigem Baronieter-Stande stattgefunden, ohne daß auch dies zu einem neuen Aitsbrüche der Krankheit, wie man es befürchtet hatte, veraiilassiing gege- ben hätte. Dagegen hat sich die Cholera in bem 30 Werst süd- lich von hier gelegenen Podol gezeigt.
Polen.
Warschau, 19. Mai· In der Sitzung der Landbotens Kammer votn 9ten b. M. trat vorzüglich der Graf Mala- chowski gegen die Ausschreibung neuer Repräsentanten-Wahlen auf unb äußerte sich in seiner Rede folgendermaßen: Er könne utn so gewissenhafter und freier sich über den zur verhandlitn vorliegenden Gegenstand auslassen, als seine Wahl bereits nach den wichtigsten Ereignissen und fasi im Angesichte des Feindes erfolgt seh, und er werde sonach feine Meinung ohne Rückhalt aussprechen. Nicht über die Absichten derjenigen wolle er urthei- len, welche für eine neue Repräsentanten-Wahl feheu, sondern die Folgen einer solchen Wahl und die Unausführbarkeit dersel- beii für diesen Augenblick berücksichtigen; denn es seh ganz na- türlich, daß nach dem Ausscheiden derjenigen Mitglieder, welche Beweise von ihrem 5Dateien"15mm; gegldcii hätten, die Wahl sol- che treffen könnt welche die Meinung derjenigen reprasentirten, die sich allen Beis euern und Gefahren entzogen hätten. —- Wenn matt die Kammer jetzt auflöse, so entsage man zugleich dem an dieselbe geknüpften Soiiveraiiietäts-Nechte und stütze in eine Anarchie. Matt habe zwar bemerkt, daß die jetzigen Repräsen- tanten ihre Macht bis zu den neuen Wahlen behalten könnten; welche Gültigkeit würden aber ihre verhandlungen haben, wenn man deren Vollmacht für ungenügend halte. Oftnials sehen an diesem Ort die Ansprüche desgegenwäitigen Reichstages an die Dankbarkeit der Station, an bie Bewunderung der Mit- iitid Nachwelt erwähnt worden; der Vorwurf aber, daß die jetzigen Repräsentanten keine Vollmacht hätten, heiße so viel, als an der Gültigkeit aller ihrer früheren Handlungen zweifeln; die Revo- lutioii würde daitii keine nationale mehr sehn, die Erklärung, daß der Politische Thron erledigt sev, titid das Manifest an bie Vol- ker Einvan in Nichts zerfallen. —- Habe man nun früher zu solchen Handlungen das Mandat gehabt, warum solle itiati es dann in diesem Augenblick nicht mehr haben; den Gründen zur Beantwortung dieser F-.age, wolle er nicht nachforfcheii.- Man habe diese Kammer mit Bettvürfen überhäuft und doch mehr- mals geäußert, daß sie mit sieh zufrieden seh; sie besitze aber, wie jedes Individuum, ein inneres Bewußtsevm welches beruhige ider verdamme, unb bie jetzige Kammer habe das Recht, ihre Handlungen mit -«Zetiiigthiiitiig zu betrachten. Die Ans- schreibiiitg der Wahlen seh auch in den von den Russeii besetzten Landestheilen fchlechterdinas unmöglich; unb man würde entwe- der keine volle Zahl zu Stande bekommen, oder verniuiftwidrtg für Einige das Mandat beibehalten müssen, das man ftir Alle als atiiiullirt betrachtet beim. Es latife aber allen mathemati- schen sErlernen zuwider, daß der Theil eines Ganzen bestehen könne, wenn dieses Ganze selbst nicht mehr bestehe. Uebrigens hätten die Litthauet vermittelst ihrer Handlungein den« jetzigen Bolksrepräsentanten das Mandat übergeben und diese Letzt-treu es angenommen. Stille instit mm Jene sich selbst iiberlafienk Man lege der Kammer zur Last, daß sie keine Vollmacht habe; feiner Meinung nach aber hätte»sie im Gegentheil eine höchst glänzende: die Reprasentanten hatten sie begriffen und wurden ihr entsprechen; die Vollmacht, das Land zit·erhalten, ien ihnen verliehen, und kein böser Wille vermochte, sie unten streitig zu
machen. Auch seh dieses Mandat zum Theil schon vollzogen, l aber man müsse das Werk sicher stellen; nnd dreier Pflicht werde ; sich der Politische Repräsetitaiit,· die Politische .Rannner, ba die «
Gefahr noch drohend fett, nicht entziehen. » ·
In der vorgesirigen Sitzung der vereinigten Kammern wiirdeti die verhandlungen iiber die Angelegenheit des Gutsbe- sitzers Raphael Cichocki fortgesetzt, ‚unb am Schlug der» Diskussion kam man einstimmig dahin überein, »daß die Entscheidung dieser Sache nicht vor das Forum des gesetzgebenden Korpers gehore utid daher der Natioiial-i)iegieriiiig mit Darlegung des Wunsches, sobald als möglich den Gegenstand ins Reine zu bringen, uber: fanbt werden solle. I
Gestein witrde der von der» Landboteukatnmer bereits ange- iioiitmeue Gesetz-Entwurf in die Senatorenkatnniesr entge- bracht, wonach für die abivesenden Mitglieder „herber Hatnmern ein letzter Terniiii festgesetzt wird, und zwar fiir die nn Lande befindlichen von 15, für die atißer Landes verweileuden von .30 Tagen, bis zu welchem sie den Reichstags-Akten vom 18. De- zember v. unb ‘25. Januar d. J. beitreten sollen, widrigenfalls sie Sie und Stimme in den Kamme-in verlieren. Der Senat
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iiahm das Projekt mit der geringen Majorität von 12 gegen 11 Stimmen an, unb es wurde darauf in ein Gesetz verwandelt.
Die Landboten-Kammer beschloß in ihrer gesteigert Sitzung, einen bestimmten Tag in der Woche für sogenannte bDri'rliniinarfragen festzusetzen, damit die Tages - Ordnung nicht stets dadurch aufgehalten und unterbrochen werbe. Hierauf nahm der Landbote Nieniojowski in einer perföiilichen Angelegenheit zii seiner vertheidigung das Wort, welches einige Erörterungen veranlaßte. Endlich iviirde die Ordnung bestimmt, in welcher mehrere Gesetz-Entwürfe zur verhandlung kommen sollten, und zwar wurde zunächst für das vom Senat angenommene Projekt hinsichtlich der in den alten Rufsisch-Spoliiiscl)eii Provinzen zu or- ganistrenden Neptäsentation entschieden, welches demzufolge heut vorgenommen werden foll.
In ihrem vorgestrigen Vlatte sagt die Staats-Zeitung- «Gestern Nachmittags wurde in der Gegend des Dorfes Dlu- giesiodlo, zwischen bem Brig und der Narew, die Abnut- Garde der Russischen Garde mit bedeiiteiideiii verlust, der an Gefangenen 2000 Mann betragen soll, zurückgedrängt. Der Ad- jiitaiit des Generalissimus, Graf Thomas SDotocfi, wurde bei dieser Attake verwundet; eine Karabiner-Kiigel ging ihm durch das Gesicht-« —- Gestern dagegen berichtet dieselbe Zeitung: »Die Nachricht, als hätte vorgestern bei Dlugieslodlo ein beben: tendes Treffen stattgefunden, zeigt sich als irrtl)ütiilich. wa- ren nur kleine Scharniützel, in denen ungefähr 50 Gefangene- voit der Garbe der Finnläudischen Jäger in unsere Hände fielen.” «- Die gestrige W arsch an er Z e ituii g sagt: »Gesierit waren verschie- dene Gerüchte von Assairen im Umlauf, bie mit bem Feinde stattgefunden habeii sollten: amtliche Nachrichten sind jedoch dar- über tioch nicht eingegangen. Das ist indessen iiubezweifelt, das; vorgestern auf unserem linken Flügel bei Dlugiesiodlo, oberhalb thzkow, ein Kampf vorgefallen ist, der uns bedeutenden Vor- theil gebracht bat." — Heute meidet dasselbe Blatt: »Auch gestern ließen die Gerüchte von immerwährenden Operationen unserer Truppen gegen den Feind, der sich zwischen dem Brig und der Narew befindet, nicht nach. Unsere Avant-Garde soll denselben
esterii bis nach Sniadow, in der WojewodschaftAugustowo, verfolgt
gaben.” — Jm gestrigen Warschauer Kurier heißt es in derselben Beziehung: »Vorgestern, am 16ten, fand zwischen thzkow, Rozan und Pultusk bei dem Dorf Dlugiesiodlo ein Kampf statt, von dem wir bis jetzt nur so viel mit Sicherheit wissen, daß wir bereits mit der aus Petersburg aiigelangten Rus- sischen Gatde ziisanuiiengetroffen sind unb deren Avaiit-Gatde mit bedeiiteiideni verlust zurückgedrängt haben. Von den Ge- fangenen, die dabei in unsere Hände gerathen sind, haben wir noch keine sichere Nachricht. Der Befehlshaber der National- Garde hat die Nachricht erhalten, daß fein Schwestersohn, der Graf Thomas Potoeki, Adjutaiit des Generalisfinius, im Ge- sicht verwundet worden ist. Auch hat sieh das Gerücht verbrei- tet, daß zwei unserer Stabsofsiziere, die sich auf Rekognofciriing der Umgegend zu weit entfernt hatten, voti Kosaken umringt iitid gefangen genommen worden sehen; doch bedarf diese Nachricht noch der Bestätigung-«
Mir Bezug auf das (im letzten Blatt der Staats-Zei- tung erwähnte) Treffen bei Alt-Zaniosc, meidet die Mar- schaltet Staats - Zeitung: »Das Corps des Generals Chrzauowski wendete sich, nachdem es aus Kock and-mat- schitt war, mitten durch feindliche Corps über Lubartow, Leuczna und Krasnhstaw nach Zamosc zu ;-iii 3 Tagen legte es 18 Meilen zurück, brachte den Russen dreimal itiit unbedeitteiidem verlust einen Echte bei und machte 800 Mann zu Gefangenen. Gene- ral .Rrbflnbfi ging ihm entgegen, ba er in ber Entfernung von einigen Meilen den Kanoneudonner l)drte; aber diese Hiilftstrup- peit langten erst bei Alt-Zamost an, als die Bluffen schon zum Rückzuge genöthigt waren. Wolhhnien wird auf diese Weise von treuem bedroht, und General Rüdiger wird, wenn er sich unseren Gränzen nähern sollte, einen Gegner antreffen. —— Se- bald das Corps des Generals Chrzaiiotvski, ungeachtet der Ge- genbemühungen von Seiten der Rüsseln sich über Lublin hin- aus geschlagen haite, begannen die Letzteren, tiach ihren frühe- ren Positioneu SDatrouillen auszufeiidcn. Atti töten d. langten gegen 50 Kofaken wiederum in DPiilaivh an, wurben aber von unserer Insauterie ziirückgetriebeti.« --—-— Der Warscbauer K u- rier sagt in derselben Beziehung: »Wir haben zuverlässige Nach- richten, daß das in der Gegend von Zamosc gelieferte Treffen m mancherlei Hinsicht für uns seh-« vortheilhaft war: bie Atr- näherung unseres Corps an Wolhiniiu verändert alle Pläne des Feindes. Zu den tutgetvisseti Nachrichten gehört, daß General Notiiarino dabei verwundet worden seh.«
Die Staats-Zeitung meldet aiis Brodv vom 10. Mai Folgendes- »Die von Wien aus erwartete Entscheidung hinsicht- lich des Divernickischen Corps ist nun angekommen, und es sol- len vermöge derselben General Divernieki nebst feinen Offijieren nach Lanbach, die Soldaten hingegen tiach Siebenbtiraeit abge- führt werden« Jede Russische Waffe wird dem General Riidiger ausgeliefert: diejenigen Waffen aber, welche man als Eigenihiikti der Politiseben Regierung anerkennt, follen in verwahrung ar- noniinxii werden« Die Pferde der Offiziere werden ihnen als ihr Eigenthum verbleiben. —- General Riidiger ist gestern von veresterzko aufgebrochen, titn sich mit seitietit Corps zur Russl- scheu Haupt-Armee zu begeben.”
In kurzem, sagt der Warschatier Kurier, wird der Reichstag über einen neuen Gesetz-Entwurf hinsichtlich vergrö- ßerung der sDolnifcben Armee berathschlageii. Jede Wojetvod- schaft unb bie Hauptstadt Warschau sollen noch eine verhältniss- inäsiige Anzahl neu konskribirter Truppen bewaffiien. —- Dem- selben Blatt zufolge, hat die Laiidbotett-Kainmek bkfctitkssk», daß von jetzt an in allen Sonnabend-Sitziingen derselben die Minister anwesend sehn sollen, utii deti Landboten unb Depiitir- ten auf die an sie gestellten Fragen Rede zu stehen.
Die hiesige Staats-Z eitung enthält unter anttlicler Ru- brik folgende Bekanutmachungi »Fern noch war von unserem Lande die Krankheit, cholera morhus genannt, als schon das allgemeine sIlllebizinalsiionfeil, bie Möglichkeit vorhetseheiid, daß
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