1831 / 144 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Griechenland,

Die Allgemeine Z eitung meidet unter Triest,10.Mai: ,,Von Korfu kommen uns sehr traurige Schilderungeu der Lage Griechenlands 11!. Die Ungewißheit, worin die herinittelnden Mächte dieses unglückliche Land über feine zukünftige Stellung gegen den Europäischeu Staaten-verein gelasseii haben, , iiideiit sie ihm kein Staats-Oberhaupt gaben, sondern es unter ein spro- visoriiiin stellten, ein Zustand, der für eine kauuuvon der heftig- stM Aufregung zurückgekommeue Nation ätißcrst gefährlich ist, hat ein allgemeines Mißbehagen verursacht, welches leicht ziir völligen Anarchie fuhren und die Griechen ituglucktscher unreifen könnte, als sie früher waren. Schon sind ganze Distrikte in Be- wegung, und mehrere Inseln, wie Hydra und Josara, hatten die dreifarbige Fahne aufgesteckt. Sie wollen dadurch zu erken- nen geben, daß sie steh dem Schutze Der zeraiizoslschen Nation am liebsten anvertrauen, daß sie die Herrschaft einer Europan fcheit bJJkacht dem jetzigen Zustande von Uumacht wide-chinle- sigkeit vorziehen, unb daß sie sich gänzlich von Griechenland losreißen werben, wenn nicht die Mächte eiiischreitrn « unb die Regierung des von ihnen geschaffenen Staates durch die Wahl eines Soiiverains koiisoiidirensp Nichts hat dem neuen Staate mehr Schaden gethan,»als die« Entfagung des Protzen Leopold von Koburg auf die Souverainetat von (brieclnnlanb, Die man Dafelbft um fo weniger erwartete, als man Die Schritte rannte, Die er zu ihrerNErlangung gemacht hatte. Hatte Prinz- Leopold, statt vor den Schwierigkeiten seiner annual angenom- menen HkrrfchewStelluiig«zuruckzutreten, die Hügel der Regie- ritng mit fefier Hand ergriffen, fo ware es ihm mit seinen Peit- teln unb dem Schutze der vermittelnden Mächte»wahrschemlich gelungen, das Glück dieses schönen Landes zul gruuden. Allein es scheint, daß bei allen daruber gepflogeiieu verhandlungen aus beiden Seiten Jrrthüitier und falsche Voraussetzungen obgewal- tet haben. Zieht, wo Die Griechen die Schrecken der Bürger- Rwietracht befürchten und den Maiigelyeiner festen unb uberall anerkannten Regierung fühlen, kennen sie ihr Heil nur von den verfügungen der vermittelnden Mächte» unb namentlich von der schnellen Bestimmung eines Souveraiut«s, erwarten.’

Inlanb.

B eriin, 24. Mai. Des KiniigsJIJkajestät haben dem Wirk- lic‘hen Geheimen Ober-Finanzrath, Eises des Seehanetwas-Justi- tuts, Herrn Präsidenten Rother, und dein dit»ecliiitiiig»s-Rath und Seehaiidlungs-Asseffor Herrn Lizenhel die Erlaubnißzu »er- theilen geruht, das ihnen von des Kurfiirsien Treu Hefseitztjijugl. Hoheit resp. verliehene Großkreuz und Ritter-Kreuz des Hessischen HaitsxOrdeiis vom goldenen Lowen anzulegen.

—- Aus Elberfe ld meidet die bange Allg. Z ettung: »Der schöne Tag, dein die Bewohner unserer »Stad»r unt so freudiger Unruhe entgegen sahen, der l9. Mai, ist vorüber, an Dem uns das Glück zu Theil ward, den hochberchrieinBruder unseres er- lauchten Monarchen, iiilt feiner erhabenen ,z«.«iitiilie,» in unserer Mitte .u empfangen. Schon in den frühen uiiorgenstundenhatte sich eine zahllose Menge Menschen aller Stande und jedes Al- ters in den Straßen, durch welche der Eiung der erhabenen Priuzlichru Familie geschehen sollte, versammelt, unb die Fenster aller Häuser waren mit elegant gellribcteit Damen besetztsz Der Landrath des Kreises, Herr Graf von kritisch «an Der Grauze des Kreises, der Ober-Burgeriiielster der Stadt, Herr Ritter Bru- ning, an dem Weichbilde der Stadt, voiiden Bis-geordneten und Stadtraihen umgeben, unb im Gefolge einer filienge S’vagennnb Reiter aus den ersten Familien der Stadt, bewillkoniiiiiieten III. FTK HH. mit Worten der Li'hrfnrrot, Liebe und Treue. In Der Natie «er Stadt unb endlich iti derselben angelangt, wurDen Hochst- diefelben mit dem lautcsten Rubel Der ehrerbietigeii Hiildigung wah- reiid des Geläutes der (litt-den Der drei lKirchen begrüßt und blieben durth alle Straßen in einer ttiiituterbrocheneiisteilsefro- her 2.12 iischrn bis zum .l‘tiirvialfifmen Hof, wo diespsgoctisskss Herrschaften ihre Entkehr zu nehmen gernbten. Mit »der lieoeiis --ii7digcu und herablasseiiden Hitioz die» allen »Gar- dern unserer aeliebten RegcnteinFamilie so ciktettthiimiich ist, _be: antworteten Hochstdieselben das freudige Willkonuiien»durch viel- f.-.ttiae Ecioiece.iiiia, urid besonders gewann alle _egjergenn das hiiidolle frettndliclse Benehmen der FrairPrinzessiii Königl. Hoheit. Jhr hochverehrier Gemahl, der Prinz» Geiierai-lz·«;tioer- neur, zeigte sich bei dem Empfängt der-ehrerbietigeii Hvtildigung der Behörden, der Geistlichkeit, Der Lssizicre von der Laudwehr und des neu errichteten Scbiiheii-«c2orps, das vor Dem .8J.iir«i.isalzi- schen Hof in seiner geschniackvolleu llyiiiioriti m anständiger Hal- tung aufgestellt war, ganz in dem liebeerreaeuden Bilde, unter

Dem man sich längst schon die erhabene Persönlichkeit desKoi - Nachdem Se. ‚frontal. Hoheit einige J

uiglichen sbringen Dachte: · Erfrifchungeii zu JhreHErholiing eingenommen hatten, geruhteii Sie, mit Höchstihrer Familie einige der ersten innerer· ‚rabrllen in Augenschein zu nehmen. Bei Jztiretspthittckkeise geruht-en 35. KKC ein Mittagsmahl nii ».ikiirrssalzisebc«n Hof eint-such- men, dem die obenbenannteu Behörden und Osnzfere nebst mka- reren anderen Bürgern der Stadt beijuwohnen das tsisssck {gutem Für heute Abend ist ein Beil jun-is its- Asszsskmzj Entfetten“, „In Die Höchsten Herrschaften mit Ihrer Gegenwart beehren werden. «

w Aus Merseburg meidet man: Die Bepilanzuiig der- ueuerbauten Chausfee, fo weit ftslche von Giebtlcoth (im ijszkk

Streife") bis zur Gränse des Weißenfelder zitteises fuhrt, ist nun: V Auch im Schiliekinlzer bit-eile sind «- i am Tage vor feinem Tode in den Angelegenheiten feines Be- rufs sich beschäftigte, ja am Todestage selbst ihnen seine letzten

Gedanken weihte, hörte er am 13. Mai, nachdem er wie zum

mehr fast gänzlich 'oollenbet. « » _ » sowohl an den Straßen unb Wegen, ais in Den Oorsertu dir bereite. vorhandenen SDflan;ungen, wo sie beschadiai·i:ittreii, er: man, auch neue Alleen angelegt werben. Eine os.»j«-e«iidere Bit- lobuisa verdient in Dielerlkeenehnna cic atoiiiiniinr :;-cbeiicwatd: die Umgebung dieser kleinen Stadt hat durch tieriilirniig und Bepflmszuzig der Wege ringen-rein gewonnen, tiiits wart- work-l zu wünschen, daß dieses riihnilichc Beispiel iilserall recht viele

-- i- s itl mer an. k-» , . , Nackt-) DkxfsNagfftrat zu Mauniburg hat, um eine immer re-

qkkk Theilnahme des Publikums an Leistungen und For-F- fchritteii der dortigen drei Koiiiiimiiai:§-chulen zu erwecken, die „Nummer-[w Einrichtung getroffen, dasi jährlich bei Gelegenheit der öffentlichen Schill-sp:"iifungeit furze Mach-richten tiber den Anstand jener Anstalten zur öffentlichen Kenntniß gebracht wer- den. Diese für das Schuljahr von ‚Litern 18.10 bis its-J gege- bene Ueberslcht enthält SJJiittheilangen tibrr Den LehrTPlam uber Die verwaltung der Kasse und iiber diczvstatistischeii verhältnisse der gedachten drei Schulen, worunter 1 5.13urgerailnabensfchule mit 8 Klassen, 1 BürgerBMädclsenschuie mit 7 Klassenfund 1 Armen- und Freischule mit 3 Klassen. Einer jeden Der beiden erstehen-Stint- 1cn sieht ein Direktor, dort mit 8 Lehrern, hiermit z) Leistern und l Lehrerin, vor. Bei Der Assnieii-»1·ind gCfreifrlnrle fiingiren 3 Lehrer und 1 Lehrerin. Die etatsmaßige Vesoldung der 18 Lehrer und Lehrerinneii betragt 4322 Rthlr. Da iiideß die Ge-

sich auf einige Zeit nach Töplitz zurück.

e . sainiiit-Suimiie des Schulgeldes nur 1590 Rthlr. einträgt, so ist ein Zuschuß von 2732 Rthlr. nöthig, welcher aus« sur-Schul- zweeke bestimmten besonderen Einnahmen und sonstigen offentlyi- eben Foudsgedeckt wird. Zu Ostern dieses Jahres betrug die Zahl der Schulkinder in der Bürger-Knabenfchule 3»83, in der Bürger-Mädchenschule 318 und in Der Armen- und Freifchule .169.

—- Auf Dem Wollmarkte von Liebenwerdaz der am 10ten d. M. abgehalten wurde, sind 38 Centner einschurige und 18i Eentner ziveischürige Wollen, die hingebracht worden waren, fammtlich, unb zwar zu resp. 45731 und äli Thaler, verkauft werben. ·

—- Während des Monats April sind in den Hafen von SDillan 297 Schiffe eingelaufen; 162 Schiffe finb in derselben Zeit von dort abgegangen. In Meuiel liefen 204 Schiffe ein und 118 gingen aus. Aitf dieHaiidlungs-Speicher in Ko mas- berg find während des April- Monats an iiilandischeiii Getreide überhaupt 2305 Lasten 2 Scheffel aiifgeiiiessen worben, dagegen nichts an ausländischem. Abgemessen nach dein Inlande über- haupt ivtirden 65 Lasten 57 Scheffel und nach dem Auslande 1807 Lasten 51 Scheffel. Von Braunsberg sind verseiidet worden 202 Lasten Flachs unb 6456 Schock Gütern, unb auf die dortigen Handlungs-Speicher sind aufgemesseii überhaupt 58 La- sten 46 Scheffel und abgemesseu im Ganzen 289 Lasten.

te R sti- Nekrolog.

1)t-.Cl)ristiati Gottfried Körner, » Königl. Geheiiner Ober-Regierungsrath, gestorben zu Jeriin den 13. Mai 1831.

Der verewigte ioiirde am 2. Juli 1756 in Leipzig geboren, wo fein Vater spastor zu St. Thomas und Superintendent war. Nach vollendeter Schulbildung widmete er stch der Rechtsgelehr- samkeit, zuerst auf Der Universität feiner Vaterstadt, dann zu Göttingen, unb erlangte 1777 zu Leipzig die Würde eines Dok- tors der Rechte. Bald nachher unternahm er eine Reise durch die Niederlande, England, Frankreich und Deutschland. Von derselben zurückgekehrt, ivurde er im Jahre 1778314 Privat- Docent bei der juristischen Fakultät zu Leipzig, drei Isabre »spater aber als .i·t’onststorial-!)ldvo it daselbst angestellt. Schott »im J. 178.3 erhielt er aber den Hals Rath bei dein Ober-Konsistorium zu Dresden und vereiiiigte bald darauf mit diesem Amte das eines Assessors der Koiiinierzien-Deputation. Hier verband er sich im J. 1785 mit Anna Marie Iakobiue Stock, seiner jetzt trauern: den Wittwe, die er in einer 46jahrigen Ehe zuerst durch feinen Tod betrübte. Im Jahre 1.790 wurbe er zum Appellatiousrathe befördert- 1798 aber als geheimer Referendar in das Sachsistijxe geheime Koucilium berufen, trat jedoch im Jahre 1811 freiwillig aus diesem verhältnisse in das Appellationsgericht zuruaä Als im Jahre 1813 Die Hoffnungen einer Befreiung Deutschlands von fremdem Joche aufzudämmern begannen, sprach er, als Ei- ner der Ersten, sich laut und iiuitlsvoll für diese heilige Sache aus, genehmigte den Entschluß seines Sohnes Theodor, dersel- ben nicht nur feine Leier, sondern auch fein Schwert zu weihen, und brachte von seinem tnaliigen, durch den Krieg schon vermin- berteu vermögen zu Ausriistung der Freiwilligen bedeutende Geldopfer Dar. Alles dies konnte und sollte nicht verborgen bleiben, Da ein solches Beispiel dazu diente, die Zweifelndeu zu befestigen unb Die Zaghaften zu eriuuthigen. So fah er sich Denn, als nach der Schlacht vin Groß-Görscheu die heiteren Aussichten der Vaterlandsfreuude sich wieder umschleierteu, in der dringend- sten Gefahr, als Opfer der Rache Napoleous zu fallen, unb zog Aber ein edler Freund, der damalige Königl. Sachfische .Kctbiiiets-D)iiiiis"ter, Graf von Einsiedel, verläugiiete auch in dieser Bedrängniß seine treue Freundschaft riecht, unb feinem Einflusse gelang es, unserem Kör- iier noch vor der Befreiung Deutschlands die sichere Rückkehr nach Dresden zu bereiten. Hier erlebte er im Herbste des Jah- res 1813 die Ereignisse, durch welche verwirklicht wurde, was er mit allen Kräften seines Gemüths unb Geistes gewünscht und gehofft hatte. Mit großer Fassung ergab er sich den Beschlüssen der Vorsehung, nach welchen fein herrlicher Sohn The-oder, des- sen Nanieii die Geschichte der Dichtkunst und die Geschichte der Völker auf ihre Tafeln eingegraben, als Opfer seines edlen Stre- bens fallen mußte.

Als nach der Einnahme von Dresden durch die verminde- ten, das General-Gouveriienieut die vverwaltung von Sachsen übernahm, wtirde er in dasselbe als Gottvernementsrath unb bei Auflösung dieser Behörde in den spreußischen Dienst als Staats- rath berufen. Eise er aber noch diesem Rufe entsprechen formte, folgte im März 1815 detii einzigen Sohne Theodor die einzige Tochter Einma, ihres Bruders an Gesinnung und Talent wür- dig, ins Grab nach.

Obwohl nun ganz kinderios, ertritg er doch auch dieses schwere Leid mit der Fassung des Mannes, in desseuBrust die Ueberzeugung wohnt, daß das Leben nicht der Güter höch- stes ist.

Seit dem Jahre 1815 hat er in Berlin, in seinem neuen selbstgewählten Vaterlande, in dem Staate, welchen er als die sicherfie Stütze Deutscher Freiheit, als die reichste Quelle Dritt- schen Lichtes, liebte und ehrte, gelebt unb gewirkt. Nicht bloß seinem Amte. als Mitglied des Miiiisteriums der geistlichen, Un- terrichts- iitid MediziuahAngelegenheiten und des Ober-Erinnr-

· Kollegiums, hat er den treusteu Eifer, sondern dem Wahren,

Schönen und Guten nach allen Seiten hin die lebendigste Theil- nahme gewidmet. » « » « Nach kurzer, schinerslofer Krankheit- während welcher er noch

Schlummer die Augen geschlossen, auf, zu athmen. Kein Kampf ging seinem Hinscheiden voraus. Ein würdiges Leben war durch einen sanften Tod schon vollendet.

Sillenben wir von den äußeren Lebens-Umstt"uiden des Freun- des und von feinem Tode den Blick auf ihn selbst, auf fein in: neres Wesen zurück, so sehen wir das verschiedenartigste in ihm zum schönsten Einklange verbunben. Wir sehen ihn mit gleichem Eifer und gleicher Fähigkeit der ernsten Wissenschaft, wie der strengen Berufspflicht, der heiteren Kunst, in jedem ihrer aus Einem Lichtquell hervorbrechenden Strahlen, wie der frohen Geselligkeit, zugewandt. Seine innige verbindung mit Schiller ist bekannt unb gehört, wie fein verhältniß zu vielen der aus- gezeichnetsten Geister, mit seinen eigenen geistigen Erzeugnissen der Literatur-Geschichte an. Sein Haus war in früherer Zeit in Dresden der verfammlungspuiikt für ausgezeichnete Einheimische unb Fremde, welche Sinn für geistvolles Gespräch, für Dicht- kuiisi, Musik unb Malerei dort bereinigte. Auch der beschränk- tere Kreis, mit welchem er sich in Berlin umgeben, fand in ihm bis zu seinem Ende heitere und geistreiche Anregung. Er liebte, kannte unb übte bis an seine letzten Tage Miislk und philosophische Forschung und folgte der Wissenschaft und Kunst

in allen ihren bedeutenden Erscheinungen. llnd alle diese im. fchiebenartigen Bestrebungen waren zum Ganzen verbunden um" zu-: Harmonie verschmolzen durch ein Geiuüth, in welchem nur Wahrheit, Treue und Liebe wohnte, welches alles Gemeine Und Schlechte, das uns im Leben nur zu oft entgegentritt und uns aufdrängeu will, ohne Kampf und Anstren ung durch die ku- hige Kraft der inneren Würde zurückwies. o trug fein TM nirgends die Spur leideiischaftlicher Gluth ; aber wohlthätige Wärme verbreitete sich über Alles, was von ihm ausging. So am ‚t mild und heiter beim Ernsten, mild und ernst beim Heitern, in Dz- fein unb Jenem gleich anspruchslos. Und diese Züge seines Inneren sprachen sich unverkennbar in feiner ehrwiirbigeu äußeren Erschei- nung aus, welche auch der Tod nicht zu ändern vermochte, Und ivelche in Jedem, der ihn gelaunt, ein erfreuliches Bild m ganzen Mannes für immer erhalten wird. «

Er ruht, feinem Wunsche gemäß, neben seinen Kindern bei Wöbbeiin in Meckleiiburg-Schwerin unter der Körners-Ejkhet Zahlreiciso Freunde umgaben hier den Sarg, als er zur letztij Reife des Berewigteu abgehen sollte, nachdem fein Freund, skk Bischof Neander, in geistreicher unb inniger Rede ein Bild ski- iies Lebens dargestellt und ihn eingesegnet hatte. Dort, an ski- ner 'eliuheftatte, wohin er von einem vieljährigen Freunde m Hauses, dem Waffeiigenosseii Theodors, vom Hofrathe Friedrich Förster, begleitet wurde, ehrte Se. Königl. Hoheit der Großhkk- zog, sammt Allen, die Kunde erhielten, den - odteii mit der AU- erkemiuiig, die ihm im Leben selten versagt worden seyn tvikz· Se. Maj. miser König hatte ihm längst mit dem Rothen Adia- Erben dritter Klasse unb Se. Maj. der Kaiser Alexander von Rußland mit dem St. AuiienDrden zweiter Klasse geschmückt

Beriiu, den 23. Mai 1831.

Streckfiiß.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 25. Mai. Im Operiihause: Die Dame an Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheiiungen, mit Tanz; Piustk von Boheldieu. (Mad. Walker, geboriie Gehse, erste Sängerin bei Konigh Sacbsischen Hoftheaters zu Dresden: Anna, als erst- Gastrolie.)

Wegen Heiserkeit der Mad. Schulz kann die zu heute angs- kündigt gewefene Oper »Don Inan« nicht gegeben werben; a bleiben aber die bereits gelösten und mit »Dienstag« bezeichneten Opernhaus-Billets dazu gültig.

Im Schauspieiliause. Spcclncle demandc’: 1) La dame et la clemoisvlic, tkoiniiclic en 4 actes. 2) La oöparation, come'. die: nmneile en 3 (mies.

Zu dieser Französischen Vorstellung bleiben die bereits geli- sten und mit ,,Dieiisiag« bezeichneten Schauspielhaus-Bijjksz eiilti .

J 2ibonnerflag, 26. Mai. Im Schauspielhatth Der Stief- vater, Lustspiel in 3 Abtheiluiigen, von E. Ratipach. ‚hierauf: Seltsaine (Ehen, Poffe in 2 Abtheilungen, von Albiiii.

In Charlottenburg Zum crstenmale: Bettina, Operette in 1 Akt, nach Dem Französischen, mit Musik von K. Blum. Hier- auf: Die jungen spensionairiiineiy komisches Ballet in 1 Akt, von Ph. Taglioin.

Königstädtisches Theater- Ttitittwoch, 25. März. Die Majoratsherreii, Original-Melo- Drama in 3 Akten, von K. v. Holtei. (Herr Dahn, vom Stadt- theater zu Bresiau: Graf Theodor, als letzte Gastrolle.)

Die zu dieser Vorstellung gültigen Billets sind mit »Stat- abend« bezeichnet.

Donnerstag, 26. Mai. Fra Diavoio, oder: Das Wirths- haus zu Terracina, koiiiifche Oper in 3 Akten.

Die zu dieser Vorstellung gültigen Billets sind mit »Moti- tag« bezeichnet.

X

Berliner Börse.

Den 2.1. Ein—T831. Ainii. Fonds— und Geld—Gours-Zettel. (Prag/i. Cur-til

szjgtinejstiechf

st.-Sct«tltt,sclt.k 90 » Ustpr. Pt'amtbrt'. 4 97 96;

Pia Engl. Anl. 18l —- . 1’01mn.Pl'andbrf. 4 ji«-Z llllzl

Pr. Engl Anl.221 - Kur—11.Neum.do. 4 104:; list-l 4

l’e. Engl. 0111. 30i '82; Schlesische '10. —- 103% Karl-15.010.111.10. 89 Meist. C. d.K.—u.1‘1. 54 - Neuen. 11113111510. 89 Z.:Scll.tl.K.- 11.151. 55 —- Bei-1. Stadt—Üi:1ig.' 91 König-zisch d0. « —- .. Elixittchse d0. -- 310.1. vollw. an. 18} Denk- d0. in Th. 35 —- _ Neue dito 19; VVoatpr. I)l"etttdite.f 4 92,:- —- Friedrichsd’or. . 13 Grasen-« Pas. 110.1 4 95 94.} Disconto . . . . 3,‘

'Wechsel-Uours.

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Kurz —- 1411} 2 111e. 139% Kurz 2 Mr. 3 Mt.

Amsterdam . . . . . . . . . . . . . ”250 F1.

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Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . 300 Mit.

eilt-» . . . . . . . . . . . . . . . 300 Mk.

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Paris . . . . . . . . . . . . . . . . . 300 Fr. 2 “11'. 80,5 "'l

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Artksiinkg . . . . . . . . . . . . . . 1.50 Fl. J Mk. 1021"

litt-nieste . . . . . . . . . . . . . . . 100 T111. 2 1111;. 9101

las-trag . . . . . . . . . . . . . . . tot) Tltt s Tage 1021

Frankfurt, a. M. WZ . . . . . . . . 150 F1. 2 Mt. . "l

Petersburg: 131€. . . . . . . . . . . 100 Rbl. 3_ “170011. '29!

‘Warschau . . . . . . . . . . . . . . 600 1:1. Kurz «-

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Auswärlige Börsen. Amsterdam, 19. Mai. wir“. schuld 38}. Kauz-13111. Ücslerr. Sproc. 111611111. 82;}.

Nerli-pl 14-;. 101m ) Siz-

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NEUESTE BEIGE SEIN «- NACHRICHTEN.

Sparis, 18. Mai. 5proc. Rente pr. compt. 91. 85. Ell

com-» st» 90. Svror. Ist-. compl. 66. litt cour. 66. 5. üpkvis neue Anleihe der 120 Mill. 92. 22'. 5proc. Neapol. pl‘. comPL 73» Us« ji« poste. 74. Spror. Span. Reine perp. 55-;.

London, 16. Mai. Ilvror. Cons. 835-. ä.

Frankfurt a. 21. Mai. Oesicw speise Mitgli- 84« 85g. .1pror. 731. 73.35. 2.:rror. 42-31. lbroc. 18%. VW Baue- tictim 127ri. 1276. spannt-Oblig. tt7. Its-Z. reale zu 100 Fl« 159« j»58·;-. Polit. Loose list-f. 45g.

Redakteur froher. Mitredaeteur Cottel. ———·--I—I--———s Gedrückt bei A. W. Havns

« 18,.·)t3l5. « 46,;·)12. « 60,646. - 71,989. g 81,072. s Ihriejslielil i w’übl'

Pfeujse Cout. i. --«----.-- l Bl‘ief l Geld.

Monarchen mit dein lautesteit Jubel empfing.

melt, unb wurben von Sr. Majestät gemuflert.

Allgemeine

Sberufliche Staats-Zeitung

Berlin,

Donnerstag den 26stM nur.

IS

Amtliche Nachrichten

Kronik des Tage-.

Des Königs Majostät haben geruht, den Ober-Landesge- kjchks-sltssessor o. Haugwiti zum Rath bei dein Ober-Landes- gkklchte zu Bresiau zu ernennen.

Bei der am 21ften unb 24fien b. M. fortgesetzten Ziehung der knen Klasse tißfier Königlichen Kiasseu-Lotterie fiel Der erste Haupt-Gewinn von 150,000 Rthlr. auf Nr. 44,461 nach Bres- lau bei Leiibiischer; 2 Haupt-Gewinne zu 10,000 Rthlr. steten auf Nr. 53,813 unb 68,182 in Berlin bei Raphael und bei Securius; 3 Gewinne zu 5000 Sithlr. auf Nr. 18,212. 18,218 tiiid .3.t,—i8-t nach Diisseldorf bei Spatz und nach Magdeburg 2mal bei Brauns; 5 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf Nr. 19,703. 19,987. 64,946. 80,519 unb 88,553 nach Breslau bei Schreiber, Gjogau bei Levtisohii, Hirschberg bei Martens, Liegnih bei Leit- gebel unb nach spofen bei Leipziger; 28 Gewinne zu 1'000 Rthlr. auf Nr. 3140. 3401. 14,140. 15,001. 19,606. 24,443. 27,017.

7 31,263. 32,552. 33,593. 36,942. 42,041. 47,482. 53,093. 53,346.

55,564. 60,699. 61,876. 61,887. 66,037. 66,307. 66,906. 70,092. 7;,77‘. 75,521. 79,074. 86,800 unb 93,102 in Berlin bei Ale- viii, bei Brandes, bei Burg, bei SJliateborff, 2mal bei Sieger und bei G. Wolfs, nach Bonn bei Haast, Breslau bei Löwen-

steiti, Danzig bei Ropoll, Düsseldorf 2mal bei (Seifenheimer,

Elberfeld bei Hehmer, Frankfurt bei Kleinberg, Graudetiz bei Cronbach, Halle 2mal bei Lehmann, Köln bei Hüßger, Landshut bei Jiittner, Magdebiirg 3mal bei Buchting, Münster 2mal bei Htiger, Quedlinburg bei Danimanii, Ratibor bei Steinth, Stet- tin bei Wilsnach und nach Thorn bei Kaufmann; 39 Gewinne zu 500 Rille auf Nr. 2830. 6457. 7369. 8145. 8530. 13,581. 14,977. 15,274. 23,466. 27,026. 27,870. 30,784. 31,341. 32,714. 38,145. 38,744. 40,042. 43,213. 48,029. 51,184. 53,937. 54,671. 54,939. 55,729. 61,373. 61,867. 65,510. 66,245. 66,258. 66,874. 67,199. 76,414. 78,108. 78,778. 80,327. 81,783. 83,568. 86,760 unb 88,327 in Berlin 2mal bei Borchardt, bei Joachim, bei Matzdorff und 4mal bei Seeger, nach Bariueu bei Holzschuher, Beeskow bei Grell, Bunzlau 2mal bei Appun, Danzig 2mal bei Rotzoll, Delihsch bei Frehberg, Driesen bei Abraham, Düssel- dorf bei Geiseiiheimer unb bei Spatz, Frankfurt bei Salzmami, Halberstadt bei SDiener, Halle 3mal bei Lehmann, Königsberg i. Pr. bei Hehgster, Krakau bei Heinze, Magdeburg 3mal bei Brauns und 3mal bei Büchting, Mansfeld bei Schünemann, Meinel bei Kauffmanii, 5DJlunfter bei Hüger, Naumburg a. d. S. 2mal bei ‚lt-ahfer, Quedlinburg bei Dammann, Rothenburg bei Neumami unb nach Waldenburg bei Schützenhofet; 57 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 3899. 5054. 6792. 14,255. 17,602. 19,026. 21,797. 23,457. 26,622. 27,552. 28,207. 31,963. 33,975. 38,053. 41,196. 41,687. 43,929. 44,767. 45,691. 46,546. 46,827. 49,032. 49,517. 54,654. 58,093. 59,116. 61,919. 65,584. 65,620. 65,873. 66,502. 68,307. 71,335. 72,620. 73,405. 74,896. 75,090. 5,302. 75,659. 79,896. 82,660. 82,872. 84,710. 86,196. 87,026. 89,779. 90,022. 92,216. 92,258 und 92,988.

Die Ziehung wird fortgesetzt.

Beriiu, den 25. Mai 1831. Königl. Preußische General-Lotterie-Ditection.

Angekommen: Der Königi. Schwedifche General-Komm

32,.318.

jzu Siratsund, von Luudblad, von Greifswald.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

F r a n k r e i eh. Paris, 18. Mai. Als der König auf feiner Reise vor-

' gestern in Salnt-Germain eintraf, fand er auf dein Schloß-Platze 5000 National-Gardisten der Eantone Saint-Germain, Maer iljiililt Araetueuil, so wie das Jäger-Regimeut Neniours aufge-

ie t.

Das alte ehrwürdige Schloß, in welchem gewöhnlich tiefe Stille herrscht, sah an diesem Tage feine Altane, innen und errasseii mit einer ungeheuren Menschenmasse bede t, die den , Nachdem Se. alestät über die National-Garde Revüe abgehalten hatten,

machten Höchstdieselben einen Spapiergang durch die Stadt, und

Nöten sodann Ihre Reise fort. In gDoiffh, Meulati, Mantes

iiiid Boiiiiiieres hatten sich ebenfalls die Nationen-Garben aus

der umliegenden Gegend, zusammen etwa 14,000 Manti, versam- Veu Samt- Cioud bis zu den (Stangen des Departements der Seine und alle waren Die Einwohner von Stadt und Land mit dreifarbi- im Baimern und grünen Zweigen der großen Straße zugeeilt, Um»den Monarchen auf feinem Wege zu begrüßeii. —- An der Grause des Eure-Departements wiirdeit Se. Majestät von dem Gencri«sl-Lieutenant Teste, der die dortige Division kommandirt, Empfangen, unb bis zu Ihrem Schlosse Bizh geleitet. Die Ge- lUiidheit des Königs ließ, ungeachtet der von einer solchen Reise Ullzirtreiinlichen Strapatzem nichts zu wünschen iibrig.

JU Marseille war am 12ten b. das Dampfschiff »Sphinx« Illgekommeiy an dessen Bord sich der Schiffs-Eapitaiu Latreyte, Befehlshaber der Fregatte ,,Attemifia« befand, auf welcher Der Ptmz von Joinville seine erste Seereise antreten wird. Der sprinz wollte sich am folgenden Tage auf dein genannten Dampfschiffe nach Toulon begeben.

» Der Minister-Rath war gestern Nachmittag bei Herrn Cast- mit Perier versammelt-

· Der See-Minister tritt für die bevorstehenden Wahlen in biet Bezirken, und unter andern auch in Rochefort, wo er Herrn Audrh de SDuhraveau zum Mitbewerber hat, als Kandidat auf.

Jii der Gazette de France liest man in Bezug auf Die

bevoksteheiideit WahlenstolgeiideM »Die ,,Ti·il-une« sagte »ge- sierii, die Rohalijten wurden sich nur nach den Wahl-Kollegien begeben, um ihre Stimme Männern von der Mitte zu geben. Heute behauptet Dagegen Der ,,9Jieffager«, daß die Wahl der Ro- halisteugat iucht»ziveiselhaft feh, und daß sie für Revolution- nairs stimmen wurden. Wir kouneii Dem „Ülleffager" verflrhern, is;,« wenn Der „*Dllonileur” uns nicht den von ihm verlangten Ausschluß uber den von den Wähierii zti leistenden Gib giebt, ") nur sehr wenige Royalisten den Wahlen beiwohnen werben, in: dem diejenigen von»ihiie·it, die dies thäten und den Männern der letzten Revolution (gleichviel ob sie der Partei der Bewe- gung, oder der des Widerstaiides angehören) ihre Stimme gaben, sich zu Mitschuldigen ‚Der Revolution machen und .lbtrunuige werben wurden. Die Royalisteti haben, wie ganz Frankreich, eine Revolution über sich ergehen lassen, die dein anDe im Innern wie nach außen hin, Gefahren bereitet hat, wovon matt jetzt erst die geringsten Folgen verspürt. Sie find Freunde der Ordnung unb können sich also nicht verschwören oder mit kaltem Bltite einen Bürgerkrieg entzünden; sie werden ihre Rolle nicht gegen die eines Mitschuidigen der Revolution ver- tauschen. Entweder wird die Revolution das Glück des Landes begrunbcu, unb in diesem Falle wollen die Rohalisten nicht eine Ehre »für stch in Anspruch nehmen, Die ihnen nicht gebührt; oder sie wird wie ein Meteor vorübergehen, das Den Ruhm, das Glück und die Wohlfahrt der Nation zerstört, und fiir diesen Fall wollen sie sich das verdienst, daran keinen Theil genommen zu haben, unversehrt erhalten. Die Rotsalisten werden daher dein Kampfe der Centra mit Den Revolutionairs ruhig zusehen und es der Revolution überlassen, stcli durch ihre Werke zu verkundi- gen. Durch dieses Betragen, und indem sie sich zu keiner der SDartheien fchlageu, Die gegenwärtig auf Frankreich lasten, wird die öffentliche sMeinung, aiifgeklart durch die Fehler ihrer Feinde, sich ihnen, wie zu allen Briten, wieder zuwenden. Wollten die Rohalisten sich unter den jetzigen lliiifränden nach den Wahl- Kollegien begeben, um zu Gunsten eines Republikaners oder eines Mannes von der Mitte zu stimmen, so würden sie ihre Zukunft und das letzte Hülfsiuittel des Landes verscherzen-«

Der Moniteur enthält eine vom 14ten D. M. datirte unb vom See-Minister kontrastgiiirte Königliche verordnung, wonach zwei neue Regimenter zur ausschließlichen Dienstleistung in den Französischen Koloiiieeit’erricliiet werden sollen. Diese Regiiuenter sollen den Naitieii: Ersies und Zweites Manne- Regiment führen. Der Effektiv-Bcstand eines jeden derselben kamt uöthigenfalls dergestalt erli"·«iT;-; werben, daß jede Compagnie 112 lliiterosstziere und Gemeine zahlt. Die Uniforiii dieser Re- gimenter ist dieselbe wie die der Linien-Justinian-Regiiiieiiter, mit Dem einzigen Unterschiede, daß sie auf den .Rno'bfen, außer der Nummer des Reginients, einen Anker haben.

Die Ernennung des Generals Bounet zum Befehlshaber der drei westlichen Militair-Divisionen, welche die Departements der Niedern Loire, der Sarthe, der Viaiseiiiie, der Vendise, der Maine unb Loire, des Indre und der Loire, und der Niedern Charente umfassen, wird Truppenbewegunaen und eine Eutwik- kelung von Streitkräfteii veranlassen, die man für hinreichend hält, um jeden versuch eines Biirgerkrieges im Keime zu er: sticken. Die von einigen Blättern gegebene Nachricht, daß die Ehouans freiwillig zum Gehorsam unb in ihre Wohnsitze zit- rückkehreu wollen, ist ungegründet; sie stiid im Gegentheil mehr als je entschloffen, Die Laudbewohuer zu beiiiiruhigeii. Zwan- zig bis dreißig Banden, jede funfzig bis sechzig Mann stark, die als Guerillas organistrt und vollständig bewaff- net finb, ziehen unter der Anführung von Häuptlingen, die, wie Diot, Delaunah, Robert, Sortaiit u. f. w., invbiefer Art des Krieges erfahren sind, in der Umgegend von" Ehollct umher. Die Ehouaiis haben sich in Ehaudron, Salie Aubtiy Beausse, St. Floreiit unb verschiedenen Ortschaften des Bezirkes la Fleche gezeigt. Die Regierung hat den iietieii Linnean-Kom- maudauten mit allen Vollmachten versehen, die sein Vorgänger, General Laniaraue, besaß. Sieben bis acht von Bordeaiix, Tours, Angers und Nantes atis dem Marscbe nach bemalten Kriegsschauplatze der Vendee befindliche Regimeiiter werben, wie man hier glaubt, im verein mit der National-Garde itiid der Geudarmerie der bedrohten Gegenden dem Unwesen der Ruhe- stöcer bald ein Ende machen.

Aus Bordeaur wird unterm 1.1ten D. M. gemeldet, daß zwei Batailloiie des dort stehenden 91en Linieii-Regiiiicnts nach Rochelle abgegangen finb, um die bisher daselbst in Garnison gestandcneu beiden Regiiiienter, die sich in Gilmarfchrir nach der Vendöe begeben, zu ersehen. Einer andern Angabe zufolge, sol- len sie sich in Rochelle nach Portugal einschiffe-in »

Herr v. Seveliiiges, einer der Mitarbeiter der Gazette de France, starb hierseltsst am isten d. in eineiiiAlter von ils-Jah- ren. Noch jung trat er in das Eorps Der Gendariiieii des Königi. Hauses ein, folgte nach Dem Ausbruche Der Revolutionden-Zorn- deru Ludwigs .\'\'l. und diente in ihrer Armee. Im Jahre

1802 kehrte er nach Frankreich zurück und widmete sich seitdem -

Ausschließlich Der Wissenschaften Er kannte fast alle Europen- schen Sprachen und iiberfetzte auch mehrere Deutsche Werke, unter andern den ,,Werther«, ferner die Geschaiiie·»des Ameri-f katiischen 1!iicibhaitgigkelts-Krieges, nach dein gratiauncheii des Botm. Auch gab 81‘: Meinwirc': iiit«!ilil.s«v til l01'ri‘spmnlunues set-eitle du carilinnl hubuis. nebst mehreren kleinen liistoriscbeii Aufsätzen, eine Geschichte der Gefangenschaft Ludwigs XV. und seiner Familie, so wie eine große Menge anderer Schriften her- aus. Vkicliilltd«s Biographie Itiiircnsetlln velllflfslit mehrere voll ihm verfaßte Artikel,uuter andern Heinrich H“, Jakob I unb

i) Bekanntlich mußte bisher jeder Weithin bevor er feine Stimme abgab- den verfassungsmäßigen Eid« (Drin stönigc treu, rlerlöharte unb den Laiidesgesetzen aber geborsam zu feine) leisten. Die (_va: zettc will jetzt, daß diese Bestuiinuingaufgehoben werbe, uiid sticht schon seit mehreren Tagen in einer Reihefolge von Arttkklcn zu be- weisen- wie unpassend es feh, den gebuchten Erd von Männern zu verlangen, Die, wie die Wähler, ibr Amt nicht der Regierung ori-

bannen.

ll, Haydii n. f. w. Im Manuskript hat er eine Geschichte der Maria Stuart hinterlassen-

In dein Schuldgefänguisse von Sainte-Pelagie befanden sich gegen Ende des Monat März 128 verhaftetez das Haus kann deren über 150 fassen. Jm Juli-Monat des vorigen Jah- res»bkfmideii sich 257 Gefangene darin, welche sich während der drei Julitage frei machten.

Dein Eourrier de l’Ai’n zufolge, ist die Leiche des ver- storbeiieit Königs Karl Felix von Sardinien am 10ten d. M. iti der am Beurget-See gelegenen Abtei Haute-Eombe angekoiiiiiieii; der Erzbischof von Chamberh und vier Bifchöfe empstngeu die sterbliche Hülle und geleiteten sie in Prozession nach der Kirche. Der Gouverneiir von Savoyen, mehrere Kammerhetren, Offiziere und eine Abtheilung Gardes- du Eorps begleiteten nebst einer Menge von SDerfonen, welche Die Neugierde von beiden Ufern des Rhone herbeigelockt hatte, den Zug. Nach Beendigung der vom heitersten Wetter begünstigteit Feier, wurden einige Kähue mit Männern und Frauen, die aus dem Departement des Ain herüber gekommen waren, auf Der Mitte des Sees Von einem heftigen Sturme gefaßt, dem sie nur mit großer Mühe unb nach großen Beschwerden enttarnen.

Der Schiffs-Capitaiii Melah, Gouverneur Der Französischen Besltzungeu in Lst-Judien, hat unterm 5. Januar einen Bericht an den See-Minister erstattet, welchem zufolge er auf die über Ealcutta ihm ziigekoiiuiieue Nachricht von den bis zum 9. Aug. v. J. in Frankreich vorgefalleneu Ereignissen am 15. Dez. eine verordnung des Inhalts erlassen hat, daß die verwaltung im Na- men des lKönigs der Franzosen geführt, unb demgemäß sofort die dreifarbige Flagge aufgepstanzt und die dreifarbige Kokarde getra- gen werden solle. Diese Bestimmungen wurden in Pondichery noch an demselben Tage und in Chandernagor am 31. Dezember vollzogen. «

Obgleich sämmtliche hiesige Theater-Unternehmer seit einem Jahre bedeutende Ausfälle in ihren Einnahmen erlitten haben, fo werben Dennoch mit Genehmigung der Regierung zwei seit zwanzig Jahren geschlossen gewescne Theater, nämlich die Salle Montausier im SDalaiözt‘iohal unb das Theatre de Molidre iit der Straße St. Martin wieder geöffnet werden. Da nun außer- dem im Faubourg St. Antoiue und in der Mitte zwischen den Faubourgs St. Jacaues und St. Marceau zwei neue Theater erbaut werben, fo wird Paris in kurzem zwanzig Schauspielhäii- scr haben.

Großbritatiien und ti‘srlanb.

London, 18. Mai. Ihre Königi. Hoheit die Herzogiu von Keiit hat sich mit der SDrinseffin Viktoria und dein Prinzen von Leiningen nach Elaremont, dem Landsltze St.-Königl. Hoheit des Springen Leopold, begeben, um Dort einige Zeit bei ihrem erlauchten Bruder zu verweilen.

Lord SDonfonbh hatte nach feiner grfiern erfolgten Ankunft sofort eine Unterredung mit dem Grafen Grei) und dem Lord Spalmerfion, welcher Letztere später auch eine Konserenz mit den Bevollmächtigten der vier großen Mächte hatte.

Jm Globe liest man: »Wir haben Ursache zu glauben, daß Lord 5Denfonbh mit einigen bestimmten Vorschlägen, hin- sichtlich der Belgischeit Angelegenheiten, zurückgekehrt ist, und daß fle, wie auch ihre Beschaffenheit in Bezug auf den Prinzen Leopold sehn möge, Die Zustimmung unb Mitwirkung Frankreichs erhalten werden. Matt sagt, daß eine repiiblikauische Partei sich bemüht, in Gent, unter Robaulx, eine abgesonderte Regierung zu errichten; aber daß wenig Aussicht zum Erfolg vorhanden seh. Matt behauptet ferner, daß eine Französische Intrigue, aber nicht eine des Französischeu Ministeriums, diesen versuchen zum Grunde liege, welche augenscheinlich nicht eher aufhören werben, als bis ein eudliches zum Schluß führendes Arrangement ge- troffen sehn wird.-«

Von 513 Mitgliedern, die- England zu erwählen hat, finb bereits -lil7, und zwar 300 für und 197 gegen die Reform ge- wählt. Es sind noch 16 Wahlen zurück, von denen matt 10 für unb 6 gegen Die Maßregel schätzt, so daß die Englischen Wah- len, ohne die Schottischeu unb Jrläudischeti, eine Majorität von 107 Stimmen zu Gunsten der Bill liefern.

Matt liest im S u u : »Es finb nurzwei Grafschaften, wo die Re- form durch das Resultat der allgemeinen Wahlen einen verlust erlitt. Diese Grafschaften sind Eambridge und Norfolk. Ju der ersteren ver- anlaßte der Erfolg der Universitäts-Wahlen einen verhältniß- mäßigen verlust von 4 Stimmen sitt Die Maaßregelt aber die- ses ist, durch die Wahl des Graffchttfts-Mitgliedes, auf zwei re- ducirt. In Norfolk, wo der Reformfreimd F. Baring jin-. durch- siet, und dagegen der Aiiti-Reforiiiist, Herr Alexander Baring, ge- wählt wurde, verlor die Bill dagegen zwei Stiminen.«

In der Grafschaft Eornwall ist der bekannte Torh Sir Ri-

chard Vvvhan nicht wieder erwählt worden; zwei Reform-Raubi- daten, Herr Pendarves und E. Leutin haben den Sieg davon getragen. Die Times macht dazu folgende Bemerkung: ,,Sir Richard Viiovaii, der Hahn der Burgfleckeiihändler, wird fortan nicht mehr kiaheti. Der rhetorisclie Baroiiet hat seine letzten Rede- ftoottln atipoii,ieti. Er ist in Eotnwallis durchgefallei in Coriiitutllis, den-. Qliespemiest der verfallenen Burgfleckenl Dies ist esu rtiiierkeiiswerther Sieg, denn Eoruwallis war gerade die Grafschan wo die Aiiti:Reforiiiisteit mit Bestimmtheit eine Nie- derlage ihrer Gegner oorhersagten.«

Lord Althorp sagte in feiner gestrigeit Rede an die Wählek

»der Grafschaft Iliorthanwton, wo er unb Lord Miiton wohl er-

wählt werden biirften, er wünsche das Land hinsichtlich eines Ge- rüchts zit beruhigen, demgemäß es die Absicht der Regierung wäre, einige bedeutende veränderungen mit der Reform-Bill vorzunehiiien. Er erkläre ausdrücklich, »daß durchaus keine solche Absicht vorhanden gewesen, oder nochvorhaii- den se h.“ Die Ansicht der Minister über die große s.caaßre- gel, deren Notliweiidigkeit durch die Meinung des Landes neue Bestätigung erhalten habe, feh unveränderlich dieselbe, und nicht eine einzige veränderung würde vorgenommen wer- ben, die den Grundsatz der Bill auch nur im entfern-

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