1831 / 148 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

-——— Zuverlässigen An ei eu na at die Cholera in der Polnischen Stadt Sluzeiüo gunweitd’fiib'lihrnfide wie in Klelce in der Wozewodschaft Krakan, gezeigt.

-—- In Stralsuiid sind, wie von dorther gemeldet wirb, Handel und Schi fahrt im verflossenen Monate etwas lebhafter gewesen, als im ätz. Die Zahl der in die Häfen Stralsund, Greifswald und Wolgast eingelaufeiien Schiffe stellte sich (wie bereits in Nr. 131 D. St. Z. berichtet worden) auf 50, worun- ter 37 beballastet waren, Die Der ausgelaiifenen auf 184 mit Dur fchnittlich 72 Lasten Tonnengehalt. Unter diesen waren 58 mit allast, die übrigen aber größtentheils mit Getreide beladen, als: 9.653 Wispel Weizen, 2370 Wispel Roggen, 3989 Wispel Gerste und 9480 Wispel Hafer.

H Der vor einiger Zeit in Leobscbütz verstorbene Scharf- richter, Johann Berger, hat in seinem Testamente die Zinsen eines Kapitals von 1333 Rthln 10 Sgr. zur Ausstattung unbe- scholtener Mädchen aus jener Stadt, ferner zu denselben Zwei- ken die Zinsen eines gleich hohen Kapitals für die Städte Glatz, Politisch-Wartenberg unD Steinaii a. d. O. und ein Legat von 666 Rthlr. 10 Sgr. für die Stadt-Gemeinde zu Schiirgast, end- lich die Zinsen eines Kapitals von ‘2‘200 Sithlt. zur vertheilung an Die Orts-Armen zu Leobschiitz, (blau, spolnifch=flßartenberg und Steinau veriiiacht. '

Auswärtik e Börsen.

Hainburg, “2.6. Mai.

Oesierr. sprin Metall. 84. 4 roe. 73.}. Russ. Engl. Anl. 259.}. Kuss. An]. Hinan Cent.

Poln. 92. London 21. Mai. Sproc. Cons. 83. Brus. 62. ilüu. 62}. Crit-ein 22. Kuss. 94%.

Bank-Action 1075. lliin. 60%.

Mord 38sI.

986

Berliner Börse. Den ‘28. Mai 1831. Amtl. F onds- und Geld—Conrs-Zettel. (Preufi. Cour.)

-——-—-nmmmmn|' St.-Schnld-Sch. ·. 0stpk. Pl'andbrf. 4 97% Pr. Engl. Anl. 18 Pomm. Pfandbrf. 4 104% Pr. Engl. Anl. 22 Knr- u. Neum. do. 4 104;; Pr. En l. Obl. 30 Schlesische d0. 4 —- Kurm. bl.m.l.C. like-h C.d.K.-u. N. 54 Neum.lnt.Sch.do. Z.-Sch. d. K.- u.N. 55 Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. d0.

Elbinger d0.

Dein-. d0. in Th.

Hall. VOllW. Duk. 18% Neue dito 19.} Wesipr. Pl'andhr. Friedrichsd’or. . 12% Grol'ahz. Pos. do. 9.5% Disconto . . . . . ös- - W Preufir Cour. Wechsel-Cours. Briefwem W Amsterdam . . . . . . . . . . . . . 250 Fl. Kurz 140} dito . . . . . . . . . . . . 250 Fl. 2 Mt. 139% Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . 300 Mit. Kurz 148% dito . . . . . . . . . . . . . . . 300 Mit. 2 Mr. 1484 London . 3 Mt. 6 Ist-s 2 M1. 80} Wien in 20 Xr . . . . . . . . . . . 150 Fl. 2 Mt. 103%

Augsburg . . . . . . . . . . . . . . 150 Fl. 2 MD. 102;

Breslau . . . . . . . . . . . . . . . 100 Thl. 2 Mt. «

Lein-is . . . . . . . . . . . . . . . 100 Thl. 8 Tage

stunk-te a. M. wz . . . . . . . . 150 F1. 2 Ins-»

Petersburg BN. . . . . . . . . . . 100 Rbl. 3 Woch.

Evas-schau . . . . . . . . . . . . . . 600 Fl. Kurz

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f 5fo Brief.| Geld.

man..mwexWawa—mm.wwwemmmwum-iomin .sszukuiii»s-,-s--,iuteaassas. swxwzatw wwx-mmnmrw‚wem-1ms.man .«.-.«W,-.—---s,-.-s-i2-- . r. -.-

Allgemeine

Kbni liche Schauspiele.

Sonntag, 29. ai. Im Opernhause: Der Zwischin Oper in 3 Abtheilungenz Musik Von C. M. v. Weber. (Mzz· Walker, geb. Gege, erste Sängerin des Königl. Sächstschm Hof-Theaters zu resdeu: Agathe, als Gastrolle.)

Montag, 30. Mai. Im Schauspielhaufe: Die Schulz- Trauerspiel in 4 Abtheilungen, von A. Müllner.

In Potsdani. Zum erstenmale: Richards Wanderleben,

Lustspiel in 4 Abtheilungen, nach dem Englischen des John

O’Keefe, frei bearbeitet von G. KetteL an der Heerstraße, Posse in 1 Akt, von Kotzebue.

Könisnstädtifches Theater. Sonntag, 29. a im Feenreiche, großes romantlfcbes Zauberspiel in 2 Akten.

Montag, 30. Mai. Der Dachdecker, komisches Gemälde in Hierauf: Das Fest der Handwerker

5 Rahmen, Von L. Angelh.

NEUESTE BGB SEN -NAGHBIGHTEN.

i. Lindane, ober: Der Pantoffelmachzk

Vorher: Das Lanbhauz ,.

-1.. .2“

.AthcheSRachHä«en

Kronik des Tages.

Des Königs Majestäbhabcn den bisherigen außerordentli- n Professor in der medizinischen Fakultät der Universität zu

or ' Frankfurt M" “0' Mat« Oestew 5prw« man“ 84' „m, l)i-. .Rilian, zum ordentlichen Professor in der gedach-

83;. 4proc. 73. 72.3. 2zproc. 42;. 1proc. 18;. Br. Aktien 1280. 1277. Partial-Oblig· 117. 116:}. Fl. 159. 158%. Poln. Loose 115%. 45;»

Wien, 24. Mai. 5proc. Metall. 81·?—Z-. Loose zu 100 Fl. 157}. 10412;.

Redacteur J o b n. Mitredaeteur C ott el.

Gedruckt bei A. W. sann.

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» _ apror. 71;a Partial-Oblig. ils-F. Bank-Aktien

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Bekanntmachungen

Avertissenient.

Von dem Königl. Ober-Landesgericht von Sachsen zu kaum- burg ist das im Torgauer Kreise belegene, dem Ritterguthesiizer Wilhelm Schmidt zugehörige Allodial-Nittergut Vogelgesang, wel- ches nach der gerichtlich aufgenommenen Tare ans 1i3,447 zu. 18 Sgr. 5 Pf. abgeschäht worden ist, auf den Antrag hopotheka- rischer Gläubiger sub has-a gestellt, und es stiid die Brennus-Ter- mine vor dein Herrn Ober-Landesgeri"chts-Rath v. Pabst als De- putirten auf d 31 A st ·

en . iigu . - . o « den 1. December) male” Jahre” und den 1. März 1832 angesetzt werDen. _ · ·

Es werden daher alle diejenigen Kauflustigen, welche annehm- liche Zahlung zu leisten vermögen, aufgefordert, sich fpaiesitus in Dem le ten Termine zu melden, und ihr Gebot abzugeben, wo- bei ihnen ekannt gemacht wird, daß auf die nach Ablauf Des‘ letz- ten Termins etwa eiiikoinineiiden Gebote nicht weiter geachtet werldeii soll, in so fern nicht gesetzliche Umstände eine Ausnahme u a en.

z gie verkaufstaxe kann in der hiesigen Negistratur eingesehen werben. Naumbukg, den 8. März 1831. Königl. Preuß. Ober« Landeszericht von Sachsen.

Oeffentliche Aufforderung. ·

Die beiden Töchter und, soviel dem unterzeichiiet·en Gerichte bekannt, alleinigen Erben des zu Gebein verstorbenen Herrn Obri- sten v. wiegen, Fräulein Caroluie v. Mogen und Frau Maior v. Zaiiihier, Laurette, geborne v. Mogen daselbst sind Willens, nach- stehende Immobilien, namentlich-

‚g Pag. unD Nr. des Flb.: Wol)iil)aiis, Scheuer nebst Pferde -, Kuh- Schweinställen und Holz-Reinisen unter einein Dache- »R- Pag. unb Nr« des lb.: 158.}f Rutheu Garten am Hause, weiche als suceefsives Wei erlehenvon dem gräflichen Hause Stol- berg-Wernigerode releviren, an die genannte»Lunis-Herrschaft mit allen Rechten uiib Lelznt-Pertinentien zu oeraufiern.

Es werden daher alle, welche als Agnateii oderCognaten der erwähnten Erben des Obristen v. Magen, eineii«Widersprucl)· ge- gen die vorhabende veräußerung vorbringen zu formen vermeinen, sowie Diejenigen, welchen irgend qm dinglichesRecht auf die vor- benannten Liegenschafteu zustehen konnte, hiermit aufgefordert, ihre deßsallsige Gerechtsamen binnen 2Monaten a dato dahiere anzum- gen und zu begruudeii,» widrigenfalls der beabsichtigten veranßerung, ohne Rücksicht auf spatere Anmeldungen, die gerichtliche Bestan- gung ertheilt werden wird.·

Ortenberg, den 9. Mai» 1831. · Großherzogl. Hessisches Grasiich Stolbergsches Laiidgericht daselbst.

Edictal - Ladung.

Es haben die Erben des verstorbenen Kaufmanns Johann Gott- lob {Zafcbe’ß ZU Hol)cllstclll, b?" Nachlafi. desselben cum hcnelicio inventatii angetreten, unD zugleich um öffentliche Vorladung Der Gläubiger ihres Erblassers, nach Maaßgabe des Mandats vom 13. November 1779 angetragen.

Darauf sind alle diejenigen, welche an dein Tafcbeschen Nach- laß und an dessen, unter Der Firma: Tat-»in- öc Metz gesiihrten Handlung zu Hoheiistein, aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche zu haben vermeinen, mittelst der bei den Magisträten zu Cheinniiz, Leipzig, Zwickau, Schneeberg, Lichtenstein, .-ieichenbach, Frankfurt a. M. unD Augsbiirg aushängeiiden Edictaeritaiion aus

den .5. September 1831, zur Liguidiruiig und Bescheiniguiig ihrer Ansprüche-, bei Strafe des Ausschlusses und bei verlust der Rechtswohlthat der Wiederein- setzung in vorigen Stand, ingleichen auf den·26. September 183«i, zur Publication eines ausschließenden But-beides ferner auf den to. Oktober lsszt, zur Gütepslegiing, eveiiiaell auch auf den 21.. October M31. zur Inrotulation nnd versendiiiig der Arten nach rechtlichem Cr- kenntniß, uiib endlich auf Den .30. December iust- zur Publication des eingeholten ßocationerllrthgiw voraeladen wor- Den; welches mit dem Bemerken, ndaß auswaitige Gläubigin zur Annahme künftiger gerichtlicher verfügungen einen Bevollmächtig- ten allhier im Orte des Gerichts zu bestellen haben, als wozu in Ermangelung etwaiiiger Bekanntschaft die Herren Advoeaten Averr, Uhle und Thanierus in·Vorfchlag gebracht werben, andurch offene: lich bekannt gemacht wird. ·

Gräflicb Schonburgsches Justiz-Amt Forder-Glauchau, am 22. März 1831. Bestallter Amtmann daselbst

F. Lehmann.

Demnach die gerichtlich bestätigten Ciiratoren des Nachlasses des weiland verstor enen ehemaligen Kanters George Michael Te- lemann bei Einem Wohl Edleii Rathe um Nachgabe eines produ- mntis nd couvocaudos Credirores ist licredn del'uncti gebeten, Und ihnen solches auch nachgegeben, dieselben aber zu desseii Bewirkiing und Ausfertigung an Ein Edlcs Waisen-Gericht verwiesen worden; als werden von Einem Edlen Waisen-Gerichte Alle und Jede-

l

" “a in entnimmt f ca « nur:

welche an den Nachlaß des weiland ehemaligen Kantors George Michael Telemaisn einige Anforderungen oder Erd-Ansprüche haben sollten, aufgefordert- sich innerhalb 6 Monaten a dato dieses affigirten procliuusiis und späte ens den 2. October dieses Jahres, sub poena_ praeclual bei Einem dlen Waisen-Gerichte oder desselbeiiKanzellei zll melDeu Ulld daselbst ihre fundamenta crcditi ZU erhibiren, sowie ihre etivanigeii Erd-Ansprüche zu dociren, widrigenfalls selbige nth Erspirirung sotl)anen«ic--uiik-i mit ihren Angaben unD Erd-Anspru- cheii nicht weiter gehört, noch adniittirt, sondern ipso facto präclu- dirt sein fetten. Wonach liehc Alle und Jede zu richten, vor Scha- den und Nachtheil aber zu huren haben.

Public-allein ngci Ratl)l)alls, den 2- April 1831.

. G r o si- Jiid. Pup. lmp. Civ. liig. speiset-klits-

Zuiii bevorstehenden Johaiinis-Termine erlauben wir uns ein hochverehrtes Publikum hierdurch darauf aufmerksam«zu machen, daß wir auch dieses Quartal sowohl bei Der hochlobl. Land- schaft, als auch bei andern Behörden 2c. 2c. Die Zinsen- erhebuiig und Auszahlung von Pfandbriefen, Staatspapie- ren, Hypotheken und Dokuiiienten ieber Art-· gegen eine vergütigung von 2; fgr. voin Hundert fortwährend ubernehmen, jedoch vvii 1000 Thl an finb nur ji« sgr. zu bezahlen.

Zugleich empfehlen wir uns den Herren Kapitali- sten zum Eins und verkauf von Staats- unD andern Doeunienten, so wie zur sichern Unterbringuiig ihrer verfügbaren Gelder, von Der größten bis zur kleinsten Summe auf Hypotheken und Wechsel zu H und suQ‘t. jährliche Zin- sen, und versichern die proinpteste Ausfahrung

Breslau, den 10. Mai 1831. ·

Anfrage- und Abreß-Bureau im alten Nathhause

Lunmrsschesmmemem In A. Äther-a Buchhandlung. neue Friedrich-stolze N0. 49, ist zu haben:

Schilter, Thesaurus anliquitatum Germanicarum 3 vol. ful. Ulm, 728, schönes Q’temolar 12 Tl)l. Corpus jin-is ed. S. v. Lep— wen. fol. Hierin 663, schönes Eiscniplar 15 Thl Dasselbe- Pars Secunda, Amst, Elzev., 8Vu.‚ 664. 7 Tl)l. 1.5 fgr. Jll- stini Martyri Opern ed. Hened. ä D. P. Mut-ist« llt’ll 11Tl)l. LIng Laotantii Op ‘a Unfresuoi ed, opt. 2 vol. 4t0. Viertel, 782, neu 4ihl. Not-ber Codex nasaraeus c Lex. cod. nur«-in 5 tlni. in 2 Vul. 4m. Ilt’u 9 Tl)l. 15 sgr. Holosniler Novellue Justi- nian-— N0remb, Full-» fol. 5 eod. Institutioucs ibid.‚ 539, Mo- herrliches Greinbiar 5 Tl)l. Newton PllllObOPllllf’. natur. priuc. mathem. ed. le Scur 8c Jacquier. Gen. 749—42, 4thbde., 4te. .5 Tl)l. 25 sgr. liiixners Thllknlkkbllclh Siemern, 533. mit oielen J l;fchn. 8 QM. 10 sgr. Corsini fasti Attici. 4 vol. 4t0., sehr schöner

nal. Bd. 30 Thi. Fey joo Tliealro critico univers. —- Cartas eruditas —— lilustraciou apologetica, Madrid, 765, complet 14v0l.

4te. l’gmt. 14 TM-

Für Geschäftsmänner und Reisende.

Im Beilage von Duucker und Humblot, Französische Straße Nr. 20 a., ist so eben erschienen-

E. Freiherr von Zedlitz, VVegvreiser durch den Preußischen Staat. iu die angrenzenden Länder und die Hauptstädte Europa'5_ Auch unter dem Titel: Reise-Taschenbuch für Berlin, alle Preußische Staaten und die benachbarten Länder, mit genauer Berücksichtigung, nach .1th Iicheu Quellen, der diplomatischen, Post-, Zoll— und Straßen- verhältnisse, und einer Unbersicht siitnmtlichcr Preul‘sischen Bäder. Mit einer Karte. gr. 1211m. geb. Z Thl. 10 sgr.

Dieses Werk, zu dessen Abfassung sich der Herr verf- mehr- facher sJltittheilungen Hoher Königl. Behörden und Sachkuudiger zu erfreuet-— hatte, unb bei welchem außerdem die neusten gedruck- icii Hülfsiiiiitel benutzt warben, zerfällt in 18 Abschnitte-. Der erste, enthält in alphabetischer Ordnung die neusten Notizen über die allgemeinen verhältnisse des Preuß. Staats, nämlich über Ab- kunft der Bewohner —- Adiuiiiistratioe Eintheilung des Staates ·- Adresshäuser —- Akademieen —- Apothekeu Arbeits-, Zucht- und Strafhänser Ateal —- Armenwesen Bäder und Brunnen —- Bau- wesen —- Beamten vergweseii —— Bibliotheken _—— Blinden-Institut Buchhandel-Censur— Doniainen —- Doiiikapitel Erzbisthiinier und Biothiimer —- Exaininations-Eonimislion Fabriken —- Fe- stungeii —- Finanzen Forstwesen Gebäude Gebirge —- Geist- lichten: (Deneb’armerie —- Geographische Lage Gerichtshöse—— qestiite —- Gewa er Gewerbe Häfen Handel Intel- ligenz- uiib Abre -Comtoire Irrenhauser —- Iuden —— Kuma- Kusten —- Lehr-Anstalten Leuchtthüruie Lootsenwesen Mi- litairstaat -; Münzen Orden —- Postwesen Produkte Pro- vinzial-Abn·ui·iistration —- Relwww-verschiedenheit —- Rhederei Staats-Ministerium —- Staatsrath Straßen —- Taubstummen- Institute 7— Uebersicht Der Geboriien, Gestorbenen und Geirauten —- Volkszahlungen —- Wohnplätze —- Zoll-Aemter und Steuer- verwaltungen nebst der Liste der Gewerbesteuer der Städte. Der zweite ‘glbfchntttc zerfällt in 2 Abtheilungen, von denen die eine sehr ausfuhrlich uber Berlin selbst, die zweite Abtheilung, in alohabetischer Ordnung-»von seinen Umgebungen handelt. Die diesem Abschnitte angehaiigte Nachwejsung des Sehen-zwei- thesten in Berlin, muß Fremden hochst willkommen fern. Der

dritte bis neunte Abschnitt enthalten Reiserouten uiib Die ausführlieche Beschreibung der aus demselben liegenden Preuß. Städte, Dorfer u. f. w., nämlich Abschnitt lll. die Dienten in Die 25 Regierungs-Sitze; IV. in Die Ober-Landesgerichtshöse; V. in Die Universitäts-Städte; VI. in Die Festungenz VII. in Die Bädei; VIII Seiten-Romen; 1X. in Die Hauptstadte Europas und in die Schweiz. Der zehnte Abschnitt handelt von den Wasser« Reisen den Daiiipstchisfeii und Packetboteii.« Der eilfte Abschnitt be- schreibt die Reise nach der Insel hingen, und der zwölfte die Berg-Reisen Der dreizehnte enthält eine Beschreibung der Bäder, Gesiinkarunnen unb niiiieralischen Brunnen des Preuß. Staats. Der vierzeh irre giebt ein verzeichniß Der Gesandtschast ten und Eonsulate·fremder Hofe in den Preußischen Staaten und Preulieiis in auswartigeii Städten Der funfzehnte enthält das Pkeußische ulost-Reglemeni. Der sechszehnte eine Uebersicht der Haupt- und S32eben:3oll:‘.cklemter. Der siebenzehnte der Geld- Angelegenheitem und der achtzehnte der Meilen-verschiedenheit in den eiiropaiscbeu Staaten. Zwei vollständige Register beschließen das Werk, welches in der Art bisher in der deutschen Literatur noch nicht eristirte, und geeignet ist, die Kunde vom Vaterlande zu beforderii und Reisenden und Geschäftsmänner ein brauchbares Handbuch zu seyn.

In der Universitäts-Buchhandluiig zu Königsberg in Preußen ist erschienen: »

(flotter. Chr. Joh. H., ober Die Cholera Ein versuch dieselbe zu Deuten._ 8vo. geh 12;. far. ·

Horn, K. Fr., die Preußgsche Städte-Ordnung, vak- glichen·nill· sbeut neuen Qonimunal-Gesetze für Frankreich ist-o. ge). gr.

Sporn, Fr-, Sendschreiben über die Preußische Städte- Ordiiuiig. 8m. geh·5fgr.

Taschenbuch voii·Konigsbe·rg, enthalte-nd eine historisch- tovogravhisch-staiistische Beschreibung der Stadt und ihrer Um- gehangen. Mit 6 Ansichten und i Plan Der Stadi. 12-»». gebunden 2 Thl. 15 fgr. _

Voß, Joh. Heini-, Zeitmessungder deutschen Spez- che« Zweite-, mit Zusätze-i nnd einem Anhgnge vermehrte Ausgabe Herausgegeben von Abraham Voß am. 1 Thi. M gr.

Bei J. A. Mauer in Aachen ist so eben erschienen und an

alle Buchhandlungeu vorfande- Von der

Restauration und von der Wahlmonarchie,

ober:

Antwort an einige öffentliche Blätter über meine Weigerung, mich der neuen Regierung anzuschließen Aus dem tfs'rsanfofrfchen e

Herrn von Chateaubriand · 8vo. geb. Preis 7-3.— sgr. (6 ggr.). »(In Berlin zu haben in der Enslinschen Buchhandlung Breite Straße Der. ‘23)-

Conversatioiis-Lexicon fürben Haudgebrauch,

ober:

Hülfswörterbuch für bieieiiigeu, welche über die beim lesen sowohl- als in mi‘inDlirbero Unterhaltung vorkommenden mannigfachen Ge- genstande näher unterrichtet sein wollen«

· arbeite, durchaus vermehrte Auflage. Lez«ii«on·-Foriiiai. 123 Bogen Velin-Papier. Gut gebunden 4;, Thl _ Dieses Werk hat in seiner ersten Auflage den Grund zu dein ietzt so viel verbreiteten großem Conversations-Lei«icon gelegt, iro- Durch feine Nutzlichkeit schon erwiesen ist. In der jetzigen neuen Auflage, bie·alle wichtigethachtrage enthält, bis auf die neuesten Betten, wird dasselbe filr den so billigen Preis, 4; Thl., jedem Gebildeten willkommen fein, Dem ein größerer Kostenauswand für denselben Zweck ni»cht· genehm ist« —- Gut gebuiidene Eremplare sind zu Berlin vorrathig iu« der S tu h rschen Buchhandlung, Schloß- Witz 533;. 2 nahe der Bruderstraße, zu sHewhtuufn’n bei Riem-

nei er.

Frohberger in Leipzig

· Soeben ist erschienen unb in Der Stuhrschen Buchhandlung in Berlin, Schloßplaiz Nr.2, nahe der Bruderstraße, zu erhalten- e b i ch t e von Adelbert von Ehamisso in. 12m0. Beim-Papier. Preis: 2 Thi. _ Der beruhmte verfasser des Peter Schlemihl hat hier zum ersten Mal«seine, an vielen Orten zerstreuten Gebichte ge- sammelt, und dieselben mit vielen noch nicht gedruckt erschienenen vermehrt Auf die äußere Ausstattuiig ist die großte Sorgfalt ver-

wendet worden. _ W e i d m a it n sehe » Buchhandlung in Sie ipzig.

231ml: , n Loosp zu W » Fakultät zu erntnnen geruht.

Bekanntmachung. Es wird auch in diesem Jahre, außer der wöchentlich zwei- z zwischen Berlin, Dresden, Teplitz und Prag coutslreiiden ziiicllpost, für die Sommerzeit vom 1. Juni bis lä. Septem- eine Dritte Schnellpostfahrt zwischen diesen Orten eingerichtet treu. Der Gang der alsdann wöchentlich dreimal coursirenden tsieii wird, vom gedachten Termin an, folgender sehn: nie Berlin: Montag, Donnerstag und Sonnabend um 6 Uhr früh,

in Dresden: Dienstag, Freitag und Sonntag um 7; Uhr früh.

zzg Dresden: Dienstag, Freitag und Sonntag tun 11 Uhr Vormittags,

Miit Tepliiz: Dienstag, Freitag und Sonntag tun 7——-8Uhr Abends,

in Prag: it‘iittwoch, Sonnabend und Montag um 7 Uhr früh,

ins sDrag: Mittwoch, Sonnabend und Montag unt 5 Uhr Abends,

m Wien: Freitag, Montag und Mittwoch um 5 Uhr früh.

Zurück:

aus Wien: Dienstag 6 Uhr früh, Donnerstag unD Sonnabend um lik Uhr Abends,

in Präg: Mittwoch 7 Uhr Abends, Sonnabend und Mon- tag tun 10 Uhr Vormittags,

aus Prag: Donnerstag, Sonnabend und Montag um 6 Uhr Abends,

durch Teplip: Freitag, Sonntag unD Dienstag um 4——5 Uhr früh,

in Dresden: Freitag, Sonntag und Dienstag tun 2 Uhr Nachmittags,

aus Dresden: Freitag, Sonntag und Dienstag tun 6 Uhr Abends,

m Berlin: Sonnabend, Montag und Mittwoch tun S Uhr Abends.

Das Personciigeld beträgt- l) zwischen Berlin und Dresden, 28»;- Meilen, 9 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf. Preuß. l5onr.,

_) zwischen Dresden und Tcplitz, sk Meilen, 2 Rthlr. 20

Gr. 9 Pf. Coilv. Geld,

12 SIiieilen, 3Rthlr. 17Gr.

(i Pf. Conv. Geld,

4:2; Meilen, 11 Rthlr. 22

(St. 3 Pf. Eonv. Geld.

Zwischen Berlin und Dresden kann jeder Reisende 30 SDfD. nack frei mit sich fuhr-en. Zwischen Dresden, Teplih, Prag r Wien sind 50 sDiD. ist-pack frei, jedoch dürfen davon auf niEilwagcn nur 20 *Df’D. mitgenommen werden. Die übrigen led werden mit dem Brancardwagen nachgesendet.

Die erste neue Sonunerpost wird Sonnabend den 4. Juni aus Berlin und an demselben Tage aus Prag, die lehre da- um am 10. September i-. aus Berlin und ebenfalls an deut- lltn Tage aus Prag abgefertigt werDen.

Berlin, den 2.«). Mai 18Jl.

Der General - Postiiieister. Magier.

Zur Eröffnung dcsr dies-jährigen kleinen Kunst-Ausstellimg .Ak.ibeiiiie-(siebaude unter Den Linden wird am Dienstag den lMai M., Mittags l-.) Uhr, im großen Borsaale der Aka- miie eine öffentliche Sitzung der Königl. Akademie der Künste lilliuDen. Wegen zu befiirchiender Beengung des Rauines um Die speziell Eingeladenen ersucht, die erhaltenen Karten ulligst am Eingange abzugeben. Die Ansstellung bleibt vom »die-L Juni von 11 bis .3 Uhr dein Besuche des Publikums ttiitgeltlich geöffnet. Berlin, LZL Mai 1831.

Königliche Akadeiiiie der Künste. tgez.) Dr. Schadow, Direktor.

5) zwischen Teplitz und Prag,

i) zwischen Prag und Wien,

Abgereist: Der Geiieriil-Ts.ilt1jor unD Conimandeur der 2teu Ivifion, von Ruminel, nach Danzig.

ADer lfieneraksöiajor unD Cominandeur der toten Landwchr- llgade, von der (Stäben, nach Postu.

Zeitungs-Ykachrichten.

Aiislaiid

Frankreich. , SDarin, 2;). Mai. Der Moiiiteur fährt in seinen Be- hten über die Reife des Königs fort. Se. Niajestät verließen lVllen am 19teii um t) Uhr Vormittags zu Pferde, umgeben M Ihren Söhnen. Auf dein Wege bis zum Stadtthore bil- Ele die National-Garde ein Spalier; ungeachtet des reguerischen eigene hatte sich eint zahlreiche Volksmenge auf den Straßen Illgefiinden, um sich noch einmal des Anblicks des Monarchen erfreuen. Der zunehmende Regen nöthigte den König, gleich ullerhalb der Stadt abzusiizen unD feinen ‘eifewagen zu bestei- m- Jii Deville nahmen Se. Majeslät die Fabrik des dortigen aire in Augenschein. In Papillv und Avetot dagegen moch- I1.söiiehflbicfelben fich, des schlechten Wetters wegen, nicht lhalten. In Lillebonne besichtigte der König die Kirche, die ‚99m ihres Alters und der Zierlichkeit ihrer Bastart schenswerth

Berlin, Montag den Zollen nur.

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ist. Um 4 Uhr, wo Se. Maj. in Bolbec eintrgfen, hatte der Regen so weit nachgelassen, daß Höthstdieselben zu Pferde steigen und die dort zusanimeiigezogene älialsioiiakGarde iiiustern irritiren- Dcr Monarch empfing demnächst die Behörden und nahm cie Erzeugnisse dieser gewerbsteißigtn Stadt in Augenschein. Um 7 Uhr Abends traf derKönig uberHarsleur in Ingoiwille, derBorstadt von nährt, ein und hielt zu Pferde feinen Einzug in diese Stadt- Nachdem Se. Majestät auf dein Rathhause die Behörden empfan- gen, begaben Höchstdieselben Sich nach dem Schauspielhause, wo Sieinit dem laiitesten Jubel begrüßt wurden. Bei Ihrer Ent- fernung verweilten Se. Majestät einige Augenblicke im Erfri- fclziiiigs-Ziiiiiner, von wo aus man eine herrliche Aussicht auf den Haer hat, der in diesem Augenblicke, wie di- ganze Stadt, glän- zend erleuchtet war. Au jeder Seite der Thür des von dem Monarchen bewohnten Hthels hatte man einen Transparent mit Den Worten: ,,Friedc« ,,Charte« angebracht. —- Am 20sten Mor- gens unt 7 Uhr verkündigte der Kanoneiidoiiiier die Ankunft der iationakGarde von Harfleur mittelst des Daiiipfbootes. Um 10;- Uhr setzte der König fich mit seinen Söhnen und seiner Stiite zu Pferde, um zunächst die Hafeubauten in Augenschein zu nehmen; Se. Majestät geriihten bei dieser Gelegenheit, eigen- händig den Grundstein zu einem neuen Becken zu legen. Von dort verfügte der Monat-eh sich nach dem Qual von Ingouville, um die daselbst aufgestellte National-Garde zu mustern, und sodann nach Dem außerhalb derStadt auf einer Aiihöhe belegeiienLandhaufe des Maire von Helote, Hm. Delaroche, von wo aus man die herrlich-sie Aussicht, einerseits auf das Meer, andererseits auf die Ausmüudung der Seine mit ihren iualerischen Ufern, hat« Nach Ihrer Rückkunft von dort bestchtigten Se. Majestat den »Canioens«, ein Französisches Schiff, das im Begriffe steht, nach Brasilieu unter Segel zu ge- hen, und das Amerikanifche Pakctboot »Frankreich«. Da man bereits erfahren hatte, daß der König eine Spazierfahrt zur See machen würde, so hatte sich schon eine unabsehlnite Volksmeuge in der Nähe des Hafens eingefunden: alle Schiffe flaggten. Se. Majestät bestiegeu bald darauf eine sehr zierliche Schalitppe und fuhren, umgeben von einer großen Menge anderer kleiner-, abr- artige, zunächst auf den verschiedenen Basflns umher: unD als die Meeresfluth den Wasserstand der Becken erreicht hatte, wurden Die Schleusen geöffnet, und Alles segelte, begünstigt von dem schönsten Wetter, in die hohe See hinaus. Um 5 Uhr trafen Se. Majestät wieder in ihrer Wohnung ein und empfingen jetzt die Damen aus der Stadt, so wie die fremden Konsum, wovon der älteste, nämlich Der der vereinigten Staaten von Nord-Amerika, den König (in einer Anrede, woraus wir morgen einen Auszug nebst der von dem slilonarchen ettheilten Antwort geben werben) Na- mens Seiner Kollegen bewillkommnet-. llkn 9; Uhr nach auf: gehobener Mittagstafel, wozu die etsteii Behörden und die nirge- fehensten Einwohner der Stadt geladen waren, fuhren Se. Ma- jestät nach dem Ihnen zu Ehren veraiistalteten Balle, welcher in einem 1-55 Fuß langen, 94 Fuß tiefen, höchst geschmackvoll verzierten und innerhalb sechs Tagen erbauten Saale stattfand. Die Zahl der geiadeneii Gaste betrug an 3000. Der König gewann sich auf diesem Feste Aller Herzen durch fein wohlwollendes leiitseliges Wesen. Auch an diesem Abende war die ganze Stadt glänzend erleuchtet; namentlich zeichneten sich die Hauptkirche und das See-Arsenal, so wie eine mitten im Kaual errichtete und mit farbigen Lampen verzierte Säule, aus, die durch Den Widerschein im Wasser von schöner Wirkung war.

Der Teinps äußert Folgendes: »Wir haben es absichtlich aufgeschoben, über den Eindruck zu sprechen, den die Reise des Königs in der Normandie auf uns macht. Wir hatten voraus-

esehen, daß Se. M. mit Freuden aufgenommen werden würden; oimten wir aber erwarten, daß sich im Jahre 18.31 alle Schmeiche- leieii wiederholen würden, die seit dreißig Jahren sich von einer Regierung atif die andere in derselben Gestalt vererbteii, in wel- cher der Geist der Servilität sie unter Napoleon geschaffen hatte —- Das Journal des Däbats bemerkt über denselben Ge- genstand: »Die Reise des Königs unD Die Freude, mit der die Einwohner sich auf seinen Weg drangen, bestärken uns in zwei Ansichten, die wir in diesem Blatte bereits ausgesprochen haben, nämlich, daß das industrielle Interesse in Frankreich die Ober- hand hat, und daß in diesem schönen Lande ein monarchischer Geist herrscht. Man bemerkt, daß der Haiidelsstand den lebhaf- testen und hauptsächlichsten Aiitheil an den Festen nimmt, Die man Dem Könige giebt. Zwischen den Interessen des Han- dels unD Gewerbfleißes into dem Königthum besteht ein natürliches Band; diese Interessen haben Abscheit vor den politischen Theorieen, unD das stöiiigthum ist die einzige Bürgschaft gegen das Ueberhandnehnieu dieser Theorieem Der Gewerbfleiß lebt von Ordnung und praktischer Freiheit und schließt sich darum an das Königthum an, welches die ersten aufrecht erhält und allein die zweite zur Blüthe bringen kann. Der Kandel hört wenig auf Träumer; er hat weder Geschmack noch Muße Dafiir; er bekünnnert sich nicht Datum, welche Re- gierungsform a priori die möglichst beste seh, Dagegen sagt ihm sein richtiger Sinn, daß die tonstiititionuelleMoiiarchie bisher die einzige Regierungs-form gewesen ist, die ihm Sicherheit gewährt hat. Der zweite bemerkenswerthe Umstand ist das Hervorireten des iiioiiarthischcii Geistes und zwar auf zwei verschiedenen Punk- ten zu gleicher Bett. Die Aiifuahiiie, die der Priuz von Jour- ville in Marseille nnd Tonloii gefunden, beweist, in verbindung mit den Festen, dieinan zu Ehren LudwigPhilipps veranstaltet, daß das LandbomNordenbis zumSüden an der monarchischenForin bangt. Diejenigen, welche darin nur Wiederholungen der Schmeicheleien der Kaiserzeit und der Restauration scheu wollen, wobei nur Die Person, an die sie gerichtet sind, sich geändert hätte, lassen ihren Aerger über die Sache selbst an der Form aus. Weit will man z. B. überreden, daß das Drängeii der Marseiller tun Den Prin- zen, der auf einem Schiffe die verschiedenen Grade eines See- iiiaiins durchmachen soll, nur eine herköiiiniliche Schmeichelei fro, und daß die Bürger, die ihre Häuser erleuchten, um seine An- wesenheit zu feiern, nichts als geschickte Hofleute waren, Die bei guter Zeit diese Gelegenheit benuhten, um einst für ihre Neffen

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Aeniter zu erhalten? Dieser Unwille über den Stil der Marseiller Bewillkonuniingsreden, diese Gemeinplätze über die Gefahren Der Schmeichelei, dieses republikanisch-strenge Urtheil über ein Fest, weil es Aehnlichkeit mit andern Festen hat, und über Gliickivünsche, weil sich darin einige unvermeidliche banale Re- densarten befinden, beweisen, daß man sich über die darin lie- gende aufrichtiic Gesinnung ärgert, und daß man mit der Be- völkerung der Provinz unzufrieden ist, bie sich noch nicht zur Höhe des republikanifchen Köiiigthuins erhoben hat, sondern mit dem tonsiitiitioimellen Königthum zufrieden ist. Frankreich ist ein Land der Freiheit, weil es ein Land der Monarchie ist.«

In Bezug auf Die Ernennung des Generals Bonnet zunt außerordentlichen Commissair in den westlichen Provinzen, liest man heilte im sllioniteur Folgendes: »Der letzte Bericht des Präsidenten des Conseils an den König verkiindigt, daß die An- wendung der Gesetze und der öffentlichen Macht die Unruhen iin Westen bald unterdrücken würden. Die Böswilligen hatten zur Ausführung ihrer Pläne den Augenblick benutzt-, wo die Ankunft, Bewaffnung und Equipirung der neu ausgehobeneu Mannschaft den Regimentetu nicht gestatteten, einzelne Corps zu detafchiren und in entfernte Garnifonen zu verlegen. Es war ihnen gelun- gen, einige Banden zu errichten, Die fich Durch irre geleitete Kon- fkribirte und eiitwicheiie Militairpflichtige rekrutirten. Jetzt sind unsere Regiuienter koinplett organisirt unD haben den durch die legten verordnungen festgesetzten Effektivbestand. Das 1ste, 6te, 12te, 14te und 18te leichte Jiifanierie-Reginient, das 32ste, älste ätiste und (Lifte Liiiieii-Infanterie-Regiment, das 4te Artillerie- Regiment, das 4te Husareii-Regiineiit, das 11te Jäger-Regi- inent und das 5te Lanciers-Regiment bildeteii bereits eine iinpofante Macht« Ietzt siiid auch noch das 9te, 16te, Zlste und 46er Liiiieu-Infaiiterie-Regiment und das 5te und litt Jäger-Reginient zu Pferde hinzugekommen. Zwei Fünf- theile dieser intimen, Die in diesem Augenblicke in der 4teii, isten und isten Militair-Division zusammengezogen sind, wer- den für die gewöhnlichen Garnifonen hinreichen. Von 45 Ba- taillonen sollen einige in den Gegenden, wo Unruhen ausgebro- chen sind , kantoiiiren und an den Central-Punkten peruianente Garnisonen errichten. Die übrigen sollen bewegliche .Rolonncn formiren, um Die Uebelthäter unablässig zu verfolgen und die Deserteiirs zu zwingen, jene Banden zu verlassen. Solche Kräfte, geleitet von dem außerordentlichen Commissair mit der Thätigs keit, den Talenteii und der Umsicht, die er bereits in unseren langjährigen .Rriegen bewiesen hat, werden in den westlichen De- partements die Ruhe und das Reich der Gesetze bald wiederher- stellen unD sie vor der gesetzlichen Strenge bewahren, Der Die Feinde der Ordnung sie bloßstellten.«

Nachrichten ans Vitrs vom 18. D. zufolge, ist der gefangen genommene Ehouans-Hänptling Berenger, mit einigen entwiche- neii s..iilitair-Pslichtigen und dein Wirthe des Hauses, in welchem et sich auf einem chboden versteckt hatte , unter starker Bedek- kung nach jener Stadt gebracht worden, nachdem einige funfzig Choiians bei einer Brücke einen veägeblichen versuch gemacht hatten, ihren Genossen zu befreien. an Bitt-T wurde der Gene- ral-Lieutenant Bigarre mit Truppen erwartet.

Das Journal du (Sommern melDet: »Ein Coiirier ist aus Wien angekommen, und die von ihm mitgebrachten Depe- schen waren von der Art, daß sie zwei versammlungen des Mi- nister-Raths veranlaßten, in deren Folge ein Courier an den Kö- nig abgefertigt wurde-«

Der Belgische Gesaiidte am hiesigen Hofe, Herr Sehen, ist auf einige Tage von hier nach Brüssel abgereist.

Graf Guilleminot wird im Laufe des nächsten Monats von Konstantinopel hier erwartet; als seinen wahrscheinlichen Nach- folger trennt man den anfangs für Berlin bestimmten Vice- Adiiiiral BerhueL

Der Spanische Botschafter am Sicilianischen Hofe, Don Gomez Labrador, wird aus Neapel, das er am s. d. M. Der: lassen hat, hier erwartet.

Ueber die Sendung des Professors Coustn nach Deutschland äußert das Journal des Deibats: »Der Minister des öf- fentlichen Unterrichts, Der Den ‚Rammern in Der bevorstehenden Sitzung ein Gesetz über die Universität vorzulegen beabsichtigt, will vorher die genauesten Angaben über den gegenwärtigen Zu- stand der bedeutendsten Deutschen Universitaten einsainiiieln. Diese berühmten Anstalten ziehen seit langer Zeit die Aufmerk- samkeit des gelehrten Eiiropa’s auf sitt-, und der blühende Zu- stand der Studien in Deutschland beweist hinlänglich, daß der Ruf, dessen sie genießen, ein verdieiiter ist. Herr von Monta- livet ist der Ansicht, daß das neu erstandene Frankreich in keiner Beziehung hinter seinen Nachbarn zuruckbleiben dürfe, unD daß die Zeit gekommen seh, ein freies und zugleich einsliißreiches Universitäts-Shsiem bei uns zu orgaiiisiren. Es wäre ein thö- richter spatriotiemue, wenn wir unseren Nachbarn nicht das Gute, was sie besitzen, eiitlehiieii wollten. Bevor aber etwas un- ternommen wird, ist es nöthig, gründlich zu wissen, welches die Organisation dieser Universitäten ist, was das Leben unD Die Kraft derselben ausmacht, und was davon unseren Sitten unb unserer Regierungs - Form sich anpassen läßt. Fiir diesen Zweck konnte der Minister des öffentlichen Unterrichts nichts Besseres ibun, als einen berühmten Französischen Pro- fessor, Herrn Cousm,. an Ort und Stelle zu senden, der mit der Sprache und den wissenschaftlichen Ideen Deutschlands bereits vertraut ist, das Land kennt und dort eines feinen Talenten unD feinem persönlichen Charakter entsprechenden Rufs genießt. Die Reise des Herrn Eousin wird nicht lange dauern: er denkt haupt- sächlich in Berlin, der Haupstadt des gelehrten Deutschlands, zu verweilen.”

Dem Beschlusfe des Minister-s des Handels und der öffentlichen Bauten zufolge, werden die Resultate Der Nachforschungen Der aus Morea zuriickgekehrteu wissenschaftlichen Expkditipn offkuktich bekannt gemacht werDen. Das Werk, dessen Herausgabe Herr Blouet, der an der Spitze jener Erpedition stand, leitet, wird in 3 Tolle-Blinden mit 280, Griechische Denkmäler und Gegenden