1831 / 149 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

jedes Kapital nach einer dreiinonatlichenAufkündigung-s-Frist zu- rückbezablt wird. Ja, wo besonderer Bedarf und Zweck vorliegt- wird von Seiten der Behörden diese bluf'tinwigungs:{grub1be ‚Oft UND gern ab einen. Durch diese Einrichtung der beliebigen Lin- nahiiie von arleiben und Anftiindigungen sind bereits sehr gxpvc Zwecke erreicht worden. Vor der Konstitiiirüng der «"«k«-»pcl)llldm-2.,tl- siings-.ti«oiiimission war die ältere Schuld nicht anstiiiidbarz eine Folge früherer gebietender verhältnisse. Viele- Mkle Ü)“ STIMM- lien sehr ern zurückgezrgen hätten- vermochten das rucht. Diese HEF- pitalisten aben in den neueren Jahren ihr6111D‚zutuagezoaen; J" der Siegel sind alle Aiiswärtigeii, m alle Bruch silbncijszuing mm; welche in ihrer Eilahe ionveiiabieee leielegenikctnsurihre Kavitalien fanden, gefolgt. Durch diesen grossen weciiiei in oeiii Fionsoriium der Kreditoren ist es endlich dahingewannen-«dastun- tlssähr ä Der ganzen Schuld dein Julaiidz iliisereii iniandiichen Fonds gehört- daß also l;- der Zins-en eigeiübnniliche vteiiie Unserer Kapitalisten sind. Es ist bekannt- diisi vgnacbbartc staat-en die-»Opt- isaiion der Zinsen-Reduktion auf die Weise isolizogen haben, »daß inait den Kreditoreit sätniiiilich und auf einmal 11116014191101'01‘1‘ ihr Geld- odcr iinausküiidbare Obligationen in geringerem gut-suche „zu nehmen. ais-Irr blieb den Kreditvrcü keine WeiExlz eine so grobe Platte von aus- geküiidiateni Gelde konnte nicht ans einmal iliiterlunst sind-en- Viel schoneuder verfuhr die Sci)iildeii-»Tilgiiiigs tioniiiiisiioiu tie kündiaic nur nach und nach cam, iiiid bot czalsei Jlapier an, das iiiuiicr wieder und spare-r zu Jeder Zeit gekündigt und iinter·ebraciit werden konnte. Weziii·auch die Zinsen-Inz- düction vie en Einzelnen wehe that- so ist nicht zu übersehen- daß dieser verlust allgemein war, üi der Zeit lag, durch ganz Europa ging. Auf der anderen Seite ist es doch auch Yieleii iizogiich gej- wordem Geld zu billigeren Bedingungen bis. 1:1 senhereu ,«,-eite.si·aiif- zunehmen. Es wird allen-· Fircdiioren angenehm nun beruhigt-nd sehn, zu vernehmen, bat; die Siiiiiiiie der ..«D·oiii·ainen-Schuld brüde« ist-Dis »l,iiJli,-—ii;-2 Fl. betragen »dur- und daß sie-Ende ts.-;si«aiis 7,-2t7,t.«,-l Fl. steht. Obwohl sich hiernach der «;J.is«iiis-·celiiildensiaiio um inehr als 2 0,1100 Fl« vermehrt hat, so hat sieh doch d.is3,(f-ii«i·iiie- iioitssVeisiiidgen der Doiiiaiiien lebet-haupt- wobei auch obige tigpüab vermehrung in Bilance gebracht iu, iii den neues-un neun Jahren mir um sich-Ists Fl. verringert- indem iiiit dein anfgcnoluxuencu Gelde bedeutende Vorschiisse an Privatin- Gei-iieuideii»·iiiid die Lati-I dcsiie-iier-Fiassc ic- z. B. der Sindtzbjieseaten zu bliiniiixrung eineo großen Gebäudes- zu Erbauung der tiettexirsriicte bei Rastatt :c.- gis-. macht worden sind. Aber auch die Berrüigerung deswriindstoao üiii sitt-Zle Fl. verschwindet- wenn auf der anderen Seite-»die vielen verbesserungen durch Bauten in den Echldsseru nnd Vaderii und die Kultnren in Wäldern nnd Weinbergeii dagegen in Anschlag ge- bracht werben. itzt-blaß folgt.)

O e fi e r r e i ch.

Wien, Mai. Der Oesterroiilsiiscbe Beobachter enthält Folgendes: »Währeiid deo Bot-dringend des Prozenten- schcii Corps in Woihuiiieu halten sich auch Sin mehreren ältesten voii Podolieu, namentlich 'rei Tiilczrii iu:d.«e"’saitri, aus ":·.-«iiist;stuiig verschiedener dortiger Edelleiitc, A.iiifici.iide gubilbl-l, ia war so- gar in Tulrzitii eine provisorische Regierung Den deu· zum-agen- teii errichtet worden. Den tieiicsieii aiiodkeiiclsera einkauft-üben åiiadiiiilksteu vom 7icsii d. 520€. zufolge-, waren diese ’:3liiisis·sisde, « Denen nach dciü Misxliitzssrii Der Tisioeruutiscerii T.kk«;-;«cds.l:c-u an einem Stützpuukie fehlte, bereits gänzlich gerannjft 1111D mehrere Häupter der Jiisurrcctioii von Den fiiiisfischcii Einüben, unter Anführung deo Generalksdlåotlß gefangen gcnonuuen worbenflf

»die Agramer cituiig meidetFolgendes »aus Czluiu (an Der Türkifcveii Grause in Erbauan vor-i 14. Flliaii 11‘111- Ziiarllofeii Horden der Bosiiiaseih ivccclcbc gegen die spidrlOPW mit uns in freiiiidschaftlichstcu TZTerltäitiiisseu zieht, iiiieicboriaiii 1111D im förmlichen blluftuhr sind, haben schon mi versehenen SlJioiiate das Graiizdorf Bolachka raiiberifah angefallen 1111D, bis kdie zerstreut wohiiciidc Granziiiaiiusrbaft verfaimiielt war, einige Häuser ausgeplaudert uxid in Asche gelegt: nviirdeu aber Dann iksit Nachdruck zurückgepeischt iiüd hatten dar-ei that-die iiiid 9 verwundert-. Diese Züchtigiiiig hat aber 1:21.11bulwgclruaitet: Denn abermals zu Anfang d. M. hat Der berüchtiate Izziasiaü Agva sDctfdili 4 Räuberbaiidcit gleichzeitig iiiidaüs vsrfchicdeue weit von einander entfernte Punkte in Die diesseiiige Its-littiair:iorauze durch die unzugäuglichsteii Schluchten einbrecheu_lauen, deren Fute- Don 12Köpfeii gegen das Provinz-irri-Qtebiet bestimmte war. 11111 aber Unsere Aufmerksamkeit bloß aus«-Einen Püiitt zit»lciil·cu, hatte er sich selbst auf einer anderen Seite uiit»1titll) DI.liaiiii»iit der Gccieiid von Tcrfchacz, knapp an unserer Grause, ausgestellt. Da mim aber zum Glück durch Die. bortrcfflicbcn polizeilichen Vorkehrungen der Behörden von seine-i rauher-neben Aiischlageii schoii im voraus genau unterrichtet war, fo find auch solche Maaßcegelü getroffen worden, daß diese RILlsloseii von ihrem ersten Uebertritte an, Durch unsere wackercii Seresaucr und-»inn- bülaiiteu Kolomieii verfolgt, überall so in die Enge getrieben würden, daß sie nur Eiiie Missrthat, an _Dcr Shohnung eines tapferm Beteraüeii, versucht, aber auch diese-, wegen _feincr fel: teueii Gegenwehr uud dadurch verursachten Allariiis, nicht austi- beii konnten unD ohne alle Beute-, schon am 11te11 D. 931., bis in ihre Nester zurückgetrieben wurden. Ob sie ihre hierbei ge- habte-it Todten unD verwundeteu nach jenseits gebracht oder

die ersteren irgendwo in Den unermeßlichen »Wald-ern vergraben haben, dies ist noch ungewiß. Izu üiiserc .z-2iiiide sind gefallen 2 der gefährlichfieii Böfeiioichter, volllsoiiinieir geiüiidyuiio Einer verwundet; welche alle Drei der straft-üben (5«si)rcdbtia,reit überar- beit worden sind. man? fev der Rastlosigkeii 1111DUmfchlofienheit

N unserer braven Gränz-Truppeu ! « J t a l i e n.

Mailand, ‘20. Mai. Einer mit dem vorgestrigeii Datum versehenen Bekaiiiitiiiacbung des hiesigen lii·s.;iioisi«i:curs loiafeit voii abartig zufolge, wird auf Allirrsiioclisiea Befehl im bfoiiibark disch-Vciietianischeit Koiiigreisbe eine neue 1’1116hebung roii 12,400 93012111 fiattfiuDen, 11111 Die Italiäiiiscoeii TriippeispQvipsfzii ver- vollständigen 1111D, wie es in derBekaiiutuiacbiiiig tzsskirzdeiI Friedensfiiß der Italiaiiischcii Regiiiieitter dem der apart-coeli gleich zu machen. Das voü “Den dotiibardifchcii Proviujeii sur diese Aüshebüiig zu stellciide Kontingent betragt 6,2." Manti.

Turiu, 17. Mai. Am lllten D. ".‘Jl. überreichte der Baron v. Baraiite Sr. immun dem alleinige in einer Privat-Audieus fcin neuch Beglaübigüiigs-Schreibeii ach Fraiizösifcbcsr Botschaft-or am hiesigen Hose. Am Izztcii d. ertheiltcsderl atoiiig dem Kai- ferlich Oesterreichifchen Zitaiiiiuerlurrii , Fürsten Jaliloitoivsklh eine Privat-Altdienz, welcher voirdcui Kaiser von Ocsierreich hierher gesandt ist, um Sr. Majestat wegen des Ablebeüs des Königs Karl Felix zu condolireii und» Hitchstdeiifelbeii zugleich zu Ihrer Thron-Besteigung Glück zu wunfthem Am folgen-den Tage überreichte der Graf v. Bombellcs »r. Mast-stät das Schreiben, wodurch er in seiner Eigenschaft als .lcaiferl‘. chierreichifcher Bot- schafter hierfelbst aufs Neue beglaubigt wirD. »

Briefe aus sl‘arma vom titeii d. melDen, daß K. H. die SDrinzefflu Aiitoiiie Louise von momme Taute »Sc. .11". H. des regiereiideii Herzog-? ·v—oii hurra, das dortige Kloster der Ur- selineriiineii, dessen Aebtifsiu sie bisher war, verlassen üiid am

990

Durch ein vom Großsiegelbewahrer v. Latigosco contra- signirtes Königl. Dekret vom 10teu d. M. ist faiiiimlicheii lin- terthaiieii des Sardinifchen Königreicle im vertrauen auf ihre Treue 1111D _11111 Die damit verbundenen Ausgaben zü»erspareii, die bei einem Regeuteiiwechfel übliche neue Eidesleistuiig erlassen worden. —- Eiii zweites, voitt 12. D. M. datirtes Dekret er- neuert das vom Könige Karl Felix am 30. Sept. 1821 erlassene Edikh wodurch ein gewöhnlicher (,S,ieiiercil-Jiidult ertheilt wird.

Türkei-

Jiii Ocstcrrcichifcheii Beobachter liest man: »Mach- ‘richten aus Belgrad vom 16. Mai iiicldcii: Bereits am 9ten Abends war durch einen direkt aus Monasiir aitgekoiüiiikueii Neifeiiden die Nachricht angelangt, daß der liiroßDBesir Diesihid Mehnied Pasiha am 2lfic11 o. M. ein Eorps von beilciimg 1(),()00 Jiifurgcütcii (wie es heißt, unter Kommaudo der Pa- foha‘s voii Braiia und Prisreiidis aufs Haupt geschlagen habt, wobei Letztere mehrere Tausend Mann an Todten, Berivüiideteü 1111D Cfiesaugeucii verloren haben. Obige Nachricht würde dem Belarader Wesir später durch die offizielle Iliizcige seines Akteu- tcii aus «5coiistiiiitiiiopcl bestätigt, daß Der Groß-Wißt Den Re- bellen bei Pirlipe eine förmliche Niederlage beigebracht habe. —- Vorgcssterii s»l-i. D31.2111) erhielt der Belaiader Wcsir durch einen Abgeordneten, Den Die Priiuateu von Nissa an ihn abgeschiclt hatten, Die Nachricht, dasi der Groß-Wem nach Dem bei Pirlipe über die Rebelleii errungenen Siege-, diesen bctiuheiid, den Pa- fcha von Skütari bei Dcrbciidchaiie erreicht unD ihn, deriiiasicii geschlagen habe, daß man Die Jiisurrectiou als beendigt betrach- ten darf, indem die Rebelleti Alles im Stiche ließen 1111D sich zerstreuten: der Paseha vou Skutari citilam mit genauer Noth-, er wollte sich nach llsküp flüchten, allein Der dortige Pascba, welcher am ersten Den Kampfs-lau verlassen hatte, hat ihm den Eingang in feine Feste verweigert« iüid so flüchtete er sich nach Pristiiia, 11111 wahrscheinlich nach Bosiiicit zu gehen. . Auf diese unerwartete Nachricht hat Karaseizi Ali Bei sogleich Sovhia verlassen unD mit feinen Trüpseii die Flucht nach feinem Ahaiilik ergriffen. Der oben erwähnte Abgeordnete aus Nisfa hat zugleich den Belgrader Wefir gebeten, einen ‚ltommanbanten minder no- thigeii Truppeiizahl nach Nissa zu schicken, um Die Festung zu übernehmen üiid zu besehen. Demzufolge fanetc Der Westean 131m1 D. M. seinen Kiaja Pafcha voraus, dem am iitidereii»Ti-ige .300 Maiiii mit einem Biiiibaschi folgten. So eben trifft die Nachricht ein, daß der ehemalige Groß-Wem Jzzet 5IllehineD Pascha, welcher zu Philippopel Trüpbeii sammelte, berkits mit denselben zu Sophia eingeriickt sey üiid daselbst den Siegbert Liii·oß-JL-liesirs, welcher gegeuwartig in verfolgung der flüchtigen Rebellcii begriffen ist, gefeiert habe.« Griechenland

Die Allgemeine Zeitung meidet aus Napoli di Ro- maiiia 7. April: »Der bekannte Elimination-Chef Petro «:«l3?i.iiiroiiiicbali würde einstweilen auf das Forijztsaiitale in Haft gebracht, wo mir ganz sicheren Personen der Zutritt zu ihm ver- stattci wird. Er leidet sehr an seiner Gesundheit und beklagt sich bitter, daß man ihm allen Unigaiig mit feinen Freunden 1111D 1’21111angern abgeschnitten habe 1111D ihn nicht in seinem Hause in der Stadt wohnen laffe. Er scheint (iveitigsteus giebt er sich das Ansehen) gänzlich über das Strafbare seiner Haudlüugswcise im Zweifel zu fehii. Sein Prozeß ist bei einer schon seit lange: ter Zeit zur Untersuchung der Gott-Beamten eingesetzten Kom- mission anhängig gemacht und wird mit großer Thatigkeit ch trieben. Das Ende dieses Prozesse-s dürfte nicht ohne Eiiiflüsi auf die gesauüiitcii inneren politischen verhältnisse lsjricchciilauds bleiben. Der Anhang des Beklagteii ist groß, unD es wird von seiner Seite Alles aiifgeboteu werden, üiii sich dein Arme des Gesetzes zu entziehen.”

Bereiuigte Staaten 'oon Nord-Amerika

New-York, 9. April. Das Nation al-Jourii al bringt aus dem Hinweis-Schreiben eines früheren :iiesii«äseiitautcu»der Provinz Kentucky an feine Koiistitueiiten vergleieheiidc Notizeii über Die verwaltung des früheren Prasideuteii Adams unD des Dermaligen, Geiiorals Jacksoii. In diesen heißt es unter Andeutu- „obere Adams zahlte währein feiner verwaltung auf Abscblag der öffentlichen Schuld jährlich im Durchschnitt 32,995 Dollars mehr als General Jacksoii, so lange er Präsident ist. Was die verwaltung der öffentlichen Gelder betrifft, so gab Herr Adams in einem Jahre niemals mehr aus, als er eiiiiiahiii, während General Jacksoii im ersten Jahre seiner sprallDenlschaft 216,731 Dollars 1111D im zweiten Jahre 935,922 Dollars mehr ausgab, als die jedesiiialige jährliche Staats-Einnahme betrug. Die höchsten Ausgaben der vollzieheiideii Gewalt während Der Regierung des Herrn Adams beliefen sich für cui Jahr auf 306,873 Dcsll., dagegen unter General Iarksoii im ersten Jahre auf 530,172 unD im zweiten auf 549,776 DolL Die gewöhnlichen Ausgaben des diplo- iiiatischcu Departements vermehrte General Jackfoii im ersten Jahre- iiiii 61,625 DolL Ini Jahre 1830 bewilligte Der Kon- groß für diplomatische Dienstleistungen 77,000 Poll. mehr, als im Jahre 1829. Die Ausgaben im Postivefcn im I. 1830 betrugen 150,595 DolL mehr als 1839 üiid überstiegen die Einnahme mit 82,125 Doll.« Der verfasser dieser Notizcii schließt fein Umlaüfschreibeii mit folgenden Motten: »Diese nicht zu widerlegeüdeu Thatsacheit müssen die Nation auf die wahre Lage- aufmerksam machen, 'n Die Da6 Land durch die schlechte verwaltung des Kabinets versetzt worden, und sie ver- anlassen, einen anderen Präsidenten zu wähleii.«

Ini Senat sowohl als in Der gesetzgebenden versammlung des Staates SfJenfhlbanien ist einstimmig der Beschluß gefaßt worden, dem Kotigreß die Erneuerung der Privilegien der Bank der Bereiiiigteii Staaten atizueiiipfehlcii, weil fie in hohem Grade dazu beigetragen habe, einen heilsamen iitid gleichmaßigeü Geld- ütitsatz zu beforderii, die finanziellen Operationen der Regierung zu erleichtern, Den ausländischen sowohl als iiiläitdisrhcii Wechsel- i‘m-3 festzusetzen üiid überhaupt Handel üiid Gewerbe durch ihren Einfluß zu befördern.

Die Bewohner der Stadt Washington gaben neulich dem voii hier zurückberufeiieu Fraiizöfifcheu Gesandten Herrn Roür de Rochelle üiid seiner Gciiiahliü, als eiticu Beweis der allge- meinen Hochachtiiiig, Die sie sich während ihres dortigen kurzen Aufeiithaltes erworben, einen glänzenden Ball.

Inland.

Berlin, 29. Mai. Aus Stettin wird unterm 28. Mai ge- schrieben: Die hiesige Wollinarkts-Koiiimission ist bereits aufs thei- tigste mit Den Anordnungen und Vorbereitungen zu Dem auf Den 14. bi6 16. Juni aiisteheiideü Wollmarkte beschäftigt. Der Wolliiiarkt selbst wird, wie früherhin, auf der in jeder-Hinsicht und hauptsächlich für

nen Lastadie abgehalten werben. Zu den weseiislicheu verbesse- rungen gehört, daß die ganze zum Auslegeii der Wolle bestimmte Gegend mit genügsam breiten und hohen Unterlagen versehen üiid eine Quantität Staugeiiholz in Bereitschaft gehalten werden wird, jene, um die Wolle bei etwa eintretender ungünstiger ,Wit- terung vor Befcbädigüiig durch mag: von unten zu fchüheii, die-fe, um an Diejenigen Wollverkäufer verabreicht zu werben, welche sich Zelte aufzuschlagen wünschen. Für alle diese Entrich- tungen wird von Den Berkäuserii nichts bezahlt- Eiidlich ist das Waagegeld von bisher 3 Silbergrofchen auf 2 Silbergrofcheu für Den Eeiituer hier geivogrner Wolle herabgesetzt, üiides finden außer demselben keine Sieben: 1111D örtliche Marktkosteu weiter statt. Nach den bis jetzt eingegangenen Nachrichten ist auch in diesem Jahre ein sehr lebhafter verkehr zu hoffen. —- Breslaüer Blätter theilen folgenDcn, votii 9. Mai d. Cf. Datirtcu, ‚an den (9111cral:QSoubcrneur Baron Don Pahleit aerichteteii Rappoct des derzeitigeü General-Gouveriieuts veit Diiiiabura mit: »Der in Dem Flecken Wide befindliche Com- maiideür des GrenadiersSappcur-Bataillous, Oberst Kapitel, hat mir berichtet, wie bei demselben vou der unter Deut Befehle des General-Lieiiteuauts Fürsten Ehilkow stehenden Uhlaueii-Divi- fioii der sSieutenant Sikoiv mit 10 Uhlaiieii angekommen und daß die Stadt Sideiiziaiüt von dieser Division eingenommen, die Eointiiiiiiicatioü zwischen Widsis und Wilüa wiederherge- stellt worden und die Rebelleii sich nach dem Dißuaschen Sirene zürückgezogeu habeii.« _ » « Nach dLZerichten aus Meiüel vom 2511m D. ist Von deiit Kriegs- unD General-Gouverueür von Lieb-, Ehst- 1111D Kürlaud unt-eint löten D. angeordnet worden, daß die Preüszifche Post voii und nach St. Petersburg nicht mehr mit dein Dampfschisse zwischen Liebau und Meiiiel, sondern auf Der genwhnulichen Poststraßc über Potangen befördert werden foll, weil diese Straße nunmehr gänzlich voii Den Jüfurgeiiieii gesaübert und vollig sicher sev. - « · Priviit-!1iiiil)i«ichteii aus Tilsit melden, daß in einein hartiiäckigeii Gefecht der Jdaiserlich«Rüfsischeu Truppeu mit den Iiifii·cgeiiteii, der Jiis·iirgeiiteii-Ehcf Pufchet erschosfeii worden feh-

Kunst-Nachrichten:

Pale .‚Fuuslo. 0 101a semi scria”, 111 J Säften, ist hier zum erstciiiuale im Jialianischeu Theater zum Bciiefszs Pon- zelli’s gegeben worden. Das Auditoriüiti war nicht Da6 gewohn- liebe: Der Tag war verändert worden und der Saal enthielt »we- 111ger geweihte (lialiiliii?s) ais llilgelvrihlc (pi;0»l"uiieks) Gaste. Indcß faud die strenge Eoiiivofitioii eine günstige Aufüahiiie. Man fühlte sich ergriff-en von der Gewalt der Klange does stark aufgetragenen (hefangcö, üiid von derweuigcu Sorgfalt des Antors, sich die iii Der gegenwärtigen Zeit beliebten musikalischen Jdceii zum Muster zu nehmen. _ V

'‚faufto‘ä Erfolg ist groß unD verdient· Wie alles wahrhaft Neue, seht die Musik des Faiisio beim ersten Hören mehr in Erstaunen, als sie gefallt; aber wenn man zu ihr züruckkchrt iiüd ihr mit Ausnierlfaiiikrit folgt, entdeckt man Schönheiten Darin, Die man anfangs nicht geahuet hatte.

Neue Coiiibiiiaiioiien, wie sie nur in einem jugendlichen Kopfe entstehen können, unD die ein Erfahrciier vielleicht nicht gewagt hätte, machen flch in mehreren Scciieii bemerkbar, und fiiid voii glücklicher Wirkung. Es siüdeii sich Unordiiiuigeii, lin- riclitigkeiteu Darin, aber auch Begeisterüiig und sogar Scharffniii. Die Diiiiciissoiieit des Werkes im Allgemeinen unD einiger Stücke insbesondere haben etwas Bewimderiiswiirdiges, wenn man be- denkt, daß sie in einem juiigeu Geiiiiithe eiitstauden sind. Ueber- all leuchtet eine gewisse Große und verwegenheit hervor; zu- weilen wünschte man mehr Liebreiz hinein, aber man eiithalt sich des Erstauiieiis nicht, fo oft man Die Musik hort. Energie iiiid dramatifcbes Gefühl steigern sich darin auf einen hohen Punkt. Eine Introduktion, in welcher man einen Choral von schönem religiösen Charakter bemerkt, ein Trio, dessen Hauptfab sehr ausbricht unD, gut herbeigeführt ist, unD ein Finale, worin sieh eine Sabbatl,i-Sceiie voii höchst energischer Wirkung be- findet, sind die her‘oorflechenbflen‚6111ch des ersten Akts.

Jiii zweiten würden eine Arie, zwei Düetts unD Der erste Theil eines Quartetts von originellem Züfchiiitt, üüd iiii dritten zwei (freuen, namentlich die lehre, von dem Publikum mit leb- haftem Beifalle aufgenommen. Nachdem der Vorhang herunter- gelasseii üud Der Koiiipouist des Fausto stüriiiisch verlangt worden war, ließ er erklären, daß er unbekannt zu bleiben wnnfche. Je- doch wisseii alle Dilettaiiti, daß Fausto das Werk einer jungen Dame ist, des Fräulein Loüise Bertiu, Nichte des bekannten

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Depütirteü Herrn Bertiii de Braut-. .

Königliche Schaiifpiele. .«:’s.)ioi1tag, 30. Mai. Im Schauspielhaüfe: Die Schuld, Trauerspiel iit 4 älbtheiiungen, voii A. Mülluco Jii Potsdaiü. Zum erstciimale: Nichards Wanderlebeu, Lustspiel in 4 blbthcilungen, nach Dem Englischen des Sohn bö’äteefe, frei bearbeitet von (h’. Kette-L Vorha- Das Laüdhaus an Der Heerstraße, Possr in 1 Akt, von .l'cohebne. Königstädtisches Theater-. Montag, 30. Mai. Der Dachdecker, komisches Gemälde 111 5 Rahmen, von L. Angelh. 1.Hierauf: Das Fest der Handwerker. Dienstag, 31. Mai. Alme, oder: Wien in einem anderen Welttheile, Volks-Zauber-Oper in 3 Akten.

Auswärtigc Börsen.

A iiislcsrclu 111, 21. Mai. Nieder]. nirle Schuld 38}. Kanszle 15. Kuss. (bei Hupe) 89}. Ücslcrr. 51110€. Metall. 8:3. Hamburg, 27. Mai. Metall. 84. 4111100. THE-. Rat-. Anl. 111111111. Ccrl. Eilig-.

Bank - Aulis-a 1078.

Costa-kr- Speer. » D2111. 110;.

Rum. Engl. A111. BIE- Peiiit. 92;.

. ‚I „(p-‘17.“ z - v. « «-

NE EST BERSEN-NAGHBIGHTEN.

P ari 6, 23. Nisus 5prok. Reiite pr. compl. 91. 35. litt cour. 91. 40. 31‘101. pr. compi. 65. 50. (in cour. 65. 55. 5111M. neue Anleihe der 120-93110. 91. 50. 5proc. Sz‘ieabol. pr. compl- 72. 80. 5proc. Span. Dient: perp. Mit-. · " Frankfurt a. M., 26. Mai. Oesterr. 5proc. Metall. 8i3s. 83;. 4Droc. 72-3. 72:. Qähroc. 42;. 1proc. 18;. Br. Bank- Actien 1278. 127.3. Partial-Oblig. 1163. 116i. Loose zu 100 Fi. 159. 158;. Polit. Loose 46 45%.

Redacteiir J o b n. Mitredaeteiir C o tt e I. —-—————unnn-———

9ten ihre Reise nach Rom antreten wollte, üiii in ein Kloster der Urfeliiierlniien von strengerer Ordensregel zu treten.

die Berfchiffüiig der Wolle auf Der Oder höchst günstig gelege-

Gevrnckt bei St. W. 4? a v it-

1;! erstatten. lreüz, das Corps des Generals Sieraivski völlig geschlagen hatte,

Preuss

Allgemeine

«che Staats-

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Zie- 149.

Amtliehe Nachrichten

Kronik des Tages.

. Des Königs Majestät haben Den bei Dem Ober-Landesge- richte in Naümburg angestellten Deposital-Rendaiiteu Pech- stein zum Hofxath zu ernennen geruht. « » Sc. Masestät der König haben Dem bei der St. Jakobi- Kirche zu Magdcburg angestellten Küster üiid Schüllehrer S ch mi D das Allgemeine Ehreuzcicheü zu verleihen geruht.

Ihrr Majestät die verwitwcte Königin voii Baicrn und Jhre Koiiigt Hoheit die Sprinchfin Marie von Baierii siiid nach Mimchcii abgegangen. "

Bei der am 27ften und 28ften D. fortgesetzten Ziehüug der 5teii Klasse 63ster Königl. Klasseti-Loltcrie fiel der 2te Haupt- Gewinn voii 100,000 Rthlru. auf Nr. 44,230 nach Meffeburg bei Ochsfez der 31c Haupt-Gewinn von 50,000 Rthlrn. auf Nr. 38,326 nach Breslaü bei Schreiber-; 1 Haupt-Gewinn von 10,000 Slthlrn. auf Nr. 76,968 in Berlin« bei Seeger; 3 Ge- iviiiiie zu 5000 Rihlrn. fielen auf Nr. 56,225«. 61,926 unD 80,222 iii Berlin bei äIlJialzDorff, nach Köiiigsberg in Pr.. bei Borchardt unD nach Liegiiiiz bei Leitgebelz 42 Gewinne zu 1000 Rthlrn. ans Sie. 512. 1595. 4186. 4460. 9781. 9963. 10,748. 11,032. 11,664. 12,138. 12,165. 12,838. 14,447. 20,446.‚24,240. 26,030. 27,509. 30,690. 34,440. 35,508. 40,636. 45,750. 45,932. 47,376. 50,480. 55,468. 57,577. 59,295. 60,352. 61,688. 63,552. 64,283. 66,655. 68,668. 71,418. 79,954. 82,621. 89,388. 89,872. 90,797. 91,884. und 92,270 in Berlin 2inal·bei Aleviu, 3mal bei Burg, bei Gronau, bei Joachim, bei Mahootff, bei Mestag 1111D 3mal bei Sieger-, nach Acheirbei chit, Breslaü bei J. Holfehaü jiin., 2mal bei Priiiz üiid bei Zipffeh Dauzig bei Rotiolh Düsseldorf bei Span, (Slogan bei Baiiiberger, Halle 5mal bei Lehmann, Jaüer bei Gürtler, Jiitcrboct bei Gestewih, Königsberg in Pr. bei Heygster unD bei Samter, sDoln. Lissa bei Hirfchberg, Mag- debürg bei Noch, Minister bei tätiger, Naümbutg a. D. S. bei Kahfer, Padcrboru bei Bachrach, SDotc‘lDam bei .ijillcr, Prenzlaü bei Herz, Qüedlinbürg bei Damiiiami, Sagan bei Wiesenthal, Schöiiebcck bei Kriigcr, Stargardt bei Hirsch, Stralfüud bei Tri- iiiüs uiid nach Thoru bei Kaufmann; 48 Gewinne zu 500 Sltblrn. auf vie. 13. 837. zart-L 9956. 12,592. 13,317. 14,945. 16,257. 19,480. 19,803. 21,588. 22,579. 24,651. 24,834. 25,891. 26,428. 29,899. 30,323. 33,765. 31,930. 35,309. 35,970. 44,531. 46,912. 7,342. 50,702. 50,856. 52,626. 53,062. 53,892. 56,422. 63,638. 64,519. 65,494. 67,579. 69,681. 73,173. 73,553. 77,335. 78,050. 78,487. 80,392. 80,652. 81,049. 81,698. 86,647. 91,075 1111D 91,961 in Berlin bei Ballet, 3mal bei Bürg, bei Gronau, 2inal bei Hiller, bei Joiias, 211ml bei Matzdocss 1111D 4mal bei Sieger-, nach Barineii 2mal bei Holzfchuher, Bielefeld bei Honrich, Breslau bei H. Holschaii sen., bei J. Holfchaü sun» bei Priiiz 1111D 2mal bei Schreiber, Biiiizlau bei llppüii, .‘oblenz bei Stephaii, Köln bei Reiiiibold, Dauzig bei Reinhardt 1111D 2mal bei Roholl,- Düsseldorf bei Spatz, (Erfurt bei Tröster, Halle bei Lehmann, Köiiigsberg in Pr. bei Bur- iliard und 2mal bei Hehgster, Köiiigsberg in d. N. bei Jacobi, Liegiiih bei Leitgebeh Magdeburg bei Noch, Marieiiwcrder bei Schrödey Münster bei Lohn und bei Wiiidmüller, Preiizlaü bei herz, Oiiedliiiburg 2mal bei Daiiiiiiaun, Sagau bei Wiesenthal, Tehweidnitz bei Ruhm, Schweriii a. d. W. bei Marcüse, Stettin bei Roliii, unD nach Alt-Streich bei Löwenbergz 45 Gewinne zu 200 Rthlrii. auf Nr. 3613. 4617. 9144. 12,387. 13,076. 13,288. 15,928. 18,804. 25,353. 25,737. 26,068. 27,406. 33,294. 34,267. 117,318. 7,702. 37,959. 42,982. 46,459. 47,130. 48,145. 50,642. 15,023. 56,607. 57,854. 59,700. 59,886. 60,213. 62,494. 64,021. (14,560. 65,219. 65,484. 72,594. 76,938. 77,752. 79,925. 81,675. 82,817. 85,540. 85,783. 85,945. 87,638. 91,751 unD 92,466.

« Die Ziehung wird fortgesetzt.

Berlin, Den 30. Mai 1831.

Koiiigl. Preüßifchc General-Lotterie-Directioti.

Zeitiings-Rachrichten.

Ausland.

Rußlaüd.

St. Petersbürg, 21. Mai. Der Kaiserliche Hof hat gestern wegen Ablebens Sr. Majestät des Königs von Sardinien, Karl Felix-, eine 24tägige Trauer angelegt.

Wegen ihres ausgezeichneten verhaltens in Den Gefechteu lcgcn die sDolen, find die General-Minore Mandel-sicut I. und Obrütschess ll. zu Geiteral-Licüteiiants befördert worden.

Der Befehlshaber des Lieii Jiifaiiterie-Eorps, Graf sDahlcn,

. ist zum Chef der ganzen Kavallerie der Reserve-Antioc, der Be-

llhlshaber des 5teii Corps der Referve-.Kiiviillerie, Baron Creüz, lllm dieiistverrichtendeü Coiiüiiaudeür des 2teii Jiifaiiterie-Corps, Und der General-Maja s arou Delliugshauscn zum Chef De6 Gineralstabes De6 2teii terie-Eorps ernannt worden.

Die Bischöfc voii d Sewsk, von Perm üiid Kathari- iienburg, unD von Tschig abm den St. Atmen-Orden 1ster Klasse erhalten.

Mehrere Seiiatorcii haben für ihre thätige Mitwirkung zur bemmüng der Cholera in Moskau den St. Atmen-Orden Ister Klasse mit der Kaiserlichen Krone erhalten.

Se. Majestät der Kaiser haben am isten (18.) Mai folgen- im Rapport von dem Oberbefehlshaber der aktiven Armee, vom 30steu April (12.Mai), aus dem Hauptqüartier im Kirchdorfe Z h u: kpw erhalten: ,,Ew. Kaiserl. Majestät habe ich das Glück über einen neuen Bortheil, den der General Creüz über die Truppen der Rebellen bei dem Flecken Lübartow erfochteii hat, Bericht Nachdem der General von der Kavalierie, Baron

Berlin, Dienstag den 31lim Mai.

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wagten die Empörer keine neue An risse auf das rechte U er der »Weichsel. Die Ueberrcste jenes ggefehlagencii Corps linker Anführung des Generals Dziekoiiski folleu, nach Aussage der Gefangenen, aufs neue ergänzt werden. Uiii das Corps des Generals Baron Ereuz in eine solche Stellung zu bringen, daß es jedennieüen Augriff der Rebelleii mit Erfolg zürückschlageii koiiiie, hielt ich für nothwendig, dasselbe mit der then Brigade der,23sten«Jiifautcrie-Division zu verstärkt-u und zu der scboii bei ihm befindlichen 1ften Brigadc der Qten reiteiideii Jäger-Divi- sion auch deren 2te Brigade mit Dem Generalmajor Grase-n Timan stoßen zu lassen, welche Brigaden in Kozk am Listen Ian- langten 1111D am folgenden Tage ihren Marsch bis Kamieiiki fort: folgten. Während dessen davon benachrichtigt, daß die Rebelleit mit mehreren starken Streifparteicu das Gebiet zwischen der Chaüssee und dem Flusse Wieprs überfchweiiimteii, üiid beforgeüd, sie möchten meine boiiiiüuiiieatioiien mit dem General Creuz unterbrechen, beorderte ich das 5ste Tscheriioiisiorfche üiid das Hettiiiaiis-Kosa- keusRegiineutamter Befehl des Obersten Küsnewitsch, eine Re- kogüosciriiiig über Zelechow nach thi unD weiter bis zur Mün- dung des Wieprz vorzunehmen. Auf dieser ganzen Strecke war »von feinen beträchtlichen Streilkräfteii der Eiiipörer etwas zu horen. Zu derselben Zeit aber, als der Oberst Kiioüezow sich m Rykrbefandy machte das Eorps der Rebelleii, 10,000 Mann stark, mit 12 Kanonen, angeführt von Siarzhiiski, Roiiiariiio üiid Ehrzanoivski, feinen Marsch voii der Chaussee über Feleclioiv nach Kost. Jii thi erfuhr der Oberst Krisiiezoiv, daß ein Theil der Rebelleii-Trtippeii auf das linke Ufer des Wieprz hin- übergegaiigeii feh, uiid beschloß deshalb, auf jenes Ufer sich zu begeben üiid so viel als möglich dem General Creüz sich zunä- heru. Am 25. (7. Mai) besetzte Siarzbitski’s Eorps bloß tiiit Kavalierie .Kozk, wo fich voii den Uiisrigeii nur ein Kom- maiido fvoii 50 Kofakeit bei dem Kommaiidaüteii befaiid.. Die- fe»r verließ den Fleck unD gab fogleich Die Aiiiiäherutig der Em- horte deiii General-Major Fesi zu erkennen-, der fchoii·eiiieii An- griff auszuhalteii hatte unD ungeachtet der bedeutenden Ue- berlegenheit der feiiidlicheii Streitkräfte die " wiederholten At- taten derselben muthig mit feiner Jäger-Brigade zurückschliia. Sobald die Avautgardc des Gciierals 61cm, unter Dem Befehl des General-Majors Delliiigshauscn, anlangte, ergriffen unsere Truppeu die Offeüsive, drängten die Rebellen nach Lübartow zurück üiid machten damit am 27111110). Mai) dem Gefecht e111 Ende. Am folgenden Tage griff der General Eritis mit feiner ganzen Macht bei Lübartow die Empörer an, wo sie zwar hartiiäckig käiiipfteu, allein gezwungen waren, Dem Muthe und der Tapferkeit unserer Trupp-sit zu weichen, 1111D zuletzt total geschlageii, theils über den Wieer üiid theils nach Lciiczna die Flucht ergriffen, nachdrücklich gedrängt voü üiifereii Trupp-ein Bei Abgange des Eilboteu voiii Schlachtfelde hatten wir schon 400 Gefangene. Die Rebelleii, 1'11 völliger Flücht, lassen ihre Gewehre, Näuzel und Pulverkasteii im Stich. Jch erwarte einen ausführlichen Bericht, um das Glück zu haben, denselben Ew. Kaiserlicheü Majestät zu unterlegen, Da Der gegenwärtige iiür «auf» den ersten kurzen Rapport des Geiicrals Baron Ercüz angefertigt worden ist.«

»Ein Süpplemeut des hiesigen Journals enthält folgenden Bericht des General-Lieiiteiiants Baron Sacken an den Gene- ral-Adjütaiiteii voü Qistrom vom 2. (14.) Mai: »Aus meinem Bericht vom 30. April (12. Mai) haben Ew. Errelleüz erfeheii, daß 1th dem Befehlshaber des Regiiiieiitcs Priiiz Karl von sbrennen, Oberst Geiiibih, aufgetragen hatte, Die Mobilien-Hau- fen, die sich zwischen den Flüssen Omulew üiid Orsic nahe an der Preüßischeu Gräiize besiiiden konnten, zu rekoguoscireii. In Folge dessen setzte sich in der Nacht vom Il. April (12. Mai) der Oberst Genibih mit einem aus 5 Coiiipagiiieeii des Reginieiu tes Prmz Karl voiiPreüßeii, 60 Kosakeu üiid 20 Eirkafsiecii voii der Garde, 15 Linien-Kohlen und 2 Kanonen bestehenden De- tirscheiiieitt in Marsch unD nahm feine Richtung von Chudek nach Cicrpieiita, wo er einer Abtheiluiig der Eiüpörcr zu begegnen hoffte. Bei Tagesanbruch in diesem Dorfe angekommen, fand «er sie nicht üiid wollte, nachdem er dort gerastet, weiter iiiarfchireit. Seine Patroüillcii iiidcsfeii entdeckten bald eine Kolouue Nebel- len, Die von Baraiiow aus, anf demselben Wege-, Den üiifer De- tafcheiiient genommen, auf Eierpienta losiiiarfchirteii. Der Oberst Geiiibitz befahl hierauf einem Theil seiner Truppeii 1111D feines Geschiihes, sich hinter Die Häuser zu verbergen, und fertigte eine geringe Anzahl von Kofakcu ab, üiii die Enipörer herausn- locken. Jhre 500 Mann starke Koloiine, größtentheils zu dem Corps gehörend, das sich den Namen Seh arffchüheii ohne Pardon beigelegt hat, unterstützt von 50 Kraküseii, kam aus dein Walde hervor üiid ward, als sie näher rückte, vom Obersten Gembih, dem die Natur des Terrains die Benutzung feines Gefchüties nicht erlaubte, angegriffen. Die Rebellen vertheidigteii sich lebhaft: Da sie sich aber auf ih: reu Flaiiken bedroht faheii, zogen sie sich in größter Eile zurück. Der Oberst Kcaßiioffjedoch hatte ihnen mit den Kosaekeii üiid Cirkafsicrn den Weg abgeschnitten und war ihnen mit feiner Ju- saiiterie fo nahe gerückt, daß sie sich nach einem Morast hin zurückziehen müßten. Jetzt machte der Oberst Kraßiiosf einen glänzenden Aiigriff auf sie, hieb eine Menge voii ihnen nieder und trieb die Uebrigen in den Morast hinein, wo sie dergestalt tii die Enge geriethen, daß sich nur 60 retten lonnten. Der Befehlshabcr dieses Detascheiüeiits, Capitäii Zelibkoivski, blieb mit mehreren anderen Ofsiziereii auf Dem Platz; gefanan wür- den iiur 3 Ofsiziere 1111D einige Soldaten. Iliifererfeits hat- teit wir 4 Berwüiidete, nämliche den Licuteiiaiit der zur Garde gehörenden Kaukasischeu Bergbewohner, Ehaü Ghi- re’i,» Den Capitain Radioiioff vom Andriaüoffschen Kosakem Negimenh nebst ‘einem Unterofsizier üiid einem Soldaten. Die Cirkafsier nachdem sie einen zu Anfange des Gefechts verwün- deten Offizier und einen getödteteuFahiienjünker we getragen hat- ten, stürzten sich wütheiid mitten unter die Nebel en und liefer- ten glänzende Beweise von Eifer und Kühnheit. Außer dont tapferen Oberst Geiubih, dessen kluge Disposition den glücklichen

Erfolg gesichert hatte, muß ich, zu besonderer Auszeichnung, des

"1831.

.. s-« . 4 . 1.. „6.1.

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Lieiitenaiits votii Generalstabe, Schcruekaiitz, des Obersten Kraf- iioss, des Lieuteiiauts Diiiitriess und des nur erst 16jährigeit FahnenjüiikersGrafeii Orloff-Deiiifoff, alle zum Gliede-Kohlen- Regmicut gehbran, erwähnen, ingleichen des Capitains Reaktio- noff vom Aiidriariofffcheu Kofakeii-chiiiieüt, der Kornets Bog- daiiossskh üiid Burkatt von den mit den Kofakeü vereinigten Elisabethgtodscheii Lanzenträgerii, fo wie des Stabs-Capitaiiis Katschiiiski vom Regimeiit Priüz Karl von Preußen. Eine aus 700 Piaim Jiifaiiterie unD 2 Eskadroneii Keivallerie bestehende Kolomte von Rebclleii war unter dein Befehl des Oberst-Birmi- iiaiits Zaliwski zur verstärkung von Chorzelleii aus unterweges; als sie abervou dem Vorgefalleucn benachrichtigt wurde, zog sie sich eiligst über Den Orsic zurück, und Oberst Gembitz rückte Iihiie Hindcritiß mit feinem Detafcheiiieiit wieder in Chüdek ein.‘l Eine im Februar in Simbirsk stattgehabte öffentliche Prü- fung der dortigen, unter dem Schütze Ihrer Majestät der Kaise- ritt fltlfenben, Mädchenfchüle bestätigte den großen Nutzen dieser

« seit mehreren Jahren in jener Stadt bestehenden Anstalt, Der

übrigens dort mit allgemeinem Dank anerkannt wird-

s21111 18tc11 ist der Minister des Innern, General-Adjütaiit Graf Sakrcwskiz der zugleich General-Gouveriieür von Fiiiiilaiid ist, von. hier iicich Helsiiigfors abgereisi·

Bis zum isten Mai waren in Kronstadt 397 Schiffe an- gekommen.

Polen.

Warfchmchj Mai. Die National-Regierüiig hat eine Berordiiiüig erlasscu», wonach zur Beschleunigung der Waffen- Fsabricatiowiillc Biichseiimacher, Schlosser üiid Schwerdifegcr, fo wie sDrofeffloniften anderer Art, welche zu jenem Geschäft ge- braucht werben fonnen, Die zur Berfertigüug von Ackergeräth- schafteu iiothigeii Schmiede aüsgciioiiimeih aus Warfehau und anderen Stadien, mit Entschluß ihrer Gesellen und Gchülfeii, von Den verwaltungs-Behördeu zur Disposition des Kriegs-Mi- üisteriütiis gestellt iverdeii follen, welches sich derselben für Die Waffcii-Fabrikeii bedienen kamt.

Folgendes ist deLIiihiilt des (g"esteru erwähnten) Brrichts des GFueralissiiiiüs Skrztiiiecki vom '23f'ten D. M.:

»He-eh habe Die Ehre- der National-.Jiegieriing über die seit dem 12. Mai ausgeführten Operationen Rapport zu erstatten. An demz- genannten Tage verließ die Armee ihre Stellungen gegen Abend- um Zwischen dein By und der Narew die Offensive zu ergreifen und adüisch die«.s)iii·sii chen Garben ans den nur zu lau e schon be- Letzten Woiewodsehasten Angustowo und Ploek zu verdrsngen Bei zizeiidrgetotv blieb General Uininski mit einein Corps zurück, unt diese Bewegung zu decken. Dieser General iviirde am folgenden Tage (den taten) von dein rFeldiimrschall Oiebitsch mit dein Corps deo Generals mahlen gegeni ltbr Morgens angegriffen Die Anani- Gardgi Des-(heueraln11111111511, bestehend aus einer Abtheilung des dten Jäger-Jammerw- und des then Chasseur-Reg»iments, wichen langsam zurück- indem sie·dein Feinde bis nach «eendrzejoiv hin- wo der General Milderg iiüt 8 Positions-Geschützen nnd dein Gre- ngdiersRegiinent in einer Stellung· auf sie wartete, fortdaiiernden Yiderstand leisteten. Das txsite Linieii-.ldegiineiit stand iiii Reserve- .i,reffei·i. Der Feind devlopirte bedeutende Massen nnd gegen 24 Erschuf-zehne dein Walde; es erfolgte eine füiifsiündige Kanonade- von Tiraillenrfeuer begleitet, worauf Der General Uminski, da er den Feind nun lange genug zurückgehalten zu haben glaubte, so dgß unsere Arnizse die iiothweiidi e Zeit, um den ersten Marsch zu- rückzulegen, wurde gewonnen aben, den Befehl ertheilte, nach Minsk en zuruct‘znwetcheu. Der Feind folgte ihm auch nicht nach- sondern kehrte am folgenden Tage wieder über den Kostrzyn zurück. Genergl Unünski laßt dein General Milberg nnd allen zu sei- ner·DivilioL gehörenden Negimentern das größte Lob widerfahren Yav t.)te „ynfantertc{Regiment welches sich iiiii erstenmale im Jener befanb, bewies eine Kaltblütigkeit gleich a ten Kriegern. Von den ArtilleriesBatterieen des Maiors Rzepecki und Capitains Le- wandowski, die es mit einer bedxntgnd überle enen Macht zu thun hatten, könnte man sagen, daß sie sich vorzüglich ausgezeichnet ha- ben, iveiinenicht die zum keit unserer Artillerie bei jeder Affaire so bekannt wart. Unser ver iist an diesem Tage beträgt 39 Mann an Todten und 10.3 an Berwiindeten, unter denen sich 4 Ossiziere- dar- unter der Adiiitaiit des Generals Uminskh Maior Hendeh besindeir guter den Gebliebenen bedauert die Armee vorzüglich den Maior Derkoivski und die Unter-Lie·iitenants Herbaezewokh Bonezkiewiez und Kozloivski Während dies bei Jendrzeiow vorsiel, marschirte ich niit der Haupt-Armee in mehreren Kolonnen über den Biia und die Narew- welche Flusse aufgzrückem die ich bei Zegrz und Sieroek hatte aufschlagen lauen, painrt warben. —- Am leiten trafen die Spitzen unserer Kolonnen in den Dörfern Porembo nnd Sieeiech auf die feindlichen Avant-Gardcn. In Poreiiiby stürzte sich eine Schwadron des 4ten Chasfeur-Negiments auf eine Climene-Schwa- dron der RussischewGardy zersvrengte sie unD machte 10 Mann zu (Gefangenen. Aus einem anderen Wege vertrieb der General Tran- kowski- ivelehkr die Avant-Garde befehligtc- den Feind aus Siseiech üiid dann an» Svrzethcza, wo er schon heftigeren Widerstand fand. Von Przetpcza rückte das Corps unter imtneriveihreiidem Kampf durch Chruscio nach Dlügiesiodlo Hier entwickelte der Feind seine ganze ArrieresGarde unter dein Kommando des General-; Po- leschko- welche ans mehrerenBataillonem unter denen sich besonders dzis Bataillon der Zsinnlckndisehen Jäger auszeichnen, aus einigen Schivadroüeii und zwei Geschützt-n estand; desseniingeachtet scr- mochte er den Marsch unserer Koloiine nicht aufzuhalten. Mit ki- nein einzigeii·«dlngrisf wurde er aus dein Dorf verdrängt. General Chlavowski führte an der Spitze des 1. Uhlanen--Regiments zwischen den Gehegen eine Charge aus"; zu gleicher Zeit schlugen meine Adins tausen, Maior Kriiszetvski und Capitain Thomas Potoeki- mit einem Yeloton der tarakiisen-Eskorte auf die Koloniie und nahmen dein ginnliindischen Bataillon mehrere Gefangene. Die hohen Decke-» von Gräben umgeben, acstatteten nicht, dies Bataillon völlig zu zersprciigen. Von d»em· Dorf Dlugiesiodlo wurde der Feind bis zum Dorfe l»iivki hartnackig verfolgt; Dort erneuerte er- von Hilfst-rup- veii vers arkt, seinen Widersinni. Der man: Dunin aber griff ihn mit einem Batalllotzv des lsten Jäger-EmanterieiReginients so hef- tig ein-· daß er cui gagewBataillon gänzlich zerfvrengte. General prinoki ünterstuhte den Maior Dnnin an der Spitze mehr Va- taillone und bemächtigte sich durch imiiierwelhrendes Weiterdringen des ganzen Platzes bis zum Dorfe ‚thront. Gegen Abend suchte der Feind noch, Durch Z Batalllone verstärkt, ein Wäldchen wieder zu gewinnen, wurde aber iiiit verlust Yiirückgedrckngt An diesem rdlaqc atte der Feind großen Schaden er «·sp«1-

, » « , _ ttten; unter seinen Tod len sich der Kaiser-licht Adnitant, Oberst Stamm), und „anhängen

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