1831 / 165 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die Natur zu studiren, wo er nämlich Alles im Einzelnen auf bei genauefte zeichnet und Aufmerksamkeit und Fleißvornehmlich dahin richtet, wie sich Blätter gruppiren, die Zweige sich veksvkklwtlch stellenz daß er darauf sieht, die Gegenstände und namentlich die Terrains in ihren Kanten und Biegungen zu vergolgen und über- haupt dem Zusammenhang aller Formen gewissen ait nachzugehen. Welche Art des Studiums nöthiger sep, welche mehr gewähre unD mehr erfordere, dies wird sich schwerlich genügend enticheiden lassen; nur mögen wir dabei stehen bleiben, daß der Landschaftets am besten- ich will nicht sagen beide verbindet, denn das bleibt vielmehr für die ausgeführteren Bilder, sondern abwechselnd bald der einen, bald der anderen sich hingiebt. Diese lehrt ihn mehr die Natur im Eili- zelnen verstehen und giebt Rechenschaft Voll Icka BTVleltUIFN l“ streiigt die Auffassung zur Ausdauer und Schatte an, aber sie k»ann in Gefahr bringen, über das Einzelne »das Ganze zu »verlieren»- über die bleibende Form das momentane beben, den Hauch der ran, Das eigenthüniliche Flattern der Blätter und alle die feinen Zauber d»es Lichts sich entfliehen zu lassen- ivelches doch Alles gerade die unmit- telbarste Sprache zum Geinüth hat. Die andere dagegen mag lich ihrerseits hüten vor aphoristischer Andeutung und jener Ohms-läch- lichkeit, wo im Ganzen das Einzelne auch gar versclslvindet»: übt man beide, so wird man durch jede in der anderen vor Manier gesichert sehn· Es ist nun wohl keine Frage- Welche von beiden Arten schon in sich mehr Malerisches besitzt: Die andere »sollte»meh»r»nux als Studium gelten, wenigstens macht im Wo sie gleichmäßig »übe»r alle Theile eines Bildes herrscht, durch strenge Gewlslellhastigkeit wohl gar einen befangenden Eindruck und legt durch ihre Schärfe und allzu-. große Ausdrücklichkeit der Phantasie Fesseln an._ So kommt es Deren, daß man in dieser letzteren Richtung der Laiidschafterei- worin sich die Süddentschen besonders hervorthun, gewöhnlich bessere Studien als Bilder zuwegebringt » Herr Völkerz jü»iigerer Sohn des bekannten Blunienmalers- neigt sich zu der Weise einer »g»usführlicheren Zeichnung, ohne doch» das Total ganz zu verliachlclsugen. Noch mehr und glücklicherverbindet Beides err Brausewald- ein lau-m »was, so viel wir wissen. Er hat sich in mancherlei versucht, und nicht vergebens; nur möge er noch mehr dein Reiz widerstehen, aus Studieli gleich Bilder machen zu wollen; sonst wird man» nur zli leichtem »dem Unterschied der Ausführlichkeit und Wahrheit erkennen, wie virl im Angesicht der Natur geschehen »und wie viel aus der noch wenig mit letzterer iden- tisicirten Phantasie Des jungen Künstlers hinzugeflossen ich. Darum fehlt es einem guten Bauinstudiuiii in Oel noch an der rechten ver- bindung des Ions, »und der Mondschein- so wie die ganze Ferne- scheint nur nachträglich zu sehn. Viel Gutes läßt sich von seinen Studien winterlicher Landschaft sagen. Aber als ansgefühetere Oel- stizze thut sich von der Hand» des tatentvollen Bönisch- aus Wacle Schule- eine Aussicht über die Schindeldächcr eines freundlichen Gi- birgsstädtchens sehr rühmlich hervor; bei milder Beleuchtung und klarer Luft ist die Lustperspektlve mit vieler Zartheit beobachtet » Unter den Portraits nennen wir einige von Herrn nraft, die bei dreister Pinselführung eine frappante Lebendigkeit und gewiß gute Aehnlichkeit haben. Doch besinden wir uns jetzt unter denjenigen Schülern der Akadeniie, welche in dem besonderen Atelier eines Mit- gliedes arbeiten. Hier hat man Studien nach dem lebenden Modell in Oel, welche immer besser die rechte Mitte treffen zwischen jenen-i Reichthum der Fleischtiiiten, der bei Uebertreibling leicht bis in seier- blaseuarti es Farbenspiel ausarten kann, und zwischen jener Mono- toiiie im ielit sowohl als Schatten, welche vielmehr ein bloßes Zeich- neu unD Taschen ist. Dein Fleisch soll vor allen Dingen die Frische und der sanfte Lustre erhalten werden, welcher der Haut so eigen ist: dies nun kann nur geschehen- wenn man die Natiir»·im Einzel- ueii noch in der Farbigkeit überbietet, so aber, daß es sich für eine ewiffe angenommene Entfernung wieder aiifhebt lind nur jene ver- langte Wirkun erwachsen läßt. Denn kein Bild vermag in jeder Nähe auf glei ‚e Weise Wahrheit unD Befriedigung zu haben; ein Umstand, den der Künstler sowohl als der Beuriheiler nie aus den Augen lassen foll. - » » , » Auch Entwürfe zu historischen Compositionem flüchtiger oder nur-geführter, mit der Feder gezeighneh in» Aquarell» und in Oel- schjzxn nicht. Herr Grothe, Schüler des Herrn Prof· ‚stolbe, lie- {cm unter Anderen eine stgiirenreiche Darstellung-» in der sich viel Streben aiisiizriclstx nur, glauben wir, wird»»d»er Künstler damit den verdacht auf sich l»i»iden, Extensität mit Inteniitat bei-wechselt zu haben ; auch wollte man sich allzu nahe an G·-rards EiiiiugHeinrichsii . »in Paris erinnert finden. Herr Elbeh aus derselben Schule, gab eine im Gipku höchst gelungene Skizze der Schlacht, welche der Deutsche Heini-ich H". gegen Rudolph vonc Schivabeii,»seiii»eii» Gegenkaiieiy im Jahre ins-i bei Mersevürg kgmpste »Es ist hierin ein Reichs ihiini schön gedachter und wohlgesiell»ter» Figuren-. Doch, wie es bei dergleichen Erfindungen selten aii»szuol»eiben pflegt, man niinnits in der Hitze des Schlachtgewühls nicht überall»so genau, wie die ver- deckte-a und verkürzten Theile den erkorderlichcu Rai-»in haben nnd « acbdrig zusaiitnlenkoniincii. Mehr Couccniratlvli auf eine einzige Iioewaltende Jdee wäre gute dies hat unsrcssiiig aus Der voslchteü awßm Ansstellng durch feinen Garton _emer Echlachtjccne io ein«- Nimm. m.qu Alsdann würde auch Herrn Erbels lSchlacht anf- Ebern. mehr nur eine bloße (Summaan des Schdngn zu sehn-. seine Helden stellen sich nur so, sie thuii nur, als ob sie sich etwas tha-

ten: hier ist keine wirkliche Gefahr-schier spricht» nicht das Einst-his- dungsvolle des Augenblicks- Der Zuschauer darf nicht fürchten, nnt

in den Schlachtsturm ver-wickelt zu werben: das war aber bei Les-sing- wie man sich vielleicht noch entsiiiut. » » » » Eine kleine Homerische Stene sahen wir in der Naht des vori- acn Stückes, den Kampf um den »Leich»i»i«.:m» des Patroilos Die Unterschrift «Wagener Einst-»si» schützt sie nicht, eine starke Reini- tiisceiii von Flaxmann in fern. _ » » » guter einen Engläuier selbn haben wir unter den Schülern Wachs- unD gtoacmetnnen leibtaftent Von einer gi«os::eu»lln»d unge- wöhnlichen Phaiitaiie iind die»Er»sindungcii drob-deren wollt fl«e»i lind kühn entworfen. Das »U:ihci»mlicbe» und Geiste-raste» darin ist vor- züglich; Alles steht e lif» Jener eigentlxüuilichcm ab. r gefährlichen fit-Ich.- billfclmft des Qirobamam Und» des Lehmann-» ja».l«colui:cue»n; das in Englisch! _— Was hielt aber lo viele junge gebauter ab, nch zu zei-

«begeisterlingsvoll empor-gehobene Haupt, wenn wir es auch nicht

1006 jedenfalls zn hart und trocken, auch die Lage der Schrassirungen wohl nicht überall wirksam für Abründungz Am bizsten gelang die Hand des Kreuztragenden, und allein das 5 ewand laßt die» Mglerei des Origineils ahnen. Von weiteren Kupferstiehen und Steindrucken fand nch nichts. » »

verlassen wir nunmehr den großen Saal und betrachten die Lei- stungen in der bildenden Kunst; hier giebt es Das Erfreulichste Zu- nächst legt ein bogenschießender Knabe von Mathiä in Rom, lebens- große Natur in Gppsabgußz der Akadzmie zufriedenstellendcs Zeug- niß ab für Die Fortschritte ihres Pennonairs. In der That- über- raschend in vieler Rücksicht muß die Trefflichkeit dieses» Stückes scheinen, welches selbst der großen Ausstellung zu sonderliche Ehre würde gereicht»haben können. Der jugendliche Körper jenes zarten Alters, das zwischen dem Knaben und «

Jünglinge in der Mitte sieht- in schöner wenig angestrengter Bewegung, welche” sich über alle Theile des Körpers ergießt, der Ausdruck sdes Gesichts und aller Glieder lauschend gespannt in die Ferne nach dem Ziel des eben an:

auch wohl mehr im Stande, das ganze innere Leben und We- sen des Kuabenalters hervorzulocken lind bildnerisch darstellbar zu machen, als eine solche Mitte zwischen Spiel und Ernst Als die Griechifche Skulptiir jene Stufe ihrer freien Vollendung erreichte, daß lie den menschlichen Körper und dessen gehalten be- wegte Schönheit allein schon als ihre höchste Ausgabe aniehen lernte: Da gehörte der bogenspaniiende Amor, die hockende Benus- die Kali- pl)gos, die mit dein Schabeisen nach dem Ringen sich vom Staub reinigenden blutiger, Der lauscheiide Sanroktonos und vieles Andere solcher Art· zu den unter berühmten Künstlern beliebtesten Gegen-: ständen; die von unserem Bildner gewählte Stellung aber ist für die Entfaltung des jugendlichen Reizes iniiidcstelis eben so voriheil- haft, als alle genannte- während sie den Cliliiiinations-Piitikt eines erregten Lnuschens in Die Ferne noch glücklich hinzudriiigt. Mir scheinen diese Worte zur ausdrücklichen Anerkennung des bloßen Vorwurfs am Ort: denn immer ist für die wahre Blüthe der Kunst Alles gewonnen, wenn eine jede die ihr angemessensten Gegenstande findet; dahingegen der verfall allezeit damit Hand in Hand ging, daß man die letzten übrigen Kräer an Widersinniges fehte. Auch der mit vorgehalteiier Hand in die Sceiie schaueude Ganhmed von Wredoiv auf der letzten Ausstellung war eine selten schöne Aufgabe für die Skulptur.

Herrn Matthiäs Statue bietet von mehreren Seiten schöne An- sichten dar, nur wollte der Künstler auf die hintere Seite weniger Aufmerksamkeit verwenden. Der Kopfpin frischer voller Jugend- macht Dem Schönheitssinn des Urhebers große Lobfprüchex trefflich ist auch die volle und reiche Behandlung des Haars, wenn sie nur in einzelnen Partieen vielleicht noch einfacher wäre. Gewiß wird- wer so viel leisten konnte, auch fernerhin in gediegener Kontinuität der Formen und in vollkommnerem Zusammenhange gleichsam einer einzigen Flächenschivingung es glich noch weiter bringen; Darin hat er die Antike zum Muster vor flch, Deren verständniß ihm ja geöff- net ist, lind der er sogar in der Auffassung des Lebens nahe gekoiiii men, ohne Nachahmer zu sehn. Hier ist lebendige Gra;ie: darum wollen wir denn auch die anatomischen Augen, die vielleicht mit diesem oder jenem immer noch nicht ganz zufriedeisigestellt sind, lie- ber auf die Akizeiehnuiigen im großen Saal oder auf die hier neben angebrachten btlbnerifchen Studien nach dein Modelle verweisen. Ein Kunstwerk ist kein Kanon, und man soll, wo sich das Beste zeigt, immer Partei dafür ergreifen gegen jede Art von vermitte- rung. Das Leben vor allen Dingen muß mit Leben angeschaut wer-—- den;» das ist und bleibt Die Hauptsache, und von solcher Art ist die gepriesene Wahrheit der Antike, mit der im vergleich manches ver- werfliche Machwerk neuerer Zeit ein anatomisches Rigorosum mit- unter gar besser bestehen könnte-

Auch Herrn Drakes Thon-Modell zu einein Relief (etwa 9 Zoll hoch- 14 breit) giebt deutlich zu erkennen- daß das Talent, womit das Ganze ausgeführt wurde, sich vorzüglich schon in der Wahl des Stoffes aussprach Der iliegeiistand ist aus Göthe’s Iter röuiischer Elcgie genommen: ,-.Oftnials hab’ ich auch schon in ihren Ar- men gedichtet, und mit fingernder Hand u. f. w.« Wir sehen den Dichter auf einein Lager ruhen; er Dichter: das zeigt uns schon das

gleich an der Hand sehen sollten, welche auf dem schönen Nacken die verse skandirt. Der Schlaf des Mädchens ist wohl erreicht- unD Die ganze Anordnung der Coiiiposition mit llebcrlcgung getroffen; einer etwanigen Ausführung aber iiinß es überlassen bleiben, in dem Zusaniinenkomiiien einzelner durch verdeclung unterbrochener Glic- der noch ein Mehrercs zsi thun. Die Führung des Modellirsteckens E ist sauber bei aller Freiheit. Zu Füßen des Lagers siht ein Amor- die Laute schlagend, ein anderer zündet seine Fackel an der nächtli- s cheii Lampe an. Die Bedingungen des Reliefs sind durchgehend gewandt beobachtet.

Eine Arbeit von Sprit. Achtermann aus der Gegend von Mün- ster, es ist ein heiliger Sebastian, fordert noch ganz besonders eini- gen Aiifenthalt. Wir haben hier einen angehenden Bildner, Den, fast wie einen Römlschen Feld-herrit- Die Kunst sich vom Pstiige ass- holt hat. Das Werk selbst iiiufi für ein viel verspreche-wes Modell- stiidiuni gelten, denn als künstlerische Lösung der Aufgabe würde es weniger anzusehen semi; daß diese der Sklilptur überhaupt günstig war, soll ohnedies noch erst durch einen Künstler bewiesen werden. « Wir wünschen Sprit. Achterniann Glück zu ferneren Bestrebungen l nnd sagen es ihm voraus- daß er von feinem eigenen Trieb den anzen Boriheil erst dann wieder ziehen kann, wenn er in Dem, was sudirt seyn will, sich mit völliger Freiheit bewegen und also seine Unbefangenheit geläutert zurückempfangcu wirD. Eine Büste von demselben war ivohlgelunaeii. '

Außer mehreren Modellstudien traf man in diesem den choos- Abgüssen angewiesenen Zimmer überaus gerathene Nachbildungen mehrerer großen Blätter und eine Reihe in Wachs bossirler ‚Delta: nentc an. Noch war ein steißiges zierliches Holzschnilzwerk von .s)»l'ii. Siühel beinerkenswerth, dein man für so seltene Kunstfertig- fett nur noch bessere Formen wünschen kann

gen, welche sehr» wohl zum Schmuck dieser»I:.:süellüug »i,-.j.»tien her} « {ragen können: ich dachte Doch. _tn den Künsten am ioexiignctibaite f es etwas Beeinträchtigench um unter die Z..l;l Der Schüler zu ; stellen- » « , . ..

Unter den Eleven des Lisenrinialers Herrn :s«.irl schalt Hulden : um. „mm, der sich scheint »zum Thiercnaler bitten zu _wollm unD l seine Sache schon gut anfangt: blicken 8wir »aber auf »die gute-He f 93mm, so scheinen »uiis die iiicth»o»diicnen Studien der »s»l-,icri·.:«le»re:v , welche „(g km Theil des akademischen littterrichts getrieben treiben ! eine Reihe künftiger Künstler in dieseiii»«-eiii«ii»zü»vccneis;eii.

„Don reisenden Pensionairen der »Dir-trenne» im "nach der Male- rei war von Hm Siebert in Rom ein gemreicb getrennten; Por- trait (des Malers selbst) angekommen-. isoli.i:ei«»rii ».i:-op7«-,ar»teu- eben-- falls in Rom, sah man dagegen mehrere ginrienlovfw eine heilige

‘atharina lind eine Bacchantin nur Dem Panther. »in Den ndpfeü mzchkk ein gewisser, gesuchter, fast igiiii»u;ei:ta»z»er Ausdruck nicht ganz zu Der gesunden Kräftigkeit jener südlichen Formen sinnt-nein »Die gamma“ "mag“, daß der Künstler noch nannte an »dem ‚weltlichen fand“, was er aus Wachs Schule nach Hitalien miiitahiii. Es ist Zierlichkeit der Formen und eine gewisse genannten der Bewegung unverkennbar, doch wünschten wir mehr nreihcit nnd Unbefangen- mit, und der Künstler hat noch einen nicht unwichtigen Schritt vor i , um von einer gewissen koketten Heiligkeit loszntommen Die Baeihantin sollte wohl anders aus »idko Fltsirltduitrstm _ .

In der Nähe hatte man hier die Arbeiten eilLes»-hciisioiiiiirs der genannte im Fache des Kupferstichs »Das eine» Stück des »Heu. Ei- chens giebt eine Aussicht auf einen Theil von Paris: die Arbeit» scheint bei ihrer Unfertigkeit nur nicht leichtgenug »Das andere Blatt ist der Abdruck eines Stichs nacheinem Bilde von borreagio auf Dermal: mir-zu warnen, barstelleiid einen kreuztxagenden Christus Einfach ist ole Behandlung allerdings- allein für ein Bild von Correggio

E reicheres lind Besseres.

» Die sprobinfial: Schulen haben ihrerseits ans allen Theilen ihres Unterrichts beigestenert: aus Danzig aber kam im vorigen Jahr von jener schönen Art farbig gctlischler Blätterstudien Zahl- » _ « Ini Ganzen legt sich für diese Anstalten der Wunsch nahe, daß man von den kostbaren Vorbildern, ivelche »das itöuigl isjeiverbeinliitut freigebig zu diesem Bcbllf her-ausgiebi- in jeder Rücksicht besseren und fruchlreichereii Gebrauch inagnn möge-. »r-

Alb R R-

Cholera.

Eileiterdiügs ist von Seiten Des .S'l‘önigl. Ober-Präsidünüs Der Provinz Schlesien eine Belaiintiiiaclüing folgenden Inhalts erlassen worden: „aber durch die ganze Provinz Schlesien fort: während günstigen Gesundheitsiiistandcs ungeordnet, hat sich Das Gerücht verbreitet, es seh in Woischiiicl, Lllbliuilzcr Kreises, ein zum Gräiiz:Cordoii gehöriger Soldat an Der Cholera gestorben. Dieses Gerücht ist indeß, wie ich hierdurch zur öffentlichen Kenntniß zu bringen mich beeile, durchaus ungegründet unD dllkch das allerdings in Woischiiick nach einer Krankheit von we- nigen Stunden am isten d. M. erfolgte plötzliche Ablebcn eines Milsketiers, Namens Spin, veranlaßt worDen. Es hat flch ieDoch weder im verlauf der Krankheit, noch bei der sorgfältig vorgenommenen Obduction des Leichnaiiis, irgend ein Keiiiiieichru ergeben, welches Darauf hingedeutet werden könnte, baß der Opitz von der Cholera befallen gewesen. Im Gegen-

gezogencn Pfeils: diese inhaltsoolle, obwohl ihrer Natur nach in einem kurzen vielsagendeii Moment der Reihe befinDliche,’ Stellung liegt ungesucht in der Aufgabe. Und was wäre

heftige Entzündung des Kehlkopfs und der Lungenflügel her gefuhrte Ersticküng die alleinige Ursache Des plötzlichen Todes wesen» ist. Breslaü, den 10. Juni 1831. Der Königl. wirkli Geheime Rath unD Ober-Präsident der Provinz ..Schleß von Merckel.«

»» » Dei-Ausdrucks derKrankheit in Kalisch hat sich Nichts stattge, vielmehr ist der von dort zuerst geineldete Todesfall s Konditor Fopper in Folge heftiger Krämpfe erfolgt.

‚. Nach den neuesten Nachrichten hat die Cholera in Wes schau zwar noch immer nicht nachgelaffeu, jedoch ist die um. heit nn Abnehmen. Die Zahl der täglich Erkrankten war .-

genDe: Z-

am ‘28. Mai keiner-, am 2. Juni

- 29· - , - . . - 30' - . 1/ - 4- - 5, = 31. = 11, = 5. - 3,

’1. Juni 4, - 6. . «

In Betresf der Sterblichkeit find keine Berichte initgetheis

»» In dem Gefängnisse zu Kielce hatte die Krankheit aufg gott, in Der Stadt Kielce waren am 24sten v. nur 7 Kranl

n Rawa hat Die Krankheit seit Dem löten v. M. aufgehö so auch in Eurem; Dagegen herrfcht sie noch in Radoni, Op czno, in Pliltiisk, in Mal-ow, in Biala (Rawaer Kreis) und « Lenczhe und ist neuerdings in der Wojewodschaft Sandoniir, .. dein Städtchen Opatow, auf eilte heftige Weise ausgebroche Es erkrankten im letzten Orte, der nur 22400 Einwohner zählt täglich einige 20 Jiidividueu, meistens Juden; von Warsch sind zwei Acrzte dorthin abgesendet worden«

In Lelnberg ist die Krankheit jetzt auch aus dein Juden bewohnten Stadttheile in die übrigen übertragen wordeii sie hält sich zwar im Ganzen noch in den niederen Ständeu, sind jedoch auch drei Falle in höheren Stäiiden vorgekommi von Denen aber nur einer todilich war. Erkrault waren vont 22. Ab bis 2. Juni Abends 357, daran gestorben 198, genesen 11. in Zahl Der Rekouvalescirendeü fängt sich günstiger zu stellen lrs follen Dort etwa 40 erwiesen von Anstecküng herrii renDe Kraiilheitsfalle vorgekommen sehn, unter denen n auch Falle von angesteckten ältesten unD Kraukenwärtem bei] Den. ‘i’lusbruch der Krankheit erfolgte gewöhnlich am Tage nach Dem Königin .

In Brodh starben vom 5. bis zuin 30. Mai. 1135 Mii- fchen. Die- Cholera soll sich nunmehr auch bis in Den Tariie wer Kreis verbreitet haben. "

CH

» Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 15. Juni. Jui Opernhause. Zum erstemnale wies der-holt: Bei·tina, Oper in 1Akt, nach Scribe; Musik vol Blum. Hierauf: Die neue Aniazoue, Feen-Ballrt in .3 Al- theilungen, von Ph. Tagliolii. Ini Schaiispielhallse: Puur Ia sixiäme repräseniaiinn sle Milc. Coiisiachc Deschanel: 1) La seconde repräsentative d'Une faule. drmne-vnmleville nouveau en 2 acies, pur Scribe. 9.) Ln jenne sein-no ci)li:i-e, comeåclic en 1 acle. (Duns li ptemiöre pibce Mlic. Cunsiance Deschanel rcmpiiru le ist«-le de Mumie, et. dann la scconde celui de Rose.) Donnerstag, 16. Juni. Ini Sci)a’«cispielhallse: König Johann, Trauerspiel in 5 Abtheilungem von Shakespeare, übersetzt von Schzegcb »[:lieil eiüstüdirt.1 (Hr. Serum: König Johann. Mai, " cchrocf: (Eleonore. Mad. Errungen Coustanze.)

» Königstädtisches Theater. zsxj » Mittwoch- 1:·). Juni. Liiidane, oder: Der SDantoffelmach nn Form-eithe.

Berliner Börse. Den 14. Juni 1831. Rimsi- Poüeig- und G-elci—Uuura-Zuttel. (Preis/1'. Cum-h

s ZN Uni-5N Geld.

12].) eins-j· füclri. I

r

Les-. - meinen! dichl 4 EIN-E 80;:- Logik-ist Pil’xndbt‘i. 4 -- b7 « ».»i"-. Fängt Äni. lkis 5 39;- 91') Forli-in Pi’andbrf. 4 104} l FJ.."».;:»Z. Ami. “22i 5 bis-F- ——— Kut- u. Steinmeier. 4 —- 104} im ‚tätigt. Iris-ki- Zli 4 disk 81 Zichlcaische d0. 4 —- 104} «- ist-ü.riti-l».ibl.1ii Lij. 4 ist»; —- Hkst.(.).i1.K.-u.bi. 54 —- läuteninböehein. 4 am; l.-Soh.d.K.- uJN. -— .55 - lieh-« «'3laeiisUT-ifg»s 4 91;} « »Es-EIN ein. l 4 n— 88 _ i;”‘-';.:'5:.‘‚€.‘ du. -—- --- Hit“. VOHW. IJUL « ihm-r ein. in Th. —-—- 35 —- Neue. dito -- Waffe“. Pfg-schen 4 93} - D‘riedrichsd'or. . “1‘053‘422. Pest-. ein. 4 94} Eine-umso . . . . . —-

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W'echsel - Cours.

Amsterdam . . . . . . . . . . . . . 2.30 F1. Kurz

Giin . . . . . . . . . . . . . . 2.30 F]. 2 Mt.

Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . 300 Mit. Kurz ..

» ein-- . . . . . . . . . . . . . . . 300 Mk. 2 ali. la-

Lnniicm . . . . . . · . . . . . . . . 1 LSLL 3 Mt. 6 2Mi- -

Paris . . . . . . . . . . . . . . . . . 300 Fr. 2 VII-. 81:} —-

Wien in 20 Ki- . . . . . . . . . . . 150 F1. 2 Mt. 1036} -

Augsburg . . . . . . . . . . . . . . 150 F1. 2 MD. 102% —-

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Wurst-licht . . . . . . . . . . . . . . 600 F]. Kurz -—

Auswärtige Börsen. IN i i n s iA ilimrdaii'" 9' Jm'i' Tiisi er . wir" . c iu c 39—3. anz-Bill. 14‘ ’. Russ. bei H0 e · chlerr. Sptoc. Metall. gle n ( P )

89.}.

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Londnn. 7. Juni. 3proc. Cuns. 83}. Brus. 02. Die-I 39}. Russ. 95.

NEUESTE BGB SEIN 'NAGHBICHTEN. Paris, 8. Juni. 5proc. Rente pr. compt. 92. litt cnur. 01. 90. Stirbt. pl‘. compi. conp. dei. 0-1. 50. litt cour- mmp. del. 04. III-. 5proc. neue Anleihe Der 120 Mill 9-.)« 5pkok, NeapoL pr. compl. 71. 60. 5proc. Span. perp. 54. Patisz l).«Jliiii. 5proc. Rente 90. ‘25. 3proc. 6—.). 35- Frankfurt a. 11.Jüni. Oesterr. 5proc. sMetall. schl- 8: {a}. 4M“. 72%. 72-: ä. le‘roc. ‚1-23. 1broc. 18;. Br. Bank-Aktien i-.«-7li. 127.i. spannt-Oblig. inz. 117Z. Los-sc zu 100 Fl. 159.

158%. Polit. Doofe .145, 443,

Redaeteur Sohn. Mitredaeteur Cottel.

theil hat Die Obductiou überzeugend dargethaii, daß eine durch

Gedruckt bei A. am. Hahn.

" mußte, da Der

. will sie vor Allem, » » unD borwurfsfreier Rechtlichkeit vollzogen werben. » liebes Interesse darf einer Wahlberichnung aufgeopfert, kein Ber- waitungs-Beschliiß darf aus andeer Motiven,» »

Rechte und allgemeine Beste erheischen, gefaßt

Meinung für ein Recht gelten; Die Ge-

wissens-Unabhängigkeit muß geehrt, Das Gebelniniß beim Ab-

. ----«. . « M«-·-—---o««. »Ja

« 165

Kronil des

Se. Majestät der König haben dem Professor bei der Aka- demie Der Künste, Karl Wilhelm Wach, Den Rothen Adler- Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.

Des Königs Majestät haben geruht, den bisherigen Regie- rungsrath Eranier zu Achen zum Ober-Regierungscaih unD Di- tigenten Der Abtheilüüg für direkte Steuern, Doniciineü unD For- sten bei dem Regierungs-Kollegium zu Trier Allergnadigst zu er:

nennen.

Bekanntina

Nach einer Anordnung Der Königl. Schwedischen Regierung müssen alle Reisende, welche mit den Post-Danip»fschisfen »von Greifsivald nach Ystadt geben, mit einem Gesundheits-Zeugiiisfy welches von dein Königl. Schivedischen Konsulat in Greifsivalb vistkt worden, versehen sehn, um ans Land gelassen zu werden, welches hierdurch zur Kenntniß Des Publikums gebracht wird.

Berlin, den 15. Juni 1831.

Des Königs Maiestät haben geruht, den bisherigen Kam- niekgerichts-Asses·sor Seiffart zum R»egierllugsrath bei dem Re- gierungs-Kollegium zu Erfiirt Allergnadigst zu ernennen.

General-Post-Anit.

lkU

Berlin,

Tages

chung.

Zeitungs-Na Ausla

F r a n f r e Paris, 8. Juni.

empfangen, feine Reise fort. Wagen, Marschalls befunden hatte,

wie in s » Dieone der National-Garde, sogleich

hökden empfing unD Diefe demnächst

den Morgen sollte die Reise fortgesetzt werben. Städteü, ja in allen Dorfschaftiii«, sagt Das Joiirnal des - SDöbats, »die Der König auf seinem Wege bertthrte, »»» Die Bewohner Triüiiiphbogeü errichtet unD ihre Hauser festlich

Telegraphen ist heilte hier die Nachricht voii der Ankunft Sr. Maj. in Ehalons-sur-Marne in der Nacht vom Der König scheint auch einen Theil zu wollen; Der Präfekt Des Depar- tements Des Doubs ist benachrichtigt worDen, daß Se. Majrstat Durch einige Städte feines Departements kommen wnrDen. Der

ausgeschmiickt.« Durch den

auf den 8. eingegangen. der Franche-Coiiitä besuchen

General-Ji-ispektor Der Brücken und tig selbst alle Straßen, über welche slitittelfi verordnung vom 6ten

Bonjoür ,

steu Stimmen erhalten hatten.

Jiii Coürrier frauizais liest man heute ein Schreiben, Das Der Präsident Des Minister-Raths » » » b. M. in Betteff der bevorstehenden Wahlen an die Prasekteii Es werden darin zuvördcist iol ende drei Wie spricht sich im Allgemeinen die öffent-

eilassen haben soll. Fragen aufgestellt: 1)

liebe Stimme in Ihrem Departement die verschiedenen politischen Meinungen » » » gegen einander? Wein messen Sie, abgesehen von»den Anhan- Den iiieisten Einfluß bei: Denen, Die sich zu den Ansichten Der felsigen Regierung beiennen, oder tr»üen, Die diese Ansichten bekämpfen unD zu der Dispositions-Partei ge- 2) Was versprechen Sie sich in dieser Beziehnug na: mentlich von Dem Wahl-Körper, wie er _nach Dem neuesten Ge- setze konstiiüirt worden ist? .i) Welches sind die Kaiididaten der Parteien in Ihrem Departement, unD welcher voii nach Ihren Ansichten, den Sieg davon tragen?

gern Der vorigen Regierung, hören?

berfchieDeuen ihnen wird, »Was mich betrifft", » Ihnen ohne alle Unischweife,

beißt es so

den Wahlen nicht neutral verhalten wird, daß die Behörden »» » daß die Gesetze mit fitenger Unparteilichkeit

nicht wünscht-

die Das Wahre, werben; nie Darf eine

stimmen heilig ge alten werden.» Votum Niemanden verantwortlich.

teilicbkeit und der Gleichgültigkeit für

noch ein gewaltiger Zwischenraum.

Auf der ersten Tageteise bis Chateam Thietrh üiüsterte der König bei seiner Ankunft in Meaüx die Nationen-Gliede dieser Stadt üiid der Umgegend unD setzte »»nach eitlem 1-Z.·-stiiüdigeu Aufenthalte, unD nachdem Er die Behörden Der Secretair Des Kriegs-Miiüsters worin derselbe sich mit den Adjutanten des kurz vor Meaüx durch die Uiigeschicklich-

keit Des Postillons umgeworfen unD er dadurch nicht unbedeutend

am Kopfe verletzt worden war, in Meaux zurückbleiben; » , benihier eingetroffen. In La-Fertö-Sous-Joüarrebielten Se.Maj. Meaüx Ihren Einzüg zu SDferDe, setzten jedoch, nach eitler

Uhr trafen Höchstdieselben vor EbateainThierrh ein, würden von Dem Maire bewillkommnet, stiegen » zu Pferde unD niusterten die National-Garde, so wie das aus Soissoiis dorthin beorderte Linieit-Militair, zusammen etwa 8000 Mann. Uin 9 Uhr verfügte der König sich nach der sur ihn in Bereitschafi gesetzteu Wohnung, wo Er die vornehmsten Be-

deii ihm vorgeschlagenen Kaiididateü Die Herren von Larjboissidre, Gilbert Des Bolstiis unD Delarue Obersten und Legions-Ebefs, und die Herren Ferron, Husson, Rielissec zu Oberst-Lieütenallls :esp. steil Legion ber-Pariser Ratioiiildzarde ernannt. » » » haben vorzugsweise diejenigen Kaudidateü gewahlt, die die inei-

daß Die Regierung sich bei

»Auch der Beamte ist für sein

chrichten. n D. ich.

er ist seit-

Jhrc Reise fort. Gegen 8

sodann mit Ihrem Gefolge

zur Tafel zog. Am folgen- „Sa allen

hatten

Chausseen bereist gegenwär- die Reise des Königs führt« d. M. bat der Koüig unter

Fesiard unD Der 5leü, 0ten, 7ten»u»n»d Se. Mast-stät

Eitkülar-

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Amtliche Nachrichten.

Allgemeine

lebe Staat H

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Donnerstag Den 16m:

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Juni.

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chen; sie muß daher auch wünschen, daß die Nation sie» bestätige, unD daß die Wahl-Kollegien solche Bürger w»cihlcn,»» die die»Aü- » sichten der verwaltung theilen. Wie jene Grund-sahe des ner- ren unD äußeren Politik lauten, ifr Jedermann bekaüntz . Der König hat sie noch iulläügst in seiner» Rede bei der SDrorogirung Der Sessioü züsaninieugefaßt, und ivir«»i»vünschen» Daher, daß die neue Kammer sie annehme Und üntcrstützez das-; sie sich mit einem Worte ihre Vorgängerin, welche die Chaite verbessert unD Dem Könige die Krone angeboten hat, züni Bor- bilde wähle. Hieraus ergiebt sich hinlänglich, welchen Kaum-da- teli die verwaltung Den Botzug zu geben hat. Doch »wer-den Sie fühlen, daß man flch nicht allzu ausschließlich an die Mei- nungs-Nüaüeeü kehren müß: ein Dem Könige unD Der Charte er- gebener Ehrenmann ist immer ein» guter Depütirterz unD wenn er daher auch Mitbewerber hat, die Ihnen den Vorzug vor ihm zu verdienen scheinen, so darf, wenn Diefe Mitbewerber wenig Chancen für sich haben, Die verwaltung nicht harliiackig beider Unterstützung derselben beharren; geleitet von» Dem allgemeinen Interesse, iiiuß sie vorweg gegen Niemand feindliche Gesinnun- geii hegen, sondern sich filr Alle erinnert, von denen sie nicht förmlich angegriffen wirD. Ich wünsche lebhaft, dciß die Ber- waltung, der ich vorzüsteheii die Ehre habe, bei den mengen Wah- len das neue Beispiel eines Einflusses gebe, Den fle nur ihrem guten Benehmen und Dem vertrauen, das sie einfloßt, verdankt- unD Der weder mit Der Gerechtigkeit, noch mit Der Lohalität im Widersprüche steht.« » »» _ » » Die Gesammtzahl der Wählt-r belaust sich, der Angabe hie- siger Blätter zufolge, nach Dem Schlusse Der Wahl-Listen nur auf 126,000, worunter flch 20,000 Wahlhare befinden.

Die Zeitungen aus Den westlichen Departements melden, daß General Boimet mehrere sehr weise Maaßregeln angeordnet unD starke Truppen-Abtheilungen nach verschiedenen Stadien und Schlösserüverle thabe. »Diese Streitkräfte«, sagt gleichwohl Das Journal Du Flüssier „finD, wenn sie auch die Raube- reieu verhindern, doch nicht hinreichend, um den Ausstand zu un- terdrücken. Wir haben es mit einem Feinde zu thun, Der sich zu verbergen weiß üiid sich nur zeigt, wenn _er Des Gelingens feines Unternehmens gewiß ist. »Ja Den Dorfern sind die Be- hörden fast alle karlistisch, unD Die Priester predigen laut gegen Die Regierung- Die Furcht vor Den Eben-ans ist so groß, daß

die Einwohner Die Truppeii nicht einmal Den Räubern auf »die Spur führen wollen.“ General Boiiüet, Der fich nach Bitte begeben hatte, würde am 4ten D. in Reiüles zuriict erwartet. -s«— Atti 6ten D. sollte in Angers ein Fest stattfinden, wozu Demna- tioneü der Nationen-Garben von Rriiües, Mantis, Sauniür, BoürboüsVendeZc u. f. w. mit Waffen unD Bagagc erwartet wurden; eine in Nantcs lind wahrscheinlich auch in den ande- ren genannten Städlen angekoinniene niiuisterielle Depesche hat iüdcß der dortigen Deputation untersagt, sich gewasfiiet nach Angel-s zu begeben. » » »

Der Eoürrier franqais melDet nach einem Schreiben aus Pöoulogne, Die Regierung habe auf Die Nachricht, daß 40,00l) für die westlichen Provinseu »b»estimiii»te »Geivebre»»v»oü Englischer Fabrik an Der Französischen Lasteheimlich gütige-schifft werden sollten, den Zoll-Beamten der Seestcidte die größte Wach- saiiikeit in dieser Hinsicht anbefohlen». »

Der Präfekt unD Der koniiiiaudlrende General Des Departe- ments Der Rhone-Münduügen waren am isten D. von Tarascon nach Marseille zurückgekehrt, nachdem sie einen»pr»ovisorischen Maire und Adjuiikteü ernannt hatten. Der Freiheitdbaüni ist an feinem alten Flecke stehen geblieben. » »

Der Tempo will wissen, daß Das 2te reitende Jäger- und Das 15te Linien-Infantetie-Regiment, »die bei den Unruhen in Tarascou dort in Garnison lagen, Den Befehl erhalten hatten, nacl Alcier au" ubrecben.

‚am? Siachiicht, daß der Güter-Admiral Roiisfiii den Ober- befeshl über Das vor Lissabon kreüzeude Geschwaber erhalten habe, scheint flch zu bestätigen. Aus Toiilon nieldet»»iiiaii, »daß»»der Sonne-Admiral flch auf Der Fcegaite „la Guerricr»»e«»« einschlier werde. Im Tajo befinden sich jetzt nur zwei Franzosiscne Kriegs- schiffe, „la System« iin ,,la Diligeüte«, da der Schiffs-Capr- tain Herr von Rabaüdis, der bisher »den Oberbefehl über Das ganze Geschivadcr hatte, mit dem übrigen Theile desselben nach

unterm steil

aus, unD wie herhalten sich in nuiiierischer Hinsicht

dann weiter, „fo erkläre ich

unD daß sie auch es bleiben. Allerdings Kein öffent-

als Denen,

Aber zwischen der Unpar- alle und jede Meinung ist

Tereeira aufgebrochen ist. —-— Das Journal» du Eoniiiirrce findet es wahrscheinlich, daß Das unter Den Befehlen des bontre: i Adinirals Hügon stehende Geschwizder von Souan ebenfalls nach « dein Tajo segeln werde. Einem Schreiben aus Toulon vom .31. Mai zufolge, lag dieses Geschivader»» im Golf bei} BFNnes vor Anker, wo das Linieuschisf „la Wille De SZlJiarferlle’ Die Durch einen Windstoß erlittenen Havatieen ausbesserte.

Seit vorgestern sind die Modelle sur die Siaiue Napoleons, welche auf Die Beudüuie-Sälile gestellt werden soll, öffentlich ausgestellt; 36 Künstler haben an dieser spren'abewerbung Theil

i. » _ » » genomDni"1enGazette De Bretagne ist wegeitAngrisss auf Die Regierung, Beleidigung Der Person Des Keings und» der Ge- richts-Behörden unD wegen Aufregung zum Bürger-Kriege aber-

als vor ( eri t eogeü wollen. » » » » m Aus Azlgickzrgvizini 27. Mai wird geschrieben: »Dic»»Kor- bitte ,,le Rheine-C die am 18. D. M. Toiilon verlassen hat, ist »aiii Listen hier angekoiiiinen. Die Soldaten Der hiesigen Gariüson haben den strengen Befehl erhalten», die Stadt nicht zu verlassen, da die Bedienten noch immer haustg von den Bergen herab- koninieü. Die im Lande von uns ausgehobenen Truppen,» Deren Zahl sich anfangs auf 6000 Mann belief, find Durch die tag: liche Desertiou dieser Soldaten zu den Bedümen auf 135 Mann züsaniniengeschmolzen. Die »bewassiieteii Bedumen unD Berg- bewohuer haben flch in großer Anzahl versammelt unD wollen sich mit Den Truppen Des Beh voll Konstantine beremrgen.’

Großbritanien und Jrla«ud. London, 10. Juni. Lord Althorp hat, in feiner Eigen-

t

legen geDeul’e.

überzeugt, daß ihre Grundsätze Dem sinnend-Interesse entspre- : kular erlassen, worin er angeigt, daß die Regierung dem genann-

21sten D. vorzü-

en Hause keine öffentliche Geschäfte vor dem

Die S‚Belgifche Depütation ist am steil Abends in London

angekommen und halte am folgenden Tage eine lange Unten-e-

DUUS mit dem Viscount Palnicrstoü. Nil)?t Depeschen von Lord Poüsonbh erhalten.

folgenden Betrachtungen _ Blaue voin 6ten D. M.: « »Wir können es uns nicht »vor-ngER- unsere aufrichtige Bewunderung mit Hinsicht auf ‚Das LJUZWUM Des Französischen Ministeiiiims üiid Des Königs summa Philipp auszlidrückcn, Der, aus Liebe zum Frieden, besorgt im Das Wuck der Belgier unD um Den Beweis zu geben, daß es Die Bande

Die Regierung hält sieh

schaft als vertreter Des Ministeriunis im Unterhause, ein Eir-

Derselbe hatte am Abend

Dis Bklglschen Angelegenheiten geben dem Coilrier TiU

Stoff. Zunächst äußerte er in feinem

«-

Der Eintracht zroischeu England und Frankreich immer scitiEZU ziehen wünscht, die Absichten Des aufgekläeteü Theils Der Bel- gier begünstigt hat. neu Anstand nehmen werden, » ·» Frankreichs lind Englands zu fügen, welche nur in Der Abhle

Wir hoffen nunmehr, daß die Belgier»ici- sich den vernünftigen Rathschlagm

gemacht worden sind, ihre Wahl bestätigen zu können unD ihre Wohlfahrt zu sichern. Eben so hoffen wir, daß der Prinz» Lev- pold keine spröde Zurückhaltung zeigen wirD. —-— So sehr wir in- dessen Das Glück der Belgier wünschen, und so»sel)r wir den Prinzen hochachteu, auf den ihre Wahl gefallen ist, so werden wir doch nicht verfehlen, unser Bedauern in Worten auszudeut- ken, welche vielleicht freier als angenehm sehn wurden, wenn eine der beiden Parteien Durch ein unpaffenDes Betragen ein Arran- gement scheitern machte, welches so ehrenvoll für Die Kabinett-knis- unter Deren Schutz und Beistand es glücklich herbeigeführtwordcn ist.

Dasselbe Blatt sagt in seiner Nummer vom 7ten D. M.:

«,,Wir erhalten so eben aus zuverlässiger Quelle sehr wichtige und-

wir bedauern es, hinzufügen zu müsse-n, ungünstige Nachrichten über Das Dem Prinzen Leopold gemachte Anerbieten der Brigi- fchen Krone. Die Koiiferenz, welche bis gestern Abend spat tin Büreau Der auswärtigen Angelegenheiten versammelt war, hat in Uebereiüstinimung mit Dem Priüzeii Leopold entschieden- daß die Mächte dem in Bezug auf Die Soüveraiüetät Belgieüs vor- geschlagenen Sllrrangement, wegen Der in Betresf Liniburgs auf- gestellten Bedingung, nicht beitreten können. Der Prinzszeopold wird demgemäß die Krone ausschlagen, wenn sie ihm von»der Deputation, welche heute-in London eintrifft, angeboten wird; diese müßte Denn, was fehr ünwahrscheinlich ist, neue Instruktio- nen erhalten haben, vermöge welcher sie die Krone unter den Bedingungen anböte, welche die großen Mächte in ihren Proto- tollen vorgeschrieben haben. Die Depeschen, welche diesen Ent- schluß anzeigen, unD Die Instruktionen für Lord P-oüfoiibh, alle Unterhandlungen mit der Belgisrhen Regierung abzubrechen unD Btüssel zu verlassen, sind gestern Morgen Durch einen besonderen Coiirier nach Brüffel befördert worDen. Die Französische Regie- rung wird demzufolge den General Belliard zürückberiifen, wel- cher in dieser ganzen Angelegenheit auf eine freundschaftliche unD aufrichtige Art in Gemeinschaft mit Lord Ponsonbh gehandelt hat. Wir haben wohl uichtnöthig, hinzuzufügen, daß diese SIliiittheilung an Den Belgischen Kotigreß traurige Folgen herbeiführen kann; aber die Belgier dürfen sich doch schwerlich eiübilden, daß sie, nach Dem gegen sie beobachteten freisinnigen und großiiiüthigeii Betragen Seitens Frankreichs unD Englands, diesen «machten Gesetze vor- schreiben können. Sie würden am Ende Die Thorheit eines sol- chen Widerstandes einfehen; Denn wenn Die Mächte treulich die verpflichtungen erfüllen, welche sie gegenseitig eingegangen finD, fo bort Belgieü auf, ein tinabhängigesraüd sehn, oder es muß darein willigen, einen vortrefflichen Monarcheu un- ter Bedingungen anzunehmen, die auf Gerechtigkeit gegen Hol- land lind auf die vernünftigen Wünsche Der anDeren Monarcheü begründet siiid.« » »

In seiiieiti Blatte vom 8ten d. M. äußerte Der Qouricr: »Wir siiid aufgefordert, in Bezug auf den Artikel in unserem ge- strigen Blaue-, woraus abgenommen werden könnte, daß Se. Königl. Hoheit der Prinz Leopold seine Absicht, die Belglschc Krone aüsziischlagen, scholl förmlich kund gegeben habe, einigeAufkläruüg zu geben. Es ist, wie wir vernehmen, gewiß-, daß, obgleich er sich der Entscheidung der gestrigen Koiifereüz nicht widersetzt, der Priiiz doch keinen direkten Authcil an dieser Entscheidung genommen hat, und daß er noch bereit ife, Die Belgischc Oeputatioii zu empfangen Die Entscheidung der Koiiferenz beschränkte sich hauptsächlich aus die Zurückberufüng Des Lords SDonfonbh, als Folge der Bedingungen, welche in den früheren Protokollen aufgestellt waren. Aber die Repräsentanten Der großen Mächte sind, wie wir glauben, bereit, jeden ferne- ren Vorschlag zu Unterhandlungen von Seiten der Belgischeü Regierung entgegen zu nehmen. ZweiKomniissaricü Der Belgiscbeii Regierung, die HerreuDrveaü und Nothonily sind bereits hier ange- kommen unD haben eine Koiiferenz mit Dem Prinzcn Leopold gehabt.

Dasselbe Blatt bemerkt nun in feiner gestrigeu lituan er über Das Meinoraüdüüi, welches, Brüfseler Blättern infolge, dein Lord Poiisoubh von der Koiiferenz zugegangen senu soll (Siehe Nr. 161 Der Staats-Zeitung): »Ehe wir ein richtiges Urtheil über Das Benehmen der Belgier in dieser Beziehung fallen koüiien, niiifsen wir wiffen, wann dieses Menioraiidüin Dem Kotigresse zügesiellt worden ist. Es ist vom 29. Mai datirt unD konnte daher sehr gilt 4 Tage vor der Erwahlung Des Prin- zen Leopold in Den Händen der Belgischeu Minister sehn. War Dies Der Fall, so haben die Personen unberantwortlich gebanDelt, Die es Dem Kollgresse verheiniljchten, oder wußte Der Koügrcß davon, so betrug sich derselbe anniaßeud gegen die großen Mächte, beleidigend gegen Den Manti, den er angeblich ziiin Souverain wünschte, und in jeder Beziehung riicisichtilvs gegen Die Interessen der Station. Man hatte ihnen gesagt, daß die Mächte in ihre Wünsche wegen Liinbürg nicht willigen wurDen; man hatte ihnen gefagt, daß Der Prinz Leopold-die Krone nur auf Der Grundlage der Protokolle annehmen würde, unD doch schritten fle, wie zum Spott, zu der Wahl,» als ob es in der Absicht geschähe, einen Bot-wand zur SDrollanurung Der Republik

oder zur vereinigung mit Frankreich zu haben, wenn Der Priuz ·

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