1831 / 170 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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D. nur 26 Individuen erkrankt und in dein städtischen Hvsplkäc in Bagetelle nur noch 19 Cholera-Kranke bestndlich.

Die Hannöverschen Nachrichten enthalten folgende Bekanntmachung des Königlich Hannöverschen Kadmus-Mini- steriiims, die Cholera betreffend. ,,Obwohl zu hoffen im)" Daß den mit Der rnhinwürdigsten Vorsicht getroffenen Vorkehrungen der Königl. Preußisthen Regierung, so wie den, iU den hiesigen Banden unD in den benachbarten Deutschen Bundes-Staaten unverzüglich angeorrneteu, Die Abhaltung der aus der Ostsee kom- menden Schiffe bezweckenden Otiarancaine-Maaßregeln es gelin- gen werde, das Eiiidringen der Cholera in das hiesige Königreich zu verhindern, so ist jedoch bei dein in mehreren Ostseehäfen er- folgten Atisbrnche dieser Krankheit die OItoglichkeit des Gegeiitheils Nicht zu verkennen, und es hat daher«von Uns für rathsaiu er- achtet werden müssen, Uns nicht blos; auf jene» wegen Abweh- rttng der Cholera durch die betreffenden Landdrofteien bereits er- lassenen verfügungen zu beschränken, sondern schon jetzt diejenigen Vorschriften zu ertheilen, welche sur den Fall zu beobachten sehn werden, daß die Cholera den hiesigen Landes-Gränzen sich nähern nur ahkk im zkjsinigreiche wirklich zuiu Ausbriiche kommen folltc. Indem Wir nun Die Diefe Vorschriften enthaltenben Justructio- nen, bei denen Wir die von der Königlich Preußischen Regierung getroffenen Bestimmungen in allen wesentlichen Piinkteit beibe- halten unD solche nur hier und da den besonderen verhältnissen Der hiesigen Lande angepaßt haben, zunächst den Obrigkeiten und Gemeinden des iiördlich belegenen Theils des hiesigen Königreichs und demnächst ersorderlicheii Falls auch den übrigen Bandes- Distriklen niittheileii lassen werden, vertrauen Wir, daß fur den unverhofften Fall, da, aller dawider angewandten Maaßregeln ungeachtet, Die Cholera den hiesigen Landen sich nähern oder in dieselben eindringen sollte, sämmtliche Gemeinden und Einwoh- ner den vorgeschriebenen, lediglich ihr eigenes Wohl bezweckenden Anordnungen bereitwilligst sich fügen und nicht einer kleinmüthi- gen Furcht sich überlassen, sondern mit den obrigkeitlichen Be- hörden, auf Deren dieiisteifrigste Thätigkeit Wir in dieser wichti- gen Angelegenheit mit voller Zuversicht rechnen, alle ihre Kräfte vereinigen werden, itm die weitere verbreitung der Cholera zu hemmen und deren möglichst baldige vertilgung zti befördern- iiideiti die Erfahrung lehrt, daß ditrch zweckmäßige Vorkehrungen auch diesem gefährlichen Uebel erfolgreich entgegeugeivirkt wer- den kann. Nicht minder-erwarten Wir von allen Aerzteii und Wundärzten, daß sie, wenn die Cholera ausbrechen sollte, mit Eifer, Umsicht und Thatigkeit der Kranken sich annehmen und auf das bereitwilligste dahin eilen werden, wo ihr Rath unD ihr Beistand erforderlich ist. Endlich haben Wir den Abdruck einer Belehrung über die zu beobachtendeii Borfichtstnaßregeln, um fich gegen die Cholera möglichst zu schützen, so wie über die bei dem ersten Aiisbritche derselben bis zit der unverzüglich her- beizurufenden Hülfe eines Arztes vorläiistg anzuwendenden Mit- tel verfügl, und empfehlen sainnitlichen Einwohnern, damit sich bekannt zu machen unD eintretenden Falls danach zu verfahren.

Hannover, den 13. Juni 1831.

Zur Regierung des Königreichs Hannover verordnete Vier-König,

Staats- unD Kabiiiets-8)Itinisier und Geheimer Rath.

Adolph u s.”

Aiich die Französische Regierung hat nunmehr —Vorsicl)ts- Maaßregein zur Abwendung der Cholera getroffen. Der Mo- niteur vom 12. Juni enthält in dieser Beziehung ein Rund- schreiben des Präsidenten des Minister-Raths an fäiimitliche Sanitäts-Behörden, worin angeordnet wird, daß bis auf weiteren Befehl alle aus der Ostsee kommende Schiffe ohne Ausnahme gehalten seim sollen, einen Gefundheits-Schein vorzuzeigen. Die aus den Russischen Häer des Schwarzen, des Asorvschen Mee- res und der Ostsee kommenden Schiffe sollen als aus angesteckten Gegenden kommend angesehen tiitd als solche einer Qiiarantaine von 15 bis 25 Tagen, wenn sie giftsanavendy und von 10 bis 15 Sagen, wenn sie nicht giftfangende Waarensenthalten, tut- terivorfeii werden. Derselben Quarantaine inüssen sich alle übrige, aus angesteckten Häfen kommende Schiffe unterziehen. Schiffe, die aus Russifchen Häfen kommende Waaren an Bord nehmen, ohne Borstchts-Maaßregeln zit treffen, oder die aus Ländern kommen, die, ohne getroffene Vorkehrungs-Maaßregeln, in Coinmunication mitjenenHäfeu stehen, sollen als verdächtig betrach- tet und einer Quarantaine von 10—15Taaen unterworfen werDen. Die aus nicht angesteckten Häfeirder Ostsee kommenden Schiffe haben eine leichte Quarautaine von 5———8 fingen, wenn sie gift-

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'QSeianntmachungen.

Von dem Königl. Preuß. ‚ofgerichte von Pomniern unD Nitan werden aus Anhalten der Vorniündee der Kinder des verstorbenen Hauptmann-Z Christian Ludiiiig von 5{tarnectow auf Lauten —- die für ihre Papillen die·vciterliche Erbschaft nur mit Vorbehalt der gesetzlichen Ziigesiändnisse angetreten haben alle diejenigen, wel- che an die verlasstuschaft des detuucii unD insbesoiidre an die da- zuaehiiriaen auf Jakniund belegenen Gitter Laufen-Kloster, Dar- gast, das Ackerwerk Buddenhaaen, das Braugchoft und sonstigen Autheil in Sagard, die Droschioitzcr Schmiede und den Schlöner Acker, ingleichen deit v. Barneckowfchen Antheil in Dem auf Wit- tow belegenen Gute Piitgaiten, Real- und Personal-Ansprüche haben, romelabrm leicht am 13. Maioder 10. Juni oder 9. Juli D J. hierselbst anzugeben unt zu befcheinittem mit der Androhnna, daß sie sonst vermittelst der aiti 30. Juli D. St. zu erlassenden Prä- eliisiv - Erkenntnis damit werden ausgeschlossen und abgewiesen werden.

Creditores, denen das hietselbst attestirte Schuldenoerzeichniß vorgelegt werden wird« sind jedoch visit solcher Anniclduiia befreit-t- unD bewirkt eine Anzetge von ihrer Seite keinen ötosteiixesaiz

Datum threifäwalb, Den 5. April 1831.

Königl. Preuß. Hofaericlit· von Pontiueru und Rügen o. S))ioller, Director

A u 1 c i g e.

Obgleich ich die eniaillirteii sllotzellaii-3iii)ne zuerst, und zwar schon „o; ti) Jahren durch die hienaen Zeitungen bekannt gemacht Und empfohlen habe, so ist nur doch durch die bisher daiitit»ge- mzchmekfaheungen Die Uebetzeuaiing geworden, _Dai; dabei verlieh- n‘a Die Stellung der Zahnr _nn Ober- iniduiitetkieser berücksichtigt „(man müsse, unD daß dieselben daher nicht in allen Fällen an- waadbae si.id, vielmehr die Anwenduna dersklben oft ganz unstatt- haft in; weder die eintauchen. noch Die naiiitlichen Zähne können deniztifoiac blutig entbehrt« werden Vielen Personen, Die sich hier um. m Wij szzkttsmksahne haben einsehen lassen habe ich solche du«-h natürliche oder künstliche Zahne ersetzen miissen, und viele (armer, als“ ganz unstatthaft befundeiieolharnitiiten liegen zur belie- btaen Ansicht bei mir vor. In den Fallen jedoch, wo die Anwen- duin derselben durch Dcn Bau Der Ftiimlade und der Stellung der Zähne gerechtfertigt seyn sollte, bin ich tiii Stande, dieselben nach

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Den neuesten und verbesserte-h tianzvsischet und englischer Sah-nieste

1076 saugende, unD von 3-—-5 Tagen, wenn sie nicht giftfangende Waaren an Bord haben, zu bestehen. Bis auf weiteren Befehl wird auf Die. atis der Ostsee kommenden Schiffe nur das« Mini- mum der QuarantainezeitAnivenditng studen. Die beiden strengen Quarantainen können nur auf folgenden Punkten abgehalten wer- den: Auf den Rheden von Marseille und Totilon von den aus der Levante kommenden Schiffen, von den übrigen auf der In- sel Tatihou (Departement des Kanals), der Insel St. Michel (bei l’Orient), der Rhede von Troiiipeloup (Dept. der Giroride), an der Spitze du Hoc, bei geübte, in Treberoit (Dept. des Fitti- fiere) unD in Der Qtiaraiitaine-Austalt von Bahonne.

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Inder Warschauer Staats-Zeitung befindet sich fol- gender Artikel über die Cholera:

»Der ungünstige Erfolg der bei der ietzt herrschenden Krankheit Clialmsa mai-lass vorgeschicbcnen Heiltnethode bewog denkencherzte, auf Mittel zu sinnen, Deren Anwendung Der gewaltsamen Steige- rung des bereits vorhandenen Uebels vorbeugen könnte. Das Blut- lasscn muß bei dieser Krankheit- wo eine außerordentliche Entkräftung das erste Zeichen ist, unD wo das Gefühl eines Mangels an Kräf- tcit all: andere Zufälligkeiten begleitet, eher schädlich als heilsam sehn unD Darf nur in den Fällen empfohlen werden, wo man es aus Rücksicht auf den« individuellen Zustand unD Bau des Körpers nicht zur Heilung der Krankheit, sondern zur vermeidung von mög- lichen nachtheiligen Kotigestionen des Bluts bei ihrer weiteren Ent- wicl'clung für nothwendig hält. Da aber diese Krankheit felten voll- blütigc und starke Personen überfällt, so kann man das Blutlasscn keinesweges als ein überall heilsanies Mittel ansehen, wie mich meine eigene Erfahrung hinreichend überzeugt hat. Kaloiiiel oder süßer Merkur reizen den Speisekaual und wirken gewöhnlich larircuD, können daher auch bei dieser Krankheit keine {innige Wirkung thun- um so mehr, als dabei gir kein entzündctcr iistand vorhanden ist. Opiuiu ist zwar unläugoar enipfehlenswerth, weil es gewaltfame Aiisleerungen verstopft, wie sic bei dieser Krankheit von oben und unten ununterbrochen fortdauern; aber die Erfahrung hat gezeigt- daß kleine Dosen Ovium keinen Erfolg haben; in Masse angewandt aber, wird dieses Mittel oft selbst gefährlich und fuhrt Durch nacke- tische vergiftung den Tod des Kranken herbei. unter allen ange- pricscnen Heilmitteln scheint das Eiiinehinen von warmem Wasser das wirksamste zu fern. Doch möchte dieses Mittel für sich allein zur Heiliitig der wirklichen Cholera schwerlich hinreichend schu. Ohne daher der Ansicht anderer Aerzte und den von ihnen ange- wandten Mitteln zii nahe zu treten, halte ich es doch für meine Pflicht-»das Publikum von den Mitteln zu benachrichtigen, welche nur nie-n Nachdenken bei Heilung der Cholera an die Hand gege- beti nnd dievErfahrung mit dem günstigsten Erfolg gekrötit hat. Zuerst hatte ich in meiner Privatbeain uiiläugbare Beweise in die- ser Beziehung anfziizeigen, und ich berufe mich hierbei auf das thigtitß der Doktoren Reuter aus Breslau und Hillc aus Dres- Den, welche von ihren Regierungcu abgeschickt worden sind, um uber diese bei uns herrschende Krankheit Beobachtungen anzustellen Sodann, nachdem mir seit zwei Wochen die Heiluti der von der Cho- leraBefalleiien in dem im Krzeminskischeii Hause bc ndlichen Mitwir- Hospital anvertraut werden, habe ich von der Zahl der während die- ser Zeit hinzugekomiueueu Kranken keinen Eiiizigcn verloren; viel- mehr geht bei Anwendung meiner Methode die Genesung so schnell von Stätten, daß in 5 Tagen die Heilung als beendigt angesehen werden kann. Zur Bestätigung dieser Wahrheit berufe ich mich hier auf das Zeugniß des Dirigircnden von besagtem Militair-Hospital, Professors Doktor Szczuzki, so wie Der Doktoren Sauvan und Enoch, welche-« zum Besuch meiner Kranken voii mir eingeladen, meine An- gabe sur richtig anerkannten. Eben so haben sich der Kurator, die Ossi iere undBeaniten-welche in diesem Lazareth angestellt finD, von dem erwtinschten Erfolg meiner Methode mit eigenen Augen überzeugt. Meine Heilungsart besteht Darin, daß ich dem Kranken, nach ver- hältuiß der Umstände, iille zwei oder drei Stunden z Gran »sama«-— rii llismulltl mit einem Zusatz von Zucker eingebe; außerdem lasse ich den Kranken etwas Melissentrauk einnehmen, und wenn der Schmerz in Händen unD Füßen sehr heftig ist- so lasse ich ihm die- selben init einer erwärmten Mischung von einer Unze ists-»als »ma- tiii c‘ulistlrl unD (i Unzen s stritt-S angeln-»t- ijinitziiisili citiigc ENAlc dcs Tages einreiben. Die-J tnu i zuweilen 48 Stunden hindurch ununterbro- chen fortgesetzt werden, bis sich eine Absonderung von urin einstellt- welche bei dieser Krankheit im Allgemeinen sehr gering und fast ganz gehemmt ist, wenn gleich das Brechen und Laxireu schon zottiger aufhört und oft Die natürliche Wärme an Händen und Füßen erst später zurückkehrt. In den Fällen, wo die Zunge des Kranken mit starkem gelblichen liebcrzug belegt ist, pflegt ein Zusat- voii ZGrau lind. rtwi insii auf i'ch einzelne Dosis des obigen Arzncimittels sehr vorthcilhiift zu sehn. Der Arzt muß die Geduld· nicht verlieren und kein anderes Mittel, weder vor noch nach Eingebung des ßismuthmn, anwenden, weil dies dessen Wir- kung vernichten würde. Sobald sich Absonderung des Urius einge-

« «

extremer Anzeigee fiir Die breite-schen Staaten

Dieses Buch ist« wie der Hm verfasser iit der Vorrede bei

mit denen ich stets in verbindung stehe, antiifertiaen,·und kamt den Preis derselben um so billiger stellen, da ich nicht iiotbia habe, sie von Paris zu beziehen, fo, daß selbst weniger Beinittelte davon Gebrauch machen konnen. Wie ich seit 18 Jahren durch Solidittit und Dauer meiner Arbeiten das vertrauen eines geehrten Publi- kums mir erworben habe, so hoffe ich dies durch meine künftigen Leistungen vollig befestigt zu (eben. Berlin, den 14. Juni 1831- Wolsfsohm

Königl. Hof-Zahltaer Unter den Linden Nr.31.

Literartsche Anzeigen. Bei Brandenburg in Berlin, Ober-Wallstraße Nr. 6, sind folgende Werke zii billigen Preisen in haben-

Conoersatiouwthieon, 7te (neueste) Auflage »in 1?. ar.

8is«0.-Bdn., auf weis-ein Papier init großem Druck sur 15 Thi. Dulselbe Werk, frühere Aussage, jedoch eben so vollständig

als· die neitcste Aiiflage, in 17 guten neuen Blinden file 10 Titl. Schillers fämiutiiche Werke, 22 Halbfranzbände mit Flupsern

(ohne Gedicht). s Thi.

Ü

Kontbues saitimtliche dramatische Werke, 44 Halbfranzbände l

(Ladeiipreics mit Band 27 Thl.). 15 Till-

Vaii Der Velde sämmtliche Werke, 2.3 ‚i'paibfrab‘oe. (Ladenpreis und Vö. 2:3 zur). 15 Thi. _ . Wielaitds sämmtliche Werke, 48 Halbsrzbde. Velinpaplek- Etl-

denpteis unD Bd. 92 Thlj. 30 Thl. Herdees säinitiiliche Werke, 46 Halbfrzbdr. (Ladtnpr. und Bd. .50 Tl)l.). ‘24 Thi. Beckees Weltgeichichte neueste Auflage, 11 Halbfrzbde. 15 Thi. Thaees Grundsätze der rationellen Latiowirtl)schaft, (nach Preuß. «Maaß unD (5ewicht), 4 Theile in Hallisrzbdc· s This · verhandlungen des Berliner Garten-vereins 14 Sicherung ilZadenpreis 30 Thl.). 14 This

Bei Quader und Hiiiiiblot in Berlin ist so eben erschie- nen und in allen Buchhaiidliingen zu haben:

Grundriß der Chemie,

zum Gebrauche für Die Schüler höherer Lebe-Anstalten Unorzaiiische Chemie. 15 sat.

stellt hat, kann man noch einige Tage hindurch früh und Abett ein ulver eingeben. Da es in Der Provinz häutig an Hüle unD an Apothekeu fehlt, so rathe i

sagten Pulver zu verschen, welche so wenig kosten- Deren zeitigem Gebrauch oftmals das Leben des Kranken abhiz

Nur sehr vollblütigen und jungen Personkn kann man 6—8 unz Blut lassen, unD wenn sich die Kranken uber heftige Schmerzen der Magcugrube selbst beklagen, so muß man _ihnen 12 bis 16 Bsz Pulver eingegeben werden. i.

mir angenehm, das Publikum benachrichtigen zu können- daß di meine Hetlnicthode,« welche der Doktor Malez dem Doktor Mit litiski, der das Hospital für Cholerakrankc in Der Ba atelle dirigi mitgetheilt hat, von diesem thclti eii utid cmstchtsvo en Arzt, · ans seinen Berichten deutlicher er eben werden fann, mit Dein glü

igel ansehen, ehe ihnen jene besagten il

lichsten Erfolg angewandt worden ist. Warschau, Den 11. Iunt 1d31.

verein für Pferdezucht utid Pferdedressiir.

Ain isten Juni Nachmittags fand in der Bahn des Hi l

Stallnieisters Seeger die verloosiiug der von Dein verein Folge der Konkurrenz-In gekaiiften Pferde statt. Bei der Zieht fielen die Gewinne in nachstehender Reihefolge: 1) auf Nr. 1679., Hr. Graf v. Herhberg auf Trabehn .. Neu-Stettin, der Rübens. Ez) auf Sir. 1473., Hr.,v. Winterfeld atif Cadow bei Janiii der Oriou. 3) auf Nr. 3.38., Hr. Rittmeister v. Bismark, der Alh. 4) auf Nr. 375., Hr. Hof-Marschall v. Rochow auf Stiil der Dagoberi. « 5) auf Nr. 27i., Hr. C. Uphagen in Danzig, die Clementiti 6) auf Nr. ;.3—i7., He. v. Gröiiing aus Bremeii, der Sieg auf Der Bahn zii Anklam. . Fz. v. Eckardstein. v. Williseit.

Köniaiiche Schaniviele. dra, T aucripiel in ;3 Abtheiluiigen. Vorher: Zwei Nichten. Eine, Lustspiel in 2 SJlbtheilungen.

Köiiigfiädtisches Theater. Montag, 20. Juni.

in 3 Akten· Hierauf: Das Fest der Handwerker.

Auswärtige Börsen. Amsterdam. 14. Juni.

Niederl. wirkt-L Schuld 39. Kanz-liillcls 14g. Kuss. (bei llnpt' ' 89}. Üesterr. Spruc. Metall. 81.

Hamburg, 17. Juni. Gestern Spec-U Metall. 1:2; 4pr0c. 70%. Russ. Engl. Aul. 88%. Poln. ists

Wien. 14. Juni. 51mm. Metall. 8171.-. 4proc. 70%. Bank-Action 1037?-

Bank - Actien 10

NEUESTE BEHR ski-N '1UAGHBIGHTEN .

Paris, 13. Juni. cour. 8?). 70. “Juror. pr'. c-‚mn il. 6|. 65. 5proc. neue Anleihe der 120 Mill. 89. 60.

12:27. 1:225. Partial-Oblig. 1155. 115%. B. Polit. Loose 43-}. 43;.

Redaetcur Sohn. Mitredaeteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Spann.

merkt, auf verauliissiiiig«des Ciiratoriums der Geiverbschiile n VHin entworfen, unD fue den chemischen Unterricht zunächst a"

dieser Anstalt bestiman So wie ein solches Buch hier schon liinail eiiibehit wurde, mochte es wohl auch im Allgemeinen bei Dieter .

Akt Unterricht ein Bedütfiiiß geworden seyn. Es enthält in mög- lichster Kürze rie«H.iitpi-«piinkte; die Durch Den mündlichen Unta- eitht und durch die versuche naher erklart werden, und wird übri- hauot bei chemiszhen Vorlesungen den Zahl-rein ein brauchbarer Leitfaden fehlt. Die Herren Echter, welche es bei ihrem linker- richte einführen wollen, verweist _Der Herr verfasser auf Berzeliili Lehrbuch der Chemie, welches dieiem Compciidiuin zii Grunde liege.

Im Vorlage der Gebt-über Borntriiaer in Königsberg ist so eben erschienen und tu allen Buchhaitdliingen zu haben, (in Vekiin namentlich m der Ettslinscbeii Buchhandlung, Breite Straße Nr.23)- -

Handbuch über die

kirchliche und Schul - Gesetzgebung,

für den ganzen uiiifana der amtlichen Stellung del Geistlichen im Preußischeii Staat,

mit besonderer Berücksichtigung von Ostpieußen und Litthaucn l

vom Prediaer J. Q. F. Brock. gr. 8i-o. Zsz Bogen. 2 Thi. 10 fgr.

H a n d b u eh Straf- verfahrens » · in den Konigl Preuß. Staaten, mit Ausnahme der Prooiiizen, in weihen noch Franzönscbes Recht gilt. Eine Zusammenstellung aller, für das gesanimte Strafverfahretl bestehenden gesetzlichen Vorschriften, mit Zutiehutig Der besten Hulfoiuittel der techtstvissensehaftiichen und gerichtlich-medizinischen . Literatur, von · D. L. W. Richter, Sionigl. Preuß. Criminiil-Itiei)ter. 4c und letzter Baad, enthält die Absassiinci utid Vollstreckung des Erkennt-ums gr. Sw. 62 Boaeir 4Ths.. Preis aller ssBände 12 Gibt.

des

« ärztli » d) Jedem Gutsbesis

oder Gemeinde-Voigt- sich mit“ einer gewissen Quantität dderl un »

5prok. Rente pr. compt. 89. 65. fi litt conr. (31. I- 5proc. Neap« pr.c:mupi. 69. 75. litt conr. 69. 90. örroc. Span. herb. 52l Frankfurt a. "R, 16.Ittni. Oefierr. stirbt. Metall. 80i

8 ski-. Zepter. 69%. 69%. szroa 42;. «1proc. 18s. Br. Bank-A Doofe zu 100 Fl. 157l tiber die Einzelnheiten der Schlacht vom 14ten (26.), welche Be-

richte hier nebst allen Beilagen niitgetheilt werden. -1) Unterthänigster Rapport des ObersBefehlshabers

Dr. Leo.«« - «

pachowski, über Lübeck nach St. Petersburg.

Montag, .20. Juni. Im Schanspielhause aufBegehreinSPs «

Herr Joseph und Frau Baberi, odii Der Biehhändler aus Oedeiibui«g, Wiener Lokalposse mit Gesaii

Adels-Deputirten des Gouvernements Witepsk, Herrn von Szadurski, zum Kammerjunker des Kaiserlichen Hofes ernannt.

Ü Navport Sr. Kaiseri. Hoheit des Kommandirendeu des Mache-Cornet Genie-Evens vom 30. April bis zum 13. mini,_1-2.——25. Mai· dar- gelegen, woraus Ew. Maiestcit zu ersehen geruhen, daß der Ruckng ‘f jenes Gurus, ungeachtet Der Uebermacht Der RebclleusArmee sowohl

wo tie

i

eitlen Dr. Niufch zu Wittenberg den Nothen Adler-Orden well

. rden zu verleihen geruht.

» Majestät des Königs) ist nach Halberstadt abgegangen.

Nachrichten: »Der Ober-Befehlshaber der aktiven Armee Gene- . jestät dem Kaiser Nachstehendes, iiber die Resultate der am

’14.(26.) D. M. den Rebellen bei Ostrolenka geliefer- ten Schlacht: «

. ergriff ,

in einem Zustande, der nicht die entferntesten

2) Napport Sr. Kaiseri. Hoheit des Kommandireuden

der Operationen der Gardetruvpeu gegen die Rebellen, vozu Ziisteu April bis zum isten Mai- Der uleaen. —- Iiidcin ich es fitr meine Pflicht halte, Ew. Exeelleiiz die

- keit- die General- z durch Geschicklichkeit- Muth und

" bei Zolti tut Gewalt zu erzwin eu. General-Maiore Poläschka und Graf Stalin, Die mit vorzüglicher

Allgemeine

Prenßische Staats-Zeitung

Amtliche Nachrichten · Kronik des Tages. Seine Majestät der König haben dem General-Superinten-

er Klasse mit Eicheniaub zu verleihen geruht. Seine Majestät der König haben Dein Priuzen Viktor linadeus zu ernburg in ‚Offenbach Den St. Johanniter-

„vom.

Dek IllstkkKVMMissariUs Hödfver tu Fürstenwalde ist zum iotarius im Departement des Ober-Landesgerichts zu Frank- urt a. d. O. ernannt worden.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr.

Abgereist: Der Kaiseri. Rufstsche General-Maja v. War-

«,«.-— -,··--.·-.-..,-- „Mm--- ..._....‚ .. ‚Mum...

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

R u ß l a n D. St. sheteraburg, 11.Juni. Se. Majestät der Kaiser haben

Die hiesigen Zeitungen enthalten folgende Armee-

ral Feldmarschall Graf Diebitsch-Sabalkanski berichtet Sr. Ma-

«»Nach·dieser Schlacht- in welcher die Nebellen, troh ihres höchst verzweifelten slßiDerfianDeD, so tapfer von unseren Truppen geschlagen wurden, retirirte die Hauptmacht ihrer armer, tu der

größten verwirrung- mit Zurücklassung einer Menge verwundeter und Erschöpfter, Die immerfort zahlreich eingebracht werden. Die ordertruppen unserer Avant-Garde, welche ie Emvörer verfol en, besetzten am 17. (19.) Sierozk unD Segrg, unD Die Nebellen ha en, nach schneller Flucht, kaum auf dem lrn en Ufzr des Bug Posto ge- faßt, nachdem ste den Flußpassirt und Die Bruckett fowo l über den Bug bei 3cgrz- als über die Narew bei Sicrozk hinter sich zerstört bauen. unsere Avant·-Gard«e, befehligt von »dem General von der Kavalierie, Grafen Witt, befindet sich bereits m warmer, wohin am 20stcu auch die Hauptmacht der Armee rücken sollte.« « » ,,Zugleich sind vom Ober-Befehlshaber folgende einzelne Rapporte eingegangen: 1) lieber die Operationen des Garbe- Coips am 30. April, (12. Mai),. vor der am 13. (25. Mai) geschehenen vereinigung desselbeii mit der Haupt-Armee, unD 2)

Der aktiven Armee vom 19. (31. Mai) aus Ostroleuka.

»Ich habe das Glück, Ew. Kaiseri. Maiestät im Original den nebst Der beigelegten Beschreibung Der Operationen der {Etappen des

als der forcirten Märschez dennoch mit heraus ezeichnetchrdnung und Negeluiäßigkcit vor lich ing, deren sich w. Majestat Gar-den stets rühmen konnten. Soba D das („hat-Dumm aber die Osseustve verfolgte es die Emvörer, ohne sie zu Athem »kom- men zu lassen unD ohne selbst an Erholung zu Deuten, indem es in Drei Tagen ge en 110 Werst zurücklegte. Nach so angreifen- den Märschen fah i ) dies ausgezeichnete Carpi- als es gestern durch Ostrolenka zog, voll,Freude, ja ich kann sa en: voll Bewunderung

puren von Erschöpfung zeigte: die Leute hatten dasselbe wackere uttd gesunde Aussehen, wie in Petersburg, die s‚munition war in der vollkommensten Ordnung- Die Pferde wohl bei Leibe. Kurz, man kann diesen Truppen keinen besseren Zustand wünschen, als Den, in welchem sie sich ietzt unter dem Befehle Sr. Kaiserl Hoheit besindem Höchstdcren unermudlicher Vorsorge sie soviel verdgnken Dieses Ew. Kaiseri. Maiestckt zu bezeugen, halte ich für meine heilige Pflicht-«

des GardesCorps an Den Oberbefchlshabetn » »Ich habe Die Ehre- anbei Ihrem Ermessen die Beschreibung

· · apferkeit, Unermüdlichkeit unoauss åcztichnete Ordnung dieser Traube-u- so wie den kriegerischen Sicht, Der sie alle ohne Ausnahme beseelt, zu bezeugen, setzt, gegen Die Empörer fechten und _in vollem Maße· das vertrauen rechtfertigen, welches der Kaiser unausgeseht diesem Gerbe zu erweisen geruht, erachte ich es zugleich fur« meine erste Obliegenheit, zur Kunde Ew. Exeellenz zu bringen- daß ich bei allen Anordnungen in Beziehung auf die Operationen der Garde-Truppeii Der; auf wahren Nutzen und vieliährige militairifche Erfahrung ge- geztndeten heilsamen Rathfchlcigen des bei dem GardesCorvs gegen- wartigen General-Adjiitant·en Fürsten Schtscherbatow vorzüglich viel zu verdanken habe-, für die musterhafte«Oroniing aber, mit wel- cher der schwierige Rückzug, im Angesichte der ganzen Rebelleik Armee, von Sniadow bis hart an De Narew vor sich gut I, Der Wohlberechncten Geschicklichkeit unD Dein ausgezeichneten mi»itatrt- schen Talentedes General-Adiutanten Bhström verpflichtet bin, Der stets die von ihm befehligten Truvven aufzumuntern weiß. Der G«eueral-Adjutaut Schenschiit hat durch feine ausgc eichnete Tüchtig- keit un Felde, so wie durch seinererstckndlgen Anor nungeu, Der Ge- nWill-Mater ver innnn durch seine persönliche e einplartsche Tapfer- ajore Ssuinarokow und Blbi ow Jeder von ihnen seltene Kaltblutigkeit gemeinschaftlich dazu bei etra en, Die Empörer daran zu verhindern , Den Uebergang

Der General-Adtutaiit By- ströin ertheilt seinerseits das grö te Lob Dem verfahren der Herren

Berlin, Dienstag den 219m Juni.

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183l.

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Geistesgegenlvart und klugem ueberblick jedes Unternehmen der Gegner bereitclten unD Durch ihr persönliches Beispiel den Muth der Truppen anfeuerten; ferner dem General-Maior Gerbeh der die Artillerte der Adam-Gardi: befehligte- _unD Durch feine Unerschrocken- heit, gestutzt auf feine vielicihrige »Kriegserfahrung, zur Erfcchtung der Portheilc uber Die Empörer viel» beitrug; dem General-Mater Schilder, Den feine rastlofe Theitigkeit und vollkommene Sachkennt- niß stets ausgezeichnet haben: besonders aber dem General-Mater Statkowski- stellvertretenden Chef des Staocs bei Der Amor-Garbe- der«dem General-Adjutanten BRde der Uüblkchste UND eifrigste Beistand im Gefechte war. Bei dteter Gelegenheit mache ich mir’s noch zur Pflicht , Ew. Excellenz den glänzenden Muth , Die thäti e Umsicht und die unermüdlicth AUstreUsUUgeU zU betrugen, wel le der Oberst S15.}chmarn, fiellbertrctenber Chef des Corps-Stabes, Der Obw-Quarttermeister·des Garde-Corvs, Oberst Tutschkow, und der Ober-Quartiermeistcr der Adam-Gardi-, Oberst Brüiumer, be- wiesen haben.« (Fortselzung folgt.)

Bot einigen Tagen kehrte der Minister des Innern, Graf Sakrewski, der zugleich General-Gouverneur des Großfürstenthums Finnland ist, von Helsingfors in Die hiesige Residenz zurück.

Die hiesige akademische Zeitung enthält eine ausführ- liche Beschreibung und Kritik des Geniäldes des Professors Krü- ger in Berlin, eine große Parade der Königl. Preußischen Gar- Den borfiellenD.

Jii Moskau wurde die jährliche Aitsstellung von einheiini- schen Gewerb-Erzeugnissen am 29. Mai eröffnet; fie ist in 18 Sälen nach jeder Gattung von Fabrikaten vertheilt und beson- ders reichhaltig an Maschinen, unter denen sich eine zur verset- tigttng von Kaschinir-Shawls auszeichnet, welche der Besitzer vor dem Publikum arbeiten läßt« Zu dieser Ansstellung, die 5200 Nummern zählt, lieferten 480 Fabrikanten Beiträge.

Der Präsident des Lievländischen Ober-Konsistoriutns, Graf Mellin., hat ein Kapital von 1800 Alberts-Thalern ausgesetzt, von dessen Interessen alljährlich Bibeln und andere nützliche Bü- cher, baares Geld oder Effekten unter diejenigen von der Lievlän- dischen Bauernschaft beiderlei Geschlechts vertheilt werden sollen, welche durch ächte Religiosität, gute Sitten, ordentliche Haus- haltung, nützliche Industrie, Pslanzung, Schonung und Atissaat von Holz, gute Behandlung der Thiere oder sonst etwas Tugend- haftes und Gutes sich vor Anderen rühmlichst auszeichnen.

Nach Berichten aus Archangel voiti 27. Mai, war dort noch kein fremdes Schiff angekommen; die innere Schiffsahrt war aber in voller Thätigkeit.

Bis vorgestern waren in Kronstadt 460 Schiffe angekom- men und 172 abgefegelt.

Polen.

SIlSarfchau, 16. Juni. Vorgestern war die gesetzliche Voll- zahl der LandboteiuKammer nicht zusammengekoinmenz da jedoch die zur Berathung vorliegenden Gegenstände für sehr dringend gehalten wurden, so vereinigten sich beide Kanttnern, dem Reichstags-·Beschluß vom 26. Februar d. J. zufolge, uitd hielten eine gemeinschaftliche Sitzung. Bei (Eröffnung Derfelben zeigte der Finanz-Minister Seiiator Kastellan Deindowski der ver- samnilitn an, daß er, Den Befehlen der Regierung gemäß, das Finanz-8 inisterittin übernommen habe, gab Dann eine kurze Schil- detiing von der jetzigen Lage des Schatzes und stellte dar, wie sehr derselbe erschöpft seh itnd der fchleunigsten Unterstützung be- dürfe. Sodann kam ein Gesetz-Entwurf folgenden Inhalts ztir verhandlung: »Die Senatoren- und LandbvteinKammer haben auf Antrag der National-Regierung und nach Anhörung der Reichstags-Koinmifsionen, in Betracht, daß, um sich ferner noch in Die Möglichkeit zu versetzen, die Kosten zur Erhaltung der bereits vermehrteii itiid noch zii verniehrenden Streitkräfte der Na- tion zu decken, die Nothivendigkeit eintritt, die Einkünfte des Staats-Schatzes nach Berhältniß der sich steigertideii und unvermeidlichen Bedürfiiisse unverzüglich zu vergrößern, be- schlossen unD beschließen, wie folgt: Artikel 1. Für die Bedürfnisse des Landes wird auf ein Mal die Erhebung einer außerordentlichen Steuer beschlossen. Artikel 2. Als außerordentliche Steuer sollen in die öffentlichen Kassen entrich- tet werDen: a) von der 50pCtigen unD 40pCtigen geistlichen und Lehnsgüter-Ostara, sk— der jährlichen Gebühren; b) von der 20: und 10pCtigen geistlichen Ostara, von der 24pCtigen Grundstück- Ofiara, von der 5- und 10pCtigen Lehnsgiiter-Ostcirir, von der frei- ivilligen Ofiara unD derjenigen von den neuen Feldsrüchten, c) von der Hubensteuer, d) von deiti Mühlen- unD Windinühleii-Kaiioii, die Hälfte der jährlichen Gebührenx c) von der alten Rauchfangsteuer der Hauptstadt Warschau unD Der Städte jedes Stangen, l‘) von der erhöhten Rauchfangsteuer dieser Städte, die vollen jahrlicheii Ge- bühren. Art. 3. Die Pächter der weiter unten erwähnten listi-

Titel einer außerordentlichen Steuer entrichten: u) von deiti Pacht an Privatgrnndstücken, an Nationen-»Heion-,Bergwerks- und se- qiiestrirten Gütern, 5 pCt. von der jährlichen Brutto-Pacht- funuue; b) von dein Pacht der Consuintions- und Tabacks- Einkünfte, der Wege- unD. Bruckeiitnauth, 5 um. von» den kontraktmäßigen jährlichen Summen. Die Pächter von Gittern unD von den erwähnten Eiiikiiiiften sollen nicht das Recht haben, von Seiten derer, mit _Denen dicsplkoiitralte verb- geschlosseit morden sind, irgend eine vergutiguiigvin dieser Hinsicht zu fordern. Art- .1. Zur vermehrung der Schatz-Cin- künfte soll die Zoll-Abgabe, wie sie tn»deni gesetzlichen General- Tarif bestimmt ist, um 10 pCt. erhoht nnd auf diesem Fuß bis zu Ende des Jahres 1831 erhobeit werden. Art. 5. Die in den Artikeln 2 und 3 festgesetzte außerordentliche Steuer soll

Erhebung derselben tnuß im verlauf der Monate Juli unD Ok- tober d. J. unter Androhung adntinislrativer Execution bemerk- stelligt werden; die titii 10 pCt. erhohte Zoll-Abgabe aber soll mit der gewöhnlichen Zoll-Abgabe zusammen erhoben werden. Art. 6. Außer der außerordentlichen Steuer sollen die Kontribuenten der direkten Steuern an den Staatsschatz die halbjährigen Gebuhren aus dieser Quelle für das Jahr 1832 antieipando entrichten, unD

zwar neben Bezahlung der laufenden Steuern und an denselben

in zwei Raten an die Bezirks-Kasten entrichtet werden, und die »

ter unD Einkünfte sollen an die öffentlichen Rassen unter dein s

Terminen, welche für die außerordentliche Steuer im zweiten Semester des laufenden Jahres bestimmt finD. Art. 7. Mit Boll- Erteilung gegenwärtigen Beschlusses wird die National-Regie- rung beauftragt-« —- Die gewaltsame Nothwendigkeit, in welche Der Schatz versetzt seh, dieses Gesetzes zu bedür- im, lebten'Der Staats-Referendar Leski und der Landbote Wevzhk km Namen der Finanz-Kommission auseinander- Dek Deputirte »Kli»inont«owiez meinte, im Finanztvesen mache nunmal zwei nicht immer vier, und es seh unmöglich, von den Otkukkpfllchtlsm Mehr in verlangen, als sie zu geben im Stande sehen; dennoch beruhe das eingebrachte Projekt gerade auf einem wichen »Grundsatz. »Er zählte die Lasten auf, welche die Grund- eigenthumer schon»jetzt tragen müßten, und bewies, daß diesel- ben, wenn man die gewohnlichen Steuern unD außerordentlichen Abggben zu verschiedenen Zwecken einrechne, bereits 120 pEt. betrügen unD alfo »das Einkommen selbst überstiegen; deshalb sehen diese Eigenthumeraußer Stande, diese neue Last zu ertra- gen. Dasselbe sagte er in Beziehung auf Die Einwohner beson- ders· der kleineren Städte, und selbst in Bezug auf Warfchau erklärte er, daß der glänzende Zustand dieser Stadt sich jetzt be- deutend verändert habe, und daß, Da Der größere Theil Der Häu- ser nicht veriniethet seh und die Wohnungen überall im Preise fielen, Die Forderung von Abgabem über das Maaß und die Mdglichkeit hinaus, gewiß einen großen Theil der Hauseigen- thumzr» nothigeu wurde, dem Schatz die Administratiou die- ser Hauser zu iiberlassen. Der Seiiator Kastellan Sol- thk ertheilte den Rath, die von den Pächtern zu entrichtendetr Abgabew noch zu erhöhen, indem er auseinander-setzte, daß die Pächter in allen Kriegszeiten am wenigsten zu den öffentlichen Lasten beigetragen hätten. DertDeputirte Jablonsk i behaup- tete, man niusse gleich den Pächteen«auch die Hypothekare mit Steuern belegen. Der Landbote Swidzinski ging bei Be- kämpfung des Gesetz-Entwurfes von dem Grundsah aus, daß der Krieg »nicht mit Steuern, sondern mit Kapitalieii geführt werden musse.· Da die im Auslande projektirte Anleihe von ei- nigen 80 Millionen Gulden, nach den so eben aus England er- haltenen Nachrichten, zu Stande kommen werde, meinte er, so inusse man mit einer Maaßregel zurückhalten, welche dieje- nige Einwohner -,Klasse, die gegenwärtig dein Lande die großten Opfer bringe, am meisten bedriicken würde , und solle man in dringenden Fällen mit Auslegung von Lasten lieber bei der Klasse der sprofe‘ffioiiifie’ti, Handeltreibenden und Kapitalisten beginnen, welche bis jetzt den geringsten Antheil an den öffentlichen Lasten gehabt habe. Der Landbote Rembonw ski verlangte, man möchte in Dem vorliegenden Gesetz ausdrück- lich bestimmen, daß dessen Vorschriften nicht auf-den Theil des Landes ausgedehnt werden sollten, welchen der Feind besetzt halte und zwar deshalb , Damit Der letztere nicht, aufden Grundsatz dieses neuen Gesetzes gestützt, von den Einwohnern dieser Lan- destheile die neu aufzulegenden Steuern einziehen könnte. Hier- auf nahm der Finanz-Minister das Wort, um aufdie man- nigfaltigen Anträge zu antworten. Er bemerkte unter Anderem, daß er in Bezug auf die im Auslande abzuschließende Anleihe noch keine Gewißheit besitze, und selbst wenn diese Anleihe zu Stande käme, könne man doch nicht behaupten, daß sie den Bedürfnissen des Schatzes noch zu rechter Zeit in den Monaten Juni, Juli und August zu Hülfe kommen würde. Sodann fügte er noch zur Beruhigung der Besorgniß des Landboten Swidzinski hinzu, daß die Regierung nicht unterlassen würde, alle Einwohnerklassen auf gleiche Weise zu besteuern, und daß zu diesem Zweck in kurzem Dein Reichstage mehrere Projekte hinsichtlich einer Patent-, Klassen- unD Silbersteiier vorgelegt werden sollten. Nachdem hieran der Antrag, das diskutirte Projekt noch einmal an die Kommissionen zu überweisen, ver- worfen worden, schritten die Kammern zur verhandlung über die einzelnen Artikel desselben und nahmen es zuletzt mit einigen Abänderungen einstimmig an.

Die Staatszeitung äußert in mehreren Artikeln ihren Unwillen über die beabsichtigte Regierungs-veränderung und will darin die Intriguen und Kabalen einer Coterie sehen, welche immer bedeuteiider werde und auf verschiedene angesehene Mit- glieder Der Kammerii ihren Einfluß zu äußern beginne. So, behauptet sie, habe man Herrn Wolowski durch die Aussicht auf eine Stelle im Senat zum Stillschweigen zu bringen gesucht und ihn an der Redaetion des Gefetz-Ci:—rwurfes über die Regie- rungs-veränderung Theil nehmen lassen, und zwar auf ganz ungesetzlicbe Weise, damit er nur nichts dagegen einzuwenden haben sollte; eines noch tingeschickteren Mittels habe man sich bei Herrn Krhslnski beDient, an den der Adjutant des Generalis- simns abgeschickt worden seh, ein Mann, der, obgleich er nicht einmal mit den Russischen Gefangenen zu sprechen verstanden, doch jenem Publizisten habe vernunft beibringen und ihn be- stechen fallen: andere Landboten habe man bei Gastiiiahlen ge- kirrt und katechisit«t, ja selbst hinter der Kammer sehen geheime Apostel, Anhänger des Despotisiuus und Kotigreganisnius, ver- borgen. Das genannte Blatt will alle Namen dieser Ränke- scbniieder kennen und sie publiziren, fobald ihre Machinationen schlimme Folgen haben sollten, damit die Nation sehe, wem sie die Cittzweiung der Geiiiüther, Zank und Hader, ja vielleicht ihr verderben, zu verdanken habe. Hieraus werden folgende Hauptpunkte angeführt, wodurch angeblich un Publikum am meisten Furcht und Schrecken verbreitet würden: erstens, daß man Die höchste Gewalt den Händen eines Einzigen anvertrauen, zweitens, daß man den Reichstag unter mancherlei Vorwänden protogiren wolle, dann die Zurücknahme des Gesetz-Entwuka hinsichtlich verbesserung des Zustandes der Bauern, ferner die Suspension oder Einschränkung der Preßfreiheit und die zu be- fürchtendeii Berfolgungen, ProfeklpkiOUM UUD ElUkekkekUveem wenn die Nation der Wächter ihre eriheitem m Kamme unD Der Presse, beraubt wäre, endlich die Unterhandlungen über eine Basirung des Königreiches auf Die Grundlagen des Wiener Kongresses. Die genannte Zeitung meint, daß es nicht an

U v zisiivsszoeioiw imu

feierlichen Bersicherungen und Deciainatioueii über achten Pan-to-