1831 / 171 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Nachfrage gewesen, wovon wohl der Grund darin zu suchen ist- daß der 19te gerade auf einen Sonntag fiel, wo von den Eng- ländern keine Geschäfte gemacht werben. Die zu Markte ge- brachte Wolle besteht übrigens zur größeren Hälfte in feinen und ztir kleineren Hälfte in ordiiiairen Qualitäten. » · »

-—— Mau schreibt aus Johannisburg 15_. Juni:» »Die Leiche des Kaiseri. Rufsischen Feldniarschalis Grafen v. Diebitsch- Sabaikanski wird künftigen Sonntag den 19ten d. M. bei D»iot- tewen erwartet. Bis zur weiteren Btstllllllllmg- Ob Die Letche Nach St. Petersburg gebracht oder nach der Heimath des ver- storbenen geführt werden soll, wird dieselbe in ein 12 Fuß tiefes Gewölbe, welches in einem Walde, im?!“ VVU del wohlig??? Gränze entfernt, gebaut worden ist, beigesetzt ‚werben. Der Fürst Trübetzkoi und zwei andere Kaiseri- Rlllllsche Otabs-jOfsilleke WIT- Dm in der Nähe ihres entschlafeneu Feldherrn verweilen, 11111, »so- bald der Befehl dazu eintrisft, die»Leiche zur ewigen Ruhestatte zu begleiten. Zur ungestörten Beforderiingderselben iverdeirauf der Straße von Pultusk bis zur spreiifiifchen Granze Russifche Militair-Kommando’s aufgestellt werben. , ·

—- Aus Liegiiisz meidet man: Die erfreulichen Aussich- ten atif eine gesegnete Eriite,» wozu die iiberaussriichtbare Wit- terung des Monats April fast überall berechtigte, sind leider durch die meist ungünstige Witterung des Monats Mai zum Theil ge- trübt werben. Ja saiiimtlichen Kreisen des hiesigen Regierungs- Bezirks haben die im zweiten Drittheile des vorigen Monats eingetretenen kalten Tage und die noch kälteren Nachte den Feld- und Garten-Gewächsen mehr oder minder bedeutenden Nachtheil zugefügt. Ait vielen Orten ist der Winterroggen erfroren, so daß einige Landwirthe sich genöthigt gesehen haben, ihre Felder um- zuarbeiten und, wo solches anging, noch mit Soiniiieriiiig zu be- stellen. Auch die Frühjahrs-Saaten und die Futter-Gewachse haben stellenweise gelitten, eben so die Obstbäumez selbst die stut- getl Hollpflmlzungeu in Wäldern sind vom Frost mehr oder we- niger angegriffen worden. Indessen steht zu hoffen, »daß die ge- gen das Ende des vorigen Monats eingetretene günstigere-Wit- terung den Schaden zum Theil noch heilen werbe. In einigen Ortschaften der Kreise Freistadt, (55611115, Grünberg und Habers- werda hat der Hagelschlag die Feldsrüchte befchabigt. —- Die in Warmbrunn für Glasschieifer, Glasschiieider, Frischler u. s. w. errichtete technische Zeichnen-Unterrichts-Anstak findet erfreulichen Fortgang; auch die Unterrichts-Anstalt in Sagan zahlte gleich nach ihrer (Eröffnung bereits 28 Schüler. v »

—- Auch im Regierungs-Bezirk Miiideii haben_bie frühen Gemüse, so wie die Obstbäuine, durch starke Diachtfroste und»die bis auf die letzten Tage des vorigen Monats stattgehabte D«urre bedeutend gelitten. In den Kreisen sDiinben, Rahden, Halle und Paderborn ist der Roggen stellenweise so stark» beschadigt worden, daß mehrere Noggenfelder haben umgevflugt werden müssen. Im Ganzen genommen ist indessen der entstandene Nachtheil nicht von Bedeutung zu erachten unb wird durch den sonstigen guten Stand der Winterfrüchte, besonders des Weizens, der nicht gelitten at, ziemlich aiisgegiicheii werden« Besonders ungünstig ist die Witterung für die Hanf- und Leinfaat gewe- sen; auch sind in den kalten Nächten des 1.i., 14. und 15. Mai- namentlich in den niedrig belegeneii Strecken, die Eichen- utid Buchentriebe gänzlich erfroren, so daß eine Eichen- und Buchw- inast nicht zu erwarten ist. Aehnliche Berichte gehen auch aus dein Regierungs-Bezirk Münster ein.

—- Die Bade-Direktion zu Swineniünde macht, aus Besorgnisi, daß Viele stch durch die gegenwärtig herrschende Cho- lera abhalten lassen möchten, das dortige Seebad in diesem Jahre zu besuchen, öffentlich bekannt, daß jener Bade-Ort durch die am jenseitigen Ufer der Swiiie getroffenen Vorkehrungen gegen das Einschleppen der Cholera von der Seeseite vollkommen geschützt werde, während von der Landfeite, in Folge ber” durch die Fürsorge des Staats getroffenen Maaßregeln, für Swine- münde ebenfalls nicht das Mindeste zu besorgen seh; daß sonach

das dortige Bad ohne alle Gefahr benutzt werden könne.

0 . III

Cholera.

Das in bem heute ausgegebenen Stücke der Gesetzsaniin- lung bestndiiche Gesetz wegen Bestrafung derjenigen vergehuiigen, welche die Uebertretung der --— zur Abwehrung der Cholera —- erlasseuen verordnun- gen betreffen, lautet folgendermaßen: » «

»Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnadeiiz«Konig von Preußen ic. ic. In (Erwägung, daß es nothwendig ist, den wegen Abwendung der im benachbarten Auslande ausgebrochenen Cholera bereits von Uns getroffenen Maaßregeln die piinktlichste Befolgung zu verschaffen, unb daß dieser Zweck nur durch nach- drückliche und schnelle Bestrafung derjenigen, weiche die in den diesfalls erlassenen verordnungen unb Instructionen enthaltenen Vorschriften beilegen, möglichst erreicht werden kann, setzen Wir hierdurch Folgendes fest:

s. 1. Alle diejenigen, weiche die gezogenen Cordons oder Sperrungslinien auf anberen, als den durch die angeordncten Qua- rantaine-Anstalten dazu bestimmten, Wegen überschreiten wollen oder überschritten sind und auf den Zur-us und die Androhung der daselbst stationirten Wachen oder Patroitillen nicht sofort zü- rückbleiben oder stch zurückbegeben, setzen sich, außer der sonst noch verwirkten gesetzlichen Strafe der Landes«-Beicliädigung, dein Ge- brauche der Waffen aus, unb sie können ohne weitere Rücksicht auf der Stelle niedergeschosseii werben.

9. 2. Wer mit Hiiitergehung der Wachen und Patrouillcn oder unter vereitelung der Kontiunaz die Cordons oder Ster- rungsiiuien übertreteii hat, wird als Landesbeschädigcr angesehen und mit mehrjähriger Festungs- oder Zuchthausstrafe belegt, 111e1:_ che, nach Wiaaßgabe der daraus entsprungenen Gefahr, bis«auf zehn Jahre erhöht und im Falle eines ioirklich dadurch entstan- denen Nachtheils bis zur Todesstrafe ausgedehnt werden kann. (Aligemeines Landrecht Theil li. Titel 20. h9. 691. ‚780. Hof-H

§. 3. Nach gleichen Grundsätzen werden diejenigen bestraft, welche sich ans den Kontuniaz-Aiistaiten oder gefperrten Oertern und Häusern verbotwidrig entfernen. » » v

9. 11. Jede Theilnahme an den §§. 1. bis 3. bezeichneten vergehen, wohin auch die Aufnahme voii nicht legitimirten Fremden, ungleichen ihrer Waaren und Effekten, nicht minder die Gewährung von Transportmitteln fur dieselben gehort, gleich- wie die unterlassene sofortige Anzeige von der erlangten Wissen- schaft der gedachten vergejen, zieht nach dem Grade der ein- tretenden verschuidung, so wie mit Hiiistcht aus die den lieber- trete: selbst treffende s11h11btiiig, ein: bismehrjährige Festungs- „Der Zuchthausstrase nach sich. (Q. 6.1. l. a. des Allgemeinen

Landre t6.) . « · h.ch5. Jusbesondere sollen Gastivirthe und Tabagisteiy so

1080

sie nach denbestehenden Polizeigesetzen treffenden Strafe , mit der Strafe der Landesbeschädiger (§.i 2.)»belegt »und des Fort- betriebes ihres Gewerbes für immer verlustig erklart werben.

9. 6. verbotener verkehr met instzirten oder abgesperrten Ortschaften und Gegenden unterliegt der auf Landesbefchadigung e e ten Kriininalstrafe. (ä. 2.) » gfßä. 7. Diejenigen, iveiche in den Fällen, wo Orts-Kommis- stoiien errichtet sind, von wichtigen Crkcankungs- oder unerwarte- ten Sterbefällen nicht sofort Anzeige gemacht oder-zur Beerdi- gung eines verstorbenen ohne ärztlichen Begrabnißschein beige- tragen haben, trifft eine, den Umständen nach auf zwei Monat bis auf zwei Jahr zu arbitriteude, Gefängniß-, Zuchthaiis- oder

Festungsstrafc.

§. 8. Mit gleicher Strafe werden diejenigen belegt, weiche die öktlich crforderte Hülfe bei der Ausführung polizeilicher Maaßc regeln verweigeru. « §. 9. Medizinal-Personen gehen in dem im §. 8. bezeich- neten Falle außerdem der Praxis in unseren Staaten verlustig. §. 10. Gegen biejenigen, welche aus den KontuinazzAiu stalten, aus gesperrten Häiifetii oder aus Rastellen,- Hospitalern unb dergleichen, Sachen entwenden, soll, neben der Strafe des unter erschwerenden Umständen begangenen Diebstahis, auf die höchste Strafe der Landesbeschädigung erkannt, wofern aber durch den vertrieb der gestohlenen Sachen die Ansteckung»be- wirkt oder vermehrt sehn sollte, die Todesstrafe gegen sie verhangt werben.

§. 11. Dienstvergehtingen der Militairpcrsonen, welche zur verhütiiiig des Cinschreitens oder der verbreitung der Cholera kommandirt worden, sie mögen zum stehenden Heere oderzur Land- wehr gehören, sind als zu Kriegszeiten begangen anzusehen,«wes- halb insbesondere Schildwachten bei Uebertretung ihrer Pflichten und der ihnen ertheilten speziellen Institutionen mit der in den Kriegs-Artikeln §. 14 atigeordneten fechsinonatlichen bis zweijäh- rigen Festungsstrafe, und diejenigen, weiche das Cinschleichen oder Eutweichen verdächtiger Personen oder die Durchbringung von Waaren und Essekten begünstigen, mit der im 25 ber Kriegs- Artikel angedrohten mehrjährigen Festungsstrafe, die biszum Tode verschärft werden kann, bestraft werben. Der hohere und höchste Grad der Strafe wird verivirkt, wenn durch die militai- rischen Dienstvergehungen eine Uebertretung der polizeilichen An- ordnungen wider die Abwendung oder verbreitung der Cholera veranlaßt oder befördert worden ist. » » §. 1.2. Auch gegen Posten und Wachen aus dem Civil- staiide soll diese Strafe zur Anwendung kommen, und niussen dieselben mit den polizeilichen Anordnungen, deren Beobachtung dem koinniandirten Militair, so wie den bürgerlichen Wachtpo- sten obliegt, ingleichen mit deiit Inhalte der §. 11. allegirten Kriegs-Artikel, mittelst spezieller Instruktion genau bekannt ge- macht werden.

§. 13. Die Dienst-vergehungeii der bei den Orts-»Dein- mifslonen, Kontumaz-Anstalten, Rastellen u. w. angestellten Civil-Beamten, ingleichen der örtiicheii Polizei-Bchorden, zu welcher Kategorie auch die wisseiitliche Begiiiistigung oder Theil- nahme an den §§. 1. bis 6. incl. bezeichneten vergehen gehort, werden nach den allgemeinen kriminalrechtlichen Bestimmungen beurtheilt, jedoch wird jederzeit auf das höchste Strafmaaß er- kannt, welches nach Besinden der Umstände und der durch ihre Pflichtwidrigkeit entstandenen Gefahr bis auf lebenswieriges Ge- fängniß unb selbst bis zur Todesstrafe verscharft werden kann. ä: 111. Wider die §§. 11. unb 12. bezeichneten Indireduen tritt kriegsrechtliches verfahren vor den Militair-Gerichten ein. Dagegen bleibt die »1-liitersu«chung 1111_b Bestrafung aller sonstigen in dem gegenwärtigen Gesetze ausgeführten vergehen bem kompetenteu Civil-Gerichte nach näherer Vorschrift der Kri- minal-Ordnung überlassen,vund werden die Jiikulpaten —- so- bald sie der nöthigenfalls vorher anzuordnendeii Kontumaz unter- worfen worden sind —-— dahin abgeliefert. »

§. 15. Die Untersuchung soll in allen Fallen so summa- rifch als möglich geführt, mit größter Beschleunigung nimmer- brocheii fortgesetzt, auch am Schlusse derselben nur»eine Defect- stoii zum Protokoll verstattet und das Erkenntniß längstens bin- nen drei Tagen abgefaßt werben. » « 9. 16. Wegen der Nothwendigkeit ber ber ber Publication der Urtel etwa einzuholendeii Bestätigung hat es bei den dies- falls vorhandenen gesetzlichen Bestimmungen sein Beivenden.

§. 17. . Nach erfolgter Publication der Erkenntnisse werden die zu Gefängniß-, Zuchthaus- oder Festungssirajen verurtheilteii Inkulpaten, wofern sie sich im Arrest nicht selbst zu erhalten im Stande sind, sofort und ohne Hinsicht des ergriffenen Rechts- mittels zur verbüßuiig ihrer Strafe abgeliefert und nur bie Voll- ziehung der etwa wider sie erkannten körperlichen Zuchtigung bis zur erfolgten Rechtskraft des Urtels ausgesetzt.

Wir befehleii sämmtlichen Behörden, so wie allen Uiisereii Unterthanen und überhaupt Allen, die es angeht, insonderheit allen denjenigen, ivelche die ä. 1. gedachteiiCordons und Sper- rungs:Linien berühren oder denselben sich nahern, sich nach ge- genwärtigein Gesetze gemessenst zu achten, und soll solches nicht nur durch die Gesetz-Sammlung bekannt gemacht, sondern auch unverzüglich durch die Amtsbiätter zur speziellen Kenntniß in denjenigen Distrikten gebracht werben, sur welche die angeord- neten Vorsichts-s))laitßrcsgelii bereits eingetreten sind.

Urkundlich haben Wir solches Höchsteigeuhändig vollzogen und mit Unserem Königl. Insiegei bedrucken lassen·

(begeben Berlin, den 15. Juni 1831. ,

(L. S.) Friedrich Wilhelm. Frhr. v. SJlltenfiein. Frist. v. Brenn. Für den Justiz-. Minister: v. Rainer."

eingetheilt und in jedem derselben ein Direktor ernannt wor- den, dem die Oberleitung der gegen bie Cholera getroffenen Magst- regeln anvertraut ist. Ein Gouvernements-Coinitö versammelt stch täglich zur Berathschlagung und Anordnung iietier Maaßre- gelit. Die S3brfeiizlierfammlung findet Abends von halb 6 bis halb Uhr im Freien statt.

L kDer in Riga erscheinende Zuschauer enthält folgende lkll el:

„iliiga, 25. Mai (6. Juni). Die Cholera dauert bei uns zwar fort, aber sie hat nicht ganz die Furchtbarkeit, in der man sie erwartete. In der Stadt selbst sterben zwar Viele, aber Viele werden auch hergestellt. In der St. Petersburger Vorstadt sind fast gar keine Kranke und iiberhaupt nur zwei, beides junge Mäd- chen, in den letzten Tagen gestorben. In der Moskauer Vor- stadt, die längs der Düna hingeht, wiithet die Krankheit am stärksten. Auf dem Landgebiete der Stadt erkranken nnd ster- ben zwar auch (Einzelne, aber es sind lauter solche, die in der Stadt unb vorzüglich auf den Schiffen gearbeitethaben und, als sie stch krank fühlten, nach Haufe gingen. Eine Behaup- tung, bie sich auf viele Erfahrungen beruft, sagt, daß das Diiiia-

Gewühle, das

Die Stadt Riga ist nebst ihren Vorstädten in fünf Distrikte

auf bem Strome von Schiffen und Bz herrscht, bei den seichten Stellen, die er hat, ist fein- Wasse- ierdings jetzt sehr unrein. Vielleicht hat selbst der zu niedk« Eisgang, der zu gelinde war, um den Boden des Stromes reinigen, dazu beigetragen. Die ganze Stadt braucht bekanntll Düiia-Wasser, das durch Puinpen darin vertheilt wird. x ‘„ tefifche Brunnenill —- Aus Dorpat sind hier schon vor eian Tagen sechs junge Acrzte zur Unterstützung der hiesigen Akk angekommen. «

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung

Riga, 29. Mai (11.Juiii). »Die Angst hat man hin ziemlich besiegt. Uebcrzeugt von der hohen Sorgfalt der - hörden, von der einsichtsvollen Theilnahme unserer Aerzte, dies die Krankheit-genauer kennen, die sie zu bekämpfen haben," von der vortrefflichen, höchst liberalen Einrichtung der Spitäs geht-Jedern,iann mit Fassung, wenn auch mit trüber, und » vernünftiger Vorsicht feinen Geschäften nach, unb Handel s Gewerbe stocken nicht« So ziemt es einer Stadt, die sich ein gebildeten Bürgerschaft rühmen kann; und so ist man weis stens aller der Privatübel iiberhoben, welche das öffentliche sehr erschweren konnten. Und wirklich scheint dieses, vielle« gerade durch diese Stimmung, von seiner Heftigkeit zu ves- renz schon am Lsstcu frühe überstieg die Zahl der s 24 Stunden Geiicsenen, 76, die der Gestorbeneii, bei weitem. Bis zum 29sten früh waren seitdem g: fen 6-2, gestorben 59, krank geworden 106, in ber Besserung sindeu sich sil. Ueberhaiipt sind seit Anfang der Epidemie erkr 2134, gestorben 1109, genefen 537. —- Die neue Poststkz auf der Couricre und Neisende ait Riga vorübergehen köms ohne die Stadt zu betreten, ist schon in vollem-Gebrauch. l Werste vor der Stadt (bei Neuerinühien) biegt sie ab und g 9 Werste von Riga (beiKlein-Jungfernhof) über die Dünan der Mitauschen Heerstraße hinüber. Der Uiiiivcg beträgt ei nur 6 Werste.«

Die Allgemeine Zeitung meidet aus Lembergv 2. Juni: »Die Cholera scheint, obwohl die Zahl der Kranken1 den letzteren Tagen zugenommen hat, hier nicht so hartnäckig seyn, wie an manchen anderen von dieser furchtbaren Gii heiingesuchten Orten; denn von den tioch krank Liegenden mehr als die Hälfte schon auf dem Wege der Genesung. i Gesaimiitzahl der hier an der Cholera Erkrankten beträgt: «- 2i). bis 29. Mai 147z davon starben 87 ; krank blieben 60. 30. Mai war der ganze Stand, vom Lüsten angefangen: 210 krankte und 110 Todte. Am slsten war der ganze Stand,v Alsten angefangen: 228 Erkrankte und 117 Todte. Am 1. J ivar der ganze Stand: 2/15 Erkrankte und 122 Siebte. Heute «- 12 Uhr Mittag war der ganze Stand, vom 20. Mai angefang .557 Erkrankte und 198 Todte; demnach stiid in dreizehn Tit nicht mehr, unb zivar nur unter den Juden und der ärnis Klasse, als 357 Personen erkrankt und davon 198 gestorb Von den noch krank liegenden 159 Individuen geben die Meis Hoffnung zum Auskommen. Viel schrecklicher aber wüthet i- Choiera iii Brodh, wo täglich mehr als 50 Personen von " ergriffen werben. Seit der kurzen Zeit, wo die Cholera dasell ausbrach, bis gestern, iviirden von derselben in Brodh Null-J dividuen befallen, von denen bereits über 800'9efterbcn flnb.“

”e171.

‚_—

Beim Ablaufe des Quartals rien (·Mohrenstraße Sie. 34),

30sten M. an uns gelangen

iiartal, unter Zusendung der diesfälligen

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Königliche Majestät haben den bisheri en Landgerichts- ath von Sieghardt zum Rath bei bem tgetzifiaiibeegcriwte « Pgderborii Aliergnädigst zu ernennen geruht.

Muse. Masestat der König haben den Predigern Hammer u Saalam im Regierungs-Bezirk Gumbinneii, und Petri zu ihönhauseu, in der Ali-mark, den Rothen Adler-Orden vierttr lasse zu verleihen geruht. «

Seine Majestät der König haben dem Apotheker Karl i eichert zu Potsdani den Titel eines Hof-Apothekers beizu- egcn geruht.

Berlin, den 21. Juni.

, Heute Morgen gegen 3 Uhr stiid Ihre Köniil Hoheit die rinitisiii _Qieniahlin des Prinzen Albrecht von Trennen, zur Ereiide Seiner QJiajcstät des Königs und des ganzen Königlichen auses, von einer Prinzefsin zu Schönhausen glücklich entbun- eii worden. Diese höchst erfreuliche Begebenheit wtirde der iathduitch Abfesucrungdder Kanonen bekannt gemacht. Die ose seniierin, o wie ie neu eborne tin e’i

1 höchsten Wohlfeyii. g P s "u, besindm sich

Auge kommen: Se. Erteilen} ber Wirkliche Geheime Rath nd zitainmerhcry außerordentliche Gesandte unb bevollmächtigte iiiiisiizcr am KoiiigL Franzosischen Hofe, Freiherr v on W erther, en aris.

silbgereift: Se. Excellenz der Kaiseri. Russtsche General- ieutenantvon Diakoff, über Lübeck nach St. sDetereiburg. cm Athaininerhery Graf von Spüciiler, als Courier nach

e, il .

Königliche Schauspiele. Dienstag, 21. Juni. Im Opernhanse: Ich irre michnii Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Gott und die Bajadere, Ov« mit Ballet unb Pantoiniine in 2 Abtheiluiigen; Musik von Aul- Jm Schacispieihause: Keine Französische Vorstellung. älliittwocb, 2-2. Juni. Jm Opernhause: Correggio, Traii spiel in 5 sIlbtheiliingen, von Oehlenschläger". (Herr N tich, vom Kurfürstiicben Hoftheater zu Kassel: Antoiiio Alles als lebte Gastrolle. Herr Nebensteim Giulio Nomano.)

Zeitungs-Rachrichten.

Es wird ersucht, die zu dieser Vorstellung gelösten unb » »Schaufpielhaus« bezeichneten Billets gegen Opernhaus-Bill A U s l a U D. gefälligst tiiiitauschen zu lassen. « R u ü l a 1 d

Im Schauspieihause: Französische Vorstellung.

. Königstädtisches Theater. Dienstag, 21. Juni. Lindane, oder: Der Pantoffktma

im Feenreiche.

St. PQeters b urg, ll.Juni. Die hiesigen Z eitiin g en enthal- n einen Kaiseri. Ukas, der die Grundregeln für eine schiedsrichterliche ehorde feststellt, deren Zweck es ist, alle Sachen, welche sonst vor die irgetiichen Gerichtshöfe gehören, durch ein auf StimineiuMehw it begründetes Urtheil zu entscheiden. Nicht koinvetent ist tse Behörde in Angelegenheiten, wo von Standesberechtigitii- n, vom Interesse Minderjähriger und Mündel, vom Interesse r Kronenmd von Ktiininai- oder Polizei-vergehen die Rede ist. Machst den (gestern niitgetheilten) beiden Rapporten bringen c hiesigen Zeitungen unter ihren Armee-Nachrichten fol- iiden Bericht: Schilderung der Operationen des GardcsCorps gegen die Ncbcllcn, vom 30. April bis zum 13. Mai.

Beislinet·«Böt-se. Den 20. Juni 183l. Amt-L Fonds- und Geld-Cours—7ettel. (Preufs. Co I THE-sen «-

IszsliyfekjjI Geld.

stroleiika nach Wonzewo den Nebelleii entgegen. Die 2te Bri- de »der leichten Gardc-Kavallerie-Divisioii war theils zur c·rstar«kuiig«dcr Avant-«Gard·e, theils zur Deckung ihres linken Ugclv bestimmt und blieb mit bem Garde-.f;iiisaren«-Reginieiit in oiizcivo nnd Pyski nnd mit dem reitenden Garde-Jäger-Re i- 111‘111 Ostrowa unb Oliidrze,iew·o. An demselben Tage rückte ie IS Gliede-Jafantcric-Brig·ade mit der Batterie-Comvagnic Nr. 4 lMiastkoiv nach Czcrwiii, um ein Echelon zwischen der Haupt- C): und der Adam-Guido des Corps zu bilden; die übrigen Trup- ii Les Garde-Corps aber marschieren aus Lomza nach Zaiiibrow- lich mehr zu ceiitralistrcn. —- Am 1. (13.) Mai rückte die Adam- rde aus Woiizewo nach Przetycza, woselbst Nachrichten einge an- waicnz daß die Macht der Rebellen, 6 bis istausend Mann satt- lischon m der Nähe des Dorfes Wielentka befclude. Die dichten a ringen, welche den ganzen Raum zwischen dem Bug unb ber reib weithin bedecken- gewährten keine Vortheile zii einer Ope- kyn gegen die Rebellcn 111 ben durch diese Wälder gebildeten

conr. 89. 520. 3Prok. pr. com il. 60. 60. fin cour. 60.

5pwk. neue Anleihe der 120 ckJlill. 89. 30. 5brec. Neav filecn ·Deshalb wurde die Avant-Garde mit beordcrt, ohne sich

pr. compl. 69. 25. jin com-. 69. 25. 5111er. Span. verp. h Fllc Wichtige-Aktion einzulassen- die Enivdrer in eine bequemerc sie mit den vereinigten

Frankfurt a. 17. Juni. Oesterr. 5proc. Metall. Jl- FRAle Sviadow zu leiten, wo man soz. 4pkok. 69%. 6 1e. Iowa 42;. 1owk.183. Br. Bank-A ängagzkrddcij 3'111‘113?»“i‘faggcgsgnggtld’gfggin W Flucht schlo- gzoäzoskixrtzigisOålzig 115;. 115-11- Ldvle zU 100 Fl- 15 Nach iii eine bortheilhiiftgcre Stellung bei Wvoannziivsjaitiiib zågßsiicii

. . s 1. J. g. älthza das Vorder-Treffen zurück- bestehend aus einem Ba- sstmdictsch - Jägerh- Regimentgd dein lulliartb: = Bataillon , . 2 c · ar ü en zwei ‘aneuen er e ten e = Mitredacteur Cottel. nie Nr. 2 unb 3 Estadrotien des GardeiKosakenckZchFnclilu -A unter dem Kommando des General-Majori- Poleschka chiii 4ten (töten) Mai Morgens griffen die Nebellett dieses De- einein von allen Seiten an, in ber Absicht, dasselbe abzuschnei-

Auswärtige Börsen.

Hamburg. 18. Juni. Gaste-ist. 511111111. Metall. Mk sprac. 70. Bank- Action 1040.

St. Petersburg, 10. Juni. llanibueg 3 M011. RI-

« Wien, 15. Juni. Sproe. Mein“. 81. 4proc. 70.}. BanknActien 1024€“.

NEUESTE BGRSEN ‘NAGHRIGH'I'EN. Paris, 14. Juni. (ihrer. Rente pr. compt. 89. 10. »

Redactcur Joha. - W“ « Gedruckt bei «A. W. Hahn-

wie Inhaber von Schlafstelien, welche dergleichen ein: oder fort- geschiichene Personen und deren Effekten beherbergen, außer der

Wasser als Getränk sehr nachtheilig wirke. Vei dem großen

Und tu vernichten Allein ihrer vielfach überlegeneu Macht zum

wird hiermit in Erinnerung gebracht daß die Bestellungeit auf diese Zs . .. M Dm Plvvinzen aber bei den Köni l. - I - « « Preuß. Gene. vierteljährlich festgesetzt ist, wofür den hiesigen g Post Aemtem zu machen sind-

um ledoch DIE ekkadkkllclzsI Figer der Auflage für das kommende Vierteljahr abuiessen _ a en indem ont die Cm1111 - « - , Unlerbrechung erleidet Und nicht säiiimtliche Ruiiimer J nennt?" es flch « hiesigen Iiiteresseiiteu, welche die Zeitung bereits jetzt halten,

BL- Sclilulil-Sch. 4 89% 891} 3511W. Eil-englier 4 (12 T Ema_ ) i·. Zier. i . 18 5 99 0111m. "an ist. « Ü“ -'J k- s-.., {5.th fis-si« 22 5 95g, —- Kur- »He-um« zo, i XII »Ist den lebten Tagen des Aprilinoiiats stimmten alle mittigen- Pi. 15.-Er 0m. 30 4 si sei-z Schlesische d1). 4 —- r VLWVstM W"! üpmlth daß die Rebellen, welche eine bedeu- ici»--».i)iii.m.1·(:. 4 55.;— til-sec. d. K.—n.N. 54 El Ulstenmachi bei Sikrozkkoncciitrirt betten, an diesem Punkte neii..2.i»i.siiii.do. .-i 255.}- z.-sci-. .1. ic.- an. —- ss “im ‚um! M NMW UND im! Bug schlugen- um auf das dies- Baisl Stadt—01111;: 4 -— 91 USE UN· Ubtllugeth und gegen das Grube-Cornet die Offensioe Kiik.i»siis.iio. « 4 87z ·. Elgmfctts Demzufolge zog am Zu einen (i2. Mai) bie Amm- lålbiiseiso du. 4:. M —- He)". vollw. Duk. 18.;r iUde desselben, bestehend aus der treu Garbe-Infantcric-Brigade l).-«».O cla. in 'l‘h. —-' 35 .- Neue zij __ _ vstder leichten Compagiiie Nr· 2, aus dem GardesBatailloii der VVesl 11'. l’l";iiicii.iis. 4 933 93 Friedrichsd’or. . 13l nmschm Schaxsschüvcw der “im Brisadc b“ lclchten Gut-de- Gmäsqssz p„s (10. 4 „f 95 Discomo. _ __ 4‘ vollerm-Division nebst der leichten Garde-Batterie Nr. 1 « ' d drei Eskadroncu des Leibgarde- Kosakm-ngimkms, „im

Berlin, Mittwoch den 22steii Juni.

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Unddaß glägänumeratien, hier am Orte bei der Redaa Ahonnenten das Blatt am Vorabend seines Datums durch die eineiggäiein1321192913235fieotggäfi‘kg‘gf 2 Whil- 1111”} i?1:"s«å;«kå’iislsi’ hwiii ebåtfeiikdkiä Essig 1‘622‘522 b Es- HÄLFTE-Pl a . « . « « Quittung; einziehen oder die Abbestellung entgegennehmen zu (allen. adt-Post Dm Pranuiiierations-Betrag sur das nachste

Zur Bequemlichkeit derjenigen

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Trotz scheiterten alle ihre versuche au ber 1iäll‘1‘llNll Tat erkeit er Gerede-»Jaget, ‚ben. außerordentlich sicheren Jslzicliilsseii des same-Isa- taill«oiiv ber Fiaiiischeii Scharfschützen unb besonders auch an ber inustcrhafteii Kaltblütigkcit iiiid Umsicht des tapferen General-J Po- lefchka Von zwei Estadronen der reisenden Jäger der Redellcm die es auf zwei Coiiipagmecii des Gardi--J.i.zcr-t)rcgiincnts abgesehen hatten, wurde bei dieser Gelegenheit bie eine Eskadron völlig in die Flucht geschlagen, wobei sie bedeutend an Mannschaft verlor, die andere aber anfangs durch heftiges Bataillenfcuer zum Stchen ge- bracht uiid dann von ben tapferm Jägern iiiit dciiBaioiietteii vduig vernichtet- so daß nur 1.3 Mann mit dem Leben davon iamen. Bei Aiibriich der Nacht bereinigte fich das Dctascheniciit des General- Maiors Polcfchka mit_bcr .lvaiit-Gardc in der Position bei Won- zcwo. Zu derselben Zeit wurde die in Poreiiibp zur Beobachtung der Empdrcr befindliche Eskadron des Regiinciits der Gardpffäger zu Pferde gleichfalls vou»deiu slten Poliiischcii llhlaiieispchiiiiciit an- gegriffen, hielt aber diesen Aiidraiig niiithig ab unb zog sich, ohne einen Mann zu verlieren, nach Os rowa zurück, wo sie sich ihrem Regunent anschloß. »Der bei dieser Gelegenheit gefangen genommene Lccuteuant Kantinskt vom —ttcu Politischcii Jägers-Justinian sagte aus- daß die Truppcn der Rebellcii in drei starren iroloiiiicii nach Nur, nach Przhcthcza nnd auf bem rechten Ufer der Naceiv nach Ostrolcnka zogen. —« Am .3. (l7.) Mai ging die Adam-Gliede über den FlußOrsza zurück und nahm die Stellung bei dein Dorfe So- kolorvka ein, während dvas Detaschcineiit bes liieiicralsMajors Po- leschka bei Wonzcwo zurückblieb. Noch aiii feibigcii Tage besetzten die übrigen grauem des Gaxdeorpch nämlich die lstc ·(—i,3arde-Ocii- fanteric-Dtviuon,· die·lstc Kni·«iissier-Divisioii und die Schlacht-Flie- serve derArtilleriy eine Position bei Siiiadoiva. Bei Erreichiiiig der Position bei Sokolowka, wohin auch bald daci Oetaschenient des G. M. Polcfthka eintraf, griffen bie Einpbrer die Avaiitslsiarde mit 4 Reginientcrii Insanteric,» 11' Reginicnterii Kavaileric und s Kanonen an. Das ·Dcsils-» im Rücken der Avaiit Garde machte es nöthig, bei Zeiten · die ganze Jiifautcrie nach dem Dorfe “alias abgnfcrtigen, wahr-end das .Lcibhiisiii·cii-Ncgimciit mit 4 anonen dreien-isten Gliede-Bauern Ni-. 2. den Rückzug derselben deckte, uns- ciit Theil des Sappeur-Bataiiioiis unb ber Fiiiiiischeii Scharsthutzcu ber v(bliebe unter bem heftigen Feuer der Rcdcilcu bie Brückan vorn über ben «-liiß, abbrach. Die Einvbrer begannen die Aoazit-(sj)ardc auf bem Rückzuge nach Jakaz heftig zu drängen- Zudem sie sich anstrengtziy sich der Brücke über die (Sri-bin ber ‚Jfifflk zu bciiicistcrnsz Sie erdffnctcii zu diesem Ende gegen unsere Truppeii ein heftiges Feuer »aus lii Batterie-Kanoiieii. Ungeachtet der Mehrzahl ihrer Artillcrte konnten sie nicht Herren drei-Brücke werben, sondern wurden durch bie Ankunft der Biiitcrie-Coiiipagnic Nr. 3; ausder Reserve daran verhindert. —— An diesem Tage zeich- nete»sich bei der verthcidiguiig der Brücke das Fiiiiiläiidischö Garbe- chmieiit insonderheit ans‘. —— Am b‘teu (1:-tcii) Mai unternahmen b1e Nebellcii nichts gegen die Frontc der AvaiitsGardw das Deta- schenieut ‚aber, das aus 7 Tausend Mann bestand, langte uiii Mit- tagszeit»in bem Flecken Kletczkowa an, in ber Absicht, daselbst eine Briicke iibcr den Fluß Riisza zu schlagen, da wir die frühere verbrannt hatten. «3u diesem Zwecke ivurde das GardesDraqoncr- Regimeiit mit zwei Kanonen der leichten GardesBattcrie Nr. 1. und· dann zii ihrer verstärkung das Garde - Jci er chiincut mit zwei anderen Kanonen jener Batteric bcordcrt. Ue Tapferkeit dic- scr beiden Negimentcr udthigte die Eiiipdrcr, welche zu wiederhol- ten Malen den Fluß vor chtezkowa zu vassircii versuchten, je- desmal zum Rückzuge unb hielt sie solchergestait, bis ziiiii folgen- den Morgen- an der Furth auf. »—— Nach .i’t‘encentririuig sämmtliche-r Strettkräfte des Gardc-Corps bei Siiiadoivo unb Jakaz, iviirde es beschlossen- am 7ten (111.) bei Tagesanbruch die Rebclleii mit der ganzen Macht von der Froiitc und auf ihrer rechten Flaiike anzu- reifen, um sie auf diese Weise nach der iarew zu treiben. Allein m dem Augenblicke ging die Nachricht ein, daß sie mit einein star-. kcn Detaschcinent Nur besetzt hätten, unb daß der General-Lunte- uant Baron Osten-Sacke« am sten (17.) in ber ersten Morgciifrühy in Dflrelenfci„auf bem rechten llfer der Narcw voii 1; bis statiseiid und gleichzeitig von einer anderen Koloiiiic ben 6 bis 7taiisciid Mann, »von Czeriviii ber, angegriffen worden und um feine Com- muiiieatioiicn frcizii halten, voiiOstisolciika mich Miastkoivo zurück- gegangen sc·y. Die Bewegung der Rebelleii gegen Nur nnd Mitm- kowo mit einer bem Gliede-Evens weit überlegenen Macht- bedrolite beide Flauko desselben und berstattcte keine tVidglichkeiy sich länger bei Siiiadowo zu halten, besonders da der General Quitten, von allen Seiten her von den Rebcllcii gedrängt- ain 7teii (19) Morgens von Migstkowo nach Loiiiza zurückging- ivodiirch auch die rechte Flanke der Position bei Snjadowo bloßgcstelit warb. Die Wichtigkeit des Punktes voii Bialhstock unb bie Nothwcndigkeit, denselben gegen alle Angrisse der Rebellcu zu fiebern, bewegen zii dein Entschluß- das Garde-Corps in der Richtung nach Bialystock zurückzuziehen Dic- fciu zufolge blieb zur verfügung des General-Adititauteii Bystrdiii die gesaiiiiiitc (siiirdc-Kavallei«ie, mit Ausschluß des Clievalici·-(,55ardc- regiiuciitcs unb dreier Battcriecn der reitenben Garde Artillcrie, damit im Falle eines heftigen Aiidranges von Sciteii der Revellcn die ganze (l,iarde-Kavallcrie, mit Benutzung ber zu Kavallcrie Gefech- teu geeigneten Position bei Siiiadoivo, die Gegner angreifen iiiid hinter Jakaz ziirückwcrfeii könne. Die .i«:iauptn»iacht des Gerbe: aber räumte am 7teii üni·»9 Uhr Morgens die Position bei Siiiadoivo- inauborirte im An ciichte der Rebelleii in ber größten Ordnung nach Gatsch und s udki und nahm gegen Abend die Position bei Mctscholeiiina ein. Eben als die idaiiptmacht des Gerbe dic Siiia- dowsche Positioii verließ, verricthcn digEinvdijcr durch eine Bewe- gung von Szczepaiikow aus-· die« Absicht- die rechte Flaiikc der Arridrcgarde zu umgehen; allein b1e auf iciie Seite gezogenen Re- gimenter der Garde zu Pferde und der Gardc-Kürassiere, mit der Garde-Battcrie uiid einem Batailloii des» Gardc-J-åger-chinientes ndthigten sie, den Plan aufzugeben und eilig nach Mjastkowo zu re- tirireu. Die ArrieraGardedsog sich hieron von Jakai Mich Gotsch iu- eher Am sten (20.) marf trte bie auptmacht des Gerbe nach Lo- „(I’ma um, im Ausweg-Gliede na Mcuzeuiii, während sie das Detaschkment des General-Motore; oleschka in Rudki vor sich hatte- Um 4 Uhr Nachmittags wurde die es von den subtilen angegriffen-

und vcrtheidigte mit der äußersten Stand a ti keit den Wald vor Rubin der drei Male aus Hand in Hand Zinfmgwobei die Empörck wicdcrholcutlich unb mit großem verluste für sie durch den rasch-M Yngriss der (Hardx-Jagcr mit »dem Baionet eworfeii wurden. Diese unteren, unterstützt von ber Finnlcindischcii arde und zweien Kano- nczi der leichten Compagme Nr. 2., behaupteten ihre Positionen bis spat Abends Dessenungeachtet bewog die unverhältnißmcißige Ueber- macht der Rcbclleii unb ihre Absicht, die Position der Arriikrei Gar-de zu umgehen, das Detgschenieiit des General-Major- Po- leschka, liehÖ auf bie Hauptposition bei Menzeiiin zurückzullcbm An dicsciii ‚rage zeigten sich die musicrhafte Tapferkeit und der ims- gzeichaet kriegerische Geist ber Triippen der 4tcii Garde-Infautk.r.ie- lrigade unb des»Ggrdc-Jager-Regimcntcs insbesondere iniieuem Glanze Ohne Rücksicht auf b1e Erschöpfung, welche die ununter- brocheneu Operationen gegen die Nebelleii nach sich ziehen mußten- iioch auf die Ueberlegenheit der Streitkrclfte dieser Letzteren, wider- standen ihnen unsere trefflichen {Brunnen mannhaft; während sie 6 Stunden lang jeden Schritt heldciimüthig verihcidi ten, hielten sie ihrheftigcs Liordrtzigeii auf und verschassten babur dem Reserve- AijtiilcrieparkZeih über die Narcw zu sehen. Die Einpbrer erlitten da- bei einen bedeutenden verlust an Getddteten und verwundetcii und büßtcii wahrend des· Rückzuges selbst 100 Gefaiigcne ein. Nach Aus- sgge der Letztereii agieren an diesem Tage gegen bie alrrieregarbe, bie Sestcii-Detaschenieuts ab erechnet, die ganze tstanfanterie-Divisioii und e111 Theil ber 31m, 3 ’avallerie-Negimcnter, 14 Kanonen unb eine Anzahl von Schulzen nnchugeworbeneii- unter dem persönlichen Kom- mando des Oberbc chlshabers der Polnischen Truppcu- Skrzviiezki. Arn sten (21111111 ) ließ zur Arriisre-Garde auch das reitendc Garbe- Jage«r-Regiiiiciit,» das am 4. (16.) Mai aus Ostrow iiiarfchirt. und am bten itdtciu über Schiimowo nach Duchnc gelangt war, um bie bei Sniadoiv verlegte linke Fiankz des Guido-Evens zu betten. Am iithn (21stcii) in ber Morgens-Dämmerung rückte die Haupt-Macht des Gerne aus Lopuchow überTokoeim feste über die Narcw nach Sholiii tut-d lieferte b1e Position bei jener Uebers-aber- währen), auf dic Nachricht, daß sich große Kavalleric-Massen über Jablonka nach der Narew hinzdgem die Meiste-Garbe, damit bie Enipdrer ihr nicht bei·ci·ivcihnter Ueberfahrtzuvorkiimem unb sie dadurch in den unvor- theilhaften Fall geriethe, auf dem Marsche in ber Flankc angegriffen zu werben, im forcirten Marsche auf Tykocin losgliig und dasselbe am sitenMorgciis erreichtcz Bald nachdem die Haupt-Macht des Yoro-; die Narew bei Zoltkt pastirt hatte, kam die Nachricht- daß sich die Nebeln-u iii starken Massen aus Sokola nach besagter Ueber- fahrthiiibcwegtciu Es wurde daher, in Ermangelung der leich- ten Fravallerm die sich _‚iu jener Zeit iii ber ArriereiGarde befand, »das Leib-Kurassicrchgimcnt Ihrer Kaiseri- Majestcit mit 2 Kanonen der Leib-Gardc-Batterie auf iene Seite der Narcw zur g Beobachtung der Eiiivdrer abgefertigt, welches- da _ es entdeckte- _ daß die sehr zahlreich anrückendeu Streit- ki«äftc«dcrselbcii»fast ans lauter Kavallcric und Ariillerie bestanden- auf dte· rechte Seite des Flusseszurück ing. —- Kauiii hatte es das dicsseitigc lzfcr erreicht, als einige Ko ennen ber Rcbcllen auf dcii icnseitigcn ipbbcn erschienen und sogleich (zucrst die Kavallerie allein, bauu aber (111(1wa Jusanterie, zusammen bis 15,«0il Mann) die cicitschicdciicszsllbucht siegten, den Uebergaiig zu erzwingen. Sogleich rückte das Seinen-dich e Garde-»9tegiii·icut auf den Datum vor nnd stellte zu dessen beiden Seiten seine beiden Batailloiie auf, während einigc·Soldateu ienes Sie iniente, angefeuert durch das persdnliche Beispiel ihrer Otsiziere Lesonders des Unterlieutenaiits Krüdeiier unb des bei deiii«Corps-Stabe angestellten StabssCapitaiiis Shcw wood-Wcrni)i, die mit ausgezeichneter Tapferkeit und seltener Gei- stesgcgciiwart unter dem inbrderischcu Artillcrie-Feuer der Rebellen zuerst auf b1e Brücke stürzten, wobei der Unterlieutcuant Krüdcner als Oper seines Heldcninuthes fiel, da eine· heftige Koutnsion in ber Brust ihn« mitth auf ber Brücke entseelt nicderwarf), in weni- gen Minuten bie Brücke auseinander nahmen und verbrannten. Da eröffneten b1e Gardc-B«attcric-Compagnic Nr.2. längs dein Damme und bieGjarbe;ßattertußemnagnieSie. 4. unb leichte Compa nie Nr. 1 cui heftiges Stegiigfeuer. Die außerordentlich wohlgcri ste- ten verheerendcii Schüsse dieser Artillcrie, —»- deren Wirkungen der tapfere General-Maiw· Ssumarokow, als Komiraindircnder der Gar-de- Arttllerie-· selbst mit ber größten Kaltblütigkcit unb Geschicklichkeit leitgte‚ bis eine Kanonenkugel ihn bei diesem Geschäft im rechten Fiisiz verwundert- wo dann ber bei Sr. Kaiseri. Hoheit dein Gene- ralkzrcldzeiignieistcr angestellte General-Mater Bibikow dasselbe mit gleicher Auszeichnung unb Umsicht fortsetzte- fügten den Einbli- rcrn einen empfindlichen verlust bei, demontirten eine ihrer Kano- nen, sprengten zwei Pulverkasteii in die Luft und zwangen sie zu- leht, ‚ben llcbergang aufzugeben, sich davon zurückzuziehen unb hin- t»er die Höhen eben so eilig zu verbergen- als sie zuvor sich dem Flusse gciiahcrt hatten. Ihr auf dem .Lamnie zurückgebliebeucs Ges- schuiz sehte»ied·och bie Kanonadc bis in bie Nacht fort, ohne gleich- wohl uns-· nbriegeiisbedeutcuden Schaden zuzufügen Zu ber mini- lichen Dem-» wahrciid die Enipdrer Alles aiiwciideteii, sich der Ueber- fahrt bei 9011:1 zu« beiiizichtigem waren die Triippen der Arrierei (jsarbe ‚bei Thkocui übe-r die Narcw ge an eii und stellten sich theils beim Dorfe Krytiia, theils 3 s crs von der Fluß- ueberfghrt auf. Bald darauf näherten sich die Aufrührer dem Orte .ti)kociii »und nachdem sie das Bataillou des Finnlckndischen Leibgardc-Regimciitcs, welches dort zurückgelassen war, um ihren Linian zu beinnign, genöthigt hatten, sich auf die andere Seite des Flusses zurückzuziehen- gelang es ihnen nach einiger Zeit- über die halbzerstdrte Brücke ehre»Scharfschüt-en übersetzen zu lassen- worauf sie, von diesen cdeckt, die Brücke wiederherzustellen begannen. Sp- bald sic damit· crtig waren, rückteii die Kolonncii der Einpdrer mit Hurrahgcschrei heran und waren schon dem iciiseitigen Ufer nahe- als sie pldiilich von dem heftigen Gewchlftiier eines Batailloiis des Finnlckudischen Leibgarde-Regimcntes empfangen wurden; zugleich richtete das längs dem Damm aufgestellte Gesclzüb der leicht-u Bat- terie Nr. 2 mit Kugeln , Granaten und Kart tscheii eine fürchter- liche Niederlage in ben Reihen der Einvdrcr an. Nachdem sie an Getddteten und verwundeteii sechs Ofsiziere und, nach Aussci e’ im Einwohner, .500 Mann verloren hatten, ergriffen sie die lacht

nach Tylocln —- Bei dieser Gelegenheit zeichneten sich durch

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