1831 / 172 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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’nung mit Hinzufügiing der Grunde übergehen solle.

aufgenommen feh, in Erfüllung gegangen wäre. Herr von Ro- baut; wünschte, daß ttlail den Bericht des Kriegs-Ministers über diese Angelegenheit abwarten möchte, ehe man Den Brigi- srhen Soldaten Uilrecht gäbe, tvie dies der Vorschlag öU khUU schiene. Außerdem ivürde die Annahme des Votschbths zU Der Meinung berechtigen, daß den Behörden bei dieser Gelegenheit keinGehorsam geleistet seh. Er wünsche bei)“, daß man sich vorläufig noch nicht mit demselben bescltåfklges HM Jakobs benterfte, daß es nicht die Absicht fro, den Belgischen Soldaten Unrecht zu geben, sondern nur ihr kriegerisches Feuer ztt zügeln und sie zu veranlassen, ill der Folge die Befehle ihrer Obereu abzuwarten, indem solche einzelne Angriffe der Sache des Vaterlandes nur nachtheilig seixn konnten. Herr tkegrelle er: klärte sich mit dieser Bemerkung einverstanden. Herr Del- hougnc widersctztk sich der fofortigetl Untersuchung des Vor- schlags, weil derselbe sage, daß die Belgier die Feindselizstkeiten allge- fangen hatten, lvelches keiitesweges erwiesen seh. Dicserllmstand seh wichtig genug, uni in den Sectioiten genau erwogen zu werden. Die Frage, ob der Vorschlag an die Sectionen zu verweifen oder augenblicklich zu erledigen fett-, gab noch zu einer langen Debatte Anlaß, Der Präsident befragte ettdlich die ver- saitlnllung, lind da das erste Abstimmen zweifelhaft war, so wurde zum nanlentlichen Ausruf geschritten 1111D mit 63 gegen 51 Stimmen entschieden, daß der Vorschlag noch während der Siz- zung von einer von dem Präsidenten zu erneunenden Kommis- sion liittersilcht werden sollte. —- Lliährend nun die dergestalt er: nannte Kommission sich mit Der Untersuchung des Vorschlages beschäftigte, stattete Hr. de {Ehen}; einen Bittscbriften-Bericht ab. Eitte darunter war voll mehreren Italiänischrn Flüchtlingem welche nach Vetgien gekommen waren, 11111 in Der Armee zu Dienen; da sie den Artikel der Eoustitution nicht gekannt hat- ten, welcher es untersagt, nicht naiuralisirten Fremden Grade oder Plätze zu ertheileu. Diese Italiäner bitten, ihnen Die Mittel zu verschaffen, nach Frankreich zurückzukehren, wo sich ihr Depot bestnde. Die Kommission schlug vor, die Bittschrift Dein Minister des Innern zlt überweisen, damit er über die Bittstrller Erkundigitngen einzieht lind ihnen, wenn er ro für angemessen erachte, die erbetene Unterstützung aus dein Fonds für unvorhergefehene Ausgaben bewilligt. Herr A. Ro- denb ach glaubte nicht, daß es ein Gesetz gäbe, welches diesen Jlaliäuifchen Flüchtlingen verbiete, als Freiioillige einzutreten. Auf den Vorschlag des Herrn A. Gendebien wurde die Bitt- fchrift dent Minister des Innern iliid Dein cllriegsiniiiisier zuge- wiesen. ——— Nachdem die Sitzung Z Stunden lang frirspendirt ge- wesen war, ftattete Herr Behh den Bericht im tlianlrn der vor- hin ernannten Kommission ab 1111D äußerte sich unter Andertm folgendermaßen: »Mit eitlem Gefühl deo Bedauerus hat sich die Kommission gezivlitlgett gesehen, in den llntstanden, worin wir uns befinden, einen Beschluß ztt fassen, welcher mit dem Vol-schlage unseres ehrenwerthen Kollegen nicht übereilt- stimntt. Nachdem die Mitglieder der iltontinission densel- ben reiflich überlegt hatten, fanden sie, daß selbiger nicht ganz coitstitlttiomlell sey. Die Majorität ist der Meinung gewesen, ihn zu Derwerfen; eittstintnlig aber hat mail sich dahin entschieden, die in den letzten Tagen in Antwerpelt stattgefunde- neu Feindseligkeiten zu mißbilligeit. Wir haben uns gefragt, was unter diesen Umständen zil thlin fch. Vier Mitglieder ge- gen zwei sind der Meinung gewesen, daß man zur Tagesord- Die beiden Mkitglieder der Qliiltorität siltd darauf bestanden, daß malt eine Deputation an Die Regierung absenden solle, unt sie zit bitten, Die begangenen Feindfeligkeiten zu mißbilligen. Der Koitgreß wünscht vielleicht, zu wissen, was wir Uitconstitlltionnelles in Dein Vorschlage gefundeil haben. Der (legte Artikel der Eonstitution setzt,fest, daß Dem Staats-Oberhaupte das Recht über Krieg 1111D Frieden zusteht. Dieser Artikel ist Schilld Daran, daß die Ma- joritiit selbst den Gedanken, deitt Regeuten eine Deptitatiou zu fenDea, bekämpft hat. Denn lvas sollte man ihm sagen? »Herr Regeln, haben Sie die (hüte, Den Soldaten zu befehlen, daß sie keinen Krieg anfangen sollen.«« Aber vielleicht gefällt es Dein Regenten, eine Vierteistlliide nach dieser Rede den Krieg zu erklä- ren. Er hat das Recht dazu, und wir können ihn nicht daran verhindern. »Ich habe daher die Ehre, m. H., Ihnen die Tagesord- mtng in folgender Form vorzuschlageu: ,,»In Betracht, daß das Wiederaufnehnlen der Feindscligkeiten allein itl der tonstitutionnellen Gewalt des Regentrit begründet ist, illld in Betracht, daß der Patriotismus der Belgischelt Soldaten eine hittlättgliche Sicher- heit gewährt, daß von ihrer Seite und ohne Befehl ihrer Oberen keine Feindfeligkeit begangen werden wird, die den Erfolg der Pläne der Regierung komproinittiren könnte, lind nicht zweifelnd, daß, wenn die Befehle der vollziehenden Gewalt verkannt wer- Den follten, Diefe Uebertretung nachdrüeklieh bestraft werden wird, erklärt der Kotlgreß, daß keine Ursache vorhanden ich, sich mit dem Vorschlage zu befchäftigen.« »Nati) einer kurzen Berathung wurde diese Tagesordnung, mit veränderung der Slßorte: „nach: drücklich bestraft« in »den Gesetzen gemäß beftraft”, all- genommen und die Sitzung llnl 5 Uhr aufgehoben.

Deutschland.

München, 16. Juni. In der gestrigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten vom 15. Juni wurec das Re- sultat der Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Eul- mauu, Willich und Klein, die Stellung der Friedensrichter im Rheinkreise, so wie der dieser Abstinniuing elitspt.-ecl;:ende Beschluß uttd das Begleitungsschreiben desselben an die Kallttner der Reichs- räthe, verlefen lind genehmigt. Die Kammer beschloß, tu bean- tragen, Se. Majestät der König wolle den Friederisrichterii die pragmatischetl Rechte der Staatsdiener lind insbesondere der Richteramts-Fllnctionen ausübenden gewähren. Hieraus wurde die Berathllng über den Nachweis der Einnahmen und Ausga- ben in der Periode 1826 bis 1829 fortgesetzt. Der Abgeordnete Mätzler suchte das Recht denKaminey einzelne Posteit nicht anzuerkennen, darzuthult. —- i‘m Beziehung auf Die vorliegende Rechnung beantragte er Revision des Nachlaß-Gesetzes 1111D Alls- hedung b“ Brutto-Prozente der :’licllt-Beanlten; den Jsarkreis erklärte er für bevorzugt lind glaubte, Die Regie köinie zweckmä- ßiger verwaltet werden; die Position für Gentälde seh zu strei- cm"; die Kammer sey bei Prüfung des Nachweises Rechnungs- Behörde, ulld da dürfe das Gemüth nicht sprechen; die Ge- ntälde sehen für den Staat weder nützlich noch bei den vielen Gallerieen nothwendig gewesen; die Position für Erziehung lind Bildung seh durch diese Ausgabe überschritten worden, denn man mußte nicht die ganze Finanz-Periode zufamntenfassen, sondern jedesRechnungsjahr mache für sich ein geschlossenes Ganze; zir- dem habe man die Slltttltte durch Einziehung der Beiträge zu den Theatern zu ersparen gesucht, auf diese Beiträge hät- ten aber die betreffenden Stadte Anspruch gehabt; allf den Werth der Gemalde habe man bei der Prüfung der Rechnungen nicht zu fehen. Bei den Volksschulen äußerte er sich über das verlangen der Stempelllngen der Schulzeichnisse

1084 und den Mangel eines Schulplans für die Volksschulenz bei der Position für Kultur rügte er den Zustand vieler ehemaligen Klosterkirchen, bei deitt Dispositions-Fonds die Prämie von 10,000 Fl. an den Freiherrn v. Speck für veredlttng der Schafzuchtz er tadelie die Anstellling untauglicher Liquidatiotls-Eontmissalre und das hohe Diuriiunt der Ligllidations-Aktuitre. Bei der Position für Straßen- lind Wasserbau lind Landbau schilderte er den schlechten Zustand dieser Bauzweigez die Vorarbeiten eines Bartes kämen ungeheuer hoch, nicht nothwendige Bauten ivlirdeit unternomrnen,noihwendige aber denGentcillden überbürDet, Die Bau- art seh schlecht, Reparaturen witrdenzunt Nachtheii desAerars vertil- gert, die Kosten aller Staatsbauten selten uitverhältnißmäßig hoch. Er beantragte vermehrung des Landgestüts, verbesserung des Zustan- des der Balllichkciteu der Veteritlarscbule. —- In Beziehung auf Die gestrichencn Posten bemerkte er, es habe nicht im Sinneder Kammer von 1825 gelegen, für ,Odeoit, Pinakothek ec. tr. Gel- der zu bewilligen; diese Bewilligung seh vorzüglich für den Bau von Gefangnisseil geschehen: fur diese seh jedoch nichts gethan worden, auch andere nothige Bauten sehen untervliebenx die Kosten für das Odeon, die Freskrt-Gelnalde in den Arkaden, die Pillakothek sehen deshalb zu streichen; er bemerkte Dabei, daß es nicht zu rechtfertigen sev, daß man die Bedürfnisse zu diesen Bauten zum Theil aus dem Auslande bezogen; in Beziehung auf Brückcnau machte er auf Die großen Utttrrljitlttltlgs:Kosten intu- mehr verlassener Tliesldenzen frühererHerrscher aufinerksamund bean- tragte gleichfalls die Nicl)tanerkeitllullg. In Beziehung altf den sit-ons- seall lltüsse sich dic Kammer aussprechen, der großen Ungleichheitwe- gen, Die deshalb bisherstaitgefunden; denAnkails von Gegenständen historischeil Werthes aus der verlassensehaft des HöchstseeL Kö- nigs dürfe man nicht von deitl Gesichtspunkte des Gefühls, soli-

fein seh er nicht anzuerkennen. —— Bei drin Zolltvesen beantragte er wieder Zolle, einfache Behandlung, Erleichterung des Tran- slts; die Aufhebung der Lotto hielt er nicht für thunlich, wohl aber die Entstehung der Lotto-Kollekten auf Dem Lande, die Er- höhung des Einlags-"Mininlltnis, die verminderung der Färbun- gen. Hierauf betrat der Abgeordnete Plattner die Redner- bühne· Er sprach über das Zollweseli, schilderte nach eitler ge- schichtlichtn Einleitung Die nachtheiligen Folgen, welche aus deitt hohen Tarife 1111D Der gegenwärtigen Organisation hervorgegan- gen, 1111D beantragte einen neuen Zolitarif mit geringen Rollsätzeu und die Erweiterung von Handeloverträgen auf den Grund nie: derer Tarifc. —- Dic nächste Sitzung wird übermorgen statt- sindeit. J t a l i e n.

Florenz, 11. Juni. Vorgestern ist Se. Königl. Hoheit der Prinz von Joiilville von hiernach Lucca abgereift. Wäh-

Palast Pitti bei Der Großherzoglichen Familie; er besichtigte alle öffentliche Anstalten tiitd Sehenswurdigkeitcu iiild besuchte eine Vorstellung 1111 Theater della Pergela.

P o r t 11 g a l.

Englische Blätter enthalten eine Mittheilung des Vil- coiide von Salttarem an Die Haildels:.i’atiltiter in iliffabon. Es werden darin zuerst die Forderungen des Herrn Eassas erwahnt; Dann wird auf deren Unzllliissigieit an unD für fiel), und besonders auf die Unschicklichkeih solche Foxderungcsn durch einen Handels-Komm an Die Regierung gelangen zu lassen, hingewiesen. Der Schluß dieser Vtittheilttng lautet solaendernlaßell: »Uumittelbar nachdem der Franzoslsche Koiisul Forderungen gen-lacht hatte, Die nicht in feiner Kompetenz lagen, wanDte sich die Regierung an Die ver- bütidetell 5Dortugale‘l, mit denen feierliche Traktate existiren, unt diese Angelegenheiten auf eine Weise zu ordnen, die Der Ehre dieser Kolligreiche angemessen ist eilt verfahren, weläses durch das Völkerrecht bei ähnlichen Gelegenheiten festgesetzt ist. Deut- getlläß wurde Dein Eonnuandetlr des nach Dein Tajo gesandten Französischen Geschwaders geantwortet, daß, da Die Portugirsische Regierung in Paris keinen Bevollmächtigten habe, 1111D Da Herr Eassas eben so wenig durch irgend ein der Portllgiesischen Regie- rllng tnitgetheiites Diploln ermächtigt feh, über diesen Gegenstand zuunterhandeln, so halte es die RegieruiigSr. Maj. für unmöglich, sich auf diesem Wegemit der Französischen Regierung zu verständigen ; da matt aber trotz dettt wünsche, zu einer Entscheidung zu kommen, so habe die Regierung beschlossen, augenblicklich durch die Alliir- ten der Krone Porttlgals ztl unterhanDelu; 1111D daß es daher unter diesen Unistäiidetl nicht angemessen sehn würde, die gefor- derte kategorifche Antwort zu ertheilen. Die Regierung hoffe, daß er (der Eommandetir) seiner Regierung so schnell als mög- lich diese Antwort itlittheilen werde; lind daß jede Gewalts- Maaßregel, die er, Dein Geiste dieser SJ'Rittheilung zuwider-, att- wende, von allen Nationen als ein Akt eines eigenmächtigen liitd willkürlichen Angriffs angesehen werd-en würde. —— Unge- achtet dieser OJiitiheilung sind Die Franzosischen Kriege-schiffe dazu geschritten, die Portugieslsche kzirigantitle ,,Eoi·istante«, welche von Para kam, wegzunehitten. Unter diesen ividerwärtigen Umstän- den hat der König, unser Herr, zu besehlcn geruht, daß die obi- gen Details der Königl. Handelskammer initgetheilt werden sol- leu, damit diese veranlaßt werde, die gehörige Bekanntiuachung zu verfügen. Se Majestät hoffen, daß diese verfalle, durch die Mittel, welche schon angewendet sind, lind durch andere, welche Se. Majesiät noch für zweckmäßig erachten dürften, bald aufhö- ren werden. Lissaboih 30 Mai. (gez.) Vizconde von S a ura- rem.« —- Die Lissaboner Zeitungen Dom 2.1111D .1. Juni enthalten keine weitere Details.

Inland.

B erlitt, 21.311111. Der vor einigen Tagen als Eourier hier durchgereisic Kaiseri. Russ. General-Lielltenant Graf v. Erlosf war, all-;-Poienkomnlend, alls unserer Gränzrllicht blözllkkzkeelldltllmg Ü“ vorschriftsmaßigen Qllaralltaine-Zeit zurückgehalten worden, ill Folge früherer lokaler Anordnungen, ttach welchen für Eollrirre ein abkürzendes Reinigungs-verfahren dort stattgefunden hat. Es sittd deshalb die nöthigen Maaßregeln getroffen worden, daß Fälle dieser Art sich nicht wiederholen können, unt auch jede durch solche Ausnahmen mögliche, wenn gleich nur entfernte Gefahr einer Uebertragting der Cholera alls angesteckten Gegenden über die Prettßischen Gränzen zu verhüten.

Beint Haupt-Zoll-Amte SJßittenberge wurDen ini vo- rigen Monat überhaupt 284 unbeladene und 1:58 beladene Kähne tttit Baumwolle, Farbeholz, Zucker Kaffee, Weilt u. f. w. auf: wärts, so wie 20 llllbeladene 1111D 227 beladene Kähne mit Getreide, Brenn- und Nutzholz, Leinwand, Droguerieen u. s. w. niederwärts abgefertigt. Darunter befanden sich 75 Kähtle mit direkten Transito-Gütern nach 1111D von Sachsen llitd Böh- men. —- Ueber das Hatipt-Zoll-Amt Warnow wurden 1101 Eentrier an diversen „Bauten ein:, 56.1 Eentner aus: lind 1.28.1 Eenmer Durchgeführt. Int Ganzen genommen sittd im Monat

,Mai über die diesseitigen Haupt- lind Diebeti-Zoll-Aemter längs

Dein von dettl der Rechnungsständigkeit betrachten, 1111D von die-’

reitd seines kurzen Aufenthalts hierselbst wohnte der Prinz- im »

der Mecklenburgifchen und Haunöverfchen Gränze 166 Wie Getreide und 3201 Stück Vieh eingeführt worden. Ausgefii wurden dagegen über das Haupt-Zoll-Anlt Wittenberge an G treide aller Art 5962 Wispel, worunter 2923 Wispel Weich«

sit- « it-

Cholera. J

Pteußische Staats-

SH ll g ein ei n e

eitltitg

Eitte voitt Königl. Ober-Präsidenten des Großherzogthii Poseit unterm löten Juni erlassene Bekanntlnachung entf" Folgendes: »Eure besondere verordnung vorn heutigen Tage . tersagt alle mit einem Zusalmnenlaufe vieler Personen aus m ferlttelt Orten verbundene kirchliche Wallfahrten und Prozk flotten, so wie die Abhaltung der Jahrmarkte in den.Gräiiztk seit, 1111D ich glaube voraussehen zu Dürfen, daß 31Dermann,_1 der ältothwendigkeit dieser Maaßregel durchdrungen, die dan verbundenen Entbehrungen als ein unvermeidliches uttd kleiner Uebel gern ertragen werde. Dagegen ist es mir gelungen, s Zahl der Aerzte in den Gränzlreisen zu vermehren, 1111D es sl auf Kosten des Staats theils in Den beiden Qtlaraittilitte-sii stalten unD theils auch in den Kreisen Adelnau, SDleftheu, ivtazlaw lind liiitescn sieben besondere Aerzte, außer den ich vorhandenen Kreis-Pl)hsiketn 1111D Wllndärzten, angestellt wz Den, welche die spezielle verpflichtung haben, auf Den Gesu« heult-Zustand in Der Nähe der Glänze zu wachen 1111D den Not leideiiden unentgeltliche Hülfe zu leisten; ich hoffe auch, daß mir möglich fehlt werde, noch einigen anderen von Aerztelt in bloßten Gegenden alif ähnliche Weise zu Hülfe zu konlmen.«

Man schreibt aus Karlobad Dom 16. Juni: »Aus ein gen hierher gelangten brieflirhen Mittheilungen geht herD'or, oz hier unD Da in Dein angränztnden Auslande das Gerücht verbri« tet worden sey, es wären in Karlsbad Shnlptonte der Eholil zum Vorscheine gekommen. Diesem durchaus falschen 1111D s itach ungeglündete Besorgnisse erweckenden Gerüchte kamt nich allein in Beziehung aus die .lcilr-Oerier Karlsbad, Teplitz, Frei zeusbad lind Marienbad förmlich widersprochen, sondern diese auch tttit voller Zuverlässigkeit die versicherung beigefügt werdet daß sowohl in ganz Bot;nneit, wie auch itl deitt angränzeltb Maikgrasthltme Ell-Zähren tlnd Deut 1". K. Antheile von Schl sien, der bcrtihigendste Gesundheits-Zustand herrsche nnD dir selbe bei den in Gallizien in Wirksamkeit gesetzten, durch ti öffentlichen Blätter bereits bekannten, ·Sicherl)eits-:.ltaaßregtl hoffentlich auch werde erhalten werden konneit.«

«F"172. «

Amtliche Nachrichten

Kronik des Tage-.

Jin Bezirk der Koltiglicheit Regierung

zu Athen ist an die Stelle des verstorbenen Pfarrers De- ive zu Güsten der bisherige Hülfspfarrer in Hemntenich, Joh. eltjamin Lettffen, als Pfarrer berufen worDen;

zu Gunlbiitnelt ist denl Prediger Penski in Lötzen die rledigte Pfarrstelle in Engelstein tlnd Dem Pfarrer Atspadin n Kutten die erledigte Psartstelle bei der Litthauischeu Gemeinde u Tilfe konferirt worden;

zu Köln ist der Geistliche Johann Peter Marh zum ikar zu Morsbacly im Kreise Waldbröl, ernannt 1111D demsel- etl das landesherrliche Placet unterm 21. Mai c. ertheilt worden.

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, Angekomnten: Se. Ertellenz der Erb-Hofmeister der ’uritlark Brandenburg, Graf von Königsmarck, aus Dem ttppiiifchen.

Abgereist: Der Ober-Jägermeisier lmd Chef des Hof- agd-Amtes, Fürst Heiitrich zu Earolath-·Beuthen, ach Schlesien.

Der Kaiseri. Rilfsische Staatsrath und Kammerhcrr, Fürst riibetzkoj, nach Eger.

Königliche Schallspiele.

Mittwoch, ’22. Juni. Im Opernhallse: Eorreggio, Traiit spiel in 5 Abtheilintgen, von Ochlenschlägcr. tHerr Sie tieh, vom Kursurstlieben Hostheater zu Kassel: Antotiio Allegr« als letzte Gastrolie. Herr Rebenstein: Giltlio Roitlallo.)

Es wird ersucht, die zu dieser Vorstellung gelosten und mi ,,Scbauspielhatio« bezeichneten Billets gegen Opernhaus-Billet gefaliigft llnitallscheit zu laffen.

Im Schauspielhallsn l’our 1:1 huilii‘nne repräsenlalim de Mr. Clone-i: l) l«’t·lil(s.i-iiknr d’un buranu, vaudevillc cnl ziele, pur Sirt-illa 2) km jirsaitliiststt 1-cj««(sselll.·llion de: L

Zeitungs-Nachrichten.

luiliiksc de Mciii‘il‘ni'nicil7 vnudeville nouvenu en 5 nnnöet (“am In sit-mittlere stiisce Mir Eli-sei remplira lc i‘i'ilc ti A u s l a n d' Belle-11min, dnns lit seunndc cclui de Bertrand et Mlle. Del- R U ß l a U d.

eitelm-i cikllli til- Heulen.) Zu dieser Französischen Vorstellung sind Schauspielhaus-B’7 leis, mit »Dienstag« bezeichnet, gültig.

St. Petersburg, 15. Juni. (Ueber Lübeck mit dem l amosfchiffe.) Se. Majestät, welche dem Kaiseri. Oesterreichi- eben Oberst-Lieutenant Grafen Karaczai einen Beweis Jhres ho- R ö n i g st ä d t i s d3 c z T h e a t e r. » ethohltonlleltzjs 33131“?ll‘;1:,teli11l‘;ää ihn; rdliehdiäunantenen In-

- 22 « ' B tte Benedikt Luts · l « 19ti gmm e « sehe s. z -1 sit e Tee-1 - « --E««W0ch- --- —S.U"l- e V - l W m kls Nach dettt in Rouock erfolgtenTode des Jiiiisischen Konsuls immun Dkk alte Geist m M UWVEWU Welt- Zaubeklllkl it Rostock und Wisntar, Schünemann, ist der Vire-Konsul itt 1112 Akten. ’istnar, Sandmann, mit den Konsulat-Gefchäften beauftragt orden. *)

Odesfa, 4. Juni. Eine Beilage zu dem hier erscheinenden ourrier de la Nottvelle Russie vom gestrigen Tage ent- ält folgende Nachrichten: »Man hat so eben von Dein General- 1laior Schwanz tiltd von dettt Eivil-Gollverneur von Beisam- ieit die Nachricht von der gänzlichen Niederlage des letzten Re- ellenhaufens in Podolielt erhalten. —- Der General-Maja chereinetieff, welcher die Rebellen nach ihrer Niederlage bei

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Berliner Börse.

Den Li. Juni 1831. Amt]. chds— und Gclcl—fCBni—‘gt—Zdtel. (‚Freie/29. Colle-l WILL-irrt bei

j zxj risse-« dem]

. 1 » 1 _ « 7 | . . ) '‚ .' · ' erahneeeäeteinnlnni:.n„naaaeaamaaimnwwaiemaewmewx pr- FULL AM, .22 z 933 ___ KW „.Neumi d0. 4 105 M- ie Stadt Leut-schen zurück lind brachte ihnen einen entscheiden- I’i‘. BUT-L Ubl. ZU 4 81 Sllä Schlesisrhc du. 4 -— 105 s m Schlag bek- Von "mm 1000 Mann starken Cokps Von K...-„,_ti|‚|_„._|‚c_ 4 ssz —· jiksk«0«(j«j(«-«, 54 ·- iebellen wurdeit .3l)0 getödtet, 1.10 zuGefangenen gemacht, 1111D Nornnlntsolulo 4 15:5;- Z.-Scli.d.K.—u.1\'. 55 t' te Uebrigen haben sich einzeln in die Wälder geflüchtet, Deren Zool Staat-Oblig. 4 91 ickicht allein sie vor gänzlicher Atlfreibung zu schützen vermag. -kZlZ-Jlåksb8stit)s 4 T 87i » Der General-Maja Scheremetieff hat den Rebelleit zwei LHIIFISU d)“ ‚I. 45 ·- "”‘k “’“w- Ist-k- 15-1- j anonen (welchen Die Letzteren früher Dein General Ezazki bei eitlem »:.i"««,lk·««»«mä«h1; I 3:21 q; MFJJZJRWXJ “0 : äl- »eberfall in einem Walde abgenommen harten) und vier Multi- (;».»«s-».zl»· p„‘q «j»s 4 .f g», „gfg„‚„’„j « ' J _ 4‘ J tout-starren weggenommen unD einige unserer Seine, Die sie zu -—k « « P f am ergangenen gencgrcht hatten, befreit. —- Fie Mllitair-Kasse der _ _ "“8 « Je eilen, ihr «epäck und auch einige erfonen Dom anderen W c ch s c l C o u r s. Brigff c-- beschlechte,llsogenaltgte spattriotinnethsicgnd in ddie Gequltllder .. . ' ' « ' " .,- » - .. __ leger gefa en. lm 261 en ivarf ein an serer . e e ell- Amtfsszlw ·. I I J J I J I J I «· legt zzzz ‚wie, Der auf Dem Marsche war, 11m slch mit ersterem zu ver- Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . 300 Mit. Kurz 14'1 Mille-h auf Die Nachricht von der Niederlage desseleth lind da

ils-» . . . . . . . . . . . . . . . 300 Mk. 2 Mr. 14817s 145, r kein anderes Rettungsinittel sah, über Satanotf gegen die

- London . . . . . . . . . . . . . . . 1 LStl. Z Mt. - 6 20 Ntjterreichisehe Gränze. Man glaubt, daß diese Bande 2000

Pszlis » - - - : - - - - · - - · · - ZCPO Er. 2 Mk- 81‘} - Rann stark gewesen sehn Dürfte. Es war schwierig, sie einzu-

“im i" V N - · « · - - - · · 180 III· Mt- elen; denn sie wallen sanntttlich zu Pferde llitd sprengtennlit

LIJFHIJFS « « « « · « · - · « - « « Hl ; Itsiäjr : trhängtem Zügel DaDon. —· Man schreibt auch , Der Graf

l«,il«»sz» J J J J J J _' J _‘ J J _' J : : im This g Tage _T W letvuski feh_ an Den Folgen einer Wunde gestorben, 1111D Gene- j.s«.;,,,l«.l-H«.z »· H, wz _ _ · _ » · » _ im H QML __ um al Kolhsko seit der einzige »von den Chess, der entkommen ist.

iustitiam-i- im. . . . . . . . . . . 100 rnit. 3 wisch. —- gsll , —- Dtt Ocstertetchsichc Beobachter meldct3» »Ist

Winseln-il . . . . . . . . . . . . „6110 F1. Kurz _ «- ment Schreiben aus Odessa Dom then d. M. heißt es:-

‚4 «,General Roth ist beschäftigt, das KgswfcheNGglvgnement

.. . .. on den Insur enten zu reitti en. Laut rivat- 'a ri ten wi-

A u S W a r t 1 g e CI r s c n' "f cksetzen sich die dortigen Baüern ihren Gutsbesitzern, welche sie

» ‚I: o ndro 1:, 14.611111. , luch grailsatne Behandlung zwingen wollen, Die Waffen gegen

OPI‘OC- COHS- disk-· 1)1’s'18- J22- lJHII- 6'3. Rsssss JU- Port- 431 te rechtmäßige Regierung zu ergreifen; 240,000 derselben sollen

{reitet in Folge der Einziehung der Güter der daselbst kompro- tlittirten Edelleute der Krone zugefallen fehll.««

Frankreich.

Paris, 15. Juni. Gestern waren die Minister zweimal, Itittags tun 1 imd Abends um 8 Uhr, zu einer Kotlferenz bei errn Casimir Perier versatnmelt.-

Die hiesigen Zeitungen enthielten vorgestern den (in Nr. 155 er Staats-Zeitung mitgetheilten) Aufsatz aus Dem Journal -.- Saint-Petersbourg über die Infurrection in Litthauen unD be=„ leiteten denselben mit ntißbilligendeit Betrachtungen. Heute

M

NEUESTE BGB SEIN "NACHRICHTEN.

Paris, 15. Juni. 5prok. Steine tin cour. 88. 20. spros- 1‘111 com-. 59. 30. öproe. neue Anleihe der 120 Mill. 88. 51‘101- Sieapol. litt 00111“. 68. 511101. Span. verp· 513» Frankfurt a. M., 18.Juni. Oestert. 5proc. Metall. 807%. 80%. 4broc. 60-56. 60%. 273proc. 42'. 1proc.18—s. Br. Bank-Ach ‚1.212. 1210. Partial-Oblig. Uszzsp 11.zz, Lzzsc zu 100 Fl» 157« B. SDoln. Loofe 43%. 113;.

« ’) Ein qzwciter Artikel St. Petersburg befindet sich in Der eilage.

Redactciir Sohn. Mitrcdaeteiie Cottel. »W-

Gedruckt bei A. W. Halm

Berlin, Donnerstag den 231lm Juni.

183l.

Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitun neb ' ' rt e' . zon (Mohrenstraße 34), in den Provinzen aber bei den Königl. Post-Minnen zu machen sind, und daß der Flbeis in? Yen 231%” Dzknxnsrcheieb Äufeä kcuß.· Cour. vierteljahrltch festgesetzt ist, wofür den hiesigen Abonnenten das Blatt am Vorabend seines Datums durch die Stadt-Post frei ins Haus gesendet Wild- «

Uiu jedoch die erforderliche Starke der Auflage für das kommende Vierteljahr abmessen zu kömmt- "Hilfen wir bitten, Die Bestellungen bis spätestens den often d. M. an uns gelangen zu lassen, indem sonst die Interessenten es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn die Zusendung des Blaltes eine

nkekbcxechusspg erieilrzhetdung nichtb fämmtlilche Runämern vom Arg-fange des Quartals an nachgeliefert werben können. iesigen Intere einen, we e ie eitllng ereits letzt )altell, i Wiederum die UMlchtUMz gekl«0sseUlV01’DeU- dUkch die Stadt- 0 d «· « - ' · « uartal, unter Zusendung der diesfälligen Quittung, einziehen oder die Abbestellung entgegennehmen zu lassen. P st m Pranumemmns verlag für. das und)“:

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liest man im Moniteur folgende kurze Anzeige: »In dent Journal poliiique et Iillörail'e de Saint-Pälersbonrg Dom ‘28. Mai ist ein Artikel publicirt worden, der von der Art ist, daß er eine rafche, offene und vollständige Erklärung erforderlich macht. Eine solche ist verlangt worden-«

Mittelst verordnung Dom 121111 D. M. ist der Graf Lobau zum Ober-Befehlshaber sännntlicher National-Garden des Seine- Departements ernannt worden. Zu Obersten und Eominandeilrs der 2ten 1111D steil Legion der Pariser Natiollal-Garde haben Se. Majestat unter den Jhnen vorgeschlagenen Kalldidaten die Herren von Girardin unD Lollbers lind zu Oberst-Lieutenants derselben beiden Legionen die Herren Ganneron tutd Besson ernannt.

Der Courrier de la g.‘Jiofelle, ein in Metz erscheinen- des Blatt, behauptet, daß die Rede, womit die dortige Natio- nal-Garde den König bei seiner Anwesenheit itt dieser Stadt be- willkommnen wollte, ttnd die, wie man slch erinnern wird, der Wortführer nicht zu Ellde bringen konnte, vorher in einer ver- sammlung der Ofsiziere der National-Garde cinntuthig ange- itonittlett worden feh. Ant Tage nach der Audienz habe Der Maire die Ofslziere noch einmal zufainnlenberufen, tun ihnen an- heiinzustellen, eine andere Adresse alt den Monarchen zu« entwer- fen: Diefer Vorschlag seh aber mit 86 gegen 43 Stimmen ver- worfen worden. »Eure strelt e Mißoilligung aus erhabenein Munde,« fügt das gedachte D latt hinzu, ,,ist dem gesantmten

-Ofsizter- Eorpe der hiesigen National- Gast-e zu Theil geworben,

In den Antworten des Königs an den Maire lind an den Wort- führer Der National-Garde offenbart sich Deutlich das Ministe- riunt des 13. März. Man hat uns das Herz des Moitarchen entfrenldet; man hat zwischen dein Throne unD einer ergebenen Einwohnerschaft Argwohn verbreitet; man hat den König veranlaßt, unseren Wünschen sein Ohr zu verschließens obgleich uns in amtlichen Anfchlagzetteln ausdrücklich angeklindigt worden war, daß er bloß in der Absicht reise, die Wünsche lind Bedürfnisse des Vol- kes kennen zit lernen. Von weilt kann er aber diese Wünsche tlltd Bedürfnisse besser erfahren, als von der Nation selbst? Wir ge- stehen, daß wir uns von unserer gegenwärtigen volksthüntlichen Regierung einen andereil Begriff gemacht hatten. Jetzt geben wir sie auf, Denn es tnuß selbst dent vorllrtheilsfreisten Menschen klar sehn, daß wir in Der Ausübung eines unserer heiligstelt Rechte, eines Rechtes, das wir uns durch die Errichtung des Juli-Thrones erworben zu haben glaubten, verletzt worden sind.«

Vorgestern nnd gestern wurde die Ruhe im Faubourg Samt- Deuis ernstlich gestört. Hiefige Blätter enthalten darüber Folgendes: »Ein Haustrer bot vorgestern Abend in dieser Vor- stadt bei einem Uhrinacher eitle Geschichte Napoleons während der huildert Tage zum verkauf aus; Diefer aber schlilg dentHausirer, als er allzu zuoriitglich wurde, ins Gesicht lind verletzte ihm ein Auge-, attf das Geschrei des Haustrers gerieth das ganze Vier- tel in Bewegung, das Volk nahm sich des Geschlagenen an 1111D würde augenblicklich an dein Uhrtiiacher das vergl-innigs- recht geübt haben, wenn Dieferfid) nicht inzwischen in seiner Wohnung verbarrikadirt gehabt hätte-. Unter diesen Umständen begilügte man sich Damit, ihm Die Fenster mit Dem Rufe: »Nic- der mit Dein .Rarllften!“ einfuwcrfen. Einige Abtheillutgen der sMunicipal: und der National-Gatde, die bald ankamen, zerstreu- ten Den Auflauf. Ein Polizei-Eouiniissair erklärte, derltltrinacher solle den Gerichten überliefert werben, und dieseversicheiung be- rlthigte die Gemüther, so daß tritt 11 Uhr Abends in dein ge- nannten Fauboilrg die Ruhe wieder hergestellt war. Gestern früh versanlitlelten sich aber die Bewohner des Stadtviertcis vor dem Hause des Uhrlnachers aufs neue unD unterhielten sich über das Ereigniß ’des vorigen Abends. Als dieser sich hierauf alt eilteilt Fenster zeigte 1111D durch einige tinkluge Worte lind Ge- behrden den Zorn des Volkes rege machte, rettete dieses sich in Menge vor seinem Laden zufammen, riß das Schild und die Fensterladen ab unD machte davon ein Feuer, in welchettt ein Hanswursl, der denUhrmacher vorstellen sollte, verbrannt wurde. Einige Individuen machten sogar Miene, durch die Fenster in das Hallo«eiiizlldritlgeit, tritt sich der Person des Uhrmachers iu bemächtigen, worauf dieser einige blindgeladene Pistolen auf sie abfellerte. Die Municipahlvarde eilte, von einem Pilizei-Eom-

missair tnld mehreren Peiotons der Titationahhiarde begleitet, ,

abermals an lOrt uuD Stelle, tlitd später kamen noch einige Ab- theilungen Dragotter hinzu. «Das Volk zerstreutc sich aber Hist, nachdem es gesehen halte, daß der Uhrmacher in eint-r Hohnan fche unD unter Begleitung einige-· zwanzig ügttniciral;(11111112131 nach der Polizei-Präsektur gebracht wurde. Dennoch diziukriespksrr Auflauf itl Dem Faubourg Samt-Drum den ganzen aag til-er fort uild nahm mit einbrechender Dunkelheit zit: das Voll Fang die Marseillaise littd die SDarifienne; 111 den Straf-en Elero ulid Saint-Denis mußtett die Dragoner mehrere Ehargen

machen, um Die Menge auseinander zu sprengen: einige Haufen tttachtetl versuche, Waffe-n - Niederlagen zu erdre- eben, wurDen aber von der bewaffneten Macht davon abge-

halten. Inl Laufe der Nachtnahm dieUnruhe noch zit;»verbrech·er lind Diebe belttltzteit die Gelegenheit lind verLlchten diLLadeu in der Umgegend des Boulevard, lind til den Straßen St. Denis lind St. Martin zu erbrechen 1111D zu plündern. Gegen 1 Uhr wtlrde in der ganzen Stadt citeiteralmarseh geschlagen, unD tun 2 Uhr versammelte sich die Natlvlllll-Gard«e. Viele Laternen und Fenster, namentlich in den erleuchteten Hausern, wurden Dom

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Pobel zerschlagen, der die jungen Bäume, welche auf den Bon- levards an der Stelle der in den Juli-Tagen uingehauenen ge- pflanzt waren, atlsriß lind als Waffe brauchte. Viele Indivi- duen wttrden verhaftet. Auch einen kleinen Theil des heutigen Morgens dauerten die Unruhen noch fort, Doch gelang es end- lich· den aufgestellten Trlippenntassen, die das ganze Stadtviertel entschlossen, die Ordnung wiederherzustellen-« Der Moniteur außert über Diefe Vorsälle: »Er-usw Unordnltngen sind in verwi- ebener Nacht im Faubourg St. Denis begangen worden; mit Hülfe »der National- Garde und der Linientruppen ist indeß die ostentllche Ruhe gänzlich wiederhetgestellt worden. Wir werden sorgfaliig alle Details sammeln, die das Publikum aufzuklären geeignet sind, lind woraus sich zeigen wird, wie weit eilt Haufe von Untilhestiftern den Wahnsinn unD Die verwegenheit zu trei- ben vermochte. Eine große Anzahl derselben, die auf frischer That ertappt wurden, siild verhaftet worden«

Der sDilo te du Calvado s meldet: »Briefe von verschiede- nen Punkten der westlichen Departements siitd über den jetzigen Zu- stand dieser Gegenden sehr beruhigend. Die Ehouanerie scheint weit weniger Wichtigkeit zu haben, als die seit einiger Zeit ver- breiteteit Nachrichten glauben ließen. Das Ganze beschränkt sich auf einige Banden von widerspenstigen Militairpflichtigen, die matt durch treulose Rathschläge zliin Ueberlanfen verleitet hat, unddie jetzt elend und ohne festen Zufluchtsort leben, lind aus Gesindel, das man Durch Geld zu einem Handlverke bewogen hat, Deffen Die meisten scholl überdrüssig sind. Man schätzt Die Gesanttntzahl der Ehouans auf 3 bis 400 Mann, Die’in 10 bis 12 Banden getheilt sind.«

Der Messager des Ehambres behauptet heute, Dac-

von Herrn Hotlslalir, Maire voll Douleiis, zurückgeschickte Kreuz der Ehreitlegion seh gar nicht für ihn, fonDern für Herrn An- staur, Fabrik-Inhaber und Malre von sJlnthieö, im Bezirk von Dornen-, bestimmt gewesen. Nur durch eitlem Jrrthum seh das betreffende Begleitungs-SchreibenHerrn Housiaux inslnilirt worden, der sich den verdruß hätte sparen können, eilte Königl. Gunstbezeugung zuriickzuweisen, wenn er genauer auf die Adresse geachtet hatte. —- Der Courrier de l’Europe trennt inzwi- schell noch einen.anderen altgeseheiten Kaufmann aus der Pirat- die, Herrn Dupont-Bacqueville, der das ihm verliehene Ritter- kreuz der Ehrenlegion ebenfalls zutückgeschickt habe.

In einem Schreiben aus Eherbourg vom ltten d. M. heißt es: »Dein Pedro ist voll Festigkeit in feinem Entschlusse; er vermißt feine Krone keinesiveges; ill seinem Wesen ist er so ein- fach 1111D natürlich, daß er sich altf der hiesigen Rhede mit einem Matrosen von feinen Privat-verhältnissen unterhielt; Der Kai- ser soll mehrere Millionen und einige Diantattten von großem Werthe mitgenommen haben; Die Kaiserin ist höchst liebenswür- dig; Beide sprechen lelltselig mit allen Personen, die sich ihnen nähern. Bei einein Gastltlahle auf Der hiesigen Marine-Präfek- tllr brachte Dom Pedro die Gesundheit des Königs der Franzo- sen aus:» die Ereignisse, die feilte Abdattkinlg herbeigeführt ha- ben, erzahlt er mit Dieler Gutherzigkeit. Der Plan des Kaisers scheint zu sehn, feine Gemahlin zunächst nach Baum zu führen, Damit dieselbe dort ihre Niederkunft abwarten könne, lind sich Dann in Frankreich niederzulassen. Man versichert, er habe Lud- wig Philipp voll seitter Absicht unterrichtet und dessen Genehmi- gung nachgefncht.”

Der Asslfenhof sprach gestern den verantwortlichen Redak- teur des Blattes la Revolution, Herrn Aittl")oith-Thouret, der angeschuldigt war, die Rechte uild die Autorität der Kammer in eitlem Artikel feiner Zeitung angegriffen zu haben, voll die- ser Anklage frei.

Gerteral:Lieutenant Elausel ist gestern nach Tolllouse abgereist.

Dein Eoltstitutionnel zufolge, hat Herr Sieben hier noch immer den ofsiziellen Charakter eines Belgochen Gesandten.

Der gelvesene Präsident der provisorischen Regierung in Bologna, Herr Vieini, ist auf Korsika altgekoiltllteit.

Der Nation al nennt als verfasser der Artikel in Den ininifteriellen Blättern die Herren Denn Pillet, Redakteur des Journal de Paris, Malitourlle,« Liugllah 1111D Bitet, den Ge- nerathlsvektor Der historischen Denkmäler Frankreichs

Der Messager des Ehantbres berechnet, daß die jähr- liche Einnahme. des Gallikanifchen Klerus sich bis 18.30 auf 137,12111‘1,000 Fr. belaufen habe, worunter 31,732,1‚100 Fr. 0116 Staats-Fonds Die Begrabnisse tragen allein in Der Stadt Print-»der Geisilxchleit jährlich über eine Million ein.

» Fuge .l—’:;orbette »Diana« ist aus Merilo am Slten d. M. in Breit cinaelaufcnc an Bord derselben bestndet sich til als-Peri- kaniicber D'ketst, der beauftragt ist, einen Haltdelovertrag mit Frankreich abzuschließen.

Großbritanien und Jsrland.

Parla nl e tits- verhandlung-en. Jst den Sitzungen DeC Ober- und Unterhaltses vorn täten, iljtett lind l7ten be- schäftigte mail sich nur mit den Etwa-Leistungen Bis zum leh- teren Tage hatten bereits 22l Pairs ihren Sitz eingenommen; darunter befand sich der Graf Don Münster, ehemaliger Oberst Fitzclarence. Beide Häuser haben sich bis zum sl‘iontage Dertagt.

London, 17. Juni. Lord Iohn Rllssell lind Hr. Stanleh sind zu Kabinetthrinistern ernannt, 1111D Die Lords Seston, Kuz- ltalrd, t5111g11ll,.„ileitrini, so wie Hit. Agar Eli-s, werben, wie Die

Tinles meldet, Britische Pairs werben.

Zur Bequemlichkeit derjenigen

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