krank in n ekominen einem estdkbens .:25.——26. Morgens: « h z 9 , s s g in den Hospit:..lcrn 307 53 15 41 in Den Wohnungen 20-1. 64 30 «- · . 26.——27. Morgens: in den Hospiiäiern 30.1. 45 19
194 70 34
298 37 30
in Den Wohnungen V« 27.—28. Morgens: »in den Hospitäiern in den Wohnungen 222 68 46 V. Lssteii——·-29sten waren krank 503 62 v. 29sten——30sten waren krank 488 102 71 v. 30sten——:)"lsten waren krank 468 105 67 42 Les vier-lieben noch krank 464, iti der Besserttng befanden sich 91. Vom 31. auf Den 1. Juni genasen 6.3, starben 2/1, blieben noch krank 1184. Vom 1. auf Den 2. (13.—14.) Juni erkrankten 79, genafen 65 uitd 31 ftarben. Ju der Besseriing bksslldm sich 133. Seit Anfang der Epidemie warett überhaupt erkrankt 2612, genefen 867 und gestorben 12d5. —- Voni 2. auf Den3. (14.——15.)qui ist in Der Stadt selbst Niemand er- krankt und Niemand gestorben; in der St. Petersbtirger Vor- stadt finb 2 erkrankt, aber Niemand gestorben; auf Dem siidlicheii Ufer der Dünn starb einer.“
Matt meidet aus Mitau vom 7. Initi: »Schon unter dent .
20. Mai (1. Juni) hat die Gouveruuneins-Regierung eine ver- ordnung crlasseii, itin den Johannis-Teri:i;n, der hier immer sei-r Viele verfainntelt, sicherer zu machen. wird Jedermann auf: geforbert, feine Geschäfte, so viel wie möglich, nur diirch hiesige Geschäfte-träger oder schriftlich abzitmacheu, bei durchatts noth- wendiger Anwesenheit aber die Zahl seiner Begleitung unb Die Zeit seines Aufenthalts zu beschränken, da eine Ceritiruiig der Stadt eintreten könnte. —- Ziigleich wird bekannt gemacht, daß während des sogenannten Termins weder ein Theater, noch an: dere öffentliche Belustigungen werden erlaubt werben. —- Es ha- ben slch, wie man hört, hier ivirkiich schon einzelne Krankheits- fällc ereignet. Matt spricht von 16 bis 20 Patienteu.« — Fer- ner wird aus Mitaii vom 9. Juni geschrieben: »Hier wird die Vorsicht so ausgedehnt, daß jedes Haus, in welchem ein Mensch von der Cholera befallen wurde, sogleich eeritirt wird und in 24 Stunden purificirt werden muß. Wer ein Haus betreten hat, in weichem sich ein Cholera-Kraitker befindet, steht unter achttägiger Aufsicht, kann Mitau nicht verlassen unb daher auch von der Polizei keinen Reisepaß erhalten« Dessen- ungeachtet waren hier bis gestern Abend 68 erkrankt, 29 Da: von gestorben und nur 2 genefen. —- Das gestern Abend erschienene Bitlletin erklärt: ,,,,In der Stadt selbst ist kein ein- ziger Cholera-Krämer außerhalb der drei Cholera-Krankenhäu- ser.«« Es scheint also, daß alle Befalleiie ohne Unterschied ins Spital gebracht werben.”
Aus Pernau vom 11. Juni schreibt man: Auch hier sind ,,Vorstchtsmaaßregeln« gegen die Cholera gedruckt empfohlen worden; die Krankheit selbst hat uns noch nicht erreicht. —- Bis jetzt sind 63 Schiffe angekommen unb 59 abgegangen. — Das Handelshaus H. Diedr. Schmidt macht so eben bekannt, daß es sein Fahrzeug: «Net Boissa« (Fürchte nicht); ztt Riga beladen lasse-
Aus Dorpat wird unterm 28ften Mai (9ten Juni) be- richtet: »Auch hier stiid alle nöthig-e Vorsichts-s).iiaaßregeln für den Fall des Eintretens der Cholera getroffen, doch ist, so viel man weiß, noch Niemand erkrankt. Die Kol- legia wurden auf die erste Nachricht, daß die Cholera in Riga ausgebrochen seh, geschlossen, und ihr Wiederbeginnen wird durch die Zeitungen bekannt gemacht werben. —- So eben ist hier eine Schrift erschienen, »die Cholera inorbtis, zu Nishni-s)iowgorod beobachtet von Dr. Lindgreen«, die bei unserer medizinischen Fa- kultät großen Beifall erlangt hat. Professor Rathke hatte schon vor einigen Monaten vom verfasser, eiiieiti Dorpatenser, der iit Nishui-Nowgorod angestellt ist, einige fragmentarische Mitthei- lungen über die Cholera bekommen nnD sandte sie ins Ausland; dort wurden fie, ais das Beste, das über die Krankheit erschie- nen ich, votit Geheimerath Rust, Präsident des Prettßischeii Cho- lera-Comite«:’s, zum Druck befördert. Herr Lindgreen, der sich eine kurze Zeit in Dorpat aufhielt, hat hier den Gegenstand ausführlicher bearbeitet."
Die St· Petersburgische Zeitung enthält folgende Nachrichten über den Gaiig der Cholera- - Erkrankt. Geliefert. Gestorben. Gouvernement Kieiv. In der Stadt itiid dem Kreise Swe- iiigorodka voiit 22. bis zum 29. April Im Tsebigirinschen Kreise vom 1. bis zitm 16. April . . . . . . . . Im Joguslawschen Kreise vout 25. April bis zum 10. Mai . . In Bessarabien: und zwar in Der Stadt Kischinew vom 1. bis zuiti 8. Mai . . . . 2-2 In der Stadt Chotiit votit 4. bis zum 28. April. . 10 Im Iasshschen Kreise voiti 2—t. April bis zum 1. Mai . . . . . . . . 113 43 101
119 128 69
Im Kreise unb Der Stadt Bruder vom 26. April bis zum 3. Mai Im Orgäjewschen Kreise v. 29. April bis zitiit 1. Mai . . . . . . . . Im Akkieriiiaiischen Kreise voiu 19. bis zum 29. April . . . . . . . Gouv. Tschernigow: In den Kreisen uttd den Städien Kofelezstmd Njäshin bis z. 5. Mai 452 Gouv. Grodno: - Vom 16. bis zum 20. April . . . . 319 « 92 119 Von dein in Dorpat bestehendehj »szIi·teZ zur Abwendung der Cholera sind seit dem 18. (30.) Wdtjf'tb’o man daselbst vom Ausbruch jenes Uebels in Riga benachrichtigt wurde, folgende voriäiistge Anordnungen vorgenommen worden- 1) Es find bereits und werden noch die kleineren in den Niederungen belegeneit Häuser untersucht, unb finb « gen getroffen, daß sie nicht mit Menschen überfiiilt 2) DieStadt ist in 13 Quartiere getheilt; j einen Arzt und hat bereits einen Aufseher nebst Ge weichem sich stets ein Pferd mit einem Schlitten zur s ten Fortbringung der Erkrankten vorstitdet. 3) Der Aufseher hat mit feinen Gehülfeu besonders auf Reiniichkeit in seinem Bezirk und in dessen Häusern zu sehen
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nnD sich durch Umfragcn von dem Gesuiidheits-Zustande der Bewohner ztt unterrichteit. - ,
4) Sobald sich bei Ieiiianden Die Zeichen der Cholera ritt- stnden, nittß der Wirth des Hauses solches augenblicklich Dem Aufseher seines Bezirks melden unb dieser sich zu deiit Kranken sogleich mit dein Arzte begeben, Der zu bestimmen hat, lob Der Patieiit in feiner Wohnung behandelt oder in eine Kranken-An- stait gebracht werden soli. »
5) Zur Kraitkenpflege find bis auf Weiteres zwei Hospitäicr, zusammen mit 40 Betten, schon in Stand gesetzt. Die Zahl der Betten kann nach Erfordern vergrößert werben. Die Uni- versität hat auch außerdem für ihre Angehörigen zu gieichenth- huf Einrichtungen im Kiiiiikum gemacht.
0) Ilm Die Luft in Der Stadt rein zu erhalten, sind schon Vorkehrungen getroffen worden, den Zusaimuenfluß einer bedeu- teitden »J)ieitschenmasse möglichst zu verhindern.
7) Das Coniitis vertheilt bereits eine gedriickie,. ärztliche, ge- nteiitfaßliche Belehrung über die Zeichen der Cholera, die ver- haltiingsregeln unb Schutzmittel wider selbige n. f. w.
8) Sollte das Comitii, auf feine bereits unterlegte Bitte, zuverlässige Titachrichten iiber den Stand der Cholera nnb Def: fen etwanigc verbreitung in Der Provinz erhalten, fo wird es nicht säumen, sie durch die Zeitung mitzutheilen, wünscht aber Dagegen, daß übertriebenen, oft ganz leeren Gerüchten nicht wil- lig Gehör gegeben und nicht dadurch Unruhe und Beforgiiiß ge- steigert werden möge. "
Anordnungen für den Dorpatschen Kreis.
Auch auf Dem Lande soll die gedruckte ärziiiibis Belehrung in Deutscher unb Ehsinifcher ’J’biacbe Durch Die Bauergerichte, D". Herren Prediger u. f. w. nach Möglichkeit vertheilt werben. Teilitz ist eine Reinigungs-Aiistait errichtet worden, in d c Alles, was durchgeht, einer Gutzton-Moroeauschen Steinche- ri«-ig von einem dazu angestellten examinirten Phariitaeeitien tin- terzogen und, daß solches geschehen, schriftlich bescheiitigt wird. Wer sich in die Stadt Dorpat begeben will, hat diese Be- scheiiiigitiig bei dem zwei Werste vor der Stadt angeorditeten Vorposteii vorzuweisen unb denBestiminungen der dortigen Auf- seher sich willig zu fügen. Gendarmen reiten umher zur Beauf-
sichtignn der Wege unb bestmöglichsier Ausführung jener Siinorb: - « , __ » , g « ' uns einen Mann darstellt-, der, wenn auch nicht aitEttropaischem
nuiigen. So weit die vorläufigen Maaßregeln des Comit6, bei deren verwirklichung und Beobachtung dasselbe auf Die Unter- stutzung aller Menschen-Freunde rechnet.
In einer zu Hamburg am 20. Juni erschienenen verord- nttitg heißt es: »Den aus den Ostseehäfeit von Riga bis Dan- zig, diese beiden Orte eingeschlossen, oder atts künftig angesteckt werdenden Häsen kommenden Schiffen wird nach wie vor das Einsegeln auf Der Elbe zu Kurhaven gar nicht gestattet, sondern werden dieselben ab- nnD sofort an eine förmliche Reiiiigiiiigs- Qitarantaine-Aiistalt gewiesen. Auf gleiche Weise wird mit den- jenigen aus allen Ostseehäfen kommenden Schiffen verfahren, weiche Bett- und Schreibfederii, Pferde- und Kuhhaare, Flachs, Hanf, rohe Häute unb Felle, -Leder, Suchtext, Pelzioerk, Segeituch, Tauwerk, Werg, Wolle itiid alte Kleider geladen haben, falls biefe nicht unverdächtige Gesundheits-Päsfe und vollständige Atteste von einer Reinigungs-Quarantaine-Ansialt beizubringen im Stande sehn sollten. Alle übrige aus den Ostseehäfen, wozu auch die am Sunde, an den Belten bis zum Kattegatt liegenden gerechnet werben, kommende Schiffe wer- den einer angemessenen Observaiions-Qttaraittaine unterworfen, welche für diejenigen Schiffe aus Rusfischeii Ostseehäfcii, die nicht nach Obigem aitsgeschlosseii sind, wenigstens eine Zeit von 21 Tagen, mit Inbegriff der Reisezeit, beträgt. Alle andere Schiffe, tvelche die obbenaiiiiten Artikel an Bord haben, sie kommen her, woher sie wollen, iiiüsseti bei Kitrhaven setzen und nach gescheheiter Untersitchuiig weitere verfügungen erwarten.”
Die Großherzoglich Mecklenburg-Schweriitsche Regierung hat die laut ihrer verordnung vom 8ten D. im Hasen zu Wis- iiiar eingerichtete Anstalt für eine bloße Obfervatioits- Ottenau- taine erklari, worin alle Fahrzeuge, welche iit den dortigen Lati- ben anlanben wollen, sie mögen herkommen, woher sie wollen, einer ärztlichen Untersuchung iinterivorfeit und, nach iiäherer Be- stimiiitiiig der Quarantaine-Ordnung, kürzere oder längere Zeit unter Beobachtung gestellt werben. So viel dagegen die aus wirklich iiistcirteii Häfen, z. B. Riga, Wiudau, Danzig, anlan- genden oder sonst der Infection verdächtigeu Fahrzcuge anbetrifft, so sollen solche überall nicht zugelassen nnD, wenn sie sich den- noch im Hafen von Wisiiiar zeigen sollten, von dort ab und an eine Reinigungs - Quaraiitaine verwiesen werden, so wie auch Schiffe, welche mit giftsaugendeii Waaren, als Häitte::, Hanf, Wolle u. Dgl., belaben finb, sobald sie aus verdächtigen, wenn gleich noch nicht notorisch instcirien, Hafen kommen, überall nicht zugelassen werden können. — Zur Beaufsichtigung im Allgemei- nen ist eine Jmmediat-Kommission, deren Sitz zur Zeit in Wis- titar ist, in Der Person des Großherzoglichen Landraihs von Bas- setvitz auf Schönhof unb des General- Majors von Boddien zu Dobberan errichtet.
Auch iti Braunschweig ist durch verordnung vom l7ten d. M. eine Inunediat-Komtnisston zur Abwendung der Cholera itiedergcsetzt und ais deren Chef der Oberst v· Wachholtz ernannt werben.
Ein Privatschrciben aus Stockholm voiit 17. Juni ent- hält Folgendes: »Die Regierung ist fortwährend auf das sorg- fältigste bemüht, alle mögliche Vorsichts-9Jiaaßregeln zu ergreifen, um Die Geißel der Cholera von unserem Lande abzuhalten. Aehn- lichc Vorkehrungen, wie Diejenigen, Die bereits in Schweden ge- troffen unb Durch Die öffentlichen Blätter zur Kenntniß des Pu- bliktints gebracht worden sind, hat die Behörde auch für Norwe- gen beschlossen, wo gleichfalls Kreuzfahrten bewaffneter Schiffe an den Küsten eingeführt worden sind, tun über die strenge Voll- ziehung Der gegebenen Befehle zu wachen. Da die Regierung gestern aus St· Petersburg amtlich lseiiachrichtiat worden ist, daß die Cholera sich in den ersten Tagen dieses Histonats in Ar- changel, unb zwar nach der Ankunft einiger funfzig Kähite aus deiti GottveriteiiientWiätka,-gezeigt hat, so wird die Aufsicht an Der nördlichen Küste Norwegcns, Deren Einwohner itt lebhaftem Handels- verkehr mit Archangel stehen, noch verdoppelt werben. Es find bereits Befehle hierzu ertheilt werden, in Deren Folge auch eine Koniumaz-Anstalt entweder in Bodöe oder in Der Nähe von Drontheiiit errichtet werden soli. Nach den Berichten unseres Konsuls hatte die Krankheit in Archangei erst 12 Personen hin- weggerafft nan Heu eben keinen besonders bösartigen Charakter zu haben. Nichtsde weniger sollen die verbindungen zwischen die- seiti Hafen uitd Norwegen streng beaufsichtigt werden, so wie denn überhaupt nichts verabsäuuit werden wird, um beide Reiche und mithin auch das übrige Europa vor der Einschleppniig der Cholera zu bewahren. Es versteht sich übrigens von selbst, daß die getroffenen Vorfichts-Maaßregeln itach Maaßgabe der Um- stände und der eingehenden amtlichen Berichte werden erntäßigt werden, damit der Schivedische und sJiorwegifche Handel nicht
itnniitzer „Seife Darunter leide. f « « jedes Schwedische oder Norwegische Sch;ff, das aus einem
iniändischen Hafen ausläuft, sich mit einem Gesundheits-Atteste " versehe, das von Dem Konfuiar-Ageitten desjenigen Landes, wo- -
hin das Schiff segeln will, ober, in Ermangelung eines solchen, von der städtischeii Orts-Behörde zit iegaiisiren ist. Dieselbe Vor- sicht ist unsererseits von allen von Der: Küsten der Ostsee kom- menden Schiffen verlangt worden. Da die Gefahr einer An- stectung hauptsächlich von Seiten Fiimlands droht, so ist bereits unterm liteu D. M. angeordnet worden: 1.) daß jedes Schiff, das aus einem Hafen an den Küsten Rußlands oder Fiunlands,
von Narwa bis Toiiieit einschließlich, kommt, in Satidhain oder
Furusimd, oder in jedem anderen Hafen feiner Bestimmung, eine achttagige Quarantaine halten; 2) daß diese Quarantaine fiik
Schiffe, dicsgiftfangeiide Gegenstände, als Leder, Häute, Lunt- — pen, Hanf, Flachs, Werg oder Pelzwerk, am Bord haben, auf -
14 Tage erhöht werde; 3) daß jede Reise-verbindung über Grißlehauun und Hararanda bis auf Weiteres verboten sein
soli. ——— Atis die amtliche äiiachricht von dont Attsbruche der Cho- ,
lera in Danzig, Liebau unb Siiga finb Diefe Städte für inficirt und die gaii»z»e».t"i’itste von Der bftlichen Gränze von Esthiaud an bis an Die Mundung der Oder sur verdächtig erklärt werben.
Der König hat befohlen, daß
Allgemeine
Preußisihe Staats-Zeitung
F 175.
-ss--».·s! ‚u «-. -,’...«.«.’-:.’-««. » ...-.-·s.- .»----.., ... ....‚..... » » "W · - -—- 4——— -- —-
·Amtliche Nachrichten
Kronik des Tages.
Abgereist: Der Getieral-Intendant der Königl. Museen, iitnierherr Graf von Bruhl, itach Phrmont.
Mithin finden die in den Quarantaine-verordnungen enthaltenen «
Vorschriften auch auf Die aus jenen Gegenden kommenden Schiffe Anwendung-« .
«
Literarifche Nachrichten
Die Jahrbiicher für wissenschaftliche Kritik, die
in ihrem Folgt-fange sich einer aiihaitend regen Theilnahme des wissenfäjicistticheii Publikums erfreuen, enthalten in ihren neuesten so eben erschienenen Blättern (Nr. 114, 115 unb 116) eine interessante illbhandlung über den berühmten Schotien Sie
Iohn Sikiciair von unserem hochgeschatzien Mitbürger Hrn. (51:.-
heiineit chations-Rath Varnhagen von Ense. Das reiche Le- ben des großen Technoiogen, den selbst die Franzosen .„le pl'e. micr ugmnoine de l’Europe" nannten, nnD ein Theil feiner hielnmfaf'fenbcn Korrespondenz, der kürzlich in London an das Licht getreten ist °), geben Den Stoff zu jener Silbhanblung, Die
Ruhme, doch an Erlebnisseit unb Berührungen mit den größten Geistern der Mitwelt eines halben Jahrhunderts unserem Göthi fast gleichkommt. Wir begnügen uns vorläustg, unsere Leser auf diese interessante Abhaiidlitiig attfnterksaitt zu machen.
—- n.
') Thc Cnrrcsprmtlcncc ol' ilic Right Honouruble Sir Jolni Sincleiir, Bat-» Willi rmninisrtnnnm ol« tlic nmsl distinguislied Cha- isziislitts wlm litivc appear-ad in (freut liritnin nncl in l‘orcign Uountries cluring ilie last 5') ynui's. LUHtlUH, 1831. 2 Vols. in 8.
Schauspiele. Sonitabend,»25. Juni. Im Schauspielhause: Improvisa- tion von Herrn Laitgeiifchivarz. I. Abtheilung: 1) Ottvertüra 2) Mündliche epische oder lyrische Improvisation von Hm. Lan- geiischioarz. (Die Aufgaben zu den Dichtungen können aus Dem Gebiete der Geschichte, Philosophie unb Phantasie genommen werden. Es wird ersucht, mehrere Stoffe, sowohl ernsten alt humoristifchen Inhalts, auf kleine Blätter geschrieben, in Die an Der Kontrolle des Schauspielhauses aufgestellten Vasen zu legen.) li. Abtheilung: Christinens Liebe und Entsagung, Draitia in2 Abtheilutigen, nach dein Frauzösischeit, von Theodor Hell. ill. Ab- .theiluitg: 1) Coneertino für Die Violine, von Callivoda, vorge- tragen von deiii Königl. Kammer-Musikus Herrn Ziuttiierinann, (Schüier des Königi. VIiustk-Direktors Herrn Möser). Während Ausführung dieser Musik wird Hr. Langenschwarz 2) drei galante Gedichtc, als Begrtißiing an die Damen Berlitis, niederschrei- ben unb vorlesen, wozu er sich in die zweite Vase humoristische
Königliche
Stoffe erbitter. 3) Komische Improvisation in Oesterreichischetl
Volkssslthuudarh von Hin. Langenschwarz.
Königstädtifches Theater. Sonnabend, 25. Initi. Zutn Ersteninale: Bis Mitter- nacht, Pofse in 3 Akten, nach dem Fraitzösiscben, von Iuiiits von Ribitsch. Hierauf: Der Dachdecker, komisches Geniälde in 5 Rahmen, von L. Angelh. Montag, 27. Initi. Im Schauspieihause: Kaiser Hein- rich VL, historische Tragödie in 5 sJlbtheilungen.
Berliner Börse. Den 2—1. Juni 18.31. Amt-L Fonds- und Geld-Cours-Zeitcl. (‚I’ma/s. Cour.) | Zffiäriejif (Je/d. —
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Brief-Hi Geiz-As
_Sl. - Seitulcl—i‘idn.‘ 90;}— bit-s Uzljiiz PliiniiliislT — Pr. Engl. Anl. H — . .,· l’unim. Pl'andbrl'. 105 l’r. Fug-L Anl. 22 Mis- igniw 11.1‘011111. do. 105 l’r. Engl. Ulil. gilt 81} Schlesische du. -— 105 Kunn. Ulil. in. l. (f. 5D; Mich-L C. tl. K.— u. 54 ·- l\t-utn.1111.500th Z.—Srl1. d. K: u.1\. II «- ßerl. SLhtlL-()llll"„. — König-sitz du. « Eliiiusztsts du.
“0111., du. in Tll. NWiIslznx Plriuilbu UnilsilL Pus. (in.
10.1%
925 Holl. vollw. Dnlc. 18;} —- 3;") - Pier-e dito 19’ —- 513;- Fl‘lCtll‘lCllSd’tn‘. . 13% ' 17.; —'- Fuss Visite-»ti-. . . . . 4 ö
»-
bkjkdkpkkuup
Auswärtige Börsen. Hainburg. 23. Juni.
Ooslerr. Sproc. Metall. 83. 491'116. 70}. Bank-Armen 1045. Iiuss. Engl. Anl. disk Kuss. Anl. llamb. Cert. Bis-L Dän. Eili- Poln. SICH-.
St. Pelersburo'. 14 Juni.
D
Hainburg 3 Man. 8%. Silber-Rubel 372' Kop. Sproc. Insc. in -
Silber 257;. «
NEUESTE DER SEN -NAGHRIGHTEN.
Paris, 18. Juni. 5proe. Rente pl‘. compt. 89. 20. litt conr. 89. ‘25. 3proc. pr. compi. 60. 95. fin com-. 61. 5PWks neue Anleihe der 120 Mill. 89. 50. 5proc. NeapoL litt cour- 68. 50. 5vxoc. Span. perp. 52i.
Frankfurt a. M., 21. Juni. Ocsterr. 5proc. Metall.81;äs 817»F. 4proc. 7()-!. 70is. 2—;—proc. 42%. 1Proc. 18-Z. B. Bank- Akiieu 1241. 1238. spannt-Ort 115;. 115e. eoose zu 100 Fl« 157z. 157. wem. Loose 4-iz. 43;.
Redakteur Sohn. Mitredaeteiir Cottel. -—----s—-——
Gedrückt bei A. W. Hahn.
Zeitungs-Rachrichten.
Ausland.
Rußland.
.- -— Riga, 5. (17.) Juni. In Folge der letzten Opera- tieii des General-Gottverueurs, Baron von der Pahlen, war V Ruhe in Samogitienibeinahe gänzlich wieder hergestellt wor- i. Mehr ais 60 Edelleute hatten sich unterworfen utid die mehntsten Guts-Besitzer sich theils persönlich, theils schriftlich
den genannten Herrn General-Gouverneur gewendet, um sich kGiiade Sr. Kaiseri. Majestät zu unterwerfen. Sie durften ch nicht lange auf diese warten, denn der Baron von der ahien empfing vor wenigen Tagen von deiit Finanz-Minister - Nachricht, daß das Sequester attf alle solchen Edelleuten höreitdc Güter aufgehoben werden solle, die sich freiwillig ge- idet nnD Die Gnade des Kaisers aiigesprocheii hätten. Dieses eispiel der Milde begann bereits in Samogitien die schönsten Früchte tragen, als General Gielgtid durch f eine Annäherung mit regitiairen iippen neue verwirrung in Die Angelegenheiten dieser Provinz ichte. Man hat hier die Nachricht, daß General Gieigud sich in
iteii bestiide unb von einer starken Russlschen Kolonne ver- gt werbe. General Sacken steht in der Nähe von Wian mit ein gegen 10,000 Mann starken Beobachtungs-Corps; meh- e andere in Saiitogitieit vertheiite Truppen-Corps sind, wie es ißt, im Begriff, sich zu bereinigen, um Dem Polnischeit Gene- i gemeinschaftlichen Widerstand zu leisten. —- Was die Cho- a hier am Orte betrifft, so nimmt sie täglich ab. Nicht einen zigeu Taa wurden die Geschäfte unterbrochen; kein einziger in tivität befindlicher Kaufmann hat Riga oder sein Geschäft der ankheit wegen verlassen, auch hat keine Behörde ihre Wirk- itkeit eingestellt, mit Ausnahme einer Abtheiiung des Magistrais, welcher nur Prozeßsachen langwieriger Art verhandelt werben. eberall herrfchte Die größte Ruhe, die nur im Anfange der Krankheit fetaekurzeZeit durch einige Tagelöhner in der Moskauer Vorstadt terbiocheu worden war. Diese waren näiitlich in Folge thörichter errichte über das Schicksal der Kranken, die man aus ihren ohiiitngen ine- Hospital gebracht hatte, von panischent Schrecken rissen itiid zri dem Entschluß getrieben werben, ihre Arbeit zu nasse-it Milde Maaßregeln indessen und Ueberreduiig, so wie « Errichtung ikines Hospitais mitten in der genannten Vorstadt bfi, waren hinlänglich, um Ordnung und vertrauen wieder rziistelien. Man lacht hier über die fabelhaften Nachrichten, evou einigen auswärtigen Zeituitasblätierii über Riga verbrei- twerDen. Wahr ist es, daß wir der Meinung sind, die Cho- a stecke nicht durch Berührung nnD durch Effekten an; dessen- geachtet treffen wir aber auch alle Vorsichts-Maaßregeln, tun verhindern, daß sich kränke Personen aus Der Stadt auf das the Land begeben, nnD bis jetzt sind nur solche Individuen, eint Anfange der Krankheit die Stadt verließen, in den unt- geiideii Dörfern gestorben, in welcheit fich übrigens die Epide- ie nicht im iitiiidesteii weiter verbreitet hat. Käme ein Frem- rhierher und sahe die hier herrschende Haiideis-Thäiigkeit, so iiide er gar nicht an das Dasehn einer Krankheit glauben, Die . it bekämpfen, ititd die Gott sey Dank im Abnehmen ist.
Polen.
. s.iIiarfchan, 21. Juni. Am löten D. M. witrden von den . eichstags-Kammern folgende drei Gesetz-Eniwürfe in Beschlüsse «. rmanbelt: 1) Um die Fonds des Schatzes mit den laut König-
um Dekret vom 17. (29.) Ian. 1828 in Der Politischen aitk angelegten Kapitalien der öffentlichen Iitstitiite zu ver- ehren nnD unt diese Kapitalieu mit einer entsprechenden ttitd iat derjenigen Hypothek zu versehen, die ihnen auf unbewegli: en Gütern zustand, bevor sie ausgezahlt wurden, sollen alle apitaiien der öffentlichen Institute, die unter der verwaltung W Obhut der Landes-Regierung stehen itttd gegenwärtig -256,329 Fl. 20 Gr. betragen, Darlehnsweife Eigenthum des entliehen Schatzes des Königreichs unb Die auf Diefe Iitstititte tgeiragetteit Pfand-Briefe in Folge dessen attf den Schatz ein- tragen werben. Zttr Sicherstellung der deitt Schatze abgetrete: ii Forderungen der Institute werden entsprechende, auf Privat- um hopothecirte und 15,295,000 Fl. beirageiide Staats-Sum-
m angewiefen. Die den Instituten ziikoninieudeii 4 pCt. Zinsen
lieu aus den Kassen des Schatzes gezahlt werben; überdies ird Der öffentliche Schatz den verlust ersetzen, welcher für die nstititte daraus entstehen könnte, daß etwa ein Theil der in idc stehenden Staats-Kapitalien sich in feiner Hypothek nicht holten sollte. Von den zur Amortisation dieser letzteren Kapi- lieii eiiigeiaiifeneit Zinsen ist der öffentliche Schatz verpflichtet, tll‘rechenbe Kapitaiien, entweder in Pfandbriefen oder in baa: m Gelde, in einein bis zur Höhe der its-. ähnlichen Briefeu m Schatze aiisgelichenen Suniiite sich belaufendeti Betrage der Politischeii Bank niederzulegen, indem die erwähnten Ka- iaiien, ihrer Bestimmung nach, ein Eigenthum der Institute sWehen solle-n. Um deitt Schatze die Benutzung der abgetre- neu Kapitalien zu erleichtern, sollen die« gelben Pfand- Wie auf Kosten desselben gegen weiße vertauscht werben. Der Besitztitel Der sogenannten Bergwerksgiiter und der Güter, elche durch die am 17. (29.) Mai 1830 mit der Preußifchen Re- eriiug abgeschlossene Couveiition abgetreten wurden, soll laut erordnung vom 12. (211.) Jan. 1826 auf den Namen der Na- itt iit Der Hypothek regnlirt werben, unb das Finanz-Miitiste- m soll mit diesen Gütern dein landschaftlichen Kredit-verein
' in Piozk eingerückt ist.
Berlin, Sonntag den 26‘}m Juni.
183l.
beitreten und Darauf eine Anleihe von so hohem Betrage bezie- hen, als ihn das Reichstags-Gesetz vom 1. (13.) Juni 1825 ge- stattet. 3) Um die von der Preußischen Regierung nnD den Preußischeii Instituten durch die Conventioii vom 17. (29.) Mai 1830 an das Königreich Polen abgetretenen Kapitalien schleu- nigst zu realisiren, zugleich den Schatz mit den Viiidicationskosten und den bei der gerichtlichen Procedur unvermeidlichen Schwie- rigkeiten zu verschonen, uitd andererseits den Schiildiierit dieser Art Gelegenheit ait die Hand zu geben, mit größerer Leichtigkeit ihre verpflichtungen zu erfüllen, wird die äiiationakRegierung ermächtigt, mit diesen Schuldnerit hinsichtlich der von ihnen, entweber im Ganzen oder in einzelnen Raten, zu leisten- den Zahlungeii und der dazu gehörigen Zinsen, so wie über de- ren vertheilung in Termine, freiwillige verträge abzuschließen. Hierbei wird die National-Regierung befugt, den Schulditern so viel von den zu zählenden Summen abzutreten, als irgend mit dem Wohl des Schatzes verträglich ist. Um diesen Beschluß desto schneller in Ausführung zu bringen, sollen die erwähnten Schuldner aufgefordert werden, sich binnen 3 Monaten, von der Bekaniitmachung dieses Gesetzes an, darüber zu erklären, ob und wie sie gesonnen sind, mit der Regierung hinsichtlich der Befriedigung der an sie zu machendeu Forderungen freiwillige verträge einzugehen. Diejenigen, weiche sich innerhalb der be- stimmten Frist nicht meiden, sollen der ihnen zu gestatteiideii Vortheile und Bewilligungen verlustig gehen; alle OJiaaßregelm welche nur irgend zur Realisatioii den Gläubigerii gesetzmäßig erlaubt sind, sollen gegen sie ergriffen werden, und die Regierung wird sogar befugt, ihre Forderungen mit denselben Rechten, wel- che ihr selbst zustanden, ati Käufer abzutreten.
Der Witze-Präsident von Warschau hat eine verordnung er- laffen, woburch das Hazard-Spiel verboten wird.
Die Staats-Zeitung meldet: ,,Vorgestern Nachmittags hörte matt in Der Gegend des Wieprz eine Kanonadez wahr- scheinlich rührte fie von den Corps der Geiieraie Romarino ititd Rüdiger her.—— Personen, welche vorgestern aiisPodlächieu ange- kommen finb, fagen aus, daß das Corps des Generals Creutz jen- seits des Bug von den Insurgenten überfallen worden seh, wel-
che einer Abtheilttng desselben bedeutenden verlust beigebracht
hätten. — Die Rttssen nähern sich im 3Dloffliifchen Der Weichfei; vielleicht wollen sie einen Uebergaiig auf das linke Ufer des Flusses versuchen.«
Die heutige Warschaiter Zeitung sagt: »Die Nachricht, welche schon längst in inländischen unb auswärtigen Blättern enthalten war, daß nämlich die Ruf-en tin Piozkischen über die Weichsel zu gehen beabsichtigen, bestätigt fich. Ihre ganze Häupt- niacht ist fast in dieser Wojewodschaft kouzeiiirirt. Gestern ging hier die Nachricht ein, daß vorgesterit früh ein aus 300 lKosakcn und 200 Dragoiterti bestehendes Corps mit einigen Gefchützeu Gerade während Dies bor fich ging, fuh: reu einige Fahrzeuge, auf Denen fich Die Beamten der Wojewoec schafts-Kommissioii mit ihren Akten befanden, über die Weichselz die Kosaken gaben eiiiigeinale Feuer auf sie, fügten ihnen aber keinen Schaden zu. — Die Wojewodschaft Podiachien ist fast gänzlich von den feindlichen Truppeii befreit. Eine S.‘lbtheilung unserer Armee, unter den Befehlen des Generals thinsti, nahm ohne Hiiiderttiß Siedlce unb Miendzhrzecz ttiid wandte fich, Da sie nirgend auf Feinde traf, nach einer anderen Richtung hin- General Creutz, welcher zwei Tage vor der Ankunft des Gene- rals thinski über den Brig gegangen war, um sich mit der Haupt-Armee zit bereinigen, Die, wie es heißt, in der Gegend von vazogrod steht, war mit feinem Corps nur 15,000 Mann stark. Das Corps des Generals Rüdiger, welches, nach auswär- tigeit Zeitungen, gegen 16,000 Mann stark ist, hält fast allein die Wojeivodschaft Lublin besetzt, unb Da es von der unter den Befehlen des Generals Toll stehenden Haupt-Armee gänzlich ab-
efchnitten ift, wird es von allen Seiten durch die Corps der Heiterale thinski, Iankowski, Romariiio und Chrzaiiowski ge-« drängt. Vorgestern soll es bereits zwischen Litkowo nnD Kozk zu einem Treffen gekommen sehn. Personen, welche von dort ankommen, versicheru, daß sie vom frühen Morgen an eine hef: tige Kanonade gehört haben, Die jedoch nur kurze Zeit Dauerte. Der Ausgang des Treffeiis ist nicht bekannt.«
Im Warschauer Kurier heißt es: »Das Gerücht, als wäre in diesen Tagen bei Siedice ein bedeutendes Treffen vor- gefallen, bestätigt sich nicht. Unsere Kavalierie rückte in Mien- dzhrzrcz ein. — General Ramarino hat über 100 feindliche Dra- goiter gefangen genommen. —- Die Russeithaben Wofzogrod besetzt, ititd ein Corps näherte fich Der Stadt Piozk, von wo fich in Folge dessen die Wojewodschafts-Kouuniffiou entfernt hat. —- Atts Lublin zieht der Feind nach verschiedenen Seiten hin ab. Die Hauptmacht der Ritsseii konzctitrirt »sich, dem vernehmen nach, zwischen Modlin nnD Sierozk: dort machen sie verschixdeue Vorbereitungen, schlagen Brücken auf unb Dergl., unb es ift Da: her zti erwarten, daß bald bedeutendeKampfe statthaben werben. Alle Melduiigen stimmen darin iibereiii,»daß untere Truppen und die Insitrgenten iit Litthauen sehr günstige Fortschritte machen; bei Sionim soll ein- für uns sehr vortheilhaftes Treffen stattge- ftttiden haben.” » , _ «
In Ostrolenka soll sicb, dein Politische-n Kurier zufolge-, jetzt nur ein einziges Russisches Bataillon bezmdenz ferner heil-s es, daß daselbst einige hundert Politische «gewann, worunter 13 Ofstziere, verwundet in den Lazarethen daniederlägein Dze the- suitdeii sollen nach Lomza, die Stabs-«Offtziere aber nach Bo- bruysk transportirt worden seyn· »
Der sDolnifchen BellIllngIlfOlgC, ist ers-mehreren Pol- nischeit Offizieren, welche iit der Schlacht bei Okapjmka H Ue- fangenschaft geriethen, gelungen, Der Aufmerksamkeit des Feindes zu entgehen und wieder hierher zu kommen. V
Die Staats-Zeitung giebt· folgende Beschreibung von der Kleidung und Bewaffnung der jenseits des Bug herumstrei- senden Insur enien: »Sie irageii Bemkleider aus halbgegerbieni Leder, eine olluschke aus grobem hgrenen Zeuge mit ledernen Akkmkzn Und Eben solchem Kragen, tiber »der Schulter einen le: Dernen Schlauch zu Geiränk unb Lebensmitteln, einen alten Sa-
bel an Der Seite, eine Pistole und in der Hand statt der Lanze eine Staiige, auf Deren Spitze ein geschärfter Zahn aus einer Egge befestigt ist.«
» Der _Gonnnanbeur der bewaffneten Streiikräfte in der Wo- umobicbatt Siluguftowo, Oberst Godlewski, ist krank in Warschau sugekonlmem Um fich hier heilen zu laffen, und hat den Befehl Uber· sCI»U»CVsz in feiner Abwesenheit dem Oberst-Lieutenant Zaliwski übergeben. Er macht im Warschauer Kurier be- kaiint,» daß er nächstens einen kurzen Bericht über die Operatio- nen seines Corps abstatten werde-
» Vorgesteru war ein großer Theil der Reichsiags-Mitgliedek bei etiieni Gastmahle versammelt, wobei sich auch der nett aufge- noinmene Repräsentant Wolhhniens, Graf Qlizar, befand. Ge- stern verreiste die großere» Hälfte der Landboten nnD Deputirten, die erst am löten des nächsten Monats sich wieder in Warfchau versammeln werben. Es heißt, daß Xaver Godebski als Land- bote für den Distrikt Luzk in Wolhhnien anerkannt werden soli.
Der Seitator Wojewode Czarnezki unD Der ehemalige Mi- nister der Aufklärung, Herr Grabowski, haben, nach Berichten des SDolnifchen Kuriers, den von dem Reichstage vorge- fchriebenen Eid nicht geleistet. Auf die an sie ergangene Auf- forderniig von Seiten der Administratioiis-Behörden erwiederten ste, daß sie in dieser Hinsicht eine Erklärung an den Senat eine senden würden. Noch ist aber eine solche nicht eingegangen. Jenes Blatt sagt, der-Letztere habe den Ersteren ausdrücklich be- wogen, nicht nach Warschau zu reisen. Der Warschauer Kurier fügt hinzu, daß auch der Kastellan Alexander Potozki den verlangten Eid nicht geleistet habe.
Jii den hiesigen Zeitungen befindet sich ein Nekroiog des am 1.5teu D. SN. an der Cholera verstorbenen Senators des König- reichsPoleii, Grafen Alexander Bninski, von Julian sJiietncewicz. »Schon in feiner frühesten Jugend,« heißt es Darin, „wibmete stch derselbe der Heldenlaufbahn, itiid vont Jahre 1807 bis zum Jahre 1814 durchlebte er alle Wechselfälle jener blutigen Kriege, das Blutbad an der Berezina, die Htuigersnoth und die schweren Stürme des erzürnten Himmels, mit Ausdauer, Ruhm nnD Zufrie- denheit seiiierOberen. Während desAusbruchs der Insurreetion be- fand fich A. Bninski auf den Gütern feiner Gattin in Liithauenz auf Die Nachricht davon begab er sich in der Mitte des Januar al: lein nnD ztt Fuß über die Gränze. Nach seiner Ankunft in der Hauptstadt iibernahiti er das Amt, die Armee mit Lebensmitteln und allen ihren Bedürfnissen zu versorgen, und wurde«zum Mi- nister des öffentlichen Unterrichts ernannt.“ Zum Lohtt für seine Dienste, heißt es weiterhin, fehen ihm jedoch nur Vor- würfe unb Beschwerden zu Theil geworben, unb kurz vor seinem Ende habe er, des Schicksals feines Vaterlandes eingedenk, ge- sagt: »Nicht die Schärfe des Russischen Schwerdts furchte ich so sehr, als innere Entzweiungeit, Eifersüchteleien und heimliche Einfliisieriiiigeii. Gott möge unser theures Vaterland vor den gefährlichen Folgen derselben bewahren."
————- Von der Polnischen Gränze, 23. Initi. In Warschau herrscht fortwährend eine sehr beunrithigende gereizte Stimmung, die sich namentlich auch gegen den General Skrzh- itezki ausspricht, dein man es zum Vorwurfe macht, daß er sich angeblich von lauter nntüchtigen Militairs, die gewissen hohen Familien aitgehörteii, umgeben habe. Die neuen Operationen des Russischen Heeres tragen ebenfalls dazu bei, die Unruhe in der Hauptstadt zu vermehren, und man steht daher Dem Ausbruche einer Katastrophe ängstlich entgegen. Seit dem 19ten d.M. be- findet sich das Politische Hauptquartier in Warschau, von wo aus der Generalisslmits in den letzten Tagen einzelne Truppeit-Abthei- lungen über Socbaezewo und Modliii den anrückenden Russen entgegengescntdt hat. Diese find am 19ten unb 20ften in Piozk itiid am gestrigeii Tage in Dobrzhn uttd Lipito eingerückt. Die Straßen diesseits von Warschau, itiid namentlich Kutno u. s. w. finb von Kasseit-Beaiiiten und anderen Fiüchtlingen aus Piozk angefüllt , wo die Russischen Truppeii sich sehr gut be- nehmen sollen und nichts Anderes verlangen, als was fie zu ih- rein llnterhalte bebiirfcn. Bei Warschau ist ein Russisches Corps bis Iabloiina vorgedrungen und hat Brücken über die Narew bei Zegrz und Sierozk geworfen. Warscheiitlich ist dieses das Corps des General Creutz, dessen vereinigung mit der Haupt- Arniee voii den Polen nicht hat verhindert werden können. Be- reits sollen sich einige Kosaken auf deiit linken Weichsel-Ufer ge-« zeigt haben. Zwischen dem Armee-Corps des Generals Rüdiger unb dem der Generale Jankowski und Chrganowskh die dem Er-- steten an Streitkräften überlegen sehn solle« ist es, wie man glaubt, schon zum Gefecht eekonimen. Bereits am i9ten d. hat man von Lätowicz itiid Sienniza her eine starke Kauonade gehört. Wir können demnach in Den nächsten Tagen bedeuten- den Ereigiiissen entgegen sehen, um so mehr, als auch der Pol- itische Griletslissiiinis nicht abgeneigt scheint, der Rusfischen Haupt- Armee eine Schlacht anzubieten.
Frankreich.
Paris-, 18. Juni- Der König ritt am 15teu erst gegen Mittag ans Name aus, Da Die Reise an biefem Tage nttr bis Epmai gehen sollte. Der Maire an der Spitze des Stadt-Raths erivariexe tiiiaici’lat einige tausend Schritt vor der Stadt bei der Kirche Notre-Dame-de-Bon-Seeours, wo derselbe sich beurlaubte. Ehr der König in den Wagen stieg, besichtigte Er noch diese schone ‚Kirche, in welcher sich die Grabmäler des Kö- nigs Staiiisläiis von Polen und seiner Tochter Maria Leezhnska,' Gemahlin Ludwigs XV., mit dem Herzen dieser ehemaligen Kö- nigin von Frankreich befinden. In Rooille stiegen Se. Majestät aus, um die dortige bekannte Muster-Wirthschaft des Herrn Dom- basie in Augenschein zu nehmen. Höchstdieselben unterhielten sich hier geraume Zeit mit den drei jungen Aegt)ptiern, die zur Erler- nung Der Landwirthschaft itach Frankreich gekommen sind. In Charmes stieg der König auf Der Mairie ab, empfing die Behör- den und hielt sodann über 5000 Mann National-Gardisten Re- vue ab. In den Reihen derselben bemerkten Se. Majestäi mit vielem Wohlgefallen einen alten Kriegsmann aus der Schlacht
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