1831 / 231 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gestern iiiitgetheilt haben. Die Nachrichten waren, im man

sehr übertrieben.”

mth Die Stadt-Arbeiter Zeitung euch-set Käse ' i Der wie wir e’tern beri tet) am 1;. = Nachncht um ( g . f? wie von Der Capitula-

« 1 Löwen stattgehabten Schlacht, « » liäcliciI dieser Stsadh und meldet weiter: »Der SPUUJ VVUDQMngIJ hatte fein Hauptanartier in dieser Stadt genonuttensp . .ie « o . laiider sind nicht vorgerückt, wie-es heil“, lell M Fische Ueklek diplomatischer verhandlungen bestimmt wordentllh Dali ärmer, Franzosen lind Holläuder die Feindlklllikklken Milieu?“ UUP auf dem sßunite, Den fie in diesem Augenblick besetzt halten, stehen bleiben feilen, bis die strittige Frage auf gutlichent Wege beige- legt werden könne«-« P o l e u.

SBarfchan, 10. Ang. Der Oberst Sierakowski ist von Der RationalzRegierung zum Brigade-General ernannt warben.

Der Municipalrath der Hauptstadt zeigt den Einwohnerii an, daß sie sich darauf vorbereiten sollen, ihre Wohnungen zu Quar- tieren für das Militair herzugcben, da es nloglich feh, daß nach- freue eine fehr große Truppenzahl in Warschau werbe, Posto fassen müssen. _ » _ » «

Der Oberst Zalewski, welcher frnher Die Streif-Corps in der Wojewodschaft S.iluguftowo befehligte, hat jetzt auch ein Kolli- maan in Der Politischen Haupt-Armee erhalten und ist schon mit Dem Feind zilsaiiiiiieiigetrossen.

Die Schtildeit-Tilgungs:Kommission macht bekannt, daß statt der jetzt in Umlauf gebrachten Bank-Villers zu 1 uild 2 Fl» so viel 50 Fl. : fläillet’s getilgt werden sollen, als die Slitiime der ersteren betra- aen wird; da indeß die GesammtsSumme der letzteren 13,434,-i-50 Fl. betrage, von den ersteren aber nur fiir den Betrag von 10 Millionen in Kurs gesetzt werben, so würde natürlich daneben immer noch eine Quantität von 50 Fl. -Billets im Uiitlauf bleiben.

Der Warschauer Universitätsrath hat zwei Konkurse für die erledigten Lehrstühle eitles Professors-.:.der Miileralogie unD eitles Professors der Lateinischen Literatur an dieser Universitat eroff: uet, und zwar sollen die Kompetrnten, der eine ein Programm über den ganzen Kurslls der Mineralogie, in Polnischer Sprache, der andere eine Erklärung des 33——37ften Buches der Natur- geschichte des Plinius, in Lateinischer Sprache, spatcsteiis bis zum 1. Juni nächsten Jahres einsenden, illld müssen dieselben die philosophische Doktorwürde befihen. Mit den Lehrstellen ist

ein Iahrgehalt von 6000 Fl. verbunden. l

Auf den leuten War-schaltet Märkten zahlte man für den Korzez Roggcn 25——29; Fl., Weizen 40——44»;- Fl» Gerste 'AS-«- 28 Fl» Hafer 23——26 Fl» für das Filder Heil 9—14 lind 14 —-—2l. Fl.; für Die Fuhre Stroh S——10 Fl. »

Warfchall, 10. silug. (Alls dein neuesten Blatte des Krakauer Kurier s.) Gestirn wurbe, Dem vernehmen nach, von den vereinigten Kaiiinlerlt eine sehr ivichtige geheime Siz- zung gehalten; man ernannte in derselben eine besondere Kriegs- Deputation an den Generalisstmus, mit Der Volliiiacht,·densclben in seiner Würde zil ftlspendireii, wenn es für nothwendig erkannt

wurde, lind einen Anderen provisorifch in feine Stelle zu er- ;

wählen. Diese Deputation soll aus 2 Regierungs-Mitgliederu, nämlich dein Fürsten Ezartoryski lind Herrn Vincenz Niemojowk ski, aus 2 Smitgliebern des Senats, dein Wojewoden Ostrowski und dem Kastellan Wenzyk, lind ails Mitgliedern der Land- bolen-.Katititier, nätnlich den Herren Swirski, Ignaz Deinbowski, Theodor Morawski, Szlaski lind Villcenz Tyfzkiewicz, bestehen. Die Drputation cilt unverzüglich ins Lager, wo sie einen Kriegsrath trauen lind dann unfehlbar nach ihrem Gewissen ulid Dem Wohl des bedrohten Vaterlandes gemäß verfahren wird.

Der neue General-Gouverneur besucht die Wachtposten lind Beststigungswerke von Warfchau lind Praga bei Tag »und Nacht. Man gewahrt in Allem feine Aufmerksamkeit, Thatigkeit und Umsicht, wovon wir leider seitdem, als der unerfelzliche General- laiiounerueur Krukowiezki Diefe wichtige Stellung aufgab, kein Beispiel mehr hatten.

Es soll ein Telegraph zlvischen der Hauptstadt, dem Lager und der Festung Modliii errichtet werben. Man beginnt bereits daniit,.anf den Auhöhen des jetzigen Kriegsschauplatzes Gelüste und telegraphische Nadeln aufzustellen.

Die Russen verschanzen sich auf deitl linken Weichfelllfer in Lowicz lind auf dem rechten in Lliblinz die Arbeiter erhalten einen Tagclohu von 3 Fl.

. General Rüdiger hat schon einen sehr bedeutenden Theil stiller Streitkräfte auf das linke Weichfelufer hini’ibergefeht. Bis jetzt hatte er fein Hauptquartier aber noch in Kurow auf dem rechtiu Ufer des Flusses. Eine Abtheilung seines Coer hat vor: geftern Ilza, 4 Meilen von RaDoni gelegen, eingenommen. Es war dies ein Theil der leichten Kavallerie, welche nach Radoin

. zu marschirt.

Die Cholera beginnt wieder sich mit erneuter Heftigkcit in

Warschau zu äußern.

Deutschland.

M iin eben, 1-«i. Aug. Se. Majestät der König geriihten, heute Vormittags über alle Waffengattungen der hiesigen Land- mehr und jener der Vorstadt Au große Musterung zu halten. Ckläiinlitliche Truppen bilbeten eine Fronte, die sich von der Tlieatiner- bis zlir LudwigssKirche erstreckte. Se. Königl. Ma- jestät erschienen unt s Uhr lliid wurden mit nlilitairischcr Musik lind dein lauten tut-d herzlichen Illbel aller Bürger begrüßt. Der König ritt erst alle Glieder der aufgestellten Mailnfchast hin- durch lind begab sich sodann auf den Odeonspiai,5, wo die ganze täanbwehr, unter Anführung des Hrn. General-Majors, Grafen von Buttler, im sDarabezii) arfch vor Sr. .‚R‘bnigl. ‘JIiafefi;.it Vor-.- beidesilirte. An der Seite Sr. Königl. hingen.“ tiefe-zip sich Se. Durchl. der Feldulakschalc Fllksi Von Wtede unD ein über: atls zahlreiches UND glattzcndkLGcirlge von General-—v lind Flü- gel-Adjutanten unD anberen Stabs-Ofszikkeu, Das Aussehen und die Haltung aller Laudwehrliianner (wohl gegen 2000 an Der Zahl) war vortrefflich, unb das Wetter konnte nicht günsti-

cr sehn.

g Am Isten d. werden Se. Majestät der König sich nach verchtesgaden begeben unD daselbst bis zum 8. Okt. verweilen. ”Pils Ditoberfeft wirb erst am 9. EH”. gehalten werben,

Ihre Majestät die regierenbe Konigin wird bis zur Mitte Septembers von Dobberau in Berchtesgaden “man“,

Der durch feine militairischen Schriften allgemein lind rühm- llchsi bekannte Ingeniellr-Hauptmaiin v. Xhlander ist nach Frank- furt zur fliiilitaie:.‘oimniffion des Deutschen Bandes versetzt

_ 1332 LUxeMbllrg, 13. August. Man liest im hiesigen Jour-

nale: »Der Mangel an aller Polizei erhöht Die Unordnung, verwaltung innerer Provinz

welche in der insurrertionellen . » » _ herrfcht. Alle Einivol)ner-.N?lasseit des lsiroslhckivgthllllls wenn:

den ihre ängstliche Lage mehr als jemals. Die Forsten nnb Fel- Der sind ohne Hüter, die Geildaruieu sind- fort, ‚eblgiebtnwebcr Sicherheit noch Aufsicht, Räuberei lind Belteleureißen liberal! ein; das Belgifche Bataillou, welches charakteristisch genug den Beinanlen: das »h«ollischc« führt, hat, nachdem es die Gegen- Den, wo cs gehauft, fürchterlich gequält-und ·zllg·ericiltet, bei sei- iiclii Abmarsche Stellvertreter zurückgelassen, die"jeiiier ganz wier dig sind. Deferteiirs von diesem Corps verheereii das Land-, treiben sich in Der Nähe der Landstraßen herum lind fluchten in Die Wälder, um fich aller verfolgung zlt entziehen. »Man hat deren im Grünwald lind im Vaunlbufch gesehen. Diese Bose- wichter trotzen den sich selbst überlassenen·Behorden ungestrastz Diejenigen, welche fich keiner Gefahr aussetzen wollen, werden daher wohl thun, Vorsichts-Maaßregeln zu ihrer Sicherheit zu

nehmen.”

S ch w e i z.

·1-2..August. Sobald in Lausaisne die Nachricht vom Allsbruch der Feiudfeligkeiten zwischen »Holl»and und Belaicn eintraf, wurde der Kommandaiit der Division zor- rer zu St. Mauriz in Wallis durch einen Eilboteil davon in Kenntniß gefeht. Es werden sofort iiaaßregeln getroffen, um den Militairposten, welcher die verschanziiuaen vim Wallis besetzt hielt, zu verstärken lind nöthigeiifalls die verbindung der Sini- plonsiraße zu unterbrechen.

Ein am Montag den 8ten D. tons auszebroslszicnes Gewitter hat geitde Gegend hart mitgenommen.

Italien.

Rom, 6'. Aug. Der Staats-Secretair Kardinal Bernetti hat an den Prolegaten von Bologna folgendes Schreiben erlas- fen: »Hochrvohlgeborner Herr! Der Constitutionnel h‘at feine Un- verschamtheit so weit getrieben, daß er in »seiner Stummer 203 einen Artikel, datirt alls Rom den 11. Juli, erinnerte, worin ein angeblich von mir erlassenes Cirkular ausgeführt wird, wel- ches die Päpstlichen Behörden aufgefordert hatte, jedem neuen Revolutions-verfuche, der in diesen Staaten gemacht werden sollte, Maaßregeln blinder Wirth eiltgegenzuselzen und die reak- tiven Bemühungen zu unterstützen, welche eine von mir scholl vorläufig bewaffnete Partei den Rebellen auf den Fall eines neuerlichen Allfstandcs entgegenstellen würde. Weint schon Der s3Jiifitrebit, in welchem dieses Iotlrnal im Allgemeinen selbst bei den Aufrührerii steht, vermuthen läßt, daß Niemand dieser neuen verlcumdung Glauben beimessen werde, fo unterlasse ich doch nicht, sie feierlich als falsch zu erklären und uachdrucklich darauf zu bestehen, daß Ew. H. diese Betriiaerei allf die zweckinäßigste Art dort allgemein bekannt machen. Gleichgültig gegen alle Be- leidigungen, welche mir Der Iournalismus in meinem Privat- Leben zufügt,

Schasfhausen,

über einen Theil unfer Can- borziiglich die nordwestlich lie-

kann ich es dort nichtfeyn, wo man es wagt, den Namen des heiligen Vaters zu entweiheil nnb das Ansehen der Papstlichen Regierung lind meine Repräsentanz zll koniproiilitrireil. Jct erneuert die Gesiilnungen meiner ausgezeichneten Hochach- tung, mit welcher ich bestehe, Rom, den 2. August 1831, E. H. dieiistivilligster (unterz.) T. C. Bernetti.i.«

Die veroneser Zeitung enthält ein Schreiben von der Glänze des Kirchenstaats vom 2. Aug., ivorin gemeldet wird, daß zu Riniiiii ein Haufe zügellofer Jünglinge es versuchte, einen kleinen Wachtposten zu entwaffnen, was ihnen jedoch nicht gelang. Diesen unbedeutenden Vorfall hatten übelgesinnte Men- schell in ihren Reden und Schriften entstellt lind ubertrieben, unD das Publikum glauben machen wollen, als wäre das Mittel- Italiett neuerlich in Ausstand versetzt worDeu. Der Oberst Ben- tivoglio, in dessen Wohnung jener Vorfall sich ereignete, hat diese Gerücht-: in einer eigenen Proclamation als erdichtet erklärt. Neapel, 2. August. Ueber das an der Südküstc von Si- cilien vor kurzem stattgehabtc Phänomen, tlleldet das hiesige Iournal in einem Schreiben aus Palermo vom 18. Juli

Folgendes-

»Die Nachrichten, Die. hier cingelaufen sind- und fortwährend der Regierung zukommen- lassen keinem Zweifel Raum, daß ein vol-· kanischcr Anspruch unter dem Meere, welches Die fiibliche Küste dic- ser Insel bespült, 26 Miglien (6 bis 7 Deutsche Meilen) vom Strande von Sciacea, oder beinahe auf der Hälfte des Weges zwischen Seinem utid der Insel Shantellaria, ‚an Der Stelle, welche gcwdhitlich die Bank der Korallen genannt wirD, statt efunden hat. Diesem Ausbriiche gingen einige leichte Stoße eines rdbcbens voraus, die man in Der Stadt Sciacca (biclleicht auch einige hier in Palermo) vom 20. Juni bis zum lt. Juli verspürte, an welchem letzteren Tage sie gänzlich aufhörten, Von diesem Erdbcbcn ·wurdc«dic Regierung durch den General-Direktor der Polizei benachrichtigt, aber Die Kunde von dem Ausbruch wurde durch den «Gustava«, eine sJirigantine, ge- führt voil Dem Sicilialier Frauresco Tresilctti, welcher Malta den Juli verlaffen, nach Palermo gebracht. Dieser erzählte mehreren S_Derfonen, daß- als er lieh am h. Juli um 1 Uhr N. M. 38 Miglien nn Süden vom Strande von Sciacea befunden, er to Miglien vom Schiffe in N. weine sehr dicke iitid große Wolke- wie es ihm fchien, entdeckte- welche in Form einer Säule sich aus dem Meer erhob, in M bis Zu Minuten eine fehr große Höhe erreichte, unD alsdann herunter-fallend verschwand Voll Neugierde getrieben, iiud von Der Neuheit dieses Ppäiloniciis angezogen, näherte er sich demselben mehr und verweilt-.- ungefähr {i Miglien von dem Drei, wo man Die dicke Wolke gewahrte- _unb 2:5 Miglien vom Ufer. Er erkannte alsdann klar uiiddeukllclp daß eine Wasserfäule- so dick, wie er versichert, als ein Schiff- lich aus Dein Meere zu der Höhe von etwa ttllt Palmen (l Palm gscicli lt}? Paris-cis Linien-) erhob. Diese Säule war von ci: nein grauligell Rauche umgeben, nach Dem Mittelpunkt war sie dik- ker lind sehwärzltchen wenn sie sich erhob, brachte sie eine große »Be- wcgung tm Meere hervor- lind wurde von heftigen uiidwiederholten Detoiiationeii begleitet- verschwand aber darauf gänzlich in einem Augenblick» »schu- oder Zwölfmal sah Trcfiletti- wie er uns ver- sichert, Diefe Wasserfäulc- wie iie sich in der Zeit von l bis 6.1. Ubr in. M. erhob und wieder heruntersicl. Er bemerkte auch Die Umstände- di·e»dlescs Pliäitomcit begleiteten, unD sagt- daß der Anblick des Himmels trüber war, der Wind aus Süden kam, das Meer aufbrauiiowtc lochendes Wasser- unD daß dieses Aufbrausen der Wellen lich in dein Grade verminderte, als sie ssich entfernter von dem Mittelpunkte dchäule befanden, daß aber die Wärme der Atmszlphäre um das» Schiffkcitietnerkliclle veränderung erlitten hatte. Er fugte endlich hinzu-daß man viele todte Fische auf Der Oberfläche des»Meeres schwimmen sah, von denen einige von den Matrofcn anf- gestscht und ausgeweidetwurdem in Deren Eingeweideman kleine Stücke einer gränligen Materiefand, welche diese für vulkanisch bielten. Diese durch das Schiff «Gustavo« erhaltene Nachrichten ivurdcn durch nich- rerc Briefe von verschiedenen Punkten Der südlichcti Küste und be-

worDen. Das KadettewCorps verliert an demselben einen feiner

ausgezeichnetsteti Lehrer. Die Vorlesungen an

größtentheils geschlossen. vatath Thiersch wird nächster Tage eine gelehrte Reife nach

Der hiefigen Universität sind bereits

sonders von Den Behörden von Seinem unD Girgentl bestätigt. Alle befragen, daß man vom Lande aus, in Der Entfernung von 20—;30 Miglien- lin» Meere eine große Sällle von Rauch uild Dampf he- tnerrt, 60 Schritt hoch, wie sie sagen- und 2s.t0»Schr-itt in Der Breite- welche abwechselnd sich erhebt und wieder niedersinkt. Alle

Griechenland antreten und bis zum nächsten Frühjahr daselbst verweilt-il

sprechen vonder großen Menge todtcr Fische welche in diesen Ge- nähern schwimmen- und man bat nach Pole-eine eine leichte graue

Maxerie geschickt, Stückchen dieser Substanz- zu Der einer Haselnuß sind-

welche das Meer in bitten Die von der Grb

die Aualpse derselben versuchen-

Schisf in Diefe Gegend gesandt- um begleitenden Umstände noch genaue , Professor Der Qieologie, Herr Hoffmann aus Berlin , Palermo abgegangen- en, unD fie alsdann durchs

zweier anderer Reifenbcn voll

feine Beobachtungen darüber anzustell

Druck bekannt zu machen."

Die in Obige-m gedachten Begleiter des Professors Hoffan sind die Doktoren Herren Philippi il chweiz., w D

Herr Esther aus der S

G e n u a, 6. Aug.

r zu beobachten.

e ans Ufer wirft. - e einer Fruchtkorne « beschäftigen jetzt unsere _Q’bennfer, wes Unterdessen hat die Regierung « dieses Phänomen und auf

Auch ist

in Gesellsch um in Der .-

iid Schulz aus Berlin u en neuesten Nachrichten z Palermo ‚infolge, war Die neuentstandeiie Insel bereits 40 Fuß is Dem Wasserspiegel erhaben, unD Die Feuerausbrüche Dauerten ff

Vorgestern Abend hatte man hier

seltsame und schöne Phänomen eines Zodiakal- Lichts; auch

Rom iviirde dasselbe zu gleicher Zeit, fo wie bereits am both -

gen Abend, beilierkt. sie

Cholera

Im Köiiigsberge Königsberg Im Königsb er die Krankheit nachgelassen; Chaussee - und gestorben; 5 Personen erkrankt unD

hof ist in der Nacht zum Lostetl eine Frau

krankt und gestorben.

In M emel Incl. Sandwehr lind Bitte

zum 0ten D. M. überhaupt In Wehlau vom 29steu

Arbeiter unter den

am llten 3.l, am

r Regierungs-Bezirk waren 12ten 35 unD bis dahin fis haupt 598 Personen erkrankt unD davon .333 gestorben. ger Landkreise hat in Maternellls

in Waldau ist am 0ten D. M

V.

In Tapiau im Landariiienhause vom 3ten

bis zum toten D. M.

Im Labiauschen Kreise.

In Labiau bis zum 10ten D. M. . . im Dorfe Gl«oß-Friedrichsgrabeu .

- Wanghusen . . = - Meltkeitn . .

InPillau sind gleichfa an der Cholera vorgekommen,

lett - gEingaben.

Im Guinbinnenfchen Regierlln der Stadt Tilsit der Geflllidl)eits-Zilsta halb dort obwalteitden Besorgnisse, noch

In der Stadt Schirlviud sind d

Im Stallupöhner Kreise

sind bis »

erkrankt gestoll

. . . . . . 360 178 bis 10ten D. M. 58 30 . . 18 7

12 8

. . 7 7

. . 3 l . . . . . . 1 l lls Krankheits- lind Stube-F

in Der Stadt Stallupöhnen bis 7. Aug. überhaupt 38 im Dorfe Sodargen aufs neue . . . . . . . . 2 - - Barukehillen desgl. . . . . . . 1.} . Im Kreise Oletzko

im Dorfe Kukolven bis 7. August . . . . . . -l-l

Symptomen der Cholera erkia in Kalthosf sind an demselben Tage Abt 3 davon gestorben; unD in Caroliiik an der Cholera

doch fehlen noch die näheren « ezirke m chtct Der I‘ Wien»

«. August gestoil .

Königlich

c

Schauspiele.- v Sonnabend, 20. Atla. Im Schailspielhanfc: Doutia Di

„'‚r

Durch Kanontnfchüsse voll Der Peter-Palils-·zestung verkündet

Lustspiel in J Abthcilungen, von C. A. West. (Mad. Uitzelnti Doniia Diana) Hierauf: Der Spiegel des Tausendschon, i‘ leske in 1 Akt, von K. Blum.

Sonntag , 21. Aug·

Int

Opernhaufe: Fra Diavolo, l «

sche Oper in 3 Abtheilungen, mit {an}; Musik von Auber. (

Hoffmann: Fra Diavolo.) In Charlottenburg:

Die feindlichen Brüder, SDoffeni

in 3 Ailfzügeil, von E. Raubach. Vorher: Der verräther, i

spiel in 1 Auszug. Montag, 22. Aug.

Trauerspiel in 5 S.‘lbtheilungen, von E. Raubach.

nier: Gräsin Olga.)

Königstädtisches Theater.

Sonnabend, 20. Aug. Zum Erstenmale: Die Aepfel

Im Schauspielhause: Isidor lind O .I‘

Balsora, oder:«Der Kriminal-Prozeß zu Bagdad, Dramast Akteu, von Fräul. Amalie von Liebhaber.

Sonntag, 21. Aug. im Feenreiche.

Lindaue, oder: Der Pantoffelm »

B e r l i n e t- Den 19. August 1831. -i«.« l. (Preu/s. C

Börse.

Amtl. Fonds— und Geld—Cours—Zette

s fofBriefl 6'de [szBn'aff « St.— schulu—sclt.s 4 00 Dier Ostpr. Pfaudbrf. 4 99 l Pl‘. Engl. AMI. s —- 98}- ?onim. Pfandbrf. 4 los-I Pi-. Aul· 22l 5 —- 9le Xur- u.1‘imim. d0. 4 105%- Hi Pr. im "i. 5.301. 30 4 250%- dttz Schlesische du. 4 106 Kur-un l)l.»In-l.C. 4 87,}- -—-— “im. C. d. K.» u. N. —- —- IFcultr.irrt-Sehnens 4 SU— Z·—sl:h.cl.itL.-ll.N. -- —- Berl. Sladi—Ohlig.f 4 Mk 90 Kiinigsbg. du. 4 b!) Ell-Engels du. H —- ——- Hall. vollw. Duk. —- 18}- Uanz. clo. in Th. 34 Neue dito -- til-z Wcatpr. Plandbr. 4 ——s 94sj Friedrichad’or. . —- 1217k (irofshz. Poe-. du. 4 —- 06 Diese-‚Oma . . . . . - 3%

Auswär

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ge Börsen.

Hamburg. 17. August.

Unsinn-. Spi'oc. Mein". 775. 4iroc. 653.

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Bank - Aclien'

Russ- Engl. AUL 86%. liuss. Aul. Hund« Cert. 62. d0. in Insel-ist«

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NEUESTE BERSEN - N

AGHRIGHTEN. «

Paris, 13. Aug. 5proc. Rente pI‘. compt. 89.10. cour. 89. ‚Splint. pr. compt. 58. 25. Ell Cour. 58. ‘20. " neue Anleihe der 120 Mill. 80. 5proc. Nurva fin 00m" 5prok. Span. Reine herb. 49.

Frankfurt a. M., 16. Aug. Okstekd prks Metall- 7

797’z. 4proc. 68;. 687%. “2.-;broc. 40.}- Partial-Obl. 115Z sDoln. Loose 435.

Art, 1200. 1196. 155%. Br.

Redacteur J o b n. Mitredaeteur C o tt e l. «‘—

1proc. 16z. Br. B . Mög-. Loose zu 1m

Eifer ich mich bei folchen _ » , äraga, um sich voll der Art unD Weise zu uberzcugcn, wie der

’2. Die Cholera ,

gis-H- . «

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(hebrth bei ü. W. man

Wrciiiiiche Staats-ff

Allgemeine

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Kronik des Tages.

Der bisherige Kamtiiergerichts - Referendarius Johann Karl Koslowski ist zum Justiz-Koilimiffarius bei dein

Skadtgerichtc zu Koiiigsberg in Preußen, dein Kommerz- lind Adntiralitäts-.Kollegium lind den übrigen Untergerichten daselbst bestellt worben.

Bei der am 18ten lind 10ten b. M. geschehenen Ziehung

Der 2ten Klasse 64ster Königl. Klassen-Lettau fiel der Haupt-

» Gewinn von 0000 t‘lithlrn. auf Nr. 82-l: 2 Gewinne zu 2000 -T Rthlrm fielen ailf Nr. .i«3,7-lll unD 80,057: 3 Gewinne zu ltllltt Nthlrn auf Nr. 5-l,161. 05,520 lind 8!,8ll7: -i Gewinne zu » bllll Rthlrn. auf Nr. 20,221. 72,355. 74,871 unD 00,030: 5 Gewinne zu 200 Rthlrn. auf Nr. 15,500. 28,007. 51,533. 51,337 und 8;'),3-2-l: l0 Gewinne zu 100 Rthlrn. auf Nr. 6119. :lU,-sl87. 22,641. 23,5’41. il,59—l. 5;3,50-i. 5(j,944. t5;l,;»39;i. 70,411 unD ers-im

Der Anfang der Ziehung Zier Klasse dieser Lotterie ist allf den lü. September d. I. festgesetzt- Berlin, den 20. August lJ-31.

Königl. Preuß. General-Lotterie-Direction.

Abgereist: Der General-Major und Cominandeur der Ka- detten-Ansialten, von Brause, nach Schlesien. Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinets-Courier Dbrr, nach

lI:.

Zeitungs-Slachrichten Ausland.

Rußland.

St. Slieterabiirg, 10. Aug. Ihre Majestät die Kaiserin st vorgestern Vormittags zu Zarskoje Selo von einem Prinzen glücklich entbunden worden. In Folge dieses erfreulichen Ereig- nisses, welches den hiesigen Einwohner-i vorgestern Nachmittags

ward, ist nachstehendcs Allerhöchstes Manifest erschienen-

»Vbn Gottes Gnaden Wir Nikolas der Erste, Kaiser lind Selbstherrscher aller Reussen, 2c. 2c. 2c. Thun kund lind zu wissen- Aill 27sten dieses Jitlinlonates (8. Aug.) wurde Unsere vielge- liebte Qvemahlin Die Kaiserin, Alexandra Fcodorowna, durch die Geburt Unseres Sohnes, genannt Nikolas, glücklich entbunDen. Diesen Zuwachs Unseres Kaiserhauses empfangen Wir als einen neuen Beweis des eigene, mit welchem der Höchste Uus lind Unser Reich überschüttet, lind indem Wir Solches Unsern ge- treuen Unterthanen eröffnen, sind Wir überzeugt, daß sie alle mit Uns zu Gott inbriinstige Gebete für das glückliche Heran- wachfen und Gedeihcn des Reugeborenen enworfenben. Zugleich befohlen Wir in allen vorkommenden Fällen, diesen Unsern viel- geliebten Sohil, den neugeborenen Großfiirsten, Seine Kaiserliche

Hoheit zu nennen. · " Gegebeii in Zarskoje Selo am 27. Juli (8. Aug.) im Jahre Unserer Regierung im fechfien.

1831 nach Der Geburt Christi, gez. Nikolas.«

ZEIT Feier der glücklichen Entbindung Ihrer Maiksiat Der . Kaiserin War ”eigenem Abend die hiesige Residenz glänzend er- leuchtet. Der Geheimeralb

r

Fürst Juffupow, Senator, Mitglied des edition des Kreitll

Reichsrathes, General-Direktor der Bau-Exil Moskau mit

und der Oliassenkanlmer zu Moskau, ist hochbetagt in Tode abgegangen.

In der Nacht auf den 6ten D. M. starb hier an einem Nervenfieber der Hofarchitekt lind Ritter Peter Gouzago, berühmt als Perfpektiv-Maler.

Die Cholera ist fortdauernd bedeutend im Abnehmen; in den vier Tagen vom 5ten bis zum steil D. einschließlich sind hier

geliefert-

(Eine ofstziclle Dcpesche bringt die Nachricht aus Iassv, daß durch welche dort innerhalb kurzer Zeit gegen 6000 , Einwohner weggerafft worden finb, sich auch über andere Gebiete Nr Moldau verbreitet lind Darin, besonders in Galacz, große

verheerilngen angerichtet, gegenwärtig aber, Gott seh Dank! durch dies sorgfältigen Maaßregeln der Russiicheii Beschlshaber in Izlssh völlig aufgehört hat, so daß die Einwohner scholl iil die , Stadt wieder zurückkehren. Da die Wirkungen der Cholera in - Der Moldau sich fo abweichend von denen an anderen Orten ge- ( iklgt haben, so sind die sämmtlichen dortigen Aerzte von Dem be- vollmächtigten Dibans-Vorsitzer aufgefordert worden, ritt alls- ltlhrliches Journal ihrer Beobachtilngett zu führen. Für Die ge: Ililsgendste Schrift dieser Art, welche eingeht, ifi ein Preis alls- . steht.

Poles-.

· Warfchau, l0. Allg. Der General-Gouverneur Dein- binski hat folgende Bekanntmachuilg erlassen-

--Jch habe am «7teii D. M. von Der SJ’tational=Regierung Die Nachricht erhalten- daß Der lslariiifon-Dicnst der Festung Praga saumselig verrichtet werde- daß keine Patrouillcit ausgeschickt wür- den- und daß die fciiidlichc Reiterei bis an Den Brückenkopf heran- Fickpmincu sey. Noth in derselben Nacht zwischen l2 und l Uhr chltktc ich meinen Adiutanteil- den Lieutetlant Chiron-« auf dessen Gelegenheiten vdllig verlassen kann, nach

ieiist in dem Brückenkopf von Praga versehen wird. Dritt Licutcs nant Chirosz war ein offener Befehl an den Gouverneur von Ptggm General Dziekonski, mitgegeben: er initiierte alle Bat- terieen, befuchte Die einzelnen Posten und Wachen und-über- icugte sich aufs vollständigste- daß der Dienst in dem Brückenkopf

nur ists Personen erkrankt und 00 gefiorbcn, dagegen aber .-l00 «-

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Berlin, Sonntag den Llstm August.

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Ptsaga unD auf den äußeren Posten mit der größten Regelmäßig- ke«it verrichtet wird- daß die Patrouilleii nach iniliiairifchen Grund- faltcu ausgelchtckt ‚werben, und Die Offizlere haben ihn sogar auf das feierlichstc verfichert, daß sie eitlen Angriff nicht nur von 4000, lvndcm selbst von t—t,.«;ioi.t Mann von Seiten des Feindes nicht fürch- ten. Atti folgenden Tage legte Der General Dzickonski dem bei Dem Gouverneiir verfaminelten Kriegsrath alle vertbcidiguttgsmaaßregeln vor, Die zur Sicherung des Brückenkopr von Praga getroffen wor- Den finD. Aus Diefeni Bericht gewann Der Kriegsrath die Ucbcrzeu- giing»- ·daß Die vom General Dzlekonskk getroffenen verfügUU M das petchen wahren Eifers und militairifchcr Erfahrcnheit an sich tragen. Außerdem wurde mir gestern in Der Sinnbild-Regierung eine Helagedes Contvagiiie-Adiutautcit der National-Garde- Herrn Ulatiizki- eingereicht, worin dieser den General Dziekonski und Den Maior Maicivski Der Nachlässigkeit in Erfüllung ihrer Pflichten beschuldigt. Da ich nun eben »so wie der ganze Kric sratb von der Grilndlosigkeit dieser fälschlirheu Befchuldigung hinl glich überzeugt bin, so halte ich es für meine sNicht, foentlich auf das bestiiiinitestc zu erklären, daß sowohl der General Dziekonski, als der Mator Maiewski und alle foi'iiere, welche zur Gariiison von Praga geboren. itut ilnelfmüdlichcr unD mufierbafter Hingcbuiig Die ihnen übertragenen Pflichten erfüllen. _üitae Die. Anklage des Herrn Ulri- mzki betrifft, o weiß ich Patriotismus von verleuitidung zu unter- fchciben: ich ehre die Meldiiiigcit, welche aus reiner Vaterlandslicbe hervorgehen, werde aber eben so Die verlcumder bestrafen: Herr lllantzri wird als solcher dein außerordentlichen Kriegsgericht über- liefert werden«

sk— Von der Polnifchen Gränze, is. Aug. Nach zuverlässigen Nachrichten aus dem Rufstschen Hauptquartier vom isten d. M. ist das Corps des Generals Rüdiger die Weichfel pafsirt, hat sich Radom genähert lind seine Vorposten bis zu der Piliza vorgeschoben. Durch die Silvantgarbe des Corps, welche Von Dein General Geisinar befehligt wird, ist ein feindliches De- taschetiieilt total geschlagen worden, und der Feind hat außer mehreren hundert Todten 2 Kanonen und 300 Gefangene, wor- unter viele Ofstziere, verloren. —- Das Armee-Eorps des Geile- rals Bitten von Creus, aus 20,000 Mann Infanterie, 5000 Mann Kavalierie lind 80 Stück Gefchütz bestehend, ist in Prasnhlt an- gekommen ilnd hat Befehl erhalten, feinen Marsch zur Rufst- fchen Haupt-Armee fo zu beschleunigen, daß es am 18ien D. Die Brücke über die Weichfel bei Lengen passiren könne. -—— Die Orte Chocz nnb Rpchwall sind am lxlteu d. M. durch Rufstsche Truppcn besetzt worden, lind mau'hat dieselben am löten und leiten D. Pl. in Kalisch erwartet. Die Kasten und Die Beant- ten des letzten Orts haben sich nachCzenstochau gesittchtet. Pol- iiisches Mslitair befindet sich weder in, noch um Kaliscb, und es steht daher dem Eiilrücken der Russifchen Truppen in diese Stadt nichts mehr entgegen. Atn 17ten D. follen auch von Kontn aus 1 Ofstzier und 20 Kosaken zur Befetzung der Gränzstadt Slupce abgegangen seyn.

Frankreich· Depiltirten-Kaiitmer. Sitzung vom 11. August.

(Nachtrag.) Herr Karl von Remufat äußerte sich im Laufe der Beralhungeu über die Adresse folgendermaßen: »Der Zweck dieser Erorterung ist, Sie in Den Stand zu

feigen, nicht nur Die Regierung zu beilriheilen, sondern auch zwischen der Regierung lind der Opposition zu richten, zu ver- gleichen, zu wählen lind Ihre Wahl auszusprechen. Ihre Ant- wort auf Die Adresse soll das Programm Ihrer Arbeiten für die bevorstehende Sefsion fehn; wir dürfen also nicht müßig fehn, fon: derit müssen ein System annehmen; Denn was dem Lailde seit dem Juli v. hauptsächlich Noth thut, ist eine Regierung. Die Eiter- gie, welche Frankreich bei der Wiedereroberung feiner Freiheit ge- zeigt hat, wird das Ziel ihres Strebens nur Dann ganz errei- chen, wenn auch die Regierung frei ist; nur in einer freien Re- gierung liegt die Vurgschaft fiir die Freiheit der Nation. Wenn ich fagc, Frankreich bedürfe einer Regierung, fo glaube ich, es wird mich Niemand itiißverstehen. Ich erkenne die großen Dienste, welche das gegenwärtige Ministerium Frankreich gelei- stet hat, und dieses wird nicht undankbar gegen dasselbe fehn. Ich weiß es meinem ehrenwerthcn Freunde, dem Präsidenten des IJJlinister-Rathes, Dank, daß er, als er das Ministeriuitl vom .l.3. März bildete, an Der Regierung nicht verzweifelte, wie er als Oppositioils-Mitglied mit fünfzehn Genossen vor sieben Jah- ren nicht an Der Freiheit verzweifelte. Die Regierung würde aber unvollständig sehn, wenn die Kammer nicht den ihr gebührenden Anthell daran nähme und sich zu eitlem bestimmten Systeme bekenn- te. Die Jllli-t)ievolutioii hat die constitutionnelle Freiheit gegrün- det, die nur durch innere Ordnung iliid äußeren Frieden leben kann. Jch theilt nicht die Meinung eitles der iit der gestrigen Sitzung vernomitieilen ausgezeichneten Redner über die Folgen der Juli- Revolution unD über die immer höher steigenden Forderungen einer Partei: dennoch glaube ich, daß in dem Siisteme des Wi- derstandes keine Inkonseqiienz lieat. Die Geschichte lehrt uns, daß die bis aufs äußerste getriebene Konsequenz eines absoluten Prinzips die Regierungen, Die ihm folgten, immer ins verder- ben geführt hat: auch lassen sich gewisse Prinzipien nicht bis zu ihren letzten Folgen diirchfuhren, ohne ins Absurde zu ver- fallen. Die Charte ist nicht eine Folge der Volks-Collveraine- tät, sondern vielmehr Die Richtschnur für die Revolution. Es liegt also keine Jukonfequenz in Dem Widerstande gegen gewisse logische Folgerungen; dieser Widerstand ist vielmehr hochst weile, Denn er verhütet, daß man in gefahrliche Ausschweifungen verfalle. Nach einer Revolution ist nicht der Besiegte, seitdem Der Sie- ger zu fürchten; Der Ersten-, als der Schwächekk, ist genial)ng feine Grundsätze uild Absichten zu verhehlen; der Stärkere dage- gen erhebt feine Fahne ilild zeigt sich offentlich; ihn kann man Daher als Gegner treffen, wenn die Gesetze verletzt worden sind, lind ich glaube, daß der Ruhm, Die Revolution beendigt und Dein Lande eine Regierung gegeben zu haben, denen zukommen wird, die ihrer Partei zu widkrstehen wissen werben, ohne sie zu verrathen. —- Roch wichtiger ist die Frage über die auswartige Po- mit, Zwischen der Regierung lllid der Opposition handelt

es sich um Krieg lind Frieden, lind zwar um allgemeinen Krieg oder Frieden- Die Opposition verlangt den Krieg

l Nationahljiarde verschanztcii, die man nicht einmal überall auf

1831.

im Namen des Prinzips unserer Regierung, das mit den shloluten Regierungen im- schreiendsten Widerspruchs steht-; mit! Widerspruch seh die nothwendige Ursache zum kriege. Da wart in der Logik durchaus konsequent seyn muß, so würde es ein Ausrottungs-Krieg, ein allgemeiner, ewiger Krieg sehn, den man«Jhnen zu unternehmen vorschlägt; denn ganz Europa Mußte mit bewaffneter Hand so lange bekehrt werben, bis auch dlk lebte absolute Regierung in Europa untergegangen wäre- Und wenn unsere» ehrenwerthen Gegner mit sich selbst konsequent seyn lpvllcld fsp formen sie auf halbem Wege nicht stehen bleiben; fie muffen die Graiizen Europas überschreiten und bis nach Asien bringen, Denn auch dort giebt es absolute Regierungen, Die mit Kanonenschussen zu bekehren wären. Ein anderes Kriegssvsickm ist das, welches man auf Die Sympathie der Nationen begrün- den will. Dieses System wendet sich an das Nationalgefühl und kann auf _emen Augenblick blenden. Bedenken Sie aber, daß es sich nicht nur darum handelt, Polen Hülfe zu leisten, sondern daß wir dadurch in einen allgemeinen Krieg verwil- kelt werden wurden. Von allen Rednern, Die gefiern für Polen gefprochen,,hat keiner bewiesen, daß die Unterstüt- zung Polens uns nicht in einen Krieg mit dem ganzen Kon- tinent vermitteln würde. Auf die Erfahrungen von Jahr- hunderten gestutzt, behaupte ich, daß der allgemeine Krieg mit Der Freihkit unvertraglich feh. Der Koilvent und Napoleon sind Belege sur Die, Behauptung , daß ein allgemeiner, ein Ausru- tungs-Krteg mit constitutionnelleii Freiheiten unvereinbar ifi; denn er macht Ausnahme-Gesetze nothwendig, und diese haben will- kutliche grausame Maaßregeln zur unausbleiblichen Folge. In den Berathungen des Konvents findet sich ein Seitenstück zu unserer jetzigen Debatte. Ein Deputirter, durch den heroischen Entschluß eines allgemeinen Krieges in Schrecken gesetzt, fragte: ,_, »Habt Ihr denn auch einen vertrag mit Dem Siege geschlos- sen, daß Ihr ganz Europa den Krieg erklären wollt?«« Da erhob sich ein junger Deputirter und antwortete: „„ Nicht mit dem Siege, wohl aber mit dein Tode. « « Dieser junge De- putirte war Bazire, und er hatte wahr gesprochen; bald kam der Tod, um ihn an fein versprechen zu mahnen; ein Jahr später fiel sein Haupt unter dent Henkers-Beile. (Lebhafte SensationJ « Nicht also um Krieg und Frieden, sondern um Krieg und Freiheit handelt es sich in der gegenwärtigen Debatte; ich bin gegen den Krieg, weil er Die Freiheit aufheben würde. Es giebt aber Leute in den uns umfchwärmenden Parteien, welche eben den Krieg nur als Mittel zur vernichtung der Freiheit und zur Errichtung einer revolutionnairen Regierung wünschen. Die Freiheit über den Ruhm stellend, widerfese ich mich Dem Kriege. ——- Was den inneren Zustand Frankreichs betrifft, fo ist das Uebel, welches die Gesellschaft heimsucht, vornehmlich ein moralisches, eine überall ver- breitete Angst, ein Mißtrauen in die Stabilität der Regierung, fo daß Diefe jetzt als weniger stabil erscheint, als am Tage nach ihrer Grün-; Dung. Das Land hat einen Instinkt, hat Bedürfnisse und Wünsche; es giebt das Ziel an; Sache der Regierung ist es, die Mittel zur Erreichung desselben ausfindig zu machen. Das Land will die Ordnung, entfernt sich aber zuweilen von dem Wege-, auf dein alleiil Diefe aufrecht erhalten werden kann; der Regierung steht es dann zu, es darauf zurückzuführen Das Land will die Sü- ßigkeiten des Friedens und wiinfcht zugleich die rtihmvollen Sie- ge, welche der Krieg gewahrt; Sache der Regierung und Ihre Sache, m. H., ist es, es verständig und feiner felbf't, wie Ihrer, würdig zu leiten. Sie find die Repräsentanten des Landes, Sie vernehmen feine Wünsche, fhmpathisiren mit feinen Neigungen; aber Ihre erste Pflicht ist, es zu leiten, nicht ihm zu folgen.” Herr sDag‘ea, Der Herrn Räniusat auf der Tribune folgte, befcbulbigte das sJiiinifrerinm, daß es ihm an Kraft lind Geschick- lichkeit gebreche; nach außen hin habe es dein Lande den Frie- den verfprochen, ulld der Krieg breche aus; im Innern Ruhe und Ordnung, unD Die Bewegungen in den fildlichen llnd west- lichen Provinz-n bewieer das Geaelltheil: eben weil die ver- heißungeii der Minister durch die That Lügen gestraft würden, könne das vertrauen auch nicht recht Wurzel fassen, lind Dem Mangel dieses letzteren müsse man es wieder beimessen, daß Han- del ulid Gewerbsieiß stockten ilnd allmälig ihrem gänzlichen ver- fall entgegengingen; das größte Uebel, woran Frankreich seit dem Juli v. J. leide, feh, daß es keine Regierung habe: man « handele ohne Regel und Plan: es fehle sowohl an einem be- stimmten Ausgangs-Pilnkte, ais in einem bestimmten Ziele. Hier reiste man Die Kreuze als Karl-frisch nieder, dort Dulbe man sie als christlich; hier erhebe sich eilt Freiheitsbauni als liberal, dort falle er als anarchiftifch: hier fchiltze die dreifarbige Kokardc s den Bürger, dort stütze sich eine Bande von Todtschlägern aus den vermessenen, der sie aufznstecken wagt: hier betrachte Ell man die Marseillaise als patriotisch, dort als revolutionnair: Der: gestalt, daß er (Der Rebner) nur Schwäche odxs (bemalt, nir: -«-" gends aber eine verwaltung erblicke, und daß die angebliche Re- gierung nur in folchen Departements Kraft zu entwickeln fcbeine, kvz Niemand sich rege; das Land, nicht wissend, was erlaubt- msp ung verboten sey, bestnde sich hiernach in einein Zustande moralischer :Ililarchie, während die Minister sich ruhig hinter die

dem flachen Lande organisire, warum? weil man wohl einfehe, ff daß mirs m manchen ipwvjuzkm namentlich im Süden und ?- Wzsicm unnioglich feu. Mittlerweile steige das Elend immer bisher; murre das von Abgaben erdrückte Volk, so halte man sofort den Staat für verloren-, UUV doch ließen sich UNI dem Voka Um zwei Dinge erwarten: Reichthum, wenn es Ar- beit habe, 91“”th „mm es Hunger leide.—— Zahlreiche Stint- men riefen bei dieser Aeußerung: »Nicht der Hunger ist an Den Volks - Bewegungen Schuld gewesen; wir kennen die Quelle derselben besser!« Der Redner beleuchtete hierauf die auswärtige Politik Frankreichs Das System b“ Fllkcht- äu- ameewamdaomnoaouwmmobowchduommk schimpfliche. Aber ein Okgan b“ Regierung (551‘- Thlcksl habe von Der Rebnerbiihne herab offen erklärt, daß die Belgifche Frage noch keinesweges abgemacht feh, lind daß Die Gebiets-Frage wie- der aufs Tapet kommen würde, sobald nur erst die Frage wegen