General hat einen Waffensiillstand ratifieirt, Der bis morfim Mittag utll 12 Uhr dauern soll. Der König utld Der General- stab haben den Weg nach Mechelneingeschlagen, der einzige Aus- gang, den man noch für frei hält. Die Armee folgt »lh»nen. —- So eben bringt ein Eourier die Nachricht- daß Ü“ Koms,9mck- lich in Mechrlu angekommen ist. Die Stilleben Deckt-Eben ‚m ver größten Unordnung deil Weg nach Mcchklnz MCFU [im km leb- haftes Gclvehrfeuer von Bllchen b"; “"1 b“ gE‘Efmmb‘ man zwei Hollalldische Infanterie-Regilllenter Quarte s bilden, »wel- chez beinahe befürchten lag" daß uns der Rückng abgeschnitten ist. -- 4 llhr. An den Orteil,lv·;lche Zeugen-eines unbegreif- lichen Rückzuge- waren, trifft man nur noch kleine Haufen Soldaten, welche sich über verratheiei beilagen. Das Lob Der Generale Elump lind Niellon ist til» Alter Mund. — 8 Uhr. Die Stadt bietet eineil seltsamen Anblirk dar. Bltrgergardlsteu und Soldaten, lvelche voll dem Abschluß des Waffellstlllsiaudes llichts wissen pack sich wenigstelis so stellen , streifen durch Die Straßen unD suchen einen Ausweg, ulll der Gefangenschaft zu entgegen, weiche sie siir unvermeidlich halten. Sie fürchtetl er- fchossell zll werben, weil man sie mit »den Waffen itl der Hand gesehen hat. —- Der Ton der Glocken 111 den Straßen erregt die Aufmerksamkeit llllsererEiligeschuchtertew Der General Niellon ist zurückgekehrt lllld laßt bekannt machen, daß alle bewaffnete oder unbewasfilete Leute die Stadt sicher verlassen können; er fordert Alle alls, sich nach Brüssel zu wenden. Ungeachtet die- ser versicherung sind alle Trödlerbnden uild Barbierstllbell mit Menschen überfüllt. Die Schllürrbärte unserer Tapferen fal- len unter Dem unbarillherzigeil Rasiermesser, und die Uniformkn werden mit alten Kleidern vertauscht, litn den eingebildeten Ge- fahren zu entgehen. Die allerlächerlichsten Atlzüge werden zu ungeheuren Preisen getauft, unD Die einfache, ehrenwerthe 1111D bochgerühiute Blotlse wird verachtet ülld sorgsam versteckt. —- Man schätzt unseren verlust auf 7—8l)0 Todte lind 500 ver- ivllndete. Die Zahl der Gefangenen ist unbekannt.«
Der Belgische Moniteur theilt folgenden, aus Dem Hallptqllartier erhaltenen, Bericht über die Schlacht bei Löwen mit: »Am 12ten bei Tagesanbrlich erneuerten Die Holländer ihren Angriff auf unseren linken Flügel, welcher vom General Nlelloil konluiaildirt wurde. Der übrige Theil unserer Trllppen befand sich in den Stellungen vont vorigen Tage. Die Brigade des GeileralsNielloll, von der feindlichen Haupttllasse angegriffen, widerstand anfangs allf das hartnäckigstez aber dllrch die lieber- macht gezwungen, sich zurückzuziehen, veranlaßte diese Bewe- gung den Rückzug der ganzen Linie auf Löwen, wo sle die Stel- lullgeil vor Dem Tirlemollter ltild Diester Thore eiuuahm. Der Feind zeigte sich auf allen Punkten mit bedeutenden Streitkraf- teil. Unsere Truppen, voitl besten Geist beseelt, obgleich in ge- ringerer Anzahl, leisteten ihnen überall eitlen hartlläckigen Wider- stand. Unsere altf den Wällen der Stadt aufgestellten Kanonen bestrichen ihre Kolonilen. Der König befand sich immer mitten im Feuer und leitete die verschiedeneil Bewegungen mit seiner gewöhnlichen Kaltbliitigkeit nild Geschicklichkeit. Indessen wur- den dllrch die vermittelung des Herrn E. Adair Unterhandlun- gen eingeleitet, um, bis zur Antwort der Holländischen Regierung auf "Die Mittheilungen des Französischen Gesandten im Haag, im status qllo zil bleiben. Aber die Holländer setzten nichts- destoweiliger ihre Bewegungen fort ulld dehllten ihre Flügel alls, ltln Die Stadt zll uulzitlgeln. Die Wege von Nalnur, Ter- vllercll ltlld Brüssel waren von ihnen befugt, 1111D Die von Me- chelll sollten es eben werben, als der König die Nolhwendigkeit einsah, die Arnlee hinter Löwen zurückzuziehen, um das Unglück voll dieser Stadt abzuwenden, welches eine hartlläciige verthei-
diziliizz unvermeidlich iiber sie gebracht baden würde· Alls-« im»: 7 pen wurden ili die Stadt zürückgezogen und besetzten die Bou- sz lltid im Angesicht der - « die angenehme Eillpfllldllilg, welche dieser Anblick lllls gewahrt, · wenn die Beweise dieser Liebe und dieses verlr».lleils alle so in
leval·ds; der König schlug zli Pferde feindlicheii Tirailleurs den Weg nach Mecheln ein. Bald dar- auf würde Der Weg von den Holläilderil besetzt ulld Dem Ar- mee-Gottes dadurch jede verbindung abgeschnitten. verschie- Dene *1‘arlamentaire winden von beiden Seiten abgesandt, ulu ein Arrangement zu Stande zu bringen, um es den Trilppen tilogiiäliti machen, Die Stadt zu räumen, ohne die Ehre der Armee aufs Spiel zu schell, und lltll die Einwohner den Schrecfnisseu eines Bombardclllelits zll entziehen, womit der Feind sie bedroht, weil er einsah, daß dies das einzige Mittel sehil würde-, unt ulls aus einer Stellung zu vertreiben, welche die feste Haltung unserer Armee ihn sollst als liiieinllehmbar betrachten lieh; ein grausa- mes 1111D verwüstendes Mittel, welches, wie er selbst unseren Par- lanleutails gesagt hat, er elltschlosseu seh, gegen alle Städte au- zliwelidell, welche ihm Widerstand entgegenfeßten. Da der Feind sich endlich nach vielem Hin- lllld Herreden überzeugte, daß un- ser Entschluß, unsere Stellungen nicht der Gewalt zu überlassen lind uns im Nothfall mit den Waffen in der Hand einen Weg zu bahnen, llllerfchütterlich war, so wollte er sich dieser Chalice nicht aussetzen, und es wllrde eine Eonvention abgeschlossen, ver- möge welcher Die Arnlee die Stadt verlassen konnte, ohne benu- rllhigt zli werden, lllld 24 Stunden für den Transport und Die Räumung alles Materials des Platzes und der Armee bewilligt will-deli. Unsere Kolonilen hatten vorher schon angefangen, alis dem Mkchkliick Thore atlszlirücken lind Die feinDlichen Ti- raillellrs zllrilckzutreiben, utld trotz der bedeutenden Streit- kräfte, welche Der Feind auf unseren Flanken entwickelte, trug doch dir-se Bewegung und die Entschlossenheit, mit Der unsere Kolonnen verrückten, uicht wenig dazu bei, Den feind- lieben Parlanlcntair zu veranlassen, die Conventioil augenblick- lieh zu unterzeichnen. Sie wurDe fogleich beiden Aknieen be- kannt gemacht. Unsere Tapferen faulen nur mit Mühe den Befehlen nach, nicht mehr auf den Feind zu schießen, sie seufzten leise über die Unthäligkeit, zirlvelcher sie für den Au- genblick der ausdrückliche Wille des Königs verurtheilte, um Alles zu thun, die Stadt Löwen vor Zerstörung zli schützen· Allt Abend befand sich das Hauptquartier in Mechelll; die Truppen silld auf Dem Wege nach Lölven bis nach der Gaumen- hoütcr Brücke aufgestellt, welche volll treu Linien-Reginlent be- fegt unD Durch mehrere Kanonen vertheidigt ist. Unsere Trup- peu, von den Austrengungett der letzten Tage erschöpft, haben in Den schwierigen Sagen des heutigen Tages einen über alles Lob erhabenen Muth und eine große Resignation an den Tag gelegt. Unser verlust ist nicht so bedeutend, als man es wohl befürch- ten durfte, obgleich wir viele verwuildete haben, unter Denen mehrere Ober-Ofsiziere.« ‘ ,
. Folgendes war die Stellung der Französischen Armee am 12teu .d. M.: Der General Barrois in Eghezs, aus dem Wege nach Löwen. Der General Teste und der Herzog von Orleans in BrüsseL Der General Tiburtius Sebastiani in Wavre. Der General Lalvoestine in Wavrü Der General Hulot in Braine-Laleud. Der General Dejean in Wastine. Der Gene- ral Gerard in Mons. Der General Tholozs in Chaumont.
Der Herzog von Orleans ging gestern Abend um 7 Uhr
- . nach Dem Hauptquartier des Marschals Görard ab und kehrte
in Der Nacht um 1 Uhr wieder nach Brüssel zurück. Um 4 Uhr
1336
Morgens wurde Generalmarsch geschlagen. Um 5 Uhr verließen alle hier befindliche Französische Trüppen die Stadt; sie setzten sich aus den Weg nach Namur in Bewegung. »
Der Belgische Moni teur giebt folgende, seiller Angabe nach, ofsizielle Nachrichten: »Der General Belliard llild der Priuz von Oranien sind übereingekonlmcn,» daß die Hollalldlsche Arillee heute, den 141111 Altg., ihre rückgailgige Bewegung all- treten wirD. Der Prillz von Oranien wird einen Ossizier an den Marschall Gerard abfenDen, um ihn voll den Routen, welche Die Holländisch-: Armee nehmen wird, in Kenntniß zu setzen und mit ihm ilber die Stationeu, wo beide SJlrmeen, sowohl die Holländische, als die Französische jeden Abend anhalten werben, Riicksprache zu nehmen. — Die Stadt Löwen wird _l’eine rnitl- tairischc Einqllartirung erhalten« —- Das Corps des Herzogs von Sachsen-Weimar, das sich auf Dem Wege nach Brilssel befand, wird mit den anderen Divisioiletl durch Lowcn tilarschiren lind den Weg nach Tirlemollt einschlagen. Es wird bei Löwen bivolla- quireu, ohne daselbst Quartier zu nehmen.”
Alls Autwerpeii meidet man vottt 13ten, daß, ullgeachtet der zahlreich verbreiteten Geriichte, fortdauernd die vollkoiunlellste Ruhe in Der Stadt herrsche. »
Der Marschall Gestard hat am 1".3tell Morgens, til Beglei- tltng seines ganzen Generalstabes, das Schulchtseld von Witter- loo besucht. Der Marschall schien tief ergriffen.
Lüttich, lö. August. Der Politique enthält Folgen- des: »Eine Taube, welche heute früh um 8 Uhr von Mecheln abgesiogen ist, bringt liils ein Billet folgenden Inhalts: ,,,,»Der König ist gestern Nachmittag ulll 23 Uhr wieder nach Löwen abgereist.« « « »
Dasselbe Blatt sagt, daß der Königan feiner Reise am täten von Lölvell nach Mecheln einem Kugelregetl ausge- setzt gewesen sen. Malt müsse sich über die Sorglosigkeit oder über die Ungescbicklichkeit des Generalstabes beklagen, Der Die Stellungen des Feindes so wenig gekannt habe, daß dieser beinahe den König llild die ganze Armee gefangen genommen hätte.
Es sollen ltnverhältnißmäßig viel Offlzicre verwundet sehn, welches man ihrem Eifer, Die Trüppen zu ermuntern, zuschrei- ben will.
Deutschland.
Mainz, 14. Aug» Heute Nachmittag ist Se. H. Prinz Allgtlst von Preußen unter deill Donner der Kanonen hier ein: getroffen llild im Gasthofe zur Stadt Paris abgestiegen, woselbst Se. K. H. unser Gollverneltr, Herzog von Würtemberg, Höchst- demselben eitlen Besuch sogleich abstattete. Der Prillz geluhte foDann, Die hohen Gelleralitäteu llild sänllntliche Ossiziere unse- rer Garnison zu empfangen. Küllstigen Dienstag wird eine große Parade stattfinden. Se. Königl. H. wird Dann Die Reise ilach Saarlollis fortsetzen-
Hallilover, 16. August. Am 12. d. wurde statutenmäßig das Ordensfest im Königl. Schlosse zu Herrcuhausell gefeiert.
Die im April dieses Jahrs mobil gemachte Hälfte des Hall- uöverschen Buildes-.lroiltillaents wird tnit dem isten künftigen Monats in das rffrieDenc’i:ßerhältnife zurückkehren; illdeß werden der Traill, rein gegenwärtigen Bestande ilitd die über den Friedens-Etat
vorhandenen Königlichen Pferde einstweilen beibehalten.
Inland.
Berlin, 20. August. Aus Wesel wird gemeldet: Es ist gewiß eine recht erfreuliche Erscheinung, wenn man sieht, wie ein treues Volk in den Stürmen der Zeit voller Liebe llild vertrauen auf feinen Fürsten hlilblscil ulld bei jeder ftch Darbie: tenDen Gelegenheit die giiltlgsten Beweise dafür all den Tag zu legen sucht. Zu einem hohen heiligen Gefühle aber steigert sich
einem Brennpunkle zusalüiilentreffeil, wie dieses hier am .5. Aug.
die Pontoilnier- uild sDionnier:Gottwagnieen in ih: .- » » , s Schloß Avenel, Oper iil 43 Ablhelliiilgen, mit Tanz; Musikl-
Lazarethe ltlid treten wieder bei ihren Corps ein. km fäthlich ihre Heilung detll Regiments-Arzt des 33sten J fanterie-Regiments, Herrn Krajewski, Dem Die Direktion . Cholera-Lazarelhs von feinem Vorgesetzten übertragen war, m. Der sich diesem Geschäft mit rastloseul Eifer llltd großer Geschi lichkeit unterzogen hat. Voll den bis jetzt erkrankten 56 Jus- vidllen hat er .3ll wieder hergestellt, llild dies verhältniß min sich gewiß noch güitstiger gestellt haben, wenn nicht anfangs ej durch keine vermlnftsgrüude zll beseitigende Furcht die Sol ten veratllaßt hätte, das Uebel biszueiueni Augenblicke ztt verhej lichelnwo Rettüiigfehrselteu noch möglich war. —- Außer den bei Krankheit selbst anzulveildeildctl Mitteln, hatHr.Krajelvski es uochs zweckmäßig erachtet, Die Soldaten seines Regimellts mit ein Art Präservativ-Pülver zu versehen, welches dem ersten Ausbi des Uebels kräftig entgegenwlrkt ulld Dem Leideltden Zeit v schafft, ärztliche Hülfe ill Anspruch zu nehmen. Er hat llber z
solcher Pulver an Die Soldaten des seilier ärztlichetl Obhut j
vertrauten Siegimentöunentgeltlich vertheilt, uild das sDublil selbst hat zu diesem Medikalllellt bereits ein solches vertraii gefaßt, daß die Krajewskischen Pulver ifo werden sie von i genannt) faft in jeder Haushaltiillg anzutreffen sind. M Herrn Krazewski das Gefühl, das eine rrelle Pflichterfüllii gewährt, ltild das Bewußtsehll, das Beste gewollt und gefötd zu haben, bei seinen ferneren schwierigeil Berufsgeschästen m
Kräfte verleihen: Wohl dem Publikum, dessell Heilailstaltell du
solche Männer geleitet werben!“ sil- sil-
Cholera
ab
Im Marienwerdcrschen Regieruilgsbezirk ist
1 iten D. M. ili Dem Städtchen Jastrow, Deutsch-Kroller irre fes, ein Flisilier des 1.111111 Jiifaiiterie-Regiillents nach dem G achten zweier Aerzte unter den Svillptonlen der Cholera erkri 1111D nach wenigen Stunden verstorben· Das Haus, in Dem eiuauartiert war, ist sogleich gesperrt lllld keine Sicherheits-Miii regel gegen die Weiterverbreitllllg des Uebels verilachlassigt w Den. — Auf einem Weichselykahrzellge sind am lsten d. Toppolin»keil, Schwester ‚Streifen, zwei Personen an Der C lera erkrankt luld respektive am isten lllld stell August verstorb Das Schiff ist mit den beiden Darauf befindlichen Schifft-tin ten unter Koutümaz gestellt worden.
Im Regierungs-Bezirk Kösliu hat sich leider in Stadt Lauellburg am isten d. M. ein zweiter Sterbefall » ter den Sumptomell der Cholera ereignet. Jil dem Do LLillssolv sind, seit dem Allsbrllche der Cholera daselbst » 215. v. M., bis zum :l-.). d. il Personen erkrankt und verstorli
In Kiistrilt ereigneten fich seit Dem litten d. mehr Besorgniß erregeilde plötzliche Erkrailkltltgs- ltlld Todesfälle. 1 dortigen Aerzte waren aber der Meinung, daß sie vielleicht der ff raDifcben, aber nicht der ansteckenden Asiatischell Cholli zuzuschreiben sevll dürften.
K ö il i g l i ch e Sonntag, 21. Aug. Jm Opernhaufe:
Schauspiele. — Die Dame
Boheldiell. Wegen Heiserkeit des Hrn. Devrieltt jun.
; angekündigt gewesene Oper »Ist-a Diavolo« nicht gegeben well
Jil Charlottenburg: Die feiildlicheti Brüder, Possellsl
ill 3 Aufzügeu, von E. Rallpach. Vorher: Der verräther, --
bei der Feier des Geburtstags Sr. Majestäl unseres villgeliebteli "
Königs stattgefunden hat. Nie ist wohl ill Wesel ein Fest im größeren Eiilklallge,»llie mit mehrerer Wahrheit der dargelegten Enlpstlldllitgeu gefeiert worden. Der Morgen dieses festlichen
f ist-. - (“schuld - 51'11.
Tages fand die Garnison 1111D eilten großen Theil der hiesigen ;
Einwohner zu eitlelti feierlichen Gottcsdienste in Der St. Wilibrods- Kirche veriamittelt, wo das Dankgefllhl für die Erhaltung unseres verehrten Landesvaters gewiß aus aller Herzen zum Hitilmel empor- stieg. Nach Dem Gottesdienste fand auf Der Esplanade eitle große
Parade statt, bei welcher unser würdiger Konltnandant, der Herr -
General Mollhauph Seiner Majestät Dem Könige eiti Lebehoch brachte, lvelcbes voll den versainluelten Truppeu mit Dem höch- sten Enthusiasmus wiederholt wurDe. Zu gleicher Zeit hatten sich die Lehrer lind Schüler des hiesigen Ghnlilasilttlls liebst vie- lell lehorern in denl festlich geschtllückten Hörsale desselben ein- gefunden, wo ilach Dem feierlichen Gesange eines von einem Schüler des Ghmtlasillms zur Feier des Tages gedichteteil Lie- des, von Dem Direktor sowohl, als voll mehreren Schülern, Re- Den gehalten’wurDen, welche die Gefühle treilester Ergebenheit sur Den Koulg lind die Wünsche für sein ferileres Wohlergehen ausdrückten Zum Mittage war im Saale des hiesigetl Schall- spielhallses»eiil großes Diller verailstallet worden, bei welchem sich die» Militair- und Gott-Autoritäten liebst eitler großen Au- zahl Mitglieder aller Stäilde einfanben. Der Hr. General Mollhallpr brachte auch hier Sr. Maj. dein Könige nach einer gehaltvollen kurzen Rede elil Lebehoch, welches von Der ganzen Tischgesellschaft mit Jllblsl wiederholt wurDe. Auch die Bedürstigcn wurden hierbei nicht vergessen; es lvllrde eine Kollekte für die hiesigen lltid eben so eine Oiir die Dauziger Armen veranstaltet. Die Freude lind der Frohsinn hatten ihren Sitz hier, wo ill eitler bunten Reihe der Naht-und Wehrslaild durch einander saß, aufgeschlagen. Am Abend fand in demselben Saale durch mehrere Herren lttld Damen die Darstellung eines voll dem Doktor Fiedler zur Feier des Tages gedichteten Festspieles statt. Nach der Vorstellung begann ein glanzender Ball, welcher bis zlllll Morgen währte. 9111ferDemhat sich die verherrlichuilg dieses schönen Tages noch auf mannigfaltige Art gezeigt. In Dem Hofe der hiesigen gro- ßen Kaserue hatte das dort liegende Batailloll ein Trophäuiu von Waffen aller Art errichtet, und zu Mittage wurde den Soldaten, sowohl hier, als in den atlderetl Kaserllen, ein fest- liches Mahl gegeben. Allf einigen Straßen sah man Lauben und »Zelte»»errich»tet, alts welchen froher Jllbel hervordrang, liild in vielen offeiltlicheil llild Privat-Gesellschaften, in: unD außer- halb Der Stadt, wurde dieser Tag auf eine würdige Art gefeiert. —— Möge dieser Tag, all welchen sich die Erinnerung in später Zukunft gern anknüpfen wirD, recht oft für lllls wiederkehren- tnoge Der Wunsch, der sich an Diefem Tage so allgemein alls- sprach, in Erfüllung gehen: Gott erhalte lltls noch lange unseren vielgeliebteu König!
—- In eitlem Schreiben aus Posetl vom 17ten D. heißt es: »Seit einigen Tagen verlassen die Soldaten der hiesigen Garnisom die von der Cholera befallen waren, suceessive die
l Pr. 151101. 0111. sitt
spiel ill 1 Aufzug. -- Königstädtisches Theater.
» Sonntag, '21. Aug. Litldane, oder: Der Pantoffelma
1m Feeilreiche.
Berliner Börse. Heu ‘20. August 1831.
Amtl. Fonds- und (icld-Cuurs—Zeltel (I’reu s. Co i zxs ils-W ekle-. z i ijBLtej i1; 4 4 ,
Ost-»in 1’l'nnelbri. Pol-tun Pl"«-nclbtsi«. Kur- u. Nimm. du. schliessliches 1111. 1.111111. U11. K.-u.1\. Z.—Seh. (1K.- u. N
—- l 1’1'. Engl. A111. 18 —- 105 1’1'. Engl. A111. 22. 105,} 06 Kurm. öbl. m. 1. C. l Nennt. 111L 81:11. dir Bet‘l. stillst-Oblig- Königsbg. 1111. Elbinger 110. Dann. 110. in Th. Westpr. Pl'andbr. 111111119112. Pun- du.
VVechsel- Cours.
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Amslerdmu . . . . . . . . . . . . . 2.30 Fl.
dito . . - . . . . . . . . . . 250 F1.
Hamburg . . . . . . . . · . . . . . . 200 Mic-
dito . . . . . . . . . · . . . . . 300 11111.
London . . . . . . . . . . . . . . . 1 list-L
Paris . . . . . . . . . . . . . . . . . 300 Fr.
Wien in 20 Xr . . . . . . . . . . . 150 F1.
Augsburg . . . . . . . . . . . . . . 150 F1.
Breslau . . . . . . . . . . . . . . . 100 '1‘111.
[jeipzing . . . . . . . . . . . . . . . 100 Tlll.
1‘rank1urt n. 111. ‘VZ . . . . . . . . 150 F1.
Petersburg BN. . . . . . . . . . . 100 11111.
Warschau . . . . . . . . . . . . . . 000 F1.
Kurz 2 1111. Kurz 2 1111. Z Mr. 2 Illi» 2 bit. 2 111i. 2 1111. 8 Tage 2 illi. 3 Woch. Kurz
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‚NEUESTE BEBSEN - NACHRICHTEN. » Frankfurt a. M» 17. Allg. Ocstern 5pror. 5332e1all.i -8;. Juno-. 1.7.1.. 67. ozpwa 411,1. toten 113.}. Br. -j Heiz. 1190. 111.111. spannt-Ohr ll5z. litt-« Boote lu 100 lau-l. Br. SDein. Loofe ils-Z. G.
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Amtticheümchrnwen Kroriik des Tages.
Se. Majestät Der König haben den Kaiserlich Rusflschen kkften von Tscheiikili 1111D voll Budberg Den St. Jo- lllliter-Ordell zu verleihen geruht.
Abgereist:»Der Köiliglich Fratlsöslschc Kabinets-Courier ziffer, nach Schneidemuhi.
Zudringli-Nachrichten A u s la il D.
1111111111111).
ist. Petersburg, 1.}. August. Jll Folge Allerhöchsten ges-Beim s aus Czalskoieselo Dom Stett d. M.,ift Se. Kaiseri. oheit der Großsllrst Iliilolai Stiliolajelvilsch zlllü Chef des Gulde- hlanetnRegiluentee ernannt 1111D im Bataillou der Garbe- zppeürs eingeschrieben worden«
Se. Majestat der Kaiser gereihten, am 7ten d. M. folgende klippell ill Nowgorod Die Musterilllg paisilitn zu laffen, näm- s : die Reserve-Bataillone des Rezziments Kaiser Don Delikt- ich, des isten Rara‘einier:D‘liegimentti, des Karabillier:Regimcllts iirst Barclau de Tollh, des bliewstiseineil und Sophiaschcll In-
N
nterie-Regullcllts, des löten Jciger-Regilueuts, die Reserven rBatterie-Colllpagilieell Nr. 5 Der steil lind isten Art-illerie- iizade und die Reserve-Schlvadrolien des llhlanetl-Negimetlts r.«Kaiscrl. Hoheit des Großfllrsten le des Sibirifchen tlild Orenbllrgischeu Ublaueil-Regillleuts. e. Majeslät hassen für die durchgängigallgelrosfene gute Ord- nig und Einrichtung den säuüntiicheil TTZefehlshaberll tllld Of- zieren AllerhöchstJhr Wohlwollen erklärt llild den isiellleineu eine
ratlstcatioil verliehen.
Der Ober-Bescblsh.lber der aktiven Armee-, General-Feld- alschali Gras Pllskeivitsco- Eriwanski, hat Er. ilJlajestät dein aiser unterm lt). 1.51.) Juli über Den ferneren Marsch der ihm uptrtralitell Armee auf dein linken Weichscl-llser, über einige ’eiognosciruilgell zur Entdeckung der klirbellenxEil-üppiin 1111D über ie vereinigung des Detafchemeiits des Gelleralssthajors Ger- eilzweig mit der Armee, nach eitlem glänzenden Spore über ein nsllrgislltell-Col«ps unter Anführung Milhlbergs und Turilos bei ’ationdi, berichtet. Der Bericht lautet, wie folgt; »Nati) Alsfcrtigiing meines unterthänigsteu Berichtes an Ew. Juli- rücktc Die Haupt-Macht dir rmee am isten (27stcit) aus ihrem Klllltollniriings-Plahe zwischen vlljtiwisch Brzesc, Nieschawa 1111D Der PreußischeiiGränzc lind mar- lirtc zwischen .‘nowal unD (Sjofthnin. Gegenwärtig stehen die Trup- ul ill der Umgegend des Fleckeus islombiih haben ihre Qorhut til -sillollli lind uniziltgclll mit ihren Patrouillcn den ganzen Umfang mischen der slifura lind der Weichsel — .fpier hatten die Etappen litt Rast zli ihrer uothivetidigeil Erholung liild um Nachrichten iber die Jusliracuten Schonen einzuziehen- leibeddereu Stellung uns il jetzt keine zuverlässige Kunde zugekommen ill- unD welche lich och nicht auf dem linken Ufer der Weichsel gezeigt bahnt, ausge- olumeu ein Theil Der Miliz der Seufellträger, welche sich auf der eite nach italisch lind in der Gegend von Lentschih aufhalten. urvertreibilug tiefer gebieten ging eine Expeditioll von Kliiawllch rzesc ab. Der Oberst itlisnczolv, ifotninandellr des Atamall- Zue- " «olgers, wurde über
fünften reiteilden Tscbernoinoreu-chl-
cIoluvolno mit Dem
11ern, zwei Hunderten des voll ihm befehitgtetl Atamall-Regilllentes ; 111D zwei Schwadronelt des z» es abgefertigt. Werzetln entdeckte er eine Jusurgentcus J- 'eits‘ des Flilßcllens- verschailzt hinter
Neu:-Al«changclschen Uhlanen--Negltueu- Nach einem forcirteli Miirsrhe über Sonlpoliio nach Partei von .-"--:n) Mann jen- einem Pfahllvcrke, welches die
Dreihundert nosakeu sprengten darauf es, unD Die Rufurgenten, nachdem sie einmal ihre»(siewehrc abge- feuert hatten, warfen sie voll sich 1111D ergl«tsseil«dle Flucht m Dte Wälder Von Den Gefangenen erfuhr Der Oberst Flusnczow, daß ein zweiter Haufe eben solcher linregcllncisäiaell Landwth etwa 1111111
anze (Ebene durchschnitt
Mann stark, sich in Sleschlp befälida —- Dir bcordcrte dorthin zwei- ; hundert Kosaleti, folgte ihnen auf Dem Fuße » » ulaiido lind verjagte diese Partei aleicll der ersten. — Bei dieser Ge- · der Niitioillil-(55ilrde der f
der Kreis: Befeblvhaber » Oberst Uliatowski- zwei Maiore, ein Ober- chnseuschlviugrr gefangen genommen. —— Un- gingen das Der (sieneral-i9)talor Fürst
lethcit wurden » Slßoiewobschaft Knirsch- vssizier lind gegen l:—«ll » terDeffen, lind zwar am töten (innen :- GcneraliMaiors Gerstcuzweia lind » Gagariu mit dein Pawlogradschen Dusarens Regiiueiitz von dein rechten Ufer der Weichsel auf das linke hernber. Wahre-nd des immun zum llcberganaikviiuite stieß der (sirlieral:»s))laior»Circ- llcllztveig am llteti kgssstelil bei Racloudz auf eilte Dtvlslou « Trlippen unter Dem ltoiliitlaudo Millilbergs 1111D Avallt iiiarde bestand all-; dem (i3rodlioschen Garbe-
Turner. Seine
: sdusarell-Regitlleut und einer Schwadron des (ilardr-Kos«iikcn:d)iegis lllents unter Anführung dec- (neutral Malors Strandluamt
Jen- seits Startoan entdeckte sie Die Jusurgentetn welche in großen Plas- im nach Dem Flecken strehlen, und begann 4tuit ihnen e111 Gefecht- lim zu verhindern- daß sie denselben vor Ankunft unserer Itifiiiitgric erreichten. Die Rebellen, dreifach an Kavalierie überlegen, griffen MD General-Maior Straudnlatlu entschlossen an, ilidciit n'e iligi‘sor: Drtngen mit rjnfantcrie—srolonnen lind ArtillerieFeucr tinterstulzleni allein durch die länzeudeu itlttaken von Seiten Hllsaren utld der ital-de-KosakeltsSchwadroiu unter persönlicher Alt- General-Malors Stl«andnlanll- alif die linke Filum-»der Jusurgcutew wurden sie nichtuuriu ihretnzläefieebenaufgehalten, feil- dern verloren auch außer Den Todten zwei Region-nis-Comlnandcurch zwei Schwadrou-Commandeurs- einen Ofsizier lind gegen 120 Ge- meine, welche das Grodnoschc Garbe-Hiisareinlltegilticnt zu Gefan- genen machte. — Indessen eilte der General-Mater Gersteilzwelg, auf Die erste Kunde voit der Gegenwart der Entoz-ter- zur verstär- kung der Quant—(Same, mit drei DragonersRegiltieutcrtl unter Kom- mando Der General-Maiore Anrcp und Schllling- herbei-erreiche 1m Trott das Schlachtfeld ulld warf Die Insltr enten, auf Kanonen- lchußweite- auf demselben zurück. Zu gle eher Zeit erreichten das ate Jäger - Regiment; lonituaudlrt von dem Oberst Kar-
Mlcbael bhalbtruoitsch, so l
lolvilsch- Lleuteilauts _ metfterten sich feiner, fo wie des Wilkolvo fuhrt. Augenblicke- als gerade die Elitpörer, Angriffe auf die Kavallerie einsahen- Der Hoffmng wandten, eitlen Theil
und 4 Kanonen der Artillerie - Compagnie des Oberst- Astasiew im Sturmschrltt Den Flecken «- und bes- Weges, der _nach Kuniki und Diese Bewegung vollführten sie ltll entscheidenden welche Die vergeblichkclt ihrer sich gegen die linke Flauko in unserer Truppeu von dein Fick-
fett 1111D zugleich von dem Uebergaugspunkte abzuschneiden Von der Ortslagc begünstigt, crbffiietetl slc gegen besagte. 4 Kanonen ein het-
tiges Feuer aus zivölf·it«alto»tieil; der aber, Der sich persönlich bei unserer auch eine leichte Kontlislon am Halse
mit Dem ganzen ironis- «-
Detaschcllielit des -
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Der Groduoscheu .
General-Maler Gerstenzweig Battcrie befand (ivoselvst er _ _ herum), schob dieselbe vor- ver- stärkre tie mit der Artillerie der Gretladicrsszjrigade und befahl der aus der leichten Etliche-Kamllerie-Brigade bestehenden und von dein Ge- neral-Maler Olpheriew kommandirten Arrli«-re-Garde, ihren Marsch ziilu Schlachtfelde zu beschleunigen Die unerwartete Erscheinung dieser Brigade in Der Flankc der Rebellen hemmte die Wirksalukeltdteser letzterem unterdessen rückte aber auch unsere übrige Jusauterte mit dem Rest Der Artilleric heran, lind das Gefecht wurde nur noch bel- derseits mit einer heftigen Kauoiiade fortgesetzt, wiewohl die Insur- genten noch einen Angriff mit dem linken Flügel vernichten, welcher jedoch durch das kräftige Eiulvlrken unserer Artillerle unter dem Koiulnaudo des Flilgel-Adilltauten »
Grafen Strogoliolv- abgeschlagen wurDe. -- Jetzt zo die ganze Ka- valier-te des Delaschenlents des General-Mittels Gcrs enzwelg gegen die Elupdl«cr, die aber Den Schlag nicht abwarteten, sondern ihre Kavallerie hinter die Infaliteric führten-» welche von vorn durch Mo- riiste (in Folge des laligwicrigen Regens) liild ailf»den Flanken durch Gehölz lind Dörfer gedeckt war. —- So endete dieses Gefecht- das beinahe von Mittagszeit an bis 7 Uhr »Alle-two edaucrt hatte, und in welchem das Illsurgellten-Col«ps, bestehend, aut Anzelge der gek- fangeueu Stiibs:Ofsiziere, ans to Batatlloilen Jufanterte, 5 Regt- nleliteril Kavallerie 1111D .515 Zahl der Trupven Ew. Katserh » » tapferen General-Mittels Gel«steuzlvcig-glorrelch geschlagen wurDe. Der verlust derRebellen in diesem Treffen war sehr bedeutend, das Schlacht- feld mit eitler Menge Erschlagenen bedeckt. Sie (Sjefanggneu lind oben angegeben worden. Wir dagegen haben wenig clngebußt.» Ge- blieben ist der Unter-Lielitenant« S.Uieltchtn von der Zteu leichten Colupagtlic der2ten Artilleric-Br8ade- verwundet wurden der Lern- tenallt Stael von Holstein vom F eodulzichen Garde·-Husaren-Negl- tllelit, einige Offiiere erhielten Kontullonm — Ein genauer Be- richt über die Zahl der Gemeinen ist noch zu erwarten--
Vom llteil d. bis einschließlich zlull gestrigeil Tage sind hier 61 Individuen an Der Cholera erkrankt, 30 gestorben lind 177 genelen.
Die Russifche Kaufnlannschaft in Riga hat all den Geile- ral-Major Grafen Serge Stroganoff »eiile Dank-Adresse »wegen feiner fo erfolgreichen als eifrigeii Bellt.·hullgeil zur Unterdrückung Der Cholera in leiler Stadt erlassen;
Polen.
Krakau, 115. Aug. Seit der Post vom 10ten D. sind we- der Zeitungen lloch andere Nachrichten alls Warschau hier eitl- getroffen. Die Comnulilication ist für jetzt abgeschnitten. Ge- stern um ti Uhr Abends ist jedoch, Dem hiesigen Kurier zu- folge, Durch Estafette eine aus Dem Feldlager bei Kollskie °) volü 14. Allgllst datirte militairifche Depesche hier angelangt, worin gemeldet wird, daß die Conlltulnieatioll zwischen Kielce lllld Krakall frei ist, unD daß sie in kurzem auch nach Warschall wieder offen sehll werbe; eine 11111111terbrochene Reihe siegreicher Gefechte gewähre Diefe Hoffnung. Iti vielen Schartnühelll sehen mit geringem verlust bedeutende Vortheile über den Feind da- vongetragen und noch am gedachten Tage iil Den Wäldern bei Koilskie eitle ganze Schwadron Dragoiler zerspringt worDeu.
—DerOesterreichischeBeobachtermeldet: »Nachrich- ten von der SDolnifchen Glänze vonl 9ten D. M. zufolge ist der Kaiseri. Rüsslsche General Thüluen am 7ten d. M. Nachmittags
l 4 Uhr mit einem Trlippetl-Corps von beiläufig 10,000 Mann
aus der Gegend voll Solcz, am linken S213eichfel=llfer aufwärts inaiscbirend, zu Zalvichost angekommen lllld hat bei dieser Stadt eilt Lager bezogen. Eine Abtheilullg Russiscber Jllfailterie liebst 4 Eskadrons Kavallerie besetzten all diesem Tage Saildolnierz, llild Streifparteiell zogen gegen Opatolv llild Staszoiv, unt den in Der Forinirung begriffenen Lalldstürm zu zerstreuen. Gleich- zeitig mit diesen Bewegungen zogeil auch am rechten Wetchsel- Ufer starke Kosakell-Abtheilungell voll Jcniszoiv her aufwärts, die sich bis all die Gallizische Glänze ausdehuteu. --— General Thünlen soll, delll vernehmen zufolge, die Bestiillmiulg haben, gegen Krakau hin zu illarschirell. Seitle Streifparteiell sollen bereits mehrere tallselid Mann Laiidsturm elltwaffnel und nach Hause geschickt haben. Zu Zawichost soll eine kleine Besatzung zurückbleiben, unt die verbindung mit Dem rechten Welchsel»-llscr 1111D weiter durch die Kosaken mit Den Geile-raten Fiaissaroff lllld Noth gegen Zanlosc lllld bis gegen den Bltg zu unterhalten.”
Frankreich.
"' Deputirteli-Kammer. In der Sitzung Dom liLten August fehle Herr M a h lll die Berathitngen über die Adresse fort. Er sprach sich 1m Allgemeinen zu Gunsten der- selben aus, gab indessen Den Wunsch zu erkennen, daß die ver- waltung mehr Energie als bisher entwickeln mochte. Auch Herr Caluillade, der nach ihm Die Triblllie bestieg, da kein Redner wider die Adresse mehr eiligeschricben war, äußerte sich 111 die- sem Sinne, fiimnue jedoch zu Gunsten des s.‘lmeuDementö des Herrn Bigiloll in Bezug auf Polen. Der letzte Redner, der « sich im Laufe der allgemeinen Berathlltlg vernehmen ließ, war der General Bujalid, der ein großes Lob »aus die» Armee hielt, Die, meinte er, Dem gefamnlten Europa wurde tvldersteheil»ko»n- nen. Der Behauptung des Generals, daß Futnkrelch üitmoglich mehr als ein Heer von 5ilil»,0l)(»l Mann ins lifeld stellen konne, daß ein solches aber auch hinreichend sey, indem heutiges Tages
p) Konskle liegt ungefähr auf der Halft- m Weges mm“, Kralau und verschlin-
22sten Augii n.
Sr. Kaisers Maiestiit, Obersten «
Kanonen, durch die ungleich schwächer-. . Malestat, unter dem Konltnalido des «
auf die Schnelligkeit illld Prä- kräftigen Zustand der Truppen rechten Glauben scheu-
Alles auf das Talent des Feldherrn, klsion der Bewegungen und auf Den ankomme, wollte die linke Seite keinen keu. Der Redner schloß mit deul Wunsche, daß man der arbei- tGUDM zKlssse zu Hülfe kommen möchte, Die sich nicht voll»Theo- rieell llahreil könne; auch verlangte er, daß man etwas für den Eleiuentar-Uuterricht thue. —-— Die allgemeine Diskussion wurde hierauf geschlossen, und es beganlleil Die Berathungeli über die einzelnen Paragraphen der Adresse. (S. den Entwurf in Nr. 228 di St. B.) Im isten §. wurden auf Den Antrag des Gra- fen voll Mosbourg bloß die Worte: Die Abgeordneten der De- partements, in: Die Abgeordneten Frankreichs verwandelt. Der 2te und 3te §. gaben zu keiner weiteren Erörterung Anlaß. Der» Baron v. Podenas wollte, daß man im 4ten §. sang »Die Gleichförmigkeit der Staats-verwaltung würde Ihr-IT Regierung eitle Einheit geben, woDurch Deren Kraft verdoppelt und sie von Dem Wege, den sie eingeschlagen, wie: Der abgebracht werden wurDe." Herr Teulon unter- stützte diesen Vorschlag, indem die verwaltung des Landes, Namentlich das Justizwesen, allerdings Manches zu wünschen übrig lasse. Einige Thatsachen, die er in dieser Beziehung an: fi’thrte, lvurdeil voll dem Großsiegelbewahrer und-Herrn Guizot wiDerlegt. " Nach einigen Bemerkungen des Heil. S ans über die verwaltung in den mirtäglichen SDrooinaen, Die derselbe in mancher Beziehung für sehr sehlerhaft hielt, trat Hr. Jau- bert zur vertheidigung des Systems der Regierung auf. Hr. Podenas nahm darallf fein Amendement zurück; ein zweites ähilliches des Hin. Glais-Bizoiu wurde verworfen und der 4te 4}. Der Adresse in feiner ursprünglichen Abfassung angenommen. Eine iveitläuftige Debatte wurde durch den nachsteheildeu, von Hin. OdilomBarrot in Vorschlag gebrachten, Zusatz zum öten herbeigeführt: »Was Diejenigen betrifft, die, ohne Rück- sicht auf Die fo glänzende uild allgemeine Aeußerung des Natiotlallvillens, heute noch das Hirllgrspinnst einer chublic träumen, fo können sie, da sie voll den Massen verläilgnet wet- Den uild mitten unter den in der Gesellschaft herrschenden Jll- teressen unD Gesiniluilgen verlassen dastehen, die Sicherheit eitles großen Volkes nicht stören unD es nicht hiuDern, in Der ihm durch die Revolution eröffneten Bahn der verbesserungen vor- zuschreitell.« Nachdem Hr. Odilou-.Barrot diesen Antrag eilt- wickelt hatte, ließen sich 11 Redner theils für, theils wider dell- felbeu vernehmen- Uilter Letzteren waren auch der Großsiegeibe- wahrer, Der Präsideilt des Minister-Reiches und der Minister des öffentlichen Unterrichts. Das gedachte Amendement wurde dar- auf mit einer Mehrheit von etwa 40 Stimmen verwor- fen; eine Entscheidung, die große Selisation erregte. Nicht besser erging es einem anderell Amendement des Hril. Ssni3, welcher hinter die Worte des 5tell g. »die Anhän- ger der gefallenen Dynastie«, Den Satz eillgeschaltet wissen wollte: „Deren Kühnheit, vorzüglich in den westlichen tlild südlichen Departements, eine besonders thätige Aufsicht erfordert.« Auch dieser Vorschlag tvllrde nach einigen Bemerkungen des Herrn Caf. SDe’rier verworfen und der 5te, so wie demnächst auch der (Sie 1111D 7te {5., unverändert angenommen. Ein Amendement des Herrn Vatout zu delll 8ten 9., in Bezug auf Den (Elementar: Unterricht, gab zu einer sehr lebhaften Debatte zwischen dein verfasser und Herrn Etienne Anlaß. Zwar wurde dasselbe ver- werfen, fiatt dessen aber ein anderer Zusatz beliebt, so daß der erste Satz des gedachten §. nunmehr also lautet: »Die uns von Ew. Majestät angekündigte allmälige Entwickeluil der National- Institutionen und die Fortpflanzung des, olks-Unter- richte können diesen Geist der Vaterlaiidsliebe und Hin eblltlg nur fta’hlen." Zu dem 9ten §. machte der Vicomte v. Lorme: nin folgendeu Zusatz: »Auch werden wir nicht vergessen, Sire, daß das Bedürflliß Jhres Herzens, so wie unsere Pflicht»und der Zweck der Juli-Revolution, darin bestehen, die Existenz des Volkes durch allmälige Bewilligung der Munizipal- uild po- litischen Rechte, Durch Die Ermäßigung der Steuern, die auf Der ärmeren Klasse lasten, durch dargeboteuen Erwerb lind durch freien Unterricht zu verbessern-« Als es hierüber zur Abstimmung kam, blieb diese das erstemal zweifelhaft; nach der z-welten»er-» klärte der Präsident, daß das Amendement angenommen ich. Hr. v. Schönen itlachte hierauf die Bemerkung, daß man des Eieluelltar-Unterrichts schon im 8ten §. erwähnt habe (s. oben), während der Wunsch nach einer Ermäßigung der Abgaben noch iil einem Der späteren §§. ausgesprochen »wl"trde; daß man sich sonach wiederholt-. Der Minister dess- offelltlicheu Unter- richts tratdicser Allsichtbei. Der Pranlcut bemerkte inzwischen, daß« man auf einen einmal gefaßten Beschluß nicht zurück- kolitillell könne, llild daß es sich also nur noch dartun handle, wo Der betreffende Zusatz eingeschultet werden solle. Die Ent- scheidung hierüber behielt sich die Kammer bis auf den folgenden
Tag vor.
Ill
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der Sitzung Dom 13. August theilte zunächst Der Präsident einige Schreiben mit, woDurch verschiedene doppelt er- tlalllite Deplltirle ihre Wahl abgaben. Hr. Damloll, der in Brest lind Paris gewählt worDen, optirte für den ersteren Be- zirk, der Gras Sebastiani, der in Bastia lllld vervins gewählt werten, für dichl letzteren Ort, utld Hr. v. Traeh fur Den ersten Bezirk des Departements des Allier». — Der» Baron geheim: tier D'iliulnah berichtete sodann über deuslesustntwurß wo: Durch den Mitlistern die Forterhebullg der Steuern bis zum 1. November zugestanden werden soll; der bewilligte provisorische Kredit voll 700 Mill. wird dadurch Um 125311111. erhöht, Der Berichterstatter bemerkte, daß diese letztere Summe salnmt der noch in Reserve besindlichen voll 72 Mill. uuülugauglich nöthig seh, um Die gewöhnlichen Staats-L»lusgabe»n»in den Monaten September lllld Oktober zu decken; die verzinsung der Staats- schuld im Monat Oktober absorbire allein ss Mill., wozu noch der Sold für die Armee für das 4te »Quartal komme; die Kolli- uiission seh daher einstimmig der Metltllng,»daß der neuerdings verlangte Kredit bewilligt werben muffe. Die versammlung be- schloß, da die Zelt drängt, sich mit diesem Gegenstande bereits