1831 / 251 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

tiiid der Civii-Behörde, dem General Weißenhof, in .R‘ielce nicht Anzeige davon macht.”

—- Die P osener Z eitiin g vom 5. September stellt den Un- grund mehrerer vor kurzem in einem Deutschen Blatteenthab tetien Nachrichten, als: daß der Riissische General Riidtger ge- schlagen und nach Gaiiizien zurückgeworseu und Paskewitsch«in vollem Rückzuge von Warschau seh, daß die bekannten Mordfm neu in Warschau nur erdichtet weiten, um Die Rassen einzu- schläfern ins Licht Und sagt: »Wir koiinen das Publikum aus guter Quelle vetsichern, daß diese Sachen durchaus erdichtet sind. --- General Skezhnezki hat seit dem löten'rorig. M. kein Kom- mandoz Rozozki, der gegen General Rudiger»koiiiinandiren»foll, hat nur einige Tausend Mann; General »Riidiger ist nicht uber: fallen, Die Massarre in Watscball hat FUde nur zU Skwlß statt- gefunden —— endlich ist weder Skrzhnezki noch soiisi Jemand nach Litihanen gezogen. Es seh uns dagegen erlaubt, dein Publi- {um eine wahre Nachricht mitztitheilen. Jii der Nacht vom 28. zum 20. v. M. ward der die Brücke bei Osiek deckende Rufst- fche General Röniie betiachrichtigt, daß eine starke SDoluiiche Macht gegen ihn itit Anzuge sey. -—- Nachdem er ein Detasche7 nie-it von 200 Kofaken zur Rekognoscirung gegeti Steklinek Dorgeianbt, glaubte er sich am 30sten v. veranlaßt, seine Brücke in Sicherheit bringen zu müssen. Er ließ daher mehrere Briickenglieder abschwenkeii und zog sich mit seiner Infanterie iitid seinem Geschüiz auf das linke Weichsei-Ufer. Als seine Kosakeii zurückkehrteu und die Brücke nicht mehr fanden, schwam- 60 derselben durch die Weichsei, 146 ialoirtcu sich auf das Preu- ßische Gebiet gegen Szhlno, von wo sie nach abgehaltenerQuaran- taine längs der Gränze nach Rußiand dirigitt werden sollen, ganz den bestehenden Vorschriften gemäß. —- Die Sache selbst ist ganz ohne Gefecht abgelaufen unb nur 2 Kosaken sind dabei in Ge- fangenschaft gerathen. Bis jetzt ist tiur ein Detafchemeiit Kra- kiiscn, das sich sehr regelmäßig betrug, an Der Preußischen Gränze erschienen utid wollte sich, wie die Leute versicheru, da sie ihre Expedition verfehlt sahen, wieder auf das Gros nach Ploik zu- rückziehen. Dies ist die zuverlässige Darstellung eines Ereig- nisses, aus dem unsere Neiiigkeitsmacher die Schlacht von Lipiio, womit man sich heute vergnügt, kotiiponirt haben.“

Inlaiio

Berlin, 8. Sept. Aus Ziesar vom 3. d. schreibt man: „unfere Stadt unb Umgegend beging am 12teu Sonntag nach Trinitatis eine erhebende kirchliche freier. Nachdem nämlich die hiesige eheiitals iutherische unb Die hiesige eheiiiais reforniirte Kirchengenieinde beide schon vor mehreren Jahren die früheren Koiisesstonspradikate aufgegeben unb mit der Bezeichtiiiiig »evan- gelisch« vertauscht hatten, verbanden sie sich am genannten Sonn- tag feierlich zu,,Einer evangelisch-chrisilichen Kirchengemeinde der Stadt Ziesar« und damit zur völligen Gemeinschaft ihrer beiden Kirchen und ihrer sonstigen geistlichen Güter.«

——— Aus Tilsit vom 2teu d. wird gemeldet: Heute Morgen um 7 Uhr ward die Leiche des verewigten Kaiseri. Russifchen Feldmarschalls, Grafen Diebitsch-Sabalkanski, durch hiesigen Ort nach Szameitkehmen geführt, nachdem dieselbe in letzter Nacht in dem z Meile von hier entlegenen Dorfe Drangowski ge- standen hatte. Die Leiche wird von mehreren Riissischen Dist- ziereii, einem Preußischeu s))'iilitair= und einem Einst-Kommissa- rius, so wie von 100 Mann Preußischen Fußjäaern eskortirt. Unter den Nussischen Ofstiiereu befindet sich der Fürst Trubelzkoi nnd Der Neffe des verstorbenen Feldmarschalls, Flügel-Adjiitant von spat-trotzi. —- Der Durchztig durch die Stadt geschah ohne alles Gedränge. —- Nach Aussage der Begleiter wird die Leiche bis sIDiemel geführt und zu Wasser nach Petersburg gebracht.

O . .

Cholera. Inder Residenzstadt Berlin waren erkr. genes. gestorb. Bestand bis zum 7. September . . . . . . . 87 ‘2 49 36 hinzugek. bis z. 8. Sept. Mittags 26 3 ‘25 34

Bis ziim 8. Sept. Mittags Summa 113 5 74 34 Negierungsbezirk sDatßbam.

Nieder-Barnimfcher Kreis. die Cholera am 6. Sept. zum Atisbruch gekommen. krankten starben in wenigen Stunden 2 Personen.

Jii der Koionie Marieiiwerder am Finow-Kanal ist die Cholera gleichfalls ausgebrochen. Bis zum 5. Sept. starben 15 SDerionen, es bleiben 5 noch krank.

Regierungsbezirk Frankfurt.

In der Stadt Frankfurt a. O. ist die Cholera am 6. Sept. ausgebrochen, eine Frau ist bereits verstorben, zwei sper- sonen aber sind erkrankt.

Regierungs-Bezirk Gunibinnen.

Ueberbaiipt hat sich die Cholera bis zuin 20.Aug. in 8Krei- sen diefes Bezirks gezeigt, unb zwar in

1) Kreis Heidekrug. Jm Ganzen erkr. 21 sDeri., gesi. 20, krank 1.

2) Kreis Lock. Im Ganzen erkr. 11 Pers-, gen.1- gest- 9, noch krank 1.

_t EleKreis Oletzko. Im Ganzen erkr. 61 Pers» gen. 30, ges . .

4) Kreis sDillfallen. 11, gest. 40, noch krank 19.

5) Kktis Stallllvöhslew Im Ganzen erkr. 244 Pers, gen. 66, est. 139, noch krank 38.

6») rein Nagnit. Jm Ganzen erkrankt 10 Personen, genesen 1, gestorben 9.

7) Kreis Tilsit. Jm Ganzen erkrankt 133 Personen, ge- nesen 46, gestorben 74, noch krank 13.

8) Kreis Johaiitiisburg. Im Ganzen erkrankt 3 Per- sonen, genesen 1, gestorben

Demnach find im ganzen Regierungs-Bezirk bis zum 20sten August überhaupt erkrankt 053 sDerionen, genesen 156, gestorben .Z"-24, noch krank sind 73.

Regierungs-Bezirk Bromberg. Rette Ausbrüche der Cholera wtirden bemerkt:

Kreis Bromberg, in Nupienite, Osfowitz, Kolonie sDranbh unb in Bocianowo am 3. September;

Kreis Inowraziaw, in Inoivrazlaw., Lonsk und P laiviti «ani ‘2. September;

Kreis Gnesen, in Gnesen am 31. August.

I Ueber die Cholera. Jch beeile mich, nachfolgenben Ausng eines, dem Ministe- rium der Geistlichen-, Unterrichts: unb Medizinal-Aiigeleaenheiteii elngesandten, die Behandlung der Cholera betreffenden Aufsatzes,

Von 4 Er-

Jm Ganzen erkr. 70 5Derf, gen.

von einem in dieser Krankheit erfahrenen Arzt-, zur Kenntniß -

meiner Heeren solle-en- Beleorliiig und Beruhigung des Pu-

1412 biikiims zu bringen. Möchte er dazu beitragen, die Jagd nach specistschen Mitteln undHeilmetboden anfingeben Ule "m“

Wahn zu zerstören, der schon so viel Unheil angerichtet, io viele SJJieu' enoi er erbei e‘i' rt at! , ich if ‚b 3 l ch h Der Präsident Rust.

Seit die Cholera in Europa eingedrungeiuuiid·hier w»ie in Asicn ihren furchtbaren Charakter offenbar-than unb die Bemühun- gen der sie bekäiiipfeiidcu Acrzte mehr dghiit gerichtet grwrieu, Nein Svceisiriiin gegen diesen veriitcliietideii Feind aiifzusilldcltz als. Lau eigentliche Weil-n desselben zu erforschen- um dadurch zu ringe ratio» nflleit und glücklichen Behandlung unb Heilung dieser Schrecken verbreiteiiden Krankheit zu gelangen Dieiciii iiiiheilpollcn Etrejbrn nur ist es ziizuschreivkm daß im Allgemeinen nach Die. arztltheazk kämpfuna der Cholera nichts weniger als glücklich in; Erz ist daher wohl ietzt die höchste Pflicht- an Da» Eurovaiscikgrzp liche Publikum eine ernste Warnung ergehen zu laiicii. _Lanct ab von neuem äiigstlichcu Suchen unb Strcjbcn nach einem specifisch wirkendcmMittci gegen diese _nranfheit, es führet ab vom einzig richtigen Yfado rion»soi«gfaltiger Beobach— tiitig der Natur und von der Erforschung ihrer ewigen, heiligen und iiiiabänderlichen Gesetze, die lich iiiAllenh was in, Dein unbe- fangencn und iiiicrmüdeieu Forscher zeigeiiz Ohgleichdav Gebiet der Wissenschaft frei seyn soll und auch, fo draiigt iithcmir doch oft die Frage auf, ob Die Regierungen nicht verbunden waren, cui- zuschreiten, wo das Leben Tauseiider ins Spiel kommt. » «

Aerztek wendet das verfahren- welches dieErfahrung von Jahr- tausenden uns lehrte, auch bei Bekämpfung diijfer main-hen an, er--

- “du—m...— .. ‚_—

' s · « " As sriiicu der innert Euch des Grundsätze-armes der wurdtgitcii »den c » i Heiiliinst- des allgemein rühmlichii bekannten Hiiflaiid v m Beilim m -

' ' «« ·" ' ' 'Dialiurt Den Kranken« «generalisirt die Krankheit und iiidiviii » i . « , « · mich hier auf eine genaue Definition De» Wesens der triaiitheit ern-s-

ziilasseu, frage ich bloß alle meine Herren Kollegen, ob es Einem ,

von ihnen nur einfallen kaiiii- die Pest-»den {buhlen Faulfiebeiy Nervenfieber oder das gelbe Fieber mit einem Speeifico behandeln zu wollen? und wenn nicht in dtcfc Klasse von neankhcitein zu welcher denn sonst wollen sie die Cholera rechnen? Darüber ist man endlich doch wohl einig, daß, obgleich Brechen und Durchfall tun. stante Shiiivtome dieser Krankheit unb, ne doch nicht dao»cheit derselben ausmachen, sondern eben nur Sizmvtoiue stud. · zzch ge- stehe aufrichtig, ich habe, so lange ich bis ietzt låiclisgxiiheit gehabt habe, Die Cholera zii behanbeln, unb diese war sehr hansig-»uniiiir-—· telbar nach einander noch nicht 5 irratth gehabt, welche ich hatte auf gleiche Art behandeln können. Ich habe, nach meinem Daffzirhiiltpih gesucht, möglichst rationell zu verfahren- ich habe mein hziuvtiachlichttrs Aiigeiiinerk auf die primaireAffectioii dec- GatiglieiuSvsteins gcrzcip tet nnD partielles Leiden, z. B. Entzündungeii ie.«- inogiichst brrucks sichti t. Was die einzelnen Behandliingsartxii betrifft, welche in der Regt so laut gepriesen worden, so habeich fie mich Dem Grundsatze: «Prüfet alles und das Gute behaltet« fast «alle- obgleich bisweilen modifizirt, angewendet und bin zu dem Resultate ge_langt, daß eine bestimmte Methode durchaus nicht für alle Fälle paßt-» sondern daß der Arzt, wie in allen anderen Krankheiten- individiialiitrca unb Dem Charakter der Krankheit gemäß handeln nach. _gisas ich bei alleiian der Cholera Erkrankteit, wenn es die verhältnisse gciiatteten, gleich- inäßig angewendet habe, sind die äußeren ableiteiideit oder Fraumpr drigen Mittel, als: warme Bäder mit Zusatz voii Scifeniiederlauge oder Pottasche, 10—— 1; Blutegel ad seisaliieut «-··«-il.. wenn deriaranke daselbst über Schmerz klagte: doch sey man bei alten oder lehr ge- schwächten ausgemergelten Personen mit der Anwendung derselben vorsichtig: ich habe in Der Regcliiachtheiligc Wixkun gesehen, wenn Der Kranke über iiil Jahr war: ein Senfvsiollsv Uka delt gimch Unterleib, oft diedluxa und warme aroinati«sch-spiritiiösc Ernte-thun- gen der Extreiiiitäten. Zum Ader-laß habe ich nur _Xmal bei Jungen kräftigen Subjekteii Indication gefunden; von dieer wurden zwei gerettet; außerdem habe ich ihn nie angewendetxeanweiideii zehen Jedoch habe ich ihn sehr oft, doch in den mehrsten allen erfolglos Ich habe mich im Gegentheil in den niehrsten Fallen genöthigt gescheit- die stärksten Reizniittel anzuwenden. Vom illmzisioeiuin iFssinszilki habe ich in den leichteren Fällen gute Wirkung gesehen- und ich zahle ihn vorzüglich mit zum Amt-»du Mediaanmn. gegen Die Cho- lera. Bei der Stärke- mit welcher die Cholera _hier unb in Der Umgegend auftrat, habe ich von der alleinigen Anwen- Dung des warmen Wassers Gebrauch zu machen Anstand genom- men, doch habe ich etwas Achnliches mit Nutzen angewendet Ich lic nämlich den größten Theil der von mir Behandcltcii alle Viertel unben ein Glas dünllcs Witde Inflls. nie-‚tilll. pipnl'. mit 2 Tropfen um. „1.13 «man. trinken, und zwar mit ichr gutem Er- folg, —- doch habe ich dieses Mittel nie alleinangeweiideh sondern habe die anderen mir nöthig scheinendeii Arziieien auch gegeben-, es bedarf daher weiterer Erfahrung- doch- ich wiederhole es- ich gebe

; es allen an der Cholera Erkrankteii gleich vom Beginn der Krank-

In Oranienburg ist

hcit an. Bei ichwcichlichen, entnervten oder alten Siibirkteu habe ich den Moschus mit unb ohne Cumpimr oder mit sal. s-.l.-.i. Cum. Cons- vdcr mit 1)]. ullnrian. noli-. Vdcr (H. nu'nlll. pip. angewecht, aber wabricheinlich, weil es eben schwächliche oder alte Subiekte waren, mit nicht besonderem Erfolg, obwohl auch in einzelnen Fäl- len mit gutem. Jii mehreren Fällen, wo offenbar gastrischer Zu- stand war, bflbt ich Die ist-il iliikrnpuuiiil gu lj. in ein Vch hdcilsiclls zweiinaliger Gabe angewendet- und zweimal war nach erfolgter Wirkung die Cholera wie weggezaubert; hier war ite aber auch gleich beim Beginn der Krankheit angewendet worden. Jiz mehreren au- bereit Fällen, wo schon Zeit verstrichen war, half iie nichts. Oft auch hat mir eine stillen-tin nntl'l criii'lmn. c·iini Suec-» Clll'i in ver-— binDung lllik«l«iiziiiiis Cnrn. (‚‘erv. sure-in- nnD ihn-t. litt-linken gute Dicnitegeleiited vorzüglich da- wo gastrischer Zustand stattfaiid,- aber schon einige Zeit verstrichen war.

Ich komme nun zu der von mir am häufigl'ien, iiiid zwar mit sehr gutem Erfolg, angewendeten Behandluiiqsart und übergehe diese der Prüfung des ärztlicbeii Publikums- Die Anwendung der- selben fand natürlich niir iiatt, wo Der eben angedeutete gastrische Zustand nicht war.

So wie ich zum neunko gerufenwerbe, verordne ich schnell ein warmes Bad mit Zusatz von Seifensteder-Lauge oder Pottaschc und das Vckfcktlgcil ciich Dunnen lni'ns. iiiisiiiii iiziistx Jch lasse hon Die: fein, so lange die Sviiiptome der Cholera fortdauern- alle Viertelstiinden ein Glas warm trinken- mit einem Zusatz von zwei Tropfen ihn-i. mit -—.-«»-.·«i. Gleich nach dem Badelassc ich dem Kranken- wenn er ü er Schmerz in der«Mageiigegend klagt- 10 —- 15 Blutegel avrlici.- ren, dann ein erwärmter Senfpstaster aufdeii Unterleib legen nnd die Extremitäten mit erwärmtem aroniatischen Campher-Spiritus waschen und itark frottireu —— Als Medizin erhält der Kranke alle Stunden Zu Tropfen von folgender Mischung

« Tincl. rast-arti mascow. z nlcn‘Lm. etc-litter- - llmlmlctu. Liifsiiiis l'urn. preist-. sum-. 2;; Dritt-link unnm. · In der Regel stellt sich mit der 3ten oder 4ten Gabe Besserung ein. Merkwürdig ist, daß der Kranke, wenn die Cholera aufgehört- die Tropfen in der Regel nicht mehr verträgt, sondern daß ne ihm Beschwerden- ia oft selbst neues Brechen- verursachen. Hier ließ ich nur noch im verringerten Maße das Inn-s. „auch. plp. forttrinken und gab nebenbei alle Viertel- oder halbe Stunden einen Löffel al- ten Ungarweim und dabei genaseu in der Regel die Kranken. Geht die Krankheit- was nicht selten geschieht- in einen topböfen Zustand über, so leisteten mir Anm-a unb Dampf-»i- gute Dienste-, blieben bartnäcl‘ige Diarrhocn zurück, (."c)luniiiu, Cascarilln mit Nupiitu Und Opium.

Den»Beweis- daß hauptsächlich ’Mangel an schleuniger Hülfedie Cholera so sehr gefährlich macht, liefert mir Czenstochau, wohin ich vorzüglich der Cholera we eti gesendet war: in Alt-Cun- stochau z. B- elfen Bewohner fasia sämmtlich alttestameiitarischen Glaubens und als solche für Erhaltung des Lebens besonders besorgt ind unb daher im Augenblick des Erkennt-us Hülfe fachen, bade thun Individuen an die Cholera behandelt- unb von diesen ist mir

Ohne «

nur eines gestorben: in Diele-.Gienfioclnw, wo die Hüle scholl im in Anspruch genommen wurde- starben Don iki Erkrankten ig. · selben Beweis lieferte mir das füerolemsicraiike eingerahmt tposvik

an dieses ivurdeit die Kranken selten ganz im

gebracht-, imd·«es starben von -tt von cmir Behiigidelten Lil. Nach m ner Ansicht unb, um Das Y)loi«talitats--verhaltniß der Cholera mildern, zwei Anordnungen hauptsächlich nothwendig-

blikuin mit der Anwendung der äußerlichen

von selbst

Noch etwas muß ich bemerken- was ich jedoch bitte, nicht Anmaßung auszulegen In der ·Voraussetzui«ig- daß Choleiai maire Asscctioii des Ganglion-:Si)ft·enis sev- Dar; Alles, was das-ff but-System schwäche- die Disposition dazu· erhbht, so wie um Dreht, was die Lebenskraft jenes erhöht, Die Disposition iniiiff : habe ich folgende-, auch die verdauun straft» berücksichtigendc n ichung mit ausgezeichtieiem Erfolg a s Praservativ gegeben-u - zwar vielleicht mehr als tausend Personen-theils schon in Waisch theils in unb um Czeiistochan- voii welchen mir bis ietzt nicht ein einfi Fall bekannt ist, daß Eines die Cholera bekommen hatte, ungcfch Da bekanntlich Fuk vor der Krankheit die Disposition dazirausnchnieud erhöht, ff wohl auch hauptsächlich Die moralische Wirkung des als Präferii geltenden Mittels in Betracht zu ziehen. Ich spreche übrin

ich dringend um gJJIittbeiluna gebeten habe.

nur aus Erfahrung. Die Mirtiir ist folgen

H- TiiirL ·-ii"·»iiii«:ii. um: litt-us linls‘nin. vilnc Heilm- Dis-titul. Nupiii. :ii«cl. Hirn-link iiiiniii ei Ül. Chitin-« sit-»in

N. D. zu nehmen.

Jch stelle der Weisheit Eines Fröiiiglichcii hohen Ministerii anheim, von den voii mir gegebenen Bemerkungen Gebrauch zum chcii- oder nicht: ich bemerke nur, daß meine Erfahrungen rein it tisch sind, da ich schon in Warfcbau im Hospital ordinirendetz für die Cholera- Kranken war, Da ich nicht versäumt habe- die fahrungen Aiidcrer zu benutzen und Deren Behandlung zu prü« und ich auch in nnD um Czciistochau Hunderte von Cholera-sit Sollten meine Bemerkungen nicht ganz ung‘ stia aufgenommen werben, io bin ich recht gern erbbtig, das mit

ken behandelt habe.

Resultat meiner Erfahrung mitgutheilcu. Czcnstochau- den l. August 1mal.

in. Heinrich Schäfer, Stabs - Arzt.

ß Ö r

Berliner

Anfange

De:

irre-· cliizllcl.

111. quillt-nen

Täglich 2--—-.3mal til Tropfen mit Wein oder Liqu «

Don 8. Seplcmbm‘ 1831.

Amll. Fonds- und Geld-Cours-Zeliel. (Preu/s. Cow

isten-s Ding Mittel bekannt zu m cbru, unb flirns‘ den Aeritseii unbedingt zu gestatxcin die gegen « Cholera nöthigen Medikaiiiente stets bei sich zu fuhren, dainitiii erst durch verordnung des Recepts und durch das Fertigen b,“ beu in einer vielleicht entlegenen Apotheke die so kostbich Seit, loreit gehe unb Der arme Kranke dadurch zur Beute des wodes m

So viel ist gewiß, daß die Cholerii»durcti richtige und {am Anwendung zweckmäßiger Mittel sehr oft bezwungen Anwendung leichter iiitd sicherer wird- wenn wir d nicht mehr als ein Alles versthliiigetidcs Ungeheuer oder»niiteif gefärbten Brille betrachten, sondern bedenken- daß auch · gemeinen Natur-gesetzen gemäß verläuft. Am meisten tödtlicli ist Cholera im Anfange des Anspruchs _Der Ghibc’mglc, wo der kaf oft so furchtbar schnell in, daß alle Hülfe zu spat kommt- oder in überhaupt die Hülfe entweder nicht zweckmäßig angewendet ff gar versäumt wird. Daß die mehr oder wriiigeogrofie ·Gefahk, mehr oder weniger glückliche Bekämpfung dieser Krankheit selirdii die Individualität des erkrankten Subickts bedingt ist, verstehts

wird, daß z- lese Krankz

sc.

der Kranz f

Allgemeine

« Meilßiiche Staats-Zeitung

Ue den «

Amtliche Nachrichten Kronik des Tages·

Bekanntmachung. Mit Bein auf Die gestrige Bekanutniachung wegen der von fändifcben Regierungen gegen Die weitere verbreitung der Cho- a aiigeordneten Maaßregelii, wird hiermit noch Folgendes zur „mutig des Publikums gebracht- Kukfiirstenthum Hesseu. Reiseiide und Waaren aus Gegenden diesseits der Elbe werden nur zugelassen, wenn Ersteren eine vollftandige Kontumaz an der Elbe oder ati der sfcheii Granze ausgehauen haben und wegen letzterer die ktgkhabte genügende Reinigung nachgewiesen worden ist« Die ssfsche Kotitiiiiiaz-8.)liistait wird zu Ariisieiii bei Wihenhausen « ri tct. , geMchccklenburgsStreliu Spalete jedes Inhalts, die so- hl in Berlin zur Post gegeben sind, als weiterher durch Ber- ttansitiren, sollen bis auf Weiteres nicht ziigelassen werben. Sachsen. Alle Reisende, die aus einein Orte kommen, in einem Umkreise von 10 Meilen von Berlin liegt, werden , aus Weitercs von der Königl. Sächsischen Gränze bei Gro- [mit iiiriicfgewieien„ Da Die Dort eitizurichtende Koniuniaz- stalt noch nicht beendigt ist. « Berlin, den 9. September 1831. General-Post-Amt. In Abwesenheit des General-Postmeisters.

Bekaiiiitmachung. Die in den beiden Berliner Zeitungen erlassene Bekannt- chiiiig des Herrn Geheimen Staats-8)Jiinisters v. Klewiiz dont sten D. M., daß die Aufstellung der Beobiichtiings-Liiiie an . Elbe mit Deut täten d. M. beendigt setin werbe, hat bei Dem blikum Die Beforgniß erregt, daß eine so lange sich verzögernde aaßregei die Einschlepptiiig der Krankheit von Berlin ans in jenseits der Elbe belegeueti Latidestheile verursachen könne« . halte es daher für nöthig, hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen, daß jene, vor dein am isten d. M. erkannten Aus- uch der Cholera in hiesiger Residenz erlassene, Bekanntmachung

nie gleich ein Spur-Enden angeordnet worden ist und die ebergaiigspunkte an Der Elbe bereits resp. am 3ten und 4ten M. besetzt gewesen sind.

| Brief her-cis

» Zfl III-ex se

Berlin, den 8. September 1831.

(“WM—2).?“ säumt-I- i . n. sc

M PIWA'x-"w OEMMW "I'm” «

Der Chef ver zur Abivehruiig der Cholera niedergefehten

si.-scliniii- "(-ii "- HII ",5,“ Usl u‘. l'l'amlln'l'. 4 ‘D‘ l « - . Pis. Engl. Anl.b 1:; J—ö 511)J Punlnn. Pl'anclhl‘l. 4 J: llll Jmmedmt-,K9nmusswnl Pr. Engl. Anl. 22 5 -«- 517} Kur- ii. Neun}. du. 4 —- i'll V- Thur- I’l'. Engl. Ülll. ZE- 4 80; Zinr Schlesische du. 4 M m“ Kurm.Öl‚1.m.l.l.‘. 4 8"! liicsi.c.d.i;.-u.N. —- - l- Die Ansstelliing des Bildnisses Sr. Liajestät des Königs Keil-tultii.S(«ii·ii(). 4 87 -- Z.-scil.d.k.-u.iN· —- l- z im; Pkarzzwmeppe wild nach delll Wunsche Der 2C. ‚Rom: tun-l. si«ili—»()lilig. 4 Fil) —-- l man, unb mit Zustimmung der Künstler, in der Königlichen » i. : „0“ von“, „uk __ 18 ;_ adcinie der Künste bis Sonnabend Den 17. September c. Dann? du. ileli. J 34 Reue clilo: « 19 · tgesptztc » · Weslpr. Pl'andln'. 4 9-1} —- Fisicilisiisiiscrois . —- 13-} Ii Berlin- b9" 9- September VIII- « (;isiil"sii«z. l’ns. du. 4 —- JGJ Hist-mitti. . . . . 3 i DI‘. Schild ow, letkkvk. w c Ch s e f · C 0 u ,- S_ EIN Angekoinitieti: Se. Errellenz der Wirkliche Geheime Rath « .B’wf- G Dfiaiumerherr, Direktor im Justiz-Miiiisieriuiii und dem der

g«;s««-d-»» » _ _ « » , » · zka few-z sz eistliclien--, Unterrichts- itiid Medizinal-Angelegenheiten, von dir-- . . . . . . « . . . . . . 250 t‘l. i2 M. Hist-ex ampiz, von From.

ilamimrg. . . . . . . . . . . . . . . 3410 Eil-. ‚nun Der Kaiseri. Lesterreichifche Kadmus-Contier»Springer-» ciliii . . . . . . . . . . . . . . . 301l llllc. 2 ins-. -- ff Wien»

London . . . . . . . . . . . . . . 1 LSil. 3 illi. 6 24:.

Paris . . . . . . . . . . . . . . . . . 31'111 Fr. 2 Hit. Eil-Z- f

Wien in 20 xe . . . . . . . . . . . txt-) Fl. 2 sin. ztoi fis-il

idiigsiisurs . . . . . . . . . . . . . . 1.521 9—6‘ ilgåf »

Sees au . . . . . . . . . . . . . . . 1in "I · ils i n -

Leipzig . . ‚H. .‘Wz . . . . . . . . 100 g‘llll. is Feige «---s liif » Z e l t U n g s N a r l ch t e

Frankfurt a. l . « . . . . . . . . 150 « . 2 lt. 11737 ' T '

Pelec‘sllurg BN. . . . . . . . . . . 111!) lilil. IS Woch. 311} A u s l a n

XVI-sicherm . . . . . . . . . . . . . . 613l) Fl. lKul'z -- ' J r a |1 E k e i d). A u s w r t i g c B ii r s e n. Deputirten - Kammer. Sitzung vom 31. August. .. Allskull-»U- 3: Seitlfi‘mbeb I achtrag.) Jii der Siebe, womit Der Großsiegelbewah- MAY-spl- wir“ Dillluld 37' MHZ-151“. 13i- OeleW-5P ran diesem Tage den eine Reihe von Modisicationen des-.

Metall. 77. Kuss. Oel-i ils-zie) 57;.

Hainburg.

Unsinn-. .‘ipl‘cm. Metall. WH-

Engl. Anl. 85}. liuss..1\nl. Hund-. cert. 80}. Uiin. 58%.

fi. Selilumbcr. 41n'oc.67. Bank-Adieu 1145. R‘

LOHdUH, “.3 September.

Zutun-. Cuus. 82. liras. 49. Diin 45l}. Wien. 3. September" 5proc. Metall. 77% apum-. 67}. Obllg. III-L l'eallät-Al‘t-ltfln 95513;.

Port. 48.

ste zu 160 “155} p etlhg wirkt eine allzugroße Strenge

irafgesetibuches etithaltendeii Einwurf voriegte, äußerte sich der- be im Wesentlichen folgendermaßen: »

»Die öffentliche Meinung verlangt schon längst eine Reform m hier Strafgesetzgebuiig. Man wirft unserem Gesetzbucbe voiit ihre toll) vor- daß es zu harte Strafen verfüge. So sehr feste d»gerechte Gesetze die Sitten eines Landesvercdelm eben so nach- _ Nach der letzten Revolukioin

loß zur Bewahruiig des Rechtes unternommen wurde- müssen (h alle aus derselben hervorgegangene Staats-Gewalten unauf-

Puln. 89’

Russ. 93i

Kontgischk S·"chaiispieie.

Freitag, il. Sept. Jin Opernhatise:

theiiiingeii, von Ph. Taglioni.

Königstädtisches Theater. Zweite große Kunstvorstellung aus " Reiche der natürlichen Zauberei, gegeben von Herrn kaii Dobler, aus Wien. Hierauf: Der Dachdecker, komisches

breiten}, 9. Sept.

mälde in 5 Rahmen.

HRIGHTEN- 59ml. Reine pr. compl. 89. 85.

00111‘. 89. 7.3. Sproc. pr. vompi. 58. 95. litt cour. 59. 511l Ncavol. pl'. ncnnpt. 69. '25. litt cour. 69. 50. 5Pkoc. SP

NEUESTE; BRBSBN 'NAG Paris, 2. Sept.

Ein Stündchen « dem sDotöbaunuer Thore, Baudeville-Posie in 1 Aufzug- f“ Q. Blum. Hierauf: Die neue Amazone, Feen-Ballet iit 3 «

klilb darauf bedacht seyn, die Gesetze mit Den Sitten in Einkhing bringen: Dem Eifer wie der Erfahrung einer Sorziabirominisiioin Club mit Der Revision unseres Extrafgefelzbuches beschäftigt hat- idiiiiken wir hauptsächlich den Entwurf, den ich die Ehre habe Ellen hiermit vorzulegen. Da es uns zu weit geführt haben tilde- wenn wir das Strafgesetzbuch gänzlich hätten mitarbeiten ollen, so haben wir mindestens die Haiiptstrafen ermäßigeii und die rfugtiiß der Milderung, die bisher bloß bei zuchtpolizeilichen Pro- sscn aiiwendbar war- auch aufalle Krimiiialfachen erstrecken wollen. m zwischen dein vergehenund der Strafe ein richtiges verhältniß rbeiziifübrem schlägt der Gesetz-Entwurf vor- es in allen Fällen- odie Jurh milderiide unistände erblickt- dem Gerichtehofc zur sticht zu machen, daß er bei der Anwendung der Strafe um eine- b! gar um wei Stufen herabgehc. Ein Gesetz, das sich bloß mUf heschräii te, in unsere KrizninaliGeselzgebung eine Modifica- “1D wie die eben angedeutete- einzuführen, wäre schon an unb für di ein wesentlicher Fortschritt: doch enthält dasselbe noch einige aber: namhafte Reformen. In allen Fällen, wo man sich mit der

Nenn vom 47" "einein; ebiiii beichäfti ' " «

« - - - . . at- bietet lich unächst die Frage Frankfurt a. M-, Q). Scpt« Deflel’l‘. Di‘l'ot. Metall. ist l‘; oh es anggcfnessen in), die Todesstrafes abzuschassAL (ging 7 iäi 4PWks 68s GRE- SZZVWQ »Wi- IPkai USE-. Vki [die Abschassung wird von einer großen Menge von Publizisten

Art. 1139. 1136. Partial-Obl. 1162I. 116—}. Loofe zu 100

1;«)5;—;. G. Poliz. Loose 47. B.

Redakteur I o h n. Mitredacteiirscso t t e l. ....W»szscss-« « Gedrückt bei si. m. us a titl-

"b Yhilosophen auf das lebhafteste gewünscht, ‚ohne daß die e ie- Dch über Die Mittel, ihren Wunsch zu unwirtlichen, einig wären. o; vorliegende Gesetz-Entwurf geht von der Ansicht aus, daß eine oUlge und unmittelbare Abschaffiing der Todesstrafe unzulässig ich.

a zur Ausführung gekommen, vielmehr statt der Beobachtungs- «

Die verschiedenen Titel des Gesetz-Entwurfes Durch.

Es giebt Fälle-«ivo Die verbrechen so abscheulich sind, daß es e- fährlich seyn wurde, die darauf stehende Strafe zu mildern; indes en cht Der Gesetz- Entwurf darauf aus, Die Anwendung der Todes- frafe seltener, als bisher, zu machen. Um »diese Strafe wo lich noch zu erhöhen, vexordnete das Gesetz bisher in gewissen Fällen noch zuvor die verstumnielung des Schuldigem eilte solche Bestim- mung ist der Gesetzgebung eines eivilifirteii Volkes unwürdig. Ich schlage Ihnen daher die Aufhebung derselben vor. Das Brand- warfen erniedrigt eben so sehr die Seele als den Körper des Schuldigeii und erkennt ihm gleichsam einen moralischen Tod zu. Man sollte meinen, daß- weil ein-Mensch an ein em Tage gefehlt hat, Der Gesetzgeber ihm für immer den Rückweg zur Tugend habe ver- sperren wollen. »Eure solche Strafe muß ahgcschafft werben. Die Devortatiou ist eine Strafe, von Der man lich die nützlichsteu Fol- gen vcrsvrach: dies hat sich aber nicht bewährt, unb in Ermaii es lung eines passenden Ortes, wohin der zur Devortation verurthe lte gebracht werden könnte- ist dessen Strafe willkürlich immer in eine Festungsstrafeeverwandelt worden. Ein solches unregelmäßiges ver- fahren muß künftig aufhören. Wir schlagen Ihnen daher vor- die Devortatioii, die ohnehin bisher immer nur für politische vergehen verhängt wurde-· ein für allemal durch _Die Festungsstrafe zu ersetzen- leiztere unterscheidet sich von der Rekluiiou dadurch, daß sie für den verurtheilteitmiiider iiifamirend ist. Die Strafe des Praiigers kann oft- mais iiachtheiltge Folgen haben, iowohl für Den, Dcr sie zu beziehen hat, als für das Pub i·kum, dein man Den verurtheilteii zur Schau stellt-» Ohne Zweifel in diefe Strafe sehr exemvlarisch,- und die ver- urtbeilteii fürchten sie ungemein; von der anderen Seite bietet sie aber auch manche Nachtheile dar. Sie entwürdigt den vermehru- ten in feinen eigenen Augen und benimmt ihm das letzte Schaut- gcfühl, das er vor der Ausstellung vielleicht noch haben mochte: mit diefeiiiverliert er die Aussicht- sich jemals wieder die Achtung feiner Mitbürger zu erwerben. Aber auch die Sitten der Menge können durch diese Strafe verdorben werben; das Gefühl des Wohl- wollens unb Mitleids wird dadurch im Volke erstickt und dieses gleichsam mit dem Anblicke der Entehruiig vertraut gemacht- Eine solche Strafe mußte Daher, wenn auch nicht ganz abgeschafft, doch seltener gemacht werben. » Der Gesetz-Entwurf überläßt es völlig dem Gerichtshofe- in gewissen Fällen die Ausstellung am Pranger als eine accessortsche Strafe zu verfügen; als Haiivtstrafe soll sie küiiftigdurch die bürgerliche»Degradatioii» ersetzt werben. Die Be- aufsichtigung eines vernrthetlten durch die höhere Polizei nach über- standeuer Strafe ist für Die Sicherheit der Personen und des Eigen- tbiims zu wichtig, als daß sie hätte abgeschafft werden können; die bisherige Form taugt-; aber nichts, indem sie eine Besserung des s‚Bei'iraften fast unmöglich machte. Durch Die Maaßregeln- die ge- genwärtig die Polizei ergreift, um sich in überzeugeu- daß der Be- strafte auch wirklich den ihm angewiesenen Ort bewohnt, erhält das Faktum der verurtheilungeine unvermeidliche Oeffentlichkeit Von SubaltermBeamten beau‘fnchtigt, Dem Argwohne der Bürger und der verachtung feines Grenzen preisgcgtteih alZcr verbrechen ver- dächtig, die an dem von ihm bewohnten Orte verübt werben, sindet der Bestrafte keine Arbeit mehr; »die Uniiiö lichkcit, sein Brod auf eine ehrliche Weise zu verbreiten, eri ickt in ihm jeden Entschluß zu einem besseren Lebenswandel: das Elend weckt in thmwicdcr seine alte Neigung zum verbrechen- unb oft verfällt er in die Necfdive-»wenig·er aus Schlechtigkeit- als aus« verzweiflung Um sonach die Erfordernisse des öffentlichen Friedens mit der sticht zu beachtlichen, die icde Regierung hat, die moralische verdauung der verurtheilten nach bestandctier Strafe zu begünstigen- schlägt der Gesetz- Entwurf vor- Den einem unter polizeiliche Aufsicht cge- stellten Individuum aufgelegten Swaug, einen bestimmten »rt zu bewohnen, künftig aufzuheben- dergestalt- daß ein solches Indivi- duum nur die ihm von der Polizei-Behörde besonders namhaft ge- machten Orte nicht bewohnen darf.« Der Minister ging hierauf _ Nach dem In- halte des isten werden die Deportation- der Pranger- Das Abhauen der rechtxtt Hand unb dasBrandmarken gänzlich abgeschafft: die öffentliche Ausitellunghört auf-obligatorisch zu seyn, und Die Beaufsichtigung der höheren Polizei wird modificirt Ueber Den il ten Titel, welcher von den verbrechen »und Deren. Bestrafuiighandelh bemerkte Herr Bartbe noch- daß die Falschinunzerei künftig nicht mehr mit deiiiTode,son- dern nur mit lebenslänglicher Zwangs-Arbeit bestraft werden solle. Nachdem er noch die üvri cu (bereite gestern namhaft gemachten) Bestimmungen dieses Tite s beleuchtet hatte, schloß er in folgender glßeiie: »Wir wiederholen, daß es nicht unsere· Absicht gewesen ist- Das -Sti·af-Geietzbuch einer allgemeinen Revision zu unterwerfen- wohl aber unnütze Strenge aus demselben zu verbannen. Auf Die Erfahrung gesiü ‚t, haben ivir»utis hierbei nicht allzu weit fortreißen lassen, sondern iiid mit»Voritcht zu Werke gegangen, um Die Ge- genwart nicht aufs·Spiel zu stellen. Was noch weiter geschehen kann- wird uns die Zukunft lehren. Vorzüglich in der Straf- Gesetzgebung kamt derBahii der verbesserungen niemals ein bestimmtes Ziel gesetzt werden-, die moralischen Fortschritte der Gesellschaft, die mehr ober minder ausgebildeten öffentlichen Sitten weisen uns hier immer wieder auf neue Modisicaiioiiezi hin. Die Regierung vorzüg- lich man diesen Fortschritten unablässig folgen. Dem aufmerksamen Beobachter kann es·nicht entgehen, daß- wenn auch einzelne verge- hen der ltieiiiüihsleidenschafi beigemessen werden müssen, unwissen- heit und große Dürftigkcit in Der Regel die beiden Haupt-Ursachen der vielen verbrechen ind- die vor unseren Gerichtsböfen schweben. Den meisten verurtheilten geht alle Erziehung ab. Wir müssen uns daher bemühen, das Uebel mit der Wurzel auszurotten Der Ge- setzgeber bestraft das verbrechen- aber eine schützende verwaltung soll darauf bedacht sepu- demselben vorzubeu en, indem sie die Sitten veredelt unb Die Intelligenz unter den ärmereit 3‘: lassen ent- wickelt. Die große Menge rückfälliger verbrechcr bei uns, im ver- gleich zii anderen Ländern- scheint auch gegen unser StrcifsSostcm zu sprechen. Wir dürfen daher nichts visrabsäuiucih damit dieses Snstem künftig den Brrurtheilteii bessere- odcr ihn mindestens nicht noch nicht« verderbe Möchien iiiiscre Bemühungen zu diesem Ve- hiifc die Zahl der verbrechen vermindern unb es uns dadurch mög- lich machen, neue Modisicationeii in unsere Strafaefetzgebuiig einzu- fuhren! Bis dahin werden Sie-· m. H - hoffentlich in Dein Ihnen vorgelegten Gesetz-Entwurfe einige nützliche Gedanken fi'nben unb sich denselben anschließen-- Der Minister verlas sodann den Gesetz-Entwurf felbsi, wor- auf die Sitzung aufgehoben wurde.

Paris, 2. Sept. Vorgesteru machten der König und die Königl. Familie mit dem Kaiser Dom sDebro, dessen Gemahlin und der Königin Doniia Maria in einer sglacht eine Spazierfahrt auf der Seine.

General Baubrant wird betite hier erwartet.

Bot-gestern ist der Gesaiidte der neuen Brasiliauischen Re- gierung, Herr da Dioden, unb Der zum Brasiiianischeii General- Konstil hierselbst ernannte Herr von Amorin hier angekommen.

Berlin, Sonnabend den 10“" September.

183} .

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maßen Casimir wenn für den Bezirk von Trooes ooiirt hak- sp Ist das vierte Bezirks-Wahl-.Koliegiutn des Maine-De- partements, das ihn ebenfalls gewählt hatte, auf den zum b: iüiammenberufen, um statt seiner einen neuen Dedu- "m" iu ernennen.

«as vor einigen Tagen von mehreren Blättern mitgetheilte Schreiben des Vicomte von Corinenin, worin derselbe darzutbun suchte- VSW eben so gut wie Der 23ste, die SDairie betreffende Akttkeh Die ganze Charte nur als eine provisorische in bctm'iitm sch- UUV Nil May zur Feststellung einer desinitiven verfassungs- “mm“ W PEIMaUBersainmliingen zusaiiimenberufen müsst, findet OFU Isbhalkestm Beifgll der Gazette de France, welche ioc‘lzlonibriceln langzrer Zeit dieselben Grundsätze gvertheidigt hat. Fische-Bist neunten Platte licht sie solche durch-folgende hiiiok Millionenrgschtungen zu unternahm: ,,Z8or 42 zcahreu waren t- über 061 Jst-Polle in den« Miniat-Yersaiiiiulitngrn bereinigt. V - ic- sli e- Lssts Und L’lllte August waren in der National- _ kkaUMUMg dek»EkOssmmg der die Wunsche Frankreichs aus- fprecheiideii Beschlusse»iind Mandate gewidmet, iiiid der iitit einer Iszkklchtkksiaktlmg Darüber l‘tültitragte Graf von Element-Ton- IEXU irracb sich darüber in folgender Weise aiis«: »,,M. H.! Okk sind bkkkllklh das Französisüie Reich zu regeneriren: Sie bxmgm l" Mko großen Werke Ihre eigene Weisheit, so wie die Jhrer .R‘ommittenteu, mit. Wir legen Ebnen hiermit die NesultateJhrer Mandate vor: Art. 1. Die Frauzosiscbe Regie- rung ist eine monarchische. Art. -.). Die Person des Königs ist ietnverletzlich und heilig. Art. Liz» Seine Krone ist in männlicher {Inne erblich. Art. .i. Der Komg ist der Bcrvahrer der voll- ziehendeii Gewalt. Art. 5. Die Ageiiten der Behörde find verantwortlich Art. 6. Die Königliche Saitctiou ist fiir _Dle Proinulgation der Geere nöthig. Ari. 7. Die gliation macht die Gesetze _mit Der König-lieben Sanktion. rt. 8. Zu Anleihen und Auflagen ift die Zustimmung der Na- tion erforderlich. Art. 9. Auflagen können mir von einer Siz- zting der Generalstaaten bis zur anderen bewilligt werben. Art. 10,»Das Eigenthum und Art. 11 Die persönliche Freiheit sind heilig/W Auf den Antrag des Herrn Sieyes erklärte Die ver- sammlung, bevor noch alle übrige Stände ziifaniineiigekommen waren, sie bestehe bereits aus den von 91} Huiiderttbeilen der Nation direkt gesandten Abgeordneten. Diese Beschlüsse von b‘ »Millionen Franzosen konstitniren einen Natioiial-Wiiusch, den seit 42 Jahren nichts hat entkräften können, weil mit Entschluß der Restauration von 1814 mir Partielles in Frankreich aeicbe: hen ist. Wenn also eine Partei glaubt, Die Französische Nation denke jetzt nicht mehr so, wie Damals, mußte man die letzter-e Dann nicht über diese wichtigen Punkte ihrer Existenz aufs neue be- fragen? Wir steilen hier einen neuen Grund für unsere Axt- sichten atif und fordern unsere Gegner auf, ein Gleiches für die ihrigen zu thun.«

Das Journal Du Commerce sagt: »Herr Casimir Pfi- rier hat das der Kammer durch die Charte verliehene si)rniung»3: recht auf Die drei Fragen der Anzahl, der Eriieiniiingsweife und der Erblichkeit der Pairs beschränkt. Es giebt aber noch eine andere Frage, Die sich nicht beseitigen läßt, weil sie die ganze Debatte Dominiren unb im verlaufe derselben unaufhörlich zum Vorschein kommen wird, nämlich die: ob der zii fassende Beschluß eine neue sDairie koiistitiiireii, oder ob er die von der wiederhergestellten Monarchie eingeführte mir restaurireti und vervollständigen solle- Herr Salverte hat behauptet, die alte SDairie besiehe nicht mehr: Herr Spötter behauptet dagegen, sie habe die Nevolution über- lebt, sie bestehe noch unb werbe auch nach dem jetzt zu gehende-u Gesetze noch bestehen. Wenn die letztere Meinung die Oberhand ge- winnt, so läßt sieh leicht einsehen, daß es beinahe überflüssig wäre, iibet Die in Dem miniiteriellen Eiitwiirfe erhobene-i Fragen zu diskutiren, weil sie eine reine Speculatioii und auf den Geist und die Zusamiiiensepung der neuen Vaters-Kammer nur von geringem Einflusse seyn würden. Diese Ueberzeugiina hat ein-: gewisse Anzahl von Deputirten auf Den Gedanken gebracht, eine Proposition in die Kammer zu bringen, Die vor jeder Beratbtina über die Sliairie selbst geprüft und worin erklärt werden soll: „Die durch die Charte von 1814 eingeführte Pairs-·tiaiiiitier habe aufgehört, zu existiren.««

Der Courrier frani;ais bemerkt: »Wenn man den An- gaben der vertheidiger der Erblichkeit Glauben schenken wollte, so wären in Frankreich mir noch 107 Personen, die 100,000 Fr. von liegenden Gütern beziehen, nnd 57«i, :-«e 5000 {in unb dat- iiber an Gruiidsteuer besableu."

Der Temps macht die Kammer auf die immer noch beste- hende große Anzahl von Siiiekiireii aufmerksam und zahlt einige derselben auf, nämlich die Getieral-Juspektoren der historische-n Denkmaley der Bibliotheken, der Schafereien, der Central-Hau- ser, der Gefängnisse, der schönen Künste, den Direktor der ge- festlichen Biicher-Depots und den Secretatr der Gesundheits- Koiiimii·sioii, deren Gehalte sich zusammen auf 7R,0lll) Kt. belaufen.

Einer im heutigen Moniteur enthaltenen liebersicht zit- folge, sind unter die Nationalgarden von ganz Frankreich bisher 566,163 Geivehre in der Weise vertheilt werben, daß in den 34 Gräiiz-Departeinenis im Durchschnitt ein Gewehr auf .10 Ein- wohner, in den inneren Departements aber ein Gewehr auf 4—3 Einwohner kommt. Die Zahl der der Nationalgarde überwiese- nen Kanonen beträgt 500, worunter 310 Vierrfüiider.

Der sDra’iel‘t des Departements der Seine und Lise, Staat-s- rath Aiiberiioii, zeigt an, daß er die Kommuiial:Bersaniinlunaisii seines Departements auf den isten d. M. zufantnieiibcrufeii habe, um neue Municipalräthe zu wählen.

Dem sDleiiager zufolge, sollen die hiesigen Theater-Direc- tionen, welche sich weigern, ein Eiiftheii ihrer reinen Einnahme als Armen-Steuer an Die Stadt zu zahlen, wie dies früher ge- schehen, durch alle gerichtliche Mittel dazu angehalten werben.

Nachrichten aus Rantes poiit 29. August zufolge, hat det- Assisenhof der Vendse drei Ehouans, nämlich den Weber Bak- thoini5, den Tagelöhner Jaitnet und den Landmann Biaiickiard, zur Todesstrafe verurtheilt, weil sie unter den Befehlen Roderic- die Waffen gegen ihr Land getragen haben.

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