1831 / 258 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

II

‚w ü C h o l e r a. JU M Relidkllistadt Berlin waren erkr. genes. gestorb. Bestand bis zuiit 14· September Mittags 265 29 155 81 hinzugek. bis z. 1.3. Sept. Mittags 63 .3 36 105

Biszllm15.Sept.MittagsSumma 328 3-2 19l 105 Hierunter find volu Militair 5 = 4 1 Regierungs-Bezirk PolsdaMs Ober-Barnimscher Kreis. In der Stadt Wkledetl a. O. sind seit dem 91m Sept. mehrere Sterbefälle an der Cholera vorgekommen. Regierungs-Bezirk Fkankfukks Ausbriiche der Cholera sind bemerkt worden: Kreis Stern- berg, in Kriescht am 12ten Sept. Kreis Friedeberg, in Kolotiie Neii-Ekhach; Kreis Landsberg, in Zanziil Theerofen am 111m Sept.

Auswärtige Börsen. . Amsterdam, 10. Se tembcr. Niederl. wirkl. Schuld 37:. Karls-El lets 13%. Oesteng » · Metall. 77.}. Kuss. (bei Hupe) 87.}. Hainburg, 13. se tember. « - Oesterr. Spreu. Metall. 81i». 4pmc. DIE-. Bank-Achten 963_ H Engh Anl. 88;. Kuss. Anl. Iluinb. Cert. 82}. Poln. 66%. Dän‘ W ien, 10. September. Sprnc. Metall. 77H" 4prnc. 6717;. Bank-Adieu 94l.

Könägliche Schauspiele. Freitag, 16. Sept. Im- Opernhaufci ZUM Ersten

' a Pkcil l c 6111m- · o « MSW·«1«K"«·N« « « Die beiden Familien, Oper in 3 Abtheilungen, mit eingele

—-—- Z.-S‘l.d.K.— ‚N. · «2 « ten gzzz « u J Solotaltz, nach Dem Französischen: „Les deux familles" B e r l l n/ S ° n n a b e nd d e n 17 S e P c ‚e m h e t.

del beibehaltenell Musik voll Labarre, bearbeitet vom Regisskuk’ , ;·- « .—_‚ « 4 » » —- Holl. vollw. Duk- 18 —- um Lichtmstefn· -- , » -- - · . „,1. V

Danz. d0. in Th. 34.} Neue dito. 19 Westpr. Pl'andbr. ——- Frietlriclisckor. . 13-««l 12sZ

Gl'nfsliz. l’ns. du. 97" Üiscnnln. . . . . « .5 4 MW Regierungs-Bezirk Stettin.

PreußL‘our.

7 . » In Stettin waren erkr. genes. gest. Bestand. V‘ c Ch S e l · C O u r s‘ Briefs Geld. bis zuln llten September 106 s 7l 27 AmsQO »z- DMWM W THka 6 - 3 3 an. I J . . I I . . J . J I . 250 F1. 142:. , Jm Dorfe Grabvlrv zum Stadt-Bezirk voll Stettin ge- Hamburg . . . . · . . . . . . . . . . 300 all-. 153;.

hörend, zeigte sich die Cholera am 9. Sept.; dito . . . . . . . . . . . . . . . 300 blie. isng

Randower Kreis, im Dorfe Güstow am 12ten d. M. London - - · · - - - - - - « - - 1 LSIL 3 Illks ö Ul-

Regierungs-Vezirk SJlliagbeburg. Paris . . . ‚F . . . . . . . . . . ‚300111: Mr. -—-l

Zweiter Jerichowscher Kreis. 9111111. Sept. ist ein wwn m 29 « · · « « · « « « « - « 1?? mit?

Schiffer unsern der Parever Schleuse im Plauenschen Kanal Zwiswa « « « « « « « - « - « - · - ‚m ,2 tm« Yzjzs

auf feinem Kahn all der Cholera verstorben. her-III ' · « « « · « ' « · « · · « « nie TH' 8 ZHJO m25}

Neaierungs-Bezirk Vreslau. « ' « ' « · « ' « · · · - « « · S 10:5; Kreis Wohlau. Am 10. Sept. sind verdächtige Krank-

tote-— Oel-it Cl- "

Berliner Börse. Den 15. September 1831. Amtl. Fonds- und Geld-CoursT—Zettel. (Preu/s. Cour.) J I f|BrieffGe1d |foBrief|Geld. 91 90; ils-z JHH 105,‘I

972- Kur-u.l‘leum.d0. 105 82»; Schlesische du. 106

Allgemeine

St. Schuld Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Envl. Ühl. 3U Kurm. öbl. in. l. C. Neum. Inl.Scl1. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. d0.

Elbinger d0.

Ostpr. Plan-link- Pomm. Pl'andbrl'.

4 5 5 4 4 4 4 4 u 4 4

.Riinigfta’btifches Theater. Freitag, ‚16. Sept. Der Pirat, Oper in 2 Akten, i-

.. Amtliche Nachrichten voll Bewill-

Wo - s K 1: V U I i2? e S T a g e S.

NEUESTE BUTIRSBH - NACHRICHTEN. Paris, 0. Sept. 5pror. Rente fin cour. 87. 80. zp pr. compi- l)"0. 15. lin cum-. (i0. ‘20. 5proc. NeapoL fiu cour. Frankfurt a. 5312., 1.-2. Sept. Oesterr. 5pror. Metall. 7 787«z. -ips.-oc. 67kiz· ti7;:. Nordens-il 1proc.16j’s. Vr. Art. 1129. 11:5. PartiakObi. 1105. 1105-. Loofe zu 100 1.30:}. G. Pom. Loose 46. Br. _

und mit der Art und Weise, wie diese Fonds vertheilt worden, unzufrieden wären. —— Auch heute fanden noch Ailfläuse in der Straße dll Cadran statt.

Der Collrrier de l-’Ellrope, ein den Interessen der vo- rigen Dpnastie ergebetles Blatt, äußert: »Wir haben die Ge- wißheit erlangt, daß mitten unter den gestrige-n Volks-Anstäner der Ruf: Es lebe Karl X.! Es lebe Heinrich V.! erroute; matt fügt hinzu, daß die Urheber dieser Ereesse den Plan haben, von den Gruppen die Fahne der vorigen Dhnaftie in Paris herunt- tragett und aufpflanzen zu lassen. Dielciligeii, die man Karlisten nennt, silld unfähig, Schritte zll veranlassen, deren Folgen un- berechenbar sind lllid die allf sie zurücksallen würden. Man darf daher glauben, daß hinter jenem Ruf und jenem aufrührerifcheu Vorhaben ein Fallstrick liege, durch den man, wie im vorigen Februar, die sogellaiiiitell Karl-isten bloßstellen will. Möge nun

Den alis den Departements eingehenden Nachrichten zu- splllh Werden die Gesuildheits-Intendanturen liberall mit der großteil Thätigkeit organisirt. » V

Dkk Meffager des Chambres äußert uber die Ange- legenheiten Griechenlands: »Man klägt seit langer Zeit über M Dkspotismus des Grafen Capodistrias.- Es ist wahr, daß b“ Pkasident von Griechenland seine Gewalt mit einer gewissen Stauble ilbl- die ihm viele Feinde macht, andererseits aber be- Vkale es vielleicht einer starken Hand,- um die heterogenen Ele- nielite des neuen Staates zu bereinigen. Unter der Turklschen Herrschaft “m Ein Doppelte-, entgegengefeptes verhältniß, nam- lkch Silavmi Und Unabhängigkeit vorhanden. Wenn die Haupt- lmge die Steuern bezahlten ulld den Bey’s und sDafcha‘rä unterwor- im Wbe is immun sie übrigensnlitden ihnen untergebenen Grie-

Kurz 2 1111. Kurz 2 Ml.

Seine Majestät der König haben dem (smcspz,Maspr von fuel bei! Stern zum Reihen Adler-Orden zwei-» man“, mit schen-Laub zu. verleihen geruht « «

Seine Maleltat der klein-g haben Dem (brummt Rech- ngsrath Gljtschmalln den ellothen Adlr »Okde Dritter lasse zll verleihen geruht. _ «

Seine Maleltat der Kinzig haben Dem Geheimen Regie- ngsrath Hagenlann und dein Tandrath Neumanw m imqu des Fltrsienk Von Art-klarer lind Plinius-un ben Nezhm biet-Orden dritter Klasse zu verleihen gest-illa ·

—- ix ä tsitsigqutx Osjcgkyts «

Redaetellr Joha. Mitredactellr C ottel.

Petersburg BN. . . . . . . . . . . 100 Rhl. Z W nah. » 6:1.} 'M‘lmmm‘”

„an—4......”

hallet-In .-«. lu. wz . . . . . . . . 150 Fl. 2 .111. heitsfälle in und bei Auras vorgekommen.

-..·-. . www-www « «..-.....-- ”In...“ ‚o. m. v...

‘Varschau . . . . . . . . . . . . . . 600 F1.

Kurz -——

Gedruckt bei 91. Dann,

—4- - p---«- schone-»s- «an».

Bekanntnlachllilgen.

Edietal - Cltation Auf den Selieidililiis-Ailtrag der Johaniie Clirisiiane Portmatui, geb Winkel hier, tvlrd deren Ehemann, der Schnhniachermelsier Moiitz Portilialiil, welcher lich voi- fünf Jahren heimlich von hier entfernt und seitdem von seinem Aufenthalte keine Nachricht gege- ben hat, zu Dem, Behufs Beantwortung der Klage auf den 1.3. October d. J , Vormittags 10 llhr, an hiesiger lherichtsstelle allberaumten Termine, unter Der ver- warluing vorgeladen, daß bei seillellt Aue-bleiben die Ehcscheidung durch Erkenntniß ausgesprochen weiden wild. Schuri-ein den 26. Juni 1831. Königl. Preuß. Gerichts-Amt V. C.

Schulze.

Edietal x Cltation

Der Diciuikilecht Haue Christian Heil-sing aiii 24.,September 1793 geboren, welcher die Feldzüae voll ils-IT mitgemacht hat, auch alle denselben zurückgekehrt ist, seit dieser Zeit aber keine Nach- ruht von sich gegeben hat, wird sowohl für seine Person, als auch dessen unbekannte Erben unb Erbnchllier hierdurch vorgeladen , in dein auf

den 2S.Mai18.32, Vormittags 11 uhr,

auf dem Riilhhaiiszbleib-lob allberalilntcll Termine, sich entweder sch-iftlich oder persönlich zu melden, uild die weitere Anweisung- iiil Niciitetl«;lieiiiuilgefille aber zu erwarten, daß er als verschollen fül- zvbr erklärt und sein vermögen seinen legitimirten Erben aus- geantwortet werben wirb.

Neustadt a. b. Dosse, am 13. Juni 1:531. Das von Klitzingfehe Paelimonialgerieht zu Rehfeld

Bekaillttmachung Da das voil Gottfried Greinliils allhier, in feinem Testtllleiite vom 14. März l712, zunächst für Studireude aus seiner Familie gestiftece Stipendium, welches letzt Zwei und Dreißig Thaler fahr- lich betraut, an Ostern dieses Jahres erledigt worden i'll; so wird solt-bec- iii Gemäßheit der in Dem IV. Artikel der zwischen der Krone Sachsen lind Der Krone Preußen in Ansehung der Familien-Stif- wagen unterm 27. September 1825 abgeschlossenen Collveiltloil ge- troffenen 5Inflimmung, hierdurch öffentlich bekannt gemacht. Die- jenigen Greiilliussifchell verwandten, welche auf den dermaligen Genuß dieses Stipendiums- gegründete Ansprüche machen zu kön- lieit vernichten, haben lich deshalb mir den erforderlichen Legitima- tioneu längs-leite bis zum ersten November dieses Jahres, bei der unterzeichneten Qualm-Behörde zu melden. Dresden-« am 18. August 1831. Königl. Sächfiscber Kirchen-Rath

Dr. Grollen

-l)ts,iil.scli amerikanischer ‚Bergwerks -—verei n.

“'ir bringen hiermit in Erinnerung, dan für die Einzahlung der am 3. Juni d. J. einigt-forderten 7.} pCt. Zubul’se der Schlqu- 'l'crlnin . 211115.0ct0berd. 1., abläuft. und bemerke-I- dabei, clal‘s für 5 pCl. Frei-liessen pro 15. Februar k, J ausgestellt. oder auch sämmtliche- 7.} pCt früher unter Genuss von QpCt. Üiscunto pro Monat berichtigt werden können. Zugleich wiederholen wir, dal0 nach 3. der Statuten und den Beschlüssen der 10. General-veroanunlung Diejenigen, welihc dieser Aull'urderung in der vorgeocliriebeuen Frist: nicht nuchlwmmcn; der Rechte ihrer Action verlustig gehen.

Elberlcld, am 5. September 1831,

Die Direktion des deutsch—ameriliullisclls- Bergwerk-verdun.

Ullserll allsmältlgell ich). Gefchliftifreunden unterlassen wir nicht, hiermit die ergebene Anzeige zu machen, baß die von unsern Arbei- tern eiiizulieferndell» Waaren federzeit mit der größten Vorlicht lind nach Der von der .lt‘ontal. Perwaltllngstehlikde des Allerhöchst occ- otdlletell sGesundheits-Conlltii angeordneten verfal)tungs-Alt in lin- seen Fabrlkeu entgegen genommen werben. Aus zkgknd mit Chpzkm verdäclitigell Häuser-l weiden sie vorläufig gar nicht angenommen, sondern nlit größter Sorgfalt unD Strenge der Destilfection unter- werfen. —«Da nun hietnebell Seideuwaaten als «Nichtgiftfangend« von der»K-viiigl· Behörde erkannt sind, wir auch immer für die ziveckiiiälligfte desinsiciite Emballage sorgen werben, so können un- sre resp· Conlnlittenten ohne alle STwelorgmli uns fernerhin ihre ge- ”fälligen Aufträge ertheilen, und Waaren aus unsern Lägern ruhig entgegen nehmen.

wann, Den 1.3. September 1831.

Die Kaufleute und Seideu-Waarrll-Fsbrikatltetl·

Staub Abrabgm Meyer sc Comp. E- Baudoiiln ei- Comp. Heinrich Stettin. C- W- Oehmes W— A- Meyer Söhne.

Allgemeinen

Gutsverkauf.

Ein Eigenthümer mehrerer Laudqiitcr in Neu- Vorpom,- meru, hat wegen allhaliender Schwächlichkeit seiner Gesund-krit- l"l"ch entschlossen, eins derselben aus freier Hand zu verkaiifi·ii. Dies (hat, ein allodificitles Rittergul, das all eitlem schiffe-treu Flusse zwiscbell zweien Seehaudluilgoliäiten, also zum Produkten-Absage sehr vortheilhafr liegt, hat eine Titeln-Fläche von beinahe 5000 Mag- deburaee Morgen- Der zum Getreidebau bestimmte Acker enthält circa 31 Pommersche Lallen Aussaar Er liegt in 6Bln- neu-, 6 Aussen- uild 7 Vorwerksschlägeil. Die»Biil-ieiiscbläge eilt- halten größtentheils vortrcsslichen, Dein Uckermarkcr zu vergleichen- den Waiizeiiboden Die Aussen- unb Voiiverksschliigc sind Hölle- boden. Die Wiesell,· größtentheils an eitlem Flusse belegen, geben im Durchschllitle fährllch an 500 Flider des besten heuer; häufig aber über 600 Fabel-. Au Weide lind Kovpeln sind außer den für säiullltllche Kühe hinlällglichell Nicderuilgs-Weideii, alinoch circa 1550 Miladcburger Morgen vorhanden, lind für Jung- viel). Fettvieh unb Pferde bestimmt; die sileedrcsclie unb Acker- werben, weiden allein durch Schaafe beneidet —- sie Waldung von circa 390 Mogdcburaer smorgen, enthält Kiefern, Eichen uub 6Fluchen, lliid anri- Der Welch hölzlillg von circa 560 Macideburaer Morgen können jährlich, außer Dem Gutsbedcirfe, an 200 Fllder verkauft werden. —- Torf ist zum Bedalfe des Guts hinlänglich vorhanden «— Dir Nohtelsioerbung liefert läbtllch übel lelJScbock, m glücklichen Fällen 4.00 Schock des bellen Nobels. Dei Vieh- siaild ist in Der Regel- außer dem benötbigten 3ugoiehe, 140 Milch- kühe unb 1200 Seht-lasen Das Niildoieh ist, außer einem kleinen Stamme SRational:leenburger, Skala-weiss lind Pölnitzer-E)li»;e; die Stlsaafe sind hochberedelr und Mögliucr Absialitnlung. Bei zweckmäßiger lind rationeller Benutzung Der Weiden, kann der Vieh- lkaild, namentlich an Schltafeiy noch bedeutend vermehrt werden- Die Gebäude sind größtentheils neu lind im beste-l Staude-; das tuassive Wohlihiius, nach den Bedürfnissen eitler wohlhabenden Fa- milie eingerichtet. enthält außer vielen hin-untern- 2 Säle, 19 Zim- mer lind 2.iiüchen. —- Del Gatten iii seit 10 Jahren neu unb geschluackvoll angelegt, ulld hat eine sehr angenehme Leg-:- —— Mehrete Seen enthalten Fische aller Art lind in bebeiiteilder Menge-, so daß auch ans selbigen eine Einnahme zu beziehen ist. —- aus ein besonderer Vorzug ist zu bemerken- daß das Gut mit der 5Brennerei:@erechtigfeitbrwibmrr11i. uilddlldaHGlitlliiil Karloffelbaue im Großen lich eignet, vortheilhafc benlilzt werden kann. Die sämmtlichen direkten Grundsteuerll und Abgabeu betragen jährlich circa 1'00th Preuß. Cour. , uild all die Pfairc sind fährlich 133 Thi. unD eine Kleinigkeit all St‘orn, zu entrichten —- Uevrlgells ist in Dem Gute eine Kirche-, deren Patron der Guts-Eigenthümer ist. —-

_ .lr‘aufliebhaber, denen zur Nachricht gereicht, daß bei gehöriger Sicherheit, ein bedeutender Theil des Kaufgeldes gegen mäßige Zinsen krelzitirt werden kamt- werben ergebenli ersucht, sich bei dem Heiden Bürgermeister Dr. Billtoth in Greifvwald, zu me kn-

_ Ein preiswürdiges Rittergut in Der Neliluark, Höhe-gratuli, wo keine Cl)olera,»tst nur 10,000 Thl. Angeld zu verlaufen. irihercs alte Iakobsstiaße Nr. 74, parlierte linke-, des Morgens.

Litelarlfche Anzclgen. Bei (ä). Fillcke, Markgrafen Straße im. 44, erscheint: T a g e b u ch « über das

verhalten der booartlgen Cholera in Berlin.

Herausgegeben von Dr. Albert Sachs, prakt. Arzt unb Mitgl« der mediz -cliiruril. Gesellschaft l)i·erselbsi, vorläufig ill täglichen Liefernugen voll h Bogen.

Das kBlatt wird zunächst Alle-s, was Berlin Jilleressautcs in Bezug auf die Cholera liefert mittheilcn, uild die äußerst bedeu- tende lind sich noch»täglich vergrössernde Anzahl hiesiger Herren Amte-« welche Beiträge verbeißen haben, läßt erwarten, daß diese Mittheilunaeii sehr vollständig sevit werben. Es wird des Mol- gzns unt-i llhr ausgegeben werben, ulld über die hier grassirende Seuche in theorrtlschetln praktische-m- gesuildheilspolizeilichein uiid popular illedizinifchcizl Bezüge das Neueiie unb Wisseilswürdiaste divlllglrcn. Man pranunlerirr auf .l.-3 Licferungen mit 1.5 fgr. Die erste Tuiliiller erscheint Mittwoch den 14. September-

Mlt Bezug auf Die vorstehende Anilonge, beehrt sich Der Re- dakteur der gedachten Zeitschrift, sämmtliche einheimisclie lind aus- warme Aerzle nnd SRichtlinie, welche interessante Snachrichten, Auffgizh Krankheittgeschlchteiy die Cholera betreffend, mitzutheilen im Stande sind, unt voctofrcie Zusendllllg derselben all die ver- lagehgltdlulla zli Frsuchen

0:6 versteht lich von selbst, daß jeder irgend volllminöfe Aufsatz, hereingeruckt tvfrd, nach den bei andern medizinischen Zeitschriften üblichen Grilildsalzen hollorirt iverden muß- Es wird bemerkt- daß möglichste Freiheit der Diskussion als oberste-r Grundsatz bei der Reduktion des Taaebllchs gelten werbe, zugleich aber allen Einseit- Der" literarischer Mittags gewissenhafie verschwiegeiiheit ihrer Na- mm zugesichert, wenn sie dies wünschen. Kurzgefaßte Anzeian

Lehnert se Comp« L. Herrmann 8e Gomp. F. Binard

von hier verkällflichen Büchern, atomaren, Heilmittel-l- von Ein-

„im file die Tlireli-·lßischeii Staaten

die Cholera betreffend, könne«

. ..-.——.—...........-- N

richtlliigetl 1111D Allcrbictilllgcu, ebenfalls aufgenommen werden.

Berlin, den 12. September 1831· Dr. Albert Sachs.

Stllttgarter Allgemeine Zeitung.

Der werden bei allen Poliälnteru isibonilcnleilts auf diescsBlaiz ringend-unten Der Preis Der. Viestcllahrs ist in Stuttgart dlli (Stuben. S iiiiille lind iiiiifafseiidc Miltheilung aller wichtig-z Teuigkeitew sowohl durch Original-Berichte als durch Aue-züg- aus anderen Blätter-« so wie räiviliiürndc Artikel über Die Lize- aeschichte, lind die Aufgaben, welche diese LZeitschrift zu lösen [um Täglich erscheint eine Nummer voll wenigstens dreiviertel Bogen in großem Quaclformac (vom 1. Oktober an milli- tseäiidecler 91ml:ünruhtung); fo oft der Andrallg interessant-z Stoffe-J noch größern Raum fordert, wird eilt ganzer Boot-illi- liefert. Die-sit bedeutende Sigrun erlaubt anno, für die Geschicht- wichtige Akiclisiücke, selbst voll gilßerelll Ullifange, llualsgekülzlfi geben, wodurch dlcsco Blatt zugleich dauernden Werth als hißeiii sxiie Quelle sich zli sichern hilft. Wenn die sehr günstige Auf- nahme-, welche distselil seit l. Julius gegründeten Zeitvlalrc sclliii in seinen ersten Monaten giwordcll, einerseits die Novelle-urtei- umringt, mit Anstlsengunl ihre-n Ziele ilacbziistrebelh in der Stein« Allen-n- Zelt eilte ZJZcilfchrift zu geben- welche ‚Diejenigen, delieii Muße oder Gelegenheit fehlt, mehrere politische gseitslliiifltil zu lesen, über alles im Gebiete der Politik Iiiteressallll schnell ultd vollständig unterrichte, so wird aliderelfeiil die verlagshaudlilag keinen Aufwand scheuen, um namentlich am der bisher schon umfassenden Origjun-Korrespondenz eine stolz-»wich- seude Ausdehnung zu verschaffen Stuttgart, September Isst J. B. Vkelzlersche Buchhandlung

D a s E b e. Tabelle voll Carolitie voll Woltnianil, geb. Stils-ch, Vekfifi sei-in »der Bildhauer-« 3 Blinde Gera, Heinfiucsclie Buchhandlung, 1832.

Die verfxifsetin halte uns m ihrem früheren Werke die Bil- diiiigigeschlchte eitles Künstlers-« von dein erfieil Regen seinerlträflz von seinen ersten uilbehiilflichen versuchen an, durch ulaniligfach wechselnde Lage-il des Lebens-, durch Freude unb Schmerz, bis zum vollendeten Besitz der MEislcrschaft in Kunst und Leben vorgelegt; sie hatte uns eingeführt in das gelieiiiinißoollc innere Getriebe del künsilcrifcliell Schaffens- Jii diesem neuen Werke dagegen ist, all scholl die Benennung desselben als Novelle andeutet, nicht die Det- lellullg der geistigen Entwickelung eines Individunms die Absicht der 5Iserfafferin; er- in vie Eriahliiiig einer Begebenheit- in welche viele Personen auf gleiche Weise verflochten sind; und das Jll- tetesfe des Lesers hängt nicht sowohl an dem einzelnen Menschen- als an „feuern lichten Zuge höherer _Drbnung, der auch das Mr- wotrene zu vernünftigen Zwecken fuhrt."

Das Buch enthält die Geschichte eines höchst merkwürdigen Prozeises, welcher zu Anfange des vorigen Jahrhunderts im südli- cheil Frankreich allgemeine Aufregung ulld Theilnahme bewirkttl die Gewalt unb dcr Mißbrauch aller Art von Rede und Urtheil mir ihren weitarcifeiidsteu Folgen, treten uns hier entgegen: »Gott vom Pöbel leichtfertig, plump, lässig etsoullcilell, frech ausgeführ- ten Truges belliäxliliizen still, Angesichts der entgegengesetztem augen- fälligsteu Wahrheit- alle Klassen der bürgerlichen Gesellschaft hin- Durch, (befchwdh, Lüge, verliilillidilllg- stellen ihn als Wahrheit bar unb verdrängt-i icue durch ihn: bao Glück mehrerer Familien ist Herrin-ten Das Schicksal vieler Individuen erhält eitle andere Gl- talt.’ —-

Dic Möglichkeit einer solchen Thais-übe darfllslelli·ll, war hie Hallolaufgabe del- Veifasseiili, tiild sie hat dieselbe nicht uiigelost gelassen »Die geheimen Triebfedern der Einfälle-, die öffentliche-l des religiösen Fanaiiiiiiiis, der außerordentlich-e Einfluß beider auf die ö«eilllicl;ic Warnung. welche, in Folge einer liebenswürdigen Schwache des Zi.lelischeii, das Recht geisii auf Seiten des unglück- lichcil glaubt, liege-i vor uns aufgebrclt. Und sehr richtig schlägt- ebtll in Folge del-selben Schwäche, die öffentliche Meinung wieder uin,·iiachdclll das lliiceibl den Sieg ecfochteil, und legt zu dem eiidlichen Siege des Neclts kein unbedeuteildes Gewicht in dir Wagsclulalls. _

_ D·le verfasser-n hat das Interesse des Lesers bis zum Schleif in Anspruch zunehmen und zu steigern gewußt unb weint wir glich all der Wahrheit oder an delll Leben einzelner Charaktere- insbcfoildeie del Mcgdalena zweifeln, so entschädigt uns dafür reich- lich die Lebendigkeit in den Schilderuilgen Der Hauptbeaebenheitem hier treten uns die verschiedenen Gestalten aufs Besiimnitesie vor bar Alige. « Als besondere Liclitpuilkte in dieser sIntu'ehung, nennen wir das wilde Zeiiacnveihöis zu Meteor-que, die Flucht der Familie TardwavoirCaille llild die Parlallients-Silzllng zll mutig. —- Schwelllch wild eilt Leser das Buch unbefriedigt aus der Hand lesle

In der Uiiiverfitäts-Bllchhalldlllllg zu Königsberg ill Preußen ist erschienen lind in allen Buchhandlung zu haben: Belehrung für Nichtärzte über die verhütung der Cholera« Im Aufträge der SanitätsxKommission zu .il«onigsberg- verfaßt von ER. I. Butdach, Professor und Medizinalrathe daselbst-

8v0. geh. 12-,"«— fgr.

“in: “wo-41‘ » ilr vom 1.0ktobe =’ .-i « „. . . d r « “mm1“ ) r b“ « “Mm" ' en drelstulidigen Minifter:9iittl). Nah

Angekolnm ell: Der .l«i«aisei:l. Ruffisehe Capitain B elajeff, z Couiier von Pr. Friedlaiid«

s «W.—-—.-s--. (s.-· a »Es-— ‘g. -«—

Zeitungsshlachrichten

Ausland. Frankreich-

Paris, 9. Sept. Gestein Entartung hielt der König ei- 5*erubigung desselben breit Se. sZDiairftiit, in Begicitulig der Königin utid der Prin- fsliiilen, nach dem slllufeum. —«- Der Hei-zog von Aunlale, vier- rSohn des Königs, gegenwärtig 9 Jahr alt, bezog gestern it der lslell Jäger-Contpagnie des lstcil Bataillons der litten lzioil der Pariser Natioiial-(Zi.trde zulit etsteninale die Wache. Die Budgets-.Koillnlifsioil hat lich, völlig im Widerspruch it der erst in der Sitzung der Derstteicten-.lkaiilltler vom 26stell .M. befchlossellen Aenderung des Gästen Attikels des Regu- elits, wonach jene (jcl·lt aus 30 Mitgliedern bestehende-) Kolli- lissioil sich künftig in eben so viele Sectionen theilen sollte, als es illzelne Mitiisierien giebt (s. Nr. 22/115 der Staats-: Bein"), statt in an, mir in. fünf Sectioneil getheilt, wovon die erste die Bud- ets der Miitisterien der Justiz-, der auswärtigen Angelegenheiten nd des öffentlichen Unterrichts, die zweite die der Ministerial es Jilnern unb des Handels die dritte das Vudget des Kriegs- «litlisteriunls, die vierte das des See-Ministeriuins lllld die iillste das des Finanz-Mitlisierilnns prüft Die lste, 2te, 4te odhle Section bestehen aus 7, die Este aus SMitgliederlu Die klimmt-Kommission hat Herrn Hirn-arti zultl P.asidetlten und um Thiers zuill Seeretair gelvahlt. - · Dem Courrier fraulzais zufolge, fände die Propositloil is Baron o. Schonen wegen dir Ehcscheidullg« welche, wie an sich erinnern wird, dem einstimmigen Beschlusse der Kant- ier zufolge, in Erwägung gezogen wurde, ill der mit der Prü- itg derselben beauftragten Kommission weniger Beifall, und

äre die letztere sogar geneigt, der Kaliliiler die verwerfung der ropositiou vorzllfchlagell.

Die Pairs-.skainitier hat den Herzog Dccazes zum-Bericht- statter ilber den Gesetz-Entwurf wegen der diesiahrigeli Pu- llcation der Wähler- lind Geschirr-reiten - Listen ernannt. Det-

lbe lvird feinen Bericht in der heutigen Sitzung abstatten.

Auch noch llll Laufe des ganzen gesiiigen Tages, von 6 Uhr lorgens an bis spät am Abend, fanden Volks-Allfläufe in den » traßeil dli Cadrali lind sl‘ivutorauoil ftatt, ohtle daß es jedoch nirgend einelll Ereesse gekommen wäre. Ultl 2 Uhr vorzüglich äufte sich die MenschelnsJJiazse dergestalt an, daß die Lädeil in

Stra·eli L‘Z‘Jiontmartre, Diontocgueil lind der ganzen Umge- end im »in eschlossen wurden: mehrere Kaufleute wurden da-

ilheil Aufforderungen all das Volk zll erlassen·

ei von Dem s obel auf das gröblichfle beleidigt. Um J Uhr wurde

verschiedenen Stadtvierteln General-Marsch geschlagen-, die ational-Garde trat sofort unter die Waffen, und zahlreiche Ab- heilllngen derselben, sowohl all Jlifauterie als an Kavalierie, so ie auch einige Jäger-Schwadrolien ulld die Munieipal-Garde, urlhstreisten die Straßen, uln die Menge zu zerstreuen. Vor eder Kolonne ritt ein Polizei-Conlnlissair voraus, um die gestu- Da diese an glichen Orten nichts frllchteten, fo mußte ulli 4. Uhr in den trafen Poissolmiisre lind du Petit Carreau bis zum Boulevard in eine Charge ausgeführt werben. Bald aber bildeten sich " derselben Stelle llelle (Eruption, so daß jene Stadt-Viertel, lldtnen nun seit vier Tagen aller Handel lllid Wandel stockt, nun wahrhaft betriibeitdett Anblick gewähren. Segen is Uhr achmittags erschien Herr Casintir Portu- ztl Pferde im inisier-Kosti«lm, ihm zur Seite der Marschall Graf Lobar lld einige andere Ofsiziere, gefolgt von einer Abtheilung ellender National-Garden unb einem Jäger-Detastbemcnt. nit eintretender Dunkelheit waren mehrere Straßen gesperrt ab die Cotuntunicationetl durch Pikets der National-Garde litt- eiblochen. Es fanden einige verhaftluigen statt. Um 9 Uhr Alle sich die Volksmetlge ziemlich verlaufen, nnd um 10 Uhr Mschte wieder vollkommene ‘z‘iube. Die Gazette des Tri- "Dali; berichtet, daß ein ftltsamer Zufall den ersten Anlaß lEben an diesem Tage stattgefundenen Unruhen gegeben habe. In mit dem Juli-Kreuze lsekorirtes Individuum fel) nämlich lt ausgeregteu Menge als ein Polizei-Inspettor bezeichnet wor- f“; sogleich hätten sich einige Slßi’ubenbe auf ihn geworfen, m das Kreuz abgerissen, es mir dem Bande in dem Riimsteiil ekllmczewälzt unb es nachher mittelst eines Nagels an Der Ecke er Straßen Montorglleil und Du Cadran mit der Inschrift- -le verkaufen eine Jilli-Decoratioil« befestigt- Das gedachte " W fügt hinzu, daß sowohl an diesem als alte vorhergehenden iUse mehrere Militairs unb s)ialioiial-Gardisten durch Steilitviirfe rkwundet worden sehen: auch habe man bei den verhafteten oträthe von Steinen gefunden. Der Tettip z ist der Meinung, All die Unrllhen eigentlich einer großen Menge voll Individuen “schleifen werden müßten, die einen Anspruch an den aus der il atiouabSnbseription herrührenden Fonds zu haben vermeinten

« der General erst nach der Krönung des

dieser schändliche Kunstgriff voll der Polizei oder voll der Partei der Bewegung herrühren, wir müssen darauf aufmerksam machen, um Leichtglätlbige zu warnen. Die Novalisien, deren Organe wir sind, desavouiren im voraus jeden versuch, die öffentliche Ruhe zu flöten.”

Allf das Schreiben , das die Herren Devaux utld ‚Reratrh zur Widerlegung der Ansichten des Bicolute v. Cornlenin kürz- lich in verschiedene hiesige Blätter hatten einrückell lassen (s. Nr- 255 d. St. Beim, ift Letzterer die Antwort nicht schuldig geblie- ben. Vielmehr liest man heilte illl Natxoilal unb im Collrrier franeais ein Schreiben des Hen. v. Collnenin an die gedachten beiden Deplltirteii, worin derselbe unter Attdecem sagt: »Nicht die Charte all sich selbst haben wir hier zu untersuchen, sondern ihren Ursprung, ihre Gesetzlichkeit, ihre Form. Matt verdrehe daher den Salz, so viel mail will, immer wird man auf die Frage ziiriickkonlmen müssen , wie ich sie hier stelle. Was hat theivig Philipp angenommen? Die im Namen des Fran- zösischen Volkes voll der Deputitten - Kammer abgegebene Erklärung. Halte das Frallzösische Volk seine Mandatarien mit einer solchen Erklärung beauftragt? Nein, und Nie- mand in der Welt kann Ja sagen. Hat es mindestens diese Erklärung ausdrücklich bestätigt? Da man dies nicht be- weisen kann, fo muß ich abermals siein sagen. War eine solche Vest tignllg nach der Einfllzung des neuen Königs unmöglich? Jst sie heute unmöglich Wird sie kllnftig unmöglich stunk Auf d efe drei Fragen antworte ich nochmals Stein. Dies ist aber d«e ganze Thesis, in Die ich die Herren Devaur nnd Keratrh verschließe, unb schwer möchte es ihnen gelingen, fich aus der- selben herallszllwindell. Hatten alle meine Kollegen sich da- malt, wie ich, des Abstlnlnlells enthalten, oder hätten sie nur bedingungsweise gestimmt, so ssllede Frankreich sich mit einer 'eben fo gelnessenen als würdigen Begeisterilng nach den Priniar:versammlungen begeben haben. Alle Parteien hatten geschwiegen; die republikanifche wie die absollltistifche Presse hätten den Hauptnahrungssioff sur ihre Opposition verloren; wir wilrdetl mehrEinigkeit im Innern, mehr Kraft nach außen hin haben; der Thron würde fester siehen, die Volksfreiheiten wur- den ausgedehnter sehn, die Herren Devaur lind Keratry winden flch nicht die Mühe gegeben haben, zur verlheidigung einer schlechten Sache eine eigene Firma anzunehmen, ulld ich würde nicht die Ehre haben, sie zu tviderlegeu.«

Alls den Bericht des Ministers des öffentlichen Ullterrichts ist die hiesige sJlormalfcbule durch eitle Königl. verordnung vom 7ten d. M. nach versailles verlegt worbeu.

Deut von der Gazette de France verbreiteten Gerüchte voll der Rückkehr des General Baudrant alls London wird heute voll demselben Blatte mit der Bemerkt-n widersprochen, daß önigs von England zurückkehren werbe.

Dein Constitutionnel zufolge, hat der zum Bischofe von Veauvais ernannte Abbö Guillon, Almosenier der Königin, um seine Entlassung nachgefilcht.

Der Vicolute voll Martignac ist, alls den am Fuße der Phrenäelt gelegenen Bädern zurückkehrend, am 4ten d. M. in Bordeaux angekommen lind wird seine Reise hierher unverzüg- lich fortsehen

Der Gurte-Admiral Arnour ist als neuer diesseitiger Gou- vernellr von Guadelollpe am 8. Juli in Passe-Teile, stiller dor- ti en Residenz, angekommen und hat 1,100,000 Fr. itl baarelll

elde, zur Bestreitung der verwaltungs-Kosten mitgebracht.

Der verantwortliche Redacteur des revolutionilairen Volks- blattts »Maheux«, sJl. Mugnet, der angeklagt war, in diesem Journale zu Haß und verachtung gegen die Regierung aufge- reist zu haben, wllrde gestern voll den Asslsen in conlunmcizun zll liilhrigeilt Gefängniß unb eitler Geldstrafe voll 5000 Fr. ver- urtheilt. Derselbe Assisenhof kolldeinnirte den Gold-Arbeiter Dllplessis wegen etvaltsamen versuchs, eilt Waffen-Magazin ztl plündern, zu 5jäärigenl Gefängniß ulid einstliudlger Aiisstellllng am Pranger. «

Der Moniteur enthält heute nach Privat-Blicken ans Wien, Dresden uild Berlin, an derell Anthenticität, nach seiller eigenen Bemerkung, kaum zu zweifeln sey, einen ausführlichen Bericht über die in Warschall in Der Mitte des vorigen Monats vorgesalleneil s.‘Dlorbfceneu, worin die Zahl der in der Nacht vom löten auf ben 16ten gefallenen Opfer allf etwa 60 angegeben wirb.‘)

Das Jollrnal dll Commeree schlägt in eiiienl Artikel über die Finanzen der Regierung vor, »die Grundsteuer voll 1.34 auf 180 Millionen zu erhöhen, die Salzsteuer dagegen voll .lO Fr. fiir den Centner allf 10 Fr. herabzusetzen.

r) Der Mcssager des Chambres zeigt sich bci dieser Gelegenheit in seiner ganzen unbefangeubcit ulld Gründlichkeit —--- Während er auf der ersten Seite der zweiten Aus abe seines Blattes vom toten b. M. zu Altfan c seines Pariser Artt als bemerkt: »Die Unrllbcn in Warschall siu zwar voll der Preußlschell Staats- Zeitung über- trieben worden, allein sie sind gegründet le.« liefert er auf Der drit- ten Seite desselben Blattes den obi eu Artikel des Moniteurs, ohne zu bedenken, daß in dem letzteren d e Zahl der Opfer in der Nacht vom isten auf den 16keU,AUg- Auf GO- in der Staats-Zeitung ledoch mir auf 35 angegeben wird.

d?“ Machklh Was sit muten. Diese Häuptlinge haben die Revolu- tlon begonnen unb sich ihr mit Energie undBeharrlichkeit gewidmet-, Uflchdeul aber das Land voll den Muselmännern befreit ulld zu "mm Ullarllärlgigen Staate koilfiitllirt war, wollten sie fort- fahren, das Volk nach ihrer Art zu beherrschen unb von jeder Rand-Behörde unabhängig zu leben. Auf den Inseln, wo es keine grllndbeslhende Aristotratie, wohl aber eitle Aristokcatie der Kaufleute Und Schlffskhkdrk gab, welche kleine isolirte Repttbll- ken bildete, widerfepte sich derselbe Lokalgeist, wie auf Dem Fest- lande, denNeuerunFen des Präsidenten in der verwaltung« Dieser hatte nur-willen Zwe ‚nämlich die kleinen, dem allgemeinen Besten wi- derstlrbrlldelh öktllcheUJUtrkessm zu zerstreuen und allen Parteien ei- UUFGWMVU b"Ülllhfltallfbubrägeu, kurz, einen Staatzu ründen. Die Maaßregelti, die der Präsident ergtiss, unt diesen Zweck zu erreichen, waren bisweilen thrannischz er glaubte die Leidenschaf- ten, Anlllaßllngen unb Vorllrtheile, die sich dein Gemeinwohl entgegenseßtem mit einer unerschiitterliclen Autorität im Zauine halten« zu müssen und erregte dadurch oft Unzufriedenheit lind hartlläckigen Widerstand. Er glaubte dann seine Unbeugsamkeit verdoppeln zu müssen, unt sein System aufrecht zu erhalten. Daher die bitteren Klagen gegen ihn. Der Londoner Courier enthielt unlängst einen Artikel, worin er die despotifchen Maass- regeln des Grafen Capodistrias aufzählte ulld versicherte, mail zlveiflt in London nicht Daran, daß der Französische General Be- fehl erhalten habe, die Regierung des Präsidenten zu unterstützen. Die Französischen Trilppeii stehen itl Modon ulld Navarin, der Präsident aber besindet sich in Aegina und Nanplia: zwischen eiden liegt also der ganze Pelopollnes, und kein einziger Fran- zösischer Soldat steht in der Gewalt des Präsidenten. Die Fran- zösiscben Truppen sind nicht in Gliechenland, unt dieses oder je- nes Berwa-tungs-Systiln dort zu unterstützen, sondern um die von den fünf Mkächten garanritte Unabhängigkeit des neuen Staates zu fiebern. Ihre ursprüngliche Bestimmung war, die Tilrkifch-Llegtizitifcl)e Aiillee vom Hellenischen Boden-zu vertrei- ben; nach Erfüllung derselben blieb eine Division voll 4000 Mann in einem Winkel des SlJelohonneß, uili dort gewisser- ntaßen das Prinzip zu repräsentiren, das uns dahin beru- fen hatte, Was ist bei der zwischen eineili Theile der Grie- chen und ihrer Regierung herrschenden Uneinigkeit zll thun! Soll mail die anerkannte Regierung unterstützen oder den Dis- sidenten beifiebeu, ohne zu untersuchen, ob sie in Allein Recht haben, ob sie die Majorität der Griechischeu Nation bilden, und ob sich die Eintracht zwischen ihnen nicht auf gütlichein Wege wiederherstellen um? Die Lösung dieser verwickelten Fragen gehört, wenn nicht dem souverainen Beschlusse, so doch der freundschaftlichen vermittelung der fünf Mächte an, denen Grie- chenland feille Unabhängigkeit unb Nationalität verdankt. Die Ankunft des General Schneider in Paris wird ulls über manche Punkte Aufklärung geben, unb er wirb wahrscheinlich nicht abrufen, ohne neue verhaltungs-Befehle illitzlinehttlen, welche die Ansichten der großen Mächte ausdrücken werben. Die Schlacht bei Navarill, die Expedition nach Slllorea, die zahl- reichen Subferiptionell und die Gaben der Negierungen haben Ellropa einiges Recht verliehen, sich in die Angelegenheiten die- ses Landes zu mischen, denn es hat die Unabhängigkeit Grie- chelllauds mit feinem Gelde und feinelti Blute bezahlt, utid wenn die Altarchie dort wiederkehrte, so würde wahrscheinlich die Straßeiträllberei in den Bergen und die Seeräubern all deit Küsten aufs neue beginnen. Wir wolleit uns nicht zu Richtern zwischen dem Grafen Capodistrias lind den Opponenlen aufwer- fen, sondern tlllr so viel feststellen, daß, wenn die Sache aufs äußerste käute, Europa durch feine früheren Opfer fllr Griechen- land berechtigt sehn würde, die Wiederkehr der Allarchie ulld des Biirgerkrieges in dieses interessante Land » verhindern·«

Das Journal des Dei-hats fügt den gestern von ihm gegebenen Details über den Ausstand in Lissabon noch folgende hinzu: »Die Gefangenen sind nach den Pontoiis litld die Un- terofflziere darunter nach denl Thurm von Beletn gebracht: sie sollten in wenigen Tagen gerichtet unb erfchossen werben. Eill voll eitlem Landsilze zurlickkehrender Engländer wurde voll einer Patrouille getödtet« obgleich er feine Sicherheits-Karte vorzeigte Und sich als Englällder legitimirte. Der Englische Kotlsul hat eine KriegssKorvette dein Arsenal gegenüber anlegen lassen und gedreht, dasselbe in Brand zu stecken, wenn man ihm nicht so- gleich Genugthuuiig gewahre unb Der Familie des Getodteten eitle Entschädigung gehe.”

Aus Tolllon schreibt man unterm steil d. M.: »Das Linieiischiss ,,Sliperbe«, dessen Ausrllstung vor kurzem angeord- net lvurde, wird sich bald alls dem Hafen auf die Rhede bege- ben lind zu den altderen aus Lissabon zurückgekehrten Schiffen stoßen. Die Transport-Korvette ,,Oife«, die nach, ihrer Rück- kehr voll der Insel Vourbon abgetakelt hatte, imli them-aff- aufs neue ausgerüstet. Auch ist Voll der Ausrustung anderer TkazzzpoknFahrzeuge für Truppeu, Kriegsgerath und Lebensmit- tel die Rebe, woraus sich auf die Ausrustung einer neuen Expe- dition schließen läßt. Ueber die Bestimmung des Geschivadeks herrschen die verschiedensten Geruchtez nach Einigeil würde es zur verfügung des Kaisers Dom Pedro gestellt worden, nach Anderen aber gegen Haiti segeln. Der zum Gouveriiellr der Al-

gierschen Provinz Bonn befrimmte General thck ist hier allge-