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hierauf in Begleitung Sr. K. H. unseres Großherzogs den wür- digen Dichtergreis Gothe in feiner Behausung mit einem Be- suche beehrten und sodann des Nachmittags nach 5 Uhr über
Jena Mich Hummelshaim einem Herzogl. Sachsen-Altenburgi-
«fI’M Jasdlchlvssk- vier Stunden oberhalb Jena, woselbst sich
rermalen Se. Durchl. der er o u Sa sen-Altenburg, Vater Ieise-i Maj. Der Königin bog Befiel-m nebst der Herzogb Familie aliioal»t, zu einem dreitägigen Besuche abreifien, um sich von da aus direkt nach München zu begeben. -—— Seit gestern befindet sich hier Jhre K. H. die Prinzessin Maria Augusta von Sach- im, welche, wie man vernommen, sich nach Munkhen zu eitlem Besuche bei der Königl. Baierschen Familie begeben wird.
Oesterreich.
Wien, 20. September. Se. K. .R. apostolische Majestät haben mittelst guädigsten Handschreibens vom 8ten d. dem Feld- marfchall Herzog Ferdinand von Würtemberg, auf Anlaß feines DOiahrigen Dienst-Jubiläums, das Großkreuz des Königl. Unga- riskben St. Stephan-Ordens, mit der Dekoration in Brillanten, zu verleihen geruht.
Nach der hiesigen Zeitung ist folgendes der Stand der Cholera in den letztverflossenen drei Tagen-
erkrankt genesen gestorben
Bis zum 16ten 307 5 132 Hinzugekommen sind:
am 17. September 111 7 36
- 18. - 130 7 59
bis zum 19ten Mittags 117 17 41
Sonach sind bis gestern Mittags überhaupt 665 Personen erkrankt, 36 genefen, 268 gestorben und 361 in ärzilicher Be- handlung verblieben.
Nachrichten aus Ofen vom 15ten D. infolge, sind zu den früher gemeldeten 74 von der Cholera-Seuche angesteckten Ju- rtsdittionen Ungarns neuerdings die Königlichen Freisiädte Ze- ben, Krcmnizi und Esseck und die banatischeMilitair-Gräuze bin: zugekommen. Seit dem 13. Juni sind nun, laut eingegangenen amtlichen Berichten bis zum 13ten d. M» in 1801 Ortschaften 187,495 Personen Don Der epiDemifthen Krankheit befallen wor- Den. Davon sind genesen 60,158, gestorben 87,475 und in ärzt- lieber Pflege verblieben 39,862 Personen.
Nach einer Bekanntmachnug der Sanitäts-Kommission zu Pesth voin sten d. darf man sich Der Hoffnung hingeben, Die Cholera daselbst nunmehr bald ganz aufhören zu febeu; seit eini- gen Tagen hat sich nur hier und da noch ein Fall der eigentlichen Asiatischen Cholera ergeben.
Italien.
» Neapel, 8. Sept. Brieer aus Palermo infolge, ist die offeutliche Ruhe daselbst von einigen iibelgesinnten Individuen in der Nacht auf den lsten D. M. gestört worden. Die Ener- gie der Behörden iinterdrückte aber den Ausstand in wenigen iugenblicken im Reime. In einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilteu Schreiben aus Rom vom 6. Sept. heißt es: »Jinmeij lebhafter wird es gefühlt unD, ausgesprochen, daß eine Aenderungxeintreten muß in Dein verhältnisse zwischin den Legatio- neu und om. Eine Depuiation, welche die Legationen von Bo- logna, Forli und Ravenna hierher zu senden beabsichtigten- erregte deshalb»viel Aufsehen und Neu ier. Der hiesige Hof- davon in Kenntniß gesetzt, ließ unter der and wissen, daß man sie nicht em- pfangen wurde-, daß, wenn Die Provinzen Beschwerden anzubrin en hätten, solche vor den Provinzia rath gehörten, welcher im nach en Oktober eröffnet werden würde. Alle n diese sonst ganz kluge Ant- wort genügte nicht, weil erstens das Edikt vom 5. Juli aber Die Kommuna ‚Einrichtungen noch nicht in den Provinzen publizirt worden ist; immens, weil die Provinzen mit dem Edikte überhaupt unzufrieden sind, und drittens und hauptsächlichsi- weil der Provin- zta rath sich einzig und allein nur mit den inneren Angelegenheiten der Provinzen be chäftigen darf anb widrigenfalls sogleich aufgelöst werden kann. Der Plan der Legationen ward darauf geändert; die Depatirten gingen als Couricre ab, vergeblich bloß um ihre Depeschen ahzngeben.» Es sind ihrer sechs. Der Graf Marchetti, der liebenswürd· ge Litterat, und der Adookat Baietti aus Bologna; der Graf Poggi und der eloauente Advokat Pagani aus Cesena; Graf Raspon aus Ravenna und Herr Santarelli aus Forli. Wie früher Piziarri aus Bologna, zollen auch sie nur ezwun- gen ihre Komm ssion übernommen ha en- und ihre Rückke r ohne efricdigende Antwort dürfte bedenklich für sie sehn. Diese Herreii»blefändeii sich auf solche Weise in einer ehr kritischen rage. Sie kamen am 31. Aug. an. Sie begaben si am t. Sept. zum Staats-Seeretair, allein eigentlich empfangen wurden sie von demselben erst am 4ten; immer aber ais Couriere, da die Ste ie- rung nichts wissen will von einer Deputation. Der Kardinal lIler- nctti war freundli und äußerte sich {o liberal, daß die Herren betroffen blieben. er Advokat Pagan führte darauf das Wort sehr kraftig- oft mildernd vermittelt vom Grasen Marchettt. Der Staats-Secretair erwiederte offen- daß man die Proviitzen als re- bcllisth betrachte und man daher«ihnen nicht alle Forderungen zu- gestehen könne, daß sie diese verringern müßten, und daß sodann er» heilige V·ater auch seinerseits Manches zugestehen würde. Se· Heiligkiih fu te er hinzu, würde· ebenfalls die Herren empfangen, aber nicht zu animen, sondern einzeln und als Individuen Zu- läfsiges sollten sie verlangen, so würden sie es sicher erreichen. Die Forderungen der Courier-Depiitirten sind vielfach. Hauptfächlich verlangen sie« eine versicherung, daß häpstliche Truppen auf keine Weise und ubirhaupt niemals in die egationen einrücken sollten; daß dieselben sich von Nimmt zu entfernen hatten, und daß hinge- gen die Legationen u Schuh und Aufrechthaltung der Ruhe sich klitst bewaffnet! Wv ten; wol-U sit Kanonen aus Glocken zu gießen wünschten und Gild von Rom erwarteten. Ferner verwerfen sie das Komniiinal-Edik»t vom 5. stillt oder wollen es sehr verbessert sc- hen. Das Ganze zielt -— obgleich es nicht aus e prochen wird —- arii Säkiilarisationz Ob diese Dinge zu den zulägs i en gezählt um- Den möchten, dariiber darf man ich einige beschei ene Zweifel cis-— lqupciis Indessen beschäftigt sich die Regierung febr lebhaft mit tiiicr Angelegenheit. Gleich am 2ten d. ward eine Congrcgation bei dem Staats-Secretair ihaltem da dieser, obgleich in Der" Vef- feminin noch sein Zimmer utct- Der Papst selbst war gegenwär- tig. Die sich ergebenden Resultate müssen viel entscheiden Die . Tom-ven- welche 3 - 4000 Mann siark Zenit Inbegriff Derer, wel- ehe von Ankona und nach beendeter Mc e von Sinigaglia kamen) bei Stimmt stehen, dürften alio noch daselbst bleiben und für dzg krstc nicht« nach Cis-im morsch ten, wie es früher hieß. Zamdont ist noch nicht zurück. Von den Plänen, welche man früher hegte opernichthegty sich durch ausländische Truppen u oerfidrfen, ist filr ietzt nicht mehr die Rede. Eben so wenig ver autet etwas von dem Ernst- welches Rom und die Comarca wegen der Ausschließung von dem Edikte des 5. Juli entschädi en sollte unD dessen Bekannt- machung man erwartete. Dagegen i das Edlkt vom 5ten auch auf die Comarka ausgedehnt worden, unD u Mitgliedern des admini- itrativen Ratbs wurden ernannt: die rinzen Chigt und Orsitii-
heit, hiermit auf das besiimmteste ztierklären, daßes keinesweges die Meinung war, noch ist, bei der Bildung der neuen Gesellschaft auf Nachschüsse zur Ergänzung des Nominal-Werths der jetzigen Aktien anzutragen, sondern daß es sich, wie das inehrerwähnte Rundschreiben, auf welches wir nochmals hinweisen, deutlich be- fagt, nur darum handelt: »der neuen vereinigung zur Fortsetzung der Geschäfte mit den sich aus dem Rom-Werth der jetzigen Ac- tien ergebenden Fonds beizutreten und dafür neue Aktien-Do- kumente zu empfangen, über Deren verzinsung, so wie über das der neuen Gesellschaft zum Grund zu legende Statut und eine
Hauptstadt milß ihre bedeutenden Ursachen» haben. Es ist nämlich äußerst schwierig, oder vielmehr ganz unthunlich- der mittleren Klasse —- iniszzii celn —- dck gebilbetfien, gelehrtenen unD wohlhabenb: sien, wie sit« ist, nicht einen größeren Ein-Lust zu gestatten, als lbr nach dem Edikt vom 5. Jul. zukäme. , lesen Einfluß möchte man aber gern vermeiden, und ibmstellt sich schroff die Nömische Aristokratie entgegen. Indessen kann Rom nicht ausgeschlossen blei- ben, und gleich wie mit den Paris in Frankreich, irgend eine Aus- kunft muß getroffen werben. Die-Provinzeii sind fortwährend un- ruhi . Matt nennt vorzüglich Fiienza als außerst bewke t, in man spri t sogar von Maccrata, woruber eman aber noch Na eres hören maß. Rom selbst ist, wie es war, trub und still. Die Krankheiten in der Stadt und um dieselbe vermehren sich leider mit großer; Hef- tigkeit. Die Sterblichkeit ist sehr groß. Von der ver chworung vernimmt man gar nichts mehr, dennoch kann manfiiicht ageii, daß die verhaftungen ganz aufgehört haben. Neun politisch verdachtige
ersonen sind in en letzten Wochen wiederum eingezogen worden.
eit zwei Posttagen begann man auch hier ankominende Pakete und Briefe zu zerstechen und zu bcräiichern Gebete gegen die Cholera werden hier und auf dein Lande taglich gehalten. Der Post-Couricr aus Toskana, welcher Sonnabends hiere ankam, ward bei S. Lorenzo von Räubern angefallen und ausgeplaudert — nur mit genauer Noth kam er mit dein Leben und den Briefschaften davon--
Portugal.
Das Journal des Disbats schreibt aus Lisfabon vom 3. Sept.: „(Eine von Madeira kommende Portugiesische Fregatte ist in den Tajo eingelaufen und hat der Regierung Depeschen des Gouverneurs dieser Insel, Alvaro da Costa, überbtacht. Die Nachricht, daß die Französische Flotte die Barte von Lissabon forcirt habe und Herrin des Tajo sey, hatte unter den Einwoh- nern von Madeira groß-e Gährung hervorgebracht, und es soll eine Insurrection zu Gunsten der Königin Donna Maria dem Ausbruche nahe gewesen sehn. Der Gouverneur da Costa ließ in dieser kritischen Lage alle Truppen uiitets Gewehr treten uiidtraf Anstalten, um den Ausstand im Keime zu unterdrücken, was ihm, wenn auch nicht ohne-große Mühe, gelang. Da Der Englische Konsul als der verbreiter der Lissaboner Nachrichten denunkiirt worden war, so gab der Gouverneur demselben in seiner eigenen Woh- nung Arrest, indem er ein starkes Truppen-Detaschement in derselben aufstellte und den Konsul nicht nur am Ausgehen hin- derte, sondern ihm auch jede verbindung mit den außerhalb be- stndlichen Personen abfchiiitt. Bei der Abfahrt der Fregatte befand sich der Englifche Konsul noch in dieser Lage und der Gouverneur da Costa wollte ihn darin lassen, bis er weitere Befehle von der Regierung erhalten. In seinen Depeschen bit- tet derselbe um Instruktionen und zugleich dringend unt-verstär- kung an Truppen, deren er bedürfe, um für die Insel biirgen zil können, wo die Gemüther sehr aufgeregt sehen. —- Das Engli- sche und das Französifche Kriegsschiff liegen noch immer dem Quais von Sodreä lind dem Terreiro do Pago egenüber und üben sich seit einigen Tagen im Schießen. —- a es zweifel- haft geworden ist, inwiefern die Portiigiesische Regierung sich auf die Armee verlassen könne, so will man, wie es heißt, die ganze Infanterie entwaffnen unD neu organifiren. Die ro alistischen Freiwilligen sollen unterdessen den Dienst im ganzen ande verrichten. DieQuais und alle geeignete Punkte an den Ufern von hier bis nach der Trüb-Mündung werden be- festigt. So eben verbreitet sich das Gerücht, der General-Po- lizei-Intendant habe durch einen Courier von Porto Die Nach- richt erhalten, daß in dieser Stadt, so wie in einer anDeren in Der Provinz Tras-os-Montes, ein Ausstand ausgebrochen seh. Der Englische Konsul und der Kommandant der Französischen Station haben noch keine Genugthiiung für ihre Beschwer- den erhalten.”
Inland.
Berlin, 25. Sept. Nachrichten aus Achen infolge, ist Jhre Durchlaucht die verwittivete Herzogin vnii Sachsen-Komm am 19ten d. unter dem Namen einer Grästn von Tonna daselbst ange- kommen, und hat Tages darauf die Reise nach Brüssel fortgesetzt. — Zu Elberfeld fand am 17ten d. eine Direktorial-Raths- versammlung statt. In dem darin von Dem Siibdirektor Be- cher gehaltenen Vortrage gab derselbe ztivörderst Nachricht, daß auf das in Folge früheren Beschlusses an die Aktietibesitzer erlassene Rundschreiben wegen Fortdauer der Gesellschaft in erneiiter Form bisher größtentheils sehr befriedigende Antwor- ten eingegangen siiid. Seine Majestät der König geruh- ten, aus denselben wohlwollendcn Rücksichten für die ar- beitende Klasse und für die Beförderung der vaterländi- schen Industrie im Allgemeinen, welche Allerhöchst-Sie zur ursprünglichen Uebernahiiie von 540 Aktien bei der Conipagnie bestimmten, sich auch jetzt dahin zu erklären, mit denjenigen Ka- pitalien, welche in der Liqtiidation auf jenen Aktien-Besitz fallen, Der iieii zu bildenden Gesellschaft, falls sie zu Stande kommt unD Statuteii lind Bedingungen Allerhöchstihren Beifall erhal- ten, beitreten zu wollen. Unter gleichent Vorbehalt haben sich sodann 92"- Aktien-Besitzer mit 476 Actieii für den Beiiritt zu einer neuen, nach Der nächste-u Rechniiiigs-lelage auf den Grund der jetzigen zu bildenden, Aktien-Gesellscl,iaft erklärt. vereint mit den Königl. Aktien beläiift sich mithin die Zahl der für Die Bil- dung der neuen Gesellschaft fiiininenden Aktien auf 1016; 28911110: naire,iii Dem Besitz von 290 Aktien, haben ihre destnitive Erklärung siir deiiBeitritt zii der neuenGesellschaft auf die iiakiiste Rechiiiiiigs-Ab- lage in der General-versammlung Dom März 1832 sich vorbehalteiiz 73 Andere endlich, im Bele von 406 Aktien, haben erklärt, in der Liquidation verharren unD Der neuen Gesellschaft nicht bei- treten zu wollen. Es haben somit bis jetzt 1712 Aktien eine Erklärung abgegeben; Da nun aber 3200 Aktien im Umlauf sind, so bleiben noch 1488 damit im Rückstand. »Um einigen Zwei- feln zu begegnen (heißt es in jenem Vortrag weiter), welche sich in mehreren der erhaltenen Antworten blicken lassen, die aber nur auf einem Mißverständniß beruhen können, ergreifen wir diese Gelegen-
Lehterer statt des Prinzen Massimo welcher sich w ' t -
Der Graf Settimio Yischi und bin Vincenzo Seüieihnüxxtrkilclisis
Grundbesitzer raseatis. Rom selbst bleibt aus efchloffen. Auch
gebt man daint um, Die Behörde einer Cenira -Administration,
JiioeviiiiihalaiåsnåizgxxälkiiinnProvingalisteiz einziiisichten- um« über die - e e u wa en. u er '
Rom nichts zu thiin. Einel m“ bat M Stadt
dem engeren Wirkungskreis angemessene vereinfachte verwaltung, man sich dann
vergl-versammlung der neuen Compagnie zu einigen ha- ben wlirde.«
80,000 Rthlr. Waaren konsignirt warben. (äefcbaften, vereint mit dem, was für die üblichen Herbst-Abla-
in einer zti dem Ende zu haltenden Ge-
Es sind der Direktion neuerdings für
Dieser Zuwachs von
o auffalletide vie fache Ansschließung der d
mähliing an der Ostsee, Zauber-Oper i113 Akten.
pr.
25.
vorigen Monat das Schiff ,,Anna Maria«-, Capitain Cpkmii von Hamburg aus nach Pera-City (mit einer Ladung im
von 135,000 Stthlr. Preuß Cour» theils für Rechnung dka pagnie, theils ihr konfignirt) abzufertigen und ein zweites J zeug, die »Titania«, Capitain Adams , anzulegen, welth i dieses Monats expedirt werden wird. Die Berichte aus Mexikp h bisjetzt im Allgemeinen befriedigend geläutet, diejenigen ausBu,« Ahres, so wie von der WestküsteAmerikas, lauten dagegen ungü« Seit der zuletzt vorgelegten Bilanz voiu März 1830 sind folgt theils der Compagnie,.theils den Konsignatären gehörige In
Cour. Von der Westküste von Süd-Amerika 330,000 am, von Ostindien 30,000 Rthlr., von sonstigen überseeischen im“ 60,000 Rthlr.; von Mexiko, wohin der verkehr ein fortgki ter, sich stets wieder erneuernder und glücklicherweise ein g,“
von mehr oder iilinderem Belang zu bringen.
— Der Englische Arzt Herr Dr. Searle ist hier an“ men, um Die Anwendung seiner in Jiidien und später in W schalt bei der Behandlung der Cholera gemachten Erfahkffn bei hiesigen Kranken zu bewirken. Eben so erfreuen wir an; Anwesenheit mehrerer anderer namhafter Aerzte aus dem und Auslande, die zu gleichem Zwecke hier eingetroffen ffan
II- ‚I: st-
Cholera.
Inder Residenzstadt Berlin waren erkr. genes. gestorb. sz
bis zum 24. September Mittags 676 91 367 218 hinzugek. b. z. 25. Sept. Mittags 45 9 23 231 Bis zum 25. Sept.Mittags Summa 721 100 390 231 Hierunteraus Charlottenburg vom 4. bis 16. September . . . 8 1 7 In obiger Zahl Militair. . . 9 = 8 1 Jii ihren Wohnungen iverdkn behandelt 96 Personen den Hospitälern 135. « Regierungs-Bezirk Potsdani.
» Nieder-Barnimscher Kreis. In demselben find jetzt überhaupt in 6 Ortschaften 88 Personen erkrankt, 67 gk den, 17 genesen und 4 noch krank. Die Stadt Oranienbuk in welcher seit Dem 14ten D. M. kein Cholerafall vorgekoiiim ist gegenwärtig als ganz unverdächtig zu betrachten. Kreis Teltow» Seit dem am 18ten d. M. hinteis Kietz, s Meile von Köpenick, vorgekommenen Todesfall der Cholera ist weder daselbst, noch in der Umgegend, irgend ·« verdachtiger Krankheitsfall bemerkt worden- Regierungs-Bezirk Königsberg. Kreis Braunsberg. Am 19. September ist die Chili in der Stadt Braiinsberg zum Ausbruch gekommen. Regierungs-Bezirk Posen.
In der Stadt Pos en waren erkr. ' genes. gest. Bestaz bis zum 20. Sept. 847 329 510 8 Hinzugeloiumeii am 21. - 4 : 3 9 = ‘22. = 3 3 4 5
= 23. = 1 4 = 2
Summa 855 336 517 2
Darunter Militair 141 67 73 l
Civil 714 269 444 1
Ausgebrochen ist die Cholera- Kreis SDofen, in Trzuskosowo am 18 Sept.; Kreis Plefchen, in Leiiartowice am 19 Sepl.; Regierungs-Bezirk Bromberg. In der Stadt Bromberg find
» erkr. genes. gest. Visite bis zum 21. Sept. 101 34 64 3 Darunter Militair 56 23 31 2 Civil 45 11 33 l.
sJliisgebrorhen ist die Cholera- Kreis Schubin, in der Stadt Ziiin am 15. Sept. Kreis Wirfitz, in Polhchnow und Smielin. « Kreis Inowrazlaw, in Lipie, Leszerzhke, Post ivike und Ciechrz bis zum 20. Sept.
Auswärtige Börsen. » Amsterdam, ‘20. Se iteinber. Pille-derl. wirkl. Schuld 37}. Kanz-Bhlets 13%.
Oesierr.5 !- Metall. 77.}. Kuss. (bei Hupe) 87.}. P
Hamburg, 23. se tcmlier. · « Unsre-‚nahmen. Metall. 77;. 4pmc. 6%. Bank—Aclien 923. ll ' I‘mgi. Anl. d7. Kuss. Anl. .llziinb. Col-L 8(). Puln. 70. Oliv-öd
A Vi’icn, ‘20. September. 5proe. Metall. 7b}. 4pi'oc. 67%.
— Königliche Schauspiele. sMontag, 26. Sept. Jin Schauspielhause. Zum Ekfl male: Die Lichtensteiner, ober: Die Macht des Wahns, dran tisches Gemalde in 5 Auszügeii, nebst einem Vorspiele: «D Weihnachtsabend«; nach v. d· Veide’s Erzählung, von Balkl Dienstag« 27. Sept. Im Schauspielhause: Die DAM unter sich. Hierauf: Die feindlichen Brüder. » Mittwoch, 2.8. Sept. Jm Opernhause: Der Wasserttail Singspiei in 3 Alalieilangcky frei nach Dem Frauzogskbml iimix journöes. voill Dr. 61bmieber; Musik Don Chrkllblll (Neu eiiistudirt.)
Köiiigstädtifches Theater. Montag, 26. Sept. Der Bernsteiiiriiig, oder: Die Be
Preise der Plätze: Ein Platz in Den Logen und im Balti
des ersten Ranges 1 Sitblr. 2c. “mm——
NEUESTE BERSEN - N ACHBIGHTEN -
Paris, 19. Sept. 5proe. Reine {in cour. 86. 90.31!“ compt. 57. 90. liu cour. 57. 95. 5proe. Steap. fin 00111369 5proe. Span. perp. 46%. , Frankfurt a. M» 22. Sept. Oesterr. 5proe. Metall 791
79%. 4Droe. 68;. 68773. 25proe. 40;. lproe. 16%. Br— Bau Akt. 1147. 1145. spannt-Ost mik. Illig-. Loofe tu 1003 159—I-. B. Poln. Loofe 51-Z. 50:}.
Redakteur Sohn. Mitredakteur Gottel. W
ringen eingeleitet war, hat die Direktion in Stand gesetzt, im
Gedruckt bei A. W. hat)".
den erfolgt: Von Baums-Arius kirka 50,000 Stthlr. 81)„ .
gebrnder geblieben ist, find seit jener Periode 670,000 m , remittirt, und es kommt kein Packetboot berein, ohne Rime -
1.)? „man irk
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SDteiibi'fehr Staats-Zeitung
Allgemeine
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Berlin, Dienstag Den Nil-U September.
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Amtliche Nachrichten Kronik des Tages.
Seine Majestät der König haben den Land- und Stadtge- fing-Direktor Kuhlmeyer zu Brandenburg zum Geheimen ffsttzrath zu ernennen und das diesfallige Patent Alter-höchst- jzmhändig zu vollziehen geruht.
Zeitungs-Nachrichten. A u s l a n d.
Rußland.
St. Petersburg, 17. Sept. Gestern um *6 Uhr Nach- mittags verkündete der Donner der Kanonen von der Peter- gzust-Festung den Einwohnerii der Residenz die am 7ten D. fkfotgte Einnahme Warschau’s durch Die siegreichen Russischen Wippen. Abends waren die Straßen mit Lampen erleuchtet.
Ein Ukas Sr. Kaiserlichen Majestät vom 29. August (10.
am), an Den dirigireuden Senat, enthält Folgendesi »Auf hinab des Organisations-Gesehes, betreffend die Kaiserliche Fa- man, verordnen Wir: Unseren vielgeliebten Sohn, den Erben bis Thrones aller Reiissen, Se. Kaiserl. Hoheit den Großfursten Alexander Nikolasewitsch, von nun an in allen vorkommenden fällen: Den Thronfolger, Cesareivitsch und Großfursten, zu innen.” « Se. Kaiserl.Maj. haben dem General der Jufanterie, Roth- in Anerkennung des ausgezeichneten Eifers, welchen derselbe bei sei Dämpfung des im Gouvernement Podolien ausgebrocheuen Aiifsiandes bethätigt hat, mittelst gnädigsten Reslripts eine gol- deiii Dose mit Höchstihrem Vildiiiffe in Diamanten zu erthei- lin eruht.
gDer heutigen Zeitung zufolge, ist unter dein 28. Juni (10. Juli) folgender Allerhöchste Ukas an Den dirigirenden Se- uit ergangen: »
»Nachdem verschiedene Beschwerden über die bei Rekrutirungen iorfallcnden Unordnungen an Uns gelangt sind und Wir durch Unsere zur Untersuchung abgeferti ten Beamten an Ort und Stelle zuverlässige Nachrichten über den« riind dieser Beschwerden einge- zogen haben- erachteten Wir „es fur nothig, zur A·bstellung derselben- iinem besonderen Contltts aufzutragen, nach Erwagung der verbesse- nagen, welche seit dein Jahre isiig bereits von Zeit zu Zeit pok- ischlagen worden, ein vollständiges Reglement über das zweckmä- eigne verfahren bei dieser wichtigen Staatsleistuiig zu entwerfen. Nach gehört er Prüfung der eingegangenen Nachrichten und frühe- ren Vorschl ge und vergleichung mit der Gesaininiheit der bishe- rigen gesetzlichen Anordnungen, zki ten sichdem Comiitk die Ursa- then Der unordnungen und der An aß zu Mißbräuchen indem vor- liegenden Falle hauptsächlich einerseits in der Mannigfaltigkeit und ( verwåekelung der vorhandenen Vorschriften und in dem Mangel der Achtsamkeit aufihrk Erfüllung, andererseits in der ungleichfdrmigen Repariitton und der Utire rliiiäßigkeit in dem Gange der Reihefolge bei den Aushebungen der Sie-traten; daher das Eomit."- bei Der Aus- rtthiuiig des ihm ertheilten Auftrages als Grundlage annahm, mit Bcibehiiliuiig alles dessen aus der bisher bestehiiideii Dehnung, was bit Erfahrung der vergaiigenen Jahre zweckmäßig erscheinen laßt, _nur diejenigen Acnderungkn vorzunehmen, welche nach eben iener Erfah- rung als uiiiimgäiitlich anerkannt werben, und hierauf fassend-, nach Gleichstellung der lteren verordnungen und in»E«r,wagung der ver- liesserungeii, welche bereits seit ists-)- iii dieser Hinsicht oorgcichiagen worden, Alles- was zur vervollkommnung der vorlie enden Sache iriichen kann- in ein chlenient zusammenzufassen _ as auf diese rinzivien begründete Rralkinent befahlen wir im Reichs-Rathe zu prüfen- und derselbe bat Darin, nach Erwägung Der nachträglich von Den Gouvernements-Obrigkeiten und aus Den Ministirien eingehol- tiii Notizen und Anmerkungen, die nöthigen Berichtigungen vorge- inmitten. Das in dieser Form Uns uiiterlegte Steglement, von Uns geprüft und bestätigt, wird dein dirigirenden Senat zugeiicllt und 1011: 1) vom 1. Januar 1832 an in gehörter Kraft und Wirkung treten; 2) alle frühere, nicht mit ihm überetni imineude- verordnun- gen in Betreff der Rekrutens Aushebung völlig aufheben und un- gülti machen." » _ » »
lieber das verfahren mit Individuen, die einen Diensttang besitzen oder adeliger Abkunft sind und nachmals den geistlichen Stand gewählt haben, allein eines lasterhaften Wandels wegen vom geistlichen Stande ausgeschlossen werben, hat der dirigirende Senat Folgendes verordnet: »Alle dergleichen ihrer Laster wegen vom geistlichen Stande oder dem Kirchendienste ausgeschlossene Individuen sind an die Civil-Behörde abzufertigem welche sie dein Krintinal-Gerichte übergiebt. Priester tmd Diakoiiin von adeligem Stande, Die, ihrem freiwilligen Wunsche gemäß, »aus dein geistlichen Berufe entlassen werben, kehren in ihren vorigen Stand zurück und genießen dieselben Vorrechte, deren sie vor ihrem Eintritte in Den geistlichen Stand theilhaftig waren-(- · Ein Schreiben des Fürsten Schalikow aus Moskau liefert eine ausführliche Schilderung, wie am 22. Aug. (3. Sept-) im Feier des Krönungstages die Gärten des alten Kreml mit aus- dehmender Pracht und dem erlesensten Geschmack, nach dein Plane des Architekten Turin, erleuchtet gewesen sind. Auf der Simiififcben Brücke erhob sich an dem Ende, das nach dem ersten Garten führt, ein seuriger Tempel mit Dem Nanienszuge Ihrer Kaiserl. Majestäten und an dem nach dem zweiten Garten eine Feuerfontaiiie. Die sämmtlichen Allein entlang wölbten sich Schwibbogen mit buntfarbigen Lampen, das Eisengitter und die Crotte strahlten von unzähligen Flämmchen, desgleichen ein statt- liches Gothisches Thor am Seiten-Eingange des zweiten Gartens an Der Straße her und vor demselben eine hohe Pyramide mit Mm Namenszuge Ihrer Majestäten. Auf der Spitze des Ber- m an Der Kreiiilmauer sprühte ein Feuerquell, von einem ele- bunten Gitter umgeben; alle Wege der Gärten und die Martern M Kreml schimmerten von unzähligen Lichtern. verschiedene Okchester spielten in den Gärten, welche außer allen diesen Ge- nüllen, Die sie den Sinnen der Spaziergänger darboten, dieselben Auch noch mit dem überreichen Flor der schönsten Blumenparterre
Wiückteiu Von 7 Uhr Abends bis tim Mitternacht währte die
Personen an der Cholera erkrankt, 7 genesen und 8 gestorben.
Der Senator Nowossilzow ist aus Wian hier angekommen. In den drei Tagen vom 13ten bis l5ten d. sind hier 17
Mit Rücksicht auf Die bedeutende Abnahnte der Krankheit ist durch eine verfügung des Allerhöchst ernannten Comitå ange- ordnet worden, daß vom 13ten D. ab nur noch 4 Cholera-Hos- pitäler hier bis auf Weiteres bestehen bleiben, wohingegen die übrigen, mit Ausnahme eines einzigen, welches als Reserve-Hos- pital für den Fall der Noth jeht noch beibehalten wird, geschlos- sen worden sind. In einem Schreiben aus Helsingfors vom 10. Septem- ber heißt es: »Die Cholera hat hier grausam gewiithet, denn in- 14 Tagen ungefähr sind bei uns so viel Menschen daran gestor- ben, als sonst gewöhnlich in vier Monaten starben, und außer- dem haben noch andere verheerende Krankheiten hierselbst viele Menschen weggerafft, so daß in Den letzten drei Wochen die Sterblichkeit bestimmt so groß gewesen ist, als sonst in einem halben Jahre. Jetzt scheint die Seuche ihren Culminationspunkt erreicht zu haben. Unsere Aerzte sind uneriiiüdet gewesen. Matt hat es hier fehr zweckdienlich gefunden, zu Anfange der Krank- heit ein Brechniittel einzugehen und alsdann durch Bäder und unausgesehte Eiiireibungen die verlorene Lebenswärme zurückzu- rufen. ——- Auch in Abo soll die Krankheit sich bereits gezeigt ha- ben; doch erwähnt man von dort bis ietzt nur zweier Fälle. Dr. Leo’s gepriesenes Mittel hat sich hier nicht bewahrt, Von zehrt Kranken, die nach dieser Methode behandelt worden sind, sollen nur zwei genesen sehn.« Se. Majestät der Kaiser haben verordnet, daß zwanzig Aerzte, welche die Behandlung der epidemischen Cholera ge- wohnt sind, von St. Petersburg nach dem Großfürstenthuiiie Finnland abgehen, um zur Henimung jener Seuche daselbst mit- zuwirken. Die Kosten der Reife und des Unterhaltes werden aus der R. Russiichen Reichs-Schatzkammer bestritten. Mehrere jener Aerzte sind schon in Helsiiigfors eingetroffen. Die Nordische Biene enthält einen Brief aus Jrk kutzk vom 31. Juli (12. August): Auch dort habe am 21.3110 (2. August) nach Sonnenuntergang gegen Norden eine »in jener Gegend ganz ungewöhnliche Helle flch gezeigt, um Mitternacht zwar etwas nachgelassen, dann aber wieder zugenommen und bis zum Anbruch des Tages gedauert. Unterhalb derselben war eine lange dunkle Wolke (Bank) sichtbar gewesen, in welcher Einige, von Zeit zu Zeit, ein Leuchten gesehen haben wollen. Dennoch meint der Briefsteller, seh diese Erscheinung weder einem Nord- licht, noch einem Zodiakallicht zu vergleichen gewesen, sondern viel- mehr der Morgenhelle unmittelbar vor Sonnenaufgang Sehr Viele brachten die ganze Nacht mit Anstaunen des Horizontes zu; Niemand sah nach der Magnetnadel oder dem Elektrometei, welche übrigens in Jrkutzk auch zu den Seltenheiten gehören m'o: gen. Es war windstilh das Barometer stand gewöhnlich, das Ther- niomseter zeigte im Freien + 12° Reauniur. Aiii folgenden Tage war der Morgen heiter; später bewölkte sich der Himmel, und es trat ein Ungewitter ein, welches die ganze Nacht fortwahrte. Der ganze Juli war, wie es dort gewöhnlich, stürmisch und ge- witterhaft gewesen.
Odessa, 7. Sept. Am verflossenen Sonnabend, den 4ten D., als am Jahrestage der Krönung Sr. Majrftät des Kaisers, wurde in der hiesigen Kathedrale ein Tedeum gesungen, begleitet von Gebeten für die Erhaltung der kostbaren Tage Sr. Majestät und der erhabenen Kaiserl. Familie. Der Metropotct von Abkür- iiopel, Mgr. Gerasiin, unterstützt von der Rilfsifcheii Geistliciikeit, susigirte bei dein Hochamt, dem ein Tedeum vorherging Der General-Gouvernem, der Goiioerneur von Odessa, Die Cioil- lind Militair-Autoritäten, die fremden Kaiisule, die Kaufmanns-Gilde und eine unzahlbare Volksniengekzivohiiten der Feierlichkeit bei. Nach Beendigung derselben lud der General-Gouverneur die hohe Geistlichkeit, die Autoritäten, die Konsiiln und die Kauf- mannschaft zu einem glänzenden Frühstück in seinem auf dein Boulevard gelegenen HoteL Jm Augenblick, wo man die Gesundheit Seiner Mast-stät des Kaisers ausbrachte, spielte das auf der Promenade dein Hotel gegenüber aufgestellte Musik-Greis einen kriegerischen Marsch, den zahlreiche und wie- derholte Salven von den Kriegs-Fahrzeugen, von einer großen Zahl der Kaiiffahrtei-Schiffe lind von einer unterhalb des Boll- levards am Meeresufer aufgeführten Batterie begleiteten. Am Abend war die ganze Stadt erleuchtet, und auf Dein Bottic- vard, an Der äußersten Seite des neuen Börfengebäiides, wurde ein Feuerwerk abgebrannt, in Dem Die Namens-Chiffre Sr. Mai. des Kaisers strahlte. Diese schöne Promenade gewährte den le- bendigsteu Anblick; sie war einen großen Theil der Nacht von Spaziergängern bedeckt; uiid die Menschenineiige war so zahl- reich, dass man sich kaum einen Weg durch dieselbe zu bahnen vermochte. Drei Musik-CAN und ein Chor Riissischer Sänger, welche nur National-Lieder fangen, verniehrten die Belustigun- gen dieses Abends, der von dem schönsten Wetter begünstigt wurde.
Polen.
Warschau, 21. Sept. Die heutige Allgemeine Zei- tung enthält Folgendes unter amtlicher Rubrik-« ·
»Seit dem Augenblick, wo die Truppcn Sr. Mai des Kaisers und Königs in die Hauptstadt Warschau einrücktem hatte inaii hinreiciiende Gelegenheit-( die Meinung, welche gleich beim Beginn des Ausstan- des im Königreich Polen gefaßt wurde bestäii t zu finden, daß nam- lich- wenn sich auch eine gewisse Anzahl fehle t deiikeiider«iiiid ver- kehrt gesinnter Menschen erdreistete, gegen ihren rechtmäßigen Mo- narchen die Fahne des Aufruhrs zu erheben, doch Der größere Theil der Nation in völliger Ruhe verblieb und entweder keinen Theil hatte an jenen verirrungen, oder auch bloß in - olge des schrecklich- sten und grausamsten Terrorisinus in dieselben ineingezogeii wurde. Ohne den Beweis dafür in dem Tode der 7 Generale zu fachen, welche beim ersten Design Der In urreetion ermorDet warben und ihr Leben blos darum etnbußten, wei sie sich treu ihrer Pflicht zeigten, noch auch in der Gefahr, in der sich mehrere andere befanden; ohne auf die unerhörten Grausamkeiten einzugehen, Die in Der Nacht des 15. Aug an 4 Ofsizieren desselben Ranges, so wie an 35 Personen
Promeriade, bei Der nur Ordnung und anständige Freude waltete.
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emseblldetck vergehen beschuldigt und Andere von den ihnen schuld-
gegebenen Vorw rfen bereits freigesprochen waren, -«—— wird es hin-
reichend in)“, zu erwähnen, daß viele Polnische Militairs sich wäh-
rend der ganzen Dauer Des Aufstanoes gänzlich von Den revolution-
nairen Unternehmungen entfernt gehalten haben IZMT in them Per-
berM nicht im Mindesten von den gesetzlichen Prinzipien abgewichen
sind, selbst da- als es ihnen frei stand, sich zur Armee der cknfurgcn-
ten zu begeben; —- ist es hinreichend, hinzu ufügen, daß eine«be»-
Demmin Anzahl betet, welche Den In urgenten» unfreiwillig
Dienten, deren Reihen verlassen haben , sobald ne nur eine Möglichkeit fanden, sich von ihnen zu trennen. Endlich sind Andere, »welche mit jener Armee aus Warschau ausgezleen waren, in die Hauptstadt zurück ekehrr anD haben sich- nach-— dein sie ihre Entlassung aus dem D enste begehrt und erlan t- gera- des Weges nach ihren Aufenthalts-Orten begeben. Die esitmmt- Zahl dieser Militairs beläuft sich auf mehr als Tausend. Sie Alle fanden- szdlgc der durch Se. Maikstät den Kaiser und König huld- voll erlassenen Proelamation, die beste Aufnahme, und nachdem sie Dein Monarchen den Eidder Treue geleistet- über-zeugten sich sogar Dieienigen, Die Der Nathsicht beDiirften, daß man die schwierige Lage- in Der sie sich befunden hatten, als Beweggrund betrachtete- um das vergangene »der ver essenheit zu übergeben. Groß ist ohne Zweifel die Sah derjenigen-· eren verlust vonihren Familien beweint wird- oder fur die man ein strenges verfahren befürchtet Es gereicht uns daher zur reude, die Aitgehöri en derselben völlig beruhigen zu können De hier beigefugte Li e enthält die Namen derjeni- gen- welche sich in· Der Residenz oder auf dem Wege nach den Orten besindew die»sie« zu ihrem Aufenthalt gewählt haben; ein Jeder, Der in dieser Hinsicht irgend einen Zweifel hegte, wird sich hierdurch überzeugen, daß, wenn die Schärfe des Schwerdtes ange- wandt werden mußte- um den erregten Aufruhr zu unterdrücken- doch der Hochherzige Monarch mit der Jhin eigenen Güte i'ebe Ge- legenheit ergreift, welche als Anlaß dienen kann, um Gnade wider- fahren zu lassen, und· Daß Die erleuchtete Gerechtigkeit der Behörde- welcherEr die Vollziehung Seines Willens anvertraut hat, es sich ziirePsticht macht, dieselbe auf eine der erhabenen-Huld Sr. Ma-- icstat entsprechende Weise zu vollstrecken.«
Schließlich bemerkt das genannte Blatt, Der} es Die ob- erwähnte Namensliste in der nächsten Nummer initthtiien werbe. Dieselbe Zeitung enthält ebenfalls unter offiziiller Ru- brik eure RichenschaftsAblegung über Die Amtsissthrusig des Ge- neral-— Kriikuiviezki voiit 15. Aug. bis zum 8. Stoleinber. (Die Mit-..ieiliiliz derselben mi sien wir uns, aus Mangel an Raum, für morgen vsibehaltenJ
Der Kriegs-Gouveriieur der Hauptstadt, Geier-at bis-r Ka- valierie, Graf Witt, hat bereits mehrere sDroelaniaiioneii in Die Einwohner und Militair-Personen Wirtschaws erlassen. Bald nach der Besitznabme der Stadt machte derselbe Folgendes bekannt- „Da ich in Erfahrung gebracht, daß Uebelgesinnte und Ruhe- störer die ungegründetsien Gerüchte verbreiten, als solle die Stiidt Warschau früher oder später 48 Stunden lang der Plünderung preis- gegeben werden, so beeile ich mich, anzuzeigcn, daß, in Gemäßheit der väterlichen und huldvollen Absichten Sr. Majestät des Kaisers und Köni s, Se. Ekccllenz der eldmarscball Graf s askewitsch von Eriwaii, ndein er es sich zur P icht macht, Die Si ikrheit der Per- sonen und ihres Eigenthuins zu ehren, Die strengsten Befehle zur Erhaltung dieser Sicherheit erlassen und zu diesem Zweck die stets durch Zucht und Ordnun «sich auszeichnenden Garde-Regtmeiiter « zur Besatzung Der Haupttadt Warschau bestimmt hat. Kraft der mir übertragenen Gewalt versichert und verbürge ich daher auf Das feierlichfie, Daß ein solches Gerücht nur durch Uebclgcstnnte verbrei- tet wurde. Demnach fordere ich alle Behörden und einzelne Perso- nen auf, Den Plahmaioreii oder Dein Kommandantkn Der Hauptstadt Warschaii diejenigen-»welche ähnliche Gerüchtc verbreiten, nament- lich aiizuzeigen, am fie zu strenger verantwortung zu ziehen. Bur- ger und Einwohner der Hauptstadt Warichgiu ·Nnch zweitägiaen blutigen Kämpfen hätten wir mit Sturm in Die Stadt eiiiruckeit können. Also nur um die wohlwollenden Absichten Sr. Maiestät des Kaisers und Königs zu erfüllen und Euch vor Mord und Plünde- rung zu bewahren- rückte das Heer nicht mit der Schärfe des Schwerdtcs in die Stadt. vertraut daher auch ietzt diesem mensch- lichen, mit der Aufklärung des Jahrhunderts unD Der verbrüderung der Nationen übereinstimmenden verfahren. »Laßt Euch nicht von Furcht hinrcißeu Und ich?) xlbtrscugt, daß eine so gerechte Erwar- tung niemals getäuscht werden wird.« . »
Jli einer zweiten Proclamation vom 10ten d. verfiigte der Kriegs-Gouvernkur, daß an diesem Tage Nachmittags 2 Uhr, nach Ablan der Zeit, welche allen Ofstzieren und Kriegsbeaiuten br- willigt worden war, tun sich zu entschließen, ob sie sich zu der auf dein rechten Weichselufer befindlichen sDolnifchen Armee ve- geben wollten, dieselben Warfchau verlassen sollten, ividrigriifalls man sie als Kriegsgrfungene betrachten wurde; diejenigen aber, welche fich nach ihrer Heimath begeben oder in Wart-than bleiben wollten, hätten sich noch an genanntem Tage in Den Bureaus des Kriegs-Miiiistetiums zu meiden. .
Eine dritte verfügung (Deren schon früher Erwähnung ge- schehen) bezog sich auf die Ablieferung aller Gewehre, :iiilitairi-- scher Effekten und Kriegsvorräthe von Seiten der Titationalgarde und anderer Personen
Die vierte Protlamatiou lautet folgendermaßen-
»Jch bringe in Erfahrung-»daß Ofsiziere verschiedenen Stange; von der Polnischen Armee, die sich nicht an dir-» Qorps, zu denen sie gehören, angeschlossen- Militairzeichen nnd uniform abgelegt haben imd heimlich in Warschau verweilen, ohne sich _bei Jemand zu mel- den iiiid die in dieser Hinsicht erlassenen Vorschriften zu erfüllen. Da nun die Ordnun eine unbedingte Erfüllung dessen, was von der höheren Behörde est eseht ist, erheischt und es, wenn man sich versteckt und deut- was ür das allgemeine Beste als nothwendig er- achtet worden, eutzieht, Anlaß zu dein verdacht giebt, daß die Ah- sichten solcher Personen den Zwecken der Obrigkeit zur Erbat- tung dir öffentlichen Sicherheit- zumal in Kriegszeitem ent-
egen sind- so benachrichtige ich hierdurch Alle- welche iich n dem oben erwähnten Fall besindcm daß sie ohne den geringsten verzu das zii crfullrn haben. was n dieser Hinsicht schon publizirt i . Eben so warne ich sie- daß sie tin entge enge- sehten Fall als Aiifrührer betrachtet und vor das Kriegs» ert t ge- stellt werden sollen. um »den beabsichtigten Zweck um de o sicherer zu erreichen, verpstichte ich alle Hauseigenthümer, so wie deren Minder- daß sie die bei ihnen wohnenden überleben, welche Gegen- wärtiges an ehe, von dieser Vorschrift benachrichtigen unD zu Er- füllung der elben nöthigen- ober, im Fall der s eigerimg, denr Stadt-Koinmandanten-davon Anzeige machen-. denn die vernachläs-
verschiedenen Standes- begangen warben, von denen Einige nur
sigung dieser Vorsichts-Maaßrkgel wird unvermeidlich unangenehme
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