1831 / 279 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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sammelt hatten, beffen Resultat bei Abgang dieser Nachricht zwar noch nicht bekannt geworben, jedoch nach Aussage mehrerer SDolnifcber Ofstziere kein aitderes fehlt kann, als daß die Polni- sche Armee, Schutz suchend, die Preußifche Gränze betreten werbe, Da fle von allen Seiten von überlegenen Russifchen Streitkräfteii umringt ist. —- Jii Golliib in Westvkellßtll sind am lsten gegen Abeild 60 Politische Offiziere, worunter 2«Ge- iterale, angekommen itiid dort von deti Preußischeii Behörden unter Quaraiitaine gesetzt worden«

-—— Voii der SDolnifchen Quaranlallte-Anstalt zu Zchilliio und auf dem Schlosse zu Gol- liib ist abermals eine bedeutende Anzahl Poliiischer Osstziere ver- schiedenen Ranges, worunter auch der ehemalige Frauzösische liteuteiiant Joseph Poniatoivski und ein Adjutant des Geilerals Deiiibinski befindlich sind, aufgenommen worden. -— Gesterii ist auch die Politische Bank- welche angeblich eine M.llion Thaler in baarettt Gelde enthalten foll, mit einem anfehnlicheu Perso- nale in Schilan angelangt. Bis zur Preußifcheu Gräuze war sie von einein Pelnixrbeu 1lhlaiieii-Regnient begleitet ivordeii, welches sich-, i:achdeiii fäintiitliche Wagen von einer Preußifcheu Eskorte übernommen worden waren, alsbald wieder entfernte. Dem Beinehiiien nach, werden morgen auch die noch übrigen in der man befindlichen Sffiofnifcbcn Truppeu auf Die Preußiscbe («Brause übergehen und das Gewehr iirect’en, indem sie, wie man hort, es aufgegeben haben fallen, sich noch in einen Kampf mit Der auf deiti rechten Weichseliisfer heraiirückenden Russifchen Trup- penmacht einzulassen-

Deutschland.

München, 1. Okt. Gestein Abend in Der Qten Stunde erfiillte die Straßen der hiesigen Hauptstadt der freiidigste Ju- bcl, inietu Se. Maj. der König, von Berchtesgadeii kommend, in der Mitte Ihrer getreuen g.‘llii'nuhuer wieder eintrafcn. Zu Zorneditig waren Hochstdieselbrii von einer Abtheilung deshiew flgrn ‘JFZagiftr-tto nnD der Gemeinde-Bevollmächtigten auf das ehrftircbisoollste bewillkommnet worden. JiiTruderitig erwartete den Kottig eilte zahllose Menge von Bürgern zu Pferd und zu Qlkiizirsm die deri gelte-been Landesvater mit Musik ittid den rati- fcheiidfteii Bivars begrüßten.

Dresden, Lil. Sept. Se. Königi. SIJlajestät und des Prinzrn S.‘Jiitregcnten .Stöiiigl. Hoheit haben Dein bisherigen Ob:l·:Bürgeriiieistcr zu Leipzig, Dis .Scliaarsclitliidt, nachdem der- selbe auf diese Stille resigiiirt hat, eine Wiedereinstellung in Höchst- ihrem Dienst dergestalt zu ileiheii geruht, daf; er, bis zu deren beabsichtigen låsctvähruitg bei dent zu orgitilistreiideii TiJiinisterium des Sintern, bei dem Geheiitien Rathe als Geheiiiier Referen-

. - 'n fuhr-so Isa- ’i4 »So-E-

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Gräiize, 9. Okt. In der

O e f! c r r e i ch- Voin Jll. bis 30. Sept. Mittags siiid

Wien 1. Okt. l der Cholera erkrankt, 14 genesen und

hier Hist Individuen an .55 gestorben. t a l i e u.

Rom, Sept. (Allgemeiiie Zeitung) Eine merkwür- dige ITZulle ist hier ausgeseriigt, als dereil erste Folge gestern der ljiicaiaiiis von Tal-raqu Botschafter Doiii Migliels, welcher schon drei Jahre hier iiiianerkaiint lebte, in einem prächtigeii Auf-zeige still und) detti Quiriiial zu Dem heiligen Vater begab, ivoselbst er intimen} hure. Er versiigie sich dann in demselben Auszuge nach Der Peters-Kirclie, daiikeiid für den glücklichen Erfolg so

langen Harreiks —- fiir die endliche Anerkennung Dotii Miguells

Griechenland.

Nach einem Schreiben aus Patras vorn 28. Augitst (in

Viatteriij soll Maurokordato, das Haupt der Expedition der mit den übrigen Rebellenhäupilingen nach von dem Volke gesteitiigt worden sehn. Die Russischen Schiffe, die sich, wie man glaubt, mit den Englischen lind Fraitzöslsrhen Schiffen vereinigt haben, hlokireri Hydra und verlangen die Auslieferung der Urheber der Insurteetioii, um sie zur verdienten Strafe zu ziehen. Es helft, daß am 7. Sept. der Nationalkongreß werde zusaiiiiiieiiberufen werben, wodtirch j-:·der fernere versuch der Uebelgesliinten vereitelt werden wird. Brieer atis Athen zufolge, will der P.äsident dieser versamm- lung ein neues Protokoll eorlegen, welches er bis dahin aus Lott- Don erwartet, und tvelches die Ernennung eines Souveraiiis von Griechenland enthalten soll. Der Secretair des Auswärtigen, Nizey soll entschlossen fet)ii, sich von den Staatsgeschäften zurück- zuziehen. Der Flieh von Maiiia, Peter S.‘Diauronu’chali, unb feine Brüder sind noch immer zu Napoli verhaftet. —- Die Re- gierung soll Liiilleiis fehlt, 5 Millionen Phönix in Papiergeld auszugeben.

Ital- der Iiisurgeitteii, thra floh, dort

vereiiiigte Staaten von Nord-Amerika. New-AND 31. August. Der heutige Courrier des

Etats:l.lnis meldet: »Ist Virginien ist unter den Sklaven einiger Pflanzuilgen eine Jiisurrertioii ausgebrochen. Folgende

Ausztige enthalten die wichtigsten Details dieses utigllicklichen

Ereigiiisses:

Aus einem SDribat'schreiben atis Richmond vom 23.Au- gust: ,,Eine diesen Morgen hier angekommene Staffetie hat Deut lisouveriieur die- sJiarhricht iiberbracht, daß in der Giafschast Sou- tiainton ein Ausstand ausgebrochen, daß bereits 70 Weiße uni- gebracht werben sehen, uiid daß die “.100 Mann starke Miliz sich vor einein Haufen von 7 —- suh Negern zurückziehe. Ein Platz- regen, Der in dein Augenblicke fiel, lvo die Truppen einen An- griff gegen die Jiisurgeiiteii ausfiihrteii, machte das Pulver der Erstereuiiaß, so daß sie sich genöthigt sahen, vor den mit Sensen, Bellen und Ftiiiteii bewaffneten Aufrülirern das Feld zu räumen. Unsere Freiivilligeti sind auf dein Wege nach dent Schauvlatze des Aufstaiides, eben dahin ist ein Trupp Kavallerie abgegangen. Diesen Abend wird ein Detaschemeilt Artillerie mit 4 Kanonen sich auf Dem Dampfboot ,,Norfolk« einfchissen und bei Stirnh- field latiden. Die Grafschaft Southantptoti liegt 80 sMeilen fiiDlich von Richinond unterhalb Petersburg.« —- Der Nor- folk-Herald voni Aj. August nieldet über dasselbe Ereigniß: ,Der Ausstand ist das Werk einiger Sieger, welche hanDelten, ohne sieh vorher in Einverständniß mit den übrigen Sklaven der- selben Grafscbaft gesetzt zu haben. Das blutige Unternehmen wurde von 7 Individuen, 3 Weißen lind 4 Negerii, begonnen, die reine Piiinderungssucht dazu trieb; alle ihnen begegneiide Ne- ger zwangen sie, unter Androhung des Todes, sich mit ihnen zu ver- eiriigen, und brachten auf diese Weise nahe an 200 Mannzufammeii. Von Groß-Kerls nahmen sie die Richtung nach South-Quarz- um sich nach Dlsiiial Swaiiip zu flüchten, von wo es Schwie- rigkeiten haben wird, sie zti vertreiben. In der ganzen Nachbar- schaft, in Virginien wie in Nord-Kardina, hat die Miliz die Massen ergriffen. aber in den Greifst-haften Sotitbanivtoin man:

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semond lind Jsle of Wight fehlt es den Soldaten an Feuer-ge- weht uub Kugeln: einige schießen nur mit kleinem nun." Doch werden die von allen Seiten herbeiströiiieriben Streitkrafte die Fortschritte der Eiiipörer bald gehemmt haben. Den gestern ein- gegangenen ällachrichten aus Sussolk zufolge, waren durch diese Stadt Truppen unter den Befehlen des Coniitiodore Elltot und-des Obersten Worth eiligst nach Southantptoii tiiarschirtz Unter-»den abtr- gen Nationen hat sich noch kein Symptom der Unzufriedenheitgezeigt. Die Jiifurgeiiteti siiid 200 Mann stark und meist gut bewaffnet; sie greifen aber nur in Abtheilungen voll 40 an; Da jetzt tiber ;3i.l()0 Ilianu zu ihrer verfolgung ausgezogen sind, so werden sie ohne Zweifel bald umringt lind zu (.Hefaugenetl gemacht werben. —- Die Ruhe beginnt wiederhergeftellt zu werben; die von hier und Portsiliouth abgegangeiieiiFreitvilligcn, so wie«dicfArtillerie-Eom- pagnie, sind aitf dein Danipfooote ,,Ciiiisl.itutiiiii-l heute hie-her zurückgekehrt. Der in Sinithfield koiiittiartdire»ilde Oftizier hat erklärt, er bedürfe ihrer Dienste nicht, ‚Da die Miliz der Umge- gend mehr Denn zureicheiid seh, iuii »die Vorder-den Behorden zu überlieferii.« —-- Dasselbe Blatt giebt eine Lilie der von den Negerii itiilgebrachten bis jetzt ausgefundenen sDerfonen': diese sind: die Familien Vaters- 521'3hitcheab, I'Bintghan, Kisilliaitis, Travis, Reese, Ba"iiies, Turner und 10 Unbekannte.

I n l a n D.

Berlin, 6. Okt. Auch der Bischof von Stier, Herr von Honinier, hat« (der Kölnischeii Zeitung zufolge), für Den Fall, daß jeiic Gegenden von der Cholera heutigefiicht werben, ein geeignetes Pastoral-Schreiben an seine Diocesaneii er- gehen lassen. » _

Im verflossenen 3teii ‚Quartal sind m den Hasen zu S ivineiniind e .113 Schiffe von zusammen 28,i)76 Lasten Größe eiiigelaufen. Davon waren 234 beladen, 85 beballastet, Lsstotw hafuer und 1 Nothrheder. Ausaegangeu find dagegen 961 Schiffe von zusammen Abs-sit Lasten Größe iirtd darunter 170 beladen, 6;") beballaftet, st) Nothhafner ititd 1 Noth-heben Unter den eingelaufenen Schiffen befanden sich 260 und unter den ausge-

laufeileii 172 Preußen. III- H

ei- C h ol e r a.

der Refideiizfladt Berlin waren- erkr. genei. bis zum Okt.Mittags 107l 233 Hiiizugek. bis zuni 6. Okt. Mittags 51 14 Bis zum 6. Olt. Mittags Summa 1122 247 Hierlinter find vom Militair . . . '10 « 2 di _ - » Jii ihren Wohnungen werden behandelt 110 Personen, in

In gestorb. Bestand 080 155 ‘20 1. 06

wo ioo

' den Hospitäleru 56.

Regierungs-Bezirk Daiizig.

Nachdem in der Stadt Daiizig vom 726. September bis 1. Oktober Q Personen neu erkrankt, z gestorben, 3 genesen wa- ren, befand sich daselbst an diesem Tage kein Cholera-Kräuter mehr. Es find überhaupt erkrankt, genesen, gestorben.

1439 383 1051 iiiid zwar in 5 äußeren Vorstädten « 106 19 87 in den läitdlicheti Ortschaften des Sa- « michs-Bezirks . . . . . . . . . .. 105 19 9.3 in Der Stadt selbst . . . . . . . . . 1:381 337 87l Summa · 1.4.39 388 10.31 Darunter Militair . 245 136 100 Civil . . . 1194 252 9—12 Aus-gebrochen ist die Cholera-

Daiiziger Landkreis, am 23. Sept. in Groß-Traum- ken; Neustädter Kreis, in Riebeii ani:27. Sept.; Star- gardter Kreis, in Naliska und Amtskrug Stargardtz SDiarienburger Kreis, in Pahlschau uiid Groß-Lich- tenajuz Berenter Kreis, in Alt-Palefchkeii am 23. September.

Ini ganzen überhaupt-

Regierungs-Bezirk siiid bis zuiii 1. Oktober

erkrankt, genesen, gestorben, Bestand. 4513 1458 2958 97 »

In der Stadt Elbing scheint die Cholera ganz aufgehört

zu haben. « Regierungs-B ezirk Oppeln.

Kreis Ratibor. Außer in Der Vorstadt von Ratibor ist bis ziti1128. Sept. die Cholera in Ostrog, Plania und Bosatz zum Vorschein gekommen.

Kreis sDlefs. Jii Groß Ehelin ist sie am 24. Septbr. neuerlich wieder ausgebrochen.

Im ganzen Regierungs-Bezirk sind bis jetzt überhaupt

erkrankt, genesen, gestorben, Bestand. 389 15l 230 8 Regierungs - Bezirk Breslau.

In Breslau sltid am 30. September und 2. Oktober Q

unbedingt der Cholera beizuinesseiide Todesfälle vorgekolniiien.

Wenn bei den meisten der bis jetzt hier beobachteten Cholera- Kranken eine stattgehabtc Aiisteekiiiig nachgewiesen werden konnte, so ist doch nicht zu l eignen- daß bei einer genau erforschteu Ananinesc der einzelnen Krankheitsfälle fast immer anderweitige schädliche Ein- stüsse aufzufinden waren, wodurch die itachgcwtefene Kontagion als eine hierdurch bedingte erscheinen mußte-· . »

Eine Sammlung solcher Krankheitstcllle, wo beteitier erwiese- nen Ansteckung, trotz der sorgfältigsiem hölltg voriirtheilsfrcujii Nach- forschung- keine andere schädliche Einflusse, iveder gleichzeitig wir- kende, noch unmittelbar oorhergegaiigenc-« nicht die Psriche ergrei- fetide, nicht den Körper affe’cirenbe, aufzufinden waren und nur das Zuiainmcnsevii mit einem Cholera-Kranken, oder der Aufenthalt in einem iiisteirten Lokale, zur Ausbildung der Krankheit im konkreten Falle actiügtc- möchte daher wohl von allgemeinem Interesse und als ein Beitrag zur citistigen Lösung der das ärztlichc Publikum ietzt besonders beschäftigendeti Aufgabe zu betrachten seyn.

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Atti 12. September suchte der Arbeitsmaitn J. bei mir Hülfe für feine ”Lorbeer, Die, tvlc er glaubte- bei Der Wartung einer an der Cholera leidend-en Frau angesteckt seyn möchte; leibcr fand ich dies bei meinem Besuch bestätigt. Sie wurde als völlig ausgebil- bete Cholera-Kranke der Behandlung des Herrn l)i-. Steinberg über- liefert und am 24sten ch. geheilt aus Der Anstalt entlassen. Am isten Morgens besuchte ich den kontumaztrten J.- einen kräftigen- tn manchem Feldzuge abgebdrteten, Sechziger Er erbietet sich zum Krankenwarter nnb glaubt sich zu diesem Geschäft besonders des- halb eeigiict, da er gar nicht wisse, was Furcht vor der Aiisteckuiig

und kel»fey. Drei Stunden später bricht bei ihm die Cholera aus- er wird m die Heil-Anstalt gebracht und stirbt am 4ten Tage in einem typhbsen Zustande.

2.

Am Isteii Sept. wurde der m der Cholera verstorbene Kauf- mann D. obdiieirt. Nach »der Obduetioti äußerte seine Witwe, as ich über ihren fo eben erlittenen verlust sprach: »der verstorizene scp doch auch kein ganz Junger Mann mehr gewesen, und fruher oder später wurden w r Alle demselben Schicksal erliegen." Ihr Ge-

L « ('nl."1 » K191! 113.;

fundbeitszustand war Izu der Zeit itngestbet, so wie sie denn über-.

hiiupt mit einer eben so festen physischen Constitutiott als schwer zu afsietrciidem Gemütb begabt erschien. In der folgenden Nacht ic-

doch erkrankt sie lind eine, in demselben Hause wohnende, uiiin Bin « arm wurde kemcs der

verstorbenen vielfach beschäftigt gewefeiie Freundin Beide im Lauf des folgenden Tages; bei der Obductton

bei Cholera-Leichen konstanten Symptoine vermißt 3

Der Schleifer-Gesell M. verliert am der durch Die Cholera nnd hofft, fein letztes 1 zu erhalten, indem er es ans der ceriiirteii Wohnung entfernt nnd dasselbe der Pflege einer ihm befreulideten Familie übrrgie·bt,·«oik, wie er wußte-, in einem bis dahin nicht inficirten Haufe m einem entfernten Stadtthcilc wohnt. Nach zwei Tagen erkrankt das bis-, her gesunde Kind plötzlich und stirbt nach wenigen Stunden untck Erscheinungen der Cholera Die Obduetion der kleinen Leiche ver- bannte jeden sweise-l über die Todes-Ursache Am Leisten wird die bisherige Pflegeriti des Feindes von Der Cholera befallen, eine rüstig vollkommen gesunde Frau. befördert- 4 Der Reiilier wo zwei Tage vorher die Cholera ausgebrochen war, unb stirbt am nistlideiii die 0'i‚'f‘1’;rilningrtt Eier Cis-thesi beseitigt waren M 61mm tllphöscll Zustande-. Sein bisher-user Wärter B. wird Be- hufs der Koiitiunazirung in Der niet. Nach zwei Tagen wird er von am 3. Oktober Boritiitrags Iti der

genannten Zufälle beseitigt, so daß er gegen Abend in eilte Kont

mag—blau -.lt gehen kann.

Vom Sollen bis still. 27sicii d. M. sind nachstehende milde B träge ur Erleichterung des beigefuhrten Nothstaitdes eingegangen:

man) ‚(3. Demuth s nenne. 370) Dlle. Johanna Flatitu 3 Rthlt 370 ff. v. F 2 Rthlr. 372) v. H . . . n Z eJcthlr. ;37;.3) das Hoch- lbbl. Ofsizier-Corp-:s des 2ten («-,5arde-Uhlaitcti-chiiiietits 36 Rtbli 2il Sng :i7-ts) die Avaiicirteti der in Sorgen: garnifonirenbcn Attil- lcric-Abtbeiluiig 20 Jltblr 23 eigen, zusammen 72 stthlit 13 Sgr

Berlin- Den St.-. September les-il Jiii Namen des vereins-

v. Vollen- Frciilkel Friese. Köhlcv SDiubr. Pofclger

v. Bitterswald

Berliner Börse- Den l). Oktober 11'531. « Amt}. Funds— und Geld—Cunrs-thtcl. (Frau/s. Uour.)

C 27:11,70, ; »Ah l zZsByuijjz Geis- 98} ' —-

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I Port-tinPi«i-t1iii"itsi". 4 10.51} —- Kur— u. Nennt. (in. 4 .1051’; Schlesische du. —- Rkalß. d. lec- u. N. - Z.—scit. 11.152.— u.

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Amsterdam . . . · . . . . · . . . . 25?) F1. Kurz 11110 . . . . . . . . . . . . . 250 F1. 2 1111.

Hamburg 300 Mir-. Kurz ilitsi . . . . . . . . . . . . . . 300 blic. 2 illi.

Lnndun . . . . . . . . . . . . . . . 1 Z

Paris . . . . . . . . . . . . · . . . . 300 Fr. 2 1111.

“Kinn in 20 Xr . . . . . . . . . . . 1:30 F1. 2 1111.

Augsburg . . . . . . . . . . . . . . 150 F1. ‘l Dll.

Breslau . . . . . . . . . . · . . . . 100 T111. 2 1111.

Leipzig . . . . . . . . . . . . . . . 100 T111. 8 Tage

Frankfurt a. M. \VZ . . . . . . . . 150 F1. 2 Dlt.

Pclcrshurg BN . . . . . . . . . . . 100 Rbl. 3711101211.

Warschau . . . . . . . . . . . . . 600 F1. kurz

23. September zwei FAM- Jabr altes Kind sich -,

Sie wurde in die Heil-Anstalt

erkrankte am 29. September in einem Hausk,

Wohnung ocs verstorbenen n‘. cer- der Cholera befallen und stillt Nacht vor seinem Tode kommt der ihn warrende G. plötzlich Leibsch:nerzen, Diarrhoe it " Erbrechen; ziveckdieiiliche Mittel haben bis zum anderen Mittag die

durch Die Cholera iitdcit Proviiizcri her- .

Brief| Geiz

Auswiirtlgc Börsen. Amsterdam. 1. Oktober. Nicdcfl. wirkl. Schuld 371l. Kauz-11111615 131}. Ocstel‘r. Sproc. 1111:1311. 77}. Kuss. (bei Hupe) 1465.

Hamburg. 4. Oktober. Oesterr. sitt-ou Metall. 80. Llpmc. sitz-. ßank-Actien 965. Eng]. An]. ‚50;. Kuss. Anl. Hamb. Geist-. 8232 Pulli. 102. Uän.

.......

L l) tt ii o n . 30 September. 3Procr. Cuns. 81;. Bras. 40}. ”3111.621. Gl‘iccli. 20.22. Diel- 36. l’orl. 51. 111155.911. Wien. 1. Oktober. Spt'nc Metall. 79;. 41110€. GOE- Bank-Adieu 960.

—-

Köiiigliche Sol-anspiele-

Freitag, 7. ‚Oft. Im Operiihaufe. Don Inan, Optl in Q Abtheiliitigeii; Musik von Mozart. (Mad. Fischer, vom Großherzoglich Badetiscbeii Hoftheater zu Karlsruhe: Don-il

Anna, als erste Gastrolle.)

Sonnabend, C. Okt. Itn Schaiispielhause: Das Blatt hat sich gewendet, Lustspiel in 5 s.llbtheilungen. (Mad. slßolff: Amts- rathin Soll.) Hieraus: Deinoiselic Bock, Lustspiel in 1 Akt.

Königstädtisches Theater.

Fieitag, 7. Okt. Zuin Elstentnale:

NEUESTE KäTZIN-ZEIT -NÄCIIKICIITUH.

Paris, 30. Sept. 5vroc. Rente kir- nour. 87. 70. 3prot. Lin einer. 58. 9."). 5prot. Neun fiu com-. 69. 60. »

Frankfurt a. 131., 3. Okt. Obst-Irr Speer. Metall flir- 79å. 4proc. 69. 683.2}. 23proc. 40. 393. tigroc. 171-. Br. Bank- nur. 1154. 115-2. Partien-Ohr 113;. G. eoose zu 100 Jl« 161-T-. G. Pola. Loofe 50;. 50.

Nebacteur Sohn. Mitrebaeteur Tritt-L WM, Gedruckt bei 91. 1,18. pain

Rus. '

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er Berichterstatter « ropositionen,!wobei er Die Ansicht geltend machte, daß es im-

· Alma-Mi- Part.—0blig. 1191.

Das SDortrait Der Mul- ter, oder: Die öDrivatfomiiDie, Lustspiel til 4 Akten, von rhrödeb -

leisaintnt-Ausgaben mit 1,17:,51:2,4ou Fr-

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung

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Ist-»s- m

Amtliche Nachrichten Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dent voriiialigensBezirks- „gebar, Rentier Koch zu Berlin, den Rotheii Adler-Orden erter Klasse zu verleihen geruht.

Zeitungs-Nachrichtett. A u s l a n d.

Riißlaiid.

St. Petersburg, W. September. Se. Majestät der am: haben deiil Ober-Commandeur des Hafeus von Kron- adt iiud dortigen Militair-Gouverneur, Pier-Admiral Rofhnow, «k dessen Atistrengungen während der Cholera-Seuche und die lungeiie Erhaltung der Ordnung in jener Stadt und im Ha- n, Die brillanteiieu Iiisigiiien des Alexander-Newskh-Ordens und in Eommandeur der ersten Division der Baltifcheti Flotte, ice-Admiral Grafen Hehdeti, für dessen Mühwaltungen während s voll ihm geführten Koliiinando’s der Eskader im Mittellän- schen Meere, so wie während der Zeit, ivo die Cholera in roiistadt grassirte, das Großkreuz des St. s‚IISlaDizuirztrDenG m Klasse verliehen.

Die hiesigen Blätter enthalten den Kaiseri. Ukas we- en der (von uns bereits genieldeteii) Erhebung des Grafen askewitsch von Eriwcni in den Russischen Neichs-Fürsteustaud, mer Deut Titel: Fürst von Wirtschait.

Der General-Major Kofchkull ist zum Conimandeur des eibgarde-Kl"irassier-Reginicnts und der Fliigel-Adjiitant St. iaj., Oberst Grüiiwald, zum Contiiiaiideur des Noivgorodfchen itrasstewRegimenls ernannt worDen.

Der Fürst Serge Gagariii ist zum Ober-Hofmeisler Sr. .t aj. des Kaisers ernannt worden. -

Ein (Extrablatt Der hiesigen Zeitung enthält den Be- icht iiber die letzten Operationen des Generals voii Rosen gegen as Romarinosche Corps. (Der Inhalt desselbeii stimmt mit ein bereits in den Slßarfcbauer Zeitungen bekannt gemachten und

Nr. 272 der St. Zeit. enthaltenen Bericht völlig überein.)

Nach einer in der Handels-Zeitung enthaltenen Uebersicht

« immt Die Gold-Ausbeute im Ural jährlich an; in Der erfien :»älfte dieses Jahres betrug sie 192 Pud 28 sDfD. —- 12 Piid M 4 Pfd. mehr, als im entsprechenden Zeiträume vorigen Jahres;

- n Platiua war dagegen geringere Ausbeute gewesen.

Jii den vier Tagen vom 23steii bis 26steti D. M. sind hier Personen an Der Cholera erkrankt, 7 genesen und 8 ge-

orben.

Frankreich.

Deputirten-Kammer Die Sitzung vom 29. Sept. röffnete Herr von Eornienin, indem er der versammlung die achstehende gesetzliche Bestiittiiiiiiig vorschlug: »Das Gesetz vom l. Sept. 1807 in Betreff der den höheren Staatsbeamten zu ewilligeiideii außerordentlichen Pensionen ist aufgehoben.“ Die ainnier willigte darein, daß Herr v. Cormeniii diese Proposition ach der Erledigung des Pairs-Gesetzes näher entwickle.—— Hier- lif wurden die Berathungeii über das Budget von 1831 fortge- tzt und beendigt. Die versammlung war Tages zuvor bei dem tat des Finanz-Mitiisteriiiiiis, dein lebten, worüber sie noch zu ebattiren hatte, stehen geblieben; in diesem hatte das Kapitel Der Die General-Einuehliier Herrn Albh zu der Proposition be- ogen, daß man die gesetzlich verfügten Gehalts-Abzüge nach ein Gesammt-Einkommen der Eiiinehnier berechne, einem ntrage, welcher, so wie ein ähnlicher des Herrn Havin, des In- alts, daß man auch das SDattfci):finantum, welches die höhe- fiir ihre Bureaus erhielten, jenen Abzü- eii unterwerfe, der Kommission zur Prüfung überwiesen wurde. stimmte jetzt für die Berlverfung beider

illig sehn würde, einem Beamten eine Einnahme zu verkürzen, ie er nicht zur Bestreitung persönlicher Ausgaben, sondern zur errichtung feines Dienstes erhalte. Ueber diesen Antrag erhob Ch eine weitläufige, jedoch an sich völlig unerhebliche, Debatte. err von Podenas uiiterstützie die Propositioneii der Herren lbv und Havin, während Herr Huniann sich denselben wider- tzte. Als es zur Abstimmung kam, iviirde zunächst der Antrag ei Herrn Havin verworfen. Herr Albh trat jetzt zur-verthei- lguiig des seinigen auf. Der Finaiiz-Minister bekatiipfte enfelben; es würde, meinte er, schon deshalb unmöglich sehn, en General-Einiiehmern außer ihrem Gehalte auch noch von hrer Neben-Einnahme Abzüge zu machen, als diese letztere sich le genau berechnen lasse. Herr Humaiiii fügte hinzu, einige

« eneral:Einriehmer hätten vor wenigen Wochen so schlechter

chäste gemacht, daß man sie ihres Amtes habe entlassen inussen.

' ,Dies kommt daher,« rief Herr Dubois-Ahtu6, »weil sie ihre

igenen Geschäfte und nicht die des Landes beforgten.« Herr uniaiiii fuhr fort: Man dürfe nicht außer Acht lassen, daß le General-Eintiehnier eitle bedeutende Cautioii stellen lind eine « iltilttie Von gleichem Betrage stets isi Kasse haben müßten; die saution werde ihnen mit 4 pCt., der eiserne Bestand aber mit i Diät. verzinst; sie hätten also ihr Kapital durchschnittlich nur iit gl; Mit. angelegt, wogegeii sie 6pCt. haben konnten, wenn sie proc. Rente zu 00 th. kauften. Nach einigen anderen Be- lierkiingen in dein Interesse der General-Eiiiiiehnier, die (wie ereits gestern gemeldet) nur ein Gehalt von 6000 Fr. belieben, urde die Propositioti des Herrn Albh mit starker Stimmen-

ebihelt verworfen, nnd die Kammer bewilligte hinter einander le Ausgaben für die Erhebung der indirekten Steuern, für Die

Dosten und für die Lotterieem so wie deiituächst das Kapitel der

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Der Ueberschiiß

der Einnahme über die Ausgaben (nämlich mit Hinzurech- nung der außerordentlichen Einnahmen) wird im 5ten Arti- kel des- Budgets auf 131,187,—l37 Franken berechnet und soll auf das Budget von 183-2 übertragen werben. Auch dieser Artikel ging ohne Weiteres Durch. Herr Dubois-Ahnis trug sodann auf folgende Zusatz-Bestimmung an: »Die Regie- rung darf hiiiftihro nicht anders als mittelst FzJuloliciiät unb Kon- kurrenz Kontrakte abschließen, Kätife oder Berkäufe vornehmen, Neubauten oder Reparaturen verfügen, sobald der Gegenstand mehr als 3000 Fr. beträgt. Nur in dringenden Fällen, die in- deß gehörig nachzuweisen sind, kann der betreffende Minister von dieser Bestimmung abgehen. Ausgenommen davon sind alle Er- werbungen oder Bestellungeri im Gebiete der schönen Künste.« Herr Salverte unterstützte diesen Antrag, während der Be- richterstatterunddeinnächstauchnoch derHandels-Minister sich demselben ividersetzteti. Letzterer bemerkte unter Anderem, die Regierung seh gewiß sehr für den Grundsatz der Publi- eitat lind Konkurrenz eingenommen; indessen dürfe dieser Grundsatz doch nicht in so absoluter Weise verstanden werden, daß man ihn der Regierung als eine all-gemeine Regel aiifstellez wo es sich z. B. vom Brücken-, Schleusen- oder Ehaussee-Bau handele, möchte es sogar gefährlich sehn, den Weg Der öffentlichen Submifsioii zu wählen, Da bei solchen Gegenstän- den6 nicht sowohl der sZlJiiuDefiforDernDe, als der Geschickteste be- rücksichtigt werden müsse; er hoffe daher auch, daß die Kammer der Regierung die Wahl der Gegeilstäiide überlassen werbe, Die ohne Nachtheil für den öffentlichen Dienst den s.‘ItinbefiforDern: den in Entreprise gegeben werden könnten. Als es zur Abstim- ntung kam, erhob sich die äußerste Rechte und Linke, so wie ein Theil des Centrums, zu Gunsten des silntenDementß, worauf der Präsident erklärte, daß dasselbe verworfen sev. Mehrere Stim- titen stellten dies jedoch in Abt-ede. Der Präsident bemerkte Darauf, daß, während die ihm ztir Rechten sitzenden Secretaire der Meinung gewesen wären, daß die Majorität der versamm- lung sich gegen das gedachte Amendement erhoben habe, die Secretaiis zu seiner hinten, wie er so eben erfahre, nicht eben so eiiittiüthig darüber dächteii. Es ivlirde daher zu einer zweiten Abstimmung darüber geschritten, deren Resultat die An- nahme des Attiekidements war. Ein anderes Amendement des Hin. Chasles, des Inhalts, daß hiiiführo Die Budgets und Rechniingsabschlüsse, sammt allen Belägen dazu, an sämmtliche Bibliotheken des Landes versaiidt würden, wurde dagegen ver- worfen und das ganze Biidget zuletzt mit 261 gegen 15 Stim- men angenommen. —- Am folgentzen Tage begannen in der Kam- mer die Berathungeii über den Gesetz-Entwurf wegen der Revi- ganisation der Pairs-Kamtiier. Zugleich verlangte der Präsi- dent des Minister- Naths eitlen neuen Kredit von 500,000 Ein zur Unterstützung der Aiisläuder, die sich we en politischer

reignisse nach Frankreich gesiiichtet haben. Die ‘ammer hatte zu diesem Behufe bereits die Summe von 1 Million auf das diesjährige Budget bewilligt.

Paris, 30. Sept. Borgestern Abend fand im Palais- Nohal ein großes Konzert statt, welchem der Kaiser Doiii Pedro mit seiner Familie, die Jiifantin Doniia Anna von Portugal und deren Geiitahl, der Marquis von Loiils, mehrere auswärtige Gesandte, so wie viele Pairs und Deptitirte, beiwohiiteii.

Eine Deptitation des Departements der Ruder-Volke hatte vor einigen Tagen die Ehre, Dem Könige die (neulich erwähnte) Adresse der Stadt Nantes zu überreichen, worin diese ihren Un- willen über die letzten hiesigen Uiiruhetrzu erkennen giebt.

In der inneren Einrichtung der Tuilerieen, die in der näch- sten Woche die Königl. Familie beziehen wird, haben nur wenige veränderungen stattgefunden; der Thronfaal ist fast ganz so wie- derhergestellt worden, wie er vor Der Juli-Nevolution war. Der früher von der Herzogiii v. Berry bewohnte Papillon wird, wie es scheint, leer stehen bleiben.

Einem der hiesigen Blätter zufolge, hat Oberst Feisthaiiimel gestern das Pateiit als Gouverneur der Tuilerieeii erhalten.

Mittelst Königlicher verordnung voiti heutigen Datum ist Herr Naii de Champlouis von feinem Posten, als Präfekt des

epartetnents des Niederrheins, mit Vorbehalt einer anderweiti- geri Anstellung, eiitlasseii worden und hat den bisherigen Prä- fekten des Departements des Doubs, Herrn Chopin d’Arnou- ville, zum Nachfolger erhalten« Der Mefsager des Cham- bres bemerkt, der Grund zu der Entlassung des Herrn Nau de Chaniplouis seh seine bei den Straßburger Unruhen am Lästen d. M. belviefene Schwäche·

»Ein ganz unerwartetes Gerücht-C heißt es im Eoiirrier franqais, ,,hat sich gestern verbreitet. In deiti Augenblicke, wo Herr Psrier fein Kabiiiet befestigter als jemals glaubte, führt das Ausscheiden eines Ministers vielleicht die gänzliche Auflösung desselben herbei. General Sebastiaiii saß gestern nicht auf der Vlinisterbaiik, sondern lieben Herrn Berlin Dcvaux (im linken Centrittn). Mehrere Depritirte erzählten gestern Abend, General Sebastiani habe gegen sie geäußert: er scheide aus dem Ministe- rium aus; weder im Innern noch nach außen hin sehen ernst- liche Schwierigkeiten zu befürchten-, alle unter seinem Ministe- riiim begonnene Angelegenheiten sehen fast beendigt, lind es könne daher der Erfüllung des schon lange von ihm gehegteii Wunsches, sich lurückuizieheti, nichts im Wege stehen. Man will wissen, der Entschluß des GrafeuSebasiiaui siehe mit der AngelegeiiF heit des General Guilleminot im Zusammenhange; es seh nämlich erwiesen, daß dieser zu detti von ihm gethaiieii Schritte, welcher feine Ziiriickberufung herbeiführte, Befehl erhalten habe, uitd daß dieser Befehl ihm ohne Mitivisseu des Kabiiiists übersandt wor- den seli. General Guilleniinot hatte bekanntlich vor einigen »Ta- gen eine Privat-Aiid-ienz im Palais-Rohal:, die auf feine Abbe- rufung bezüglichen Thatsacl,ceii sind in der- Kammer zur Sprache gekommen und dennoch hat er selbst sich enthalten, Die Aufklä- rungeti darüber zu geben, ivelcbedte Oeffentlichkeit, die die Sache dadurch erhalten, zu fordern füllen. Jedoch soll er sich gegen feine Freunde ausr·esptochetiital-in, Des Alles sind indessen noch Geriichtez nur fo viel ist bis jetzt gewiß, daß General Se-

bcastsam aus Dem Ministerium tritt.” Der Messager des Lhaiiibres wiederholt diese Gerüchte ohne weitere Bemerkung-

III der heutigen Sitzung der Weins-Kammer flattete der Graf »V. T«oiiriion den Konimifsioiis-Bericht über den Gesetz-Em- UZka in Betreff der Eröffnung eines außerordentlichen Kredits fiir die Kaualbauten ab und trug nach einigen Bemerkungen auf Die Annahme desselben an. Nach einer Erwiederuiig des Handels-Ministe« wurde der nur aus einem Artikel bestehende Lntwurf mit 62 unter 63 Stimmen angenommen.

Der hiesige Aste Wahl-Bezirk hat gestern an die Stelle des Hkkm PSUFF den ehemaligen Polizei-Präfekten, Herrn De- beliehmeT mit hol unter 714 Stimmen zum Deputirteii gewählt- -—- Lapallisse »(Dept. des Allier) ist statt des Herrn v. Trach, der sur den Bezirk Mouiius esselben Departements optirt hatte, Herr Paul Meilheurat zum eputirten ernannt worden.

Der heutige Moniteur promulgirt mit dem Datum des 28.» Sept. das von den Kaminern angenommene Gesetz über die Wahlen und Geschworneti-Listeii.

Die VordkArniee soll durch eine neue, vom General-Umke- nant Iamn befehltgte, Infanterie-Divisioii und durch zwei bei Givet liegende Kavallerie-Brigaden verstärkt werben.

Dem Journal des Dädals wird aus Charleroi ge- schriebeii’:» »Seit vier Tagen hat die Räumung Belgiens durch die Franzosische Armee begonnen und wird mit dem 30sten been- digt sehn. Die Dragoner-Brigade von Latone-Maubourg hat sich zuerst m Bewegung gesetzt; ihr folgten die Artillerie, der Traiti und das 65ste Iiifaiiterie-Regiment. Alle diese Trupven standen zwischen Eharleroi und Beaumont. Gesterii ist das Haupt- qnartter des Generals leurtius Sebastiani von hier abgegangen; er selbst ist von hier abgereist, sobald ihm der Ausbruch der letzten Pariser Unruhen bekannt wurbe.“

Auf Befehl des Kriegs-Miriisters ist das Depot der Frem- den-Legion von Bann-Dur nach Tom verlisgt worden.

In der Armee haben neuerdings zahlreiche Beförderungen stattgefunden.

Der Vicomte von Martignae ist vorgestern hier« angekommen.

« Brieer aus N eap el zufolge, steht der Minister der auswär-

tigen Angelegenheiten, Fürst von Cassaro, im Begriff, sich nach Genua einzuschifferi, tun für den König um Die Hand der Prin- zessiii Christine von Sardinien anzuhalten.

Die France Noiivelle meldet: »Von den MS in Paris befindlichen Italiänischeii Fliichtlingen sind 87 in Die Amnestie einbegriffen; 35 von ihnen sind bereits abgereist, um in Die Papstlieheii Staaten zurückzukehren, und die übrigen 52 haben ihre Passe verlangt, um ihnen zu folgen.”

In der Nacht vom *28flen auf den Qthen D. ivurden an die Straßen-Ecken des Faubourg St. Jacques viele mit Lilien ein- gefaßte«Proclamationen mit Der Ueberschrift: Es lebe Heinrich V. angeheftet. Auch eirkuliren große broiizene Medailleii mit dent Bildnisse des Herzogs von Bordeaur und der Umschrift: Hein- rich V. Koiiig von Frankreich und Navarra. An der Stelle der Jahreszahl steht: der Zweite August 1830. (Tag der Abdankung Karls X. und des Herzogs v. AngouldmeJ

»Die gestrige Nummer b’er Quotidienne ist, weil in ihr ein Artikel aus einem koustscirten Blatte der Tribuiie wiederholt war, auf Der Post in Beschlag genommen worden. Gleiches Schicksal traf gestern das Iournal ,,la Earieature«, welches noch vor fei- nem Erscheinen heim Buchdrucker in Befchlag genommen wurde.

Großbritanien und Jrland.

ParlanientssBerhandlungeii. Oberhaus. Siz- zung vom 29. Sept. (Nachtrag.) Nachdem Lord Wharn- cliffe auf die bei Gelegenheit der Edinburger Bittschrift vom Lord-Kanzler9gemachten Bemerkungen entgegnet hatte, daß man die Eiigllsche eforni-Bill füglich verwerten und doch für eine Ber- besseruiig in der Schottischeii Repräsentation sehn könne, sagte der Lord-Kanzler, es freue ihn, zu vernehmen, daß mindestens doch Schottlaiid in jedem Falle, nach den Aiiti-Reforniisteti dazu verdammt, seiner eigenen Meinung nach dazu vom Himmel aus- ersehen seh, eine neue parlamentarische verfassung zu erhalten. Jedenfalls werde er jedoch nicht zugeben, daß Englands Gattoii iilid Alt-Sarum im Oberhause Gnade studen, während Schott- lands Edinbiirg und Glasgow mit revolutionnairen Reform- Maaßregeln heimgesucht würden. Wollte man in England die Mißbräuche bestehen lassen, so würde er selbst die von Schott- laud in Schutz nehmen. Lord Caniperdown meinte, es seh nichts ungereiiiiter, als die Ansicht, daß Schottlands Wohlstand feinem schlechten Repräsentativ-Siisteme beizumessen feh, dieser wäre vielmehr lediglich der Uiiioii mit England ziuuschreibeii. Die Lords Melville und Earnarvon schlossen sieh der An- ' sieht des LordWharnclisfe insofern an, daß auch sie erklärten, die EnglischeNeform habe mit der Schottischen nichts gemein, unbwer ge= gen die erstere seh, könne doch die letztere in Schtitz nehmen. Der L o r d- Kanzler, der demnächst eine BittschriftderLondoner City zu Glitt- sten der Reform-Bill überreichte, fuchte das Uiihaltbare des Rai- foinietiieuts, daß England der Reform weniger bedürfe, als Schott- land, darzitthuu und sagte unter Andereni: »Der Wohlstand Schottlaiids oder Englands unter dem bisherigen Systeme be- weist gar nichts. Utibeztveifelt war der Zustand dieses Landes auch blühend, bevor wir den Afrikaiiischen Sklaveiihandel abschaff- ten, tiud doch wird sich gegenwärtig Niemand dazu hergeben- tiefen Handel atiiupreiseii, den wir jetzt als ein Diebes-Hand- werk ansehen. Das Land profperirte vor der katholischen Entart- eipatioii ebenfalls, und doch beziveifelt jetzt Niemand mehr die Zweckitiäfiigkeit tiiid Gerechtigkeit jener großen Aeiideruiig eitles lange beibehalteiien System«-. Ein so tingereimtes Argument, wie das vorhin erwähnte, würde in der That allen verbesserun- gen, die wir jetzt vornehmen wollten, in den Weg treten.” Lord Whnford nahm die Gelegenheit wahr, um zu bethenerti, daß er kein Anti-Nesorniist feh. (H"o"rt, hört! von den mliiisterielleti Bänken.) »Dieser Beifall-C fuhr der Lord fort, „foll mich nicht verhindern, meine Meinung deutlich an Den Tag zu legten. Ich bitt nämlich kein 9liiti-b’liefottliist«: nach dem aber, was der edle und gelehrte Lord (·Broughani) geäußert, und