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Urkunde, betrog-nd die Ytiftung des Wilhelm- Orden-.
' ‘ von ottes Gnaden König von Preußen 2c. haben beschlossen, aus Anlaß der sünfundzwanzigjährigen Wiederkehr des Tages der Kaiser-iszroklsalikiakiknc zluhVelrsotilles ein: Orden zu stiften zum bleibenden Gedächtniß an·die friedlichen Großthaten Unseres in Gott ruhenden Herrn Großvaters· des Kaisers und Königs Wilhelm’s des Großen Majestät, sowie zum Ansporn für das Ietzige und kommende Geschlecht, in Seinem SinneD mitzuarbeiten an des Volkes Wohl, wie Er es in der Allerhöchsten Botschaft vom 17. November 1881 vorgezeichnet und Uns die Vollendiiiig dieser Aufgabe als heiliges vermachtniß hinterlassen hat. · · · » · » .
Der Orden soll den Namen ,,Wilhelm-Orden« führen und aus Einer Klasse bestehen, welche gleichmaßig an solche Manner, Frauen und Jungfrauen zu verleihen Wir Uns und Unseren Nachfolgern an der Krone vorbehalten, die sich hervorragende verdienste um die Wohlfahrt und veredelung des Volkes km Allgemeinen, sowie insonderheit auf sozialpolitischem Gebiete im Sinne der Botschaft des Hochseligen Großen Kaisers erworben haben.
Zum Abzeichen dieses Ordens haben Wir ein an goldener Kette zu tragendes goldenes Kleinod erwählt, welches auf Der vordereii Seite das Bilduiß «
des Hochseligen Kaisers und Königs mit der Umschrift ,,Wilhelm König von Preußen« und auf der Rückseite »die Initialen Uiiseres Namens mit darüber schwebender Königlichen Krone, daneben den Tag der Stiftung dieses Ordens und als Uiiischrift die Devise tragt »Wirke im Andenken an Kaiser Wilhelm den Großen«. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedriickteni Königlicheii Insiegel Gegeben Berlin Schloß, den 18. Januar 1896. (L. S.) Fürst zu Hohenlohe.
W i l h e l in R. Freiherr von Berlepsch. Miguel. Freiherr von Hammersteiu.
Thieleii. Freiherr von Marschall.
Schönstedt.
Bosse.
den Königlichen Kronen-Orden erster Klasse:
General-Lieutenant z. Disp. ·oon Scheuck zu Berlin, zuletzt Kommaiideiir der 14. Division;
Seine Majestät der König haben Allergnädigft geruht, den Wilhelm-Orden Allerhöchstselbst anzulegen und zu verleihen an: · · · · ·
re Majestät die Kaiserin und Kon·igin,· ·
ZäreMajestätdieKaiserinuudKöniginFri·edrich,
Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin von
en, · · · Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin von Sach sen · · die Frau General-Oberst Grafiii von Waldersee zu Altona, ·
die Frau Geheime Kommerzien-Rath Freifrau von Stunim-Halberg auf Halberg, ·
täte Frau Geheime Kommerzien-Rath Hoffbaner zu
ots am, ·
P die Frau Baurath Weiitzel-Heckmanu zu Berlin,
den Fürsten von Bismarck, Herzog von Lauenburg zu Friedrichsruh, ·
den Staats-Minister Dr. Miguel,
den Staats-Minister Freiherrn von Be rlepsch, ·
den Geheimen Ober-Regierungs-Rath, Professor Dr. H inh- peter zu Bielefeld, · ·
den Pastor von Bodelschwingh zu Bielefeld, ·
· dtäen Fabrikbesitzer Franz Brandts zu München-
Ga a , · M dench Fabrikanten, Rittineifter ·a. D. Schliitg en zu Marienhütte bei Kotzenau.
General-«Lieute·nant z. Disp. Detmering zu Schiverin, zuletzt General-Maja und Koininandeur der 1 . Kavallerie- Brigade,
General-Lieutenant z. Disp. Bumke zu Berlin, zuletzt » · · · General-Major und Inspekteur der damaligen 3. Ingenieur- den Stern zum Kontglichen Kronen-Orden zweiter Infpektion, . sch b . Klasse mit Schwertern am Ringe:
General-Lieutenant z. Disp. Baumanii zu Lo ivi ei General-Lzeutenant · Dis · von Wul en u um, ZorgadtsgbsttzäXVIII-Malor Und Inspektmr Vor oumaokch furt a. O., zuletzt Genezral-Major und KfocnmaisideuFr der
« V - c l (‚ O« ‚1; « « . '
General- zieutenant Jsing il la suite der Armee und 4J· “Mumm Brloade (1« Großherzogllch Hessrichen)’ KVMMOUDAM des ZengJUUfe-3, den Stern zum Königlichen Kronen Orden
zweiter Klasse:
· General - Major z·· Disp. S a ff e· zu Berlin, ggägääisääogmäigäm r1 gggfläficigchärggä'faman: gängig.“ no··o··i·ionc·käk·get·t·: Zeer fantessstxsxkgäkjor Cae mm ere r’ Kommandeur der 12‘ In- Genoralzxsiesitenant z. Disp. v o n W ris b e rg zu Berlin,
Genera -Major Kruska, Kommandeur der 23. Infanterie- Jäszådsimeml « mal“ Und Kommandeur der ·29« Infammo den Köiiiglicheii Kronen-Ord en zweiter Klasse
Brigade, . General-Major Kamlah, Kommandeur der 35. Infanterie- mit dem Stern: General - Lieutenant z. Disp. vo n B elow zu Berlin,
Brigade, Generalthajor z. Disp. Kraus zu Baden-Baden, zuletzt Oberst und Kommandeur des damaligen 6. Badischen Infanterie- zuletzt General-Maj» Und Kommandant von sfSofen; · · General-Major z. Disp. von Hagen zu Schonheide bei Spremberg, zuletzt Kommandcur der 6. Kavallerie-Bri ade,
Regiinents Nr. 114, · Ob PeneralöMajkr z. Dispö Fdahlziih zu Tigesbadeihdzuztzt ert im amaigen Sta e- es ngeiiieur- orps uu n- G . - - ‚o, - eiieral-Masor z. Disp. von Treskoiv zu Casse , zuletzt spemur der 2« Pmmervnspektwm „legt Kommandeur der 4. Jiifanterie-Brigade;
General-Maja z. Disp. Franke zu Weimar, » · Oberst und Kommandeur des damaligen Westfälischen Fuzsiliew den Königlichen Kronen-Orden zweiter Muffe; General-Major z. Disp· von Eltesier zu Berlin, zuletzt
Regiinents Nr. 37, Inspekteur der 1. Festungs-Inspektion,
Seine Majefiat ber König haben Slllergnäbigft zu General-Major a. Disp. Berendt zu Charlottenburg-
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zuletzt Oberst und Koinmandeur des iamaligen Branden Gc··eml·Major ö. Disp· von Ramme zu CAwa with m); Oberst Ei la suite des 1. Hannoverschen Infanterie-Regimciitt
verleihen geruht: burgischen Fuß-Artillerie-Regiments Sie. 3 (General-Feldzeug- Sir. 74 und Kommaiidant von Diebenhosen,
den Höhen Orden vom Schwarzen Adler: mej den Staats-Ministern Camphausen und Dr. Delbrück General-Maja ä. Disp· Johannes zu glichen“, Kreis Teltow, zuletzt Oberst z. Disp. et la- suite der Marine, kom-
zuZBerlim die Kette zum Großkreuz des Rothen Adler-Ordens: mandiert bei der Admiralität; den Köiiiglichen Kronen-Orden dritter Klasse:
Dem Staats-Minister von Hofmann zu Berlin, Major a. D. Freiherr von Durant zu Baranoioitz
das Großkreuz des gentan Adler-Ordens: Kreis R bnik, zuletzt Ritimeister Vom damaligen Posenfchen
dem Königlich bayerischen Staats-Minister Grafen von · . . . . z · , - t z· 0 d- b szmekaomszdo Vkay-Steinhukg zu München, General-Maja z. Disp. Freiherr von Dincklagr zu ä;anöli·9901sg:leecle2r;sl· -kOmmcm Mk e
d m ·· E d) Berlin, zuletzt Kommandeur der 9. Kavallcrie-Vrigade; den Rothen Adler-Or en zweiter a e mit i en- . · ·- . s « [unb] der Königlichen Krone und dem Stern; als Oberst-Lkeutenant· 4) erhalten Erlaubniß zum Tragen der Uniform- Rittmeisier a. D. Graf von Bassewitz-Belzr zu Lutzow
- · - . · - - Major a. D. von Burt zu Wandsbeck, uletzt il la suite , . . „mäßig:gfige‘gff‘gffgf‘meröm Rath und Muglled des Staats des damaligen Kolberg’schen GrenadiewRekziments (Pom- m mlfälenburß’g‘bmerfpi‚5919“ Von b“ 9.367€")? eo 1« Gokoo ’ merschen) Nr. 9 unb Adjutaiit des Ehefs des Generalstabes DWAONWRCSIMVMH KOMSM 12011 GWßbkltApMeU Und ZVIMID den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit der der Armee; — M Stelle der Ihm bel seiner VekeblchledUUg ”erheben?" Königlichen Krone: Landwehr-Armee-Uniforin ·—— die Erlaubniß zum Tragen der dem Mitgliede des Staatsraihs unb des Haut-s der Umme VJLRelFWVIJfUZIZo Foosorgeoonmssläss imfeotozu « _ , - der frühere (Einfahrt - reiwilli e im damali en Garde- c“eeon: ieuenan a. . iei err von I ‚0 eU . Mäkårfsgtesi MkltstggtztseiYåsärskäsrgsgzsxger (”ragen Von usq·ken-chiment, jetzigcg izc-Wq smeistkr a, 55‘? Ahek zu Groß-Rosen bei Striegau, zuletzt von der Kavallerie 2. Aus-
erlin; gebots des Landwehrbezirks Striegan, die Erlaubniß zum das Kreuz der Komthure des Königliche-: Haus- Tragen der Uniform der Reserve-Ofsi·ziere des Dragoiiei- Ordens von Hohenzollern:
Regiinents König Friedrich III. (2. Sch esischen) Sir. 8. dem Direktor der akademischen 9gochfchule für die bildenden W Künste zu Berlin, Professor von erner.
Bad
zuletzt
2) erhalten den Charakter
als General der Infanterie:
General - Lieuteuant z. Disp. von· Schatzmann zu Hannover, zuletzt Kommaiideur der 11. Division;
als General-Lieutenaiit:
als Second-Lieiitenani:
3) erhalten Orden, und zwar:
den Rotheii Adler-Orden erster Klasse mit Eichen- laub und Schwertern am Ringe: d General der snanterie . Dis . von Kret man u . Seine 932919“t der Ralf" Und Konig haben cm Berlin, uletzt (53::nferalzilieutäenantp und KommcsiFPdeur dkr Zursteo Von BiomorckzHorzog Von LoUFVoUVZi am»oeu.tioe« 13_ Dwi um, age in· einem sehr gnadigen Handschreiben s llerhochstihren General der Infanterie z. Disp. von Scherff zu Wies- Dank for lime verdienste Um b“ Qßlebemuirigbmnnb“; baden, zuletzt General-Lieutenant und Kommandeur der Deutschen Reichs oooöosprfchon unb Zugleich Von AlloroochV 18. Division« iChrem Beschlüsse Mittheilung zu machen geruht, zur bleibenden ’ rinnerung an ein unvergeßliches Wirken für Kaiser und den Reihen Adler-Orden zweiter Klasse Reich sein Bildiii in ganzer Figur und in Lebensgröße malen
mit (Eichenlaub unb Schwertern am Ringe:
u llassen und ··demselben einen Ehrenplatz im Reichskanzler-
m1m!) Merhöcbne KabinekZ-Okdke Vom 18. Januar 1896 General-Major z. Disp. von Heineccius zu Berlin, o oto “Mumm m· . . » . «- werben uletzt Oberst und Kommandeur des Großherzoglich Hessischen . Auch ooooo Some Molestot die Gnooe Aeoooo Vom Proz
eld-Artillerie-Re imeiits Nr O5 (Großlerzoi tichks grauem, fidenten des Koniglich wurttembergischen Staats-Ministerium
-1) in den erblichen Adelstand erhoben; « g ' « ) o , Dr. Freiherrn von Mittnacht die Marmorbüste des Hoch-
VVPOZ eh « ' tö- . . . . gen Kaisers Wilhelms des Großen und Dem Staa gfifäätääffrfi‘gfränfgä‘ä; ägcggää zuletzt ·den Rothen· Adler-Orden dritter Klasse {Elfen}: des Reichs-POf»t0Mts- Wijkllchen Geheimen Rath D" General-Lieutenant z. Disp. Wilhem Schulz züBerlim m“ der Schlafe Und Schwertern um ngeZ von Otephan Allerhochmhre Buße ou verleihen
zuletztPräfes des Ingemequomitaz Oberst z. Disp. Hübner zu Berlin, uletzt Kommandeur - enerakLieuienantLenke, Kommandeur der 19. Divi on, des damaligen 2. Brandenburgischm Feld-s etlllekksRegIMeUts
General-Lieutenant Kuhlmann, Inspekteur der 1. ß- Sir. 18 (General-Feldzeugmeisier);
Amllme-Inspemon« Hänisch· der den Königlichen Kronen-Orden erster Klasse
General - Lieutenant . , X· “um“, · mit Schwertern am Ringe. GenerakLieutenant z. Disp. Crüger zu Wirt-baden, zu- General-Lieutenant z. Disp. von Radecke zu Potsdam, letzt Inspekteur der damaligen 3. Ingenieur-Infpeklion,
zuletzt Komniandeur der 4. Division;
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Admiral und kommandierendeii Admiral Knorr in den erblichen sllbelftanb zu erheben.
verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
verlag Der Expedition (Schon) zu Berlin.
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Berlin, den 18. Januar 1896.
Die Feier des heutigen fünfundzwanzigjährigen Erinnerungstages der Neubegründung des Deutschen Reichs im Königlichen Schlosse hierselbft hat dem Aller- höchsten Befehl und bem zur Ausführung desselben angeordneten Programm gemäß heute Vormittag stattgefunden.
Der eier ingeii für die zu derselben geladenen Personen in der Schlo kape e und der St. Hedwigskirche Gottesdienstevorauf, nach welchen die Geladenen sich im WeißeuSaale des Königlichen Schlosses versammelten. Die Reichstagsmitglieder nahmen dem Thron gegenüber, die Generalität an der Kapellenseite, die Minister und die sonst eingeladenen Personen ge enüber an ber Fensterseite des Weißen Saales, nach dem Lustgarten
, Aufstellung Die Mitglieder des Bundesraths hatten sich nach dem Gottesdienst im Mariae- Saal, neben der Bildergalerie, versammelt und begaben sich von. dort nach dem Weißen Saal, wo sie sich links voin Thron aufstellten. Jhre Majestät die Kaiserin unb Königin Friedrich, die Prinzessiniien des Königlichen Hauses und die Fürstlichen Damen versammelien Sich in der Rothen Sammetkammer und betraten nach Dem Gottesdienst mit Ihren Gefolgen die Tribüne auf der Kapellenseite des Weißen Saales, während die Prinzen des Königlichen Hauses sowie die Prinzen aus Fürstlichen Häusern sich nach der Rothen Sammettammer begaben.
Seine Majestät der Kaiser und König und Jhre Majestäi die Kaiserin und Königin wohnten dem Gottesdienst in der Schloßkapelle bei. Nach demselben nahmen Ihre Masestät mit dem Allerhöchsten Gefolge auf der
apelleiisTribüue Platz. Seine Majestät der Kaiser begaben Sich, nachbem der Reichskanzler die Meldung erstattet hatte, daß die Festversammlung geordnet sei, unter dein roßen Vortritt in den Weißen Saal. Voraus mar chierte die Schloß - Garde - Kompagnie, der die zur Feier befohlenen Fahnen und Standarteii folgten. Dahinter schritten sämmtliche hier anwesenden Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler, insoweit sie nicht anderweitig als Träger der Reichsiiifignien 2e. im Zuge fungierteii. Demnächst reihten sich an die Hoffouriei·e, die Königlichen Fofpagen und die Hofchargen paarweise Hieran olgten die Träger der Reichsinsignien, und zwar der General-Lieutenant, General-Adjutant Graf von Wedel mit dem Reichsinsiegel; der Kriegs-Minister, General der In- santerie Bronsart von Schellendorff mit dem Reichsschwert, zu einer Rechten der General der Kavalletie, General-Ad1utaiit, Land-Hofmeister Graf von Lehndorfs mit dem Reichs- apfel; der General der Infanterie, General - Adjutant von Werber mit dem epter,» rechts von ihm der General der Artillerie, General- b'utant Fürst Anton Radziwill mit ‚Der Krone, welche, wie alle ü rigeti Insignien außer dem Schwert, auf einein Kissen lag und von Offizieren der Gardes du Eorps eskortiert wurde; endlich der General-Oberst der Kavallerie, General-Adjutant Freiherr von Loö mit dem 9"leichspanier, ge- leitet von den General-Lieutenanis von Klitzing und Graf von Wartensleben. Unmittelbar hinter dein Reichspanier schritten Seine Majestät derKaiser und König, gefolgt von den Prinzen des Köiiiglichen Hauses und den in Berlin anwesenden
rinzen aus Fürstlichen gliedern, während der große Vortritt
palier bildete. Den S sluß des Zuges bildeten die General- Adjutanten, die Generale unb Admirale et la suite unb die Flugel-Adsutanten, der Minister des Königlichen Hauses, der (geheime Kabinets-Rath Seiner Majestät und das Gefolge der Höchsten Herrschaften
Als Seine Majestät der Kaiser den Saal beiraten, brachte der Präsident des Reichstags Freiherr von Buol-Berenberg
ein Hoch auf Allerhöchstdenselben aus.
· Seine Majestät der Kaiser nahmen auf dem Throne Platz, die Pein en des Königlicheii Hauses und die Prinzen aus Furstlichen Häusern zur Rechten des Thrones, vor den dort
aufragenden Fahnen unb Stanbarten. Links vom Throne
vor der anderen Hälfte der Fahnen hatten die Mitglieder des Bundesraths Aufstellung genommen. Hinter dem Throne standen die Fahne des 1. Garde-Regiinents z. F. und die Standarte des Regiments der Gardes dii Corps; der General- Oberst Freiherr von Loä stellte sich mit demReichsPanier rechts, der Kri·egs-Minifter, General Bronsart von Schellendorff mit dem Reichsschwert links hinter Seiner Majrstät auf, während die Träger· der anderen Reichsinsignien diese auf Tabourets rechts bezw. links vom Throne niederlegien. Gegenüber vom Throne
hatten sich die Mitglieder des Reichstag-s versammelt Nachdem die Ordnung und Aufstellung dein Ceremoniel
Gemäß beendigt war, verlasen Seine Majestät nachstehende
Botschaft:
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen 2c. thun kund und fügen hiermit zu wissen:
Nachdem fünfnndzwanzig Jahre verflossen sind seit dein
Tage- an welchem Unseres in Gott ruhenden Herrn Groß-
vaters Majestät der eiiimüthigen Aufforderung der Deutschen Fürsten und Freien Städte und dem Wunsche der Nation entsprechend die Deutsche Kaiserwürde angenommen hat, haben Wir beschlossen, das Gedächtniß dieses denkwürdigen Ereignisses feierlich zu begehen, welches Dem langen Sehnen des deutschen Volks endliche und glänzende Erfüllung brachte und dem wieder errichteten Reiche die Stellung schuf, die ihm nach seiner Geschichte und kulturellen Entwickelung in Mitten der Völker des Erdreichs gebührt.
Wir haben dazu die Bevollmächtigten Unserer Hohen verbündeten und die vertreter des Volks sowie diejenigen Männer entboten, welche in jener großen Zeit an deni Werk der Einigung der deutschen Stämme hervorragend mitgewirkt haben.
Umgeben von den Fahnen und Standarten riihmreicher Regimenter, den Zeugen des Todesmuths unserer Heere, die an jenem Tage den ersten Deutschen Kaiser grüßten, erinnern Wir Uns tief bewegten Herzens des erhebenden Bildes, welches das in seinen Fürsten und feinen Völkern geeiute Vaterland den Zeitgenossen bot.
Jm Rückblick auf bie verflossenen fünfundzwanzig Jahre fühlen Wir Uns zunächst gedrungen, Unserem demüthigen Danke gegenüber der göttlichen Vorsehung Ausdruck zu geben, deren Segen sichtlich auf dem Reiche und seinen Gliedern geruht hat.
Das bei der Annahme der Kaiserwürde von Unseres un- vergeßlichen Herrn Großvaters Majestät abgegebene und von Seinen Nachfolgern an der Krone übernommene Gelöbniß, in deutscher Treue die Rechte des Reichs und seiner Glieder zu schützen, Frieden zu wahren, bie Unabhängigkeit Deutschlands zu stützen und die Kraft des Volks zu stärken, ist mit Gottes Hilfe bis dahin erfüllt.
Von dem Bewußtsein getragen, daß es berufen sei, nie- mandem zu Liebe und niemandem zu Leide im Rath der Völker feine Stimme zii Gunsten des Friedens zu erheben, hat das junge Reich sich ungestört Dem Ausbau seiner inneren Einrichtungen überlassen können.
In freudiger Begeisterung über die heiß ersehnte und schwer errungeiie Einheit und Machtstellung, in festem ver- trauen aiis die Führung des großen Kaisers und auf den Rath bewährter Staatßmänner, insonderheit seines Kanzlers, des Fürsten von Bisiiiarck, stellten sich die werkthätigen Kräfte der Nation rückhaltlos in den Dienst der gemeinsamen Arbeit. verständnißvoll und opferbereit bethätigte das Reich feinen Willen, das Erworbene festzuhalten und zu sichern, die Scheiben des ivirthschaftiicheii Lebens zii heilen und bahn- brechend den Weg zur Förderung der Zufriedenheit der ver- schiedenen Klassen der Bevölkerung vorzuzeichnen.
Was in dieser Beziehung geschehen und geschaffen ift, beffen wollen wir uns freuen.
Sieben Der Ausbildung unserer Wehrkraft, welche zum Schutze der Unabhängigkeit des Vaterlandes auf der Höhe der Leistungsfähigkeit zu erhalten Unsere Kaiserliche Pflicht ift, haben Gesetzgebung unb verwaltung in deutschen Landen die Wohlfahrt auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens und der ivirthschaftlichen Thätigkeit zu pflegen sich angelegen fein laffen.
Freie Bahn für die Entfaltung der geistigen und materiellen Kräfte der Nation, Hebung des durch diese Ent- faltung bedingten Wohlstandes, Herstellung einheitlichen Rechts, Sicherung unparteiischer, achtunggebietender Rechtspflege unb Erziehung der Jugend zur Gottesfurcht und Treue gegen das Vaterland, das sind die Ziele-, welche das Reich unablässig erstrebt hat.
« So werthvoll aber die bisher erreichten Erfolge auch fein mögen, nicht müde werden wollen wir bei der Fortsetzung des uns vorgezeichneten Weges. Der weitere Ausbau der Reichs- einrichtungen, die Festigung des Bandes, welches die deutschen Stämme umschlingt, die nothivendige Abwehr der mancherlei (Befahren, denen wir ausgesetzt sind, erfordert neben den An- sprüchen einer schnell voranschreitciiden Entwickelung aller Zweige menschlicher Thätigkeit dauernd unsere rastlose unb hingebende Arbeit.
Wie Wir Selbst von Neuem geloben, dem Vorbild Unseres in Gott ruhenden Herrn Großvaters in treuer Pflichterfüllung
nachzueisern, so richten Wir an alle Glieder des Volks Unsere
Ä
Berlin, Sonnabend, den 18. Januar, Abends « 1896.-
Kaiserliche Aufforderung, unter Hintansetzung trennender Parteiinteressen mit Uns und Unsereii Hohen verbündeten die Wohlfahrt des Reichs im Auge zu behalten, mit deutscher Treue sich in den Dienst des Ganzen zu stellen, um so in gemeinsamer Arbeit die Größe und das Glück des geliebten Vaterlandes zu fördern.
Geschieht dies, so wird, das hoffen Wir zuversichtlich, auch ferner der Segen des Himmels uns nicht fehlen, dann werben wir, wie in jener großen Zeit, geeint und fest allen Angriffen auf unsere Unabhängigkeit begegnen unb ungestört der Pflege unserer eigenen Interessen uns hingeben können.
Das Deutsche Reich aber wird, weit entfernt Davon, eine Gefahr für andere Staaten zu sein, begleitet von der Achtung und dem vertrauen der Völker, nach wie vor eine starke Stütze des Friedens bleiben.
Daß dem so sei, das walte Gott!
Gegeben Berlin im Schloß, den 18. Januar 1896. (L.S.) Wilhelm. Fürst zu Hohenlohe.
·Nach »der verlefung dieser Botschaft ergriffen Seine Maseftat die Fahne des ersten Garde-Regimenis, senkten die- selbe vor der er ammlung und sprachen mit erhobener Stimme folgende Worte:
Angesichts dieses ehrwürdigen Feldzeichens, welches eine fast zwei- hundertjäbrige ruhinbedeckte Geschichte bezeugt, erneuere Jch das Ge- lübde: Für des Volkes und des Landes Ehre einzustehen, sowohl nach Innen als nach Außen: Ein Reich, Ein Volk, Ein Gott!
Zierauf trat der Königlich banerische Minister-Präsident und 9 eoollmächtigte zum Bundesrath Freiherr von Erailsheim vor und brachte auf Seine Majestät ein Hoch aus, in welches die versammlung mit Begeisterung dreimal einstimmte
· Alsdann verließen Seine Masestät der Kai er, nach allen Seiten huldvoll grüßend, ·wiederum in festlichem, wie vorher geordnetem Zuge den Weißen Saal.
Deutschcs Reich.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des ,,Reichs- und StaatsiAnzeigers« wird eine Nachweis ung über die Rüben- verarbeitung ·sowie (Einfuhr unb Ausfuhr von ärger im deutschen Zollgebiet im Monat Dezember
in der Dritten Beila e eine Uebersicht über die Be- iriebsergebnisse der Zuckerfabriken des deutschen Zollgebiets im Monat Dezember 1895 und in der Zeit vom 1. August 1895 bis 31. Dezember 1895 veröffentlicht
Königreich Preußen.
verordnung
wegen Ergänzung der verordnung vom 25. Mai 1887, betreffend dieEinrichiiing einer ärztlichenStandes- vertretiing.
Vom .6. Januar 1896.
Wir Wilh elm , von Gottes Gnaden König von Preußen 2e. verordnen auf den Antrag Unseres Staats-Ministeriums in Ergänzung der verordnung vom 25. Mai 1887 (Ges.-Samml. S. 169), was folgt: Artikel I.
Vom Aerztekammer-Ausschiiß.
S 1.
Der Aerztekammer-Ausschuß wird aus Delegirten der Aerztekammern gebildet. Jede Aerztekammer wählt in den Ausschuß einen Delegirten. Für den letzteren wird zugleich ein Stellvertreter gewählt.
Der Aerztekammer-Ausschuß ·hai seinen Sitz in Berlin.
Die Mitglieder des Ausschusses verwalten ihr Amt als ein Ehrenamt. 2
§ .
Der Aerztekammer-Ausschuß hat die Aufgabe, innerhalb der den Aerztekammern zugewiesenen Zuständigkeit eine ver- mittelnde Thäti keit auszuüben, unb zwar sowohl zwischen dem Minister der edizinal-Angelegenheiten und den Aerzte ammerii, als auch zwischen diesen unter einanber.
Insbesondere liegt denselben ob:
1) Die Vorberathung der von dem Minister ihm über- wiesenen Vorlagen; zu diesem Zweck hat er die Vorlagen den Aerztekammern zur· Berathung und Beschlußfassung mitzu- theilen die Ergebnisse der Berathuiig und die Beschlüsse der
Aerztekammern zusammenzustellen und unter Beifügung der-