1871 / 1 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 04 May 1871 18:00:01 GMT) scan diff

Nun möchte ich noch in Beziehung auf den Punkt, den der Herr Abg. von Blanckenburg hervorgehoben hat, nämlich die Gleichstellung zwishen Stadt und Land, daran exinnern, daß bald nach dem Zeit- punkte, wo das Stadtbrief - Bestellgeld abgeschafft wurde, au eine ganz entsprechende Ermäßigung für das Land eingetreten is: die

erren erinnern sich im Augenblicke vielleicht dessen nicht, daß das

ndbrief-Bestellgeld bald nachdem das Stadbrief-Bestellgeld abgeschafft worden war, von 1 Silbergroschen auf 5 Silbergroschen ermäßigt wurde. Mit der Aufhebung des Briefsechsers in den Städten is diesen die Summe von etwa 600,000 Thaler Ermäßigung an den Kosten ihrer Korrespondenz zu Theil geworden; und es ergiebt si ebenfalls ein Betrag von ungefähr 600,000 Thalern, der damals dem Lande dur die Ermäßigung des Land-Bestellgeldes von 1 auf + Sgr. zugeführt worden ist. Wenn also, wie Herr von Blanckenburg will, einé Abwechselung stattfinden soll, so wären eigentlich die Städte an der Reihe. Jn den Städten hat aber auf diesem Gebiete die Geseß- gebung, Gott sei Dank, nun einmal geruht denn wir sind da nun nadckgerade auf dem Punkte angelangt, daß gar nichts mehr zum Ab- schaffen da is —; in Beziehung auf den Landverkehr dagegen haben doch noch weitere Erleichterungen stattgefunden. Wir haben beispiels8- weise das gesammte Porto für Lokalbriefe nah dem Lande, und deren Dahl is nicht gering, von 1 Sgr. auf 5 Sgr. ermäßigt; ferner ist ermäßigt worden das Porto für den Briesverkehr der Landorte unter einander ebenfalls auf ¿- Sgr. Das sind keinesweges unwesentliche Ermäßigungen. Es i} dabei auch noch zu bedenken, daß der Brief- träger auf dem Lande Jhre Briefe und Pakete aus dem Hause ab- holt und sie zur Post mitnimmt, das geschieht ja in der Stadt nicht.

Dies ist eine ganze Reihe von Erleichterungen , welche die Posft- verwaltung der Landbevölkerung in den lehten Jahren v edt hat. Es scheint aber in der That, meine Herren, daß auch hierdei die Land- luft den Appetit reizt , denn die Anträge auf Ermäßigung nehmen ja gar kein Ende. Wenn allen den Wünschen , die an die Regierung herantreten , von Seiten der leßteren entsprochen werden soll, so müßten wir Sie in der That bitten, die Mittel auf irgend einem anderen Kapitel des Budgets zu bewilligen , denn die Posiver- waltung i} dazu absolut nicht im Stande. Wenn die Postverwal- tung in Oldenburg und das erlaube ih mir dem Herrn Abgeord- neten für Oldenburg zu erwidern in der glücklichen Lage wak , in ihrem Staatsgrundgeseß die Bestimmung zu besißen / daß die Post überbaupt keine Uebershüsse abliefern sollte , so ist das eine derart exceptionélle Lage, daß mir nach meiner Kenntniß der Ver- hältnisse nur zwei Staaten erinnerlih sind, in denen noch ein gleicher Zustand obwáltet: das ist erstens die Türkei und zweitens die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Bei der Türkei steht die Bestimmung natürlih niht im Staatsgrundgeseß,/ und bei den Vereinigten Staaten von Amerika liegt das Defizit von

4 Millionen Dollars, was deren Postverwaltung jährlich aufweist, -

wesentlich mit darin, daß sie aus der Postkasse in außerordentli@em Maße die Seeunternehmen, die Postdampferlinien unterstüßen und damit ihre Handelsmarine kräftigen. Das is ein politischer Grund, wurzelnd in der Schäßung der Vorzüge, die eine tüchtige Handels- und besonders Dampfwarine dem Staate gewähren kann, und die amerifanische Union nimmt das Postdefizit daher auch mit gutem Bewußtsein und mit vieler Ruhe MAA auf ihre Rechnung.

Nach _Allem möchte ich Sie bitten , meine Herren , daß Sië sich dem von dem Herrn Abg. Dr. Gneist vorgeschlagenen Antrage an- \chließen, daß Sie die Regierung jeßt nicht geniren, indem Sie ihr so viele Anträge zur Berücksichtigung überweisen , die ja doch zur Zeit sh nit erfüllen lassen, indem eben die Unmöglichkeit vorliegt. . Jch meine, es giebt das feine glückliche Verschiebung der einen oder der anderen Stellung, wenn dergleichen Anträge auf Berücksichtigung in ieder Session in ziemlicher Anzahl dem Bundesrathe überwiesen wer-

en, die er doch absolut nit erfüllen fann; wenigstens nicht zur Zeit wenn er auch mit Jhnen vollständig ‘in dem Wunsche Über- einstimmt, die betr. Angelegenheiten zur entsprehenden Erledigung zu bringen! Jch würde also bitten, daß Sie sich dem Antrage anschließen, d TageSordnung überzugehen in Erwägung, daß nach der augen- blicklichen finanziellen Lage die Aufhebung des Landbrief-Bestellgeldes nicht msglich ist.«

Nach dem Abgeordneten Günther fügte der General- Postdirektor noch hinzu:

Tch wollte mir nur zu bemerken erlauben, daß gerate das, was der Herr Abg. Güntzer eben angeführt hat, meine Ausführung von vorhin bestätigt. Hier tritt ein neuer Wunsh hervor, nämlich der nah dem fleinen halben Groshen-Porto für geringe Entfernungen, und diese Wünsche werden sich von ällen Seiten äußern, sobald wir einmal dieses Gebiet betreten. Jh habe die Abschaffung des Land- brief-Bestellgeldes Übrigens keineswegs in eine ganz unbestimmte Ferne

inausverwiesen, ich habe nur das gesagt, daß das Postbudget nicht p Stande is, für jeßt den Ausfall von etwa 15 Millionen zu ragen.

Wenn auf England exemplificirt worden ist, so möchte ih doch bemerken, daß die Portoermäßigung England 100 Millionen Thaler

gekostet hat, und daß die frühere Einnahme si ers wieder herbeige- bracht hat im Jahre 1859, also nach Ablauf von 19 Jahren.

Die bereits mehrfach erwähnte Adresse des Komites für die Friedens8feier der Deutschen in New - York an den Deutschen Reich8tag hat folgenden Wortlaut: An das deutsche Volk. Beschlüsse der zur Feier des deutschen Friedensfestes am 10. April 1871 gehaltenen Massenversammlung der deutsh-amerikanischen __ Bürger von Stadt New-York und Umgegend. Mit tiefster, innigster Theilnahme sind roir Bürger der Vereinigten

Staaten deutscher Abkunft den welibewegenden Ereignissen gefolgt, deren Schauplaß in jüngster Zeit Europa war. i

Wir theilten die Empörung und den Jngrimm, die das gesammte Deutschland über eine beispiellos has Kriegserklärung empfand, welche hunderttausende friedlicher Bürger aus dem Schooße ihrer Fa- milien in die Gefahren eines furchtbaren. Kampfcs riß.

Wir theilten die Begeisterung, mit der die deutschen Stämme aus Nord und Süd einmüthig zu den Waffen sprangen; um, eine feste Wacht am Rhein, gemeinsam den deutschen Strom zu hüten.

Wir theilten die Freude über die kräftigen deutschen Hiebe, welche den frevelhaften Angreifer empfingen, ihn betäubten, des Krieges Weh? von Deutschland abbielten und in wenigen Wowhen das stolzeste Heer Europas vernichteten, den glänzendsten, auf Meineid und Ge- walt gebauten Thron umstürzten.

ir billigten den ernsten, im vollen Bewoußtsein der noch er- forderten Anstrengungen und Opfer gefaßten Entschluß des deutschen Volkek, die Waffen nicht eher niederzulegen, bis materielle Garantien geboten wurden gegen cine Wiederholung der Angrifss8kriege , welche seit Jahrdunderten die Regierungen Frankreichs, mit der Zustimmung des französishen Volks, gegen Deutschland geführt und welche unsäg- lihes Elend und den Verlust blühender Provinzen in ihrem Gefolge gehabt haben.

Wir folgten dem Verlaufe des Riesenkampfes mit athemloser Spannung und den we@selnden Gefühlen der höchsten Bewunde- rung für den eldenmuth und die Ausdauer des von den genialsten &ührern der Zeit geleiteten deutschen Volksheeres der tiefsten Trauer Über die zahllosen Opfer an Blut und Gut ¿ und so begrüßen wir jeyt mit ungetheilter Freude den Abschluß eines ehrenvollen und, wie wir hoffen, dauernden Friedens.

Jn großer, ernster Volksversammlung vereinigt, die Wiederkehr des Friedens festlih zu begehen, sind wir, als freie Bürger der Ver- einigten Staaten, uns seiner hohen, weit über die Grenzen Deutsch- lands und Frankreichs hinausreichendc:: Bedeutung bewußt, und in diesem Sinne legen wir unsere Gefühle und Erwartungen in den nachfolgenden Besclüssen nieder :

1) Wir blicken mit Stolz und Bewounderung auf die dur den Frieden gewonnenen Errungenschaften des deuischen Volks: die Ent- waffnung eines Feindes, wel@er in der E der deutschen Einheit das Hauptziel seiner Politik erblickte, die Aufhebung der Mainlinie und die Verbindung der nord- und süddeutschen Staaten mit einem aus dem allgemeinen Stimmrechte hervorgegangenen Reichstage Das zu \chôner Entfaltung (elangte Nationalgefühl und die in allen Schichten. der Bevölkerung tief gewourzelte Bildung sind uns eine Bürgschaft für Deutschlands dauernde Einheit und Größe.

2) Wir sprechen unser tiefstes Mitleid mit den Opfern des Krieges aus und hegen die Zuversicht, daß der Reichstag und die Re- gierungen Deutschlands es als heilige Pflicht erachten werden, die Jn- validen und die Wittroen und Waisen der Gefallenen durch umfassende Geseße in würdiger Weise zu versorgen; wir aber versprechen, die An- strengungen des deutschen Volkes , die durch den Krieg geschlagenen Wunden zu heilen, nach Kräften zu unterflüßen.

3) Wir vertrauen , daß das durch eigene freie That zur klaren praxuinen Erkenntniß seiner wahren Bedürfnisse gereifte deutsche Volk

en Ausbau seiner politischen Einrichtungen zu einer freien Verfassung mit Einsicht und Entschiedenheit vollenden , und alle Versuche y ibm seine Rechte zu schmälern, oder seine innere Entwickelung zu hemmen, mit derselben Kraft und Einmüthigkeit zurüctwei“en werde, mit der es seine Einheit gegen den äußern Feind wahrte.

4) Wir erwarten, daß die deutsche Nation, deren innerstem Wesen UAngriffskriege fremd sind, sih auch jeßt von Waffenerfolgen und Kriegsruhm nicht berauschen lasse, sondern durch Frankreichs Beispiel gewarnt, ihren Beruf darin erkenne, durch die errungene einflußreiche Stellung im Rathe der Völker eine -neue Aera im internationalen Verkehr anzubahnen, in welcher Angriffskriege ershwert, die Abschaf- fung der großen stehenden Heere ermögliht und den Grundsäßen der Berges und Humanität die allgemeine Anerkennung gesichert werde.

5) Wir leben in der Hoffnung, daß es dem dur Einheit star- fen, nach außen geachteten und in seiner freiheitlihen Entwickelung stetig fortschreitenden deutschen Volke- chon in nächster Zukunft ge- linge, die jeßt noch entfremdeten Gemüther der nach Sprache und Sitte deutsch gebliebenen Bewohner von Elsaß und Lothringen dem alten Vaterlande in alter Liébe und Treue wieder zu gewinnen.

6) Wir wünschen und hoffen, daß, wie einst für Deutschland die selbstyershuldete, tiefste Erniedrigung der Anfang der Selbsterkenntniß und nationalen Wiedergeburt gewesen ist, so auch für das französische Volk die selbstvershuldete, tiefe Demüthigung der Anfang ernster Selbsterkenntniß und ruhiger Selbstbeherrschung werde und daß dasselbe fortan seine wahre Größe nicht, wie in der Vergangenheit, in Erobe- rungs- und Angriffskriegen , sondern im Ausbau seiner innern Frei- heit auf der Grundlage allgemeiner Volksbildung und in der mann- haften Vertheidigung der wahren Volkssouverainetät gegen despotische Reaktion auf der einen und blutige Anarchie ‘auf der anderen Seite suchen und dauernd begründen möge.

7) Als amerikanishe Bürger deutscher Abkunft berufen , die mannigfachen Wechselbeziehungen , welche die Vereinigten Staaten stets enger und enger mit Deutschland verbinden, flar zu erkennen und kräftig zu fördern, sind wir berechtigt und verpflichtet , unsere feste Ueberzeugung öffentlih auszusprechen, daß die großen Resultate des jeßt in Europa geschlossenen Friedens auch für Amerika von tief- greifendem, segenbringendem Einflusse sein werden. »Es war die Auf- gabe Frankreichs, das alte baufällige Cebäude der europäischen Ge- sellschaft zu zerstören und abzutragen ; es ist die Aufgabe des deutschen Volkes, das neue Gebäude zu gründen und aufzuführen. Auf dem künftigen Friedenskongresse der Völker Europa's wird einst

Deutschland den BVorsiß führen« und der großen Republik, in welcher Millionen feiner Söhne eine neue Heima! Förderung aller höchsten Jnteressen der Menschheit, über den Ocean die Bruderhand zum Bunde reichen!

Präsident. Paul Lichtenstein, zweiter Sekreiär. Victor Precht,

in einer weiteren Sißung die Berathung der ven dem Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten gemachten Vorlage, betreffend die Erweiterung der statistishen Aufnahznen in Bezug auf die Anbaus- verhältnisse, Ernte - Erträge, Thierzucht, “iagd und Fischerei, beendigt. Non - den Anlrägen ) i i

Lehmann die Zustimmung des Kollegiums: »Hohes Kollegium wolle beschließen, die Ermittelung der Ernte-Erträge, wie bisher alljährli, den landwirthschaftlichen Vereinen zu übertragen und in Kreisen , in welchen ein solcher nicht existirt, selbe dur den Landrath mit Hülfe einiger sich dazu qualifizirenden Landwirthe besorgen und der hohen Staatsregierung zu überlassen, in welchemi Zeitraume eine Zusam- menstellung dur das statistishe Bureau erforderlich \ei.a j rathungen dcs Kollegiums wendeten \ich dann dem leßten Theile der

15

Vorlage, welcher sich auf die Viehzählung bezieht, zu. Die Vo! stellt sechs Fragen , u. A. diejenige: »ob statt einer dreijährig wieder- kehrenden Aufnahme nicht eine fünf{ährige Periode Plaÿ greifen fann?« Die fünfjährige Periode wurde als vollständig genügend be- zeichnet. - l des Viehstandes vom 7. Dezember auf den Januar zu verlegen sei?« erklärte si das Kollegium für die Zählung zu Ende Dezember oder Anfang Januar. Diesen Termin gedenkt, nah einer Mittheilung des Miniserial-Kommissarius, auch die ZJollvereins-Kommissfion in Vorschiag zu bringen.

Heimath finden , zur

Dec Vorstand der FriedenS8feier. Owald Ottendorfer/ Vize-Präsident. Eduard Salomon,

Friedrich Kühne, Schabmeister.

Landwirth\chaft Das ma nou.ie-Kollegiuni hat

erster Sekretär.

Berlin, 4. Mai.

fand \ch{ließlich der nachstehende des Herrn

Die Be-

Die Vorlage

In der Frage: »ob der Termin der Aufnahme

Kunst und Wissenschaft. London, 3. Mai, Nachmittags. Nach Berichten , welche aus

Bombay vom heutigen Tazebier eingetroffen sind, befindet sich Livingstone am Leben und im besten Wohlsein.

Gewerbe und Handel.

Bern, 3. Mai. (W. T. B.) Der eidgenössische Staatsrechnungs- abshluß für 1870 is erschienen. Demselben zufolge betrugen die Ein- nabmen 21,906,816 Frcs. 35 C.; die ordentlichen Ausgaben 21,350,811 Fres. 11 C., mithin ergab sich ein Ueberschuß der Ein- nahmen von 556,005 Frcs. 24 C. Die dur die Kriegsereignisse des lebten Jahres verursachten außerordentlichen Ausgaben für die Militärverwaltung betrugen 9,554,635 Fres. 43 C, fo daß fich ein Gesammt-Ausfall von 8,998,630 Fres. 19 C. ergieht.

{1374]

ist der faufmännische Konkurs im abgetürzten Verfahren eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung auf den 18. April d.

zu“ Thorn bestellt.

Heffeutlicher Auzeiger.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. Konkurseröffnung. Königliches Kreisgericht zu Thorn. Erste Abtheilung. Den 1. Mai 1871, Mittags 12 Uhr. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Jultus Claaß zu Thorn

s. festgeseßt. Jum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Justizrath Pane Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem

10e auf den 15. Mai d. Js, Vormittags 11 Uhr, in dem Verhandlungszimmer Nr. 6 des Gerichtsgebäude8s, vor dem erihtlihen Kommissar Herrn Kreirichter Plehn anberaumten Termine ibre Erklärungen und Vorschläge über die Bestellung eines definitiven

erwalters, sowie darüber abzugeben, ob ein definitioer Verwaltüngs- rath zu bestellen, und welche Personen in denselben zu berufen seien.

Allen, welche vom Gemeinschuldner etwas an Geld, N

oder anderen Sachen in Besiß oder Gewahrsam haben, odér welche ihm etwas verschulden , wird ‘aufgegeben , nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besiß der Gegenstände bis zum 831. Mai d. Js. einschließlich dem Gerichte oder dem Verivalter der Masse Anzeige zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrex etwaigen Rechte, ebéndahbin zur Könkur8masse apa eern, Pfand- inhaber oder andere mit denselben gleichberechtigte Gläubiger des Ge- meinschuldners haben von den in ihrem Besiße hefindlihen Pfand- stücken uns Anzeige zu machen.

1372 [ t dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns Carl August Langbein (Firma: L. J. H. Hein) zu Bromberg sind nach- träglih nachstehende Forderungen angemeldet: 1) der Handlung Lange et Pape in Berlin, von 13 Thlr -15 Sgr. ur Waaren, : i ; 2) Les Kaufmanns Adolph Joseph hier von 1025 Thlr. aus einem Wechsel. M | Der Termin zur. Prüfung dieser Forderungen ist auf den 20. Mai Ckr j Vormittags 11 Uhr/ vor dem unterzeichneten Kommissar im Terminszimuler Nr. 2 an- beraumt, wovon die Gläubiger / welche ihre Forderungen angemeldet haben, in Kenntniß geseßt werden. Bromberg, den 29. April 1871. ; Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Kommissar des Konkurses. Kienißt. [1371] Bekanntmachung L Der Herr Rechtsanwalt Lindemann hierselbst ist zum definitiven Berwalter der Handelsmann und Fabrikbesißer Otio Ludwig’schen Konkursmasse von Stuhlseifen ernannt worden. Habelschwerdt, den 29. April 1871. : Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung. A

BetagnntmaMhun3g. S ex Kausmann G. v. Einem hier ist auch zum definitiven NVer- walter der Handéel8gesellshaft Schnißer et Rosenbergershen Konkurs- masse von Langenbielau bestellt worden. Reichenbach i. S., den 26. April 1871.

Königliches Kreisgericht. L. Abtheilung.

-

A er über das Vermögen des Kaufmanns R. Sau erbrey zu Wittenberg eröffnete kaufmännische Konkurs ist dur Afkord beendigt.

Mittenberg, den 28. April 1871. L ‘I Tönigliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

ra Subbhastationg- Pal e lk ie dem Dr. phil, Louis Staar gehörigen, in Deutsh- und Böhmisch-Rixdorf belegenen, im Hypothekenbuche von Deutsch - Rix- dorf vol. 1V. Nr. 165 Fol, 199 und im Hypothekenbuch von Böh- mis - Rixdorf, Band Il. Nr. 95 Blatt 187 verzeichneten- Grund- stücke nebst Zubehör sollen i den 17. Juli 1871, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer 16; im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden verstei- gext, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 19. Juli 1871, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. : : Von dea zu versteigernden Grundstüccken is das zu Deutsch- Nixdorf belegene bei einem Gesammt-Flächenmaß von 1 Morgen zur Grundsteuer nicht, dagegen zur Gebäudesteuer nach einem jährlichen Rugungswerthe von 100 Thlr. veranlagk- das zu Böhmisch - Rixdorf belegene dagegen ist zur Grundsteuer mit einem Flächeninhalte von 0,74 Morgen nach einem Reinertrage von 4,44 Thir. veranlagt. Aus- zug aus der Steuerrolle, und Hypthekenschein, ingleichen etwaige Ab- \häßungen, andere das Grundstü betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirk- samkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedür- fende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert , dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungs-Termine anzumelden.

Berlin, den 26. April 1871. Ee

Königliches Kreisgericht. Der Subhastationsrichter.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Bekannimachung. Die Kreiswundarzk-Stelle des Kreises Dramburg is durch das Ausscheiden des jeßigen Inhabers aus dem Staatsdienste erledigt. Qualifizirte Medizinalpersonen, welche si um diese Stelle beïverben wollen, werden aufgefordert, binnen 6 Wochen untex Einreichung ihrer Zeugnisse sich bei uns zu melden. Dem fünstigen Inhaber der Stelle steht es frei, den Siß nach seiner Wahl ik den Städten Dramburg, Falkenburg oder Callies zu nehmen.

Cöslin, den 27. April 1871, /

Königliche Regierung. Abtheilung des Innern.

[1390] Bekanntmachung. Der Posten eines ersten Bürgerineisters in Görliß, weler mit dem 1. Juli d. J. erledigt wird, soll baldigst wieder beseßt werden. Dad Gehalt beträgt 3000 Thlr. jährlich. Bewerber, welche die Qualifikation zum höheren Staatsdienst besißken und sich bereits Er- fährungen im Vérwaltungsfache erworben haben / wollen ihre Mesl- dungen unter Einreichung aller nöthigen Schriftstücke bis zum 1. Juni d. J. dem Stadtverordneten-Vorsteher G. Halberstadt hier zugehen lassen. Görliß, den 2. Mai 1871. M Der Magistrat.

1388 j O ener Aktien-Gesell aft sür Spinnerei undWeberei. In der am 26. April c. stattgehabten Generalversammlung is an Stelle des verstorbenen Herrn Kommerzien-Raths Paul Jacob Preyer zu Viersen der Herr Math. Joh. Lüps zu Viersen als Mitglied des Verwaltungsräthes gewählt worden. Viersen, den 2. Mai 1871.

Der Kommissarius des Konkurses.

Der Verwaltungsrath.