1871 / 16 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 May 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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Anschluß an den um 2 Uhr Nachmittags abgehenden

Schnellzug nach Stockholm. Abgang aus Malmoe: Dienstag und Freitag mit Tages»sanbruch, des Schnellzuges aus . Stockholm. Ankunft in Stral- sund: Dienstag und Freitag gegen Mittag, zum Anschluß an den um 1241 Uhr Mittags nach Berlin abgehenden Schnell- zug; in Berlin direkte Anschlüsse an die Abends abgehenden Courier- bezw. FOnctüie nah Cóln, London, Paris, Frank- furt a. M., Basel, Königsberg i. Pr. und St. Petersburg, Breslau und Wien. i Durch die Dampfschiffahrten zwischen Stralsund und Malmoe wird im Anschluß an die zwishen- Malmoe und Ko- penhagen coursirenden Dampfer zugleich cine günstige Reise- gelegenheit mit Dänemark geboten. Personengeld P Stralsund und Malmoe: I. Plaß 9 Thlr. , I. Plaß 35 Thlr., Vordeckplayß 2 Thlr, ; Tour- und S Seide 14 Tage gültig: I. Play 8 Thir. , Il. Plaß 5 r. Berlin, 22. Mai 1871. General-Postanit. Stephan.

Bekanntmachung.

Bei der Telegraphen-Station in Ems wird vom 23. Mai

er, ab bis auf Weiteres permanenter Dienst eingeführt werden. &ranfkfurt a. M,, 19. Mai 1871.

Telegraphen-Direktion.

E E ira

Königreich Preußen. Berlin, den 21. Mai.

Ihre Majestät die Kaiserin von Rußland nebs Jhren Kaiserlichen Hoheiten dem Großfürsten Wladimir, der Groß- fürstin Maria und: den Großfürsten Sergius und Paul von Rußland sind gestern Abend hier eingetroffen und im Kaiserlich Russischen Palais abgestiegen.

Berlin, den 22, Mai.

Se. Königliche Hoheit dec Prinz Adalbert von Preußen ist nach Carlsbad abgereist. E p

M inisterium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der bisherige Maschinen-Jugenieur Mohn, früher zu Osnabrück, jeßt in Bromberg, ist zum Königlichen Eisenbahn- Maschinenmeister ernannt und als solcher bei der Ostbahn definitiv angestellt worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und | Medizinal-Angelegénheiten. Der seitherige Kreisthierarzt Kühnert zu Elbing is zum

Departements-Thierarzt für den Regierungsbezirk Frankfurt a.O. ernannt worden.

Nichtamtliches.

Deutscchbes Neis.

Preußen. Berlin, 22. Mai. Se. Majestät der Kaiser empsingen gestern Vormittagum 105 Uhr die russishen Großfürsten Wladimir, Sergius und Paul ; um 12 Uhr machten Allerhöchst- dieselben Jhrer Majestät der Kaiserin von Rußland im russi- schen Gesandtschafts-Hotel einen Besuch, der um 1 Uhr von Ihrer Majestät nebst Familie erwiedert wurde. Empfangen wurde im Laufe des Tages der Erb-Graf von Solms-Laubac. _ Heute empfingen Se. Majestät den Grafen Maltzan mit einem andern Herrn der freiwilligen Krankenpflege, wele für die Verleihung des Eisernen Kreuzes erster Klasse Allerhöchst- denselben ihren Dank abstatteten. Hiernächst nahmen Se. Ma- jestät militärishe Meldungen, sowie den Vortrag der Generäle in Gegenwart Sr. Kaiserlihen Hoheit des Kronprinzen, den Vortrag der Geheimen Räthe Wehrmann und von Wilmowski entgegen, machten kurz vor 1 Uhr im russischen Gesandts{afts- hotel Ihrer Majestät der Kaiserin von Rußland cinen Besuch Und empfingen sodann den Oberst - Kämmerer Grafen Redern,

Der Ausschuß des Bundesrathes für. Eisen-

bahnen, Post und Telegraphen trat heute zu einer Sitzung zusammen, |

nach E

rere Bundes-Kommissare.

In dem weiteren Verlaufe der vorgestrigen Sißun

Wigard, Wagener und Dr. Windthorst (Meppen) der Staats. Minister Delbrück zu §. 1 des Geseßentwurfes, betreffend die Vereinigung von Elsaß und Lothringen mit dem Deutschen Reiche, das Wort, um den wahren Zweck der Vorlage zu prä- zisiren. (S. die heutige Beilage.)

Der Abg. Lasker bezcihnete es im engen Anschluß an die Auffassung des Staats-Ministers Delbrück als den eigentlichen Zweck der Vorlage, nit die Organisation von Elsaß und Lothringen zu regeln, sondern einen provisorishen Ausnahme- zustand herzustellen, während dessen Dauer der Kaiser allein die Verwaltung ausüben und Jnhaber der Staatsgewalt sein soll. Bei der Ausübung dieser Diktatur geseßgeberisch mitzu- wirken, stehe dem Reichstage nicht zu, da seine Mitglieder ein Mandat dazu nicht besäßen und auch nicht in Anspruch nehmen könnten. Nur über die Dauer dieses Provisoriums könnten berechtigte Meinungs§verschiedenheiten herrschen, welche dur diese Berathung zum Austrag zu bringen seien.

„_ Alg. Dr. Lôre erklärte sich mit der Behandlung von Elsaß und Lothringen als Reichsland vornehmlich deshalb einverstan- den, weil sie die Stammeseigenthümlichkeiten ihrer Bevölkerung am meisten schone, aber das Provisorium müsse möglichst ab- gekürzt und der Termin für die Beschikung des Reichstages so nahe als möglich gelegt werden. Für die Assimilation jener Ge- biete mit dem Reiche übe die Fortdauer der Wirren in Frankreich eine überaus förderliche Wirkung aus, die man ras benußen müsse, bevor unter ciner neuen Regierung die Gegen- sähe, die sih jeßt in Fränkreich bekämpfen , cinen Kompromiß schließen, und sich die ehemaligen Gegner dahin vereinigen, Elsaß und Lothringen mit ihren Agitatoren zu übershwemmen. Auch möge man sich hüten , die Verwaltung auss{ließlich in die Hände von deutschen Beamten zu leger und den dort ein- heimischen, welche bisher von Paris aufgesogen wurden, das Feld ihrer Thätigkeit abzuschneiden. Namentlich gebe es dort vortrefslihe Beamte im Finanzfach, welche die deutsche Verwallung leider vielfach bei Seite gelassen habe, während die Maires des zweiten Kaiserreiches in ihren Stellun- gen geblieben seien. |

Der Staats-Minister Delbrück erwiderte hierauf :

Jch will nur auf wenige Minuten Jhre Aufmerksamkeit in An- spruch nehmen. J kann nicht unterlassen, cine thatsächliche Angabe des Herra Vorredners zu berihtigen, und zwar deshalb, weil in der von ihm angeführten Thats1che, so wie ex sie angeführt hat, ein Prinzip gefunden werden könnte. Der Herr Vorredner hat bemerft, daß die provijorishe Verwaltung in Elsaß-Lothringen sich nux an die Maires, die fle vorfand, gehalten habe, während sie die Kräfte der übrigen einheimischen französishen Beamten, insbesondere der Finanz- Beamten, nicht benußt habe. Die Thailsache if richtig. Aber worin lag ihre Ursache? Die Maires waren die einzigen Beamten, im Großenund Ganzen gesprochcn; die aushielten, und zwar sehr zum Vor- theil ihres Landes aushielten; mit ibnen mußte die neue Regierung ver- walten und war glücklih es zu können. Die übrigen Beamten, mit wenigen Ausnahmen, versagten ohne Weiteres den Dienst. T fann versichern, daß es der Verwaltung außerordentlich angenehm gewesen sein würde, wenn sie mit den französischen Steuerbeamten hätte forte regieren fönnen. Aber diese wollten nicht. Nachdem der Abg. Kryger (Hadersleben) für si und den

Abg. v. Niegolewski im Namen der polnischen Mitglieder des

Reichstages erklärt hatte , daß fie fich'der Abstimmung über die Borlage enthalten würden, nachdem ferner der Abg. Reyscher

wurde §. 1 der Vorlage unverändert mit allen Stimmen gegen die der Abgg. Schraps und Sonnemann genehmigt und die Sißung um 35 Uhr geschlossen.

Die heutige (40) Plenar-Sißung des Deutschen Reichstages wurde um 12 Uhr dur den Präsidenten Dr. Simson eröffnet.

_Am Tische des Bundesraths befanden sich die Staats- Minister Delbrü, v. Pfrebschner, v. Schlör, v, Friesen, v, Mittnacht und andere Bundesbevollmächtigte, sowie meh-

Zunächst wurde ein von der Königl. sächsishen Staats-

aan eingegangenes Schreiben an das Präsidium des auses, in Leipzig erscheinenden Zeitschrift wegen Beleidigung des

Reichstages nachgesucht wird, an die Geschäft8ordnungs-Kom- mission verwiesen.

in welchem die Genehmigung zur Verfolgung einer

Sodann wurde der Geseßentwurf, betreffend die Inhaber-

Papiere mit Prämien? wie er aus der dritten Berathung her- vorgegangen ist, in namentlicher Abstimmung mit 119 Stimmen definitiv genehmigt und die zweite Berathung des Geseßentrourfs, betr.

Lothringen mit dem Deutschen Reiche fortgeseßt, die vorgestern vor dem

133 gegen

die Vereinigung von Elsaß und

§. 2 der Vorlage (»Die Verfassung des Deutschen

Neiches tritt in Elsaß und Lothringen am 1. Januar 1874 in

des. deutshen Reichstages nahm nach den Abgg. Dr. Tritte:

sein Amendement für die zweite Berathung zurückgezogen hatte, - |

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Kirksamkeit u. \. w.«) stehen geblieben war. Die Kommission

infübrungs8termin den 1. Januar 1873 und die sofortige

G A Bin des Árt. 3 der Verfassung der Abg. Duncker den

1. Januar 1872 und die Zustimmung des Reich8tages zur

Einführung einzelner Theile der Verfassung vorgeschlagen,

ele nach der Vorlage und in Uebereinstimmung mit der

Tassung der Kommission durch_ Verordnung des Kaisers mit Lustimmung des Bundesrathes stattfinden soU.

ex Referent Abg. Lamey bezeichnete die Forderung des Abg Euoer in Betreff des Einführungstermines der Ver fassung für minder erheblih, als die in Bezug auf das Mitwirkung8recht des Reichstages, die eine außer- ordentliche Erschwerung * der Verwaltung während der Pr0e yisorishen Diktatur zur Folge haben würde, Der Abg. Ounder motivirt seine beiden Anträge in ausführlicher Rede. Die Berufung von Vertretern des Elsaß und Lothrin- gens in den Reichstag ließe sich sehr wohl bis zum nächsten Jahre bewerkstelligen, und die Konkurrenz des Reichstags bei der Einführung einzelner Theile der Verfassung sei unerläßlich, wenn Elsaß und Lothringen nicht der Gefahr einer Ueber- s{hwemmung mit Geseßen und Verordnungen preisgegeben werden sollten, deren unthätiger Zuschauer der Reichstag ohne Nerlust seines Ansehens nicht sein bönne,

Der Staatsminister Delbrück erklärte, daß die Avnahme der Dunckerschen Anträge das Gese zu Falle bringen würde, Die äußerliche Möglichkeit sei vorhanden, die Wahlbezirke in Elsaß und Lothringen sofort zu bilden und auf der Stelle, nicht erst am 1. Januar 1872, ihre Vertreter in den Neichs- tag zu rufen, und wenn der Abg. Duncker konsequent sein wollte, so mußte er die sofortige Einführung der Reich8- verfassung in jenen neu erworbenen Reichsgebieten beantragen. Aber die inneren Bedingungen zu einer so raschen Einführung fehlen. Ebenso unmöglich sei der zweite, von dem ersten un- abhängige Antrag, da die Verwaltung während des Provi- soriums freie Hand haben und au, wenn fie den Reichstag nicht zur Seite habe, je nach Bedürfniß einzelne Theile der Verfassung cinzuführen befugt sein müsse. : |

Beim Schluß des Blattes sprachen die Abgg. Graf Kleist und von Kardorff gegen die Dunker schen Anträge und für eine längere Bemessung des provisorischen Zustandes.

Am 20. Mai find in Frankfurt am Main die Rati- fikations-Urkunden des zwischen dem Deutschen Reiche und der Französischen Republik am 10. d. M. ebendaselbst abgeschlossenen Friedens zwischen dem Reichskanzler Fürsten von Bibmarck und den französischen Ministern Favre und Pouyer-Quertier au®Lge- tausht worden. Durch die Au8wechselung des zuvor von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen in Berlin und am 18. d. durch die französische National- Versammlung in Versailles ratifizirten Friedens-Jnstrumentes hat der etwa zehnmonatliche Krieg8zustand zwischen Deutsch- land und Frankreich seinen definitiven Abschluß gefunden,

Ein Rückblick auf die Krieg8periode vom Juli 1870 bis 20, Mai 1871 läßt innerhalb derselben | drei wesentlich unter- schiedene Abschnitte erkennen, den ersten, der die einleitenden Akte und die Vorbereitungen zum Kriege umfaßt, einen zweiten, welcher, in sich wiederum getheilt, den Kampf mit dem Kaiser- lihen Frankreich bis zum Tage der Kapitulation von Sedan und darauf die Anstrengungen des republikanischen Frankreichs seit der Einsezung der Regierung der nationalen Vertheidigung in sich schließt, und den drittèn Abschnitt, in welchem die Waffenstillstands- und Friedens-Verhandlungen zu Versailles, Brüssel und Frankfurt geführt wurden.

Der erste, die Einleitung und Vorbereitungen zum Kriege umfassende Ablanitt desselben beginnt, um nicht weiter zurü- ugreifen, mit den Vorgängen zu Ems in der ersten Hälfte des Juli 1870. Ungeachtet der kurzen Dauer desselben bis zum 2. August is} er reich an Ereignissen: es fallen in ihn die Mobilmachungen des norddeutschen Heeres und der Armeen der süddeutschen Staaten, die Uebergabe der französischen Kriegs- erklärung in Berlin am 19. Juli, die Errichtung der drei Armee - Ober - Kommandosz so wie der im Lande bleibenden General-Gouvernements , der Königliche Erlaß, betreffend das Wiederaufleben des Orden8zeichens des Eisernen Kreuzes, die Abreise der Königlichen Prinzen Und am 31. Juli die Sr. Majestät des Königs zur Armee,

Der zweite Abschnitt des Krieges nimmt seinen Anfang am 2. August, dem Se: an welchem der Königliche Ober- feldherr das Kommando der gesammten deutschen Heere ergreift, Er theilt ih in zwei Perioden , die erste der großen Operationen im Felde bis zum Tage von Sedan, der Kampf gegen das Kaiserliche Frankreich, und in die zweite, die Kämpfe mit der französischen Republik ; diese leßtere Periode gliedert sih dur

den Fall von Meß in zwei Abschnitte, einen ersten, der durch die Ceiscbliegung und Belagerung zahlreicher festen Pläße, durch

den Vormarsch auf Paris und die Einschließung der stark be- festigten Hauptstadi gekennzeichnet, bis zum 27. Oktober reiht,

und den zweiten, der durch die Cernirung von Paris und die

fich folgenden Niederlagen aller zur Entseßung der Hauptsiadt

aufgebotenen französischen Heere ausgefüllt wird und mit der

Kapitulation der Forts von Paris am 28, Januar 1871 ab-

ließt. | :

M D dritte Abschnitt des Krieges umfaßt die Bemühungen

der Diplomatie, auf den Waffenstillstand den Abschluß der

Friedens-Präliminarien und auf diese den definitiven &riedens-

chluß folgen zu lassen. Er beginnt mit dem dreiwöchentlichen

Waffenstillstande, welcher in der Versailler Konvention vom

98, Januar festgeseßt, alsdann bis zum 22. und nochmals bis

zum 26. Februar verlängert wurde, und welchem am leßteren

Tage der Abschluß der Friedenspräliminarien von Versailles

folgte, welche am 1. März Seitens der französishen National-

Versammlung in Bordeaux mit 546 gegen 107 Stimmen an-

genommen wurden. Jn diesen Abschnitt fallen die provisorische

Besezung der französischen Hauptstadt durch Theile der deut-

hen Heere, der Rückmarsh der Leßteren in die für

das erste Stadium der Okkupation denselben zugewiesenen fran-

zösischen Gebietstheile, die Aufhebung der deutschen General-

Gouvernements in Frankreich am 5., die Verlegung des Sißes- der französischen Nationalversammlung von Bordeaux na Versailles am 10., die Revolution in Paris am 18, die Rück-

reise Sr. Majestät des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen von Versailles über Meh, Saarbrücken , Frankfurt und Weimar nah Berlin, und die Eröffnung des ersten Deut-

\{chen Reichétages daselbst am 21. März. Ferner wurden

bereits in dieser Zeit in Folge Allerhöchster Kabinets- Ordre vom 4. März die im Lande zurücgebliebenen

Vesaßungs- und Garnisontruppentheile nah Maßgabe der cin- tretenden Entbehrlichkeit aufgelöst und durch Entlassung der älteren Klassen der einberufenen Landwehr die successive Qu-

rücfführung der Armee auf den Friedensfuß begonnen. End- lih fallen in diesen dritten Abschnitt die Frieden®skonferenzen in Brüssel , deren erste am 28. März daselbst stattfand , und die zur Beschleunigung jener in Frankfuxt am Main vom 5. bis 10. Mai zwischen dem Kanzler des Deutschen Reiches , Fürsten Bismarck, und den französishen Ministern des AuSwärtigen und der Finanzen, Jules Favre und Pouyer-Quertier, abgehal- tenen Konferenzen , welche mit dem Abschluß des Frie- dens zu Frankfurt _am 10, Mai ihr Ende erreichten. Am 15. Mai traten die Bevollmächtigten der süddeutschen Staaten in Berlin dem Friedenssc{hlusse bei, welcher darauf die Allerhöchste Ratifikation Seiner Majestät des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen, und am 18. Mai in Versailles die der französischen National-Versammlung erhielt; am 19, Mai Abends reisten Fürst Bismarck und die französischen Minister nach Frankfurt zurück, wo am 20. Mai die beiderseitig ratí- fizirten Friedens-Jnstrumente ausgetauscht und somit die fried- lihen Beziehungen zwischen dem Deutschen Neiche und der französishen Republik nach einer Unterbrehung von 309 Tagen endgültig wieder hergestellt wurden.

Seitdem die Post aus Ostindien nach England über Brindisi und von dort über den Brenner, durch Deutsch- land und Belgien befördert wird, hat auch der Reiseverkehr sich diesem schnellen und bequemen Wege mehr. und mehr zu- gewandt. Es wurde hierbei jedoch als ein Uebelstand empfun- den , daß A dem Bahnhofe in Brindisi direkte Fahrkarten nicht über Cöln hinaus zu erhalten waren. Jn Cöln ist der Aufenthalt gewöhnlich nur kurz. Jn Verspätung®sfällen be- {ränkt ex sih auf wenige Minuten. Leicht konnte es daher vorkommen , daß die Nothwendigkeit der Lösung neuer Fahr- karten die Unmöglichkeit herbeiführte , die Reise mit dem an- \{ließenden Juge fortzuseßen und daß die Reisenden daher

egen ihren Wunsch einen Zug überschlagen mußten. Wie wir boren; ist es der Einwirkung der Reichs-Postverwaltung gelun- gen, den Uebelstand zu heben. Auf dem Bahnhofe zu Brindist werden fortan direkte Fahrkarten bis London verkauft werden.

rankfurt a. M., 21, Mai. (W. T. B.) Gestern Abend rale e Reichskanzler Fürst von Bismark und Jules Favre von 10 bis 12 und heute Nachmittag von 12 bis 3 Uhr. ur heutigen Konferenz war Pouyer - Quertier hinzugezogen. er lehtere ist bereits abgereist, während dem Vernehmen nah Fürst Bismarck und Favre bis morgen Abend hier verweilen erden. i i E lein. Schwerin, 21. Mai. Am heutigen Tage hat hier. die Verlobung der Herzogin Marie von Mecklenburg-Schwerin, Tochter des Großherzogs aus dessen erster Ehe, mit dem regierenden Fürsten Georg von Schwarz-

burg-Rudolstadt stattgefunden,