1871 / 19 p. 12 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 May 1871 18:00:01 GMT) scan diff

: -Feuerversicheru Nach dem Rechnungsabschluß der Bank für 1870 sind

der eingezahlten Prämie als Ersparniß zurückzuzahlen.

M0, zu Gotha. derselben für das vergangene Jahr

Den im Bereiche der Agentur Berlin wohnenden Banktheilnehmern wird ein Exemplar des Rechnungs82b\{[usses, sowie ihr Divi.

dendenschein zugesandt. Leßterer is eigenhändig zu unterzeinen und

unter Vorzeigung des Versiherungsscheins, welchGer die. |

selbe Nummer, die der Dividendenschein trägt, in den Stunden von 9—1, sowie von 3—6 Uhr auf unfercm Bureau abzugeben,

worauf Zahlung sofort erfolgt.

Die ausführlichen Nachweisungen zur Rechnung liegen zur Einsicht der Interessenten bereit.

Aufnahmen neuer Mitglieder vermitteln kostenfrei sowohl die unterzeichnete General-Agentur;,

als die Agenten

Herr C. L. A\che, Leipzigerstraße Nr. 47, » A. Wustandt, Alte Jakobstraße Nr. 71, » Damerow, Auguststraße Nc. 25, » Kalbe, Elisabcthstraße Nr. 27a, » Ruft, Niederwallstraße Nr. 17.

Die General-Agentur der Feuerversiherungsbank f. D.

Berlin, den 22, Mai 1871. von M

cibom,

Direktor,

Krausen - Straße

Nr. 62.

[1589]

Norddeutsche Lebensversicherungs - Bank auf

Gegenseitigkeit. In Gemäßheit der §. 16 u. 17 des Statuts beehren wir uns die Herren Bankmitgliéder zu der am

Sonnabend, den 24. Juni er, Vormittags 11 Uhr,

im Saale des »Englischen Hauses«e, Mohrensir. 49, zu Berlin abzu- haltenden zweiten ordentlichen Generalversammlung hiermit einzu-

laden. : Tagesordnung: 1) Mittheilung des Rechenschaftsberichtes pro 1870 und Antrag auf Ertheilung der Decharge. 2) Vorschläge zu Statutenänderungen. : Hinsichtlih des Zutritts zur Generalversammlung und der Legiti- mation ist der §. 16 al. 2 des Statuis maßgebend. Berlin, den 24, Mai 1871. a 423 Der Verwaltungsrath.

[1349] Aktiengesellschaft zur Gründung des Bades

Neuenahr.

Gemäß §. 38 des Gesellschaftsstatutes werden die Herrn Aktionäre nach hier ergebenst eingeladen - zur ordentlihen Generalversammlung auf Dienstag, den 30. Mai c, Vormittags 11 Uhr. Bad Neuenahr, den 1. Mai 1871. Der Direktor A. Lenné.

Tagesordnung: 1) Bericht des Direktors über das Geschäfts- jahr 1870, 2) Vorlage der Bilanz pro 1870, 3) Ersaßwahl des Verwaltungsrathes nah §. 24 d. St. (das Mandat is} abge- [laufen Wiederwahl aber statthaft für die Herren Han- del8gerichts - Präsident Aldenhoven, Landrath Fonk und Graf von Fürstenberg-Stammüÿeim, ausgeschieden ist Dr. W. Müller

und gestorben Rittergutsbesißer Krewel).

Bergisch - Märkische Eisenbahn- Gesellschaft.

e Die Herren Aktionäre der Bergisch - Märkischen Sen Eisenbahn-Gesellschaft lade ih ergebenst ein, M br,

30. Juni d. I, Vormittags 11 U

im hiesigen Stations-Gebäude der diesjährigen ordentlichen General-

Versammlung beiwohnen zu wollen, um k-- Gesäfts-Bericht der

Königlichen Eisenbahn-Direktion für das Jahr 1870 entgegen zu nehmen

und die Ergänzungswahl der Deputation der Aktionäre zu vollziehen.

Die Legitimation zur Betheilung an der General-Versammlung

hat in den drei leßten Tagen vor derselben nach Maßgabe der §g. 66

und 67 des Status und zwar am £25,, 28. oder 29, Juni e. zu erfolgen.

Elberfeld, den 20. Mai 1871.

Der Vorfißende der Deputation der Aktionáre der Bergisch Märkischen Eisenbahn - Gesellschaft,

Geheime Kommerzien-Rath

Daniel von der Heydt,

Bekanntmachung. Vom 15. Juli d. J. ab treten für den Tranêport von Salz bei Ausflieferung in Quantitäten von je 200 Cir. oder in größeren durch 200 theilbaren Quantitäten, sowie in Quan- titäten von mindestens 100 Ctr. auf einen eFrahtbrief im Verkehr von den Stationen S@önebeck und Straßfurt nach der Station Posen via Kreuz resp. via Franffurt a. O. Bentschen und nach den Stationen Alt-Boyen bis Augusiwalde der Oberschlesischen Eisenbahn neue gemeinschaftliche Tarife mit direkten Frachtsäßen in Kraft. Von diesem Tage ab wird der bisherige gemeinschaftlihe Salztarif vom 1. August 1868 aufgehoben. Jm Verkehr nah der Station Posen ist von den Versendern die [leitet werden sollen, im Fractbrief vorzuschreiben. 21. Mai 1871. Königliche Direktion der Ofilbahn,

Bekanntmachung.

Königliche Ostbahn.

E / Sommer- Fahrplan für die Strecke Danzig-Neufahrwasser vom 28. Mai d. J. ab bis auf Weiteres.

Danzig -Neufahrwasser.

Stationen.

XAXI.

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Züge j I. j XXXIII. | V. | XXXYVII. ]

mit Personenbeförderung in allen vier Wagenklassen.

III,

—Nbfadrt

6 E A Ankunft 6

Morgens 5 45 9 |

12] 9

S A ErEE U. [M] MEU | M orgen achmittags|Nachmittags| Abends Abends 15 z g 4 21 T 46 F 10 | 50

e E 2381 8 -— 10 |- 24 99 1 2 121 % 901 8 121 W136

9

X XIL Stationen.

Neufahrwasser-Danzig.

L l | î VL j AXATV. ] U. j XXXVI, | XXXVITII. : mit Personenbeförderung in allen vier Wagenklassen.

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Morgens 204 11 34 11 46 Lt

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Abends [f a Lg ns

10 10 5

410 W104 E 52

56 | 7 T WII B6

Bromberg, den 9. Mai 1871:

Königliche Direktion der Ostbahn. Hierbei Verlustliste Nr. 241

-

| A 20.

zu geschehen hat. El fässer ) | ist das deutshe Bürgerrecht, die Möglichkeit des freien Verkehrs inner- halb Deutschlands in Handels- und sozialer Beziehung, 1 achdem ihnen | der freie Verkehr mit Frankreich abgeschnitten und verschlossen sein wird. | Wir müssen uns daher nothwendig scklüssig machen über die Form, | in der wir ihnen dieses Bürgerrecht geben wollen, gewissermaßen über die Thür, welche wir ihnen ins Reich hinein öfsnen. Es hat ja da- | bei ernsthaft nur in Frage kemimen können, ob das Elsaß und Lothrin- } gin einem der bestehenden Bundesstaaten ganz oder unter Vertheilung | dr Länder angeschlossen werden soll, oder ob es zunächst ein unmittel- Y bres Reichsland bleit-f bis es selbst so zu sagen, in der deutschen &Fa- Ï milie mündig geworden ist, um über sein eigenes Geschick mitzuroirken. } Ernsthafr ist wohl nur in-Frage gekomnien: soll Elsaß und Lothrin- N gen zu Preußen gelegt werden, oder soll es unmittelbares Reichsland Route, über welche die Transporte ge- ; t Sre iA N fang au entschieden, einmal um dynastische Fragen nicht oÿne Noth E in unsere politischen zu mischen, zweitens aber- auch darum, weil ich V es für leichter halte , #7 »Deutschen« assimiliren, als mit dem Namen der »Preußen«.

361 Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger. | Freitag den 26. Mai. ö

1871.

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Neichstags- Angelegenheitèun.

Berlin, 26. Mai. Die Rede, welche der Reichskanzler Fürst von BiS8marcck in der gestcigen Sißung des Reichs- tags in der Generaldiskussion über den Geseßentwurf, betrefssend die Vereinigung von Elsaß und Lothringen mit dem Deutschen Neiche, hielt, hat folgenden Wortlaut : i

Befürchten Sie nicht, meine Herren, daß ih dem Herrn Vorredner

| antworte; Sie werden Alle mit mir das Gefühl theilen , daß seine

Rede in diesem Saale einer Antwort nihcht bedarf. Wenn ih an einen Theil der Entsiellungen, die wir dort gehë::

hab:n, anfnüvfe, so geschieht es, um einen Abwesenden und Fremden,

der hier sonst feine Stimme hat, zu vertheidigen. Es is das der französische oder die französishen Minister, mit denen ih den Frieden geschlossen habe. Jch kann versichern und ih kann auch daräuf rech- nen , Glauben zu finden , daß geheime Artikel in dem von uns ge-

| sh!ossenen Frieden nicht existiren; die abgefchlossenen liegen der'Oeffent- l lichkeit vor/ Jedermann kann lejen; was darin steht.

Jch habe außerdem das Bedürfniß, in der allgemeinen Diskussion über die vorliegende Frage cinige Worte zu sagen , weil es mir nicht

| vergönnt gewesen is , mi in der erste und zweiten Lesung an den | Dissussionen weiter zu betheiligen, ih meine namentlich auc an den | commtbsionsverzandlungen , so fehr ich das Bedürfniß hatte, mich

dort in vertrauliherer Weise, als es hiec geschehen fann, auszusprechen.

| Ich war zu der Zeit in ¡rankfurt abwesend. Jh habe mich gefreut,

aus dem Ergebniß zu erschen, daß Sie der in der Kommission vielfach

| an Sie herantretenden Versuchung, widerstanden haben, das Schicfsal } von Elsaß-Lothringen in dem jeßigen Stadium und ohne Mitwirkung

der Einwohner dieser- Länder weiter festzulegen, als es in diesem Mos-

h ¡oente absolui rechilich nothwendig ist, die rechtliche Nothwendigkeit | beschränkt sih im Augenbli darauf, den Bewohnern dieser E, ichern ;

Ï alle Schuitte darüber hinaus halte ich fürden Augenblick für gewagt

ÿaatsrechilihe. Bürgerthum in Deuischland zu

und der politishen Klugheit nit entsprehend. Leßtere räth meiner

Ueberieugung nah, in unsiheren und unflaren Verhälinissen die

Schriite vorwärts auf das nothwendige Maß zu beïchränfken, das

Î Terrain zu rekognosziren, ih will nit sagen, zu experimentiren, aber

doch ersi sich dur die Betheiligten und durch die Dinge, die wir bis- 6er nicht mit voller Genauigfeit kennen, betehren zu lassen; was dort Was wvir den Elfässern jeßt also zu geben haben,

scin? T habe mich unbedingt für die leßtere Alternative von An-

daß die Elsasser sih mit dem Namen der Die Elsässer haben sich in ihrer zweihundertjährigen Zugehörig-

Ÿ teit zu Frankreih ein tüchtiges Stüci Partifularismus nach guter F deutscher Urt konservirt, und das is} der Baugrund, auf dem wir E meines Erachtens mit dem Fundamente zu beginnen haben werden; F diesen Partikularismus zunächst zu stärken, ist im Widerspruh zu F den Ericheinuagen, die uns in analoger Weise im Norden Deuts(- E land3 vorgelegen haben, jeßt unser Beruf. Je mehr sich die Be- E wohner des Elsaß als Elsasser. fühlen werden, umsomehr werden sie

cas Fraozoserth§um abihun. Fühlen sie sich erst vollständig è Elsasser, so sind sie zu logis®, um si nicht gleichzeitig als Deutsche zu fühlen. Der Name »Preußen« is nicht ohne Erfolg durch die künst-

F lien ih fann wohl sogar Jntriguen der französischen Regierung E in Franfreich verhaßt gemacht werden im Vergleih mit dem der Y Deutschen. . Daß die L G V LREMER, sie als Schüßlinge Frankreichs Preußen gegenüber dar- E zustellen.

ES8 war eine alte Tradition daselbst, nicht anzyerkennen, Preußen Deutsche wären, siets den Deutschen als solchen

Und so ist es gekommen, daß der Name Prussien in Frank-

N 1eih fast ctwas Verlepèndes hat, und überall, wo sie etwas Uebeles M von uns sagen wollen, da heißt es: le gouvernement Prussien D oder les Y fe: les Allemands. y Elsaß, so ßi

| Menschenalter hindur fortgeseßte Verdächtigung des preußischen Ÿ Namens von Seiten der französischen Regierung,

Prussiens, und wo fie etwas anerkennen wollen, da sagen Es is faum zu zweifeln, daß dem wir uns gegenseitig kennen, diese, ein

wenig wie

einigermak en

abgefärbt hat. Außerdem aber is es, wie ih Jhnen vorhin {on

| erivähnte, den Elsassern leichter, sich ihrer Abstammung als Deutsche

‘ewußt zu werden, als den Namen Preußen anzunehmen. Ullein

| dieser Grund würde schon für mich entscheidend sein. Was spätex im

Juteresse des Reichs im Interesse des Elsasses zu thun sein wird, dar- Uber wolien wir vor allen Dingen, denke ih, die Elsasser und Lothrin- ger selbst hören. Ehe wir weiter gehen , habe ih wenigstens das Be- dürfniß und muß i sagen , daß es mir in den Debatten , die ih bisher gelesen habe, doch nit mit hinreichender Anerkennung der be- rehtigten Unabhängigkeit eines jeden Volfksstommes accentuirt worden is habe ich vor Allem das Bedürfniß , die Meinung der Elsasser selbst kennen zu lernen. Wenn das Geseß ins Leben tritt, und, so weit ih berufen sein werde, dabei Sr. Majestät einen Rath zu ertheilen und diesen Rath im Bundesrathe geltend zu machen, so wird die erste Maßregel sein: die Unordnung der Kom- munalwahlen im ganzen Elsaß, welche am 6. August v. J. stattzu- finden batten und nicht stattgefunden haben. Die zweite Maßregel wird die sein, daß die Generalräthe gewählt werden nah dem alten französischen Gesehe, wona für jede : Kanton ein Generalrath ge- wählt wird, damit vir in den Departements Versammlungen haben, die Uns mit mebr Sachkunde als unsere dorthin geschickten Beamten Ausfunft darüber geben können, wo die Leute der Schuh drückt und" was sie für Bedürfnisse haben _Zch habe nicht das mindeste Beden- fen, so weit zu gehen, daß die Einennung der Kommunalbeamten ebenfalls der Wahl übertragen werde. Jch würdige vollkommen die Gefahren, die daraus entstehen können; ih fürchte mich aber noch mehr vor den Gefahren, die daraus entstehen, wenn die Zahl der Beamten, die wir dorthin {iden müssen, Über das Allernothwen- digste hinaus vermehr: wurde, Es isi ganz unvermeidlich; daß ein Beamter, der fremd ins Land bineinkoma.t; wenn auh mit dem da- zu erforderlihen Bildungsgrade, doch vielleicht nicht mit der breiteren Weltanswouung, die zu einer Neumission im neuen Lande erforderli i, hinlommt, daß der durch Mißgriffe pas, Verstimuiung hervorruf' , die mit den JTntentionen. der

egierung, die er ausführen sollte, durchaus in feinem Zusammen- hange stehen. Hat er einmal sich geirrt , so liegt es der menschlichen Natur wiederum zu nahe, dies nicht zuzugeben , sondern die Schuld in den Einwohnern zu suchen, und nicht in sich selbst; man bekömmt gegenseitig Denunziationen und Verdächtigungen gegen den Beamten auf der einen Seite und Beschwerden aus den Gemeinden auf der anderen Seite. Jh fürchte viel weniger, daß die uns noch abgeneigte

Stimmung dazu führen könnte , daß die Kommunalbeamten (. wenn sie vonm-den Gruretnden gewoäylr werden, gerayruiwer Tercen TönNnien

als ih unser eigenes !nvermögen fürchte, dem Lande überall geeig- nete Beamte liefern zu können.

Sollie sich diese Hoffnung täuschen , \o is es der Vortheil einer energischen und ents{hlossenen Regierung, daß sie kleine Feuer, die irgendwo aufgehen könnten, nicht fürhtet. Wie weit man außerdem in der Selbstregierung des Landes dur sich selbst wird gehen können, darüber getraue ih mich, kaum schon ein Urtheil auszusprechen, jeden- falls halte ich es rathsam, hier wie überall so weit zu gehen, wie irgend mit der allgemeinen Sicherheit des Reiches und des Landes verträglich sein wird.

Es ist das eine Aufgabe, vor die ih mich gestellt fühle, die mir ja in meiner bisherigen Lebensthätigfeit neu is und eine beschwer- liche, sehr shwierige, sehr verantwortliche Aufgabe, an die heranzu- treten für mich niht ohne Bedenken ist. Nachdem die Aufgabe, die ih mir bei Uebernahme des preußishen «auswärtigen Ministeriums gestellt habe, oder ih will sageo, die mir vorges{chwebt hat; die Herstellung des Deutschen Reiches in irgend einer Gestalt, in einer fürzeren Zei , als ih nach menschlicher Berechnung erwaricn fonnte und in vollerem Maße, als ih damals hoffte, zu erleben, sich erfüllt hat, betrachte ih meine politischen Ver- pflihtungen meinem Vaterlande gegenüber einigermaßen als ausgelöf, und wenn ich in diesem Stadium bei abnehmender Gesundheit und abnehmender Arbeitskraft vor einer solhen Aufgabe nicht zurück- shrecke, fo leitet mich dabei ein gewisses Gefühl der Ver- antwortlihfeit für das Schidsal der Bewohner dieser Provinz, wegen des Antheils, den ih an ihrer Loslösung von. Frank- reich babe; ich fühle mich berufen, ihr Advokat in dem neuen Staatswesen , dem sie beitreten, soweit es mir gegeben ist, zu sein und ich möchte sie ungern im Stiche lassen.

Zur Durchführung dieser Aufgabe bedarf ih eines entgegenkom- menden Vertrauens der ‘änder selbst, aber vor allen Dingen bedarf ih des vollen Vertrauens der Reichsbehörden , des Reichstages und des Bundesraths, die binter mir sichen, und in deren Namen ih dort zu handeln habe, und da bin ih genöthigt, der Spezialdebatte einigermaßen vorzugreifen. Den Ausdruck dieses Vertrauens vermisse ich in zwei Bestimmungen, die Sie unserer Vorlage hinzugefügt haben, ja, ih finde in denselben einen dezidirten Ausdru des Mißtrauens: das Eine ist die Verkürzung der Frist, für welche Sie uns Vollmacht geben wollen und für welche Sie Diktatur einführen wollen. Jn anderthalb Jahren, meine Herren, läßt sich viel Böses thun, aber nicht sehr viel Gutes schaffen! Ich habe behaupten hören, daß ersteres in denwneuen preußischen Provinzen einigermaßen der Fall gewesen sei, hauptsächlich aus der Ueberhastung der Thätigkeite mit der man vorgegangen isi; ich kenne die Verhältnisse niht genau genug, um über die Berechtigung dieser Klagen zu urtheilen, aber ih erlaube mir darauf aufmerksam zu machen, daß die Aufgaben ganz verschiedene sind. Dort handelte es sih darum, eine auf dynastischem

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