1871 / 26 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 Jun 1871 18:00:01 GMT) scan diff

Wenn ich endlich noch vorgreifen darf auf

nit fesistehende, von mir aber

elsaß - lothringishen Eisenbahnen , so beträgt der K

Anspruch genommen wird, 5 wenn es die Herren interessirt ,

Az0au 100 Meilen. Man nimmt nah den eutschen Bahuen gemacht sind, an, ren Eisenbahnstrecke durchs{chnittlich auf die

rechnen sind, also würde das 10 Millionen Thaler ergeben. J 5 Millionen Thalern zu reihen

Reichstages ganz

Die

Meine Herren! in Beziehung auf die beantworten, indem die die andern erst Staaten in dieser

daß Tontribution , soweit er nicht

Zahlungen aus den jeßt vorliegenden Geseßen reservirt werden muß;

in erster Linie verwendet wird, die ja, wie den Herren bekannt

und sobald irgendwie mit Sicherheit auf mehr gerechnet werden kant au zur theilweisen Tilgung der fünfjährigen fünsprozentigen Schaß- die auf Kündigung stchen. Jn

anweisungen,

dirte Anleihe bedarf es bekannti

auLzusprehen, und dieses Geseß dürfte, sobald die finanziellen Zu- flüsse soweit gediehen sein werden, unzweifelhaft

Ich kann das also vollkommen

verbündeten Regierungen, soweit ih jeßt von ihnen spre@en und sie in erster Linie und soweit liquide auf Grund der vorliegenden Geseße nicht zu leisten sind,

vertreten fann, liegt,

‘zu dem zu verwenden, wozu si

es sind ja Kriegsentschädigungs - Gelder also S@ulden, die zur Kriegsführung gemacht sind.

Bei der Berathung über den Geseßentwurf , betreffend von Beihülfen an die aus F triebenen Deutschen, nahm der Reichskanzler Fürst von Bis- marck nach dem Abg. Frhrn. von Patow das Wort: niht um eine Frage des gewöhnlichen Auslande, wie der Herr Vorredner im Anfange seiner Rede nachweisen zu wollen \chien,

die Gewährung

Es handelt \ich bier Scchuzßes der Deutschen im

Schuß der Art, wie man ihn etwa durch Androhung ‘eines Krieges

oder sonst eines Gewaltaktes ausüben fann, sondern es handelt \ich die ein Feind, mit dem wir bereits im Kriege der dieser Nation cigenthümlihen Grausamkeit und Gewaltsamkcit gegen diese deutsche Nation ergriffen hat.

um eine Maßregel , uns befanden, mit

Gerechtigkeit

der Kriegführung.

Der Kriêg war hier {hon im Gange; was darüber hinaus an das sollen wir, meine Herren ; der Gerechtigkeit hat fürwahr nit auf sich warten lassen. Es war meines Erachtens nicht unsere Aufgabe, deshalb, weil iFrank- grausam gegen die vertriebenen Deutschen bewiesen Herr Vorredner in Bezug auf eine

Vergeltung gehört, Gottes überlassen, und diese reih sich besonders hatte von Fällen wie sie der unglücklihe Frau angeführt hat,

Und Sie kennen sie ja meistens aus den Zeitungen es war also gerade aus diesem Titel Frankreich eine besondere Summe abzunehmen, R 2A ih habe mi bei Feststellung iese Schadloshaltung Deutschlands für alle Schäden, die wir dur den Krieg erlitten haben denn so viel Geld hat Frankreich gar nit, daß es uns

nicht unsere Aufgabe, sage. ih,

der Kriegskontribution bemüht,

vollständig ents{hädigen könnte

sammtheit hinauszubringen, wie es nach der Leistungsfähigkeit Frank-

reichs und na den Traditionen mögli war.

sein, als Theil die Deutschen

entzog sich- jeder Berechnunag.

der sie zahlen soll, möglich und die theiligten selbst \sich eine noch viel

dings sehr bedeutenden Schaden gemacht, den die sämmtlichen Ver- haben. Es war also meines Erachtens praktis{, im Ganzen

triebenen erlitten und wir famen wenn wir von Frankreich

und wenn wir die damals i E

Frage des Herrn Vorredners kann ich nur Staaten des vormaligen Norddeutschen Bundes ih nit unterrichtet bin über die Entschließungen, neuerlich mit dem Reiche verbundenen Deutschen Bezichung gefaßt haben. Was die Staaten des Norddeutschen Bundes betrifft, so sche ih es als selbsiverständlih an, der auf den Norddeutschen Bund fallende Antheil an der Kriegs-

zu üben gegen Frankreich, ist nach dem ganzen Verlaufe dieses Krieges noch weniger als sons in anderen Jede Regierung hat Recht und Gerechtigkeit innerhalb ihrer Grenzen zu üben; gegen Verleßungen des Rechtes

Es hâtte ja dem Gefühl mehr entsprochen, die Ent- \{châdigung für die gekaperten Schiffe und die Entschädigung der Aus- gewiesenen den Franzosen direkt zu überlassen. nicht praftisch, die Titel würden uns viel höher angerechnet worden sie in Wirklichkeit ins Gewicht fallen, und daran sind zum ganz exorbitanten Ansprüche der einzelnen vertriebenen Schuld. J erschlaffte in meiner Theilnahme, als mir die Ge- sammtansprüche im Belauf von einer Milliarde angemeldet wurden; ich erhielt schriftlihe Vorlagen mit angesehenen korporativen Unterschriften, aus der Kriegsentshädigung einstweilen eine Milliarde vorweg zu nehmen für die Entschädigung dieser Deutschen; die rihtige Summe Eine solhe Summe aber, die \ich jeder Berechnung entzieht, von Jemandem stets veranlasscn, sie so hoh zu veranschlagen wie Franzosen haben eben so sehr wie

eine runde feste Summe forderten,

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vorläufig erwähnte

Millionen Thaler.

raß zur für ein Bahnneß von 100 Meilen

ndeß wird es gelingen, für jeßt mit den wird {hon aus dem Grunde für jeßt nicht mehr verlangt, weil bis zum Wiederzusammentritt des

unmöglich mehr geliefert rverden fann, als was mit 9 Millionen Thalern zu bezahlen ist.

Auf die Anfrage des Abgeordneten Frhr. von Hoverbeck entgegnete der Staats-Minister

und es

Delbrü:

unbedingt für die liquide werdende um die Scbagzaniveisungen einzulösen, ist, von Zeit zu Zeit fällig werden, Beziehung auf die fun- ih eines Geseßes, um die Kündigung

vorgelegt werden.

bestätigen, daß es in der Absicht der

Zahlungen die Gelder

e ihrem Namen na bestimmt sind zur Zahlung der

rankreich ver-

nicht um einen

Dafür Fällen unsere Sache.

außerhalb hat sie das Mittel

fönnte ich Jhnen hunderte erzählen,

Summe , die niemals die volle

diese Summe so hoch in ihrer Ge-

und der Kenntniß des Geldmarktes

Es war dies aber

zu fordern, wird Denjenigen, ih und die Be- böhere Vorstellung von dem aller-

zu cinem besseren Resultat,

die allerdings noch Vorlage über die redit , der hier in Es handelt sick, um ein Eisenbahnneß von ziemlich Erfahrungen, die auf den Ausrüstung einer größe- Meile 109,000 Thlr. zu

t

stimmbaren Summen der Entschädigung der Ausgewiesenen und der Rhederei. direkt übernahmen, weil wir außer Stande waren, fie be- stimmt zu definiren. Tch wollte dies nur deshalb erwähnen, um die Debatte niht auf das Gebiet gelangen zu lassen, auf das der Herr Vorredner meines Erachtens im Begriffe war sie, zu führen, auf das des Gefübls, was ja in diesen Fragen mit Rcccht einer hohen Reiz- barkeit noch heute untexrroorfen sein darf nach den Grausamkeiten, die dort gegen unsere Landsleute begangen worden sind. Ih mö(hte die Frage nur behandeln im trocknen geschäftlichen Wege, wie können wir den Betheiligten am praktishsten helfen, obne die UuUslagen des Reiches und seiner einzelnen Bestandtheile größer zu machen, als die Lage der Dinge mit \ich bringt, oder mit anderen Worten, ohne unbere{- tigte Ansprüche zu berücksichtigen. Eine volle Entschädigung fann ja der Bürger eines Landes, der im Auslande Geschäfte ireibt und dur kriegerische Ereignisse zu Schaden fommt, niemals beanspruchen, er muß sich immer sagen, daß die Thätigkeit im Auslande mit mehr Risiko verbunden if.

…_ Das is ein Grundsaß, den wir vielfah in weiter entlegenen Ländern, wo der Rebtsschuß nit so stark ist, wie in den centralr europäischen, haben geltend macen müssen, die Geschäfte sind in de- Gremde oft lufrativer, werfen stärkeren Gewinn ab, aber bringen mehr Gefahren mit sich. Es handelt sich also meines Erachtens nit um eine Verpflichtung, die das Reich oder seine Mitglieder er- füllen, "sondern es handelt si{ch um eine Beihülfe, die einer ungewöhalichen Kalamität einer bestimmten Klasse von den deutschen Bürgern zugewandt wird bei einem Nothstand, der durch den Krieg, den das Reich geführt hat, indircft veran- laßt worden is, und wo wir thatsählih, ich will nit sagen, in Mits{uld sind, aber doch den Schaden mit verurs:cht haben dadurch, daß wir den Krieg geführt haben. Es war ein Theil der Kriegsleiden, aber ebensowenig, wie wir im Jnlande Alle entshâdigen können, die durch den Stillstand ihrer Geshäfte gelitten haben, ebensowenig und noch tveniger fönnen wir denen, die seit 20—30 Jahren mit Deutsch- land feine weiteren Beziehungen haben, als daß sie den gesandtschaft- zchen Schuß in Anspruch nehmen, alle Verluste entschädigen.

Nun fragt cs sich, wie kommen wir am wohifeilsten und gerech- testen zu derjenigen Leistung, die wir uns überhaupt auferlegen wollen, und da sind die verbündeten Regierungen der Ueberzeugung gewesen, daß diese Entschädigungen in der Hauptsache besser von den einzelnen Gliedern des Reiches würden getragen werden aus der- jenigen meiner Berehnung nah erheblichen und überwiegend erheb- lichen Quote, welche aus den französischen Kontribution8geldern, wenn sie , wie ih hoffe, alle eingehen , auf die einzelnen Staaten vertheilt werden wird, und daß die Aufgabe des Reiches sich darauf beschränkt, bis diese Vertheilung erfolgt ist und die Regierungen die Mittel dazu in Händen haben, einen erheblichen Vorschuß zu leisten, der, aus den gemcinsamen Mitteln herrührend, zugleich die Aufgabe hat, das na- tionale Jnteresse, was die Gesammth:it der Deutschen an dieser Sache nimmt , zu bethätigen , damit nicht die Verzögerung ‘der Ent- schädigung der Betheiligten den Eindruck mache, als fümmere sih ihr Vaterland nit in dem Maße um sie, wie ihre zum Theil sehr be- dauerlichen Umstände und Leiden ihnen Anspruch darauf geben. Es ist dies einer von den Fällen, wo ih cs für bedenklih halte, die Zah- lungen aus der allgemeinen Reichskasse zu machen, weil es meines Erachtens ganz unmösglich ist, die Begutachtung dessen, was zu zahlen sei, den Reich8bebörden zu Übertragen. Der Begutachtende wird da- bei mit seinen Interessen einer anderen Kasse angehören als der Zahlende, und es tritt ja da zu leit ein und ist auch nicht zu sehr zu tadeln, wenn Jeder aus dem gemeinschaftlichen Topfe sich verschafst, was er haben fann, und wenn der cinzelne Lokal- beamte bei einem Anspruch, den er sons zurückweisen würde, sich sagt, nun / es wird ja vom Reiche bezahlt und wir steuern dazu nicht nah Verhältniß bei. ITch will damit Niemanden anklagen. Das ist ja zu menschlich natürli; ih glaube, wir würden in unseren einzelnen Kreisen zu Hause ebenso verfahren ; wir sind etwas freigebiger, wenn es auf Kosten der Gesammtheit geht; als wir aus unserer eigenen Kasse zu sein pflegen, und deshalb glaube ih, daß die Begutachtung der Ansprüche und die Dispofition über die Kasse in einer und derselben Hand sein müssen. Begutachtet kön- nen diese Ansprüche meines Erachtens nur werden von den Lofal- behörden, von den Behörden der einzelnen Regierungen , die die Verhältnisse nach ihrer Kenntniß von dem ganzen Lebens- laufe und von der Stellung des einzelnen Mannes in Paris, in seiner Heimathbsgemeinde viel leichter zu erheben vermögen, als wir hier im Mittelpunkte cines Reiches von 40 Mil- lionen, Die Lokalbehörden sind die einzigen, die im Stande sind, si ein einigermaßen der Wahrheit nahe kommendes Bild von den Billigkeitsansprüchen, die dem Manne zur Seite stehen, machen zu kön- nen. Dem Reicde fehlen auch hier die Organe dazu, und es bleibt nichts anders übrig, als zu refurriren auf die Landesbehörden.

___ Ich möchte die Herren bitten, hier nur die geschäftlihe Frage ins Auge zu fassen: wird ein gern anerkannter Billigkeit8ansprucch sicherer, zweckmäßiger und gereckter befriedigt von d°n einzelnen Re- gierungen aus der Quote der Kontribution, die auf sie fallen wird, oder ist es nüßlich, die volle Befriedigung und nicht bloß den Vor- \{chuß auf das Reich zu übernehmen? Das Mitgefühl mit unseren Landsleuten, die Entschlosscnheit sie zu {Üßen, wenn sie ungerecht beeinträchtigt werden, sie zu entschädigen, insoweit die Billigkeit und das Geseß dem Bürger einen Entshädigungsanspruh an sein _Vater- land zuweist, ist in beiden Fällen und auf beiden Wegen dieselbe, und die verbündeten Regierungen sind sich dieser Pflicht und dieses Berufes eben so bewußt wie der Herr Vorredner, sie wollen nur dieser Pflicht auf einem Wege genügen, der ibnen prakiisher scheint, und ih möchte

einer Weise auch nur annäherd be-

es im Interesse des Geschäftes selbs empfehlen, daß Sie \sih an das System der Vorlage halten. Die Summen, die darin vorgeschlagen

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ja der Kriiif unterworfen, und was bier nicht gemeinsam sah, gor e kann aus den einzelnen Landeskassen gegeben werden. Die Kontribütionen, die in Frankreich zu Gunsten dieser Auñgewietetin chon im Kriege erboben worden waren, werden ihnen nach der Nor- sage dirckt zugewiesen im Sinne des Vorschusses ntcht eines von Seiten der Regierungen zu eistattenden Vois@usscs, soudera nur einer rascheren Leistung. Es waren dies ursprünglich 7 Milionen Francs. Wir hatten in Frankreich das System angenommen , auf jedes Departement, welches in unsere Gewalt gerieth, eine Million auszuschreiben zur Entschädigung für die ausgewiesenen Deut- shen. Jur Zeit, wo dies ausaeschrieben wurde, hatten wir die Gewalt erst in sieben Departements in Händen; als man nachher sah, daß die Ansprüche, die zu erheben wären, durch irgend welche während des Krieges ausgeschriebene Kontribution nie und nimmermehr erreicht werden würde, Und auch im Laufe der friegerischen Ereignisse, welche die ganze Aufmerksamkcit in Anspruch nahmen —, fand diese Maßregel eine weitere Durchführung nit und es blieb bei den 7 Millionen Franc®, die einkamen und die nun nach dem Vorschlage, den Jhnen die verbündeten Regierungen machen, um 2 Millionen Thaler, ean ich nit irre, erhöht werden sollen, um auf diese Weise den Antheil des Reiches an der Zahlung zu fon- ftituiren. Es waren jene 7 Millionen nicht sowobl eine Kontribution, die man erhob, weil man cin Recht auf Entschädigung anerkannte, sondern es war eine Repressalie und Krieg8maßregel, und ein Mittel, die Ruchlosigkeit des Verfahrens, welche vorlag, den Franzosen und der europäischen öffentlichen Meinung zur Anschauung zu bringen. ch erlaube mir, JFhnen nochmals die Annahme des Prinzips der Regierungsvorlage zu empfchlen.

Ueber die von dem Abg. Dr. Bamberger hervor- gehobenen Bedenken crklärte der TUrst-Reichskanzler:

Tch muß mich entschuldigen, wenn ih durch Uederhäufung mit anderen Geschäften verhindert gewesen bin, die von uns vorgelegten Motive näher einzuschen. Nach Maßgabe der Berathungen im Schoße des Bundesraths kann ich aber die Zweifel, die der Herr Vorredner im Beginn seiner Aeußerungen anregte, dahin feflitellen, daß die Bundesregierungen allerdings von der Vorausseßung ausgingen, daß mit dieser Leistang des Reiches die Entschädigungen und Unterstüßun- gen nicht erschöpft sein würden, daß sie aber das darüber hinaus- gehende Maß, was ich nach meinen bisherigen Eindrücen als das größere ansehe, der Erwägung der einzelnen Regierungen über- lassen wollten, die mit dea Verhältnissen der einzeinen Juteressenten vertrauter sein dürften. Wir würden wahrscheinli die Summe etwas böher bemessen haben, wenn wir der Meinung gewesen wären, daß es hiermit erschöpft wäre, eine Nichtung, in der ich persönlich nicht im Stande gewesen scin würde, zu votiren. E

Was nun die zu stcllenden Ainendewments anlangt, so bin ih außer Stande, heute shon mit einer bestimmten Acußerung den An- fichten der verbündeten Regierungen darüber vorzugreifen, und vor allen Dingen müßte man den Wortlaut der Amendements crs fennen. Th möchte aber doch davon abrathen, die Geschäfte der Centralbehörde des Reiches zu vermehren, wenn es nicht absolut durch die Natur der Geschäfte nothwendig is. Wir find im Augenblick in der Organisation unserer Centralbehörde nicht so weit vorgeschritten, daß wir Arbeitskräfte übrig hätten; im Gegentheil, das was uns jeßt obliegt, namenilich durch die Verwaltung in Elsaß- Lothringen obliegen wird, ist nach den vorhandenen Kräften kaum zu leisten, und eine solche Aufgabe, die ihre Fäden über das ganze Reich zu \spinnen hat, würde doch ohne neuen Anspruch an die Arbeitsêräfte meiner viel beschäftigten Mitarbeiter kaum zu verivirklichen sein.

Dem Abg. Miquél erwiderte der Fürst von Bismarck:

C ei hat mit der Klage begonnen, daß meine Auseinanderseßungen keine Klarheit in die Sache gebracht hätten; er hat aber sofort den Beweis des Gegentheils geliefert, indem er allerdings mit mehr Klarheit, als mir eigen gewesen is meine Meinung genau und korrekt wiedergegeben hat. Es ist allerdings meine Ansicht gewesen, wie ih das auch \chon, glaube ich, in meiner ersten Aeußerung hervorgehoben habe hiermit nicht einen Vorshuß habe ih den Ausdru gebraucht so ift es irrthümlih geschehen von Seiten des Reichs zu leisten, sondern einen Beitrag zu leisten, gewissermaßen eine Abscblags- zahlung, deren \chleunige Prästirung dadur bedingt wird, daß die einzelnen Staaten noch nicht in der Lage sind, die Aufgabe zu erfüllen, die wir ihnen zugedadt haben. Es is} auf diese Weise eine Theilung - der Aufgabe der Unterstüßung zwischen dem Reih und zwischen den einzelnen Staaten entstanden in dem System, wie der Bundesrath es sich gedacht hat, so daß ein Theil, und zwar der am raschesten zu a vom Reich getragen würde, die Vertheilung aber den einzelnen Staaten zu Überlassen, daß aber dasjenige, was dle einzelnen Staaten für ihre Unterthanen nach ihrer näheren Kenntniß der „Sache außer- dem noch für nothwendig halten, von ihnen geleistet würde. a

Ich halte dies auch für den bei Weitem zweckmäßigeren eg! troß der Ausführungen des Herrn Vorredners. Jh IAEE Pon Hause aus dafür gestimmt haben, die ganze Sache den a Staaten zu überweisen, wenn nicht der Vorgang mit den / La lionen Francs Kontributionen von Frankreich vorgelegen at ie hatten wir einmal für die Vertriebenen unter dem Titel erhoben, fie waren gewissermaßen erworben für die Leute durch die Art, wie sie ausgeschrieben wurden, und deshalb wollten wir sie ihnen niht wieder entziehen. Diese waren aber Reich8geld und konnten ihnen nur vom Reiche her zufließen, sie waren aber

füllen. Jch hätie nun gewünscht, daß der ganze Ucberresi, der nicht

s{chon in Kasse des Reiches zu diesem Bebuf eingezahlt war , den

einzelnen Reaierungen zur Deckung und Fesistellung Überwiesen wor-

den wäre. Von einzelnen Regierungen wurde aber der Wunsch gel-

tend gemacht, daß die Abschlagszahlung, die vom Reiche ausgehen soll

etwas veistärtt werden mögen, und wir sind den Wünschen diefer Re-

gierungen dadur entgegengekommen , daß wir sie au verstärkten,

und wenn ich auch nicht an der Geringfügigfeit der Summe, welcke

das Reich leistet , das Jnteresse , welches das Reich für scine Angehsö-

rigen hat, bemessen will, so wird doch durch die Zahiung der Beweis

geliefert, daß uns das Sch:lsal der Leute nicht gleichgültig ist.

Ih möê@te dech abiathen, dem Herrn Vorredner darin Glauben

zu schenkten , daß die Arbeit wirklich leichter ist , wenn sie centralijirt

wird y denn die centralisirte Arbeit roird ja ect beginnen , wenn die

Arbeit im Einzelnen, die als Unterlage nöthig is, geschehen sein wird ;

sie hat immer zur Unterlage die Arbeit, woelche, went die ein-

zelnen Staaten das Geschäft besorgten, an si genügen würde, die

muß vorhergeben der Centralisation und der Schöpfung neuer Organe

und Kommissionen. Wir würden gern die Sache übernehmen, wenn

wir niht das Gefühl hätten, daß uns die, Organe dazu

fehlen, und wenn wir sie uns aus der Privat - Kommission

zu verschaffen suchten, so glaube ih, wir gerathen auf die 25 Millionen-

Thalerklippe, die vorher \{chon angedeutet wurde. Redner widerlegt

meine Klagen über Ueberarbeitung damit, daß wir ja außer-

dem schon ret erheblich) mit der Nhederei zu thun haben und das

noch obenein dazu nehmen könnten. Das finde ih nit zutreffend. Gerade weil wir dieses umfangreiche Geschäft hon übernommen

haven und übernehmen mußten, wie ih gleid nachweisen werde, ist eine Vermeidung 10eitererer Aufbürdung dringend zu wünschen. Die Rhederei-Angelcegenheit kann der einzelne Staat nicht besorgen, dazu hat er die Organe nicht , dazu sind die Reich8sfonsuln und Agenten , die überseeischen Organe des Reiches unentbehrlih. Außerdem is diese Aufgabe des Reiches dort viel leiter, weil die Grundsäße {on fesi- gestellt find, und sie macht nit so viel Arbeit, wie diese zweite Nuf- gabe, wo bei Ermangelung festgestellter Grundsäße die Willkür und in Folge deren der Zweifel und stcts erneute Prüfung einen hr be- deutenden Spiclraum haben. Jm Uebrigen komt es ja sahlich auf eins heraus und ich bedauere meinerseit®, daß ih wiederholt hon ihre Zeit so_ in Anspruch genommen habe; gezählt wird immer aus dem- selben Topf, und ich sage nur : die einzelnen Staaten haben sicherere und näher liegende Organe zur Feststellung und Erkfundigung, um ein richtiges Urtheil zu gewinnen. Jh möchte daher nit , daß der Beitrag des Reichs erhödt würde; den Entschließungen der einzelnen Staaten können wir niht präjudiziren, die Vorausseßung in der der Bundesrath gehandelt hat, daß nämlich die einzelnen Staaten die unvollfommene Wohlthat noch vervollständigen woürden , ist ja zur Kenniniß der Regierungen gelangt, da ihre hiesigen Organe die ganze Sache im Bundezrath mit verhandelt haben.

Bei der Diskussion über den Gesehentwurf , betreffend den Ersaß von Kriegsschäden und Kriegsleistungen, ertlärte der Staats-Minister Delbrück nach. dem Abg: Benda:

Th hade zu bemerken , daß die von dem Herrn Vorredner an- geregte Frage auch in der Vorberathung der Vorlage im Bundesrathe erwogen ist. Man hat sich bemüht, feste Grundsäße aufzufinden, welche in das Geseg selbst aufzunehmen wären, um den Kom- missionen, die hier vorgesehen sind, als eine unbedingte Norm zu die- nen. Es hat dies indessen mit Rücksiht auf die große Vielgestaltig- keit der Verhältnisse nit gelingen wollen, und man hat das Beden- fen, welches ganz unzweifelhaft darin gefunden werden kann, daß die hier vorgesehenen Kominissionen nit nach gleihmäßigen Grundsäßen verfahren möchten, dadur für erledigt erahtet, daß man sich bewußt gewesen ist, daß der Bundesrath ebensowohl den Beruf, als die Pflicht haben würde, seinerseits darüber zu wachen, daß gleichmäßig verfah- ren wird , eventuell dafür zu sorgen , daß eine besondere Vertretung des Reichsinteresses bei den einzelnen Kommissionen stattfindet.

Hierauf ergriff der Reich8kanzler Fürst von Bismarck das Wort: L L

Jh möchte mir noch ein Wort erlauben. Es ist die Bitte um möglichste Beschleunigung dieser Berathung. Wenn irgendwo das Wort wahr is: »bis dat qui cito dat«, so trifft 8 hier zu. Bei der Störung aller Verkehr8verhältnisse, namentlich bei der gänzlichen Unterbrechung des Geldverkehrs ist es für die Betheiligten außeror- dentlich ‘\{chwer, sich durch Kredit die Mittel zum Wiederaufbau zu verschaffen, und ers wenn für die Mittel gesorgt ist, wird an die Arbeit gegangen werden können. Es sind außerdem noch manche Vorarbeiten erforderlih, ehe cs zur wirklihen Vertheilung der Gel- der fommen kann, namentlich die Prüfung der Jnteressen der Hypo- thekengläubiger, damit niht bei hochverschuldeten Grundstücken der Fall eintritt, daß Hypothekengläubiger bei zu hoher Auszahlung ausfallen fönnen. Es wird also immer, wenn das Geld bewilligt sein wird, noch eine Zeit lang dauern, ehe wir zur definitiven Aus- {üttung gelangen, wir würden einstweilen nur Vorschüsse zahlen können. Vorschüsse in kleinen Quantitäten aus Beständen, die si in den dortigen Kriegskassen befanden, habe ih mir erlaubt in der Hoffnung auf die Jndemnität, die Sie mir darüber unter diesen Um- ständen gewähren werden, sckon anzuweisen auf bestimmte geringe Prozentsäße der angemeldeten und bereits oberflählich geprüften Tor- derungen, wobei ich erwähne, daß die Summe von 57/000,000 Dr. die in den Motiven steht, die Sache nicht ershöpft, indem darin die gro- ßen Zersiörungen in der Umgegend von Meß, wo ganze Ortschaften verschwunden find, sih nicht darunter befinden. Der gänzliche Mangel an Geldverkehr hat zu vielfahen Klagen aus Elsaß bereits Anlaß gegeben , die französische Bank hat dort ihre Funktionen ein-

unzulänglih, um den Zwecf, den wir Alle haben wir sind ja nur Ez die Madalität det Ausführung verschiedener Meinung zu er-

gestellt und nicht wieder aufgenommen, dem Privatkredit {eint