R T I A E ai E L Et E R A E I H p A M T Ed T T E n iS. R n Si E R E i
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Die Jnhaber dieser Schuldbriefe werden hierdurch aufgefordert, dieselben nebst den dazu gehörigen, noch nicht fälligen Zinsabschnitten und den Zinsleisten innerhalb eines halben Jahres, vom Tage des Erlasses der gegenwärtigen Bekanntmachung an. gerehnet, bei der Herzoglichen Ablösungstasse-Verwaltung allhier einzureihen und da- gegen den Nennwerth dieser Schuldbriefe in baarem Gelde, sowie auch die laufenden Zinsen bis zum Tage der Kapitalzahlung, sofern diese innerhalb des geseßlichen halbjährigen Zeitraums erfolgt, in Empfang zu nehmen. Mit dem Ablauf des sechsten Monats vom Tage des Erlasses dieser Bekanntmachung an bört die Verzinsung der sämimnt- lichen ausgeloosten, obenbezeihneten Schuldbriefe auf.
Hiernächst wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß an dem“
obigen Ausloosungstage die am 11. Mai 1867 ausgeloosten und in- zwischen zur Rüctzahlung gekommenen Schuldbriefe der Ablösungs- fasse zur Ablösung von Grundlasten, nämlich: Serte A. Nr. 100. E Serie B. Nr. 161. 503. 613. 823. 1157. 1260. 1305. 1430. 1596. 1623. 1691. 1852. 2040. 2117. 2136 und 2161. Serie C. Nr. 59 173. 185. 245. 278. 314. 443 und 448 Serie D. Nr. 71. 74 und 125. Serie E. Nr. 306. 311. 377. 436 und 518. Serie F. Nr. 68 und 104 nebs den dazu gehörigen Zinsleisten und Zinsabschnitten, der geseh-
lihen Bestimmung gemäß, Vex brannt worden find.
Ferner wird darauf aufmerksam gemacht, daf: folgende bereits früber ausgelooste Schuldbriefe der Ablösungskasse, nämlich: I, l zur Ablösung von Grundlasten. Serie A. Nr. Serie B. Nr. 453. 549, 703. 1148. 1284. 1719. 1873. 1890. 1981. 2032. 2075 und 2155. Serie C. Nr. 246. 291. 310. 423 und 427. Serie D. Nr. 59. Serie E. Nr. 154. 332. 337. 368. 429 und 481 ; Serie F. Nr. 119 und 149; i IT. Schuldbriefe zur Ablösung von Brauberechtigungen: Serie C. Nr. 028. 029. 030. 031. 032. 033. 034. 042. 047. 050. 052. 068. 0106. 0113. 0115. 0116. 0118. 0124. 0126. 0128. 0138. 0142. 0165. 0172 und 0179; Serie D. Nr. 0221. 0222. 0224. 0225. 0236. 0237. 0242 und 0249; Serie E. Nr. 0267. 0271. 0286. 0289. 0296. 0297. 0311. 0312. 0319. 0332. 0333. 0335. 0338. 03438 0344. 0347. 0348. 0364. 0365. 0366. 0368. 0369. 0371. 0388. 0404 und 0409; Serie F. Nr. 061. 070. 071. 088 092. 099. 0103. 0120. 0125. 0130. 0134 und 0135; bis jeßt zur Einlösung bei der Ablôösungskasse-Verwaltung noch nit präsentirt worden sind, und es werden daher die Jnhaber derselben zu deren Einlösung mit dem Bemerken aufgefordert, daß die Ver- zinsung dieser Schuldbriefe bereits aufgehört hat. ; Endlich wird zur öffentlihen Kenntniß gebracht, daß die am 1. Mai 1867 fällig gewordenen Zinsabschnitte (11. 6) zu den Renten- briefen Serie C. Rr. 401 und 459, Serie K. Nr. 270, Serie F. Nr. 128. 141 und 069 bis jet zur Einlösung nicht präsentirt wor- den sind und daher wegen Ablaufs der vierjährigen Frist nunmehr ihre Gültigfeit verloren haben. Gotha, den 11. Mai 1871. E Herzoglich sähsisches Staats-Ministerium.
[1680] Márkisch-Posener Eisenbahn.
Diejenigen Aktionäre der Märkisch-Posener Eisenbahngesellschaft, welche die- am 12. April 1869 ftatutenmäßig ausgeschriebene Voll- zahlung, bezüglich die am 8. Mai und 28. September 1867, 3. Sep- tember und 15. Dezember 1868 ausgeschriebenen Ratenzahlungen, auf die von ihnen gezeihneten Stamm- uud Stamm-Prioritätsaftien bisher nicht geleistethaben, werden hierdurch nach Maßgabe des §F.18 des Statuts vom 25. März 1867 und der in Spezialfällen bereits ergangenen, in der IIT. Jnftanz bestätigten Judikate der zustäudigen Gerichte I. und II. Jnstanz zu Guben und resp. Franfkfuct a. O. aufgefordert, nun- mehr bis spätestens den 15. Juli die sämmtlichen rückständigen Raten der gezeichneten Aktien nebst 6 Prozent Verzugszinsen von den be- zeichneten Einzahlung8terminen ab bei unserer Hauptkasse in Guben gegen Empfangnahme der Original-Aktien einzuzahlen.
Die Nummern der Quittungsbogen sind die folgenden :
Stamm-Aktien.
6481 bis 6922. 6933 bis 6936 6967 bis 6986. 7015 bis 7024. 7029. 7030. 7033. 7034. 7037 bis 7042. 7045 bis 7067. 7072 bis 7111. 7120 bis 7124. 7159 bis 7162. 7167. 7169 bis 7173. 7175. 7176. T7179. T7201. 7203. 7204. 7207. 7212. 7213. 7216 bis 7223. 7226 bis 7235. T7322 bis 7347. 7358 bis 7373. 7404 bis 7409. 7436 bis 7445. 7556 bis T7561. 7622 bis 7633. 7664 bis 7669. 7682 bis 7685. T7702 bis 7713. 7716. 7717. 77683. 7772 bis 7775. 7780. 7781. 7807. 7821 bis 7826. 7848. 7849. 7858. 7859. 7861. 7862. 8022 bis 8043. 8174. 8175. 8262. 8266 bis 8274. 8281 bis 8286. 8291 bi# 8301. 8310 bis 8326. 8337 bis 8347. 8350 bis 8357. 8360 bis 8365. 8368 bis 8375, 8382 bis 8419. 8422. 8423. 8430 bis 8452. 8457 bis 8466. - 8483 bis 8490. 8503. 8504. 8510 bis 8533. 8542 bis 8547. 8552 bis 8579, 8582 bis 8674. 8691 bis 8718. 8799 bis 8819. 8826 bis 8900. 8909 bis 8932. 8945 bis 8977. 9002 bis 9015. 9064 bis 9067. 9072 bis 9079. 9100. 9101, 9104 bis 9107. 9110 bis 9119. 9136. 9137. 9144 bis 9147. 9152 bis 9157. 9198 bis 9205. 9208 9209. 9228 bis 9247. i
Il Stamm-Prioritäts-Aktien.
3241 bis 3461. 3467. 3478 bis 3487. 3502 bis 3506. 3509, 3511. 3913 bis 3515. 3517 bis 3519. 3521 bis 3529. 3533 bis 3553. 3557. 3576. 3592 bis 3595. 3597 bis 3601. 3645 bis 3654. 3660 bis 3664. 3680. 3681. 3684, 3696 bis 3700. 3756 bis 3758. 3789 bis 3794.
4
3810 bis 3812. 3819. 3820. 3829 bis 3834. 3836. 3858. 3859. 3876 M
bis 3878. 3888. 3890 bis 3895. 3970 bis 3980. 4046. 4086. 4087. 4099
bis 4092. 4095 bis 4098. 4103 bis 4110. 4116 bis 4120. 4122 big 4125. 4127 bis 4129. 4131 bis 4134. 4138 bis 4155. 4157. 4161 biz E
4210, 4215 bis 4217. 4220 bis 4233. 4235 bis 4271. 4280 bis 4291. 1838 E bis 4339. 4342 bis 4374. 4379 bis 4385. 4390 bis 4404. 4417 jz Ÿ 4423. 4448. 4449. 4452 bis 4455. 4466 4468. 4469. 4471 bis 4473 4484. 4488. 4489. 4492 bis- 4494. 4515 bis 4518. 4520. 4530 biz Y
4171. 4174 bis 4178. 4187 bis 4190. 4196. 4199. 4200 bis
4539. 6001. ¿ Guben, 30. Mai 1871. Der Verwaltungsrath der Märkish-Posener Eisenbahngesellschaft,
[1723] Stettiner Maschinenbau-Aktien- Gesellschaft »Vulcan«. Die Dividende unserer Aktien pro 1870 und zwar mit: 12 Thlr. 24 Sar. pro Stück Stamm-Aktie und 16 Thlr. pro Stück Prioritäts-Stamm-Alktie, ist am 1., 3. und 4 Juli dieses
lieferung des Dividendeuscheins
Nr. 14 der Stamm-Aktien und
Nr. 5 der Prioritäts-Stamm-Aktien in Empfang zu nehmen.
zufügen.
später nur in unserm Comtoir in*Bredow ausgezahlt. Stettin, den 2. Juni 1871. Der Verwaltungsrath. gez. Ferd. Brumm. Rahm. Meßtenthin
Verschiedene Bekanntmachungen.
[1692] Preußische Hypotheken-Aktien-Bank. Die Herren Aktionäre unserer Bank werden zu der am 17. Juni d. T, Mittags 1 Uhr,
im Bankhause Wilhelmsstraße Nr. 62,
anberaumten ordentlihen General-Versammlung — §. 38 des Statuts l
— ergebenst eingeladen. Die Tagesordnung bilden: R der Geschäftsbericht und die Bilanz pro 1870, b) Wahl von Mitgliedern des Kuratoriums. Berlin, den 31. Mai 1871. Haupt- Direktion.
[1551] Norddeutsche Lebens-Versicherungs-Bank auf Gegenseitigkeit.
Auf Grund des §. 7 und in Gemäßheit der §F. 26 und 27 de Statuts laden wir die Herren Besißer von Antheil-Certifikaten du Norddeutschen Lebens - Versicherungs - Bank auf Gegenseitigkeit zu de ,
art
Sonnabend, den 17. Juni cr., Nachmittags 5 Uhr,
in dem Geschäftslokale der Bank, Leipzigerstraße 125 zu Berlin, statt- i findenden Seneralversammlung der Certifikat - Besißer hierdurch er- :
gebenst ein. (a 411/YŸ)
Tagesordnung.
Bestätigung der zwei Verwaltungsraths - Mitglieder , wel{e an | Stelle der während ihrer Funktionszeit aus dem Verwaltungsrathe 4
Ausgeschiedenen gewählt sind. Berlin, den 17. Mai 1871. Der Verwaltungsrath.
[1714] Neue Dampfer-Compagnie in Stettin. “— ZU einer außerordentlichen Generalversammlung am Montag, den 19. Juni d. J.¡ Vormittags 10 Uhr,
im Schieds8gericht8zimmer des hiesigen Börsenhauses, laden wir dice} Herren Aktionäre unserer Geellschaft unter Hinweis auf §. 3, 10 und|
12 unseres Statuts hiermit ein. Tage®Lordnung: Wahl eines zweiten Direktors. Der Verwaltungsrath.
Breslauer Diskonto-Bank
[1575] Friedenthal & Co.
Der unterzeichnete Aufsichtsrath beehrt \sich die Herren Kom- |
manditisten zu einer außerordentlihen General-Versammlung auf Freitag, den 23. Juni 1871, Nachmittags 4 Uhr, im fleinen Saale der neuen Börfe
ergebenst einzuladen. _ Tagesordnung: Antrag des Aufsichtsraths, das Kapital det Kommanditisten um zwei Millionen Thal.r, also auf 4 Millionen Thaler zu erhöhen.
Die Legitimation zur Stimmberechtigung in der General-Ver
sammlung fann nur in der, in den §F§. 40 bis 42 des Statuts vor
geschriebenen Weise geführt werden. _Die Jaterimsscheine oder Aktien können im Seshäftslofale der Gesellshaft, Junkern straße Nr. 2) oder in Berlin bei der Direktion der Disfonto-Gesell' schaft und bei Herrn S. Bleichröder
depouirt werden.
In den Attesten über die ecfolgte Deposition müssen die depo nirten Aktien oder Jnterimsscheine nah Stückzahl und Nummern verzeichnet sein.
Breslan, den 21. Mai 1871.
i Der Aufsichtsrath. Heimann. Molinari.
Hier folgt die besondere Beilage
Jahres im Comtoir des Herrn i J. F. Bräun lich hierselbst, DampfschisffboUwerk Nr. 2, gegen Aus, |
Ein Verzeichniß der Nummern nach ihrer Reihenfolge is bei, E Die an obigen Tagen nicht abgehobenen Dividenden werdey :
Besondere Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats- Anzeiger. „F 9, bom 3. Juni 187E
Fnhalts-Verzeichniß: Das Dienstgebäude des Generalsabes
der Armee zu Berlin.
— Zur Geschichte der Straßburger Universität.
— Das Kyllthal. Gas Aus den Berliner Bildhauerwerkstätten. 1V.
Das Diensigebäude des Generalstabes der Armee zu Berlin.
Das neue Diensigebäude für ven Generalstab der Armee zu Berlin ist auf dem fiskalischen Grundstücke am Königsplaye, zwischen dem Krollschen Etablissement und der nah Mogbit führenden Spreebrücke, an der Moltke- und der Herwarth- Straße und in unmittelbarer Nähe der Bismarck- und Roon- Straße gelegen. Es besteht aus drei, einen großen Hof huf- eiscnförmig umschließenden Straßenfronten und aus einem in der Mitte der vierten Seite liegenden Stallgebäude, welches dem zur etwa erforderliwen Erweiterung des Baues reservirten Terrain zugekehrt ist, Die Hauptfaçcade ist nah dem Königsplaye gerichtet, hat 287 Fuß Länge und zählt 25 Fenster; die in der Moitkestraße ist 198 Fuß mit 15, die in der Herwarthsiraße 174 Fuß lang mit 13 Fenstern Front. Das Gebäude enthält ein 11 Fuß hohes Kellergeschoß, ein 14 Fuß hohes Erdgeschoß, cin 16 Fuß hohes erstes und ein 147 Fuß hobes zweites Siockwerk , ein drittes jedoch nur auf den beiden Hauptfronten am Königsplaze und in der Molike- traße, welche einen trefflichen Ueberblick über das neu zu er- rictende Siegesdenkmal und bis an das Brandenburger Thor und in die Königgrägzerstraße darbieten.
Das Kellergeschoß enthält außer den zu den Dienstwohnun-- ‘gen gehörigen Waschküchen und Aufbewahrungsgelassen die
Räume für die Centralheizung des ganzen Gebäudes, welch durch eine Mitteldruc-Wasserheizung in vier Systemen, zu ie zweien vereinigt, bewirkt wird. Die Heizröhren führen in ver- \teckt das Mauerwerk durchziehenden Kanälen nach den in den Zimmern aufgestellten eisernen Cylinderöfen, denen durch Lactk- farbenanstrich und Zinkverzierung ein gefälliges Ansehen gegeben ist. Korridore und Treppen werden zwar nicht besonders geheizt, erhalten aber durch die stete Ver- indung mit den geheizten Räumen eine angemessene Tempe- ratur. Jm Kellergescoß befinden sich die Räume für die Druckerei, die Buchbinderei und die Presse, die Gelasse zur Aufbewahrung von Kisten, Instrumenten und Lithographen- steinen, sowie die zur Aufstellung von Gas- und Wasser- messern.
Das Erdgeschoß enthält außer einer Dienstwohnung die Räume für die kriegLgeschichtliche und die geographische Abthei- lung, sowie die Plankammer. Sämmtliche Diensträume des Keller- und Erdgesct osses sind zum nachdrückiicheren Schuße der fostbaren Sammlungen von Dokumenten, Plänen , Karten, Büchern und Jnstrumenten gegen Brandschaden überwölbt.
__Im ersten Stock des Gebäudes befinden sich, und zwar in dessen kleinerem, nah der Front der Herwarthstraße zu gele- genen Theile, die Bureaux der zweiten Abtheilung des General- stabes , der Eisenbahn - Abtheilung , Zimmer für Kanzlei , Ne- gistratur und Expedition und einige Lesezimmer.
Der größere Theil des ersien Stockwerkes in einer Aus*- dehnung von 30 Fenstern Frout is zur Dienstwohnung für den Chef des Generalstabes der Armee, Grafen von Moltke, hergestellt worden. Die Wobnung entbält außer Wirthschafts- Und gewöhnlichen Wohnzimmern ein Vor- und ein Arbeit s- zimmer , Adjutantenzimmer und eine Reihe von Gesellschafts- räumen und größeren Sälen. Ein geräumiges Vestibul und eine entsprechende Haupttreppenanlage führen von der Unter- fahrt am Königsplaße zu diesen Repräsentationsräumen und
“bilden so einen besonderen Aufgang zu der Wohnung des Chefs
_Das zweite Stockwerk enthält die Räume für die erste Ab- theilung des Generalstabes, für die trigonometrische und die topographische Abtheilung , sowie einzelne Bureaux und die
_ großen Säle für die Zeichner, Kupferstecher, Lithographen,
Pantographen und Jngenieur-Geographen.
Das dritte Geschoß in den Mittelbauten der beiden Haupt- fagaden umfaßt gleichfalls große ZJeichensäle sowie Räume zur Aufbewahrung von Büchern, Mappen und Instrumenten. Sämmtliche Stockwerke sind durch zwei massive Haupt- und zwei ebensolche Nebentreppen sowie durch breite und belle Korri- dore verbunden, welchen durch Luftkanäle von den im Jnnen- hofe befindlichen Gartenanlagen frische Luft zugeführt, die ver- dorbene aber durch Ventilation8öffnungen wieder entzogen wird. Das ganze Gebäude ist mit einer Gas- und Wasserleitung ver- sehen, deren erstere in den Diensträumen allerdings nicht für
gewöhnlich, sondern nur in außergewöhnlichen Qeiten zur An- wendung kommen soll. S y
, Die innere Aubstattung der Räume is eine durhweg be- scheidene. Da bei dem schnellen Ausbau und der frühen Be- nußung des Gebäudes eine völlige Austrocknung nicht zu er- möôglihen war, so mußte von ciner Tapezierung Abstand ge- nommen und konnten die im Kalkpußt hergestellten Wände nur mit einfachem Leimfarbenanstrih versehen werden ; nur die zur Repräsentation bestimmten Gemächer des Chefs find etivas reicher ausgestattet und durch Malerei und Stuckverzierungen in verschiedenen Nüancen dekorirt.
In besonderer Weise is das Arbeitszimmer des Grafen von Moltke hervorgchoben und mit einem bunt gehaltensn Gigurenfries geschmückt, der — von der Hand des Historien- Malers von Heyden gefertigt — in sinnreicher Weise die Entwike- lung der Waffenkunst darstellt; namentlich treten aus demselben die Epochen der Katapulte, der Armbrust und des Bogens, der Streitaxt und des Schildes, der ersten Feuerwaffen hervor, an . welche sih dann die Figuren aus dem Zeitalter König (riedrich IL, um diesen gruppirt, und endlich solche aus den neueren Kriegen anreihen ; den Schluß bilden eine Mitrailleuse und cine Kampfesscene zwischen preußischen Grenadieren und Jágern und französischen Quaven und Turkos.
Eines der Gesellschaftszimmer is durch zwei Landschaften von G. Pflugrad geziert; die Übrigen Wand- und Deckenmalereien in den Sälen sind in würdiger Weise vom Maler Richter ausgeführt. e
_Für die äußere Architektur des Gebäudes ist im Allge- meinen der Backsteinrohbau in hellem Farbentone gewähit. Ueber der Plinthe des Baues erheben sich Erd- und erstes Ge- {oß, nur von rundbogigen Fensteröffnungen durchbrochen ; auf diesem Unterbau steigt im zweiten Geschoß eine Pilaster- stellung empor, welche das Hauptgesims trägt. Der Mittelbau am Königsplag zeigt Über der Unterfahrt im ersten Stockwerk cine Säulen- und Pfeilerstellung, über welcher im zweiten eine mit Archivolten überdeckte offene Loge folgt, an deren gemalten Rückwänden oberhalb der Fenster die Reliefportraits von den Königen Friedrich IL, Friedrich Wilhelm IV. und des jeßt re- gierenden Kaisers und Königs Majestät in Medaillon- form vom Bildhauer Calandrelli ausgeführt sind. Der Mittelbau in der Moltkestraße zeigt im zweiten Geschosse eine ähnliche Architektur, während die beiden unteren nur mit einem Einfahrt®sportale geziert sind. Ueber dem orna- mentirten, von Konsolen getragenen Hauptgesimse der Vorder- fronten erhebt sih eine Ballustrade , hinter welcher sich die flacen ZJinkdächer verbergen. Jene ist an den Ecken mit Adlern, 1n der Mitte der Fronten mit Sandsteinfiguren-Grup- pen gekrönt. Die eine derselben — vom Bildhauer Moser aus- geführt — stellt die zum Kampfe ermuthigende Minerva zwischen zwei sich rüstenden , die andere — vom Bildhauer Schaper — eine lehrende Athene zwishen zwei studirenden Kriegern dar. Auch deuten sonstige allegorische Verzierungen in gebranntem Thone an Friesen und Fensterfüllungen, wie Helme, Adler, Lorbeerkränze , Palmen- und Cichenzweige auf den Zweck des Gebäudes hin , dasselbe auch in sciner äußeren Erscheinung zu einer zwar einfachen, aber würdevollen Monu- mentalität erhebend, — ein Eindruck, zu welchem der Unter- schied der hellgelb verblendeten, glatten Façgadenflächen von den warmén Farbentönen- der röthlich-grauep, fceistehenden Pfeiler, Säulen und Portaleinfassungen nicht am wenigsten bei- trägt. Die Architektur der Hof - Fagaden i} zwar der der Borderfronten analog, do bedeutend einfacher dur{geführt.
Das die vierte Seite des Baues einnehmende Stall- und Remisengebäude besteht aus einem zweistöck1gen Mittelbau und zwei cinsiöckigen Seitenbauten ; cs enthält mehrere Wagenremi- sen, die nothwendigen Stallungen , die Kutscherwohnung und die erforderlichen Futterböden , welce durch cine offene Gallerie miteinander verbunden sind. Das Junnere is seinem Zweck entsprechend einfach und s{mucklos; nur der für die Pferde des Chefs bestimmte Stall mit sechs8 Ständern i} dekorativ ausgeführt, und der obere Theil der Wände mit Wappen und Medaillons ges{mückt und durch einen farbigen Fries aus Vayence geziert. Anpflanzungen von wildem Wein bedecken den unteren Theil der äußeren Wandflächen, umranken die, kleinere Höfe abschließende Veranda und erhöhen durch ihre frishen Farben den Reiz dieses zierlichen Baues.