1871 / 35 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Jun 1871 18:00:01 GMT) scan diff

Garde-Jäge

Nr. 20, zum Port. Fähnr. befördert.

D Loebbecke, 3. Niederschle). Jnf. Regt. Nr. 50, mando als Adjut. bei dem stellve V Armee - Corps entbunden und zu \ Briesen, Sec. Lieut. vom Lt. befördert. è in das Garde-Shüßen- Res. Landw. 1. Bat. (Bremen) Res. des We

Magdebur

v. Sydow H Bat. verseßt. Bat. Barmen Nr. 39,

zum Pr. Regt. Nr. 8, Wachim. vom Vize - Wachtm. vom Seatid fl L Viz, Wachtm vom lo ize - m.

E Sec. L. E Kav. des

ndwo. Regts. Nr. 16, aumann)/ Ta 3. Westfäl. Landw. Regts. Nr Braun, Klehe, Se 82, im stehenden Heere

bschiedsbewilligungen. R Gen. Lieut. z Disp , General des V. Armee - Corps, berst-Lieut. und Abtheil. Chef im (vertret. Commdr. der 17. Juf. Brigade, zuleßt Oberst und Conuimdr. 3 Commdr. der 18. Jnf. , Disp, fecüher Obersft- Westpreuß. Gren. Regt. Nr. 6, 3. Tholzig, Oberst z. dr. im 1. Westpreuß. der 20, Inf. Brigade, t Major und ctatôm. Stab®- 1 3+ Z. Inspecieur der Ersaß- Urmee-Co1ps, V. Kräwel, Gen. Maj. a. D Kommdt. von

Nr. 39, zum

Kay. befördert. Inf. Reats. Nr. diesem Regt. ge

A W S 4 [lyver rmee/ z. Z. stellvertret._ v. Bosse, Oberst z. Disp. 3 Großen Gen. Stabe, z. Z v. Stahr, Gen. Pomm. J Brig., v. Lieut. und Bats. Comm stellvertcet. Commdr. Oberit-Lieutenan

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v. Wnuck/, zuleßt von der

tret. fommandir. uleßt O

Je Disp ; r 14, z. Z. stellvertret.

nf. Regts. Obe 1

Stern-Gwiazdcwsfi dr. im 1. Westlp der 19. Jnf. Brig., v.

isp, zuleßt t und Bat. Comm

Hren. Regt. Nr. v. Richthofen, offizier im Schles. Eëcadror 8s des V. leßt Commdr. der 5. Art. unier WBecseßung in die v. Ciesielsfi, der 7. Div, z. Z Corps, Schumann, Loc Unf Cofsimdeur

ellcertr. Commdr. Disp. zule Ulanen - Regt. Nr. 2

osen, dieser stellten Offiziere, Commdr.

rig, 3: Z- ] Kategorie dex z. Disp. ge Disp, zuleßt Gen. Lt. u der General des VII. Armee- zuleßt Oberst und Commdr. 0+ Z/10yw.1“ gurtpr ie - Regiments

Gen. der Inf. z. | stellvertr. Kommandiren Gen. Mai. a. Dip. : des 3 Weftfälishen Jnfanter Nr. 16, z. Z. stellvertretender Commandeur der 26. Jnf. - Brigade, v. Gilshaußen, Gen. Maj. z. Disp, zuleßt Oberst und Commdr. des 2, Oberschles. Jnf. Regts. Nr. 23, z. Z 27. Inf. Brig, v. Shaumburg, Oberst z. Disp., zuleßt Ob. Lt. u. Commdr. des 8. Ulan. Regts., z. 8. 28. Inf. Brig. sämmtl. von ihren gegenwärtigen Stellungen entbun- den und in das Jnaktivitäts-Verhältniß zurückgetreten.

Sn der Marine.

-— E WLWIWR, '

. stellvertret. Commdr. der

stellvertret. Commandeur der

L 9 E E Let ugen 2c. en 6. Juni. Hassenpflug, Kapit. Lt, zum Korv. Kapit. Stempel, Lt. z. See, zum Kapit. t, M M z. Sec, zum Lt. z. See, befördert. Ausrüst. Direktor bei der Werft in Wilhelmshaven, Rodenacker, v. Kall, Kapit. Lts, zu Comp. Führern bei der Werft-Div. ernannt. Georgi, Dietert, Augustin, Frhr. v. Senden-Bibran, Lts. See, ersterer als Lehrer, leßtece drei als 2 E S Fd Le ar ommdo. als Jnspektions-Off. bei der Marine-Schule entbunden. B. A Gie Uit en L

Siewert, Lt. z. See, der s{lichte Abschied

Nichtamtliches.

Deutscphes Nei.

Potsdam, 13. Juni. Am heutigen Tage empfing unsere Stadt die aus den Felde zurückkehrenden Tru ee n Garnison in festlihem Einzuge. Nicht nur die Straßen, durch welche der Einzug erfolgte, sondern auch alle übrigen

Haus einen reihen Schmuck an

Gr. v. Haugwiß, Unter-

Donner, Korv. Kapit. , zum

Inspektions-Offiziere, zur

v. Kyckbusch ee; von dem

, Bt. g S

Den 3. Juni.

Stadttheile hatten Haus für Flaggen, Kränzen und Guirlanden angelegt. via triumphalis waren von dem an der Westseite belegenen Brandenburger Thor aus bestimmt: Die Branden - die Un ber More DA On ie an der Nordseite de önigliven Schlosses bele Straßen, so daß der Einmarsch L as Sdloß b Viae das Brücportal in den Lustgarten exfolgte. Die Aufftellung der Garnison - Truppen hatte {on nfanteri bestehend aus dem 1. Garde-Regiment zu ug dex Garde-Jägern, auf der Brandenburger Chaussee in rechts ab- marscbirten Sektion8kolonnen ; die der Kavallerie, bestehend aus den Garde8-du-Corps, Garde-Husaren und dem 1. und 3. Garde- Ulanen - Regiment, auf der Bornstädter Chaussee. Tommandirte Se. Königliche Hoheit der Prinz Albr

als ältester Brigade -Commandeur. die Truppen zu be

ur eigentlichen

Hohewegstraße, dann

erum durch

begonnen ,

Das Ganze 1z Albrecht (Sohn), Um in dieser Aufstellun stät der Kaiser niglichen Hoheit oheiten den

ppe! rüßen , begaben Se. Maje und König, begleitet von Sr. Kaiserlich Kronprinzen und Ihren Königlichen

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r-Bat., unter Verseßung zu 3. Brandenburg. Inf. Regmt.

auptm. und Comp. Chef vom seinem gegenwärtigen Kom- rtretenden General-Kommando des einem Regiment zurü g. Dragoner - Regrfit. Nr. 6, ec. Lt. vom 1. Westfäl. Hus. v. Eynern, Hoffmann, Hanseat. Landw. Regts. sifäl. Ulanen - Regts. Nr. 5 Res. Landw. Bat. Barmen 1. Bats. (Soest) 3. Westfäl. Vize - Wachtin. vom 2. Bat. 16, zum Sec. Lt. der Landw. c. Lts. von der Res. des 2. Hess. ¡ und zwar als Sec. Lts. in

rinzen Carl, Friedrich Carl und Albrecht nebst glänzendem Gefolge, Allerhöchstsich vom Schlosse aus MURN Me LEPY, straßen nach dem Brandenburger Thor. le Begrüßung Sr. Majestät Seitens der Bevölkerung war auf dem ganzen Wege eine überaus begeisterte und freudige, ¿N die Erwiederung der Truppen auf den M nere n Zuruf ihres Kriegsherrn. Nachdem Se, Majelkei an Ba ruppen, welche hiecbei ihre Aufstellung nicht gener E r ent- lang geritten waren, kehrten Allerhöchstdieselben in der Nich- tung nah dem Schlosse zurück, wobei si aud Zire Le und Königliche Hoheit die Kronprinzessin in der Uniform Ihres Leib-Husaren-Regimentes und Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm, Seconde-Lieutenant im 1. Garde-Regiment zu Fuß, bei Sr. Majestät befanden, währed Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz und Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen Carl und Albrecht à la suite des 1. Garde-Regi- ments verblieben waren. Unmittelbar nahdem Se. Majestät den Rückweg angetreten hatten, seßten sich die Truppen in Be- wegung, an ihrer Spiße Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht Sohn. Am Brandenburger Thor, vor dessen Außenseite die Vertreter der Stadt, die Schügengilde und die Gewerke Auf- stellung genommen hatten, wurde Se. Königliche Hoheit von dem Ober - Bürgermeister, Geheimen Regierungs - Rath Beyer mit folgender Anrede begrüßt: L Ob | »Im Namen der städtishen Behörden Potsdams habe ih die Ehre, Ew. Königliche Hoheit ehrfurhtsvoll zu begrüßen und ein herzlih inniges Willkommen zuzurufen den ruhm- und sieggekrönten Truppen, die mit Ew. Königlichen Hoheit die hei- mathliche Stätte jeßt wieder betreten. Schwer und blutig waren die Kämpfe, die sie gekämpft, in denen sie unverwelk- liche Lorbeeren gepflückt, zahlreich und s{merzlich auc die Opfer, die sie gebrach, und mit Wehmuth und Trauer gedenken wir der theuren Todten und all derjenigen Tapfern, die nurkrank und sieh dieHeimath wiederschen! Je tiefer tp ser SHmerzund unsere J.r00AuF" Vis Dankes, das mit den Lebenden uns verknüpft, um so mächtiger fühlen wir uns gedrungen, Alle, denen Gott die glückliche Heimkehr gab, mit Herzlichkeit und Innigkeit zu empfangen. Möge der Festshmuck unserer Stadt, dessen Her- stellung jeder Einzelne sih mit freudiger Emsigkeit betheil gte, in einfa herzlicher Weise diese Gefühle zum Ausdruck bringen. Möge Gott Ew. Königliche Hoheit und alle unsere heimtkehren- den Brüder in Waffen gnädig geleiten und mögen unserer Aller Herzen sich stets finden in dem Jubelruf , mit dem ih E ry ra eas und die tapferen Heldenschaaren jeßt be- ra in dem Ruf: »Hoch lebe Se. Majestät der Kaiser, hoch, Nachdem sich die stürmischen Hochrufe der dicht aedrän Bevölkerung gelegt, erwiederte Se. óiclit S Poien Albrecht die nsprahe in huldvoller Weise und etwa in folgendem Sinne: Die freundlichen Worte, welche der Ober- Bürgermeister soeben Namens der Stadt an den Prinzen ge- richtet habe, gebührten wohl eigentli denen, welche hinter ihm, p dem Prinzen, kämen, und in ihrem Namen nehme er das herzliche Willkommen dankbar an. Wohl sei Großes und fast Über Verhoffen Köstliches durch Gottes Gnade und die weise Führung unsres Allergnädigsten Königs und Herrn in dem blutigen Kriege erreiht worden und unsere Pslicht werde es sein, nunmehr den glorreih erkämpften &rieden zu benugzen in einer Weise, wie sie Gott wohlgefällig i, und das Wirken des &riedens so zu gestalten, daß alles das8jenige vermieden werde, was wohl mit Recht an unsern Feinden getadelt worden sei. Dazu wolle Gott seinen Segen verleihen! Und mit diesem Wunsche sei dem Ober-Bürgermeister und dec Stadt im Namen der einziehenden Truppen noch einmal der innigste Dank gesagt! Nach den Worten Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen er- folgte ununterbrochen der Einmarsch der Truppen. Aus tausend und aber tausend Händen wurden diese mit Lorbeer - und Eichenkränzen , mit Blumen und Laub üÜberschüttet und viel- tausendstimmig begrüßt. Insbesondere galten der Fahne des 1. Bataillons 1. Garde - Regiments zu Fuß , welche aanz zer- {ossen ist , enthusiastische Zurufe. Inzwischen hatten Se. Majestät auf der Kanalbrücke vom Wilhelms®splay nah der Hohenweg - Straße Halt gemacht und sahen dem anrückenden Zuge entgegen. Als dieser herankam , wandten Allerhöchst- dieselben Sich und ritten bis an die Au8mündung der Hohen- weg-Straße, hielten dort gegenüber dem Kommandanturgebäude und nahmen den zwangslojen Vorbeimarsch des Zuges in Augen- schein. Se. Majestät bedienten Sich heut desselben Pferdes, des »Brillante, welches Allerhöchstdieselben am Tage von Gravelotte geritten hatten. Hierauf begaben Sich Se. Majestät unmittelbar nach dem Lustgarten, auf welcher die durch das Brücfportal einmarschirenden Truppen in ihre Stellungen rückten. Es folgte dann der parademäßige Vorbeimarsch und zwar der Infanterie in Compagniefront, der Kavallerie in halber Escadronsfront,

Pr

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wobei Oberst Graf Kanit die Infanterie, Prinz Hohenlohe die Kavällerie kommandirte. Se. Kaiserlihe Hoheit der Kronprinz führte das 1. Garde-Regiment vorbei. Nach Beendigung des Vorbeimarsches kehrten Se. Majestät in das Schloß zurück.

Am Nachmittag fand im Shütenhause ein großes, Seitens der Stadt den Offizieren angebotenes Festdiner statt. Se. Majestät der Kaiser und die Prinzen beehrten dasselbe mit Jhrer Gegen- wart. Auch für die Mannschaften war festlihe Bewirthung veranstaltet. Abends war die Stadt glänzend erleuchtet.

Der bei dem Festdiner im Schüßenhause von Sr. Majestäi auf das Wohl der Stadt Potsdam und der Armecals Erwiederung auf den Toast des Ober-Bürgermeisters ausgebrachte Trink- spruch lautet:

»Sie haben Jhre Worte und Wünsche gleichzeitig an Mich und an die Armee in ihren hier anwoesenden Vertretern gerihtet. So fühle Jh Mich berufen, Jhnen auch im Namen der Armee zu ant- roorten, deren Tugenden und Dienste uns den heutigen Empfang hier in Poisdam bereitet haben. Er war so überaus glänzend, freudig und herzlih, daß er Allen, die iha miterlebt, unauslö\{chlich im Ge- dächtnisse bleiben wird. Viit wie vieler Liebe und Dankbarkeit ist heuie Ihre Stadt Meinen Truppen entgegen gekommen! So etwas vergißt sich{ nicht! Sie haben ganz rihtig darauf hingewiesen , daß Gott mit uns war. Solche Erfolge können nur von der Vorsehung bheshlossen gewesen sein; wie wären sie sonst| möglich gewesen! Wir aver dürfen stolz darauf fein, daß wir zu ihren Werkzeugen aus- ersehen gewesen sind. Ohne göttlihen Willen vollziehen sich solche Dinge nicht. Den Dank, den Sie Mir ausgesprochen haben, kann Jch daher auch nux annehmen, wenn Jh ihn auch für die Armee in An- spruch nehme. Was hätte Jh wohl vermocht ohne diese Armee, und f eue Jh Mich, daß Sie Lcir Gelegenheit gegeben, auch hier Meinen Dank und Meine Königliche Anerkennung für Alles das öffentlich auszusprechen, was Meine un 1bertrefflihe Armee sowohl kämpfend als un Fesistehen geleistet. Sie baden auf Mein Wobl und auf das Wohl der Armee getrunken. Jh trinke auf das Wohl der Stadt Potsdam und der Armee. «

Ki el, 13. Juni. An! 15. d, werden die neu eingestellten Kadetten auf S. M. S. »Niobe«e eingeschifft werden.

Altona, 12. Juni. S. M. Panzerschiff »Prinz Adalbert « verließ gestern Morgen seine Station bei Altona, um das s. J. von der Regierung zum Versenken angekaufte, nach Aliona überführte Vollschiff »Albertine« nah WilhelmS8haven zu bug- siren. Dort soll leßteres in Dienst gestelt und zum praktischen Dienst für Marinekadetten verwendet werden.

Ems, 13. Juni. Der Kaiser von Rußland hielt heute Vormittags am Scbloßplaye in Coblenz Revue über das Kaiser Alexander Garde - Grenadier-Regiment Nr. 1 ab. Nach der Parade fand Dejeuner bei Jhrer Majestät der Kaiserin Augusta statt. Der Kaiser fuhr um 2. Uhr nah Ems zurück, Ihre Majestät die Kaiserin und Königin folgte um 2 Uhr 30 Min. nach Ems, wo Allerhöchstdieselbe vom Kaiser und der Kaiserin von Rußland und der Königin von Württemberg am Bahn- hofe empfangen wurde. Nach cingenommenem Diner im Hotel zu den vier Thürmen reiste Jhre Majestät die Kaiserin und Königin um 4'/, Uhr Nachmittags nach Berlin ab.

Coblenz, 13. Juni. Heute früh um 10 Uhr 45 M.- ver- fündeten Salutshüsse von den Festungswerken die Ankunft des Kaisers Alexander von Rußland. An der zum Schloß- garten führenden Rampe der Eisenbahnbrüke, woselbst der Zug anhielt, ward der Kaiser von Jhrer Majestät der Kaiserin-Königin Augusta und dem Offizier-Corps der hiesigen Garnison begrüßt und begab Sich darauf in Begieitung Ihrer Majestät nach dem Königlichen Schlosse. Nach kurzem Aufenthalte daselbst erschien der Kaiser um 11 Uhr mit Seiner Suite zu Pferde als Chef des Seinen Namen tragenden preu- gishen Garde-Regiments in General-Uniform mit dem Abzeichen dieses Regimentes und ritt, von den in der Neustadt aufgestell- ten Mannschaften des Regimentes mit enthusiastischem Hurrah begrüßt, längs der Truppen vorbei , worauf das ganze Regi- ment in Halbzügen vor seinem hohen Chef Revue passirte. Um #12 Uhr war dieselbe beendigt, und begab Sich der Kaiser darauf sofort nab dem Königlichen Schlosse, wo Er an die dort aufgestellten Truppen Seines Regiments eine kurze An- sprache hielt. Se, Majestät hat nach eingenommenem Dejeuner im Königlichen Schlosse, zu welchem sämmtliche Offiziere Seines Regimenis und die En der Behörden geladen waren, heute Nachmittag um 2 Uhr Sih nah Ems zurückbegeben.

tiZurttemberg. Stuttgart, 12. Juni. Der König ist heute, begleitet von dem ersten Adjutanten, General -Lieute- nant Freiherrn von Spißemberg und dem dienstthuenden Adjutanten, Oberst-Lieutenant von Fränzinger, mit dem Schnell- zug nah Ems abgereist, um den Kaiser und die Kaiserin von Rußland, welche gegenwärtig daselbst verweilen , zu besuchen. Dem Vernehmen nah wird der König mit der Königin am Donnerstag wieder hierher zurücklehren.

Das »Reg. Bl.« Nr. 12 enthält die Königliche Verord- nung, betreffend den Wiederzusammentritt der vertagten Stände- versammlung, und eine Verfügung des Finanz-Ministeriums, betreffend-die Zollbehandlung französischer Weine. :

Baden. Karlsruhe, 12. Juni. Das heute erschienene Geseß- und Verordnungsblatt Nr. 21 enthält

I. Landes8berrliche Verordnung : die Einstellung der Voll- streckungen gegen Militärpersonen betreffend. Darnach tritt das Gesey vom 26. Dezember 1870, die Einstellung der Voll- streckungen gegen Militärpersonen betreffend, mit dem 1. Juli 1871 außer Wirksamkeit.

II. Verordnung des Ministeriums des Jnnern, das Verbot der Auswanderung O betreffend. Dadurch wird die Verordnung vom 23. Juli 1870, das Verbot der Auswan- derung Militärpflichtiger betreffend, außer Wirksamkeit geseßt.

Sessen. Darmstadt, 9. Juni. Das deutshe Dank- und Friedensfes ist nach der »Darmst. Jtg.« auch für Hessen auf den 18. Juni angeordnet.

Bremen, 13. Juni. Gestern Abend traf der Minister der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika Cramer in Kopen- hagen hierselbst ein, um die mit dem Nordd. Lloyd-Dampfer »Rhein« am Donnerstag zu erwartende Familie des Präsidenten der Vereinigten Staaten, General Grant, von hier abzuholen.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 12. Juni. Der König von Griechenland reist heute von Griechenland ab, wird, wie die »Oesterr. Korr.« meldet, am 16. oder 17. d. Mts. in Triest eintreffen und auf dem Wege nach Ems im strengsten Incognito einen kurzen Aufenthalt in Wien nehmen.

Die Prinzessin Therese von Oldenburg ist zu einem mehrmonatlihen Kurgebrauche im böhmischen Bade Warten- berg eingetroffen. :

13. Juni. (W. T. B.) Die Generalsynode der Ange- hörigen helvetischer Konfession nahm in ihrer heutigen Sißgung nach längerer Debatte den Antrag der Majorität des Verfas- sungs8aus\chusses an, nach welchem die bisherige Generalsynode in zwei selbständige Synoden getrennt wird, und zwar in eine deutsche mit dem Siße in Wien und in eine böhmisch- mährische mit dem Sige in Prag.

Heute Vormittags fand die S E neuernann- ten ungarischen Justiz - Ministers Stephan Bitto durch den Kaiser in Gegenwart des Herrn Minister-Präsidenten Grafen Andrassy statt.

Die Mitglieder des Finanzausschusses der ungarischen Delegation trafen gestern und heute fast vollzählig hier ein und trat heute Vormittags der Ausschuß bereits zu einer Sizung zusammen. Jn der österreichishen Delegation sind

die Spezialreferenten Über das Budget in voller Arbeit und dürften einzelne derselben binnen Kurzeiu mit ihren Neferaten

vor das Plenum des Ausschusses treten können.

Großbritannien und Jrland. London, 12. Juni. Am 10. Juni fand in der Downing - street unter dem Borsiße des Premier-Ministers cin Kabinetsrath statt, bei welchem das Ministerium vollzählig zugegen war. y :

Der Ankunft des Kaisers und der Kaiserin von Brasilien an Bord des Postdampfers »Douro« ficht man in Southampton am 16. d. Mts. entgegen. Es wird dem Kaiser- paar von Seiten der Einwohner der Hafenstadt ein feierlicher Empfang vorbereitet. A S

Frankreich. Versailles, 13. Juni. (W. T. B.) Das » Journal officiel« veröffentlicht ein Schreiben Thiers* an Picard, in welchem derselbe sein Bedauern ausspricht, daß Picard die An- nahme des Postens eines Gouverneurs der Bank verweigert habe, auf die hervorragenden Dienste hinweist, welcbe Picard durch seine Weisheit und dur seinen Muth dem Lande ge- leisiet habe, und insbesondere hervorhebt, daß derselbe während der Belagerung das Finanzwesen mit außérordentlicher Klug- heit verwaltet und den Kredit aufrecht erhalten habe. Die Prinzen von Orleans wohnten Sonntags der von Thiers ge- gebenen Soirée bei, waren jedoch bei dem vorhergehenden diplomatischen Diner nicht anwesend. General von Fabrice hat sich Sonntag vor seiner Abreise nah Berlin von Thiers verabschiedet. Die Kriegs8gerichte sind noch nicht gebildet, da die große Anzahl von Gefangenen die Untersuhung zu einer bd verwickelten macht.

In der Nationalversammlung ward die Dring- lichkeit über den Antrag , eine Untersuchungskommission Zur Prüfung der Thätigkeit der Regierung der nationalen Berthei-

digung zu ernennen , angenommen. Der Deputirte Lorgeril, welcher diesen Antrag befürwortet , erklärte , daß derselbe nur der Besorgniß um die Ehre des Landes entstamme, und daß er in keiner Weise über die Angelegenheit selb| ein voreiliges Ur(heil fällen wolle. Lefòre unterstüßte den Antrag gleichfalls, wobei er versicherte, daß er Gambetta glänzend rechtfertigen werde. Der An- trag wurde hieraufzugleich mit einem anderen angen ommen, wona