1871 / 43 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 21 Jun 1871 18:00:01 GMT) scan diff

E S L rér a d Pa A are E La MS A Hp E R aen Lr A e Ep R L T M E E I E E E R M E O E S R e S EIe O E ;

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des Regierung8bezirks Wiesbaden im großen Sißungs8- faale bie Königlichen Regierung durch den ftellvertreten- den Kommissarius, Regierungs - Präsidenten Grafen zu Eulenburg statt. Derselbe wies auf die “in Folge der neueren Gesehgebung, namentlich auf dem Gebiete des Armenwesens, fh erwveiternden Aufgaben der kommunal- ständischen Selbstverwaltung hin und sprach den Wunsch und die Hoffnung aus, daß für die in dem hiesigen Bezirke bisher noch nicht zu Stande gekommene Organisation derselben durch die Berathungen des gegeawärtigen - Kommunal- Landtags die nothwendigen Grundlagen gewonnen “werden möchten. Der Borsigende des KommunakbLandtags, NRegierungs§- Präsident a. D. Winter, antwortete hierauf, indem er sich der von dem Königlichen Kommissar ausgesprochenen Hoffnung ans{loß und an die seit dem leßten Kommunal -Landtage ein- getretenen aroßen Ereignisse erinnerte. Er {loß mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König, in welches die zahlreich erschienenen Mitglieder des Kommunal-Landtags drei- mal auf das Wärmste einstimmten.

Danzig, 20. Juni. (Westpr. Ztg.) S. M. Kanonenboot »Comets« befindet sich gegenwärtig im Trockendock und wird einer gründlichen Reparatur unterworfen, Zu dem Neubau der Korvette »Luise« sind die Kielsiücke ausgearbeitet und gehen die Schiffs- Zimmerleute bereits mit dem Zurichten der Spanten vor, da- mit das Scif}s, welches 1n Bezug auf Dimensionen ein Schwester- {i} der Korvette »Ariadne« wird, sogleich nach Ablauf der leßteren auf derselben Helling aufgestellt werden kann. |

Kiel, 20. Juni. (K. Corr.) Der »St. Marc«, die von der »Augusta« , wie st._Z. berichtet , aufgebrachte französische Prise, die im hiesigen Hafen liegt, is laut einer Entscheidung des Reichskanzlers vom 14. d. freigegeben worden. Jn Betreff der bereits verkauften Ladung des Schiffes sollen ebenfalls Ver- handlungen eingeleitet sein.

Hannover, 20. Juni. Heute Nachmittags 3 Uhr hielt das 3. Garde-Regiment zu Fuß seinen festlihen Einzug in die reich ges{chmücckte Stadt. i

Bayern. München, 18, Juni. Zur Berathung über die Heimbeförderung der bayerischen Truppen und zur Fest- stellung der desfallsigen Extrazüge wird eine aus Offizieren und Bahnbeamten bestchende Kommission morgen in Karls- ruhe zusammentreten. Zuerst soll das Il. Armee - Corps, das nach neuerer Bestimmung bis Maxau, und hierauf die 1. Dk vision des I. Armee-Corps, die bis Kehl zu marschiren hat, von diesen Orten aus per Bahn zurübefördert werden. Der Bahn- tran8port von Kehl aus aber soll erst mit dem 13. Juli be- ginnen und die zum Einzug in München bestimmten Truppen - “dann bis zum 18. oder 19. Juli in der Umgegend der Haupt- stadt konzentrirt sein, so daß am folgeuden Tage der festliche Einzug in die Stadt stattfinden kann.

WBaden. Karls°sruhe, 19. Juni. Der »Staats-Anzeiger« Nr. 23 enthält (außer Personaliachrichten) u. A.: Unmittelbare Allerhöchste Entschließungen Sr. Königlichen Hoheit des Groß-

herzogs: a) den Sc{luß des Landtags für die Periode von 1870 und 1871 betreffend; Þ) die Einberufung des landstän-

dischen Ausschusses zur Prüfung der Staatsrechnungen für das Jahr 1870 betreffend. :

Hessen. Darmstadt, 20. Juni. Jhre Majestät die Kaiserin Augusta, welche auf der Reise nach Baden hier ein- traf, wurde von der Großherzoglichen Familie begrüßt und sehte sodann nah kurzem Aufenthalte Jhre Weiterreise fort. |

Sacbseu-Weimar. Weimar, 20. Juni. Der Groß- herzog, die Großherzogin und die Prinzessin Marie haben fich heute nah Ems begeben, um dem russischen Kaiserpaar einen Besuch abzustatten.

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Desterreich-Ungarn, Wien, 20. Juni, (W. T. B.) Das Abgeordnetenhaus nahm in seiner heutigen Sißung das Finanzgeseß und den Staatsvoranschlag für 1871 in dritter Lesung ohne Debatté an. :

In der heutigen Abendsißung des Budgetaus\chusses der Neichsrath®-Delegation interpellirte der Abg. Giskra Über die politische Lage des Reichs im Allgeraeinen und insbesondere über das Verhältniß Oesterreihs zu Rußland. Der Reichs- kanzler Graf Beust erklärte, daß die Beziehungen Oester- reis zum Auslande sehr gute genannt werden fönnten, daß insbesondere das Verhältniß zum Deutschen Reiche ein durchaus freundlihes, ungetrübtes sei. Der Reichs- kanzler betonte, daß außerdem die Beziehungen zu Jtalien, Frankreich und, England höchst freundschaftliÞ, und was Rußland betreffe, kein Grund vorhanden sei, cine Störung oder Kollision mit dieser Macht zu besorgen. Die von verschiedenen Zeitungen gebrachte Nachricht , daß Rußland gegen die Gestal- {ung der inneren Verhältnisse Oesterreichs Einsprache erhoben,

fci unwahr. Er würde einer fremden Macht überhaupt einen solchen Einspruch nicht gestatten, auch liege zu einem solchen keine Veranlassung vor. Der Reichskanzler hob hervor, daß die Ergebnisse der Pontuskonferenz für Oesterreich befriedigend und die guten Beziehungen zur Pforte, welche eine neue Politik eingeschlagen habe , hierdurch in keiner Wéise alterirt worden seien. Der Reichskanzler ertlärte s{ließlich, daß Oesterreich überall seine Politik nach seinen Jnteressen regeln werde und betonte, daß die Prosperität und das Ansehen Oester- reichs durch die Nichtbetheiligung am leßten Kriege nur gewonnen baben. Der Jnterpellant erklärte sicy durch dieje Aufklärung des Reichskanzlers befriedigt. Auf eine weitere Frage erklärte Graf Beust, das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten habe einer Petition von 22 österreichischen Bischöfen um Wieder- herstellung der weltlichen Macht des Papstes keine Folge ge- geben. Hierauf begann die Spezialdebatte über das Budget des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten.

In Tyrol und Salzburg hat am 19. ein Wolkenbruch großen Schaden verursacht. Jn Jnnsbruck sind ein Theil der Altstadt und drei Vorstädte üÜbershwemmt, wobei mehrere Menschen ums Leben gekommen sind.

Franftreih. Versailles, 18. Juni. In der gestrigen Sißung der National-Versammlung legte Casimir Périer

im Namen der Budget-Kommission den Geseßentwurf über die

Anleihe in folgender Form auf den Tisch des Hauses:

Art. 1. Der Finanz - Minister wird ermähtigt, in das grofe Buch der öffentlichen Schuld diejenige Summe in Z5prozentiger Rente einzutragen, welche erforderlich is, um ein Kapital von 2 Milliarden aufzubringen. Die Subskciption wird öffentlich aufgelegt. Art. 2. Der Finanz - Minister sol zu dieser Summe noch die Kosten für die Emission und sonstigen Spesen hinzufügen. Art. 3 Um die mög- lihst s{leunige Räumung des Landesgebietes zu sichern, soll der Finanz-Minister die als nothwendig erkannten Vorschußgeschäfte mit der Bank abschließen. Art. 4. Sämmtliche von der Bank fraft vor- stehenden Artikels geleisteten Vorschüsse sind derselben successive mit Hülfe und nah Maßgabe der Einzahlungen auf dieses Anlehen zurü- zuerstatten. Die Rückzahlung der Vorschüsse beginnt am 1. Januar 1872 und zwar in jährlihen Raten, die mindestens 200 Millionen betragen müssen. :

Nach dem von der Nationalversammlung angenommenen Amnestiegeses können Amnestien nur durch ein Gese ertheilt werden. Das Begnadigung®recht ist dem Chef der Exekutive übertragen worden ; für Personen, welche mit dem leßten ANuf- stande in Zusammenhang standen, jedoch nur unter Qustim- mung einer Kommission der Nationalversammlung.

00. Juni: (W. T: B)-- Die Journále berichten, daß NRégère und Vesinier verhaftet worden sind. Ein Cirkularschreiben des Justiz - Ministers fordert alle Ma- gistratspersonen , welche eine Kandidatur für die Nationalver- sammlung annehmen , auf, ihre Entlassung einzureichen. Das Manifest der gemäßigten republikanischen Linken hat neuerdings 16 Zustimmungserklärungen erhalten. Die Regie- rung hat die Wiederaufnahme der Privat - Telegraphie in den Depärtements Seine und Seine et Oise gestattet. Der Dienst wird unverzüglich beginnen , sobald die telegraphischen Leitun- gen hinreichend hergestellt sind.

In der Nationalversammlung begann heute die Diskussion über die neue französische Anleihe. Thiers gab zunächst eine Uebersicht über die finanzielle Lage und fuhr sodann fort: Die Ausgaben für den Krieg betragen ungefähr 5 Milliarden ; die Bank von Frankreich hat uns 1330 Millionen &rancs geliehen. Das Defizit pro 1870 und 1871 beträgt un- gefähr 1631 Millionen Francs, so daß nur der Betrag von 301 Millionen noch ungedeckt ist. Thiers konstatirte sodann, daß die neuen Auflagen , welche in Folge des leßten Krieges nöthig wurden, 436 Millionen Francs betragen, worin 200 Millionen behufs Amortisirung einbegriffen wären.

- Thiers schloß scine Rede mit den Worten: »Die neuen vor-

geschlagenen

[lag Steuern werden unsere finanzielle Lage schwierig, aber

nicht unglüdcklih machen.« - Thiers Rede wurde von allgemeinem Beifall begleitet, und die Sihung sodann vertagt. Bei Fortsezung der Diskussion über den Anleihe-Entwurf wurde Art. 1 angenommen. Die Kommission beantragte sodann, einen neuen Artikel einzu- schalten, welcher besage, daß diejenigen, welche Gelder in den Sparkassen hinterlegt haben, die diesen Depositen entsprechenden Anleihetitel zu den fstipulirten Bedingungen erhalten könnten. Dieser Antrag, sowie die übrigen Artikel des Entwourfs wurden genehmigt. Bei Gelegenheit der Diskussion über das Amende- ment Godin wurde Seitens der Finanz-Kommission erklärt, daß sie sih dafür entschieden hätte, die Ausgabe von Papiergeld zurückzuweisen. Der gesammte Geseßentwurf wurde s{ließlich einstimmig angenommen.

Die »Morning Post« in London, ein dem Kaiser Na- poleon bekanntlih nahestehendes Blatt, erfährt, daß Thiers die für leßten Sonntag bestimmte Heershau aus dem Grunde auf

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geschoben habe, weil er in Erfahrung gebracht hatte, daß eine V aonstration zu Gunsten Napoleons beabsichtigt eiten sei.

Anderweitigen Gerüchten gegenüber erklärt dasselbe Blatt, daß der Herzog von Perfigny London nicht verlassen habe.

¡Briefe aus Algier vom 9. Juni bestätigen , daß ein Sohn Abd-el-Kaders, Mahi-ed-Din, der wider den Willen sei- ¡es Vaters Damaskus verlassen und dem algerischen Aufstande

Dich angeschlossen hatte, von den Aufständischen selbst der Pro- vinz Constantineh getödtet worden ist. Er soll durch die Eifer-

sucht der eingeborenen Führer, welchen der Ehrgeiz des junge--

[Mannes Besorgnisse einflößte, umgekommen sein. Abd-el-Kader hatte Übrigens s{on kurz nah dem Weggange seines Sohnes yon Damaskus denselben bei der Regierung von Versailles desavouirt und seine Anhänger zum trauen Aushalten auf Seite Frankreichs ermahnt. ' j

| Numaáänien. Bukarest, 20. Juni. (W. T. B.) Im Senat wurde eine Adresse an den Fürsten angenommen, in welher die vollste Loyalität und Ergebenheit für den Thron ausgesprochen wird. Jn der Deputirtenkammer gelangte der Gesezentwurf , betreffend die Aufnahme eines neuen Átñ-

Îlehens im Nominalbetrage von 78 Millionen zur Berathung.

Dasselbe soll zum Course von 75 zur Emission gelangen, in [20 Jahren zurügezahlt werden, 8 pCt. Zinsen tragen und auf die Staatsgüter bypothezirt sein. Die Annahme des Ge- sezentwurfs mit einigen Abänderungen wird in Abgeordneten- kreisen als gesichert betrachtet. Schweden und Norwegen. Stockholm, 16. Juni. Nah Mittheilung der »Post och Inr. Tid.« ist die Herzogin von Ostgothland Dienstag Nachmittag mit dem jungen Erb- prinzen glücklich auf dem Sommerschloß Sophiero eingetroffen, wohin sih der Herzog von Ostgothland auc später gegen Ende dieses Monats oder im Anfange des nächsten begeben wird. Heute wurden in Veranlassung des Geburt8tages des

I Herzogs von Wermland von der Batterie Skepp8holmen Salut-

hüsse abgefeuert.

Zánemark. Kopenhagen, 18. Juni. In Folge der bevorstehenden Ankunft des Königs von Griechenland haben die bereits früher festgeseßten Reisebestimmungen eine Abänderung erlitten. Das Dampfschiff »Slesvige ist nämlich gestern noch nicht nach Lübeck abgegangen, um den König ab- zuholen. Wie man hört, wird es erst nach Einlaufen einer zu erwartenden Depesche aus Wien abgehen.

Vereceinsthätigfeit sür die Armee.

Dem Central - Nahweise - Bureau is \o eben unter Bezeugung sehr anerkennenden Dankes für dessen freiwillige Mitarbeiter von Seiten der Militär - Medizinal - Abtheilung des Königlichen Kriegs- Ministeriums die Mittheilung geworden , daß die gedachte hohe Be-

orde einverstanden damit sei, die diesseitige Thätigkeit nunmebr zum Abschluß zu bringen. E N #9

__ Demgemäß bitten wir, alle Anfragen, die an uns noh zu richten sein möchten, so zu beschleunigen, daß dieselben bis spätestens den 15. Juli cer. in unseren Händen sind , damit in den darauf folgen- den Tagen, nachdem unser Jnstitut ein volles Jahr hbindurch in Wirk- samkeit gestanden, die sclicßlihe Auflösung desselben erfoigen kann.

Berlin, den 17. Juni 1871. Der Vorstand des Central-Nachweise-Bureaus. von Troschke, Wrede, General-Lieutenant z. D. Königl. Kommerzien-Rath.

: Kunst und Wissenschaft.

Weimar, 19. Juni. Jn den frühen Morgenstunden des 17. Juni starb hier der als Maler wîe als Dichter allgemein bekannte Freiherr Pugo von Blomberg. Seit etwa drei Jahren war er von Berlin nach Weimar übergesicdelt.

Mün ch en, 17. Juni. Von Seite des Königs ist bezüglich der Rottmaun'schen Wandgemälde unter den Arkaden an die Königliche Hofbau - Jutendanz die Verfügung gegangen: daß die betreffenden &redfen auf Rechnung ber Civilliste restaurirt, und nach der Restau- ration mit Schußläden versehen werden sollen, Wegen der Restau- ration hat die Königliche Hofbau-Tntendanz mit der Königlichen Akademie der bildenden Künsie ins Einvernehmen zu treten, denn der von der Akademie in Vorschlag zu bringende Künstler \oll auch unter Aufsicht derselben seine Aufgabe ausführen. Was die Schußläden anlangt, ordnet die Verfügung an, daß man hiebei auf das {on im Jahre 1858 gefaßte Projekt, zurückgreife, und bei der nunmehr bevor- stehenden Verwirflihung desselben die seither in solhen Dingen ge- mächten Erfahrungen verwerthe.

In Cortaillod is, wie den »Basl. N « aus Nevenburg geschrieben wird , der spanische Nationalökonom und Scthrift- steller Don Ramon de la Sagra gestorben. Derselbe war zuerst Professor der Agrikulturbotanik in Havannah und gab mehrere Schriften über Cuba heraus, später war er kforrespondirendes Mit- glied der Pariser Akademie, Ritter der Ehrenlegion und Mitglied der spanischen Cortes. Er verließ Paris 1870.

New-York, 18. Juni. Der englische Geschichts\{reiber George Grote, geb. 17. November 1794 zu Clayhill in der Grafschaft Kent, ist hier gestorben. Sein Hauptwerk, ist die Geschichte Griechenlands. Seit 1868 war er als Nachfolger Lord Broughams Präsident des Senats der Londoner Universität.

Verkehrs- Anftalten. Stockholm, 16. Juni. Heute hat die für Schweden und Norwegen so bedeutsame Feier der Eröffnung der nordivestlichen Staats - Stammbahy und zwar der Strecke, welche das norwegische

Eisenbahnneß mit dem {wedischen in Verbindung bringt, statt gefunden.

Oeffentlicher Anzeiger.

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. Steckbriefs-Erneuerung. Der hinter den ehemaligen Hotel- qarni-Besißer Eduard Franz van Hazebrouck wegen versuchten

[Todtschlags unter dein 2. April 1867 erlassene und unter dem 11. Juni

1869 erneuerte Steckbrief wird hierdurch in den Akten U. 338. 60 rep. in Ecinnerung gebracht. Berlin, den 14. Juni 1871. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen.

Gegen den Wehrinann Carl Louis Scchwendler hier is lvegen Auswanderung ohne Erlaubniß während seines Landwehr- Verhältnisses die Untersuchung eingeleitet und zu seiner Vernehmung Termin auf den 5. August c., Vormittags 11 Uhr, hier ange- set, wozu derselbe mit der Aufforderung vorgeladen wird, die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu brin- fn, oder solche zeitig vor dem Termine anzuzeigen. Jm Falle des Ausbleibens wird die Anklage für zugestanden erachtet und in con- lumaciam verfahren werden. Torgau, den 11. April 1871.

Königliches Kreisgeriht. 1. Abtheilung. Kommissarius für Uebertretungea. v. Lichtenberg.

Handels-Negister.

vandels-R egister des Königl. Stadtgerichts zu Berlin. Jn unser Gesellschaftsregister ist Folgendes eingetragen :

Col, 1. Laufende Nr. 3227.

Col. 2. ta der Gesellschaft : Vereinigte Königs- und Laurahütte-

ftien-Gesellshaft für Bergbau und Hüttenbetrieb.

Col 3. Siß der Gesellschaft: Berl'n. ;

Col 4. Rechtsverhältnisse der Gesellschaft. Die Gesellschaft is eine Afktien-Gesellshaft. Das notariell am 6. Juni 1871 ver- lautbarte Statut befindet sich in beweisender Form Bl. 5 bis 23 des Beilagebandes zum Gesellschaftsregister Nr. 163.

Gegenstand des Unternehmens ist; d) Der Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien

und Fossilien jeder Art, namentli auch auf den bisher im Be-

siße des Grafen Hugo Henckel von Donnersmarck gewesenen zur

C und Königshütte gehörigen Kohlen- und Eisen-Erz- Tuven,

b) Erwerb und Veräußerung von Bergwerksprodukten, Mineralien und Fossilien,

c) die Verhüttung und Verwerthung der selbs gewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, insbesondere Produktion von Roheisen und dessen Weiterverarbeitung zu Gußwaaren, Walz-Schmiedeeisen, Stahl und Blech, und die woeitere Ver- arbeitung und Verwerthung der gewonnenen oder anderweit erworbenen Metalle und der in den verschiedenen Fabrikations- zweigen gewonnenen Nebenproduk:e, der Handel mit Metallen und allen daraus herzustellenden Fabrikaten,

d) Erwerb der unbeweglihen und beweglichen Sachen und Rete und Errichtung derjenigen Anlagen, welche dem Aufsihtsrathe zur Erreichung der erwähnten Societätszwecke dienlih erscheinen.

besi Dauer des Untecnehmens is auf bestimmte Zeit nicht eshränkt.

Das Grundkapital der Gesellschaft von 6,000,000 Thlrn., {reibe sech8 Millionen Thalern, zerfällt in 30,000 Aktien à 200 Thaler, welche auf den Jnhaber lauten.

Die von der Gesellschaft ausgehenden Bekanntmachungen erfolgen unter der Firma der Gesellschaft dur

1) die Berliner Börsenzeitung,

2) den Berliner Börsencourier;

3) die Schlesische Zeitung,

4) die Breslauer Zeitung,

5) die Hamburger Börsenhalle.

Jst eines dieser Blätter unzugänglich, \o genügt bis zur Wahl eines anderen die Bekanntmachung in den übrigen Blättern.

Die Berufung der General-Versammlungen hat \pätestens vier Wochen vor dem Tage der Versammlung durch den Aufsichtsrath in den Publifationsblättern zu erfolgen,