1933 / 20 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Jan 1933 18:00:01 GMT) scan diff

dieses Faches als Sachverständige mit beratender Stimme hingzu-

re Beisißer und S ellvertreter finden cs Ge’eyes ütber Arbeitsvermittlung

gezogen werden. (4) Auf die Aus\chüsse, Im übrigen die Vorschriften

und Arbeitslosenversicherung ent’prehende Anwendung.

(1) Für dîe Entscheidung übex Anträge auf Erteikumg der Veschäftigung#genehmigung, sind Gebühren zu eontrich.en. ordnung wird mit Zustimmung des Reichsarbeitsministers von dem Präsidenten der Reich8anstalt für Avbeitsvermittlung und Axrteitslosenversiherung im Einvernehmen mit dem Vorstand

idungen über

freiungssheins

aufgestellt.

(2) Mit Aus3nahme der Gebühren für die Ent] die Erteilung des Befretungsscheins find die Gebühren von dem Arb-itgeber zu em:rihten; er ist berehtigt, fih die Gebühren für die Ent’‘cheidungen über die Erteilung der

8 29.

dex Arbeitserlaubnis

dem ausländishen Arbeitnehmer erstaiten zu lassen.

§ 30,

staacliche Vereinbarungen nicht berührt.

Bei der Anwendung diesex Verordnung it die Reichsanstalt

Ee Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiherung aw die

8 31,

Weisungen des Reichäarbeitsministers gebunden,

Der Reichsarbeitsmimister kann {m Eluverständnis ni den beteitigten Ländern für bestimmte Bezirke oder für bestimmte | Tr npwen AELOREN RRE odey für bestimmte Arbeits» elle sbesonde us Grün! ex Gegenseitlgket en! ; ; ellen, insbesondere aus Gründen dex Gegenseitigkelt, abweichende gesonnen seien, ihr Heb und Cut mit ihrem Blut zu verteidigen.

} 4 ntschuldung großex Be- ern die Beträge aufteilen und damit kleinere 1 Bei der Entscheidung über die Darlehns- - gesuche würde zu streng nah bankmäßigen Grundsäßen geurteilt, während gerade im Osten mehr nah nationalpolitishen Gesichts- punkten verfahren werden sollte. Daher sollte das Bankenwesen be- onders im Osten dezentralisiert werden. Die Mittel für die süd- ostlihen Grenzgebiete sollten niht zu hart bemessen werden. Be-

Bestimmungen treffen.

Die exrforderlihen Uebergangs- und Durchführungsbestim- mungen erläßt der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsver- | und Avbeitslofsenversicherung Reichsarbeitsmlimnisters.

mittlaung

(1) Die Verordnung tritt am 1, Mai 1933 in Kraft. Gleich-

§ 32.

8 33,

8 34.

zeitig tre:en außer Kraft:

a) die Verordnung über die Einstellung und Beschäftigung ausländisher Avbeiter in der Fassung vom 2. Januar 1926 ' (RGBl. 1 S. 5) und vom 20, September 1927 (RGBl. I | Reichs8ernähvungsministex Freiherr von Braun nimmt dann

| fi den in der ae vorgebrahten Wünschen Stellung. Er

| . Pfleger zu, daß in der Osthilfe eine Fülle von Verordnungen R dur die sich nux der Eingeweihte dit er Grund dafür liege einmal in der individuellen Behandlung der Fälle und dann in dem dauernden irtschaftslage, die immex wieder neue Verord-

Der Minister sagt eine Prüfung zu,

S. 302),

b) die Verordnung über die Anwerbung und Vermittlung auslämdisher Landarbeiter in dex Fassung vom 2, Januar

1923 (Deutscher Reichsanzeiger Nx. 3 vom 4, Januar 1923)

und vom 20, September 1927 (RGBl. x S. 302

(2) Wo in Geseven und Verordwungen auf die dex in Avfag 1 genannten Verordnungen und ihrer Ausfühcrungs-

verordnungen verwiesen wird, treten an ihre Stelle die Vor-

schriften diesex Verordnung. Berlin, den 23. Fanuar 1933,

zu der

einfommen

über

Dr. S yx up.

den

mit Zustimmung deë

Der Reichsarbeitsminister.

Bekanntmachung

Junternationalen Eisenbahnfracht-

verkehr beigefügten Liste.

Die Liste Seren, ommen über

ein e Nr. 55 vom

(Deutschex Reichs- und 5. März 1932),

Eisenbahnstrecken, auf die

1. Februar 1933 wie folgt geändert:

IL. Unter Abschnitt die sich im Vetrieb ode befinden. I. Shwedis

getragen:

3. Die von den finnishen Schiffahrts-Gesellshaften „Suomen Ängfartygsaftiebolaget) - ft Suomen Höyry- eO age in Helsinki:

e“ (Angfartygs-

Höyrylaivaosakeyhtiö“ ¡Direktion der lkaivaosakeyhtiö: Finsfa Helsingfors] und „Höyrylaivaosakeyhtió Bor aftiebolaget Bore) [Direktion dex Schiffahrts-Gesells Höyrylaivaosakeyhtió Bore:

„Finnland“ wird im Teil „B. Strecken, xr Mitbetrieb auswärtiger Verwaltungen her Verwaltungen“ als neue Ziffer 3 nah-

(Finska

a ls Gral L e

linie Turku (Âbo)—Stocholm.

In der „Anmerkung“ am Verweisung „Schweden“ dur

Höyr Ängfartygsakftiebolaget Bore in Turku: Abo] unter der Verantwortung der finnischen Staatsbahnen und gemeinschaftlich mit der schwedishen „Stockholms Rederiaktiebolag Svea“ betriebene S

IT. Unter Abschnitt „Schweden“ wird

a) im Teil

Strecken“

89 a. Stockholms Rederiaktiebo Linie Stockholm—Turku Zu dem Fußnotenzeichen 9) Unter Verantivort

bahnen.

A. Von s{hwedischen Verwaltungen betriebene die nahfolgende Abteilung I11 angefügt:

IIL SchiffahrtslLinien.

ag Svea in Stockholm (die (Abo) siehe unter 96 a) ), 1) wird als Fußnote geseßt:

ung der shwedishen Staatseisen-

b) im Teil „B. Strecken, die sich im Betrieb oder Mitbetrieb auswártiger Verwaltungen befinden“ unter „IV. Finnischer

Verwaltungen“ als neue

96 a. Die von der schwedischen „Stod

Svea“

gemeinschaftlich mit

Ängfartygsaftiebolaget“ und Vore“ betriebene Schiffahrtsl

2 R A «ÍNn rx „Anmerkung“ am Schlu die Verweisung

Berlin, den 21. Januar 1933.

Re JA

Ziffer 96 a nachgetragen:

holms Reederiaktiebolag

den finnishen „Finska

„Angfartygsaktiebolaget inie Stockholm—Turku

( ß dieses Abschnitts wird „Finnland“ durch die Ziffer R

ih8verkehrsminister. Niemacck.

Bekanntmachung

über den Londo Verordnungvo

hen, die auf

ner Goldpreis gemä 1 dex m 10. Oktober 1931 bA ¿

ux Aende-

eingold

rung der Wertberechnung von ‘Feingold

Und sonstigen Ansprü (Goldmark) [8 Der Londoner Goldpreis beträgt am 24.

auten (RGBl. I S.

ür eine Unze Keingold ....,

n deutihe Währung nah dem Berliner Mittel.

9), = 121 sh 7 d,

Januar 1933

kurs für ein englishes Pfund vom 24. Ja-

“nuar 1933 mit N

für ein Gramm Feingold demnach .

In deutiche Währuna umgerechnet . ..

Berlin, den 24. Januar 1933. Statistische. Abteilung dex Reichsbank.

SINCE NULA D IEA SIONI: ¿UII è E AMS: DG BER, Dr e

Dr. Döring.

M 14,25 umgerehnet = RM 86,6281,

. «= pence 46,9079, = NM 2,78916,

und des Be- Die Gebühren-

rbeitsrlaubnls von

Vorschriften

Uebexrxs

Kraftwagen- und das JFuternationale den EE Anwendung

: EE Staatsanzeiger wir

Ueber=

mit Wirkung vom

hiffahrts-

Schluß dieses Abschnitts wird die die Ziffer 96 a ergänzt.

CNES

riant Meid tt ca mender add di ati da

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 20 vom 24, Januar 1933.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

gebäude statt.

Die Vollsigung des Reich srats findet am Donnerstag- den 26. Januar 1933, 5 Uhr nachmittags, im Reichséags-

Parlamentarische Nachrichten.

Haushaltsausschuß des Reichstages, Sitzung vom WV. Januar.

übex die Durchsührung dex Osthilfe

ielt es aber füx notwendig, die Auskunftser.ei on einige Abgeordnete vertreten hätten. «n der Ausspra ) Pfleger (Bayer. Vp.) die Unüber chkeit Zur Zeit gäbe es mehr als 20 Rechtsquellen für die L Bevorgugung des Ostens sei, vom andwirtschaftlichen

leidenden e ien Gesihta

Maßnahmen UL ert; tlihen

worden. Dex Osten brauche

Man sollte niht Riesensummen zu triebe verwenden fonte, i A Bauern entshulden.

Rahmen der Stüßzungsaktion für das verfahren.

timmt dem Abg. D hindurhfinden fönne.

Abgleiten ‘dex , nungen notwendig machte. ob es mögli

Arbeit in den Landstellen. so sind die Treuhänder immer wieder angewiesen worden, nament- lih die laufenden Beiträge pünktlih abzuführen. Beiträge sollen im Entschuldungsplan nah Möglichkeit niht ge- Türgt, Os divekt abgeführt werden. Begzüglih der Land- avbeiterléhne is in Aussicht genommen eine Ausdehnung des Zibvangsvollstreckungs- und Konkursvorrechts für rückständige Löhne nah Aufhebung des Sicherungsverfahvens. Nötigenfalls wird Anweisung evgehen,- daß rückständige Landarbeiterlöhne auh aus Betriebssicherung8mittelw abgedeckt verden. Die Handwerker- forderungen sind bereits jebt geseßlich bevorzugt zu bezahlen. Außerdem sind die Landstellen wiederholt angewiesen worden, laufende Handwerkerrehnungen aus den Betriebseinnahmen zu bezahlen. Rüständige Forderungen sollen zu 100 vH im Ent- {huldungsplan berüdsihtigt werden, und zwar in bar. Schwievig- keiten der Kirchengemeinden sind daduxch entstanden, daß die Pachtzinseingänge nach gesebhliher Regelung zur Bezahlung der. Gehälter an die Pfarrer zu verwenden sind. “Die Osthilse hat auf diese Regelung keinen Einfluß. Es ist jedoch eine bevorzugte j Dns der Pachtzinsen ebenfalls angeordnet, Die Pächter- entshuldung wird mit größter Beschleunigung lediglih aus Neichsmitteln durhgeführt. Auf eine weitere Frage erklärt der Minister, daß nach dem Zweck des Sicherungsverfahrens der Ten a 4 niht nur den landwirtschaftlichen Betrieb, sondern idas gesamte KEE Vermögen des Betriebsinhabers um-

haft jaßt. Dieser ist verpflichtet, sein sonstiges Vermögen für die

Zwecke der LLE zur Befriedigung der Gläubiger zur , Verfügung zu stellen. Die Jndustriebank hat troy verständlicher | bankmäßiger ia in legter Zeit in anerkennenswerter Weise bei den Beshleunigungsmaßnahmen mitgewirkt. Die Zu- E spielt sih jebt reibungslos ab. Dex Minister äußert ih dann über den Personalbestand. Beim Reichskommissar und den Lanbstellen gibt es insgesamt 820 Köpfe. Von den 800 Köpfen der Jndustriebank entfällt die größere Hälfte auf die landwirt- shaftlihe Umschuldung. Die Zahl der Treuhänder wird + auf mindestens 8 bis 9000 veranschlagt. Es arbeitet in der Osthilfe also eine gute feldmarshmäßige Division. Das ist zweifellos eine shwere Belastung, Namentlich bei dem Heer der Treuhänder steht die Arbeit niht in allew Fällen mit der Höhe der Kosten in vihtiger Relation, und es sind Bemühungen im Gange, diese Kosten etwas abzubauen.

Ministerialdirektor Reichard beantwortet dann weitere von den Parteien gestellte Fragen. Er stellt fest, daß sich im Eut- [Gun Ten indgéfamt 72 531 Betriebe befinden, von enen 12 470 entshuldet worden sind. Wegen Entschuldungs- unfähigkeit und aus sonsti en Gründen EO 20 249 Betriebe. aus- geschieden. Der voraussihtlihe Finanzbedarf für die ns niht umgeschuldeten Betriebe ist schwer zu shäven, er ist aber nah oben begrenzt mit den 600 Millionen aus der Industrieumlage. Auf Betriebe bis zu 20 ha entfallen 8364 Fälle mit einer Fläche von 80792 ha und einer Entshuldungssumme von rund 33 Millionen Mark, auf Betriebe von 20 bis 100 ha 3384 Fälle mit einer Fläche von 146998 ha und einer Entshuldungssumme von rund 36 Millionen Mark, auf Betriebe von 100 bis 500 ha 531 Fälle mit einer Fläche von 128 589 ha und einer Entshuldungssumme von rund 28 Millionen Mark und auf Betriebe über 500 ha 191 Fälle mit einer Flähe von 215 039 ha und einer Entschul- dungssumme von rund 32 Millionen Mark. Endgültig erledzgt dur restlose nE sind von den 12 470 umgeschuldeten Fällen 4705 mit einem Betrage von rund 40 Millionen Mark, die übrigen rund 8000 sind von der Judustriebank insoweit er- ledigt, ‘als ig ¿ur Auszahlung angewiesen sind. Die MS hat sih bisher aus tehnishen Gründen verzögert, durch eine Reihe von Maßnahmen ist jet hier eine Beschleunigung erreiht. An Siedlungsträger sind bisher 569 niht sanierungsfähige Betriebe mit einer Fläche von 23 452 ha übergegangen, Die aus dem Be- triebésiherungsfonds bisher aufgewandten Mittel betragen rund 73 Millionen Mark, von denen 27 Millionen als Vorschüsse ge- deen wurden. Die Verwaltungsausgaben betrugen im Jahre 930 etwa 755 000 Mark, im Jahre 1931 etwa 1,6 Millionen und 1932 bis Ende Dezember 2,2 Millionen, was insgesamt bisher einen Betrag von 4,6 Millionen ergibt, aus dem die Kosten des Reichskommissariats und der Landstellen Pet vittoi werden. Die Treuhänder werden aus den Betrieben felhst bezahlt, der arökte Teil arbeitet ehrenamtlich. Für die Ablösung von Amerika- anleihen wollte man ursprünglih größere Mittel zur Verfiigung stellen. Das hat sich aber auf die Dauer niht als möglich er- wiesen. Tatsächlich ind in 62 Fällen rund 914 Millionen Amerikabouds für 54 Millionen Mark erworben worden. Die

Jm Ausshuß erklärte bei der SoriltBuung der Ausspcache y _Os Reichsernährungsminister Freiherr von Braun, daß er bereit sei, hier imi Aus\huß jede ge- wünschte Auskunft über die Durchführung dex e zu geben, s ng Über die ingelfälle vertraulich zu behandeln, ein Standp: j e Durch die Vorschriften diefex Verordnung werden zwishen- | auh #\ i Martos E Dt, den ¡a gestebn über die Osthitfefragen bemängelte A: Dil Wer Osthilf ade gies D e : dl tandpun aus betrachtet, ein Unrecht gegenüber der . übrigen, eben RE l Is Diese Bevorzugung sei nur unter nationalpolitishen Gesichtspunkten zu vechtferligen, Und unter diesem Gesichtspunkt sei die Osthilfe damals auch geschaffen worden, denn das gd A seinerzeit gleichzeitig mit den i Siedlung verabschiedet teuschen, Bauern, die im Ernstfalle

e solle man bei dex a der Ete e im ewevrbe niht zu engherzig

sein werde, alle diese ME in einem Geseß zusammenzufassen. Jm eingelnen erklärt der Minister dann, daß die Landstellenleiter bis zu einem gewissen Grade selbständige Befugnisse haben und daß man durchaus zufrieden sei mit der Was die sozialen Beiträgez angeht,

Rükständige

Reihenfolge der Erledigung der Umschuldungsanträge erfolgt a und für fh nah dem ingang. Es ist aber eine aA Ans weisung ergangen, daß zunächst die kleinen Betriebe umgeschuldet werden müssen. Von Heit zu Zeit kommen Landwirte, und zwar gro e und kleine, um sih über die Verzögerung ihrer Anträge zu klagen. Jn diesen Fällen werden die Landstellen angewiesen, möglichst shnell die Fälle zu erledigen. So ist es auch im Falls des Herrn v. Knebel-Döberiß gewesen. Die Frage seiner Minister- kandidatur hat danrit niht das geringste zu tun. Daß der Fall Knebel in Verlin bearbeitet wurde, beruht auf einer 9 nordnung, weil der zuständige Landstellenleiter in Stettin ein Schwager Knebels ist. Eine mehrfache Sanierung von Betrieben, die in dex Osthilfe gewesen sind, findet nicht statt, Es kann sich nur um Bez triebe handeln, die in der Qiipreußaitse waren, die jeßt- auf Grund der Notverordnung vom 19, Februar 1932 unter gewissen Umständen noch einmal in das Entschuldungsverfahren kommen können, Davon ist aber nur in ganz geringem Umfang Gebrauch emaht worden. Bei den Betrieben, die durch die Unwetter- chäden des Jahres 1932 entshuldungsunfähig geworden sein können, handelt es sih um gewisse Kreise in Ostpreußen und Ober- schlesien, im wesentlihen um kleine Bauern, für die die nötigen Anordnungen bereits getroffen sind. Bezüglich der Ernteaufbadts fredite 1933 schweben noh Verhandlungen mit den Kreditinstituten, Eine Eten Berücksichigung ireiguetes Kriegsbeschädigten bei der Ostsiedlung soll vorgeschrieben werden. Ebenso ist eine individuelle Untersuhung der Lage der Siedler eingeleitet. Der Regierungs- vertreter erklärt zum Schluß, es gäbe in der Osthilfe nichts zu vers heimlichen und die Regierung habe ein Interesse, daß völlige Bel herde. Bera O werde nahgegangen. Die r bisherigen Beschwerden betrage aber bei i 72 000 Fällen noch niht hundert, q LEE

Abg. Hörnle (Komm.) führt aus, die Kowmunisten kriti ierten niht nuce einzelne Mißstände und Fehlex der Osthilfe, AR lehnten grundsäßlih die ganze Aktion ab, die eine Maßnahme fei Ur Santerung der ostelbishen Greßgüter und zur Rettung der Forderungen der großen Gläubiger. Die Denkschrift der “‘Regie- rung beweise das ganz klar. Jn Ostpreußen wurden bisher ent- ea 2 vH der vorhandenen Kleinbetriebe von zwei bis 20 ha, aber 9,2 vH der Großbetriebe über 100 ha, in Brandenburg 0,5 vH der Kleinbetriebe, aber 3 vH der Großbetriebe, in Medcklenburg /6 vH der Kleinbetriebe, aber 2,3 vH dex Großbetrieb, Wie die kleinen Gläubiger und Altenteiler bei der Entschuldung behandelt werden, beweise ein Fall aus Stargard in Pommern, wo ein Kriegsinvalide, der 1929 seinen Hof verkauste, jegt gezwungen wurde, mit seinen Forderungen von der ersten Stelle zurücks zutreten und den alten Eltern ein volles Jahr lang ihr Altenteil vorenthalten wurde. Die Kommunisten verlangten, daß die kleinen Gläubiger, die Landarbeiter, Kleingewerbetreibenden, kleinen Vorbesiver, Altenteiler aus den Mitteln der Osthilfe rest- los entschädigt werden. Die Forderungen des Reichslandbundes bedeuteten eine glatte Sabotage der bauerlihen Siedlung. Zn Schleswig-Holstein habe der Landbund die kleinen Siedler als Vorspann benugzt, um eine Entschließung durchzuseven, die ein vollkommenes Einstellen jeder Siedlungstätigkeit fordert. Aus- gerechnet jeh fordere auh der Reichsbund der Verpächter dië Aufhebung es sowieso ganz ungenügenden Pachtschubgesetzes. Also freie Bahn auh noch dem Pachtwuchexr. Die Zinssenkung der Regierung bevorzuge ebenfalls die Großbauern in Ritter- gütern, denn die Hauptshulden der Kleinbauern sind Personal- und Warens ulden. Die von der Regierung geübte neue Methode der sogen. Ausbausiedlung bedeute die Hochhaltung der Siedler- venten, d. h. der E für die Junker auf Kosten ver- mehrten Siedlerlandes. Zu den allgemeinen agrarpolitischen Aus- führungen des Reichsernährungsministers bemerkt der Redner, die Behauptung, es sei der deutschen Landwirtschaft gelungen, auf wesenilihen Gebieten den Ernährungsbedarf des deutschen Volkes hundertprozentig zu decken, beruhe auf Verbergung der Tatsache, daß nicht die Produktion, sondern die Konsumkraft der arbeitenden Massen gewa geen sei. So sei der Fleishverbrauch im dritten Vierteljahr 1932 gegenüber dem Vorjahr um 13 vH, im vierten Vierteljahr noch stärker gesunken. Dex Mehlverbrauh bétrage heute nur noh durhschnittlich 84 vH des Verbrauchs von 1928. Durch Preisstüßung und Zölle werde der Konsum noh weiter eingeshränkt. Die Kontingentierung dex Schmalzeinfuhc und die Margarineverordnung werden nicht die Fettproduktion er- fibre sondern nux das Hungerelend der Ewerbslosen weiter ver- scharfen.

…_ Abg. von Sybel (Nat. Soz.) meinte, daß alles, was an Klagen über die Osthilfe im Aus\{huß grundsäßlih und im einzelnen vovgebracht sei, sih lebten Endes zu einer einzigen großen An- klage gegen die Politik verdihte, die troy vorhandener Möglich» keiten dew Wirtschaftskörper des deutshen Ostens, in dem die Landwirtschaft eine besondere Rolle spiele, in die Lage eines mit dem Tode ringenden Patienten gebraht habe. Die Osthilfe mit ihrem Sicherungs- und Entshuldungsverfahren sei nihts anderes als eine hierdurch notwendig gewordene Operation. Allerdings sei diese Operation, womit er die Geseßgebung von Anfang an meine, micht gerade in allzu zweckmäßiger Weise durchgeführt worden. Gegenüber dem Abg. Ersing (Zentr.) bemerke er, daß es niht_rihtig sei, dem Reichskanzler Brüning die Fnüitiative für die Osthilfe zuzuschieben. Schon lange, ehe von der Osthilfe die Rede war, habe der viel geschmähte Reichslandbund Vorschläge Molte Sonderaktion für den Osten gemaht. Aus den Vor- hlägen des Reichslandbundes seien dann konkrete Pläne an die damalige Reichsvegierumg gerichtet, gleichzeitig auh dem Herrn Reichspräsidenten unterbveitet worden, Die Fuitiative für die Osthilfeaktion liege also beim Herrn Reichspräsidenten. Während der Reichslandbund aber ens Maßnahmen forderte, sei die Reichsregierung den individuellen Weg gegangen und habe damit einen grundsäßlihen Fehler begangen. Daß angesichts dex un- geheuven Agrarkrise viele Betriebe niht zu halten sein würden, werde von keiner Seite bestritten. Eine Reihe volkswirtschaftlih gut geleiteter Betriebe, die jezt wegen zunehmender Verschuldung Uber die Klinge springen müßten, hätten jedoch erhalten werden können, wenn man 1930 den Landbundweg der generellen Hilfe gegangen wäre, Mißgriffe, die hier und da vorgekommen sein mögen, müßten nah MR vedressiert und in Zukunft ver- mieden werden. Man habe bei der Jndividualregelung aber von vornherein mit solchen Fällen rechnen müssen. Kein vernünftiger Men‘ch verneine die Notwendigkeit der Siedlung im Osten, ins- besondere shon aus nationalpolitishen Gründen. Dennoch sei der Weg nicht gangbar, den die Sozialdemokraten gehen wollten daß man einfach alle Agrarbetriebe, die niht rentabel sind, au den Staat übernehme. Die staatlichen Zuwendungen wären völlig überflüssig, wenn man eine Agrarpolitik betrieben hätte, die wenigstens durhschnittlich die Landwirtschaft einigermaßen ren- tabel gehalten hätte. Dex Abg. SON habe als Anlaß für die Debatte die Differenz zwishen Reichslandbund und Reichs- vegierung und hierbei insbesondere die Movatoriumsfovderung des Landbundes genannt. Das Pone Moratorium sei eine auh vom Landbund grundsäßlih beklagte, aber leider durch Sünden der Politik notwendig gewordene Maßnahme. Der Reichslandbumd habe dem Reichspräsidenten gegenüber von sich aus betont, daß die laufenden Forderungen der Handwerker usw. vom Moratorium ausgenommen werden sollten, so daß wenigstens der Mittelstand in den kleinen Landstädten niht betroffen werde. Den Rednern, die unter heftiger Kritik an der Osthilfe sih mib beweglihen Worten für die Siedlung eingeseßt haben, sei zu er- widern, daß Siedlung ohne Rentabilität oder Ansehung lebens- unfähiger Siedlungen ein Verbrechen sei. Weil gegen diesen Grundsaß bisher verstoßen worden sei, hätten seine Freunde be- cnirant, die Existenzbedingungen der Siedler eingehend zu prüfen. Auch sollten die Kriegsbeschädigten bei der Siedlung stärker be- rücksichtigt werden. Wenn man der Landwirtschaft die Ren: abilität

nehme, sei mit dem Schicksal der Siedler auh das dex Lamnsd-

* theken niht in voller Höhe aufrehterhalten.

Reichs. und Staalsanzeiger Nr. 20 vom 24, Januar 1933. S&S. 3.

——

arbeiter besiegelt. Die Politik des Schleuderexports, die der Wirt- !

[haftunigier angedeutet habe, müsse jedoch zum Ruin führen. in unerhöriecr Zustand sei es, daß die durch eine gewisse

Sndustriepolitik notleidende Landwirtschaft unter eine weit- ende Kontrolle dieser Jndustrie gestellt wurde durch Ein-

sweliung der Bank für Judustrieobligationen in das Osthilse- rfahren.

Abg. Harmony (D. Nat.) erklärt, daß Mißstände selbst- verständlich beseitigt werden“ müßten. Offenbar seien aber auh hier wieder starke Uebertreibungen erfolgt. Der Redner be- cündet den deutshnationalen Antrag über die stärkere und

itellere Berücksihtigung der Haudwerkerforderungen. Ex wendet ith gegea die Behauptung, daß es sich bei der Osthilfe um Liebes-

ben fürx die Großagrarier handele, und weist darauf hin, da Fèr Konsumverein Produktion in Hamburg beispielsweise 324 Mil- Vionen Steuerschulden habe.

Abg. Kuhnke (D. Nat.) tritt den Angaben des Abge- ordneten Heinig entgegen. Herr von ns sei überhaupt nos niht umgeschuldet und habe auch keinen Pfennig von der Fudustriebank erhalten. Alle diese Behauptungen seien von An- Pn bis Ende erlogen. Bei Herrn von Knebel-Döberiy habe das m Milite ber labreu shon 18 Monate geschwebt. Der Redner weijt weitere Me kabticaaen des Abgeordneten e urück und erïlärt, daß ‘man daraus auh Slüsse auf die Zuver äfsigkeit der weiteren Fälle ziehen könne. Es müsse E werden, daß be- | stimmt umgeshuldet werden müsse, wer 14 Monate im Siche- | ruungsverfahren sei. Es gehe nicht an, daß Handel, Handwerk und | Gewerbe und Kommunalbanken, d. h. diejenigen Fnstiiute und | Personenkreise; die den Landwirt all die Jahre über Wasser ge- alten ps legt die Leidtragenden bei der Umschuldung sein ollen, da diese Kreise speziell diejenigen seien, die von ihren | Forderungen abstreihen müssen, ihren Verpflihtungen aber nahtfommen -müjsen. Die Deutshnatioualen würden in den nälhsten Tagen einen Antrag einbringen, der diesem Umstand Rechuung trägt und Abhilfe schafft, Auch- die Hypothekenbanken könnten angesihts der Abwertung aller Werte ihre ersten Hypo- hi | Dex Redner er- flärt, die ganze Debatte wäre überflüssig, wenn man damals Hugenbergs Umschuldungsplan restlos durchgeführt und Hand in: Hand mit der Sanierung die Rentabilität der Landwirtschaft wieder hergestellt hätte. Bei der Siedlung komme es Cae auf die Zahl als darauf an, freudige und lebensfähige Siedlex ‘an- zusetzen.

tr Ersing (Zentr.) betont, daß die Volksvertretung dazu da sei, Mißstände zu erörtern und für ihre e gung zu ew Alle Anträge des Zentrums hätten den Zweck, Regierung und Verwaltung zu zwingen, den Kleinen und Mittleren zu belfen, auch den Großen, sofern es notwendig sei, sie aber niht zu be- vorzugen. Anscheinend würden aber Leute, die über gute Be- aequngen verfügen, besonders bevorzugt. Der Redner begründet einen Antrag des Zentrums und der Bayerischen Volkspartei, die Reichsregierung u ecluGert, bei der Durhführung des Osthilfe- eseßes vom 31. März 1931 landwirtschaftlihe Betriebe mit einer andwirtschoftlih benußten Fläche von mehr als 250 ha von den Entschuldungsmaßnahmen des Abschnitts B dieses Geseyes aus-, zunehmen, wenn niht gleichzeitig von dem esißer geeignetes Siedlungslaud in ausreichendem Maße zur Verfügung gestellt wird, r Redner trägt dann einige weitere Fälle vox und fordert, dn die Regierung aus ihrer Reserve heraustrete und nun einmal Auskunst über derartige Einzelfälle gebe.

Abg. Behrens (Volksdienst) erklärt, daß die Anweisungen wegen der Eu der Sozialbeitröge un Landarbeiterlöhne leider bei den Treuhändecn nicht genügend beachtet würden. Eine gejeßliche A sei daher notwendig. Auch die Handwerker- forderungen seien tatsächlich bisher nux mangelhaft berücksichtigt worden. Der Redner. begrüßt das Bekenntnis des Ministers zum Siedlungsgedanken und fordert, daß daraus. nun auh bald die nowendigen Folgerungen gezogen werden.

Abg. Dr. Schreiber (Zentr.) fragt, ob auch Leiter von Land- stellen bbel onet worden sind und wie man dazu steht. Die Regierung uuns flare Richtlinien aaufrihten. Ex fragt weiter, ob es richtig sei, daß an Verwaltungskosten dex Fndustriebank noh ein großer Pauschalbetrag vom Reiche zugeführt würde, wo- bei es fid um eine Million handeln solle. Verner wünscht der Redner Auskunft über den Erfolg der Lastensenkung im Rahmen dex Osthilfe. Dem Grundgedanken einer besonderen Sicherung des Korridors könne man zustimmen. Auch über die Verwendung des Betriebsmittelfonds N noch îm etnzelnen Klarheit ge- ¡chaffen werden. Der Verpächtershuß sei nicht ausreichend.

Ein Regierungsvertreter stellt fest, daß für Fracht- exstattungen im laufenden Recsuungsjahr 9,6 Milltoneu Reichs- mark zur Verfügung standen. Hiervon entfallen auf Ostpreußen 8 Millionen und auf die an den Weichjelkorridor grenzenden Kreise Hinterpommerns und dex Grenzmark e tr EEO 1,6 Millionen. Beansprucht sind davon bisher in Ostpreußen 6,3 Millionen, im To 1,1 Millionen. Es handelt sih hiex um eine generelle Osthilfe, die allen Betrieben zugute kommt. Für die A konnte der Mee Beirag von 30 Millionen wieder zur Verfügung gestellt werden. Gerade diese steuerliche Lastensenkung wird von den Beteiligten als besondere Wohltat empfunden werden. Den landwir.shaftlihen Betrieben werde die Grundvermögenssteuer, den Gewerbetreibenden die sonstigen Realsteuern nach einer Staffelung erstattet. i

Avg. Heinig (Soz.) erwidert dem Abg. Kuhnke, die Dar- LOE objektiver S-.ellen, wie des Rechnungshofs, sei ihm zuver-

ässiger, und er bitte. die Regierung nohmals den Fall Flem- ming und andere Fälle zu klären. Es handle sich eg: es niht um das Thema von der berühmten Ausnahme. Dex Prozentsaÿ dex angegriffenen Fälle sei tatächlich so bedenklih, daß eine Nach- prüfung unbedingt erforderlich sei. i AUN

Darauf werden die Beratungen abgebrochen. Die Anberau- mung des Termins der nächsten Sißung wird dem Vorsizenden überlassen und hängt von den Plenarberatungen des Reichs- tages ab. (V.D. 2.)

Der Reichstagsausshuß für landwirtschastlihes Siedlungs- wesen " und Pachtschubfragen beriet am Montag den ihm vom Plenum überwiesenen Antrag der Sozialdemokraten, der die Re- gierung ersucht, die Rücckzahlung der Darlehensraten aus dev werteschaffenden Arbetslofensürsorge zur Errichtung vón Land- und Eee auf sünszig Jahre zu verteilen, die Hälfte der am 15. November 1932 fälligen Rüctzah geraten u erlassen und die bis zum 15. November 1932 rücständigen Raten oder Teile derselben bis zum Ablauf der Rüchzahlungsfrist zu stunden.

Dazu hat Abg. Behrens (Volksdienst) einen Ergänzungs-

h antrag eingebraht, wonah den Land- und Forstarbeitecn, die mit a Y der A der wertsha enden

der Rückzahlung Darlehensraten aus wert Arbeitslojenfürsorge zur Errichtung von Landarbeitereigenheimen ET der Arbeitslosigkeit in Verzug kommen, die Verzugs- n en in Höhe von 2 vH über Reichsdiskont erlassen werden ollen, Í

Bei Sizungsbegiun kam es zu einem shweren Zusammenstoß wen Nationalsozialisten und Sozialdemokraten. National- sozia istishe Ausschu es wandten sih éntschieden gegen die

nung beseitigt wird.

Jn der Ausfprache über die Anträge, die fih auf der Tages- ordnuung befinden, beantragt :

Abg. Behreus (VolkSdrenst), daß die hypothekacische Ein- tvagung, wonach die Landarbeitereigenheimbesizer zu bestimmter Arbeitsleistung in der Landtoirtshaft verpflichtet find, gelöscht werden soll, weil die Arbeiter heute gar keine Möglichkeit mehr

ben, in der Landwirt;chaft zu arbeiten. Ein anderer Teil der Avbeiter, der bisher durh ein Reichsgeseh die Zinsen ge7enkt er- halten hazte, werde dur eine der legten Notverordnungen, dur die allgemein die Zinsen gesenkt werden, insofern schlechter gestellt, als die Zinsen, die er bisher niht zu zahlen brauchte, nunmehr zu seinen Lasten an das Kapital hintenan gehängt werden, Der Redner beantragt, daß dieje Vershlechterung durch eine Verord-

Abg. Hildebrand (Nat. Soz.) tritt für die Annahme des sozial- demokrati’ Antrages ein. Er glaubt niht, daß sih die Lage der Landivirtschaft und damit dec Land- und Forstarbeiter {hon în den nächsten ahren bessern werde. - Hf

Abg. Larssen (Soz.) begründeten den sozialdemokratischen An- trag, stimmt abex auh dem christlih-sozialen Zusaßantvag zu. Er regt ferner an, stäcker als bis Land zur Vergrößerung von Landarbeitereigenheimen zur Verfügung zu stellen. Die Ver- teilung der Darlehensrückzahlung auf fünfzig Jahre hält der Redner für unbedingt notwendig, namentlich da die Kaufkraft der Mark inzwischen wesentlih gestiegen, die Eigentümer der Heime also unter der SES stärker leiden, als bei Errichtung der Pete vorauszusehen gewesen sci. Fhren guten Willen hätten die

andarbeiter unter größten Opfern bewiesen. Künftig müsse man aber mit größeren Zinscükständen rechnen. : Ñ

Abg. Schmidt-Köpenick (Soz.) weist auf die Riesensummen hin,

die für den Großgrundbesiß vom Reiche ausgegeben worden seten.

| Da dürfe man BO nicht ivundern, daß die wirklih notleidenden

Landarbeiter auh ihre Forderungen anmelden. Dabei boykottiere der Großgcundbesiy dew Staat. Der Redner legt ein vom Land- bund an die Landwirte verteiltes Formulax vor, aus dem das hervorgehe. LS E A Abg. Dr. Schauff Zentr.) wüns{t im Prinzip an den einmal tgelegten Renten festzuhalten, tritt aber für eine Stundung ein. lu die Regierung richtet er die Foage, in welchem Maße Eigen- heiminhabex arbeitslos seien und was bisher geschehen sei, um eine Landzulage für diese arbeitslosen Landarbeiter zu beschaffen. Der Redner tritt dafür ein, den Landarbeitereigenbau und die land- twirt\cchaftlihe Stedlung organifatocish zu vereinheitlifen Oberregierungsrat Dr. Richter vom Reich8arbeitsministerium führte aus, daß zur Ablösung der auländishen Landarbeiter und zur Bekämpfung der Landflucht vom Reich und von den Ländern in erheblichem Ausmaß der Werkwohnungsbau und der Bau von Eigenheimjtätten Ir Landarbeiter gefördert worden Hs Seit dem Ende der JFnslationszeit haben Reih und Länder für diesen Fleck Darlehen in“ Höhe von 275 Millionen Mark gegeben. Seit 1921 sind 41 000 Eigenheime und 26 000 Werkwohnungen gebaut worden. , Die Besißer von Eigenheimen sind den Tilgungs- verpflihtungen bis zum Beginn dex Krise pünktlich nachge- kommen, auch während der Krise sind die Tilgungsraten noh zum rößten Teil eingegangen. Zu dem vorliegenden Antrag bat der egiecungsvertreter, von der Fristverlängerung auf fünfzig Ae abzusehen und zunächst einmal Maßnahmen für die nächsten Fahre zu treffen, da die künftige Ewiwidlung noh niht vorauszusehen set. Jm weiteren Verlauf der Aussprache wies der Regierungs- vertreter noh darauf hin, daß die Bestimmung, na der die ¡Fn- aver der Eigenheime auf fünfzig Jahre Land- oder Forstarbeiter leiben müssen, Umgehungen verhindern solle; aber selbstver tänd- lih werde in einer Zeit wie der heutigen ein Darlehen nicht ge- kündigt, wenn der Schuldner keine landwirtfhaftlihe Arbeit finde. Das Reichsarbeitsministerium sei bereit, den Antrag des Abgeordneten Behrens mit den Ländern zu prüfen. Die Bedenken wegen der Zinssenkungsverordnung seien berehtigt und die Re- gierung werde der Angelegenheit sofort nahgehen. Für die Ver- größerung der Landzulagen und die Umwandlung von Werk- wohnungen in Eigenheime seien im Haushaltsjahr 1932 6 Mil- lionen Mark bereitgestellt. Das Reichsarbeitsministerium sei auh bemüht, neue Mittel für den Landarbeiterwohnungsbau zu {halfen; die auh zur Vergrößerung bestehender Stellen benußt werden sollten. Die Arbeitslosigkeit von Landarbeitern in Ost- preußen sei zum Teil die Folge falsher Anseßzung oder der Auf- teilung der Güter im landwirtshaftlihen Siedlungsverfahren ge- men Jnzwischen habe man sich bemüht, die Landzulagen zu ver- roßern. Y Abg. Huth (Bayer. Vp.) erklärte, wo ein Notstand vorliege, da müsse geholfen werden, Aber dabei dürfe man niht das ganze System zerstören. Man könne nur die Zinsen und Raten während der Notzeit stunden und die gestundeten Beträge dann in zwanzig oder dreißi pores an die Renten wieder anhängen. i Abg. Me tmann a gerianaee größere LEE agen: Ein Hektar habe nie gereiht. Ganz unbillig sei es, den Landarbeitern für fünfzig Jahre die Verpflichtung aufzuerlegen, Landarbeiter zu bleiben. Solange lebe ja kaum ein Mensch. : H Abg. Hildebrand (Nat Soz.) schilderte die Zustände în Mecklenburg: Von den Gütern AO die Landarbeiter systematisch in die Stadt geschickt worden. Das Sicherungsverfahren habe die Landesfinanzen total in Unordnung grat und die ganze Wirt- haft über den Haufen geworfen. Gegenwärtig lägen 5400 An- orderungen von Anliegerland vox, darunter 60 bis 70 vH kleine Häusler. Daraus ergebe sich, wie groß der Landhunger sei. Man müsse eben in Mecklenburg die Kolonisation nachholen, die die Ritter seit 1863 verhindert hätten. Verschenken könne der Staat das Land auch nicht, die Schwierigkeiten seien also groß. Nament- lih die Deutschnationalen stemmten sih gegen die Siedlung. Die Reichsbehörden müßten übrigens dafür sorgen, daß die Auf- teilungsfosten niht zu hoh würden. Der Redner beantragte eine Ergänzung des sozialdemokratishen Antrages dahin, daß u geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um Landarbeiterheime in Anliegersiedlungen mit voller Ackernahrung umzuwandeln. Abg. Kuhnke (D. Nat.) enplatt, daß man sid) auf eine Not- haltenen * beshränke. Ex wies im übrigen die allgemein ge-

altenen Angriffe gegen das Verfahren bei der Osthilfe zurück, s Säicherungsversahren müsse allerdings so schnell wie mögli beendet werden. i Abg. Larssen (Soz.) trat der Auffassung des Regierungsver- treters entgegen, daß die Arbeitslosigkeit der Landarbeiter sich. seit 1929/30 nicht verschlimmert habe. Die Lage sei shon deshalb chlimmer, weil die BerSeuieen gekürzt worden seien. Die rbeitslojigkeit der Landarbeiter könne man erfolgreich nux dann bekämpfen, wenn man diELeute als Siedler ‘“anseße, wobei man auf die Kapitallosigkeit dieser Leute Rücksicht nehmen müsse. Abg. Schuldt (Komm.) stimmte dem Antrag der Sozialdemo- kraten zu, erklärte jedoch uld an der Not der Eigenheiminhaber : sei in Medcklenburg die falsche Politik, den Leuten zwar Wohnun- gen zu geben, aber niht für Arbeit zu sorgen Ferner beantragte er Redner: Alle Zwangsmaßnahmen und Zwangsversteigerun- en bei den Siedlern und Land- und Forstarbeiter-Heimbesigern jad Abg, Behrens (Christl. Soz. V. D.) wandte sich ine bg. Behren ristl. Soz. V. D.) wandte sih gegen ein Trennung von Landarbeiterwohnungsbau und Siedlung. Praktisch gingen diese Dinge durcheinander und seien immex durcheinander gegangen. Man könne dem Arbeiter nicht OS wo er zu arbeiten habe. Der Redner warnte vor den bei Tex kommissarischen

erichterstattung, die über die leßte Ausshußsißung in sozial- demokratischen Feitungen ie R sei, Da werde von „Volks- betrügerei der } diese Art unwahrer Verichterstattung niht aufhöre, würden die Nationalsozialisten evtl. auh mit Brachialgewalt antworten.

Sozialdemokratische cl spasmi tgtieder wiesen die Drohun- gen der EO eden har} zurüdck.

Der Ausschu oan Abg. Schulze-Stapen (D. Nat.) bat die Parteien, sih im Ausshuß eines Verkehrstones zu befleißigen, der eine sahlihe Weiterarbeit ermögliche.

ationalsozialisten im Aus\huß“' ôre, win Wenn |

eutshlands die Landeskulturbehörden aufzuheben. Wenn in Medklenburg jeut neuer Zug in die Siedlung gekommen sei, so | könne man nur hoffen, daß das auf Preußen abfärbe. Der Redner hätte nur gewünscht, daß SE Hildebrandt an Stelle des Abgeórdneten von Sybel die Nationalsozialisten im Haushalts8aus\chuß bei Beratung der Osthilfe ver.xeten hätte. Der Landarbeiter habe ein moralishes Anrecht darauf, den Boden | als Bauer zu bewirtschaften, auf dem er früher für den Guts-

eut lan Regierung angebli bestehenden Plänen, im Westen

besiyer gearbeitet habe. Da dine man niht fordern, daß dex

Landarbeiter große? Kapital für die Siedlung aufbringe. Wenn

die Behörden väterliche Liebe für die Leute aufbrächhten, dann geha

das auch; das beweise die Kreissiedlungsgesellschaft in Stolp i. Þ. _ Abg. Moltmanu (Soz.) erwiderte dem Abg. Hildebrandt, dis

Siedlung sei in Meckcklenburg stets so gehandhabt worden, wie es

jeßt die Nationalsozialisten taten. Nur seien die Landarbeiter

ivahrend der guten Konjunktur 1929/30 niht so leiht anzuseßen gewesen. Dem nationaljozialistishen Zusaßzantrag und auh dem alii avneve yepén Antrag stimmte der Redner zu.

Darauf wurde der sozialdemokratische Antrag gegen die Stimmen des Zentrums, der Bayerischen Lolkspartei, der Christ- lih-Sozialen und der Deutshnationalen angenommen. Durch die Anname weiterer Anträge wurden ihm jedoh weitere Ziffern gero. Einstimmige Annahme fand nämlich der national- sozialistische Antrag:

4. sofort geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Land- arbeiterheime in Anliegersiedlungen mit voller Ackernah- rung umzuwandeln.

j Einstimmige Annahme fand ferner der christlich-soziale An-

vag:

5. den Land- und Forstarbeitern, die mit der Rückzahlung der Darlehnsraten aus der werteschaffenden Arbeitslo(enfürjorge zur Errichtung von Landarbeilereigenheimen während der Arbeitslosigkeit in Verzug kommen, die SEEN in Höhe von 2 vH über Reichsbantdiskont zu er asten.

Gegen Zentrum, Bayerische Volkspartei und Deutschnationale

wurde der hristlih-soziale Antrag angenommen:

6. zu veranlassen, daß in den Grundbüchern der mit Hilfe von Darlehen aus der werteshaffenden Avbeitslofenfürsorge er- bauten Landarbeitereigenheime die Eintragung betr. die Arbeitsverpflichtung in der Landwirtschaft gelösht wird.

Gegen die Stimmen Li Kommunisten wurde ein Antrag des

Zentrums angenommen: : 1 7. für eine einheitliche organisatorishe Durchführung der An-

liegersiedlung für Fnhabe: von Landarbeiterheimen und der landwirischaftlihen Siedlung Sorge zu tragen und die Finanzierungsbedingungen zu vereinheitlichen. :

Schließlih wurde auh der kommunistishe Antrag in der fol-

genden auf jozialdemokratishen Wunsh abgeänderten Fassung

einstimmig angenommen: : 1 8. Für die Zeit der Geltungsdvauer des Vollstreckungsshußzes

in der Landwirtschaft sind alle Zwangsmaßnahmen und Zwangsversteigerungen bei den Siedlern und Land- und

(Forstarbeiterheimbesißern zu unterlassen.

Dex Ausschuß wird seine nächste Sißung abhalten, wenn das

Reichstagsplenum wieder zusammengetreten ift. (V.D.Z.)

Dex Volkswirischaftliche Ausshuß des Reichstags, der ur- sprünglih am Mittwoch dieser Woche zusammentreten sollte, ist mit Rücksicht auf den hinausgeshobenen Zusammentriit des Reichstags nunmehr erst für Mitiwoch, den 1. Februar, einz berufen worden, Der Ausshuß wird einen Bericht des Reichs- wirtihaftsministers über die Lage der deutshew Volfkswirtschaft Reichstagsplenum wieder zusammengetreten ist. D 2)

Hanudel und Gewerbe. Berlin, den 24. Januar 1933.

Die Elektrolytku pfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz itellte fic laut Berliner Melduna des W

„W. T. B.* am 24. Januar auf 47,00 Æ (am 23. Januar auf 46,590 Aé) für 100 kg. :

Berlin, 23. Januar. Preisnotierungen für Nahrung s- mittel. Einkaufspreise des Lebensmitteleinzel- handels für 100 Kilo trei Haus Berlin in Originalvackungen.) Notiert durch öffentlih angestellte beeidete Sachverständige dex Industrie- und Handelskammer in Berlin. Preise in NReichsma1k: Gerstengrauven. grob 32,00 bis 33,00 4 Gerstengraupen, mittel 34,00 bis 38,00 #4, Gerstengrüße 27,00 bis 28,00 4, Haferflocken 30,00 bis 31.00 4, Hafergrüge, gesottene 34,00 bis 35.00 4, Noggens tnebl, etwa 70 vH 23,50 bis.25 50 Æ Weizengrieß 36 00 bis 37,00 4, Hartgrieß 42.00 bis 43,00 4 Weizenmehl 27,00 bis 32,00 #, Weizenauszuamehl in 100 kg-Säken br.-t.-n. 32,00 bis 36 00 Weizenauszugmebl, feinste Marken, alle Packungen 36,00 bis 47,90 4, Speiteerb)en, Viktoria, gelbe 30,00 bis 24,00, Speifeerb)en, Viktoria Nieten, gelbe 34,00 bis 36,00 Æ, Bohnen, weiße, mittel 18,00 bis 19,00 4, YLangbohnen, aus1. 25,590 bis 26,50 4, Yinten, fleine, letter Ernte 33,00 bis 38,00 Æ. Linsen, mittel, legter Ernte 38,00 bis 45,00 Æ. Linsen, große, leßter Ernte 45,00 bis 76 00 6 Martoffels mehl, 1uperior 33,50 bis 34,90 , Bruchreis für Speisezwecke 18,50 bis 19,50 6, Rangoon- Neis, unglasiert 20,00 bis 21,00 .Æ, Siam Patna-Reis, glasiert 23.00 bis 25,00 4. Neisgrieß, puderfrei 22,00 bis 30,00 4, Ringäptel amerikan. extra choice 88,00 bis 92,00 4 Amerik, Pflaumen 40/50 in Originalkistenpackungen 53.00 bis 55.00 Æ, Sultanas Kiup Caraburnu { Kisten 66,00 bis 71,00 &, Korinthen choice. Amalias 70,00 bis 74,00 Æ, Mandeln, süße, courante, ausgew. 205,00 bis 210,00 Mandeln, bittere, courante, ausgew. 205,00 bis 210,00 .Æ, Zimt (Kafsia), ganz, ausgewogen 195,00 bis 205,00 A4, Pfeffer, \{chwarz, Lampong, ausgewogen 164 00 bis 174,00 M, Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 176,00 bis 190,90 .4, Rohkaffee Santos bis Extra Prime 322,00 bis 340,00 A, MNohkaftee, Zentralamerikaner aller Art 340,00 bis 450,00 , Röstkaffee, Santos bis Extra Prime 436,00 bis 450,00 #, Nöstkaftee, Zentralamerikaner aller Art 444,00 bis 600,00 6, Nölts roggen, glasiert, in Säen 30,50 bis 33,00 6, Nöstgerste, glasiert, in Säen 30,50 bis 32,00 4, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 43,00 bis 46,00 #4, Kakao, stark entôlt 154,00 biz 180,00 46, Kakao, leicht entólt 200,00 bis 240,00 46, Tee, chines. 656,00 bis 750,00 „e. Tee, indi\ch 750,00 bis 950,00 6. Zucker, Melis 66.30 bis 66 80 , uder, ‘Naffinade 67,80 bis 69,30 #, Zucker, Würtei 73,90 bis 9,50 6, Kunsthonig in è kg-Packungen 69.00 bis 73,00 M, Zuckers sirup, hell, in Eimern 82,00 bis 100,00 #4, Spei)esirup, dunke!, in Eimern 70,00 bis 80,00 6, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern von 123 kg 66,00 bis 70,00 6, Pflaumenkonfiture in Eimern von 123 kg 80,00 bis 82,00 6, Erdbeerfonfiture in Eimern von 12s kg 102 00 bis 106,00 6, Pflaumenmus, in Eimern von 124 und kg © 00 bis 68,00 4, Steintalz m Säen 19,20 bis 20,20 Æ, Steintal: in dungen 21,30 bis 25 10.4, Siedetalz in Säcken 22,18 bis —,— iedetalz 1in Packungen 23,30 bis 26,50 6, Bratenichmalz 1n T1erces 100,00 bis 101.00 é, Bratenschmalz in Kübeln 102,00 bis 106,00 M, | Segue in Tierces, nordamerit. 90,00 bis 94.00 4, Purelarè in isten 90,00 bia 94,00 #, Berliner Nohichmalz 110,00 bis 116,00 4, Corned Beet 12/6 lbs. ver Kiste 85,00 bis 86,00 4, Corned Beef 48/1 Ubs. per Kiste 45,00 bis 47,00 .Æ, Margarine, Handelsware, in Kübeln, 1! 110,00 bis 114,00 4, L1 96,00 bis 102,00 4, Margarine, Spezialware, in Kübeln, 1 132,00 bis —,— M, IT 118,00 bis 126,00 4, Molkereibutter la in Tonnen 214,00 bis 220,00 6, Molkereibutter la gepackt 222,00 bis 226,00 4, Molkerei- butter [la în Ionnen 200,00 bis 208,00 #4, Molfereibutter lla ges vackdt 204,00 bis 210,00 #4, Auslandsbutter, däni\he, 1n Tonnen 216,00 bis 220,00 4, Auslandsbutter, däni\he, gepackt 226,00 bis 230,00 4, Sped, inl., ger. 154,00 bis 160,00 „46, Allgäuer Stangen 20 9/9 60,00 bis 72,00 46, Tilsiter Käle, vollfett 130,00 bis 150,00 pis eter Gouda 40 9/9 130,00 bis 138,00 6 echter Edamer 40 lo 130,00 bis 138,00 #, echter Emmenthaler (Sommerkäse 1932), voll» fett 244,00 bis 264,00 4, Allgäuer Romatour 20 9% 92,00 bis 104,00 .4, ungez. Kondensmilh 48/16 per Kiste 17,00 bis 17,50 M, gezuck. Kondensmilh 48/14 ver Kiste 26,00 bis 29,00 46, Speiseöl,

ausgewogen 68,00 bis 95,00 4.