m besonderen . sind ¿abzugeben : Wassen und Munition- an- das nächitgelegene Yittillerietepot Bekleidungs; und Fu So gg tee an 208 nôcbftgelegene BefleibungäipstaudTegungkamt, Kraftfadezeuge an dic nächfigelegeuen Kraftfahrzcugertkätrarks bezw. Berkitctepats, Nacl Litengerät an den KorpdnaGrihtenpatfk des Forosbezirla, Bas- abwebnwaffen (Gasmasufen usw,) an die Korr3gecs{huplagex, Pferde an dén micbfter Teopyéentetlf (auch: Pferdelazarett, Pferdedepch).
atld-otyo—p E D É De :
Im Laufe des Monats Januar werden in gleicher Weise, wie zu Beginn des Jahres 1917 für feftoerzinsliche Werte, Diviëendenpapiere usw. auf den 31. Dezember 1916, Kurse lgen werden, die die Grundlage für fteuerliche Zwedcke bilden folien.
Zu den Unruhen in Posen und dea dortigen Kämpfen zwisen Polen und’ Deutschen teiit „Wolffs Telegrapheubüro“ mit, baß die Schlichtungskommission des Vollzugsausschusses des A.- und S-Nates und der fommandierende General von Vok und Pollah einen Korp3befehl erlassen haben, in dem die besliimmte Erwartung ausgesprochen wird, daß zutünfllg Zusammenstöße zwischen Soldaten deutscher und pelniser Abstammung vermieden werben. Alle jeßigen und früheren Angehörigen des Heeres und der Marine hätien über vier Jahre hindur alle Gefaßren, Strapazen und Nöte des Krieges gemeinsam getragen uad ianerhaib ihrer Truppenteile Schulter an Schulter ohne Nnfershied ber Nationalität treue Kameradschaft gehalten. (s müsse auch während des Wasfenflillfiandes troß poli- ter Gegensäße ein erträgliches Verhältnis bewahrt werden und die endgültige Entscheidung zwischen beiden Nationen dam f‘ Friedenskongreß vorbehallen bleiben. Dem Korps- befehl ist eine Bekanntmachung angesügt, daß seit dem 26. Dezember eine eaglishe Gesandtschaft, nah ihren Angöben im Einverftänbuis rit der deutschen Waffenfstillitandakommission in Spaa, einige Tage in der Stadt. fh cufhalte. Die Ge- sandtschaft sthe unter dem Schutze des Völkerrechts, dürfe deshalb in feiner Weise angegriffen oder auch nur beläftigt werden,
Das Kriegsministerium ieilt obiger Quelle zu- folgè mit:
Wie wir von unterricßtcter Seite e entspricht die Nach- rit, die während der Vollsikurg bder Groß Berliner Solbatenräte im 00. Dezember allgemeine Beunruhigung erregte, daß 30000 Polen bereits im Anmars\ch quf Berlin seien und daß sie ichon in Bentscèn ständèn, glüdlichern:cise noch nicht den Tat ju chen. Die Dinge baben zwar in Posen cine sebr bedenklihe Ent- widlung genommen und sind geeignet, jedes deutsche Herz uit bangster Sorge vor dec Zukunft za erfüllen. Jedenfalls muß es völlig ausgeshlofen fein und bleiden, daß aub nur eine mittelbare Bedrohung Beclins durch polnische Streitkräfte Ta!sa®ße wird. Wie orr Delegierte Krebs in der Sipung der Soldatenräte sehr richti betonte, ist der Grerzshuß Oft außrrorbdentlih wichtig. Es fehl aber noch an Manaschasten. Es beißt also: „Freiwillige vor!* Ge- diente und auégébildete Sóldäten, die zurzett keine Beschäftigung haben, sollten fd zur Aufnahme als Freiwillige für die Formationen des Grenzschußes Oft melden. Die General- und Garnisonkommandos gchen Ausfkuntt über die Uufuahmebedingungen. Vor alew fehlt es au an Yerzten und Sanitätêrersonal.
In Gnesen haben die Polen, wie aus polnifchex Quielle gemeldet wird, ohne Blutvergießen die Jrfanterie- und Dra- gonertaserne besetzt uud die Verwaltung der Stadt über- nómmen. Am Sonntag kam eine Abteilung des Heimat- fchuyes as Brombètg an, welihe die Uebergabe der Stadt Gnefen forderte. Es eat‘ponn fich ein kurzer Feuerlampf, bei demes einige ‘Tote auf beiden Seiten gab. rauf wurden Verhandlungen eingeleitei, weldze damit endeten, doß die Deutscher fich yer- pilichteten, Gnesen und Umgebung zu verlassen, während die Polen die Hüifie des eroberten Kifegsimatertals Herausgaben. Die Gefangenen wurden freigelassen. Verschiedene kleine Slädte, wie Schrimm, Cjempin úsw., wurden auf Grund friedlicher Vereinbarungen in polnische Verwaltung über- nommen.
Der Kreisausschuß des Krelses Stuhm (Proving Mesigiecntui) hat folgendes Telegramm “an den Staatssekretär des Aeußern gerichtet:
Im Namen - der deutschen Bevölkerung des Kreises Sluhm legen wir gegen die - iu den lezten Tagen erneut hervorgetretenen polntschen Versuche, deutshe Gebiete vom Meiche abzutrennen und kbaerdurc Deutschland vor der Friedensfonferenz dur Besetzung von zur Oft- zart gebörigen Meih&zebièeten vor vollendete Tatsachen zu stellen, entschiedenste Verwahrung ein und erwarten von der Vo1ks- regierung, daß sie durch \{Gleunigste Wiederherstellung einer leistungs- bigen bewaffneten - Macht ‘den-. Peotesten der Ostmark Nachdruck verleiht. 9
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Der Deuische Volkèrat Wesipolèns Hat, wte „Wolfs Lelegraphenbüro“ meldet, an die Deutsche Waffenstillstands- kommission folgende Bit1e gerichtet: : ;
800 000 Deutsche bitten die Waffenstillstandskommission, mit állem Nachdruck darauf hinzuwirken, baß bis zur Entsherdung der Friedenskonferenz die Grenzen des Deulschen Rerchcs vom 1. August 1914 respektiert und aufrechterkalten bleiben und daß unter keinen Umständen einer Besckung der Oftvrovinzen dur polnische oder Ententetruvven zugestiuunt wird. Dafür, daß der Friede iti Dsten nicht gestöôit wird, kann der Deutsche Volksrat für die Deutschen garantieren. Alle gegenteiligen Meldungen find erfunden. Es kann auch keine Rede sein vor trgendwelher Heßg- oder Unter- drückungspolitik ia der Provinz Posen. Die neue Regierung ver- wirft sie im Prinzip. Und die im heutigen Volksrat zusammen- grs{lossenen Deutschen sind ebenso ehrlid gewillt, beiden Nationalitäten gerecht zu werben, d. b. au den Polen reelles nationales Cigenleben aurzubilligen. Aber eben deslolb fordert er au ebenso encrgisch die Anerkennung der deutschen Nechte und erklärt, daß Rube und Ordnung oline jede fremte Beihilfe gewahrt bleiben werden.
Maunigfaltiges.
Nach „amtlich en Cie wn g da der Obersten Heeres3lettüuün 4 find „W. L. B.* zufolge nathstehende Truppen- telle au6 dem Oberostgebiet und der Ukraine nah der Heimat abbefördert worden: : :
Stab der 9. Landwehrbrigade, Lembwehrinfanterteregiinent 38, Landfturmktnfanteriérèegiment 35, Landsturminfanterteregiment 5), Land- sturminfanterieregiment 7, Militärgouvernement Litauen, Landsturm- Bataillon Allenftein 20/2, Landfturminsanterieersaybataillon Freienwalde 6130, 2 und 3, Kompaante desLanhsturminfanteriebatatlllonKéstrin,111/5, kandsturmbataillon Meiningen X1/4 1, Landsturmbataillon Brauns-
berg -XX/10, 2. nd 4. Fompagnie des Lanbsturmbataillons Feen béim: XF11/47, 3 Kowpoagzie des Landsturmbataillons For A {/9, Londliurmbataillou Auih X/24, Stgh der 93. Infanterie- bivifion, i. und 3. Kompagnie des tandwehriusanterieregiments 3, Stob, 2. Kompagnie tes Knfanterieregtments 433, 1., 3. Maf@(inen- géwebxkormpagnie des Landsturminfanterieregiments 384, 2. Kompagnie dés Luntfturmtntanterlercziments 13 obne 7. Rompaguic, Teile desLand- iturminfauteriecrsaßbatatlions Fariérube, Teile des Ländsturminfanteric- ataillors Smrcibiüiden, Teile des Landfturminfanteriebataillons Allenstein V X/1, Stab, 1. Kompagnie des Landfsturminfanterie- Kegiments 38, 2. Kompagnie des PLandstarminfanterieregimenis 34, Nadfahtkompagnic 85, Stab, 2, 3,4. Kompagnie des Landsturm- infanteriebataillons X11/18, Maschinengewehrs@ule der 10. Armee, Sioh der 61. BReservcinfantericbrizade, Stab der 10. Landrwebr- infantertebrigade, 2. Kompagnie des Infanterieregtments 404, 3. Kom- pagnie des AInfanterieregiments 454, 3. Kompagnie=tes Neserveinfanterie- regimerits 224, 3. Kompägnte des Reserbeersäißregiments 2, Stab, 3. Kompagnie des Landwehrinfanterieregiments 133, 3. Kompagnie des Landwehrinfantertereaiments 03, bavriszes Landfsturmbataillon Paffau 1/5, 3, Kompagnie des Landfturminfanterieregiments 9. Infanterieregiment 329, Infazutetiéreaiment 388, Teile tcs Landwehr- intanteriercgunents 68, 11. Bataillon des Landwehcinfanterieregi- u:ents 99, Landfturnmbataillon- Bittcrfeld 1V 4, 3. Landsturminfanterie- bataillon Allenftein XX!3, ‘2, Kompagnie des Lantsturmintanterie- bataillons Danzig XV11/2, 4: Lantsturmpionierkompvagnie X. Armee- Torps, Hand|cheintverferirnpp 197, Starfstromzug 254, Feltlazarett 10, Giapypenfomrmantantur 126, Us. Bálaillen des Landwehrinfanterie- regiments 27, 92, Landfturmbataillon 1/22, Mascßinengewebr- Kompagnie tes baprischen - Landflurmbatailons Bamberg 11/18, 1. Yandfturmbataillon®Königsberg 1/11, 1. und 5, Kompagnie deg Landftuunbatailtons Insterburg, 4. unbespannite Mas(ßinengewehr- fempagnie des Landivehrinfanteriereginents Aschersleben, 11. und 111. Batailton des Sandsturminfanterieregiments 33, Landsturn- Bataillon Neustadt XVI1/9, 2. Landfturmbataillon Diedenbofen X11/5, Landstuumbätaillon * Posen V/4 und V/%, 1. Kompagnie des Landfturminfanteriebätaillons 1/23, 5, Kompagnie des Land- fturmbataillons Saarbrüden XX1T/16,- Lantflurmbataillon Münster VIT/7t, 19. und 2. Kompagnie des Landsturminfanterie- Bataillons Münfter VI1/76, 5. Landsturmbataillon Thorn XV11/14, 2 und 4. Kompagnie des Landsturminfanterichataillons Preußifch Stargard X VI1/10, 7. und 8. Kompagnie des Landsturinbataillons Allenftein XX 20, Tetile des Lantsturminfanteriebataillons Halle TIV/29, T. Bataillon des fädbsishen ZInfanterieregiments 416, L. Bataillon des Infanierieregiinents 424, 11. und 11]. Bataillon des Landsturminfanterieregiments 23, säGfis®er Landsturm Zittau X11/7, fächsisWes 2. Landsturmbataillon Dresden X11/2, ferner Kavallerie, Artillerie, Pioniere, Nachrichtentruppen, Kolonnen, Sanitä!sformationen, Arbeits- und Etappentruypen.
Unsere bei Dorpat abges{nittenen Truppen find wobl- behalten und in guter Verfassung in Miga eingetroffen. Friedrichstadt und Daudsewas wurden yon den Bolsche- wisten besezt. Der Bahnhof Gauzi, westlich Smorgon, tis von uns geräumt. Aus Niga sind weitere Dampfer mit deuts&en Truppen abgefahren.
Aus der Ukraine- sind” bigher Tranóporte von folzenden Divi- fionen abgefahren: 212. \ächsishe Insfantieriedibvision, 2. Kavallerie- division, 215. Jufanteriedivision, 45. Landwehrdivision, 7. württem- bergise Landwehrdivision, 93. Infantertedivision, 15. Landwehr- division. Weitere Zlige mit deutschen Truppen aus der Türkei sind von Nikolajew nach Norden abbefö: dert.
lus dem Kaukasus sind dur das Oberoftgebiet na der Heimat abbefördert: Stab des bäverischen Infanterie-Regiments 29 (Jäger), Neserve-Jäger-Bataillon 9 (ohne eine Freiwilligen-Kompagnic). Die Antänge der 39. und 303. Division haben Deut sch{ch-Oesterreich erreicht. Aus Georgien (Kaukasus) ist gemeldet, daß die noch dort befind- lien beirtsiden Zruppen (Kommandosturmbataillon 10, Stab und ein Bataillon Jäger 15, insgesamt 1730 Mann) fih in gutem Zu- stande befinden. Der Abtranêpert nach Nikolajew soll ia diefen
agen erfolgen.
es A Ae Aa
…_ In Alkensiein kam es. nah. einer- Meldung. des „W. T. B.° bei dem Einzug des Feldartillerieregiments 73 anm 30, Dezembér zu Unruhen, die dadur verursacht wurden, daß die Truppen“ unter der Führung“ ihrer Offiziere es ablebnten, mit einer roten Fahne etnzumarschieren, mit dex eine Kommission des A.- und S.-iNats sie vom Bahnhof abholen wollte. Es kam auf oh unaufgekllärte Wetse zu einem Gefecht, bei dem der Haupt- mann Play erschossen und cine Anzahl Offiziere und Mann- f@Waflen" verwmidet wurden. Ein Bericht über die Vorgänge wird vom BVollzugIauts{uß der Reichöregierung übermittelt werden.
Kürschner8 Jahrbuch 1919 ist ershienen. Das bewährte af aatis entbält au) diesmal eine cs zuverlässigen statifti- \chen Materials." So bietet es u. a. eine Uebersicht über Ein- und Ausfuhr, „Haupthandelsartikel, Produkte, Nationalitäien usw. Unter den größeren UAufsäßen verdient Beachtung der Artikel „Technische Nückblike“, der zeigt, wie der vortvärtsstrebende Gtfindergeift auch . gegenüber den. sier troftlos erscheinenden Nôten unserer Zeit. {immer - wieder neue Wege weist, auf tene Mängel bebobeñ,/ Feblendes erseßt, veraltete Methoden ver- bessert werden können. Die Not der Zeit zwingt auch, ih mit dem verwidelten Problent des internationalen Zahlungsausgleihs zu be- fassen, worüber der Aufsaß „Valuta“ Aufschluß gibt. Eine andexe Abhandlung unterrichtet über die Verbältnisse auf dem modetren Kunstmarkt, während der, Artikel „Baltenland“ erwünschte Auf- klärung. über unsére “nähsten nordöstliGen Nachbarn bringt. Ueber den’ Lebenslauf von 240 Männern der Zeit gibt cia alpha- detishes Verzeichnis Auskunft; auch der im lezten Jahre verstorbenen berühmten Zeitgenossen "wtrd in gleiWßer Form gedacht. Neben dem Kalendarium erthält -dàs. JIahrbuch die neuen Eisenbahntarife, die réuen Postgebühren, ferner Maße und Maßtabellen für Wissenschaft und Technik, Verlosungskaleuder, Zinstabelle und noch viel anderes Wissenswerte und Nüßlkche: Der Preis des von Hermann Hillgers Verlag, Bêrlin W. 9, herauägegebenen Buchs, das in allen Buch- handlungen zu haben ist, betragt 2,49 4.
Dortmund, 1. Januar. (W. L, B.) Am Dienstagabend kai ‘es in” der Nähe des Gewetbeveteins m einem Zusammen - stoß zwischen Sicherheitésmannschaften und einer be- waffneten. Bande,” die die Absicht batte, tas Haupt- waffenlager zu stürnmen. Die Bande haite blutige Verluste.
Bremen, 1. Janitar. (W. T. B.) Heute vormittag fand unter dem Geläut der Glocken sämtlicher Kirhey der Stadt und unter andauernden Jubelrufen der zu Zehntausnden zujammen- geftrömten Bevölkerung Bremens der feierlihße Einzug der Truppen des hanseatischen Infanterieregiments Nr. 75 în die mit Flaggen und *Girlanden reih geschmüdte Stadt ftatt. Auf dem Marktplaß. wurden die Truppen von einem Vertreter des A.- und S.-Nates, von dem Bürgermeister und von einem Vertreter des Bürgeraus\Gusses auf das berzlichste begrüßt - und \wwillkomtnén pebei n. Zwischen den einzelnen Ansprachen trugen eine Anzahl Männer®Göre vaterländishe Lieder vor. „Fm Natnen-„dés Regiments dankte der Regimentskommawdeurx Oberstleutnant Hagedorn für den feterlißen Empfang und brachte ein Los auf die Heimat, die alte C Bremen, aus. In- zwischen. batten sich die. Truppen und die Bevölkerung unter Mit- tung der Negimentskapelle zu dem gemeinschaftlihenß Gesang „Deutscland, Deutschland über alles" und „O Deutschland, ho in Ehren“ vercinigt, die dur) thre Vielstimmigkeit cinen überwältigenden Gindeug Hur ießen. Die Truppen rückten dann in ihre vorläufigen Z4uatllere ab, |
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Bern, 31 Dezember. (W. T. BZ But Meldung det „Schweizerischen Depeschenagentar“ Gegibt {d heute mittag bon bier aus eine Ententekommission, hestebend aus Vertretern der Vereinigten Staaten, Englands, Krankreis und Jtaiiens, jon Sturium der Lebensmittelfrage PDeutsh-VDesterreihßs nh. Wien. In dem aleichen
Zuge au® einige Mitglieder * ter deuts{-sösterreichischen Ubor die in der lezten Zeit. mit - der Guntente=- F
kommisfion Beratungen gepflogen hatten, nah Wien zurück. — Zuber den dur die SMweiz vorzugsweise zu liefernden Waggons mit Lebensmitteln aus s{weizerishen Besiänden bewilligte die Ententekommisfion bis jetzt weitere 4000 Tonnen Leben s- mittel für Deutsh-Oesterreich, die seitens Italiens in den nächsten Tagen aufgekauft und über Innebruck nach Wien be- fördert werden follen.
(Fortseßung des Nichtamilichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
Opernhaus. (Unter den Linden.) Freltag: 3. Dauer- bezugévorstellung. Dienst- und éFreipläßze sind aufgehoben. Tann: häuser und der Säungerkrieg auf Wartburg. Romantische Wper in drei Atten von Nichard Wagner. Musikalische Leitung : Dr. Fri Stiedry. Spielleitung: Hermaun Bachmann. Ballett- leitung: Emil Burwig. Anfang 64 Übr.
Schauspielhaus. (Am Gendarmenmorkt.) Freitag: 3. Dauer- bezugsvorstellung. F Schauspiel in vier Akten von Hermann Sudermann. Spielleitung: Albert Patry. Anfang 75 Uhr.
Sonnabend: Opern aus. 4, Dauerbezugbvorstellung. Der Evaugelimann. Musi alisches Schauspiel in zwei Aufzügen, nah einer pon Dr. Leopold Florian Meißner erzählten wahren Wegebere beit, von Wilhelm Kienzl. Anfang 75 Ubr. … „ Schauspielhaus. 4. Dauerbezugêvorstelung. Die Judasglocte. Schauspiel in vier Akten von Hans Knobloch. Spielleitung Albert Patry. Anfang 74 Uhr. i
Familiennachrichten.
rf E L Y 4 E T SNL E S L MONI ZIA T E IES S Er E A O E L MEA pa
bs Am 30. Dezember 1918 starb nach kurzen Krankenlager L: F der Stellvertreter des Direktors
Herr Frit Wirth, M Nittmeister a. D., Nüter des Eiserneu Kreuzes, h im eben begonneaen 81. Lebensjahre. ; _Der Heimgegangene bat feit dein Jahre 1886 in immer | gleiher Hingabe der Gesellschaft weriyoile Mitarbeit geleistet. | Verwaltungsrat, Direktton und Beamte werden den | stets vornehm denkenten Mann in ebrendem Gedächtnis behalten. Verliu, den 2. Zannar 199. Preußische Hagel-Versficheruugs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit zu Berlin. Der Dircktor: Scherenbersg.
B [59170]
Nachruf?
In dér Nacht zurn 26. Dezember ds. Js. verschied
Herr Privatier Friedrich Scharff, langjähriger Vorfißender und ftellvertretender Vor- fißender des Auffichtsrats unserer Gesellschaft.
__ Wir betrauern in dem En!shlafenen einen Mann von seltenen Geistesgaben und edlen Charaktereigenshaften, dessen Name mit der Geste der Frankfurter Gas- ge]ellshaft. A.-G für alle Zeiten verbunden ist. - {59117]
Frankfurt a. M., dén 29. Dexæmber 1918. Aufsichtörät und Vorftand der Frankfurter Gasgesellshaft A.-G.
t “T D p E T I E] [ie EROBEIR Ei 1K B V 4 OEERT E R C IA | ILRA
Verlobt: Frl. Zrmgard von Köppen mit Hrn. Oberleutnant Armin von Bismard® (Wiesenthal, Kr. Sorau — Antonshof bei Lissa i. P.) — Frl. Margot von Nostiy und Jänkendorff mit Hrn. Generalleutnant Richard Kästen (Celle— Berlin). — Luise ss von Los mit Hrn. Leutnant Joachim Grafen yon Ärnim (Boizenburg).
Verebeliht: Hr. Major Haus hon Puttkamer mit Else Frein von Puttkamer (Berlin). — fr. Harald Frhr. von Paleske mit Frl. Christa von. Prittwiß und Gaffron (Landgestüt Pr. Stargard).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Hubertus von Wedel (Kölpin). — Gi ne Tochter: Hru. Regierungsrat Dr. Georg Doys (Berlin).
Gestorben: Hr. Regierungsrat Dr. Rudolf von Wagner (Cassel). — §r. Viktor Frhr. von Mugßenbecher (Berlin). — Frl. Severa von Dachroeden (Berlin).
Beim Ausbleiben oder bei verspäteter Lieferung einer Nummer wollen sich die Postbezieher stets nur an den Vriefträger oder die zuständige Bestell-Postanstalt wenden. Erft wenu Nachliefcxung und Aufklärung uicht in augemefsener Frift erfolgen, wende man sich unter Angabe der bereits unternommenen Schritte an die Geschäftsftelle des „Neichs& und Staatsanzeigers“.
Veran kwortlidber Schrifikeiter: J, B.: Weber in Berlin. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle, Mechnunasvrat Mengering in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. i: Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, “
Z Berlin, Wilhelmstraße 32, i v: Fünf Beilagen "P (einshließli@ Börsenbeilage). * 27
sowie die Juhalt8aûgabe Nr. 52 zu Nr, 5 des öfseultli Auzeigérs, “t as s n L mia
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zum Deutschen Reich8auzeiger und Preußischen Staat3anzc
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Nichtamtlicßes,
Vayern,
Die Gesamiregierung hat eine Verordnung zur Sicherung der Wahlfreiheit für den Landtag erloßen. Wer es unternimmt, durch Gewalitätiagkleiten iraendwelcher Art, dur terroristishe Ausnüßzung bebhördlicher Eiosiüßsse, des Vorgese zlenverhältaisses, wirt\haftliher und fonstiger Ab- hängiakeiten, endlich durch Gewissenszwang die Wahlfrelheit der Wähler und Wählerinnen zu beeinträchtigen, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. Die Gemeindebehörden rverden verpflichtet, während der Wahlbewegung die ihnen über- gebenen Wakhllisten und Stimmzeitel allen Parteien und Gruppen zur Verfügung zu halten und dafür zu sorgen, daß fle weder entwendet noch verniGlet werden tönnen. Wer Wahllifien oder Stimmzeitel entwendet oder vernichiet, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten bestraft.
Desterreich und Ungarn.
Das „Fremdenblatt“ veröffentlicht eine Verbalnote, die das deutsch-öjsterreihishe Staatsamt sür auswärtige An- gelegenheiten am 25. Dezember an das Wiener diplomatische Korps richtete, in der die feste Hoffaung ausgesprochen wird, daß der Bestand und die Freiheit des zu einem unabhängigen, souve- ränen Staate konstituierten Staates Deutsch Oesterreich von der givilifierten Welt anerkannt werden und ihm gleichzeitig sein Play im Vösikerbund gesichert sein wird. Um alle Staaten über den Ucsprung und den Bestand Oesterreich-Ungarns zu uniertibten, jowie um zwishen den Gegnern des alten Deflerreih-Ungarns und der jungen Republik regelmäßige lóyale und freundliche Beziehungen anzubahnen, übermiitelie das Departement des Auswärtigen den diplomatischen Vertretern aleichzeitig eine Denkschrift zur Weiterleitung an ihre Regierungen. Nach einem kurzen geschichtlichen Ueberblick über den Zusammenbruch Oesterreih-Ungarns und die Entstehung ver Verfassung der Deutsch: österreichisczen Republik wird darin u, a. ausgeführt:
Die neue Nepublik wendet sich an die anderen Mä@te, unm von ibnen als freier, souveräner Staat anerkannt ¿zu werden. Als Mit- glied des fünfttgen Bölkerbundes würde Deutsh-Oesterreih in Frieden und Freundschaft mit allen anderen Staaten leben. Der Kriegs- ustand, in vem sich die öôsterreihisch-ungarische Monarchie befand, ift ebensowenig auf Deutsch-Oesierreih über, egangen, wie auf den tscheho-slowakishen oder irgendeinen anderen aus ber Zer- itidelung Osterreih - Ungarns entstandenen Nationalstaat. Es wideisprähe dem Recht und der Freiheit sowie den inter- nationalen Grundsäßen, wenn Deutsh-Oesterreih auch weiterhin nicht in Beziehungen zu anderen Nationen treten fönnte. So, wie die Grenzen Deutsh-Oesterreihs allen anderen Vöikern und deren Vertretern vorbehaltlos geöffnet sind, beansprucht Deutsch-Oesterreich gerehtfertigteinweile, daß es ihm möglih gemacht werde, bei den Ver- einiglen Siaaten und bei Guropa die Bedürtnisse seiner Bevölkerung zur Geltung zu bringen. * Die gegenwärtigen Zustände lassen es sehr {hwer ersch: inen, insbesondere in Zentraleuropa eine endgüitige Re- gelung der internationalen Beziehungen herbeizuführen. Die deutsch- öiterreihishe Mepublik richtet daher an alle zivilisierten Nationen die dringende Bitte, mit den Friedensverhandlungen zu beginnen und ohne Verzug in die Präliminarien einzu- treten. Die Bestimmungen des Friedensvertrags werden in erster Linie dem deut)ch-österreihishen Volke Freiheit auf dein ganzen Gebiete gewährleisten, auf dem es wohnt. Dieses Gebiet umfaßt Junnerösterreih mit Deutsh-Steiermark, Deutsch- Tirol, Deutsch-Kärnten, das weitere deutsche Sprachgebiet in Nord- Böhmen, endlich Sudetenland. Der Versuch, Deuts-Oesterreich von einem Teil diefer Länder zu trennen, um fie einem ánderen Volt zu unterwerfen, hätte die verhängnitvollsten Folgen für die Gegen- wart und Zukunft. Die Zusammenfassung dieser Gebiete stellt eine Teben8notwendigkeit für die wirtschaftliche und intellektuelle Existenz jedes seiner Teile dar.
Ein tshecho-\lowakisder Staat, der die obenerwähnten deutschen Geviete mitumfaßte, wünde gewiß keinen wirklichen Nationalstaat dar- stellen, sondern glei dem alten ODesterreih ein Gemengsel von Naiioner fein und zum Schauplatz erbitterten Streites zwischen der ischechishen und der deutschen Bevölkerung werden. Der Besiß der deutshen Gebiete Vöhinens und der Sudetenländer würde für den theo: {lowaliihen Staat keineswegs eine Lebensnotwendigteit darstellen, da ihm sein fruhtbares und industriereihes und auch an Koblenlagern reiches Gebiet auß ohne * dieie Annexion: n die größten twirtscaftliden Entwicllungämöglichkeiten gewähr- leisten würde. Auch für die deutihe Bevölkerung an den Srenzen des jugoslawisden Staates. muß Deutsch-Oesterreichß auf dem Selbstbestimmungsrecht bestehen. Namenutlih eine Anzahl von aus\chließlih oder beinahe ausschließlid deutschen Städten, wie Mar- bura, Madkersburg, Kilageyfurt und Villa, wollen die Fugo- slawen annektieren. Deutich-Oesterreih verlangt, daß diese Städte und Bezirke durch ein unter unparteiisher Aufsicht sta!tfindendes Biebiszit über sich selbst bestimmen. Das gleiche Seibsibestimmungs- recht tann Deutsch-D sterreih mit vollem Necht für die deute Le- völkerung Südlirols verlangen, denn diejes Gebiet mit seinen Haupt- mittelpunkten Bozen, Meran und Brunneck i} ein Territorium, dessen deutscher Charakter auf mehr als ein YFahrtausend zurück- geführt werden fann. Ale diese Forderungen entsprechen vollstêndig dem demokrati\hen Grundiaße, daß die neuen Grenzen so gezogen werden jollen, daß sie flar exfennbar find nach dem Siß der Nationalitäten, und daß kein Territorium von einem Staat an den auderen übertragen werden darf ohne Zustimmung der ansässigen Bevölkerung. Demgemäß \{!lägt die deut'ch-österreihische Nepublik vor, die Zukunft aller diefer strittigen Gebiete durh eine Volkzabstimmung bestimmen zu lassen nah Be- dingungen, die durch die Friedenskonferenz fesigestelt würden, und imter strenger Kontrolle, ausgeübt von neutralen Behörden. Ulle übrigen Beziehungen zwischen Deutsch-Oesterreih und den Nachbar- ftaaten werden ebenfalls in vollem Einvernehmen oder, wenn not- wendig, durch ein internationales Schiedêgericht geregelt. Alle früher gemeinsamen Angelegenheiten müssen loyal und freundschaftlich ligui- diert werden.
Was die internationale, politis@e und wirtshaftlihe Stellung ves deutsh-österreihishen Volkes anlangt, so ist unumgänglich not- wendig, daß Deut\ch-Oesterreih den Bestandteil einer Föderation biidet, sei es durch Verbindung mit anderen auf dem Gebiete des rhemaligen Desterrei-Ungarns entstandenen nationalen Staaten als Donauföderation oder durch Anschluß an Deutschland. Die Note crörlert die Gründe, aus denen Deuts - Oesterreich auf eine Donauföderation, wie fie allein die Gristenz und die Ent- wicklung Deuts{G-Desterreihs gewährleisten würde, niht hoffen
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 2. Januar
fann. Es bleibe daher nur der Ans{hluß an Deutschland. Von der vollständigen Vereinigung der deut]chen Rasse. würden die anderen europäiihen Nationen nichts zu fürchten baben. Wohl erhielte Deuschland eine Verslärkung von zebn Millionen, aber gleicbzcitig würde es die Unterstüßung von 40 Milionen Slawen, Vêagvaren und Lateinern verlie:en. So würde die Rüc- kehr Deutich-Desterreihs nach Deutschland weder ein Wachztum Deutschlands erzeugen, noch das europäische Gletchgewicht itôren. Die Vereinigten Staaten von Amerika und die Ententemächte haben
das Recht der Nationen verfocten, sih trei zu vereinigen. Dieses
den Polen, Jtalienern und Slawen zugetéilte Net farn dem deut- schen Volke nit abgesprochen werden. Deutsch- Oesterrei wünict frei über seine Zukunft zu verfügen. E wünscht als fouveräner Staat an der Friedenékonferenz teilzunehmen, Deuisch- Oesterreich hat zu entscheiden, ob es sih mit Deutschland vereinigen will oder nicht.
Um die Notwendigkeit der Hilfeleistung und die Berechtigung seiner An!prüche zu beweisen, wünscht der ueue Staat io ras wie mögli in direkte Beziehungen zu allen zivilisierten Nationen zu treten. Die neue Nepublit betrachtet keinen Staat a!s ihren Feir d. Cs wäre wohl jeßt Gelegenheit, die höbere Idee des Weltfriedens und des Völkerbundes zu verwiriliden, indem man freie Beziehungen zwischen den verschiedenen Staaten herstellt und es fo der deut!ch- österreichischen Nepubiif ermöglicht, die Gerechtigkeit und Dringlichkeit dieser Darlegungen vor Vertretern der Großmächte geltend zu machen, die in diesem Augenblick die Verantwortung für die Zukunft der Men|\chheit tragen.
Wie dem „Wolffshen Telegraphenbüro“ berichtet wird, hat die Regierung eine Mitteilung veröffentlicht, die folgendes besagt:
Die Fragen des Anschlusses an das Deutsche Reich und der Zoll- union mit den neuen Nationalstaaten find in den leßten Tagen Gegenstand lebhafter Erörterungen in der Presse gewesen. Diese Er- örterungen geben viteifach von unridtigen Voraus)etzungen aus. Es
besteht in Deutsch-ODesterreich volle Uebereinstimmung darüber, daß cs 1m nteresse unseïer Bolkswirtschaft ist, die Gemeinschaft des Wirt- I 4 D
schaitêgebietes mit den, anderen auf dem Boden Oetterreich-Ungarns c z Mm ; A S P Ïs g 4 Tin è Gk S Ts
entflandenen Nationalstaaten zu erhalten. Die dauernde Erhaltung
eines gemetn}amen Wirtschafisgebietes seßt jedo voraus, daß die
Deutschen in den Sudetenläntern nit der Frend haft unter- worfen werden, und daß die neuen Naticnalstaaten ißre wirtscha}t1iche o 015 2 q Cor tr til oi c í , (ck T4 T\ 11+ A Geseßgebung und Verwaltung einheitlich gestalten. Sollte Deutsch-
Desterreih ein ernster fonkreter Vor|ch1ag einer \sol&en Verbindung der neuen Nationalstaaten gemacht werden, so wird die deut|ch- österreichisWe Megierurg elbstverständlih in Verhandlungen über diesen Gegenstand eintreten " und fie gewissenhaft und loyal mit dem Bestreben führen, zu einem positiven Er- ti | D Z À j T s gebnis zu gelangen. - Zu folhen Verhandlungen find aber andere Nationalst_aten nit bereit ; unsere slawishen Nac:barstaaten baben nicht den Wunsch geäußert, mit uns über die Bildung einer solchen Union zu verhandeln. Dagegen sollen sih nach Erörterungen in der Presse unserer Nachbaistaaten zunächst die junzen |lawischen Nationaistaaten zu einer Föderat'on zusammenscließen, deren
Spibve gegen Deutsch-Oesterreih gerichtet wäre, und es soll dann Deutsch-ODesterreih - gezwun? en. werden, - dieser Föderation bei- zutreten, ohne daß thm ein Einfluß auf den Inhalt des Bunde?2- vertrages zugestanden würde. Selbstverständlih könnte auf solche Weise eine dem Interesse Deut!ch-Oesterreihs ent)yrechende &öde- ration nicht begründet werden. Bei dieser Sachlage ist es die Pflicht der teut\ch-österreihishen Ne-gierung, sowohl unsere Nachbarstaaten als auch die anderen Mächte nit im unklaren darüber zu lassen, daß Deutsch-Desterreich aus zwingenden winshaft1iden Gründen vit allein bestehen fann, und daß au nit jede Form des wirt- \chaftlihen Zusammenschlusses mit unseren Nachbarstaaten unserem Bedürfnis entsprechen könnte. Daher kann Deutsch-Oesterreich, da und solange unsere slawishen Nachbarn entweder überhaupt feine Neigung zu einem föderativen Zusammen schluß haben oder aber diese Föderation nur unter Bedingungen begründen wollen, die unseren Lebensinteressen niht entsprechen, nur in einem Anschluß an das Deutsche Reich eine Sicherung feiner wirtschafti ichen und nationalen Zukunft suchen und finden. Die tünftige staatliche Ordnung Europas wird zunächst von der Entente und den Vereinigten Staaten bestimmt werden; abcr es besleht kein Grund, anzunehmen, daß die verbündeten Mächte und die Vereinigten Staaten von Ameiikg, die in Mitteleuropa einen dauerhaften Frieden begründen wollen, über Deutsch-Desterreich verfügen werden, ohne den Willen des deuts{- österreichischen Volkes zu berücksichtigen. Wenn auch die Entscheidung nicht von unserem Willen allein abhängr, fo wird sie doch dur unseren Willen mitbestimmt werden; es liegt daher nicht im Interesse Deutsch Desterreihs die Aeußerung des Willens unseres Volkes anderen Nationen gegenüber abzuschwächen.
— Der Deutsch-völkishe Hauptwahlenaus\chuß für Deuish-Oesterreich veröffentlicht einen Wahiaufruf gleichzeitig mit den programmatischen Leiisäßen der deutsch: nationalen Wähler, in dem auf Grund des Selbsivestimmungsrechts die Forderung nach vollem flaaterechtlichen Zusammenschluß des deulshen Volkes mit allen seinen Teilen und Stämmen, vor allem nah Anschluß Deuisch-Oesterreihs an das Deutsche Reich aufgestellt wird, da Deuisch-Desterreih auf sih allein gestellt, wirtschastlich verkümmern müßte.
— Ju einver Parteiversammlung in Budapest hielt der Minifier präsideni Graf Karolyi eine Nede, worin er dem „Ungarischen Ko! respondenzbüro“ zufolge erklärte:
Die Partei müsse ihr Programm nicht nur auf einer demokra- tisea, sondern auh auf einer stait sozialen Grundlage aufbauen. Heute sei in Ungarn eine vollständig bürgerliche Regierung ebenso wie eine vollständig fozialdemokratische Regierung ausgeichlossen, E83 sei möglich, daß die Wahlen zur gejelzgebenden Ver- sammlung eine Verschiebung nah rechts brächten; bis dahin müßten aber die in der gegenwärtigen RNegierung vertretenen Parteien gemeinsam arbeiten. Der reue Kriegs» minister werde die Armee zusammen mit der sozialdemoktratishen Partei organisieren, doch diege es in der Natur der Sache, daß die Armee nicht eine Armee einer Partei sein könne. Heute fühlten die extremen Chauvinisten ebenso wie die Ultrasozialisten, daß Ungarn einer Armee bedürfe. Denn wenn die Rumänen, Tschechen und Serb:n hereinkämen, wäre es mit dem Sozialismus zu Ende. „Wir wollen“, sagte Karolyt, „praktische Demotratie und praktischen Sozialiemus in der auéwärtigen Politik haben, wie im Prinzip Wilson, Wilfon und zum dritten Male Wilson. Der Friede kann aber nicht innerhalb der starren Formen des fapitalistischen Systems durdgeführt werden, sondern nux unter der Betingung der Sozialisierung der Bürgerschaft und der Verbürgerlichung der Sozialisten. Die Natur der Zusammenseßung des Kabinetts bringt es mit sich, daß Gegensäßte, in denen feine Einigung zustande gebraht werden fann, ausgeschaltet werden und ein Uekbergangs- programm geschaffen wird, das zu den Wahlen genügt. Die Entente will mit uns nicht verhandeln, solange sie nit eine konfoli- diente Staatsfonm findet, die sih auf ein gewähltes Parlament stüßt; darum müssen die Wahlen möglichst \{chnell vorgenommen werden.“
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— Dos „Ungarische Telegraphen-Korrespondenzbüro“ be- richtet, daß vorgestern eine Abteilung von ungefähr 800 Fran- gosen in Foth eintraf und das Schloß des Grafen Ladislaus Karolyi, wo der Feldmarschali von Mackensen ein- quaitiert ist, umstellte. Als Mackensen von dem Vorhaben der französischen Truppen erfuhr, protestierte er dagegen, da er fich der ungarishen Regieruzg zur Verfügung gestellt habe. Der Kommandant der französishen Truppen nahm jedo den Protest niht zur Kenntois, begab sich zu Matensen und teille ihm mit, daß er auf höheren Befehl das Schloß besezen und den Feldmarschall internieren müsse. Mackensen pro- testierte neuerdings. Diesen Protest lehnte aber der frarzösi‘he Offizier ab und erieilte seinen Leuten entsprehende VBefehte. Mactenfen wandte fich unoerzüglih um Schuß und Genugtuung an den Ministerpuäsidenten Karolyi, der den Kiiege minister Festetics aufsuhte, um mit ihm über das Vorgehen der Re- gierung zu beraten.
Beim Neuvjahr3empfang des Präsidiums der ischecho- \lovakischen Nationaiversammlung sagte der Puäsivent Masaryk laut Meldung des Preßbüros u. a. :
Man wirft uns Jmperialismus vor, weil wir die Abtrennung des sogenannten deutshen Gebiets nit zulafen wollen. Ucber die Grenzen der t{echis{en Länter kann fein Streit entstehen, da diese Länder eine histori\he Individualität immer bildeten und bilden. Ein Streit konnte nur über die süköstlihen Grenzen der Siovaket stehen. Dabei ha’ en die Verbündeten diefe Grenzen festgelegt. Wir sehcn noch feine Beweise und talen noch keine Bürgschaften, daß die panaermanische Gefahr für uns n? infere slavisGen und rumän:schen Verbündeten abgetan ift. 1s die \chlefiihe Frage anbe- langt, fo wün!he ich Verhandiungen über die Regelung der ethno-
d - vin dessen sicher,
graphischen Grenzen von Staat zu Staat 3
daß wir uns einigen werden. Der S t NImfang nach gering! ügig. Ich seibst habe {hon mik den verantwortlichen Führern der Polen verbandelt, und wir haben uns in den ethnographisben und wirtschaftlichen Haupt? dereits t. Nach meiner An- ficht ift es nicht richtig, ‘eil der cre bistorischen, ol ; aner
lich auch von den Berbün ertannten Gebiete be eßt. Es'ift se!lbsive:ständlih, daß die definitive Negelung erst vom Fiuiedens- ktongreß zu erwarten ist. t es tein Imperialismus, wenn die ungarländiswen Ruthenen sich uns anschließen werd: n. Ich ertenne das Prinzip der Nationalitäten und das Selbstbestimmurg*?- recht an. Aber es sind hierbei den gegebenen Verhältnissen gewisse Grenen geseßt durch die Mischung von Völkern, welche eine stienge Abgrenzung aués{lieen. Wir Tschehen und Slovaken id B Qui Életncre Ausland8minderheiten als ganzes Volk vereinigt. Unsere Deutschen sind nicht ein ganzes Volk, sondern seine Kolonisationsavantzarde. Es ist nicht unsere Schuld, daß die Deunschen ihre Eroberungstolonien im Osten und bei uns in unseren Ländern anlegen und daß der \sprihwörtliche deutshe Drang nah Osten zum Steben gebrahi werden muß. Das ist ja eben die Aufgabe dieies sch1ecklichen Krieges und die Aufgabe ' es Friedens. JZch will diefes Moment nicht gegenüber unteren Deu1schen hervorheben. Ih will ncht den Sieger spielen. Ich darf jedoch den Wunsch äußern, daß die Deutschen die G-csamtlage sachlich beurteilen und in ibrem eigenen Interesse von ihren politishea Votrurteilen aus der Zeit vor dem Kriege ablassen, welche die gegenwärtige Lage verursachte.
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Grof:bri¿annien und Frkland,
Nach einer Reutermldung führte der Präsident Wilson in einer in Manchester gehaltenen Ne de folgendes aus:
Hinter der lieben8würdigen Begrüßung. die mir zuteil wu: de, liegt etn Gefühl berzliher Brüderschaft und Freundscaft zwichen zwei großen Völkern. Die Freundschaft is nichx nur ein Gefühl aus Patriotismus, fie baut s auf einem Guund}aß auf, der die Menschen dazu veranlaßt, mehr zu geben, alè fie rerlangen. Jenes vornehme Gefühl, das wir mit dem weihevollen Aus- druck der Freundschaft bezeichnen, entsteht nicht nur aus der Liebe, sondern auch aus den gemeinsamen Interessen, woran wir in diesen großen Tagen der Beilegung vor allem denken müssen. Bisher wurde die Welt von Interessengemeinschaften regiert oder wurde verlucht, sie auf diese Weise zu 1egieren, aber die Inter ffen trennen die Menschen. Von diesem Taue an, wo im geringsten von der forgfältigen Beachtung ihrer Interessen abge- wichen ist, begirren Etfersüchteleien. Es z1bt nur eines, was die Völker aneinander fesseln kann, und das ist die gemeinsame Hingabe an das Recht. Seit dem “Anfang der Geschichte der ¿Freiheit haben vie Menschen von ihren Rechten gesprochen, und es lat meh1ere hundert Jahre gefostet, um sie zur Einsicht zu bringen, daß das Wichtigste am Necht die Pflicht ist. Kein anderer Gedanke als diefer darf uns leiten. Die Vereinigten Staaten haben von Anteginn ihrer Ge\chichte an immer das Gefühl gehabt, daß fie sich von jeder Einmengung in die europäische Poititik fernhalten müßen. Sie sind auch jeut.niht an der europäi\chen Pouitik interes\stert, fondern an der auf das Recht gerichteten Gemeinschaft Amerikas und Europas. Wenn die Zukunft uns nichts anderes biächte als - einen neuen Versuch, die Welt dw h Machtverteilung im Gleichgewicht zu halten, fo würden die Vereinigten Staaten daran kein Interessen hmen, denn fie wollen keiner Machtkombina'ion beitieten, die nicht eine Ver- einigung aller ist. Die Vereinigten Staaten nd nicht nur am euro- päischen, sondern auch am Weltfr:eden interessiert, deshalb scheint es mir, daß die eben vor uns liegende Regelung etwas S cwierigeres zu- stande zu bringen hat, als je vorher versucht wurde, nämlich eine wahre Uebereinstimmung der Geister und der Ziele. Ater wenn 4 Autga: e auh schwer ist, fo ist doch ein Element vorhanden, das se leicht macht. Nie zuvor in der Geschichte der Welt bestand eine so strenge internatiorale Gewissenhaftigkeit wie jeßt. Ueberall in der Welt wissen die Veenschen, daß sie von nationalen Gegensägen ge- hindert wurden, und daß das Interesse jedes cinzelnen das Interesse aller ift, und daß die Menschen als 1olche Objekte der Regierungen und internationaler Abmachungen sind. Es erhebt sich gerade jeßt in der Welt ein lauter Nuf nach Mensch\ichkeit, und wer ihn nicht zu hôren vermag, ist taub. Es besteht jeßt ein großer Zusammenhang eines gemeinsamen & ewifsens, und ein Staatémann, der ihm widerstrebt, würde eine sehr wenig beneidenéwerte Stellung in der Weltgeschichte einnehmen. Wir gehorchen nicht den Aufträgen poli- tiscer Paiteien, ondern denen der Men}chheit. Das ift der Grund, warum die Dinge, an die wir am häufigsten denken, am unwichtigsten sind. Ich rechne nicht darauf, daß jede Cinzelbeit der Abmachungen, die wir anfireben wollen, in jeder Vchtung beftriettgend sein wird. Man braucht nur an irgendeine der Fragen der Abgrenzungen und der veziänderten Souveränität und an nationale Bestrebungen zu denken, um mit ziemlicher Bestimmtheit sagen zu können, daß es keinen Menichen und auch keine Gruppe von Menschen gibt, die genau sagen Lönnen, wie diese Fragen geregelt sein müssen. Aber wenn wir {on nit befriedigende Regelung! n treffen können, so müssen wix wentustens darauf achten, daß ste durch die \päteren Korrefturen immer befriedigender werden. Wir müssen deshaib für einen Mechaniêmus der Wiederherstellung sorgen, um einen Mechanismus des guten
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