1919 / 29 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Feb 1919 18:00:01 GMT) scan diff

C x r - y 1 L T Bargei uta tuaorten Ut Ln

| verur tad: dicíem in mebreren nig Lien Werordnungeu im 17. und 15. Jabrhundert 1ieterzolten Srundfap hieit aud) dic franzöfische Revolution fest, als die durd fie berbeig-füubrte Auflösung drr Verwaltung ihre Wirkung und die Vebörten der Aufstäode, Gewalttätigteiten, Zu! auf dem platten beschloß deéba!li für Schäden daf: fie nrottung n wurde der Grundfag i n, jedoch rte Beschränkung, wiederholt, bis dann der Konvent 10. vendémiaire Jahres 1V (2. Oktober 1795) Preußens d Beute in den früter französish-rechtliden Gebieten eußyerns Geltung ist. Nach diesem Gesey ift die Ge- meinde unbedingt fsadentersagpflihtig, selbst dann, wenn fre den Nachweis 31 führen vermag, daß se den Vuf- Nach E. Schaden nit zu verbindern vermohte. ta den Nevolutionen der Jahre 1848 und 1549 übernahmen deut!@e Staaten die wesentliden Bestimmungen des franzôösiscken Gefeßes, so Preußen, Bayern, Württemberg, Baden. Hefen. Das preußiscbe Gescp vom 11. März 1850 läßt die Haftung der Ge- meinde für Beschädigungen und Verleßungen infelge offener Gewalt bei Zufsammenrottungen oder Zusammenläufen fowie bei Anwendung gefteulider Abdwehrmaßregeln eintreten. Ein Nachweis, daß sie an dem Tumult s{buldlos fei und ibrerïeits ibn nicht babe verbindern können, ist der Gemeinde, wenn die Zusammenrottung auf ihrem Gebiet stattgefunden hat, richt verstattet. Vielmehr besteht etn Ausfluß der Haftung nur, wenn cine Menschenmenge von außen eingedrungen ist und die Gemeinde den so entstandenen Scaten nicht bat abwebren Tönnen. In diesem Falle baften auswärtige d Apace gti , Der in Ansvruh genommenen Gemeinde steht der Megrefß: an diejenigen, welche rach allgemeinen Grundsäßen shaders- erfayrflihtig sind, zu. Dem Beschädigten kbaften überdies Urkbeber, Teilnebmer und Zuschauer des Tumulis nah der Verordnung vom 17. August 1835, soweit Sachbeschädigungen in Betracht kommen. Bei Einführung des Bürgerlien Gesegbuchs sind die landes- geseglichen Vorsriften über die- Verpflichtung zum Ersaße des Schaden8, der bei einer Zusammenroitung, eineni Auflauf oder einem Aufruhr entsteht, gemäß Art. 108 des Einfübrungs8geseßes unberührt geblieben, somit für Preufen das ese vom 11. Mârz 150 und die erwähnte Verordnung vom 17. August 1835. Jn der vorliegenden Schuft wird das Gesen und bei dessen § 6 au die genannte Verordnung febr cingebend unter Heranziehung der gesamten cinshlägigen Literatur und Nechtspre{urg S Ss „Daritellung ift nit nur für die im Gefeß als Träger der Schadenecrsaßpfliht bestimmten Stadt- und Landgemeinden von Wert, Fondern, da fur die Verfolgung der Ansprüche der Nechtsweg zugelassen ift, auch für den Richter und den Necbt8arnvalt, tür die Hauseigentümer und die Versicherungügesellsha)tcn, für die Träger der Sozial- versicherung und deren Spruchbebörden. Die neuesten Ercignisse legen die Frage nahe, ob das Gese aub Amvendung zu finden bade auf Ansprüche, die aus Bescdiarngen seitens der bei der Nevclutior und i errübren. Diese AÄti- ¡prüche erreihen in einigen Gemeinden eine bedeutende Höbe ; beim Magistrat von Berlin z. B. find, wie die Tagesblätter be- rihteten, allein für Schäden, die anläßlich des Spartakusterrors bier an Gebäuden usw. angerichtet worden find, Ansprüche in Höhe von mebr als 6 Millionen Mart angemeldet. Vagistratärat Liebredt will in Uebeceinstimmung mit dem vom Vorstand des Deutschen Städte- tages in seiner leßten Sißung aufgestellten hierauf bezüglichen Grund- lage den Gemeinden die Haftung für Schäden aus einheitlichen mili- tärischen Maßnz2bmen, die bereits den Charakter einer kriegémäßigen Dperation an sich tragen, n!cht auferlegt wissen, da der Gesetzgeber von dem Grundgedanfken ausgegangen sei, daß die Gemeinde von si aus in der Lace ist, Tumulte im Entsteben zu unterdrücken, was bei einer -vom Militär ausgehenden umfassenden Bewegung al3 aus- ges{lossen gelten dürfe. __ Die S iff8requisition nach den Bestimmungen des Gesezes über die KriegEäleistungen vom 13. Auni 1873 und ‘den Ausführungsverordnungen. Von “Dr. Friv Proegler, Geriht8afsessor. (Abbandlungen aus tem Staats-, Derwaltungs und Völkerrecht, berausgegeben von Gecheiuiem Zustizrat, 0. Professor der ete Dr. Philipp Zorn und Profeffor des öffentlichen Rechts Dr. Friy Stièr-Somlo, Band X1II[, Heft 4.) Verlag von J. 6. B. Mohr (Paul Siebe), Tübingen. Preis 2:40 M. —- Die dürftigen Bestimmungen des Kriegsleistung2geseyes über die Beschaffung von Schiffen ' und Fabr:eugen, die in keinen Verhältnis ¿u der militärischen. finanziellen und wirts{aftliden Be- Ee Bb tng n stehen, haben in der Praris zu mannig- awen Hiveifeln gefübrt. Fn der vorliegenden fvstematishen Bearbeitung dieses Sondergebietes werden die durch jene Vorschriften aufgeworfenen Fragen auf Grund des bestehenden Gesetzes zu klären und zu ent- {eiden gesubt. Autfübhrlih bebantelt der Verfasser die Bejtim- mungen dés die Schiffälcisturg als Kriegéleistung der einzelnen Bee fißer betrefsenden vierten Abichnitts des Gesetzes. Zunächst werden die auch für die Be‘hafung von Sen und Fabrzeucen naH diesem Abscbritt geltenden allgemeinen Vorschriften des Kriegs- leistung8geseßes einer Betrachtung unterzogen und die S *ifféleistung nah Objekt und Subjekt untersudt. Daran ließt sich eine Erörterung der rah deu geseßliden Bestimmungen gánz besondere theoretische Schwierigkeiten bietenden Wer- gütungs- und Haftungsfrage, während zum Sclus; das Abschäßungs- und Feststellungsverfahren. mit den dagegen zulässigen Nechtämiticln bebandclt wird. Die Ueberlassung von Wassertrantportmitteln nach S3 Ziffer 3 ‘des Gesegzes als Kriégsäleistung der Bemeinde. die keine thenretishen Schrwicerigïäciten bietet, wird in cincm Anhang kurz berührt. : e

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Verkehrswesen.

Der Paketverkehr nach den im Vrüctenkopfgebiet von Straßburg (Elsaß) gelegenen badishen Orten Kehl, Kork, Rheinbischofsheim, Auenbeim (Amt Kehl), Boderaweier, Diersheim, Legelehurft, Leutesheim, Linx, Marlen, Sundheim (Baden), Wilftätt (Amt Kehl) uud Altenyeim (Amt Offenburg) ist gesperrt. :

Wertpafkele mit Bargeld und Wertvapieren nach der Rheinpfalz soro!e Postanweisungen, Zahlkarten und Zah- lung8anweisurgen noch dzr gesamten sranzöfisczen Besazungs- zone find zur Postbeförderung zugelassen.

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Briefsendungen nach ganz Galizien werden von den Postanstallen bis. auf weiteres nicht mehr an- genommen.

Im Postverkebr mit Finnland sind. fortan aud) ge- wöhnlide und eingesd:ricbene Beschäaftäpaptere zugelgsen.

Theater und Musik, Schillertheater (Charlottenburg).

Das Swiilertteaier kat am Sonnabend - vier bekannte Slúlle ag Arthur Shniglers Ginakterreite „Anatol“ in seine Spielplan aufgenommen. Die fich aus dem Stofflichen der einzelien Heinen - Lebenäaudnitte ergetente beitere Wirkung anf das

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Publikum blieb auch bier nickt ou8, obwobl das Schiliei tbeater er geeignete Deorsteller für dos von Schnitzler. ge enertum nidt verigt. Georg Pacschke tconnte als

n Versuch, fich wienerish m aeben, dunchaus nicht über-

inz Senger gab fi a!s Mar gor nicht erst Mübe,

8 Wesen zu verleugnen. Dadurc kam ein falscher Ton in das Ganze. Aufgefübrt wurden die Einakter: „Frage an das Sc(ickial®, „Absciedstouper“, „Svisode“ und „Anatols Hochzei1s- morgen*. Die weiblichen Rollen lagen in den Händen der Damen Selo, Wasa und Kriß, von denen die zuleyt genaunte als Annie im „Abschiedssouver* eine dur Humor und Temperament glci aus-

gezeicbnete Leistung bet.

Im Opernkause wird morgen, Mittwcch, „Der Evangelt- marnn* mit ten Damen Escher, Goeße und den Herren Jadlowker, Hoffmarn, Knüpfer, Henke, Babmann, Pkilipp und Krafa in den Hauptrollen aufgeführt. Musikalischer Leiter ist Edmund von Strauß. Anfang 7 Ubr.

Im Schauspielhause wird morgen „Hölderlin“ in der gewobnten Besegung wiederholt. Anfarg 7 Uhr

Mannigfaltiges.

Die Gardekavalleriesbüßendivision maht folgendes bekannt: Für Tage der Not ftellt die Gardekavallerieicütendivision Zeitfreiwillige ein, Neue Unruben würden das Wirtschafts- leben vôllig zerstören. Wer für Ordnung und Nuhe eintritt, wer Brot, Kohle, Licht sichern will, der melde sih: Einberufung nur im Falle äußerster Nct, Entlassung unmittelbar nah Wieder- berstelung der Kube. Bedingungen für die Zeit des Dienstes: Mobiles Gehalt oder Löhnung, #6 5,— LTageszulage, Verpflegung, Unterkunft, Versorgung nah den Kriegsgeseuen. Schriftlibe oder mündlihe Meldung in den Fret- willigenaufnahmestellen : Nürnbergerstr. 70, Deutsches Künstlertheater, Gerichtsstr. 47, Hardenbergstr. 2, Groß Lichterfelde, Hauptkadetten- anstalt, Neinikendorf, Gemeindesdbule 3, Pankower Alice.

Detachement Ebner von Eschenbach, b:stehend zirtefommandantur 350, NRegimentéstab und 2 Bataillonen ompagnien Infanterieregiments 434, Negimentsstab und und 2, Céfadron und Masch.-Gew.-Csfadron Kavalerieschüßen- egiments 85, 1. und d. Eskadron Husaren 4, 4. und 6. Batterie Landw.-Feldarttillerteregiments 253, Munitionéfolonne 94, 168, 169, Teile der Sanitätskoinpagnie 276, hat, wie „W. T. B.° meidet, nah se&éwöchigem Fußmar!h mit allenWaffen und v oer Ns g Galoby erreicht. Der Zustand der Truppen it qui.

117 Q 3

Der Dampfer „Feldmarschall *" mit den Generalen pon Lettow-Vorbec! und Waehle, dem Gouverneur Dr. Schnee, 24 Offizieren, 88 Militärpersonen, 19 Ziviliften, 106 Frauen und 90 Kindern ist, wie W. T. B.*° meldet, am 17. Sanuar von-Dar-es-Salam über Südafrila nach Europa abgegangen.

Ver EvarelisheBundzurWahrungderdeutsch- protestantishen Interessen hat ,W. T. B.* zufolge am 1. Februar folgenden Funkspruch an die Christlichge- sinntenalierLände r ausgehen lassen: „Nach fast vierteljähriger Waffenruhe werden die deutschen Gefangenen noch immer zurückbehaiten und bleiben die deutsdhen Grenzen noch immer bloiert, Die dur) keine Kriegénotwendigkeit mehr gebotene Zurückbehaltung der Gefangcnen und Aufrehterhaltung der Hungerblockade bringt unsagbares Elend über das deutsche Volk, das ium Vertrauen auf einen gercckten. Frieden die Waffen nieder- gelegt bat. Hunderttausende Gefangene und_ deren unglüdcklihe An- gehörige verzehren #|ch in unendlier Sorge und Sehnsucht. §00 000 Männer, Frauen und besonters Kinder find |chon der Hungerblockade zum Opfer gefallen, und noch sterben täglich durch Unterernährung §00 Personen. Die Kindersterblichkeit ist um das Mekrfache, bei den Zehn- und Vierzebnjährigen um das Vierfache gestiegen. Die Nusrechtethaltung der ver! Marten Dungerblodaude i täglicher Kindermord. Die Céristlichzefinnten aller Länder, auh ter Völker, mit denen Deutsch- land im Kampfe ftand, )ceinen diese grausamen Tatiacen nicht zu kennen. Deshalb wendet sih der Evangelishe Bund, eine der aréften Organisationen des evangeli]chen Deuticlands, an die Gbrist- lihgefinnten aller Völker und fragt insbesondere die evargeli\chen Glaubensgencfsen, cb sie die in der Weltgescbidte beispieilose- Härte vider das Mutterland der Meformation in ihrem Gewissen vrer- antworten fönner. Noch mebr als der entfeßzliche Krieg selbst muß dieses graufame Verhalten das cdristlihe Ansehen schädigen, den Ncu- aufbau christlicher GEemcinschaft hindern, die sittlichen Begriffe ver- rwvirren- und zu einer furchtbaren Gefahr für alle Länder der Erde werden. Der Evangeli!che Bund ruft darum alle Chiistlichgesirnten

zum Heile der Venscbheit cinzutreten für baldigen ttiei

ß, sofortige Aufbebung der Hungerbiockade und Rückgabe der

ichen Besanzenen,“

s Ueber tie W itterung in Norddeu ts{hland im onatDezember1918 berichtet das Preußische PVetecrologische Institut auf Grund der angestellten Beobachtungen :

__ Der Dezewber war fehr mild, trübe, arm an Sonnenschein und reich an Niederschläcen. Stärkerer Frost kam westlich der Oder nicht yor und war au) im Osten auf wenige Tage kurz ror Monatémitte and in Beginn dec dritten Dekade beschränkt. Temperaturen unter E R O Vstpreußen, unter 20° b!oß in Vajuren beobachtet worden, wo au nur 1 Sag srostsrei oed, Bie Zabl der Frositage war außerhalb Ostpreußens überall kleiner als 20 und. ging im: ¡Westen -bis auf 2 hinab. Giétage dab. es - fast nur östlih der . Oter, und außérhaib Oft- Preußens nirgends in nernensweiter Zahl. Dem ütenwvicgend sehr milden Wetterungkcharatter cntsprederd, überschriit das Gejamtmittel der Temperatur überall den langjährigen Durchschnitt, allerdings im ¿stlichen Grenzgebiet und an der pommerschen Küste wegen dec dort vorgekommenen tiefen Vinima kaum um 1 Grad, an der preußischen Küste und im nordöstlichen . Hintenpomnern ogar nur um einige Zehntel, fonst. um 2 bis 4 und im üthein- land utd südlichen Thüringen um 47 bis 5 Grad. Der er- beblien Zahl trüber Tage —-fast durchweg. iber 20 entsprachen zu große Bewöifung und zu geringe Sonnenscheindauer, die vielfa nit einmal die Hâlîte des normalen Betrags erreichte. Di sebr beträchtliche Niedershlaatbäufigkeit meist mehr als 20 Tage bewirkte, daß überall die Monatéfummen größer waren vielfach deppelt fo groß -— wie nach langjährigen Eifahrungen envartet werden konnte. Lediglich im mittleren Ostpreußen war es etwas zu troden, während Vasuren armäherad normale Verhältnisse batte. Sähneefälle waren westlich der Oder selten, aber auch im Díten gab es nirgends mehr als 15 Schneetage, und abgesehen ven Masuren wo nur an 4 Tagen der Boden i\{neefrei war, und von der ostpreußi- \@en Seenplatte tamen außerhalb der Gebirge nirgends mebr ais 13 Tage Mit Schneedecde vor. «Die Vtegenkarte zeigt in aroßen Zligen eine Abrabme der Niedersclagömengen von Weiten . na) Lten. 7 preuien, ter großte Wefi- preußens und Posen nördli dex Obra, ferner ein \chmaler Streifen zwisczen Sudeten und oedbetem Vderlal und das südlie Thüringen empfingen zwischen 25 und 59 mm; eingesprengt finden fich tleinere Trockengebiete mit weniger als 25 mz1n im mittleren Ostpreußen, östlich ber Weichselniedecur g und am Westrande der Pojener Platte. Sonst fielen im größten Teile Sordteutschlants 50—100mm, wodei östlicheiner Vom Mietengebirge nach der mecklenburgis{G-pommershen Grenze ge- zogenen Linie die Mengen unter 75, woestlid die liber 75 mm über- rotegen. Mebr al3/100 mm batten Schleswig-Holstein mit dem an-

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! grenzenden Teile Hannovers, Meälenburg, der größte Teil des Gebietes

zwishcu dem Mittcl- und Nicderrkein und der judreeitliden Hälften ven Eifel und Hunsrük, Taunus, Lo elbe Nhón, Tbüringer- und Fcankenwalt, das Erzgebirge mit ban O Teil Satbser3 und die Sudeten. 200 10m und darüber kamen BVergisckcn Lande und Sauerland (bis 263), Oberharz, Ibüri, A wait (bis 243) und Riesengebirge (bis 266) vor. Um die More wende batte sih cin flaies Ho von der Nordjee über Mute“ deutschland verlagert, wurde aber {on am 2. dur ej ele Nordwesten erichienenes Tief nach dem Alpengebiet zurügedrängt M cs, allmählih sich verstärkend, während des ganzen Monats Teyo blicb. Wiederholt nordwärts vorstoßend und mebrfah mit ane über Nordeuropa aufgetretenen Hochdrudckernen fih zu ausgedes ea Hechdruckfeilen verbindend, beeinflußte es zeitweise tie Witterun Norddeuts{land, die indessen haupt!sächlich von ozeanisGen p pressionen bebherrs{cht wurte. Am 1. bedingte der gleihmäßiz Deutschland verteilte hoke Druck bier ruhiges und trübes. en trocknes Wetter mit Temperaturen, die, abgesehen von U fälteren Nordosten, nur um . wenige Grade um den Gefrierpupf, \{wantten, worauf am 2. die mit dem Tief fh einstellen lebhaften Südwestwinde allgemeine Erwärmung und selbst im No. osten ergiebige Regenfälle berbeiführten. Das Auftreten eines durs Berbindung cines alpinen Hochausläufers mit einem \kandinavis&e; Hochkern um die Mitte der ersten Deïfade entstandenen Keils Führt zur Ausbildung eines bemerkenswerten Gegensages zwischen di einzelnen Gebietéteilen: vor einem neuen “ozeanishen Fix nah Osteurova zurückweibend beeinflußte dieser Hodfzii den Osten, so daß in Ostpreußen |chon vom 5. an “win Frost und zeitweise Aufheiterung eintraten, während Mittel und Westdeutshland im Bereich des Tiefs mit seinem milden und regnerishen Wetter blieben. In noch s{chrofferer Form wiederhost Rd dieser Gegensaß am 12.,, nachdem dur; eine von der Nordse: na Südrußland verlaufende Tietdruckrinne das nun na Nordoit eurova abgedrängte und verstärkte Hoh von dem alpinen getrenzt war; den östlihen Provinzen und dem Küstengebiete der Oflsv brachten nordöstlide Winde Aufheiterung und mertliche Tb Tuno Ostpreußen und namentlich Masuren sogar cinen emvfndlider Temperatursturz, während es sonst milde und regneris blich. An 14. mate si, von einem Tief über der Nordsee weit nah Süd, osten eingreifend, ein AuSläufer geltend, der eine fo allgemeine und fg starke Erwärmung einleitete, daß selbst der Nordosten Trostfrei wurde und fast überall das Thermometer den höchsten Stand des Mongiz erreihte. Auch in der Folgezeit blieben Depreisionen für den Witterungscarakter im aanzen Gebiet an erster Stelle autschlag gebend. Noch einmal allerdings machte, am 26. und 27., ein von Süden vorstoßender Hochaus1aufer sih namentlich in Mittel. und Westdeutsland geltend, wo er Aufheiterung und merklihe Abkühlung herheiführte, sodaß vielfa die Temperaturminima des Monats auf diese Tage fielen. Aber schon am 27. brachte ein ozeani!ches Tief wieder milde und regneri)ches Wetter, das sich nun bis Monats \chluß behauptete.

Sm Jahre 1918 überschritt der GesamtdurWG\Wnitt der Tem peratur allgemein das LTangjährige Mittel-— um etwa 4 Grad im Küstengebiet und Rheinland, fonst um rund 1, in Oberschlesien um fast 2 Grad —, weil dem zu falten Sommer ein ungewöhnlid warmer April - gegenüberstand. j

imisoren V i i eter dia

Die VMtiederschlagsfumme des JIahrez entsprach im allgemeinen normalen Verbältniffen, da die außerordent: lide Trockenheit des März durch den Uebers(uß, den die Winter: monate brachten, aufgewogen wurde; wesentlich zu trockden war es nur im äußersten Nordosten, zu naß in Holstein, Mecklenburg, einzelnen Bezirken Mitteldeutshiants und im Rheinlande. Die Sonnenschein: dauer erwies si, foweit die vorhandenen langjährigen Reiben eint Beuzteilung zulassen, als annähernd normal außer in Hessen und Medlenburg, wo sie etwas hinter den Erwartungen zurüblieb.

München, 3. Februar. (W. T. B.) Nach der „Müntenet Zeitung“ haben die in München lebenden Schweizer in einer stark besuchten Versammlung beschlossen, in einer Kund: gebung gegen die Fortseyung Fer Hungerblockade Einspruch zu erhében, da diese einen völkerrechtswidrigen Akt dar stelle. Es wurde ein Ausf{Guß gebildet, der den Tert der groß anzulegenden Kundgebung vorbereitet und diesen versönlih den Schweizer Bundesrat tin Bern überreihen wird. Darüber hinaus wird diese Kundgebung an die Presse aber Länder geleitet, damit die Völker von dem grausamen Borgeben, das in erster Linie Greis», Kranke und Kinder trifft, bestimmt Kenntnis crhalten.

(Fortsezung des Nichtatntlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Opernhaus. (Unter den Unden.) Mittwoch: 34. Dauer bezugêvorstiellung. Dienst- und Freiplätze sind aufgehoben. Der Evangelimann. Mustkalisches Schau)piel in zwei Aufzügen, nah einer von Dr. Leopold Florian Meißner erzählten wahren Begeben heit, von Wilhelm Kienzl. Musikalise Leitung: Otto Urad Spielleitung: Karl Holy. Anfang 7 Ubr. |

Sch auspielhaus. (AmGendarmenmarkt.) Mittwot: 36. Daun bezugsvorstellung. Dienst- und Freipläpe sind aufgehoben. Hölderlin, Szenen aus einem Schicksal von Walter Cidliy. Spielleitung: Dr. Netnhard Bruck. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus, 35. Dauerbezugêvorstellung. Lie und Freipläße sind aufgehoben. Martha. PRomantisch -komls Oper in vier Akten von Friedrih von Flotow. Text (teilweie nah dem Plane des Saint Georges) von Wilhelm Fricdridh Anfang 7 Uhr.

_Schau)pielhaus. 37. Dauerbezugsvorstellung. Dienst- und Freipläte sind aufgehoben, Die Judasglocte. Schauspiel in pit Alte von Hans Knoblo, Spielleitung : Albert Patry. Anfäu ( Lr.

Familieunachrichten.

Verlobt: Frl. Arastasia von Oertzen mit Hrn, David Ullrid von Müller - Gr. Lunow (Geibensande i. Mel. Gr. Lun? i. Mel.). Frl. Renata Krug von Nidda mit Hrn. Ritt: meister Georg von Detten (Dresden-N.). Frl. Gerda Habe! stein mit Hrn. Leutnant Georg Modrow (Berlin—Modrowsho!! bei Schôneck, Westpr.), Frl. Margarete von Zepelin n? Hrn. Hauptmann Karl Reinhold von Bornhaupt (Neubrandet burg 1. M). —— Marga Freiin von Leonbardi_ mit §0 Mark) von der Marwiß-Friederédorf (Darmstadt—{Friedersdot mr oh »

Verantwortlider Sdriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenb

Veraniwortlid für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftästeßa Rechnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Gescbäftéstelle (Mengering) in Berlin. /

Dru der Norddeu Sen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, ]

Berlin, Wilhelmstraße 32, f

S Sieben Beilagen (etnshlicflih Bôöcsenbeilage und Warenzeichenbeilage Nr: 10)

Erste Beikage

um Deutschen Reich8Sauzeiger und Preußzif

Preußischen Kriegsministerium im Monat Dezember 1918 au freiwill

Spender

Eine alte Zehlendorferin . . . astor Molis in Hoa 5 Jentral-Nachwetse:Bürtd in Berlin Else Wékén in Hobénshönhausen bei Berlin Königlich s{wedtser Oberstleutnant Uf. Petersens

Frau Mel in Berlin-Halensee , E

pn coumnic

Guhta: Werte n Lübe, „5 ae Summe

SUMNE Q s e é Gunmne. D, :

Ls : annen Tun laut Befauntmachting bom 23, Dezember 1918 5

Ls Sn Dies bringen wir mit dem Nusdruck des Dankes Berlin, den 31. Fanuar 13183.

Berlin, Dienstag, den 4, Februar

hen Staatsanzeiger.

Zintlichhés.

Preußen, BelannimaGung.

Doezeimnwna dar Spenden |

Fur Invalide und Hinterblieben é 40, M | l! 0,— é | 946 80 # ! 10,— # ! S 600,— M : l Deutsde Kricgöanleihe) | L— M | 1697.89 M |

Verwendung tr due

10 000 M |

Änerbieten

I E o T E

igen Spenden und Anerbieten eingegangen:

Vecemerkungen

| Für erdblindete Krieger. | Desgleichen. : Zur Unterstützung invalider Krieger. Für erbiundete Krieger. Min Besten ron Invaliden des gegenwäntigen Krieges. Für Kriegswitmen,

S. 1 D | ZBUsammeuste l lung.

1 697,50 |

11 697 80 4 |

8 795 619 89 | N 6 807 317,69 4 ! offentliczen Kenntnis.

Der Kriegsminisier. Neinhyardt.

80 930,— 4 80 980,—

Der Unterstaatstekretär. Göhr e.

Nichkamtliches,

o Oesterreich.

Der deuts ch - österreihishe Staatsrat hat, dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufoíge, beschlossen, die von der deutschen Reichsreaierung an die Regierung von Deu!sch- Oesterreich gerichtete Einladung, in den zu bildenden Staaten- aus\{chuß éinen Delegierten zu entsenden, anzunehmen und für den Fall, daß der bezügliche Verf sungsentwurf von der Deutschen Nattonalversammiung angenommen wird, den deuts{- sfterreich{\{chén_ Gesandten Dr. Hartmann mit der Vertretung im deutschen Staatenausschuß zu betrauen.

Dle Deutsh-Böhmische Landesversammlung hat, obiaer Quelle zufolge, ei: stimmig unter Heilrufen gemäß einem von sämtlihen Parteien gestellten Antrage veschlossen, an die Deutsche Nationaloersammlung folgendes Begrüßungss telegramm nach Weimar zu richten:

Die dur ie e n der Tschechen aus ihrer Heimat pertriebene und. daber in Wien tagende deutsh-böhmnche Landes- versammlúng - eritbfelet der neugewäbltea Deutschen National- ersammlung in Wéimar ihren innigen freund|chaftlihen Gruß und glbt ibrer freddîgen Genugtuung darüber Ausdruck, daß das teuts+c Bolk in ‘der Zei der größten Bedrängnis tiec Krast und die Guergie „gefitiden Hat, sich eiuc legitime, aeseßgcbende Ver- iretung guf tvabchaft demokratisGer Grundlage zu hafen. ‘Die beiti MWiinschè der deutsch - böhmischen Landcsversamm- lang begleiten He bei threm Werk, dem Autbau der nationalen und wirischattlihén Zukunft unseres großen gemeinsamen Vaierlandes. Die deutsch:böbimshe Landesversammlung bofft voll freudiger Zuver- sicht, daß in nabêr Zeit das Volk Deutsch esterreihs, insbesondere Deutsb-Bökmens, mit seinen Brüdern im Reiche im großen einheit- hen Nationalstaate vereinigt wird, und bald seine Vertreter in der Nationalver\ammlurg Deutschlands an der politischen und wirtfchaft- lien Gntwvidlung des gememsamen deutschen Vaterlandes werttättg mitarbeiten werter.

In Besprechung der politishen Laae schilderte der Vandeshauptmann-SteUvertreier Dr. von Langenhau die ishechischeu. brutalèn Gewaitafte in Deuish-Böhmen, ermahnte die deuts-böhmishe Bevölkerung auszuharren und drüdie die zuversichilihe Erwartung. ou8, daß auf dem Friedenskougresse dle Auffassung jener Mächlevertreter fiegen werde, die das wickliche nationale Selöstbestimmungsrecht wollen ohae Rüdsiht auf die sogenannten hislorishen Grenzen. Der Sozialdemokrat Cermak begrüßte die Absendung des Telegramms an die Deutsche Nationalversammlung und er- flärte, für die deutsch-böhmische Arbeiterschaft handele es sich hei dera Anschluß an Deutschland nicht bloß um die Erflillung eines politisGen Jd: als, sondern auch um die Jateressen des wirtschaftlichen Wiederaufkaues. Juch der Nationalsozialist Knirsch wies auf das einmlitige Verlangen der Arbeiterschaft 19h Anschluß au das Deutsche Reich hin.

S Frankrei;

Der Ministerrat hat gestern, wie die „Agencz Hava3“ meldet, beschlofjen, künstig Gre Spekulanten, Schieber, Preistreiber in .Lebeugmi1teln vor das Kriegsaericht zu stellen; ein Gesegentwurf soll die Strafen für Spekulanten und Schieber verschärfen.

Portugal.

Nach Meldungen tes „Reuterschen Büros“ vom 3. 5e- bruar stellea die Royalisten die Berichte aus Lissabon, benen ufolge fie dôxt eine Niederlage erlitten haben sollen, offiziell in Abrede, In Opporto soll das Leben wieder normal sein. Der Vormarsch der Noralisien nah Süden werde durch sirömende Regengüfse behindert; fie seien aber trogdem son in Baera eiugerüdckt.

Düänentark.

_ Die Fraktionen der Konservativen Valkspartel1 in beiden Karntnern des Reichstags erörterten vorgestern in tiner Sizung die nordschleswigshe Frage und nahmen, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, i!ießlih ie Veleaten E t f V Volkbpartei stehen in bor E LLELCUSLÄAIN nservativen Volk steh

her nordséleriglhen Frage au dem Standpunkt, ter in der Er-

fiârung tes Reictótags vom 23. Dkiober 1918 autgedrücckt wird. Die Partei muß daber cine volllommen freie und gesicherie Volt sabstimmung av in Stensburg und Mittelsbicäwig verlangen, zur Festsetzung der endgültigen Grenze. Der Minister des Aeußern Bat in teiner Antwort an ben mitteis{leswigshen Nusichußk die rage ilensburgs und Mittelihleoroigs aufgeworfen tür den Fall, daß die freie At- stimmung ich undurÞfühßrbar erweist, und hat, chne fic) mit den volitishen Aus\Püssen in Verbindung zu seßen, für viefen Fall die Berbindung Flensburgs mit Dänemark vollkommen abgewiesen. Ne Partci muß demgegenüber erklären, daß in diesem Falle die Zukuntt Flensbures mit in Enwägung gezogen werden mußz, dant d-eje Statt, nicht von vornherein von der Verbindung mit Dänemark ab- geichnitten ist,

Sckztueiz,

Der Juternationale Sozialisienkongreß rourde gestern naczmittag in Bern unter zahlreicher Betelligung er- öfaet. Erschienen fiä 80 Delegierte aus 21 Ländern, ec wartet werden nech die Vertreter von 17 Staaten. Belgien und die Voreinigten Staaten verhalten fich abletnend, Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, sziiderie Henderson in seiner Eröfsnunageansprahe die Schwierigkeiten, die einer internationalen Konferenz bei Kriegsautbructz enigegen- standen, und betonte, daß die jeßige Konferenz auf die Friedensverhandlungen einwirken werde und den IJnter- essen der Krveiterschaft dienen solle. Auf LWorichlag von Henderson wurde Branting zum Präsidenten der Konferenz gewählt, während auf Vorsch!ag von Huysmans der Holländer MWibaut und der Argentinier Justo zu Vizepräsidenten gewählt wurden. Als Veitreter der Zentralmächte warde der Deutsch- Oesterreicher Seiß, und als Vertreter der Entente Henderson zu Vorsitzenden ernannt, Branting nabm die Wayi zum Präsidenten als Bewei3 der Anerkennung für die von neutraler Seite, besonders von Schweden, während des Kcieges urter: nommenen Schritte zugunsten der Jaternationalen aa uad ver- breitete fich sodann über die politische Lage und üver die lufgaben der Konferenz, wie folgt:

Der Krieg, der die Welt verheert hat, war nur moögiid inner- balb ciner *tavitalistishen Geselshaftsordnung die tinter bestrebt war, dic Internationale abzusGaffen. Vie Versuche, die bi3 zum lezten Moment gemacht wurden, die Internationale zum gemeinsamen Widerstand gegen den Krieg zu vereinigen, nd vollständig gescheitert. Gs muß jeßt an uns die Neiße sein, mit Bestimmtheit gegen den Annexioniömus, von welcher Seite ex aud) fommen mag, aufzutreten in Namen der gesamten sozialislischen Demokratien in Gurte und eiustiunlg Frietensbedtingungea fordern für die neuen Republiken, welche aus den tsuinen der alten Kaiserreibe cutstanden sud. Schon die Londoner Sonferenz der Gatentesozialifien im Februar 1915 hai betont, daß der Krieg nur gegen die deutsche Regierung und nicht gegen das deutsde Volk geführt werde. Ga wôro Arbeitertlasse wegen der von thr begangenen Verbrechen gaiz ver- biuten müßte, und es wärc mit der Bivilisation unvereinbar, wenn ¡e Arbeiterklo\se scgar zu s{wecrer Ardcit - verurteilt würde. Für den Steger cbensowotl wie für den Besiegten muß als einzige dauerbatte Grundlage gelten das Selbstbestimmungs8recht der Nationen. Wilson hat cs unternommen, mik jeluen 14 Punften inmitten der Staatömänner und Politiker der tapitaliftifchen Welt gewissermaßen eine Nevolution herbcizusübren und hat statt des Rechts des einzelnen einfah das Met aller proklamiert. Wie Paris jeyt zum Sanmelpunkt der herrs{enden Klassen geworden ist, so kann au Bern ais Sammeipunkt der Arbeitertflaffen Geltung bekommen. Bern muß die Kontrolistation der Arbeiterklasse werden, um einer mögen Vertä! {ung des MWilfonshen Programms entgegenzuarbeiten. Hier in Bern werden wir auh unse: Programm für den Vöikerbund autistellen. Was die tercitorialen Fragen, die die Welt beunruhigen, anbetrifft, jo ift auc hier im Rahmen der Richtlinien, die die Arbeiter auf- gestellt haben, ein Ausgleich ohne Bitterkeit mêgltch. Wilsor hat auf Grund sciner 14 Punkte dagegen proteittert, daß Völker und Provinzen von Odberkberrschafr zu Oberherisdhaft verschachert werden können, Die foztalistishen Arbeiter erheben energiichen

rotest gegen derartige Versuche. Ich warne die Sieger davor, den Sieg zu mißbrauchen und dadurch neue Konflikte hervorzurufen, Ich warne die jungen Nationen davor, in threm ersten Rausch weiter zu geben als billig ist, und id) envarte von dent Bölkerbund, daß die berechtigte Entwicklung der Nationalitäten in allen Staaten durch das Selbstbestimmungsreet gesithert ist. , Brann betonte, daß in dem Fricbensvertrag auch bie allgemeine U, ettergeleß-

ebung einbegriffen sein 1müjje, und fubr fort : Unter Mise brand des Wortes yon der Dittatur des Proletariats wird die

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f cinen Minderheitäterror bverlanzt, ter das Goegcnteil des Sozialiómus erstieht. Wir, die wir hier ver'ammelr sind, lehnen 2ncrgitd) jede GEntartung ab, die nur ber Arbeite klasse iGaden und den Sezialiêmus3 forapromiitieren könnte. Unsere Berner Kouterenz siebt unter dem Zeichen der Borbereitung Wir werdet nad Ab'chluß ter Weltkatastrophe die Verbindung mit den anderen Ländern wirder aufnehmen. Branting {loß mit der Anregung, eine Kommisson zur Vorbereitung einec großen Konferenz zu bilden, damit die Internationale endgültig idre Arbeit autnedmen fönne.

Ueber den außerordentlihen so,inldemaîras tishen schweizeriswen Parteitag, der aleihfalls ta Bern taate und von 362 Deleatierten ous 180 Sektionen von insgesamt 565 Sekionen besuht war, berichtet das oben ge- nanvte Telegr aphenbüro, wie folai:

Gin Antrag des Parteivocstandes erklärt, daß es vou Eödstem Interesse für die Zukunft der Arbeiterklasse der W-lt er- achtet werde, daß die Einmgfeit gegenüber dein Weltkapitaiiemus gewahrt werde. Troy der durch den Krieg hervorgerufenen taktischen Meinungsv-r)chiedenheiten hält der Partcivo:\tand die Beteiligung an der tniermationaien Konferenz für g boten, wobei die \{weizerishen Delegierten die Grund'äße des sdw.izerilchen Partei» programm3s befürworten sollen. Der Anxrag wurde vont Nationalrat Greulich uad anderen unterstußt. Gegenüber stand ein Antrag Schneider (Baîel), der ststellt, daß tle sozialdemokratishe Partei der Schweiz auf tem Boden des Klasen kamptes und der internationalen Solidarität d. s Proletariats gegen die wider die Urbeiteklasse verbündete Bourgceoisie steht. Diese muß sich in Krieg und Frieden als Grundlage der Verwoirklichung déx sozialistischen Ziele tewahren. Die fozialdemofiatishe Partet der Sw@weiz hat aus eigener Zniiative versucht, die ® nberutunz4 inter- nationaler Kovferenzen zu unternehmcn oder durch das international: Büro in Brüffel zu erwirkea, sie \heru!erten jedoh an dem Widerstand der foztali\tishen Viehrbeitéparteien der friegführenden Länder. Die Partei lehnt es en!scieden ab, sh an der Organisation einèr Kons ferenz zu beteiligen, die nihts weiter ist als die in Widerspruch zu den

roletarischen Interessen stebende Fortführung der während des Kiieges

befglaten politischen Richtlinie. Sie beauftraat die Geschä!t3ieitung, \efort ene Konterenz aller auf dem Boden des Klassenkamptes stehenden \ozialistiscben Parteien einzuberufen zwecks Weitertithrung des von Kien- tas und Zimmerwaid begonnenen W 1fes. Der Na1ionairat Plat ten stellte folgenden Zusaßantrag: Die Berner Konferenz ist ein Ver- sud) der Sozialpatriotea, nah vicrjäbriger Verleugnung des Kliassen- fampfes wiederum die Führung an sih zu reißen. Die Konfer: nz- teilnebmer wolien eine Komödie internationaler Verständigung auf- spielen und getreue Diener der Lantesbourgeosie bletben. Sie lebhén es ab, auf einer Konferenz vertreten zu sein, wo die für den Vort an Liebknecht und Rosa Lure nburg moralisch verantwortlidzen Mehr- heitsgenossen fißen, und begrüß n die ru\fishe Nevo'ution und deu SchlaŒtruf der deutschen und russishenRevo1utionare auf We trevolution. Ste sind der Aufrassung, daß bei den Sozialisten der alten Jnter- nationale cin unùberbrückbarer (Gegensaß mit den Zimmerwaldern besteht, we:halb der Parteitag die Einladung des Internationalen Sozialistishen Bürcs zurülwetist. j

Ina der Ecörterung bekämpiten Gre ul ich (Zürich). Graber und Na iue (Westschweiz) den Zulfaßantrag Platten. Die shweize- ri\he Pactei habe infolge mannigfaher begangener F. hler feinen Grund zu Selbstgerechitgteit. Durh die Annahme stelle sih die N auf den Boden dec Revolution und entfremde die gemäßigten Femente. Der Nationalzat Grimm lehnte als Zimmer- walder die Einladurg ab, sprach sich jedoch bedingt gegen den Antrag Platten ans. Naine und Graber befür- worteten den Besuch der Konferenz. Die Diktatur des Proletariats svrede der temokratishen Entwiclung Hohn und sei cine Anwendung der Methote des alten militärih-demokratiichen Staats. Platten erk ärte, niht eine Revolution um jeden Preis zu wollen, sondern nur, wenn die Umstände einen Erfolg der revo, lutionären Akiion v rspreden. Jn ter Hauptabstimmung wurde der Antrag Schneider-Pliatten mit 238 gegen 14/ Stimmen ange- nommen. Damit 1st entschieden, daß die internationale Konferenz nidt besGitt wird. “Der Parteivräfident Müller- Bern gal hierauf eine Erflärung ab, daß er verfönlich den B.:schluß des Partei- tags als einen \ckweren politischen Fehler vnd eme internattonale Blamagçe betrachte und der Meinung sei, daß es sih nicht bloß unt eine taftishè, sondern um eine parteipolilische giundsägiibe Ent« scheidung handle. Er lege deshalb das Amt als R ee i Au Mi nleder. An Stelle von Müller-Wrn wurde in die Geschärtsleitung dez: Parteisekreiär M ün ch gewählt sowie als Part: ipräsident der Ge- meinderat, Gymnasiallehrer Netnhard -Bern, nachdem Grimm abgelehnt hatte, die Wabl anzunehmen. Dec neue Präsident erfiärte, vie Wahl als Anerkennung der au von ihm vertretenen Zimtuer- waldpoliti? zu betrachten.

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