1919 / 35 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Feb 1919 18:00:01 GMT) scan diff

find doch Wirklißleilen! Mit tem Inkrafttreten des Völker- ‘bundes fallen Geheimverträve von felbît fort. Heute geht das gber noch niht. Dur die Anschwärzung unseres Landes, die bier durch die Unabhängigen . verfudi1 wurde, indem wir angebli einer faulen Gebeimdiplomatié das Wort redeten, wird dem Völker- bunde wahrlich nit gedient. (Zuïtimmung,)

Abg. Haase (U. Soz.): Unsere Ausführungen werten im woBaesinnten Ausland verständnisvolle Aufnahme finden. (Zurufe: Mußland!)

Die Aussprache \{ließt; es bleibt bei den Beschlüssen, die bei der zweiten Lesung gefaßt worden find. Bei der Gesamt- abftimmung wird der Entwurf gegen die Stimmen der U. Soz. und weniger anderer Abgeordneten anaencmmen. (Beifall. )

Die Ermätligung an den Präsidenten, das Geseg zu unterzeichnen und es damit in Krast zu segen, wird einstimmig erteilt. (Erneuter Beifall.)

Volksbeauftragter She idemann: Nachdem die Nationalver- sammlung die vorläufige Verfassung verabschietet hat, ift die ge\hiht- lihe Mission, die uns als vorläufiger Regierung zugefallen war, be- endet. Wir legen - die Macht, die wir von der Revolutton empfangen baben, hiermit in Jhbre Hände. (Beifall.)

Abg. von Payer (Dem.): Ohne Regierung können wir nit sein, und ih shlage daber vor, daß wir die N cler na Er - suchen, ibr Amt so lange weiterzuführen,. bis auf (Grund der vorläufigen Verfassung ein Reichepräsident gewählt und ein Reichêwministerium gebildet ist. (Bravo!)

Volklsbeauftragier Sw eidemann: Wir sind bereit, diesem Wunsche nahzukommen. (Beifall. ) :

Das Hans erklärt eiystimmiga seine Zustimmung zu dem Vorschlage des Abg. von Payer (Beifall).

_Nächsle Sißung Dienstag, 8 Uhr (Wahl d:s Neichs- präsidenten).

Schluß nach 6 Uhr.

Patlamentariséhe Nachrichten.

Der Nationalversammlung ist laut Meldung des Wolsfschen Telegraphenbüros“ folgender, von Mitgliedern aller Parteten urterzeihneter Antrag zugegangen:

,_Dte deutsche Nationalversammlung erbebt Einspruch gegen die Zurückhaltung von Kricgs- und Zivilgefangen eh. Die Gefangenen der Alliierten sind ihrer Heimat zurückgegeben. Es ift eine Forderung der Menschlichkeit und Gerechtigkeit, daß au die Leidenszeit der deutschen Krieusgefangenen schleunigst beenbet wird. Die Nattonalversammlung ruft die Neutralen und das Ge- wissen der ganzen Welt auf, sh mit ihr zu vereinigen in der Forde- rung, den Gefangeuen die Heimat, den Familien den Gatten und Vater zurückzugeben, die, jahrelang von den Angehörigen getrennt, mit Ungeduld die Grlösurg aus der Gefangenschaft erwarten. Die deutsche Nationalver'ammlung sendet den Brüdern jenseits de r Grenze den Gruß der Heimat zu.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Eisenbahnverkehr Berlin—Kdönigsherg ift, wie ,W. T. B.*

geiet, seit dem 9. d. M. unterbrochen, da in Marienburg ein

u8stand unter den Eisenbahnern des Betriebs- dienstes herrscht.

Wie die „Leipziger Neuesten Nachrichten® melden, ist am 10. d. M. ein Teil der ft ädti ichen Beamten, besonders Schußhleute und Mitglieder der Feuerwehr, in den Aus- L d getreten. Das Nathaus, das Polizeiamt und mehrere städtische Geschäftslokale in den Vorftädten wurden von Streikposten, be- sept, so daß in den meisten städtishen Büros der Verkehr ruhte. Es wurden Verhandlungen mit dem Oberbürgermeister ein- geleitet, die zur“ vorläufigen Beilegung des Yusstands orten, Die Beamten ertlärten aber, an dcn von ihnen gestellten

ehal!sforderungen unbedingt festzuhalten.

Nach Beilegung des Ausstands der Elektrizitätsarbeiter în London hat, wie „W. T. B.* mitteilt, der Verkehr auf der Unter rundbahn teilweise wieder begonnen. Geftern sollte der volle Betrieb wieder aufgenommen werden.

Technik,

Das Wesferstanwerk bei Bremen. Dicht oberhalb Bremens, bei Hemelingen, ift für nahezu 10 Millionen Maik ein Bauwerk errichtet worden, das nicht nur .von der größten fach- lien DO ting ist, sondern au als eine Sehen8wüdigkeit erstèn Ranges gelien kann, weil es in - Deutschland und wahrscheinli tu der ganzen alten Welt nicht scinesgleichen hat. Es ist ein großes Stauwerk, das aus einem Wehr, cinem Kraftwerk und etner groß- artigen Schleusencinlage bestebt. Die Aufgabe war cine doppelte : einmal das Fahrwasser unterhalb des Wehrs so zu vertiefen, daf Dchiffe bis zu 7 m Tiefgang in - einem Gezeitenabschnitt von der See bis Bremen und zutük gelavgen könnèn, und. zweitens den durch die früheren Negulierungen geshädigten Wasserstand ober- halb Bremèns. wteder zu heben. * Der zweite Teil der Aufgabe war nit minder wichtig als der erfte, weil durch die Sentung des. Weser- wasse1s und au des angrenzenden Grundwassers ein empfindlicher Schaden für die benachbarten Ländereien drohte. Außerdem t auch darauf betondere Sorgfalt verwandt - worden, daß die Fische neben dem Wehr einen ungehinderten Weg aufwärts sinden, vorzüglich die aus dem Meer aufwärts\tehende Aolbrut und die Laie. Die Besißer dèr S Mereiger tigkeit an der Weser hatten in Sorge um ihren Weserlachs3- die Forderung erhoben, daß die Stadt Bremen für alle ihnen erwachsenden Nachteile aufkommen müßte, die dank der für- forglihen Einrichtungen nun wohl fieber ausbleiben werden. Der Etáatebaurat Kölle bringt în der - Wochenschrift „Umschau“ eine gründliche Schilderung des -tehnischen Wundterwerks, das sich über eine Breite von 54- m erstreckt. Jn dicsem Ausmaß dürfte die An- lage in ihrer nah amerifanisdem Muster gebildeten Eigenart über- haupt einzigartig ‘in der Welt sein. Die wichtigste Besonderbeit des Etauwerks besteht tarin, daß das Wehr nicht einèn festen, etwa durch Maschinenkraft auf und ab beweglichen * Bau darstellt, sondern einen ungeheuren Schwimmkörper, der \ich selbste tâtig nah dem Wasserstand so. eiostëllt, daß - stets die gleiche Stauhöhe gewahrt bleibt. Der kostspielige Bqu bringt außer den erwähnten Vorteilen noh. manche andere. Da ist zunähst die Ge- winnung elektrischer - Energie aus der lebendigen Kraft des Stau- wassers, die bei boller Auëönußzung 12—13 000 Pfertestärken bringen wind. Im ganzen sollen sedzehn Turbinen eingebaut werden, von denen bisher aber nur fünf zu je 750 Pferdestärken erra sind. Der Strom versorgt das ‘neue A dens Glektrizitätswerk in Bremen. Sehr hoch zu- veranschlagen ‘ist ferner au der als \{lechthin voll- kommen zu bezeihnende Schußz, den das Wehr gegen Gisgang bietet. Das Eis kann in jeder Dickde und Menge gesahrlos durh das Wehr abgelasscn werden. Giófelder von 50 m Breite und 40 ecm Die werden daher in der oberen Kante des Wehrs und bei dem folgenden Sturz so zerkleinert, - daß sie keinen Schaden mehr anzurihhten- ver- inêgen Da der \{wimmende Wehrkörper selbst niemals -Gis an- eyen kann, weil er ste18 tgter Waste ist, übtigens au ne e

engem Prost durch einen T!einen Ko e gehelzt werden. kann, fo Ribeleit n diesem Punkt eine zuverlässige Wirkung der Anlage ge-

N É REEDE Ep E E

Verkehrswesen.

Die Anordnungen für den Telegrammverkehr aus dem unbeseßten Deutshland vab den von feind- lihen Truppen beseßten deutschen Rheingebtiecten fiad wie folat aeändert worben:

j 1) Die Angaben unter 18a, belgishe Besaßungszone, haben zu auten : Telegramme jeder Art, au8genommen in unwichtigen Familienangelegenbeiten, z. B. Glüdwunschtelegramme. 2) Die Angabe unter 38, amerikanis@e Besaßzungszone, ist zu ändern in: T'legrarnme jeder Art. Ene 3) Unter 45, französische Brsazungszone, ift für den Schluß zu jeßen: ; im übrigen dagegen zugelaffen für den amilien Verkebr und. für ‘den privaten Verkehr des Handels und der In: dustrie towie in Lebensmittelangelegenbeiten.

Paßzwang für die Kreise Strasburg, Briesen, Thorn und Teile des Kreises aen, Vordringen von Bolschen isten und Agenten der großpolnishen Bewegung aus Warschau über die Reich2garenze bat es notwendig gemacht, daß je den genannten Bezirk Paßautweiszwang eingefübrt ist. In diesen Gebieten muß auf Grund ciner von der Regierung erlassenen Poltzei- rerórdnung jede Person im Besitz eines mit Lichtbild verliehenen Ausrveises sein. Personen, welche in den genannten Bezirk ein- reisen wollen, müssen vorher die Genehmigung der zuständigen Behörden nachsuchen. Diese find für den ganzen Bezirk mit Ausyahrme des Bourernements Thorn dic Paßabteilung der 35. J.-D. in Goflersbausen, für den Bezirks des Gouvernements Tktorn die Baßabteilunga tes Gouvernewments. Um die Einreiseerlaubnis tin bic eñannten Bezirke azu erlangen, muß diese bei den oben genanntén Behörden nabgesuht werdèn, da nur diefe zur Erteilung -zu- ständig sind. Bei Gesuchen um Einreiscerlaubnis muß der Grund avgegeben werden, aus welchem die Einreise notwendig ersBeint, äuch muß der Betrag von 0,10 46 für Uebersendung des Vordruckes beigefügt werden. In besonders dringenden Fällen kann die Er- laubnis telcegraphis{ nachgesucht werden. Es muß dann aber ange: geben werden, an welbem Tage und auf welÆem Wege die Einreise erfolgen ‘foll. Die Ausweise des Gouvernements - und der Paÿ- abteilung- haben untercinander Gültigkeit.

Luftpostbriefe für Weimar können außer bei den dur die Preffe versffentlihten Postanstalten ou bei jedem anderen Nobr- pôstamt derart aufgeliefert werden, daß fie an das Briefpostamt C2, Pee in einem äußeren Umslag als Rohrvostbrief ge- andt ‘werden. Der äußere Umschlag muß die Aufschrift tragen enthält Luftpost*. Porto für den eigentlichen Luftpostbhrief 1. 5 bezw. bet Gewicht über. 20 bis 250 2-1, 50 #, Porto für den äußeren Robrpostumschlag 0,25 48. :

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Postverdindung mit Sibirien. Die Reichszentral- stelle für Kricas- und Zivilgefangene gibt bekannt, daß die seit längerer Zeit unterbrochene Postverbindung mit den deutsden Kriegsaefangenen in Sibirien turh die Bemühungen des amerikanischen Roten Kreuzes in Washington wieder bergestellt ist. Es sind auch bereits von Sibirien Postsachen über Amerika nach Deutschland gelangt. Nach Mitteilung des amerikani\hen Roten Kreuzes arbeiten unter den Ge- fangenen in Gibirien augenblickFlih 200 amerifanishe Sekretäre. Die Verpflegung der Gefangenen soll besser sein als früher. Briefe und Karten find zu richten:

An den Kriegsgefangenen (Name) i (Genane Adrefse) : 4 via Kriegsgefangenenhtlfe des Ghristlihen Vereins gzinger Männer. erni, Effingerstraße 10. Schweiz. |

Nr. © tes Zentralblatts für das Deutshc Nei. Prrautneaces im Reichéamt des Jnnern am 7. Februar 1919, bat olgenden Inhalt : Konsulatwesen : Grequaturerteilung. Zoll- und Steuerwesen: Erwittlung des Jahreseinkommens im Sinne der Befreiungsvorschrift 1 Ab, 2 der Tarifnummer 11 des RNeichsstemvéel- geseßze2. Aenderungen der Ausführungöbestimmungen zum Umsaß-

e UeledE Drullfehlerberihtigung zu den Austübrungsbestimmungen *

zum Gesey über etne außerordentliche Kriegöabgabe für das Nehnungs- jahr 1918. Versiherumngswesen : VerreWnung und Zahlung der von Krankenkassen verauslagten Beträge für Wochenhilfé an Wöchnerinäen in Elsaß-Lothringen. —- Post- und Celcaraphenwesen : Aenderung der Postorbnung vom 28. Juli 1917. Polizeiwesen: Ausweisung ven Audoländern aus tem Feich3gebiete.

Theater und Musik.

Im Opernbause geht morgen, Mittwock, „Der Frei: [O0 ‘mit den Damen ‘Dux, ‘Sax und den Herren Jat- lowker, ‘Knüpfer, Sto, Krasà und Habich * besetzt, in Szeñe. Musikalis@er Leiter ist Dr. riß - Stiedty.": Anfäng 7 Uhr. S ner Hindernisse wegen findet ein Tausch der Vor- stellungen „NRappeltopf“ am. Donnerstag, ten 13. und „Mona Lisa“ am Freitag, den 14. d. M. statt. Die für die 42.Dauer- bezugsvorstellung (bisber „Kappe!kovf*“ und für die 42. Dauerbezugs- vorstellung (bisher „Mona Lisa*) im Vorverkauf bereits gekauften Gint1ittókarten : befalien ihre Gültigkeit für die . beireffenden Erfagvorftellungen „Mona Lisa“ am Dornerstág, den 13. d. M. bezw. „Nappelkopf“ am Freitag, den 14. d. M. Sie werden auch zuu “Kassenprei}e zuaglich des amtlichen Auf- geldes zurückgenommen,. und zwar die Karten der 42. Dauerbezugs- vorstellung bis zum Beginn - der Vorstellung am Donnerstag, den 13., und diejenigen der 43. Dauerbezugsvorstellung bis zum Beginn Regen am Freitag, den 14. d. M. Anfang beider Vorstellungen

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Iin Shaufpielhause wird morgen, Mittwoch, Ein halber Held“ în ver gewohntèn Beilegung angeführt. Spielleiter ift Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr. i

Mannigfaltiges.

In zwei Aufr ufen wendet - sich der Aus\chuß der Deut- sen Turners haft an die deutsden Turner. " Îm ersten weist er darauf hin, däß unsere Krieg3gefangenen noch imtner das harte Los ‘der Gefangenschaft tragen müssen in der Gewalt eines rad\lbtigen, unversößnlihèn anes Gegen dieses aller Sitte und allem Brauche hobnsprehende Ve1ifahren sollen au die Turner Ein- spruh erheben. Der Aufruf fordert sie daher auf, si um den Deutschen Neihsbund zum Schuße der Kriegb- und Zivilgefangenen“ zu fckaren, der ganz Deutschtand um- faßit, und fich den OÖriëgruppen anzuschließen. Der zweite Avfruf fordert die Turner in flammenrden Worten zum Kampfe gegen bolnische und t\{hechische Gewalt, Willkür und Anmaßung, zum Schupe deut\chen Landes, zckumSchvyederbedrobtenProvinzenOst-und Westprenßen,PosenundS@lesien auf. Gr {hließtmit den Worten: „Wie: vor mebr als:100 Jahren gilt es beute wieder, deutsches Land zu beshügen und :das Gindringen feindlicher Horden zu - ter- hüten. Wie m M ap selbst t Ihr ‘in ‘die Bresche treten und’ cin Bollwerk bilden zum Schuge deutscher Leute und. deutsHer

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Art. Wie damals werdet Jhr die ersten fein, bit APkereit zeigen mit den Waffen in der Hand das Vatérland zu“ verteidigen geen gee Willkür und Anmaßung., Auf denn; Ihr Turner, \hütt un}ere rovinzen Posen und Sclesien, dié Kornkammern und Kohlenlaget, Wärme" versehen! Auf zum

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die das Vaterland mit Nahrung unv Grenzshuß im Dstenl‘ * #5 * Der Freiwillige Erzicbingöbeirät für: \chul= entlassene Waisen in Berltn, Grüisträßé 26/26, muß zy: Dítern d. J. wieder - cine große Anzah! setree Ffcdnde in Leht-, Dienst- und Arbeitsstellen unterbringen- Gr Ut«-bemüht, feinen Pfleglingen nur solite Stcller nachzuwéisén,. die ibren“ körperlidhèn und geistigen Kräften entsprecen, und er gibt dadurch auch den Lehr- herren die Gewißheit, H in ibren Lehrlingen. geeignete Mitarbeiter. beranzubilden. Während ber Ausbildungöszeit werden dic Pflegli 3e tur. die Pfleger des (rzichungébeirals" mit tréuer Sorge über {t Der Beirat bittet, itim Meldungen über freie Stéllenrunter Angabe der Bedingungen der Seichäftsftelle, Grünstraße 25/26, ‘baldigst zu- aeben zu lassen. Erwünsht sind auch auereärtigze Lehrstelleca mit Kost und Wohnung. N E A Im WissensWaftlihén Theater dêr ¡¿Prania“ bält deren Direktcr F. Go rke am Donderstagabend 8 Ukr einen: Lichtbildervortrag über tas Thema „Von-Thorn bisDan g, unser Weichselgebict und die-polgishe Gefahr“.

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Elsaß-Lothringer! Die Papiere der deutschen Studenten an der. Straßbutger Universität, -di- {(Flsaß-Lothringen verlassen haben, sollen, wie der angege Le tommiißar in Straßburg in Srpaa mittetlen ließ. ch deutschen Re- aierung übermittelt werden. Der Obeckoitmissar“ förberte. zu tiefen Zwe®e cine namentliche Liste der Sttteênten. "Um die Fe'tigstellung dieser Lisie zu ermöglihen, werden. die in Betracht kommenden Studenten er\uht, ihre genaue Adresse: der Deut]cchen Waffen -

stillstandskommission in Berlin, Buda Straße 14, ein- 7 B. 2. - V

zusenden.

Gisenach, 10. Februar. (W. T. B) Reihstagung derdeutshen TeGniker. Nah den VotbesPredungen brachtr die gestrige Haupttagung in einer Al gtündlegender- Referatr die wichtigsten Forderungen der technischen Geistesarbeiter zum Aue druck. Or. Dessauer (Bund 1echnisdWer Berufsstände Frankfurt a. V) Riebe (Verein deutscher - Ingenieure), Dr. ‘Neurath- (Wirtschaft- lich 8 Mu}eum - Leipztg), Kaufmann “(Deutsche **Technitetverbant), Dr. Silbereisen (Verband der technischen Vereine Württembergs), Professor Fgelsehr (Verein technischer Vereine: abherns) : brachtèn den Willen. zum Ausèruck, daß die efámten" | i mi\chen Verbände und Geiste8arbeiter sih zusammenschließen, müßteu,r zum der Technik die Vitroirkung beim Wiederaufbau unseres Dirtschaftslebers zu sichern. Dr. Dessauer hob "hibesondere” hervor, - daß die -deutshe Wirtihaft allein * aufgebaut. “set auf. „dec -Per- edelung8arbeit an den esngesübrten Vtohstofen. Da ‘diese Ver- edelung technisher Geistesarbeit entspringe, und ber Verlust * einés großen Teiles der wenigen MRobstöffvorräte Deutschlrnds durch : dén Friedens|chluß wah1sheinlich set, so hzibe* noch als (fdie Le

echnif die Aufgabe, deutsher Schäffenskraft die Mittel - uñd Wege zu ‘weisen. Durch einstimmigen Beschluß “der ‘anweferdèn Vertteter fast aller technis{-wis} nschastlichen und" wirt'chaftlichén Verbände wurde der Bund techntscher Bexufs stände als Gesamtvert;etung der deutshen tehnischen Geistesärbeiter anerkannt. Un die Reichsregierung ging nabfvlpende „Entschließung ab: „Die Reichsragung der deutschen Léthniker ift vou 1iefster Sorge über das Schicksal der deutshen Wi! k\{haft ‘erfüllt. Der Wiedet- aufbau hängt von der techaoishen Arbeit ab, - denn guf dem 'Welt- markt lämpft* für. uns nur der überlegene: Wert deutscher Er- jengoisse der aus dem Geifte selinerzLechniker stammt. -VDic deut])hen Techniker haben das - begründete Empfinden, daß fie / als Sachverständige ungenügenden Einfluß auf den Saug dicier Dinge baben, “und fordern, däß / sa@verständige Tecniker [sofort in allen * den Stellen zur ektiven Mitarbeit berangcac en. werben, dic dis fommende Wirtschaftsleben mitbesitwmen;," insbesondere“ a"ch. in den Waffenstillstands- und Friedenskornnissionen. “Cs . muß. JMRE aéhandélt werden, denn -die Bestürzung über die bisberigen fürckht- haren Zugeständnisse greift tief. Dic*Nätionalversammlung und die ‘Reidhgregterung inolen nicht vergessen, bak deutsche T chauiker es sind, die in der ganzen Welt dic industriellen Grundlagen legten.“

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(Fortsezung des Nichtamtlichen in der. Ersien Beilage.) v j

Opernhaus. (Unter den Linden.) Miltwoh! 41. Dauer»

bezugsvorstellung, Dienst- und Fre ene A aufgêboben. Der

Freischüß. Romantische Oper ‘in drei Abteilüngen. (zum Teil nah bem Volfsmärrhen „Der Freishüß*) von . F,“ Kind. Musik’ von Carl Maria von Weber. Musikalische Leitung : Dr. Friß -Stiédry.

Spielleitung: Kacl Holy. Anfang. 7. UÜhr« R A 1 ht Schauspielhaus, (AmGéndarmenmarkt.) Mittwoth: 48. Dauer- bezugévotstellung. Ein halber Held." (Kurt vou der Kreith. (Fine Tragôdie in fünf Aufzügen von. Herbert Eulegberg. Spiel- leitung: Lr. Retabard. Bruck. Anfang ;7-Ubr::*ck E a due Donnerstag: Opernhaus. 42: Ga « Dienst- und Freipläße: find ausgeboben. . An: Stelle der -ürsPÞrünglich: an: gefünbdigten Vorstellung -„Rappelk opf": Mona Lisa. Oper in zwei Akten von Max Schilling&, Dichtung von Beatrice Dovsky. Anfang 7 Uhx. / 0 A 2 AES Schäusvielhaus. 44. Danerbezugsporstellung. Diensk-.: und reivläye sind aufgehoben. Othello, der Mohr vou Venedig. rauerspiel in fünf Aufzügen von Shakespeare. *Sptielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr, E Qn

___ Familiennachrißten Verlobt: Frl. Margarete von Gontard wit Ht. Rittmeister Ludwig Frhrn. von Schlotheim (Berlin-Torgau). * Etith Freiln von Seebah mit Hrn. Hagptinaunälizor Frbrxn. von Bülow-Apfaltrern (Kleinfahner—z. Zt Gothe) Verehelicht: Hr. Leutnant Carl Avgust Frlr. bon Gablenz mit æFrl. Paula von Forckenbed (Bad Dönmburg b Gbbe), Gestorben: Hr. Geheimer Rechnugötat Hügö Kilge (Bexlin- S Frl. Marie Klementine vonck Zeschwiy (Deutsch Baseliß). is S E Verantwortlicher Sbrifileiter: Direktor Dr. Tyrol Charlottenburg, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Dér Vorsteher der Geschäftsstellz, Rechnungsrat M eng e-r ing in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Menger ina) in Berlin. - Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und: Verlagsanstalt... : L Berlin, Wilbelmstraße W F. “4

(xtas{ließlich Börsenbeilage und- cifäte Nr. 13),

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Erfte Veîilaoge

zum Deutschen Reich9anzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.

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Nicztamtliches,

Deutsches Rei, Preußen. Berlin, 11. Februar 1919,

In der Sißung des Zentralrats vom 10. Februar wurde, wi? „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, unter anderem ein Schreiben der Delegierten der Ko1psjoldatenräte beraten, in dem “einé große Anzahl Forderungea formuliert waren,

vor allém die Schaffung eines Reichssoldatenrats, die der Zentralrat in dieser Form als undurchführbar abs»

eDagE ybte. m. 13. Februar Morgens wird eine Sißung mit dem preußishen Staatswinisterium satifinden, auf deren Dele g Pn8 eine Fülle wichtiger preußischer Angelegen- eut, Der rmieat fordert die zentralen A.- und S.-NRäte a

noch einmal dringend auf, so s{chnell wie möglich ißre Adressen einzusenden,

: Aut aron General Nubant am 3. d. M. der deuischen Waffen C demmission übergebene Note des Marschalls Foch, worin Bie deutschen Mili‘ärbehörden namens der Alliierten von der Entsendung einer Kommission na ch Polen bénachridtigt worden find, hat die deutshe Regie- rung laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ folgende Antwort eiteilt:

___ Die Deutsche Regierung nimmt mit Genugtuung davon Kennt- ms daß die alliierten und coiétten Mädcßte eine Kommission na Polen tenden wollèn, die Devollmächtigt ift, dort nach Möglichkeit ede . Unordnung - zu beseitigen und die polnischen Behörden zur Abstanduahme- von jeder Gewaltanwendung gegen die - deutschen Streliträfte u veranlassen. Die Ne egierung wird die erfcrderlidjen Anordnungen für die siddere Durchreise der Komnmüsion tresfen, sobald die Zeit ihrer Aukunft und ihr Meite- wey feststeht. Dagegen liegt es nit in ihrer Absicht, über die Bedingungen hinauszugehen, ‘die ihr wegen des Durhzugêre({18 der alliterten - und assoziierten Staaten durch das Waffenstillstands- abfommen auferlegt sind. Sie seßt vielmehr voraus, daß die Tätig- Zeit der ‘Kommission _sich außerhalb der im Waffenstillstands- abkommen bezeichneten Neich8grenzcn abspielen wird. Die Ausübung der Gebieïöhöheit innerhalb dieser Grenzen ist: aus\chließlih Sache der deuischen Regierung. Sie tann daher Vertretern anderer Staaten bia Wahrnehnung irgendwelcher Befugnisse :nur zugestehen, soweit fie sich tau dur Vertrag veipflichtet bat.

Die Deutsche Regierung vermag au nit anzuerkennen, daß es Innerhalb ‘der Neibégrenzen schon Tékt polni!äx Behörden und eiu von ihr unabhängiges öffentli(es Leden gibt. Sie ist ent s{lossen, die Verpflihtuagen unperbrüchiih zu halten, die fic tur Anerkennun dex, Wulsonschen Grundfäge. gegenuber ten Bewobnern Wunziwveiteltd Polnisch besiedelter Gebietzteile des Reighe übermommen hat: sie fann A ab N l A poinischen B die

urGubrung ener: Berpflihtungen dux eivaitjame Losretßun deutsder Gebietsteile suchen. G i : 454

Jhrerseils hat dic Deutsche Regierung nie beabsichtigt, gewaltsam gegen Reichsangehörige polniihen Stammes vorzugehen. Gs ist bez lannt.. daß es die poinifschen Bewobner dec preußuchen Osiprovinzen (jckwefen find, die ¿zum Teil unter Bruch ibres Fahneneides die Waffen gegen die Regierung erboben und Staatshehörden abgeseut baben. Degen so1he aufrübrerishen Angriffe 'vorzugeben , muß sich die Deuisde Regierung tolange vorbehaiten, bis alle bewaffneien yol- nischen Formationen aus dem jeßigen Neichégebiet entfernt sind.

Ueber die cndgliltige Zugehöriokeit der Gebiete, die der Marschall Fo als „Deutsches Poien" ‘bezeinet, wird erst der Frieden8spver trag ertticheiden. Bis dahin lehnt Deutschland cine Weisung seiner Gegner Uber das Verhalten seiner Beb&Hden in diesen Gebieten ab.

gez, Graf Brolkdorff-Rangzau.

WUERR E S LA A I 2 Pf de S R E

Dem Sigzungsbericht der Waffenstillstand sfkor- mission in Syaa vom 9. Februar entaimmt ¿Wolffs Tele- grapvenbüro“ folgende Mitteilungen:

Der General Nudant erklärte sich auf die gestrige deutshe An- Le On bereit, Ginzelfälle zu untersuhen, in denen deutsche

fiziere und Soldaten nah vem 11. Nov. mber 1918 heim deutshenRNückzugversehentlih inGefangen- [haft geraten sind. Deuscherseits könne jedech unt-r dem Vorwande von. ‘NMißverständnifsen und Schwierigkeiten beim Rückzug nit allgemein die Freilassung so!cer Offiziere und Mannschaften verlangt werden.

Die veutsde Bitte, die Absperrungsmaßnahmen im Srüdenktovf Main z zu mildern, wurte von den feindlichen FKommiisionen abschlägig beschieden.

___ Im AnsMuß an die Ueberreißung von Gräberlisten der fran- sösiscjen Heeresangehörigen rid.teie dec deutsde Vorsizente an die Alliierten die Bitte, alle deutschen Einzel- und Maisen- F Cho savie alle deutshen Friedhöfe in Feindes- and mit derselben Sorgfalt zu pflegen, wie dics für di- Meer alder ‘der alliierten Angehörigen von teutscher Seite gce eben is. „Die deuish? Kommission bat die Entente um nähere Mit- teilung über bie Zahl der aus dem Schwarzen Meers- ¡ebiet bereits A Dar Herten deutschen Truppen und über det Zeitpunkr ihrer Ankunft in Deuts(hland, damit deutscerseits die nötigen Lorbercitungen zu ihrem Empfang agêtroffen werden könnten. Der deutsbe Vorfißende sprach gleichzeitig in einer Note die Bitte aus, die in Hamburg bereitliegenden deutschen Dampfer „Cigoma“ und „Prinzessin“ mit deutsher Besaßung nach bem Schwarzen Méer entsenden zu dürfen, damit sie ih an dem Abzransport der deutschen Truppen, vor allem ter Kranken und Verwundeten, beteiligen. General Nudant versprach die Weiterçabe diefer Note.

„Der deutsche Vorsißende malte die britishe Kommission darauf aufmeitiam, daß der englishe Befehl, nah dem die deutschen Difi.iere im besegten Gebiet die englishen Offiziere zuerst zu grüßen haben, ne nit zurückgezogen. worden ist.

Die deuishe Vegierung ließ den alliierten Kommissionen auf An- [rage mittêërlen, fie werde dea Bulgaren in Deutschland ein Htüternis in - den Weg egen, in ihre Heimdät zurüc{zukehren. Ginen Adtcanéport sämtlicher in Deutschland weilenden Bulgaren be- abshtige sie niht. Die 509 Bulgaren, die beimzuteh:en wünschten, würden als gewöhrlide Reisende mtt fahrplanmäßigen Zügen über Wien ‘abtransporttiert werden. Die Heimkehr der rumäni\chen und serbishen Kiiegägefangenen fowie der noch auf deuts@em Gebiet be- findlichen Grieen werde dadurh n1cht verzögert.

Die deutsde Kommission erhob Einspruch gegen die

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in, Dienstag dea 11. Februar

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matien dur dic Italiener, da diese Maßnahme sowohl dem deutschen als aud dem österreihisch-ungar!sden Waffenstillitands- vertrage widerspricht.

Lie bereits mitgeteilt worden ist, Hatie die deutihe Kommission die Entente um Aufklärung über den Verbleib von A! deutschen Schiffen gebeten, die französische triegs8gefangene nach Frankreich gebracht haben, aber entgegen den gegebenen Zusicherungen nit zurüdckgetkchrt find... Der franzdfisdje BVorsißende baite dazu erklärt, der alliierte Schisfahrtsrat in Paris werde über die Bestimmung dieier Schiffe, die sich in Franfreih befänden, in furzer Zeit entieiden. Heute teilte er mit, daß beschlossen worden sei, die fünf deutschen Dampter in Brest und Cherbourg zurückz balten, bis sie gemäß dem Ablommen über die deutschen Handelsschiffe von den Aliierten denußt werden könnten, Die deutshe Besapgung der Schiffe werde von Frankrei verpflegt.

Die deuishe Oberste Heereslétküng hat in Spaa am 8, Februar Verwahrung gegen bdèn Ton und den Jynhalt einer vom belgischen Vertreter übergWênêhn Note einlegen lassen, die über angebliche Ausschreilkungen deutscher Soldaten in der Prooinz Lüttich bei dem Rückzug aus Belgien Klage führt. Die Oberste Heeresleitung erklärte hierzu in einer Note, wie „Wo!ffs Telegröph-nbürco“ mitteilt, es stche oktenmäßig fest, daß eine große Reihe von Plünderungen und Ausschreitungen der belgiihen Ziviibeoölkerung zur Last fälit. Sie könne die eirseitigen belgischen Feststelluagen niht aneifennen und müsse _ Verallgemeinerungen auf das ee zurückweisen, vor allént die Beschuldigung, daß die deutshen Kommandobeßörden nicht den Willen zum Ein- ichreiten gezeigt hätten. Die deuticen Unterhändler haben, wie die Note betont, wiederholt auf die Gefahr hingewiesen, bie der überftürzte deutshe RüEun mit sich bringen mußte. Vergleiche man die dzulschen Urbergriffe, die durch ungewöhn- lid erschwerende Umstände imcrhig Extilärung fänden, mit den Ausschreitungen der belqüihen Béesagungstruppen in deut- schen Städten, so müsse der Ton der belgischen Anschuldigungen Verwunderung hervorrufen.

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Jeder Verkauf und jedê Uébertragung von deut- schem Heeresgut im besegten Gebiet nah dem 11. No- vember 1918 wird von der Evléttfe, wie das alliierte Ober- tfommando in Spaa laut Meldung des „Wolffichen Tele- araphenbüros“ muteilen ließ, auf Grund des Artifels VI des Woaff:nftillstandévertrags für null und nichtig erklärt. Alles zurüctgelassene Heeresgzut einshließlih des Proviants gebört den alliierten Armeen, gleichgüitig, ob die jeyigen Besißer es von -deuishen Behörden gekauft, oder wühreud des Nückzugs sich angeéëlgnet haben. Die kommandieréaveu Getueraäle dér alliterten Vesugungsarmeen würden nach dern Gutach!en ihrer Wirtschaftzabteilungen bestimmen, ob- dieses Material den aúzenblickihen Besißern einfah weggenommen odex ob thnen der ordenilihe Ecwerb gegen sofortige Abführung einer fesl- ¿zusezenden Kaussumme gestattet werte.

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Die Anwesenheit der elsaß-lothrlnalshen Vere treter, die im Auftrage des elsaß-lothringischen Hiifsbands nah Weimar gekommen sind, hat, wie „Wolfs Teles- araphenbüro“ miiteilt, zu Kombinationen und Nusdeutungen geführt, die weder im Jateri: se Elsaß-Lo!hringens noch im teresse des Neiches liegen. Wie die Reichsregierung zum Schicksal Elsaß-Lothringens steht, ist in der Nede ihres Mit- gliedes Ebert zum Ausdruck gebrocht worden. Der Protest des ganzen Volkes ist in der Rede des Nationalveriamm- lungspräsidenten David ausgesorochen worden, eia Etizspruch, der fih gegen die Verstümmelung der Nationaloersammlung durch die Verhinderung der Wahlen in Elsaß Lothringen wandie. Jun dieser Wahlverhiaderung hat fich die beabsichtigte Bergewaltigung der Selbstbeslimmung übezr die ftünfüge Sfaätszugehörtgkeit des Landes son ongekit-digt. Regierung und Volk sind sich also einig in der Beurleilunu der |{chmerz- (ichen Frage. Unabhängig davon ift aber die Stellurg cer Regieruna ¿u der Frage, ob die 12 elfaß-lothringishen Herren zur Nationalversammlung zugelassen werden können. Es handelt fih hier. ncht um formale, sondern um elementare Bedenken. Dreitau'end im Reich -verstreut lebende Eisaß - Lothringer haben diese 12 Herren “nicht gewählt, soodern ernannt. Nech dem Wahlg«stsez kam 1 Ab- geordnéter auf ungefähr 150 000 Wahlberechtigte. Es erscheint völlig unmöglich, die unzweifelhaft reine Demokratie der Nationalversammlung durch irgend welche Zuziehung abzu- shwächeà. Jm Parlament körren nur Regierunesvertreter und gewählte Vz?treier des Volêes sprechen, jede Konzession würde zu unmöglichen Zuständen führen. Schon melden sich die Kolonialdeutshen und fordern besondere Vertreter. Ebenso die ¿zurlickäekehrten Kriegs8gefangenen, die als Vertreter ihrer noch zurückgehaltenen Kameraden zugelassen zu werden wünschen. So wertvoll und allgemein anerkannt allè diese Interessen sind, so unmöglich is der Weg, fie dur besondere Jnteressenvertreter dem Arveitsgebiet der Nationalversammlung einzugliedern. Diese besonderen Junteressen vorzubringen und für sie zu sprechen, ist die Aufgabe der Erwählien des Vo!kes. Keine deutsche Regierung und ganz gewiß nicht das deutshe Volk wird sih der Ehrenpflicht entziehen, gegen die Erdrosscelung des Selbsibestimmungzrehts der Elsäß-Lothrinzer feierliche Verwahrung einzulegen. Hier gibt es keine Bedenklichfeitea e “s BVesürchtuagen, sondern nur ein Gebot: Gerechtigkeit

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Der Deutsche 'Beamtenhund kat laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ in folgenden an, diz National- versammlung in Weimar gkérichteten Telegrammen wegen der in zahlreichen Städt!n gègen die Beamtenschaft uuter- nommenen spartakistischen Putsche eneraifh Einsoruch erhoven: Tagespresse zusoige werdén Fuernd von bewaffneten Soldaten und Arbeitern, die #\ch zu UnreWt B-fumnisse der zustäntigen Be- bôrden anmaßten, Beamie der Freiheit beraubt, mißbandelt und

Deschlagnahme eines deutschen Schiffes in Dal-

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wie in Lamiure Jes im Westen und Osten unseres Vater- a

lands. Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes unter allen Umständen schwer gejährde. Wenn persénlie Feeiheit, Gesündheit und Leben der Beamten weiter angetajitet werden, sid Beamte ge- awungen, ihre Rechte durch Maßnabmen zu wabren, die für gesamies Wirt¡chaftsleben unabsebbare Folgen zeitigen tönuten. L

Deutscher Beamtenbund als Gesamtvertreiung der deutschen Beamtenschaft mit rund zwei Milltonen Mitgtiedern erbittet tringend unverzügliche Abdi:fe zur Sicherung der unbedingt notwendigen: un» gestörten Leiterarbeit der Beamten.

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Die Shwer-, Schwerst- und Rüstungs arbeiters aulagen find, wie bekannt, mit Wirkung vom 10. Februar d. F. aufgehoben, Hier und da habeu fich bei Durciführung dieser Maßregel jedoch Schwieriakeiten ergeben. Um den daraus hervorgehenden Uazuträglichkiien Rechnung zu tragen, insbesondere um Ungleihmäßigkeiten in der NRationierung, die bei ungeordneten Zustäaden eintreten müßten, vorzubeugen. hat sich der Staatssckcetär des Reichseraährungsamts, wie „Wo: ffs X elegraphenbüro“ mitteilt, mit einer F-istoerlänge: una bis zum 1. April für die Durchführung des Wegfella-der Zulage in den Fllen für einverstanden erklärt, in denen sich die Durchführung bislang n cht hat ermöclihen laffen, Bis zum 1. April können aber die notwendigen Organliationsmaßregeln überall getroffen sein, so daß nah dem L April Luülagen nirgends mehr gewährt werden dürfen.

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Vielfach besteht die Ansicht, daß der Haubel- ntt NAltgummi berei!s fieigegeben werden sei, und daß ind- b-sondere Autosch!äuche, Fahrradscläucde usw. zu beliebigen Zwedken gehaudelt und verarbeitet werden dü.fen. Dems- gegenüber wird amilicherseits du: ch „Woifss Telegraphenbü o“ darauf hingewiesen, daß Altgummi jedér Art im Nahm? dex ftüheren Bestimmungen nah wie vor beschlagnahmt ift uid nur dur die Kautshuk-Abrechnungsfstelle in Berlin W. 15 (Kurfürstendamm Nr. 52) urd die von ihr beauftragten Luf- áufer übernommen werden darf.

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Von den am 20. Oktober 198 au®gegebeuen uen 50 Mark-Noten der Nei{hsbank find besonders im Weften des Reiches Fälschungen aufgetaucät, die sämtiüich dawch leicht erkennbar sind, daß die Uriterschriften undeuilih und verkrüppelt, zum Teil-auch vecwischt gedruckt nund. Bei einem Teii dieser Fälschzunzen meist mit ‘der Koantrollnummer A. 001 linfs oben fehlt das Wort „in“ awischèn den Worten „Reichsba«khaupik:}e“ und „Berlin“, wäh! end bei dem andern Teil meist mit der Konktoll ummer D: bus dieser Fehler beseitigt ift. Vor Annahme wird gemwarst. | : L

Der amerlkanishe Vèrtreter in Spaa bat nunmehr der der deuishen Waffenstilliiaadsfommisnon - die schriftiche Gr- kiärung abgegeben, daß der Overst Grove, der Leiter der amerifanishen Lebensmittelkommission in Polen, sich politisch vôllig neutral verhalten werde. Grove sei außei dem ange» wiesen wooden, gegen jeden Versuch der polnishen Mits glieder der Lebensmittellommission, si politisch zu vetâtigen, flreng einzuschreiten, Die Namen der polnisd en Mitgueder sollen der deutschen Regierung noch mitgetciit werden,

Die Eisenbaÿndirektion Danzig hat den L-keitsminister telographisch benachrigztict, daß das Generailkommands Danzig vicht in der Lage ijt, die unbedingt notwendigen Wachmannschaften zum Schuß der nächsten.Moztag odér Dienstag für Polen eintreffenden esten drei Tampfer mit Lebenamitteln zu stellen. Das Generalfommando bittet aiso um Stellung ameiikanisher Trupven. Wie „Wolfs Tele- graphenbüro“ mitteilt, wurde das abgeschlagen. -Der Vettreier der amezitanish:n Kommission hält die* veuisch2 Regierung für unbedingt verpflichtet, für ausreihenden Schuß zu sorgen, und matt cusme:tsom, daß die deu'sche Regierung für alle abhanden fommenden Mengen - aufzufommen -hätte.--. Die Lage ist sebr schwieria, da das Nichieintrefffen amerikanischer oder f:anzösisczer Wac)tmannschaften die Beseßung der ganzen Strecke Danzig—Jllowo zur Folge hätte. Die Eisenbahn- direktion bittet dazer die Regierung um schleunige Ueber- weisung zuverlässiger Truppen än das Danziger General- ommando.

Auf Antrag der 35. Jnfanterledivision ist laut Meldung des „Wolfsschen TDelegrapbeubüros“ ‘der Belagerungs zustand, der auf Gcund der Vorgänge vom 28. Januar 1819 liber Culmsee verhängt werden mußte, auch auf cine Ans- zahl Orischasten der Umgegend von Culmsee autge- dchnt worden. Es sind ‘dies Ostichau, Bruschno,: Biskaupik, Eichenau, Git Nawra, Glauchau. He: manr'sdorf, Lippomwiß, Sieinan und Tillitz. Die Dioision hat in diesen Grenzaebieien durch die feindselige Haltung der Polen, die u. -a. Fernsprech- leituagen zersiören und den Truppen bewäfsneten* Widersland leisten, nah wie vor erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden.

Ueber die militärishe Lage im Osten meldet e Wolffs Telearaphenbüro“:

A.--O.-K. Nord: Bei einem erfolgreiwen Vorstoß im Windau- abs{ni:t wurde Tyrkshle von uns genommen. Nachrichten zufolge soll die deutihe Besaßung von Windau, bei ter Eroberung der Stadt dun die Bolschewijten restlos nicdergemacht und eine Anzahl VeRUE Kolonisten in Goldingen ci ipfen worden „ein. la Gef a O. K. Süd: In allen Abschnitten für uns erfolgreiWße

efechte.

V. A. K.: Ein feind!liher Vorstoß bei Nawiish wurde ab- gewiesen. Der dort beabsichti ;te Gegenangriff wurde. auf die noh

getötet und unerhitem Terror unterstellt. Gleiche Vorgänge

in Feindeshand verbliebenen Dörfec Sarne und Sarnowka mit Erfolg

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